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meine Katze Twinky

 

 19 oo in London

 

"Mama, erzähl mir eine Geschichte!" quengelt der kleine Tom, " Okay", seufzt die junge Frau und setzt sich an den Bettrand, "was für eine Geschichte willst du denn hören?"
"Eine gruselige!" erwidert der Kleine. "Bist du sicher?", fragt seine Mutter ihn, mit gerunzelter Stirn.
"Ja, erzählt!"
"Okay Tom, aber ich habe dich gewarnt!"

 

"Als ich zwölf Jahre alt war, hatte ich eine kleine Katze, die hieß Twinky. Ihr Fell war rabenschwarz und sie hatte wunderschöne, grüne Augen. Wir hatten immer sehr viel Spaß zusammen.

BIS - ich eines nachts von lautem Maunzen geweckt wurde. Erschrocken sprang ich auf und stürzte zum Fenster. Draußen war es stockdunkel. Auf der Straße war ein Auto zum Stehen gