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Günter Mehlhorn


Mensch Meier 5
Sojenannte Jebrauchslyrik.


„Mensch Meier“

Das ist so ein Urberliner, wie Mehlhorn
ein Berlin-Dichter ist.
Er ist verliebt in seine Stadt mit allen
Ecken und Kanten. Nicht mit verklärter
Romantik oder Sentimentalität.
Manches klingt nach Otto Reuter.
Es geht um Liebe, arm oder reich, ob im Schloss oder auf der Parkbank, um Dicke und Dünne, um Hunde oder Fische und um Vögel, die er in seinen Reimen einfängt.
Spaß und Ernst. Tragik und Komik liegen, wie im Leben, hier eng aneinandergeschmiegt.


habe im Laufe der Zeit aus Spaß und Dollerei über viertausend, meist humorvolle Verse verzapft.

Darüber bin ich achtundachtzig Jahre alt geworden.
Mitte der 90er Jahre habe ich einige hundert davon über den
OFFENEN KANAL
ins Fernsehen gebracht.
(Ich wollte doch auch mal ins Fernsehen!)

Leider geht das digital nicht mehr, schade.

Die Sendung lief fast drei Jahre, bis ein Verleger auf die Idee kam, daraus ein Buch zu machen.

1995 erschien dann das Buch

„ MENSCH MEIER“
(Bereits vergriffen)

Mein Bedarf an Ruhm und Annerkennung war nun zum größten Teil gedeckt.

Eigentlich schreibe ich die Verse für mich.
Unglaubwürdig, ich weiß….
Seien Sie in Ihrer Kritik bitte nicht zu streng. Auch die berühmtesten Dichter haben nicht nur gute Verse geschrieben. Wenn Sie über einen Vers lachen oder schmunzeln können, oder ihn gar in Erinnerung behalten, dann hat sich das Schreiben gelohnt.
Günter Mehlhorn.
www.guentermehlhorn.de


BERLINER CHARME

Am Teufelsberg wächst Fliegenpilz,
am Kreuzberg saurer Wein,
im Rathaus wächst Beamtenfilz,
ganz exklusiv und fein.

In Moabit ist dicke Luft,
am großen Stern, im Stau.
Die Luft, die aus den Autos pufft,
ist Blei gefärbt und grau.

Zum jammern gibt es keinen Grund,
ist auch so mancher arm.
Die meisten stoßen sich gesund.
Das ist Berliner Charme!


HANG DOWN

Es rüttelt brutal, an der knorrigen Eiche,
mit wilder Bravour, der bucklige Mann.
Am knorrigen Aste, da hängt eine Leiche,
er kommt aber oben leider nicht ran.

Er will da hinauf. Warum und wozu?
Das ist nicht so schwer zu erraten.
Er will sie, die schönen ledernen Schuh,
die Schuhe, von dem desolaten!

Versteckt in den Blättern, der pechschwarze Rabe.
Der kichert jetzt hämisch und krächzt voller Lust.
Er schlägt seine Flügel, mit wildem Gehabe,
und ziert damit kreuzweis´ die haarige Brust.

Die Eule daneben, im dunk´len Tann,
sie klappt ihre Augen nur auf und auch zu,
weil sie intensiv dabei denken kann:
"Warum hängt der da, weshalb und wozu?"

Im Dornenbusche, ganz in ihrer Nähe,
da wartet sie still, mit starrendem Blick,
die alte, die hungernde Nebelkrähe,
sie wartet dort, auf ihr ganz großes Glück.

Die Schlangen, die langen, die aus den Büschen,
fast lautlos kriechen sie da jetzt hervor,
sie schlängeln sich jetzt, mit fauchen und zischen,
mit Eleganz an dem Stamme empor.

Sie starren ihn alle hypnotisch an.
Doch keine von ihnen hat es entdeckt,
dass dort, in dem baumelnden Hängemann,
auch eine uralte Weisheit versteckt!

DIE HAUT

Es ist der Mensch, ganz allgemein,
in seiner Haut mit sich allein.
Sie passt ihm, ohne Toleranz,
vorausgesetzt; sie ist noch ganz!

In vielen, vielen Lebensjahren
ist mancher schon aus ihr gefahren.
Er treibt sich nun, ach Gott wie dumm,
ganz ohne in der Welt herum.

Vom Andern wieder sagt man, sinn-
gemäß, die Haut sei ihm zu dünn.
In jedem Fall, das klingt vertraut,
die Haut heißt Haut, weil man drauf haut!

Fühlt wer sich wohl in seiner Haut,
liegt er vielleicht auf seiner Braut.
Oh man, oh man, das wünsch ich mir,
steckt er sogar tief drin in ihr?

Da ist noch so ein Phänomen.
Die Haut der Kuh ist stets zu kleen.
Wie ihr aus jenem Sprichwort seht,
nachdem auf diese Haut nichts geht.

Ich mache lieber erst mal Schluss,
sonst schreibe ich noch mehr so´n Stuss!


GEISTERREITER

Wild krächzend umflattert der schwarze Vogel,
den nächtlichen, Galgen tragenden, Kogel.
Ein teuflisches Lachen von der Hyäne,
der Speichelfluss netzt die gierigen Zähne.

Auf steinigem Weg stolpert mühsam ein Gaul,
der blutige Schaum tröpfelt flockig vom Maul.
Er rast, wie gehetzt, von Furien gelenkt,
hinauf zu dem Reiter, der ungern dort hängt.

Er kämpft sich hinauf, mit hängenden Ohren,
zum Ritter, dem er die Treue geschworen.
Dort oben hängt er, im eisigen Wind.
Der Rappe zerbeißt das Seil nun geschwind.

Er rettet den fallenden Reiter und flieht,
nachdem er, fromm betend, noch nieder gekniet.
Die Nacht schluckt nun Beide, sie reiten weiter.
So endet die Mär von dem Geisterreiter.


TRÖSTE DICH

Wenn morgens keine Sonne scheint
und auch der Hahn nicht kräht,
dann ist das gar nicht bös gemeint.
Es geht halt, wie es geht!

Wenn dir die schwarze Katze,
den Weg, von links nach rechts, gequert,
dann tröste dich, dann hat s´e,
auch schon die anderen beehrt!


BESCHISS

Die Möwe ist heut furchtbar nett.
Sie spielt das Möwenschiss Roulette.

Sie segelt hoch bei Helgoland,
im fahlen Himmelsblau.
Da unten liegt ein Mann im Sand,
daneben eine Frau.

Die Möwe tückisch weiter kreist,
mit schadenfrohen Blicken.
Was meint ihr wohl, wen sie bescheißt,
die Frau oder den Dicken?

Als einer auf dem andern liegt,
da ist es endlich ganz gewiss.
Mit frohem Schrei sie weiter fliegt.
Der Treffer war ganz klar Beschiss!


ALTERNATIV?

Vom Scheitel bis zur Hacke,
hat jeder seine Macke!
Wer ist denn alter-, wer -nativ,
und wer davon ist primitiv?

Es kommt mir manchmal schon so vor,
als hätten sie nen Mann im Ohr,
wenn sie mit Hund und Kinderwagen
über die Blumenbeete jagen!


GENSCH

Jetzt hab ich das Theater satt!
Es reimt sich nichts auf MENSCH!
Drum findet das Spektakel statt.
Ich mach mir einen GENSCH!

Ich habe endlich einen GENSCH,
ich bin total verzückt,
erfunden, als Pendant zum Mensch,
das ist mir heut geglückt!
(20.07.88)

Bisher, da mussten die Poeten,
um dieses eine Wörtchen Mensch,
sehr oft die schlimmsten Reime kneten.
Jetzt endlich haben sie den GENSCH!

Ich bin so froh und guter Dinge,
dass das nun endlich mal passiert.
Ein Hoch, zum Wohl der Dichterlinge
wird dieser GENSCH jetzt patentiert!

Als erstes hat ein junger GENSCH
mich einfach fürchterlich geneckt.
Er hat mir, wie ein echter Mensch,
sofort die Zunge raus gestreckt!

Man sieht, dass in den jungen Genschen
bereits die pure Bosheit keimt.
Sie tuen das, wie bei den Menschen,
sehr oft nur damit es sich's reimt!


Ein GENSCH steht meist am Morgen auf
und legt sich abends hin.
Das ist sein ganzer Lebenslauf,
vollkommen ohne Sinn.

GENSCHEN gibt es groß und kleine.
Genschen sind nicht prüde.
Viele haben lange Beine,
niemals sind sie müde.

Genschen werden stets geboren,
das find` ich persönlich,
mit sehr langen Eselsohren,
äußerst ungewöhnlich.

GENSCHEN haben Sexappeal,
gehen gern spazieren,
GENSCHEN haben viel Gefühl
auch in Herz und Nieren!

*

Der erste GENSCH ging, froh und munter,
damit man ihn auch kennen lernt,
Den KUHDAMM immer rauf und runter.
Dann hat er sich diskret entfernt.

In Tegel sah man ihn dann wieder,
wo er nun DAS Ereignis war.
Er hüpfte immer auf und nieder,
so, wie an einem Gummihaar.

Der GENSCH traf einmal einen zweiten.
Er wollte, einfach so aus Spaß,
nur einmal auf dem andern reiten,
doch diesem widerstrebte das.


Täglich sieht man jetzt, zu vieren,
diese GENSCHEN, mit noch andern,
wie sie alle es probieren
auf sich selbst umher zu wandern.

GENSCH hat etwas GENSCHLICHES,
das ist ganz normal,
wie der Mensch was menschliches
aaliges der Aal.

GENSCH, dem geht es immer gut,
hat nicht viele Sorgen,
keine Knochen und kein Blut,
kann kein Geld verborgen!

Wenn man nun das Fazit zieht,
ist es bei den GENSCHEN,
wie man an den Reimen sieht,
so wie bei den Menschen!

Eines haben sie erreicht,
drnn, vor allen Dingen,
machen sie das Leben leicht
vielen Dichterlingen.

Dadurch, dass ich viele Menschen
konnt´ vor´m Reimetod befrei´n,
geh´ ich , durch den ersten GENSCHEN,
nun in die Geschichte ein!

GENSCHEN sind sehr lernbegierig.
Deshalb wird aus einem GENSCH,
weil es nicht besonders schwierig,
schwupp di wupp, ein Pseudo-Mensch.


Schließlich sind ja diese GENSCHEN,
wenn man es so recht betrachtet,
Prügelknaben für die Menschen,
werden deshalb kaum beachtet.

GENSCH sein, das macht viel Vergnügen.
GENSCH sein, macht den Genschen Spaß,
weil sie viel im Bette liegen
oder auch im grünen Gras.

*

Noch heute lebt auf Sumatra,
in einem Dorf, ein Mensch.
Er ist jetzt fünfzig Jahre da,
davor war er ein GENSCH!

Neulich traf ich auf zwei GENSCHEN
und ich wusste nicht genau,
ob das wohl zwei echte Menschen,
einer Mann und einer Frau?

Nachgemachte GENSCHEN-Menschen
kann man gar nicht unterscheiden
von den echten Menschen-GENSCHEN.
Wer ist denn nun wer von beiden?

Letztlich wird man mir verübeln,
dass ich GENSCH-Erfinder bin?

Langsam komme ich ins Grübeln,
ob das Ganze einen Sinn?


NEUE GENSCHEN

Manchmal treff' ich einen GENSCHEN
in Begleitung eines Menschen.
Oftmals kann ich nicht entscheiden,
wer denn nun der Mensch von Beiden.

Es ersparte uns viel Kummer,
hätten Menschen eine Nummer.
Würden wir sie nummerieren
könnte es uns nicht passieren,
dass wir diese dummen Genschen
mal verwechseln mit den Menschen.

Später führen wir dann ein,
Ordnung muss ja schließlich sein,
auch die Nummern bei den Genschen,
die sie gleich macht mit den Menschen.

Genschen haben kurze Beine,
und schon daran ganz alleine
kann man, wenn die Genschen rennen,
sie an ihrem Lauf erkennen.

Sie sind ohne echte Glieder
und ihr Körper ist sehr nieder.
Kommt man ihnen richtig nah,
sind sie eigentlich nicht da.

Wie gesagt, ein echter GENSCH
ist schon mehr ein MINUS-MENSCH.


MENSCH oder GENSCH

Junge Menschen können sterben
ohne etwas zu verderben.
Anders ist es später dann.
Voller Schuld sind Frau und Mann.

Schlimmer noch sind diese Alten
mit den dicken Sorgenfalten.
Diese basteln sich allein
ihren eig´nen Heil´genschein.

Die Moral: Die Welt wär´ sauber
unterblieb der ganze Zauber.

Deshalb müssen wir die Menschen
Zwangsersetzen durch die GENSCHEN!


SIE LIEBEN

Ob JUDE, ob MOSLEM oder auch CHRIST,
sie behaupten alle: SIE LIEBEN!
Betrachtet man diese Welt, wie sie ist,
dann ist das wohl sehr übertrieben!

Die Wahrheit ist: Sie hassen und heucheln,
sie haben ein gutes Gewissen,
derweilen sie ihre Nachbarn meucheln.

Ich finde das ganz schön beschissen!


SOMMERENDE

Die Blätter liegen im Windfang vom Haus.
Ich höre wie es draußen stürmt.
Ich stecke ein wenig die Nase 'raus,
da sehe ich; der Sommer türmt.

Er eilt in fetzigen Wolken gen Süd,
verfolgt von dem eisigen Wind.
Der schubst und schüttelt ihn mächtig und rüd',
fast so, wie ein störrisches Kind.

Die Gänse, fliehen in spitzen Pfeilen,
sie grüßen mich mit hellem Schrei.
Nicht länger sollst du jetzt hier verweilen.
Denn dieser Sommer ist vorbei!


TAROT

Als ich auf die Uhr gesehen
blieb der Zeiger plötzlich stehen.
Das KREUZ ASS noch im Tarot(t).
Das bedeutet glatt Schaffot.

Weil ich grad Tarot genannt;
Meiers Frau ist durchgebrannt.
Das liegt auch an diesen Karten,
denn die können niemals warten
bis was von allein geschieht.

Hat er DESHALB sie bemüht?


SONNTAG

Heut' bin ich wieder produktiv.
Ich war auf dem Balkon.
Am Barometer zerrt ein TIEF.
Das Ende der Saison!

Die graue Soße hängt am Himmel
sie schluckt den Klang der Kirchenglocken.
Man hört sie dünn, wie eine Bimmel,
die Leute in die Kirche locken.

Der Rundfunk meint, das Wetter halte,
es halte sich an die Prognose.
Auf meiner Stirn steht eine Falte.
Ich schlüpfe trotzdem in die Hose.

Dann stemme ich mich in die Höhe.
Ich fahr' ein Stück, um dann zu laufen.
Ich gehe auf den MARKT DER FLÖHE
um alten Plunder ein zu kaufen.

Dort kauf' ich all den Krempel ein,
den ich im Schrank dann horte.
Nur in den Schrank geht nichts mehr 'rein.
Auch nicht durch gute Worte.

Es spricht zwar aller Weisheit Hohn.
Jedoch, ich kauf den Plunder.
Mit meinem Schrank, wer weis das schon,
geschieht vielleicht ein Wunder!?


Ein Embryo in Alkohol,
das nehm' ich günstig mit.
denn das verschenke ich dann wohl,
an den Studenten Schmitt.

Die Pfeife für das Opium
und eine grüne Flasche
verschwinden, mit noch viel drum 'rum
in meiner großen Tasche.

Den Seidenhut mit grüner Feder,
den hätt' ich ja so gern.
Nur , leider trägt das heut' nicht jeder.
Besonders nicht die Herrn.

Ich hab' ein Telefon erblickt,
dort, bei den Brüssler Spitzen.
Wenn man auf seine Tasten drückt,
tut's ein' mit Wasser spritzen.
Für eine Mark, das ist ein Schnitt!
Ich kann nicht widerstehen.
Das tolle Ding muss auch noch mit.
Jetzt muss ich aber gehen.

Ich will schon, aber kann noch nicht.
Die Wettervorhersage,
die ist wohl eher ein Gerücht,
entspricht nur nicht der Lage.

Vom Himmel fängt es an zu gießen.
Dort ist ein eisernes Gestell.
Ich kann das nur zutiefst begrüßen.
Darunter flüchte ich mich schnell.


Das KAFFEE ACHTECK wird's genannt.
D´rin stand ich nun, du meine Güte,
mit den Klamotten in der Hand,
'ner Tasche und 'ner großen Tüte.

Ein kleiner Bengel kommt herein,
macht mir fast an die Wade.
"Soll ick Dir bei behilflich sein ?"
fragt mich der kesse Quade.

Na ja, der Regen ist vorbei.
Nun kann ich endlich geh'n.
Sei dem auch immer, wie es sei.
Es war fantastisch schön!


GERUCH
(Alte Bauernregel)

Riecht deine Frau dir unterm Arm
und sagt zu dir: "Du riechst so schlecht!",
dann ist die Liebe nicht mehr warm!

Dann klopft am Liebesbaum der Specht!


EINHEITSMENSCHEN

Jede Frau hat, so zu sagen,
beiderseits von ihrem Magen,
nur verdeckt durch Haut und Rock,
rechts und links 'nen Eierstock.

Künftig werden dort die Eier,
bei der EINHEITSMENSCHEN - FEIER,
in die EINHEITSFARBE GRAU,
eingefärbt bei jeder Frau.

Und dann färbt man SAMEN ein.

Nicht nur Frauen Eier
wollen eines NAMENS sein.

Alle heißen

M E I ER!!!


SOMMERABEND

In dem schmalen Streifen zwischen Silber und Nacht,
da hat die Abendsonne ein Feuer entfacht.
Es glüht das Land gelbgolden und weit.
Ich spüre fast, wie es Sonne schneit.

In schwarz und grau, mit Silberband,
buckeln die Wolken auf dem Land.
Es atmet weicher Wind die Spur
von zarten Fäden aus Purpur.

Vom Regen geschwängert die müde Luft.
Mit zaghafter Stimme ein Vogel ruft.
Dort, wo er lockt, erscheint von Fern,
im Ätherblau, der Abendstern.


ENTSORGUNG

Hunde dürfen, wenn sie müssen,
auf die Strasse scheißen, pissen.
Menschen schicken ihre Scheiße
durch die Rohre auf die Reise,
auf die Felder, auf die Wiese,
mal auf jene, mal auf diese,
mästen damit fette Raben,
die viel Spaß an Würmern haben.

Wenn dann alle richtig satt,
fliegen abends sie zur Stadt.
Dort, mit krächsen, müsst ihr wissen,
wird die Stadt dann zu geschissen,
denn die Katzen und die Tauben
dürfen sich das auch erlauben.

Schließlich stell ich alle Tage
mir deshalb die gleiche Frage,

Warum denn, wir Vollidioten

NICHT auf unsere Straßen koten?


NUTZLOSE MAHNUNG

ALLE werden Dich verraten,
wie es in der Bibel steht.

Leider riechst Du erst den Braten,
wenn´s nicht mehr zu ändern geht!


TOTE SEELEN

"Gibt es denn wohl tote Seelen?",
frage ich mich in der Nacht,
wenn mich die Gedanken quälen,
die mich um den Schlaf gebracht.

Tja, man weiß ja nicht genau,
ob die Seele von dem Mann
oder auch von seiner Frau,
so herumliegt, wo und wann?

Sollte es sie wirklich geben,
wär's ein Umweltschutz-Problem.

Wie soll man ins Grab sie geben,
ohne jemals sie geseh'n?


DER FLOH

Der Floh sitzt still auf einem Tisch.
Er sieht sich um, dann macht es "zisch".
Er fliegt, mit einem Riesensprung,
vom Tisch ins Bett, er ist noch jung.

Er klopft die Schenkel, fühlt sich gut
und nun gelüstet´s ihm nach Blut.
Er würde, müsst' er, wohl sein Leben
für einen Tropfen Blutes geben.

Die Menschensäfte sich verstecken
meist unter warmen, dicken Decken.
Auch unser Floh spürt auf dem Linnen,
die volle Blutrunst, bis er drinnen.

Der warme Duft von nacktem Po
wirkt so, wie Heroin, auf Floh.
Jetzt ist die Gier schon riesengroß.
So wie ein Pfeil, so schnellt er los.


Mit gierig, geiler, spitzer Lanze
geht er nun mit Bravour aufs Ganze.
Er landet auf der zarten Haut
der jungvermählten, nackten Braut.

Die sticht er jetzt krassgierig an,
er saugt sich voll, so gut er kann.
Mit Sprung und mit Behändigkeit,
bringt er sich schnell in Sicherheit.

Sodann entwickelt dieses Vieh,
die neue Floh-Philosophie:

"Heut´ hab' ich zweifellos gemacht,
den Jungfernstich, in dieser Nacht!"


REKLAME

Als der Himmel Feuer fing
starb ein bunter Schmetterling.
Schmetterling und alles Leben
würde es nun nicht mehr geben.

Aus dem Alptraum, dem perfekten
aber sich zwei Türme reckten.
Zwischen ihnen eine Wand,

auf der "COCA-COLA" stand.


HEUSCHRECK

Der Heuschreck hüpft durchs Sommergras.
Daran hat er Vergnügen.
Er frisst ein wenig dies und das,
um dann ein Stück zu fliegen.

Er treibt sich so den Tag umher,
bei gut- und schlechtem Wetter,
frisst selten wenig, meistens mehr,
wird langsam immer fetter.

So springt er über Gras und Bach.
Er springt tagein tagaus.
Es springt ihm die Forelle nach.
Sie macht ihm den Garaus!


FATALISTEN

Die Sardelle auf dem Brot,
war vom vielen Salz fast tot.
Sprach zum Ei, auf dem sie lag:
"Das ist unser letzter Tag
in dem ersten Leben!".
Ei brummt nur: "Na eben!".

Und auch Brot, als Unterlage,
sagt zu dieser Lebensfrage:
"Ich wünsch einen guten Rutsch,
hin ist hin und futsch ist futsch!".


"ZWEITE HAND"

Heut' las ich, in der "ZWEITE HAND",
in der Rubrik "VERSCHENKEN".
Was ich darin so alles fand,
das gab mir schon zu Denken.

Da wird man glatt, an einem Tag,
so viele Dinge finden,
mit denen man, mit einem Schlag,
kann einen Hausstand gründen.

Was da die Leute heut' verschenken,
das musste man vor dreißig Jahren,
und daran darf ich gar nicht denken,
vom Munde glattweg ab sich sparen!


LIBELLE

Es flirrt und flattert die Libelle
am Bach entlang, durch Wald und Flur,
verfolgt, von einer Bachforelle,
die lauernd folgt, in nasser Spur.

Man sieht sie ihres Weges eilen,
den Bach hinunter und zurück.
So messen sie des Schicksals Meilen,
das eng verbindet ihr Geschick.

Die Jungfer setzt sich auf ein Rohr,
jetzt wird der Fisch geneckt!
Doch die Forelle schnellt empor.
Wie ihr die Jungfer schmeckt!

So ist es oft und oft gegangen.
Was niemand überrascht.
Die Jungfern auf den runden Stangen,
die werden schnell vernascht!


ZUM KUGELN

Aus irgendeinem kühlen Grund
sind alle Dinge kugelrund.
Der Staub, der Stern, die Ewigkeit
sind alle rund, so lang wie breit.

Es ist bestimmt kein schlechter Witz-.
Es gibt nicht eine Form, die spitz!

Man glaubt das von den Molekülen,
weil die sich so wie Spitzen fühlen.
Jedoch sitzt hier der Irrtum tief.
Sie sind es nur, weil relativ!

Real kann man auf spitzen Spitzen
mit nacktem Hintern gar nicht sitzen.
Zum Beispiel ist es so bei solchen,
zumeist recht spitz geschliff'nen, Dolchen.

Ich hab' inzwischen 'raus gefunden:
Die schönsten Sachen sind die RUNDEN!
Drum lasst mich mit dem Streit in Frieden.
ICH habe mich für RUND entschieden!


JÄGER

Du musst, mit deinem Vorderreifen,
im Frühjahr, geile Hasen streifen.
Sie bleiben dann, wie tote Fliegen,
mal rechts, mal links vom Auto liegen.

Ein alter Rammler reicht zwei Wochen.
Du kannst ihn braten oder kochen.
Dann hast du noch, umsonst und schnell,
ein wunderbares Rheuma-Fell.

Auf deine Art hast du genossen,
was Jäger, die den Bock geschossen.


DAS PFERD

Es steht ein Pferd, so ganz alleine,
und kreuzt die langen Vorderbeine.
Mit seinem Körper sinkt es ganz
gemächlich auf den breiten Schwanz.

Sein Blick schweift über Wald und Flur,
sieht weiter nichts als nur Natur,
es glotzt und glotzt, es sieht kein Haus,
nicht `mal ein Giebel schaut wo 'raus.

Da ist nur Fauna, Flora, Sand.
Es kratzt sich mit der Hinterhand.
Es ist das Pferd, das ich geseh'n
vor einer APOTHEKE steh´n.

Es ist berühmt, nicht durch sein Glotzen,
nein, durch das: VOR DIE TÜRE KOTZEN!

Wahrscheinlich hat es sich verrannt,
weil ihm die Gegend unbekannt.
Ich werde ihm, da bin ich eigen,
den Weg zur Apotheke zeigen!


CB - FUNK

Ich sitze auf dem Klo und knöke
und halte in der Hand die Breake.
Hier habe ich doch, in der Tat,
zu allen Fans den besten Draht.

Ich pfleg' so lange den Kontakt,
bis ich mich richtig ausgekackt.
Nun bin ich richtig QRV.
Jetzt lass ich 'raus Die Funker-Sau.

Ich brülle wie ein wilder Stier
und 88 geb' ich ihr.
Ein Glück ist es, dass ich gemusst,
so werd' ich los den GANZEN Frust!


MORGENSTUNDE

Klar ist der Himmel, steiler Rauch,
es schweben feine Kohleteilchen.
Die Kälte streichelt meinen Bauch.
Die Sonne wartet noch ein Weilchen.

Der Fernsehturm spielt Silhouette.
Ein Kran schwingt schon vor fahlem Himmel.
Ich flitze schnell zurück ins Bette.
Ganz schrumpelig ist noch der Pimmel.

Er spricht: "Das hast Du nun davon!",
er ist ein Schelm, der kleine Hänger,
"Was gehst Du nackt auf den Balkon!".
Sonst ist er auch nicht sehr viel länger!


DAS KALB

Warum ist Das ein gutes Zeichen
wenn wir im Leben was erreichen?
Warum denn nur und auch weshalb,
tanzt alles um das GOLD´NE KALB?

Ich sehe manchmal einer Kuh
beim Fressen auf der Weide zu.
Sie frisst und stillt dabei ihr Kalb.
Ihr ist es ganz egal weshalb.

Sie hat kein Konto auf der Bank,
ist nur ganz selten einmal krank,
muss manchmal draußen überwintern,
bekommt dabei nen kalten Hintern.

Sie liegt herum und kaut, macht muh-,
das Faltenauge auf und zu,
sie sieht mich an, mich armen Tropf
und wackelt dabei mit dem Kopf.

Sie ist von Kopf bis Fuß behaart
und denkt auf ihre eigne Art.
Woran sie wohl so denken tut,
derweilen sie im Grase ruht?

Ans Girokonto, auf der Bank,
denkt sie wohl kaum, na
"GOTT SEI DANK!"


SKRUPEL

Willst du im Leben viel erreichen,
musst du das Wörtchen SKRUPEL streichen.

Ein ehrbar´ Leben ist so fade
im Gegensatz zum andern,
SCHADE!


MOND

Der Mond ist, wie man sieht, schon fleckig.
Der Mann im Mond, der macht ihn dreckig.
Das kommt davon, wenn auf dem Mond,
und überhaupt, ein Mensch wo wohnt!


EINE WAHRHEIT

Die Wahrheit liegt nicht nur allein
in einem guten Glase Wein.
Sie steckt, und das ist gar nicht dumm,
mitunter auch in einem Rum.

Sie steckt in Branntwein, Korn und Bier.
Mein lieber Freund ich sage dir:
Im Grunde schwimmt sie ja doch wohl
nur ganz profan im ALKOHOL!


ASSOZIATION

Ich lasse die Gedanken treiben,
bis sie sich ganz von selber schreiben.

Es gebe sehr viel Grund zum Lachen,
ich brauchte mich auch nicht zu quälen,
könnt ich das mit Kartoffeln machen,
die sich dann ganz von selber schälen!


Besser

Ein Mann der fremdgeht, sollt es lassen.
Denn seine Gattin wird ihn hassen.
Und würde ihn, mit Recht verfluchen.

Er sollte ne Bekannte suchen!


DIE BESTEN

Ein Jeder, ob er ruht, ob geht,
ist letzten Endes ein Poet.
Die Besten sind, die ohne Schuhe,
lustwandeln durch die Grabesruhe.

Denn sie erfreuen, ohne Geld,
durch den Verleger, unsre Welt.

Irrtum

Ein Fisch brach sich die Hinterbeine.
Das war sein Glück, er hatte keine!

Bofel

Nur der allerletzte Bofel
isst vorm Liebesakt noch Knofel.

NIVEAU

Zwischen Schenkel, Bauch und Po
sitzt bei vielen das Niveau.


CAMPING FREUDEN

Da siehst du sie sitzen,
auf hölzernen Ritzen.
Das Glas Alkohol
meist leer und sie voll.

Da hörst du sie reden,
über dies, über Jeden.
Über Gott und die Welt
wird ein Urteil gefällt.

Sie zanken und saufen,
sie streiten und raufen
sie geben zum Schluss,
sich alle 'nen Kuss.

Im Rausch ihrer Träume
entwurzeln sie Bäume.
Sind tumbe Idioten
der eigenen Zoten.

Nach Kater und Jammer,
das ist dann der Hammer,
geht's fröhlich und heiter
am nächsten Tag weiter.

Was ich hier berichte
ist wirklich passiert.
Die alte Geschichte:

"GANZ TOLL AMÜSIERT!"


Leologik.

Es latscht der Löwe durch die Wüste.
Er spricht zu seinem Kind: "Da siehste,
die haben alles aufgegessen,
die Viecher, die nur Pflanzen fressen.

Ich sag' dir das, damit kein Frust
zum Fleischverzehr dir nimmt die Lust."


KAKA-SIE

Am Tresen saß ein Papagei,
bestellte "Schnaaaaaps", mit schrillem Schrei.

Ich trank mit ihm ne Runde Bier.
Dann zwei, dann drei, dann wurden´s vier.
Wir tranken beide Brüderschaft,
als wir das zwölfte Bier geschafft.

Dann, zwölfundzwanzig Biere weiter
da fragte ich den Kumpel heiter:
"Bist Du'n KAKA-DU, mein Freund?"
Der Vogel hat wie wild geweint.

Er tat mir leid, das liebe Vieh.
"Ich bin doch eine KAKA-SIE!"
So japste sie in wildem Schluchzen.
Man kann schön reinfall'n mit dem Juxen!

Das ist auf Ehre so geschehen.
Bei KAKAS kann man das schlecht sehen!


DEZEMBERSCHNEE 0642

Der frühe Schnee, in feuchten Weben,
er bleibt an grünen Tannen kleben.
Dort bildet er die weißen Mützen,
am Boden aber, kalte Pfützen.

Der Südwind schmilzt die weißen Klumpen,
er sammelt sie in flachen Gumpen.

Das welke Gras schmückt sich mit Perlen,
die tropfen von den schwarzen Erlen.
Es fallen Tropfen, klein und groß,
hinunter auf das grüne Moos.

Nur staksend zieht ein Reh die Spur
in diese matschige Natur.

Dort, an dem kleinen Minisumpf,
an diesem halb vermorschten Stumpf,
über dem braunem Nadelfilz,
da steht ein feuchter Winterpilz.

Ein Winterpilz, wenn schon beschneit,
ist eine wahre Köstlichkeit.
Hast Glück gehabt, du kleiner Mann.
Das Reh zieht weiter in den Tann.

Kein Mensch weiß, hat es ihn geseh´n?
Wer kann denn schon ein Reh versteh´n?


END VIEL

Der Teufel macht die Welt ENTZWEI.
Er macht sie schon ENTDREI, ENTVIER.
Mein lieber Freund ich sage dir,
es ist sein ausgemachtes Ziel:

"Er macht die ganze Welt

END VIEL!"


DUMMHEIT
Wer seine Dummheit gut verschweigt,
ein wenig schon zur Klugheit neigt.

DUMMHEIT 2

Wer seine Dummheit verschweigt,
weiß gar nicht wie klug er ist.

Piranhas
Es tut mitunter furchtbar weh,
hast du Piranhas im Bidet!


Most

Trink niemals Most in einem Keller.
Du schaffst es nicht-, der Most ist schneller.

Pomade
Es kommt mir manchmal in den Sinn:
Hat ER ihn, oder SIE ihn drin?
Das ist ja doch Pomade.
Wenn gar nicht, dann wär's schade!


Wer weiß?
Kommt der Mann auf den Hund,
ist zumeist die Frau der Grund.
Kommt der Hund auf die Frau -,
weiß man das nicht so genau?!


CHARAKTERE

Man sieht, weil gut in Fleisch verpackt,
Charakter niemals völlig nackt.
Es wäre gut, sähe man diesen
auch ab und zu einmal stripteasen.

Was das wohl für ein Aufstand währ',
der eine vielleicht völlig her,
der andere ein wenig krumm,
ein dritter sogar stocke dumm.

Der vierte, schwärzer als die Nacht,
hat grade einen umgebracht.
Der fünfte, mit dem Klumpfußbein.
Der sechste ein Charakterschwein.

Den siebten kann man nicht beschreiben.
Und was die andern alle treiben ....!

Doch jetzt schnell Schluss, oh Mann, oh Mann!
Als Nächste sind wir selber dran!


DOPPELSTRICH

Ein Strich zieht einsam durch die Gegend,
er grübelt freudlos vor sich hin.
Es ist mitunter weltbewegend,
was so ein Strich in seinem Sinn.

Es ist ein Partner, der ihm fehlt,
der ihm das Leben leichter macht,
der möglichst mit ihm parallelt.
So hat er sich das ausgedacht.

Er hat ihn unverhofft gefunden
und sich mit ihm, zum Gleichheitszeichen,
für alle Zeiten fest verbunden.
Soll man den Einfachstrich jetzt streichen?

Es ändert sich das Weltgeschehen,
nur, wenn die beiden darauf gehen.


SCHRECKEN

Zu einem ganz besondern Zwecke
schuf die Natur eine HEU-SCHRECKE.
Das war in der Natur ganz neu,
dass eine Schrecke schreckt das Heu!

Doch, wenig hilft es, wenn man grollt.
Es ist nun einmal so gewollt.
Es ist schon weise, dass die Schrecken
auch außerdem den Vögeln schmecken.

Damit erfüllt der kleine Schreck,
in der Natur halt seinen Zweck.
Beim Menschen ist das auch in Butter,
er dient oft als KANONENFUTTER.

Es muss ja alles wohl so sein.
Wenn nicht, dann reden wir's uns ein!


SONNENTAG

Ein Silberstern hängt hoch im Raum.
Die SONNE, leicht verhangen.
In ihren Hof, der Apfelbaum,
reckt sein Geäst, wie Schlangen.

Die Briese küsst die Sonnenblume,
liebkost das goldne Korn,
schwebt weiter, über Ackerkrume,
geritzt vom Schlehendorn.

Ein Falter breitet bunte Flügel.
Der Bussard lugt nach Beute aus.
Der Ackergaul, mit laschem Zügel,
er trottet, arbeitsmüd', nach Haus.

Der Himmel ist nicht weiß, nicht blau.
Die Luft ist zart gespannt,
so, wie der Podex meiner Frau.

Jetzt schnell nach haus gerannt!


MEISE

Die Meise, auf dem Gartenzaun,
sie singt ihr Lied, mit Gottvertrau'n.
Da nimmt das Schicksal seinen Lauf.
Der Habicht kommt und frisst sie auf.

Nun sieht man ihn, mit Gottvertrau'n,
und rülpsend, in die Zukunft schau'n.


HOROSKOP

Ein Mensch ist nett zu ihnen.
Wenn er es doch nicht tut?
Sie würden es verdienen.
Ihr Aszendent steht gut!

Die Sonne steht im dritten Haus,
der Mond am andern Ende,
die Sache sieht bedenklich aus,
für dieses Monatsende.

Der Morgenstern, der gute,
er macht Sie wieder froh,
am Ersten, ich vermute,
wohl wegen Ultimo!

Es kommt ein schwarzer Brief ins Haus,
mit einer schwarzen Katze.
Das sieht zwar sehr gefährlich aus,
doch, weiße Flecken hat s´e.


Gesundheit ist nun angesagt:
Sie werden lange leben,
wenn nicht der Teufel daran nagt,
den soll's ja auch noch geben!

Dann ist da noch ein wildes Tier,
ansonsten sehr sympathisch,
nur, ihr Verhältnis mit dem Stier
wird langsam problematisch.

Sie sehen, Sterne lügen nicht!
Ob sie die Zukunft deuten?
Sie geben ihr viel mehr Gewicht,
und das gefällt den Leuten.


HERBST

Das Sommerende lässt schön grüßen.
Der September fast vorbei.
Die Vogelbeeren, an den Füßen,
verwandeln sich in roten Brei.

Die meisten Blätter werden farbig.
Auch werden alle Äpfel alt,
sie werden schrumpelig und narbig.
Nun zieht die Stille in den Wald.

Die Schwalben zogen ab, nach Süden,
die Störche immer hinterher.
Dort in Italien, steh´n die rüden
Bösewichter mit Gewehr.

Gar Traurig Lieder muss man singen:
"Wer wird dann wohl die Kinder bringen?"


AM TEICHRAND

Am Teichrand, unterm Weidenbaum,
dort stirbt der Tag, man merkt es kaum.
Es wandelt sich zum Nichts die Briese.
Ein leichter Dunst steigt aus der Wiese.

Die Sonne sendet letzten Schein,
und taucht dann in den Hades ein.
Aus tiefem Tann ein Käuzchenschrei.

Es dämmert, dunkelt,

Tag vorbei.


ES HAT DIE NACHT GEFROREN

Es hat die Nacht gefroren.
Das Eis ist klar, wie Glas.
Der Frost beißt in die Ohren.
Die Kinder haben Spaß.

Sie gehen auf Entdecken,
sie hüpfen auf dem Eis
und schlagen es mit Stecken.

Ob es sich wehrt,

wer weiß?


SPLITTER

Die Sonne hat den Sonnenregen,
der Mond hat seinen Hof,
der Gläubige hat Gottes Segen.
Wer gar nichts hat ist doof!
*
Mit Moral Kann man bei Reichen
selten Vorteil sich erschleichen.
Anders ist es mit Erbarmen,
das bringt „Öffentlich umarmen."
*
Lerne viel und glaube wenig.
Nur der Wissende ist König!
*
Manchmal wird die Kunst zur Qual,
ganz besonders surreal!
*
DIE Menschen haben keine Not,
die von Geburt an mausetot.
Viel schwerer ist's lebendig,
besonders, wenn anständig
*


DER MARABU

Auf meinem rechten Autositz,
da hockt ein Marabu.
Erzählt mir einen alten Witz
Er fordert: "Los, jetzt Du!"

So geht das nun schon stundenlang
mit diesem blöden Vieh.
Der Bursche ist vermutlich krank,
vielleicht auch ein Genie.

Ich leg' den Arm um seinen Hals
und drücke langsam zu.
Das ist nicht fein, doch jedenfalls
hab' ich nun endlich Ruh'.

Am Rastplatz trag ich ihn zu Grabe.
Ich weiß, ich bin ein Schwein,
so, wie ich mich benommen habe.
Nun bin ich ganz allein.

Auf meinem rechten Autositz:
Ein Girl, wie Marzipan.
Ihr Rock hat einen langen Schlitz,
sie sieht mich schmachtend an.

Dann hat sie mich erstochen.
Sie stieß gewaltig zu.
Sie hat so gut gerochen,

die Braut vom Marabu.


DER SCHALK

Ich spüre den Schalk im Nacken.
So kann ich ihn nicht sehen.
Ich werde ihn vorsichtig packen
und ganz nach vorne drehen.

Der Bursche ist ganz stille.
Ich schaue ihm ins Gesicht.
Schau ihm in die Pupille.
Der Schalk, der tut das nicht.

Er blickt verschämt, nach oben,
dann schwingt er sich zurück.

Er kann nur richtig toben,
sitzt er mir im Genick!


ZWEIFEL

Wenn sie, mit den Winterpelzen,
wichtig, durch die Gegend stelzen,
an die Spree, dort bei den Treppen,
zentnerweise Brote schleppen,
Enten füttern, Möwen, Tauben,
kann ich nicht so recht dran glauben,
dass es in der Welt viel Not
geben soll, am guten Brot!?


HUSTEN

Auf den Lippen saß ein Husten,
ließ sich in die Welt verpusten.
Nebulös flog er durchs Land,
bis er meinen Körper fand.

Mit frohlocken ging er nieder,
fraß sich dann durch meine Glieder,
richtig so, mit Wohlbehagen,
durch die Leber, durch den Magen.

Alle Knochen und die Därme,
brachte er in Fieberwärme.
Ganz zum Schluss dann, via Zunge,
kroch er fröhlich in die Lunge.

Rund zwei Wochen, Tag und Nacht,
hat er dann dort zugebracht.
Jetzt ist er, zum Glück, verschwunden,
hat was besseres gefunden.


GRIPPE 0674

Auf der Lippe
saß die Grippe.
Gierig funkelte ihr Blick.
Und sie sagte: "Freund, ich tippe,
mit dem nächsten Bissen Schrippe
mache ich das große Glück!"

"Ich mach' krank Dir!"
Das gelang ihr,
nur, grammatikalisch nicht.
Denn der Geist geht auch durch Viren
längst noch nicht auf allen Vieren.

Höchstens einmal im Gedicht!


NACHTFLÜGE

Ist ihnen das auch schon passiert,
dass Sie, total re inkarniert,
ganz fleischlos durch das Weltall zogen,
sie haben nicht ein Gramm gewogen?

Befreit von ihrem dicken Wanst
sind sie im Weltall rumgetanzt.
Sie hinterließen keine Spur
mit Ihrer Idealfigur.

Doch, denken, schauen, fühlen,
das konnten Sie im kühlen
Universum allemalen.
Wie hat ihnen das gefallen?

Ich hab´s öfter, kann dann fliegen
bäuchlings auf den Wolken liegen.
Fliege schwungvoll übers Land
streichle es mit Geisterhand.

Fliege Schleifen, Rollen, Kehren.
Leider kann ich mich nicht wehren
gegen einen grausen Gaul,
der, mit aufgeriss´nem Maul,
mit den Hufen mich will trampeln.

Ängstlich fang ich an zu strampeln,
höre wie das Untier lacht.
Strample noch, längst aufgewacht.


SYLVESTER

In jedem Jahr, zur Jahreswende,
da geht zumeist ein Jahr zu Ende.
Wir ballern feste um die Wette,
als ob das Jahr das nötig hätte.

Es ist an allen Enden Krieg,
doch wir woll'n unsern eig´nen Sieg.
Mit Hipp, Hipp, Hipp und mit Hurra
so entern wir das NEUE JAHR.

Die Oma, deren Ohr verstopft,
Sie ruft ganz laut: "Es hat geklopft!"
Der Opa bricht sich beide Beine
und fragt gelassen: "Warn das meine?"

Na, ganz egal, mit einem Kater
beginnt das neue Welttheater.


TÜTEN-ESSEN

Heut' aß ich einen toten Vogel,
der tote Vogel war 'ne Mogel-
Packung und ein halbes Tier.
Er schmeckte so, wie Löschpapier.

War in der Mitte durchgehackt
und dann in Zellophan verpackt.
So nannte er sich halbes Hähnchen,
mit einem Flügel, einem Beenchen.

Das Ganze war ein schlimmer Matsch.
Nie wieder ess' ich solchen Quatsch.

Jetzt weiß ich erst wie so was schmeckt,
was in 'ner Plastiktüte steckt!


SPLITTER

HUNGER

Ist dein Körper innen hohl,
dann fülle ihn mit Sauerkohl
und einem Eisbein noch dazu,
so hast du eine Weile ruh'.


KRISE

Wenn dir mit Hundert öfter mies ist,
dann steckst du in der "ENDLIFE-KRISIS".

GOLDFINGER

Meine Braut sagt, ich hätte goldene Finger,
ich würde ihr die Zeit damit vertreiben.
Ich betrachte mir die Dinger-,
Sie meint wohl, durch Gedichte schreiben?

MORGENGRUSS

Lieber Freund, Du kannst mich mal,
am Morgen, schon bei Zeiten,
im August, da beißt der Aal,
zum Angelsport begleiten.


HIN IS' HIN

Man sieht ein Lebenszeichen,
ganz selten nur, an Leichen.
Ich muss es euch gestehen:
"Das will ich auch nicht sehen."

Denn, futsch ist futsch und hin ist hin!
Seit wann macht Leichenleben Sinn?

Was kann ein Toter schon erleben?

Na eben!


1


ANSICHTSSACHE

Das Leben läuft vor uns einher
in stetem auf und ab.
Mein Nachbar meint ja hin und her,
bei ihm, und nicht zu knapp!

So ist es nun 'mal, in der Welt
ist alles Ansichtssache.
Wie du die Optik eingestellt,
so ist auch deine Sprache.

Da kann ich doch nur sagen: "Seht
das nur nicht so verbissen.
Fragt eure Frauen, wie das geht.
Die müssen es doch wissen!"


PRINZIP

Es schleicht sich eine Schlange
durch den grünen Wald.
Sieht aus, wie eine Stange,
Zickzack angemalt,
die vorne platt,
sich hinten krümmt
und Bauchweh hat,
was sie verstimmt.

Der Förster naht, auf seinem Rad,
er ist mal wieder schneller.
Er fährt die arme Schlange platt,
so platt wie einen Teller.

Die Schlange jammert, zischt und heult,
da wird es einem Bange.
Wenn eine Schlange so verbeult,
dann lebt sie meist nicht lange.


Ich kritisier' die ruchlos Tat:
"Die Schlange kam von rechts!"
Womit sie dann auch Vorfahrt hat.
Das meinen auch die Spechts!

Der Förster, der uns zugehört,
er hat das gleich bemängelt
er sagt zu uns, so recht empört:
"Das sich die Schlange schlängelt,
ganz ohne Hupe, ohne Licht
auch ohne Zeichengeben,
das gibt's in meinem Walde nicht,
und koste es das Leben!"

Ich glaub', der Grünrock, mit der Flinte,
verspritzt sehr gerne rote Tinte?!


DIE WAHRHEIT

Die Wahrheit ist so dünn gesät,
wie's dünner wohl schon nicht mehr geht.
Man kann sie trotzdem finden
und sich mit ihr verbünden.

Jedoch, mein Freund ich rate dir:
"Schreib' sie dir niemals aufs Panier.
Sie hilft dir nicht in Nöten.
Man wird dich eher töten!"

Die Wahrheit ist zwar rein und gut,
doch lebt sie leider nur vom Blut,
vom Blute ihrer Jünger.
Das ist der Wahrheit Dünger.


WESHALB, ALP ?

Es säuseln und weben
gestorbene Leben
des Nachts, um die Wette,
um unser Bette.

Sie toben und jammern
in Stuben und Kammern.
Sie jauchzen und lachen
bis wir erwachen.

Ich frag mich,
weshalb
tut das so ein Alp???


LUST

Wenn sie an dem Knüppel ziehen,
den sie zwischen ihren Knien
spüren in der feuchten Hand,
fliegen sie ins Wunderland.

Knackt es ihnen in den Ohren,
hat die Erde sie verloren
und der kleine Steuerpimmel
schießt sie in den siebten Himmel.

Oben kann man sich durch Gähnen
an den Unterdruck gewöhnen.
Knüppel vor, zurück, die tolle
Kiste macht dann eine Rolle.

Das macht Spaß, bei Tag und Nacht!
Sicher auch, was sie gedacht-.


OHO !

Ein junges Mädchen, rank und schlank,
das setzte sich auf eine Bank
mit ihrem nackten Po.

Das junge Mädchen, schlank und rank,
das war drei Tagen später krank
um ihren Po, und so.

Sie hatte ganz vergessen,
dass auf der Bank gesessen,
ein junger Mann.
O, ho!!!


HERZBRUCH

Denke mal ganz unromantisch,
laienhaft, mit Ratio,
deshalb auch ganz dilettantisch,
über Herz und Schmerz und so.

Stirbt man an gebrochnem Herzen?
Eher an gebrochnem Hirn!
Es zentrieren sich die Schmerzen
deiner Seele in der Stirn.

Seele hat zwar keine Knochen,
das mit Brechen geht dann nicht.
Vielleicht wird sie, statt gebrochen,
krank dann von der Seelen-Gicht?

Letzt und endlich ist´s egal,
ob nun Hirne oder Herzen,
sterben an der Seelenqual,
oder an gebrochnem Herzen.

Alle werden sie begraben,
auch, die keine Herzen haben.


PLUS - MINUS

Es gibt keine unmögliche Möglichkeit,
außer, es hätte sich etwas befreit
aus dem Bauplan der Natur.
Nur,
dann wäre nichts mehr kongruent,
so, wie man es bisher erkennt.

Ganz ohne Plus- und Minuszeichen
da würde sich dann nichts mehr gleichen.
Es wäre alles wie´s schon ist,
ganz ungeordnet, lauter Mist.

Bei Shakespeare soll´s ja schon kein Leben
zwischen Sein und Nichtsein geben.
Dann kommt sofort die nächste Frage:
"Was ist Leben, was ist Zeit?"
Fragen ist die größte Plage,
bis in alle Ewigkeit!

Ist das nun der Weisheit Schluss:
"Alles MINUS oder PLUS"?


WUSTER

Ich muss wieder einmal nach Wuster gehen.
Über die Auen, die Wiesen, die Seen.

Wenn Reiher, im Frührot, im Röhricht stehen,
dann muss ich mal wieder nach Wuster gehen.

Wenn Pappeln, in Süd, vor der Sonne stehen,
dann muss ich mal wieder nach Wuster gehen.

Wenn Spinnenweben in Kopfweiden wehen,
dann muss ich mal wieder nach Wuster gehen.

Wenn Mühlenräder im Winde sich drehen,
dann muss ich mal wieder nach Wuster gehen.

Wenn Fische, springend, nach Zuckmücken sehen,
dann muss ich mal wieder nach Wuster gehen.

Wenn Sonnen vergoldet erglüht der Schlehen,
dann muss ich mal wieder nach Wuster gehen.

Warum mir der Gang hin nach Wuster gefällt?
Weil Wuster für mich, eine andere Welt!


GRAS

Ein Gras reckt seinen grünen Halm
ins Kohlenmonoxyd.
Es ist ganz "high" im Auspuffqualm,
weil's alles doppelt sieht.

Und so verliert das Gras den Frust
durch eine ganz perverse Lust.
Jetzt träumt der ganze Rasen
nur noch von Auspuffgasen!


SAUERER REGEN

Ein REGEN fiel vom Himmel runter,
durch den Ozon, war froh und munter.

Ein SMOG lag dorten auf der Lauer.
Das machte unsern Regen SAUER!


TOD EINER IDYLLE

Knietiefes Moos, und feucht bis zum Boden.
Nah bei den Tannen, dampfende Soden.
Die Pilze, sie schieben hier ihre Brut
durch Tau feuchtes Moos, mit schleimigem Hut.

Die Tannennadel, klebt fest auf der Haut.
Ganz dicht, in der Nähe, schallt Hundelaut.
Die Sonne dampft langsam den Regen auf.
Ein Hase flüchtet in rasendem Lauf.

Ein Schuss zerreißt diese Morgenstille...
Der Hase ist tot und die Idylle.


FROST

Der Mond hängt an der Antenne vom Nachbarbau,
genau dort im Westen, wo der Himmel graublau.
Wo die nackte Pappel steht, wie erstarrt,
betrachtend den Mond, der jetzt einen Bart,
den er sich vom Nebel just eingefangen,
und wie einen Schleier hat um gehangen.

Der Raureif verdeckt an den Autos den Rost,
durch die schneefreie Nacht mit klirrendem Frost.

NEE, NIE!

Ist eine Frau zu dir nicht nett,
dann sag zu ihr: Du bist zu fett.
Und wenn's nicht reicht, sag zu der Alten:
Dein Angesicht ist voller Falten.

Von Stund an wirst du nicht umworben.
Für diese Frau bist du gestorben.

Doch dann schau selbst mal in den Spiegel.
Da grinst dich an, ein alter Igel.
Vielleicht noch einer mit Humor.
Der kommt sich selbst fantastisch vor.

Ich will jetzt nicht moralisieren.
Nee, so was könnt´ mir nie passieren.
Da könnt ihr alle herzlich lachen.
Nie würd ich solche Sachen machen.


SEELENZWIRN

Es näht das Hirn, bizarren Traum,
mit Seelenzwirn, du merkst es kaum,
dir hinter die Pupille.

Ganz warm und weich
und engelgleich
umfängt dich Grabesstille.

So stell ich mir die Reise vor,
vom Ende bis zum Himmelstor.

Und da steht dann :

"DESTILLE"!!!


FEBRUAR

Mattsilber, blinzelt durch die Brille,
der Sonnenstrahl, in Winterstille.
Der Krümelschnee, auf Taxushecken,
ist viel zu wenig, sie zu decken.

Das Eis am See hat feuchte Ränder.
Die Stämme zieren Flechtenbänder.

Die aufgekrausten Blätterleichen
vermodern unter grauen Eichen.

Der Rhododendron, grün, erschlafft.
Die Zauberwurz steht dick im Saft.

Ja, Frühling wird's, das ist doch klar.
Wir haben Ende Februar!


PYTHIA

Ein Geist erschien ihr in der Nacht
und hat sie damit reich gemacht.
Der Geist hat sie noch oft befallen.
Sie fängt dann immer an zu lallen,
lässt ihren Geist zum Mund raus fallen.

Der Geist streicht nun durch uns´re Welt,
ganz geistreich, auf der Jagd nach Geld!

Mit diesem zieht er sich zurück,
zu seinem und der Pythia Glück!!!


HOCHSPANNUNG

Ich hänge an einem Hochspannungsmast,
so, wie eine reife Pflaume am Ast.

Was tu ich nun in meiner Not?
Wenn ich jetzt los lass.., bin ich tot!
Ich pflücke noch zwei gelbe Kirschen,
da höre ich es auch schon knirschen.
Gewonnen hat nun mein Gewicht.
Die Hände halten länger nicht.

Jetzt geht es ab, im freien Fall
und ich erwache durch den Knall,
weil ich mir meinen Zeh, den großen,
am Brett vom Bettrand hab gestoßen!


PLASTER

Plastik ist jetzt große Mode,
offen, oder auch versteckt.
Von der Wiege bis zum Tode
wirst du damit eingedeckt.

Plastiksachen find ich "schau".
So, nun könnt ihr kräftig lachen.
Ich kauf´ mir ´ne PLASTIKFRAU,
will vier Kinder mit ihr machen.

Diese brauchen nichts zum Essen.
Wie gesagt, das ist nicht teuer.
Und dann soll man nicht vergessen,
lebenslang befreit von Steuer.

Plaster brauchen auch nicht denken.
Das wird ganz modern gemacht.
Denken können sie sich schenken.
Es wird nur zentral gedacht!

Das macht ein Zentralcomputer.
Der regiert dann unsre Welt.
Frisst die Bits wie Hühnerfutter.

Das hab ich mir vorgestellt.

DESHALB

Der Fußgang dient, bei armen Leuten,
als Surrogat fürs Pferdereiten.
Er ist sehr gut für die Verdauung,
befördert geistige Erbauung.

Er bringt den Kreislauf recht in Schwung,
macht alte Leute wieder jung.
Jedoch, er zehrt an Stiefelsohlen.

Deshalb soll ihn der Teufel holen!!!


ZU DRITT

Wir trafen uns im Tanzkaffee.
Sie lud mich herzlich ein.
Ob ich mit ihr nach Hause geh,
auf ein paar Gläschen Wein?

Dort kramte sie den Schlüssel raus.
Sie fand ihn nicht, wie dumm!
Da standen wir vor ihrem Haus
nun alle drei herum.


GRAL

Mancher wird im Alter weise.
Doch in meinem Fall,

ich bin immer auf der Reise,

suche nach dem Gral.

DAS SCHLOSS

Auf dem Flohmarkt, Sonntagmorgen.
Türschloss wollte ich besorgen.
Es vergingen fast zwei Stunden,
bis ich es dann auch gefunden.

Und ich fand es gar nicht teuer.
Irgend´was war nicht geheuer!
"Aus ´ner Toilettentür!"
sprach der Händler dann zu mir.

Da stand ich mit dem Talent.
Wenn nun jemand einen kennt,
der in einem Abtritt wohnt,
für den hätt´ sich das gelohnt!


SPLITTER

ERSTE LIEBE !

Auf einer AGAR - AGAR FLOCKE
lag eine junge GONOKOKKE.
Es sah so aus, als ob sie's täte,
mit einer strammen SPIROCHÄTE.
Sie trafen sich, zum ersten Male,
in einer offnen PETRI-SCHALE.


OPTIMIST

Das Alter gibt dem Leben Reife.
So auch den Gliedern ihre Steife.
Ich bin ja immer Optimist,
dass das in jedem Fall so ist!

TIGER

Hält dich ein Tiger fest im Arm,
dann schlägt dir das auf deinen Darm!
Dann bist du mit dem Tiger wohl,
viel besser dran, als mit "DARMOL" ?!


0 UND 1

Null und eins, das ist der Code,
der in unsrer Welt heut Mode.
Achte, sechzehn, zweiunddreißig.
So geht's weiter und das weiß ich,
niemand kann ein Ende sehn.
Wird die NULL am ENDE steh´n?


ERZFEINDE

Es sprach der Fuchs zum Hasen:
"Du kannst mir einen blasen!".
Da sprach der Has' zum Fuchs:
"Den mach ich mir, den Jux!".

Er machte, wild, auf Liebe
und biss ihm ab, die Rübe!

Das war von ihm nicht bös' gemeint.
Nur, seither sind sie spinnefeind!


RATSCHLAG

Es taumelt, blütentrunken,
ein Falter durch die Luft.
Aufs Blatt ist er gesunken,
wo ihn ein Weibchen ruft.

Es lockt die wilde Biene
der Diestelblüte Blau.
Darüber, im Jasmine,
liebt Hummel seine Frau.

So ist die Welt ein Paradies
und alles lebt in Freuden!
Geht es Dir, ab und zu mal, mies,
dann denk doch an die Beiden!


FRÜHLING

Es läuft die weiße Taube
umher am Bürgersteig.
Sie sucht, was ich fast glaube,
vom Ölbaum, einen Zweig.

Der Pfirsich blüht im Garten,
Forsythien am Strauch.
Der Frühling kann nicht warten,
so, wie der Gartenschlauch.

Er liegt wie eine Stange,
prall, in des Gärtners Hand.
Es spuckt die grüne Schlange
auf jungfräuliches Land.

Die grünen Weiden hängen
weit übern Uferrand
in ganz verschied´nen Längen
da streicheln sie den Sand.

Die Enten schnabulieren.
Hoch, in den Pappelbäumen,
die Vögel tirilieren.
Und grüne Raupen träumen.


Die Vögel sind am balzen.
Die Annemone blüht.
Die Herrchen lüstern schnalzen.
Die Wolke ostwärts zieht.

Der Teich, noch bar von Pflanzen,
ein Star neckt die Karnickel,
die fast wie Elfen tanzen.
Ein Hund hat sie beim Wickel.

Ein Falter tippt den Rüssel,
er taumelt, wie benommen,
in eine Goldfischschüssel,
dort, wo sich diese sonnen.

Der Frühling malt, er pulst und wirbt,
er überdeckt mit Farben,
derweilen still der Winter stirbt,
des Winters Todesnarben.


SCHLOSSPARK BELLEVUE

Hinter dem Schloss BELLEVUE steht ein Rohrbündel-Rest.
Ich ruhe mich aus auf seinem Podest
und sehe wie üblich, auf schattigem Rasen,
etwa ein Dutzend Kaninchen grasen.

Die Bäume, noch kahl,
so schön friedlich und still.
Die Sonne ganz fahl,
es ist Anfang April.

Schneeglöckchengebimmel und Märzbecher-Glocken
die gelben Narzissen zum Blühen verlocken.
Die erste Kirschblütenpracht
wird von der Sonne belacht.

Nur noch eine Zeile Müh':
Schöne Aussicht: "BELLEVUE!"


Denken

Wer denken kann auf Hoch-Niveau,
der macht damit die Menschen froh.
Er kommt dann schließlich zu dem Schluss,
dass wenig geht, nur weil es muss.

Jetzt machen alle ihm den Hof,
denn schließlich ist er Philosoph.

Sie krönen ihn zu ihrem Fürsten,
beschenken ihn mit Wein und Würsten,
sie schreien alle Mann: " Hurra,
jetzt ist die Sache uns doch klar."

"Wir müssen fernerhin das Denken
mehr auf die Ur-Gefühle lenken."


BAUCH

Wenn ich so spazieren gehe,
eine schöne Dame sehe,
dann geniere ich mich auch
wegen meinem dicken Bauch.

Und die liebe Eitelkeit
zwickt und zwackt mich, kurze Zeit.

Nimmt der Anfall seinen Lauf.
blähe ich den Brustkorb auf,
spanne alle Muskeln an,
dass ich kaum noch laufen kann.

So hab ich, für 10 Sekunden
meinen Schmerbauch überwunden.

Seh´ nun aus, wie neu geboren,
mindestens 10 Pfund verloren.
Leider macht der ganze Quatsch
dann, 5 Meter weiter, platsch.

Ganz genau die alte Chose,
Bauch quillt wieder aus der Hose!


DER BACH

Es hüpft der Bach, von Stein zu Stein.
Es fällt ihm auch nichts bess'res ein,
als Steine zu bespringen,
zu tanzen und zu singen.

Am allerersten Mühlenwehr
Da fällt das Hüpfen ihm schon schwer,
weil ihm des Müllers Wasserrad
die halbe Kraft genommen hat.

Als er dann in dem Stausee landet,
an dem die Ränder flach versandet,
da schläft er wie ein toter Hund
aus jenem vorgenannten Grund.

Er schläft mit vielen Bachgenossen.
Die Fische fächeln mit den Flossen
für diese wohlverdiente Ruh',
ihm ständig frisches Wasser zu.

Dann orgeln alle sie im Chore,
wie wild, durch die Turbinenrohre.
Der schwache Bach denkt sich dabei:
"Nun bin ich endlich wieder frei!"

Doch muss er sich, in den Kanälen,
in Richtung Seewärts weiter quälen.
Er hört nie wieder Frösche quaken,
fließt so durch viele Stadtkloaken,
fließt durch die vielen Menschenleiber,
durch Männer, Kinder, Tiere, Weiber.


So wird er bald charakterschwach.
Was einmal war ein starker Bach
Der schleppt sich nun, mit großer Mühe,
bis in die See, als graue Brühe.

Er tötet dort, mit kranker Seele,
den Hering, Schellfisch und Makrele,
bis er dann, durch des Himmels Gunst,
verwandelt wird zu Waserdunst.

Als Regen fällt er später nieder.
Das wiederholt sich alles wieder.
Nach zehnmaligem Kreislauffließen
scheint er das langsam zu genießen.

Sogar die jungfräulichste Woge
lechzt dann schon nach des Baches Droge.
Wenn sie sie hat, dann geht sie stiften,
um alle Fische zu vergiften.

Die werden uns dann, das passiert,
tagtäglich, auf dem Tisch serviert.
So kommt dann, welch ein großes Glück,
der ganze Dreck zu uns zurück.


Der Kabeljau

Es schwamm im tiefen, blauen Meer
ein dicker Kabeljau;
er schwamm dort immer hin und her
und suchte eine Frau.

Es kam eine Sardine,
die war zwar ziemlich klein,
doch emsig wie 'ne Biene
und nie für sich allein.

Der Kabel war so sehr verliebt,
ihm war das Herz so warm,
er nahm, was es bei Fischen gibt,
sich gleich den ganzen Schwarm.

Doch, Ehekrach und Leistungsdruck,
die hatten ihn frustriert.
Er gab sich plötzlich einen Ruck,
da war es schon passiert.

Er dachte sich: "Das ist ein Graul,
hinweg mit all den Weibern!"
Dann labte er sich, durch das Maul,
an all den schönen Leibern.

Und die Moral? Liegt Fischen fern.
Die haben sich zum Fressen gern.


WELTRAUMMÜCKE

Ich liege im Schatten und träume...,
Ich fliege durch endlose Räume...,
Ich schwebe fröhlich, sorgenlos,
da denke ich:' Was ist das bloß?'
Das fühlt sich an, ich werd' verrückt,
als ob mich eine Mücke piekt.

Soll's Mücken wohl im Weltraum geben?
Wer weiß schon wie verrückt das Leben?
Als ich noch immer nachgedacht
bin ich dann schließlich ganz erwacht.

Sie war so schön und voll vom Blut.
Dem kleinen Luder tat das gut.
Ich schlug sie deshalb auch nicht breit,
hat sie mich doch vom Frust befreit.

Geheilt war meine Fantasie
von einem WELTRAUM-MÜCKENVIEH.

Beim Abflug rief sie mir noch nach:

" Im Weltraum Mücken?"

" Dass ich lach'!"


DIE FLASCHE

Die Flasche ist ein Gegenstand,
den hält man oftmals in der Hand.
Doch, höre auf daran zu lutschen.
Wenn dich erst mal die Elche knutschen,
hat DICH die FLASCHE in der Hand.

Du wirst dann bald wie sie genannt!

ANGOLANISCHER ABZÄHLREIM

Ein Chinese in Angola
trinkt im Urwald Coca Cola.
Und der Inder, der frisst Kinder,
denn das findet er gesünder.

Von dem Inder, alle Kinder
leben lieber in Angola
denn da fühlen sie sich wohla,

weil, der Weiße,
das ist Scheiße,

frisst dem Inder
seine Kinder.


SPLITTER

In der Schule, auf dem Stuhl,
sitzt der Lehrer, der ist schwul.
Ist er schwul, ist er's nicht?
Muss er schon, für dies Gedicht!
*
Ich schrecke hoch, ich werde wach.
Es prasselt auf das Campingdach,
der ungeliebte Segen.
Schon wieder einmal Regen.
Ich mach noch mal den Buckel krumm
und dreh mich auf die Seite rum.
Ich steh nicht auf, von wegen!
*
Ich bin jüdischer Indianer
und ich leb im Zölibat.
Bin der letzte Mohikaner,
den man glatt vergessen hat!
*


MORGENGEBET ZU ZWEIT

Guten Morgen meine Süße,
küss die Hände, küss´ die Füße,
küss´ den Nabel, küs´s den Bauch.
So, nun küsse mir ihn auch!


ENDLIFE KRISIS

Ich weiß es schon, nicht jeder weiß es.
Ich bin jetzt in der ENDLIFE KRISES,
trag bunte Hemden, bunte Jacken
auch Schuhe mit sehr hohen Hacken.

Ich lass mir auch die Haare schneiden,
ganz kurz, das mögen Frauen leiden.
Ich habe einen forschen Blick
den geb' ich jeder Frau zurück,
die scheinbar nach mir schmachtet,
zumindest, mich beachtet.

Zu jedem Deckel passt ein Topf,
den such ich so, ich armer Tropf.
Ich will mal sehn, wie lang das geht.
Vielleicht find ich das auch zu blöd
lass dann den ganzen Unsinn sein,
bleib' still, in meinem Kämmerlein!


LACHE BAJAZZO

A star is born, ein Liebling der Massen,
die Ego schmeichelnd, füllen die Kassen.
Sie blasen ihn auf, wie einen Popanz
und winden ihm so den Lorbeerenkranz.

Dabei geht ihr Blick bereits nach den Seiten,
wo demütig noch, die Sternchen schreiten.

Dein Weg ist zu Ende, noch eh er begann:

"Lache Bajazzo,

the show must go on!"


REALITÄT

Die alte Kastanie, am Ufer der Spree,
zu der ich so gerne im Frühling geh´,
betrachte ich mit sinnendem Blick
ich wünsch´ mir die Krabbelkäfer zurück.

Die Kaiser und Müller, die Bäcker und Schuster.
Ich gehe erst weiter, wenn es schon fast duster.
Ich wandele unter Gaslaternen
und schaue ab und zu nach den Sternen.

Ich sehe umschlungene Pärchen wandeln.
Ich möchte so gerne selbst noch mal bandeln.
Doch, wer will denn schon mit so einem Alten,
noch richtig verliebt, die Patschhändchen halten?

Real ist ja nur der Kastanienbaum.
Die anderen Wünsche sind doch nur ein Traum.


SELBST BEIM GEBEN

Es irrt der Mensch, in seinem Wahn,
dass er den Menschen ändern kann.

Der Mensch kann nur, das ist sein Leben,
nehmen, nehmen, selbst beim Geben!


DIE GUTEN

Hast du viel Freunde,
dann kann man vermuten,

du hast auch viel Geld.
Das wissen die Guten!


MOND UNTERGANG

Es ist Dienstagmorgen und der Mond geht unter.
Er ist völlig voll, fällt vom Giebel herunter.
Der erste Sonnenstrahl sticht, wie ein Speer,
hinter dem fallenden Mond hinterher.

Da denkt sich der Mond: "Es ist wohl am besten,
dass ich mich verziehe langsam nach Westen!".


WAHRE FREUNDSCHAFT

Er saß auf der Kante vom Bett.
Er hörte auf zu Grübeln.
Er eilte zum Fensterbrett,
um der ganzen Welt zu verübeln.

Es erschien ein Freund, noch aus glücklichen Tagen.
Der begann ihn nach dem Grund zu befragen,
den tragischen Grund, aus dem er springen wollte,
dass er das doch erst noch überlegen sollte.

Nachdem sie dann stundenlang diskutiert
hat es zu einem Ergebnis geführt.
Die Überredung war völlig gelungen.
Der Freund ist stellvertretend gesprungen!


DIE NEUREICHE

In Leipzig wohnt eine junge Frau
mit einem sehr hohlen Körperbau.
Mit einer Niere, einer Lunge.
Es fehl ihr auch ein Stück der Zunge.

Es fehlen ihr drei Meter Darm,
sowie der linke Unterarm.
Das Herz, den Magen und die Knochen,
die hat sie auch schon fest versprochen.

Sie hat ein Konto auf der Bank,
das nicht, so wie ihr Körper, krank.
Das kommt, sagt sie, weil seit der Wende,
sie immerfort Organe spende!


FRÜHLING IM PARK

Schneeglöckchen unter Zaubernuss.
Das ist der erste Frühlingsgruß.
Die Märzen Becher stimmen ein,
sie öffnen sich dem Sonnenschein.

Die Anemone und Kro kus
genießen auch den Sonnenkuss.
Und überm Wasser Weidenkätzchen,
sie prahlen mit den Silberlätzchen.
Mit ihren glänzend gelben Tüten
frohlocken die Narzissenblüten.

In grauem Fell, auf grünem Rasen
ganz friedlich die Kaninchen grasen.
Die Enten wackeln mit dem Steiß,
sie knabbern an dem letzten Eis.

Auch Haselbüsche blühen schon.
Von fern grüßt leiser Glockenton.


STIMMUNG

Bleigrau zerläuft die Himmelswand.
Die Silbersonne diffundiert.
Ein Scherenschnitt, von Meisterhand.

Baumfiligran, fein ziseliert,
klebt an der Wand, so grau wie Ton.
Wildgänseschwingen singen schon.

Der rote Adler, der Milan,
wild attackiert von einer Krähe,
zieht majestätisch seine Bahn.

Der Falke schraubt sich in die Höhe.
Ich senke meine Augenlider
und beuge langsam das Genick.

Die Erde hat mich endlich wieder.
Vom Höhenflug bin ich zurück.


HIGH NOON

Heute wird die Woche geteilt.
Ein Schicksal, das mittwochs die Woche ereilt.

Schlag zwölf findet das Specktakel statt.
Es frisst die Zeit, die nimmer satt,
sich, ohne etwas bei zu tun,
ganz automatisch durchs

'HIGH NOON'.


LOW NOON

Jetzt ist es elf Uhr neunundfünfzig.
Der Zeitpunkt ist besonders günstig
für die Zeit, sich, wie besessen,

vom LOW-

zum HIGH NOON

durchzufressen.


COMPUTER

Der Computer ist doof wie die Wand.
Er benötigt eine Menschenhand.
Die hämmert, über seine Tasten,
die Daten in den Plastikkasten.

Dort rasen sie durch BYTE und BIT
und nach ´ner Weile kommt der Schitt,
damit du ihn dir kannst begucken,
auf den Schirm, und lässt sich drucken.

Ich habe den Elektroknecht
und gebe zu: "Er ist nicht schlecht!"

Nur leider bitte ich, seit Wochen,
vergeblich ihn,

für mich zu kochen!


WERBEFERNSEHEN 0757

Bei der Werbung können sie sich den Geist verrenken.
Die sprechen da schneller als sie denken.
Würden sie denken, bevor sie sprechen,
sie würden den meisten Blödsinn erbrechen.

Die Spots hat man gestern unterbrochen.
Zum ersten Male, nach sieben Wochen.
Die Glotzer waren ganz verdutzt
und viele haben das genutzt,
um sich mal schnell den Fuß zu waschen
oder etwas zu vernaschen.

Pünktlich sind sie wieder da,
wenn's weitergeht,

ick och,

na klar!


IM TREPPENHAUS

Die Müllern klopft bei der Frau Krause.
Die Krause, die ist nicht zu Hause.

"Frau Krause, stell´n se sich mal vor,
nun sei´n se aber mal ganz Ohr!"

Die Müllern redet überstürzt,
im Telegrammstiel, ganz verkürzt
spricht sie das Treppenhaus-Gerücht
auch alles, was man sonst noch spricht.

Wenn man sie nach der Quelle fragt,
dann hat sie aber nichts gesagt!
So treibt sie Seelen-Hygiene,
wenn ihr der Quatsch quillt durch die Zähne.

Ihr widerfährt ein großes Glück.

Der Frust ist weg!

Sie schleicht zurückt.


VISION

Schauer laufen über den Rücken,
sehe ich, mit sinnenden Blicken,
wie EMSEN und IMMEN ihr Leben meistern.
Ich kann mich gar nicht für so was begeistern,
weil ich es dann sofort assoziiere,
Entwicklung der Menschheit mit der dieser Tiere.

Sie leben anscheinend in Perfektion.
Aber wer von uns Menschen will das denn schon?
Sind Menschen zu allem und jedem bereit,
für den Wohlstand, die Ordnung und Sicherheit?

Können wir denn diesen Fortschritt noch bremsen,
den Weg dorthin, zu den IMMEN und EMSEN ???


TEMPO 50

Tempo "50" angesagt.
Ein Schelm, wer nach dem Kadi fragt.
Da ist er ja, der Vordermann,
an diesen muss ich erst mal ran.

Mein Gott, ist das ein lahmer Knochen.
Der bringt die Nerven glatt zum Kochen.
Jetzt Gaaas, nach links, vorbei.
Ein unterdrückter Freudenschrei
befreit mich fast von meinem Frust.
Nun hab ich auf den Nächsten Lust.

Da sind gar zweie, dreie, vier,
oh, Mann, o, Mann, die schaffen wir.

Die schaff ich doch im Handumdrehen,
nur rechts heraus, es wird schon gehen.
Mit Hundert wird vorbei gebrettert.
Wenn auch der vorne furchtbar wettert,
denn er hat jetzt die Seelenqual
nun drückt er mächtig aufs Pedal.

Weil links ihm wer entgegen kommt,
fährt er nach rechts, da kracht es prompt.
Ich denk´ mir: "Soviel Unverstand
gehört bestraft, liegt auf der Hand!"

Die meisten aus dem ganzen Pulk
betrachten alles nur als Ulk,
weil's andern an den Nerven zerrt,
für die man nun die Fahrbahn sperrt.


AMPELSPRINGER

Kennen Sie das Hochgefühl,
das einen jederzeit befällt,
wenn man, im Verkehrsgewühl,
den Andern eine Falle stellt?

Ich hab den Tiger nicht im Tank,
ich hab ihn in den Zehen.
Das Ampelstehen macht mich krank.
Ich kann nicht widerstehen.

Den Gang, die Kupplung, alles rein
auch wenn es noch so stinkt.
Ich hör den Nachbarn wütend schrei´n.
Ich habe ihn gelinkt!

Nur so kann man das machen.
Ich komme stets als erster an.
Verkniffnen seh´ ich lachen
dann meinen Nebenmann.

Die Ampel schaltet nun aufs Gelbe.
Und wenn die andern noch so hampeln,
ein neuer Start und stets dasselbe,
ich bin stets erster an den Ampeln,
und fahre auch als erster fort.
Das ist der wahre Supersport!!!


Nun muss ich noch, beim Ampelspringen,
auch dieses blöde Biest bezwingen.
Denn immer ist das Luder rot.
und grinst mich an: "Du Vollidiot!".

Na warte nur, du Missgeburt,
wenn erst mein Wagen richtig tourt,
und wenn er hat den rechten Drive,
dann warte nur, dann bist du reif.

Die Ampel hat, aus Niedertracht,
die rote Lampe angemacht.
Die macht mich noch total zum Affen.

Ich muss das Luder ennnndlich schaffen!!!


KOMM !

Schatz, mach deine Arme breit.
Lege ab das Chiffonkleid.
Lass die Fetzen einfach liegen.
Lass die langen Haare fliegen.

Fliege nackt an meine Brust.
Fall mit mir in Sinneslust.
Wildes Weib, im Sommerwind,
zeug mit mir ein Sonnenkind.


SPLITTER

Wenn dir mal etwas gut gelingt,
in deinem Kopf ein Vogel singt,
dann kommt der Neider ganz bestimmt,
der dir den bunten Vogel nimmt.
*
Ein Frosch betrachtet stundenlang,
den Sonnenauf- und -untergang.
Die Sache hat nur einen Haken:
er kann mit Sonnenstich nicht quaken!
*
Ich liege rittlings in einem Baum
und nasche an einem süßen Traum.
Die Augen holen, mit lockendem Blick,
entschwundene Worte, Gedanken zurück.
*
Hast du getaucht, am Himmel geschwebt,
hast du die große Freiheit erlebt.
*
Das Wasser läuft den Bach entlang.
Das tut es schon jahrtausend lang.
Ich wünsche mir so sehr,
es liefe einmal quer.
*

*
Die Meiern ist heut wieder nett,
da brennt sogar das Wasserbett.
*
Die Pflege der Profilneurose
ist Hobby aller Gernegroße.
*
Ich kenne einen, der ist so bescheuert,
den haben sie sogar den Blinddarm erneuert.
*
Dieter heißt er und mit B
ist er Hübsch von Kopf bis Zeh.(Hüsch)
*
Wer glaubt, verzichtet auf das Leben
um sich in vagen Schutz zu geben,
der gnadenvoll ihm dann gewährt,
und ihm sein Ego so zerstört.
*
Wenn ich könnte, wie ich wollte,
wär das Leben, wies sein sollte!
*


Mich quälte einst der Wissensdurst,
zu wissen, was ist in der Wurst.
Nachdem ich's weiß, bevor ich mecker´,
kauf ich die Wurst jetzt gleich beim Bäcker.
*
Ich liebe alle schönen Dinge,
kann mich nicht satt an ihnen sehn.
Mich faszinieren Schmetterlinge
so wahnsinnig wie Orchideen.
*
Autoschlangen beleben die Natur.
Vereinzelte Fußgänger stören nur.
*
Es rumst und bumst im feuchten Nass
auch Blasen steigen, was ist das?
Das ist, beim Baden, müsst ihr wissen,
genau das Gegenteil von ...
*
In der Erfüllung liegt der Tod.
*
Den Weg zum Mammon pflastern Leichen
die nicht den Skrupellosen weichen.
*


Money

Ein Greis, der mit ´ner Greisin pennt,
der ist nicht sehr intelligent.
Ich sage es ganz unverholen,
der Junge hat zu wenig Kohlen.

Ist ihm der Coup beim Geld gelungen,
dann pennt er sicher mit ner Jungen.
Was wieder mal beweisen tut:
"Viel Money ist für alles gut!"


BERLINER CHARME 6
HANG DOWN 7
DIE HAUT 8
GEISTERREITER 9
TRÖSTE DICH 10
BESCHISS 11
ALTERNATIV? 12
GENSCH 13
NEUE GENSCHEN 17
SIE LIEBEN 19
SOMMERENDE 20
TAROT 21
SONNTAG 22
GERUCH 25
EINHEITSMENSCHEN 26
SOMMERABEND 27
ENTSORGUNG 28
NUTZLOSE MAHNUNG 29
TOTE SEELEN 30
DER FLOH 31
REKLAME 33
HEUSCHRECK 34
FATALISTEN 35
LIBELLE 37
ZUM KUGELN 38
JÄGER 39
DAS PFERD 40
CB - FUNK 41
MORGENSTUNDE 42
DAS KALB 43
SKRUPEL 44
MOND 44
EINE WAHRHEIT 45
ASSOZIATION 46
Besser 46
DIE BESTEN 47
Irrtum 47
Bofel 47
CAMPING FREUDEN 48
Leologik. 49
KAKA-SIE 50
END VIEL 52
DUMMHEIT 52
DUMMHEIT 2 52
Piranhas 52
Most 53
Pomade 53
Wer weiß? 53
CHARAKTERE 54
DOPPELSTRICH 55
SCHRECKEN 56
SONNENTAG 57
MEISE 58
HOROSKOP 59
HERBST 61
AM TEICHRAND 62
ES HAT DIE NACHT GEFROREN 63
SPLITTER 64
DER MARABU 65
DER SCHALK 66
ZWEIFEL 66
HUSTEN 67
NACHTFLÜGE 69
SYLVESTER 70
TÜTEN-ESSEN 71
SPLITTER 72
HIN IS' HIN 73
ANSICHTSSACHE 74
PRINZIP 75
DIE WAHRHEIT 77
WESHALB, ALP ? 78
LUST 79
OHO ! 80
HERZBRUCH 81
PLUS - MINUS 82
WUSTER 83
GRAS 84
SAUERER REGEN 84
TOD EINER IDYLLE 85
FROST 86
NEE, NIE! 87
SEELENZWIRN 88
FEBRUAR 89
PYTHIA 90
HOCHSPANNUNG 91
PLASTER 92
DESHALB 93
ZU DRITT 94
GRAL 94
DAS SCHLOSS 95
SPLITTER 96
ERZFEINDE 97
RATSCHLAG 98
FRÜHLING 99
SCHLOSSPARK BELLEVUE 101
Denken 102
BAUCH 103
DER BACH 104
Der Kabeljau 106
WELTRAUMMÜCKE 107
DIE FLASCHE 108
ANGOLANISCHER ABZÄHLREIM 108
SPLITTER 109
MORGENGEBET ZU ZWEIT 110
ENDLIFE KRISIS 110
LACHE BAJAZZO 111
REALITÄT 112
SELBST BEIM GEBEN 113
DIE GUTEN 113
MOND UNTERGANG 114
WAHRE FREUNDSCHAFT 114
DIE NEUREICHE 115
FRÜHLING IM PARK 116
STIMMUNG 117
HIGH NOON 118
LOW NOON 118
COMPUTER 119
IM TREPPENHAUS 121
VISION 122
TEMPO 50 123
AMPELSPRINGER 124
KOMM ! 126
SPLITTER 127
Money 130


GÜNTER MEHLHORN.

1921 in Berlin geboren.
Durch Krieg, Schwarzmarktzeit,
Aufschwung und Krise geschlittert.
Mal oben, mal unten, meist in der Mitte.
Einfach ein Berliner Schicksal,
wie Millionen andere.

Wer mir kennt,
liebt mir!


Da hatt err Rrecht!

Verlag: Eigen.
ISBN: 00000

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 20.03.2010

Alle Rechte vorbehalten

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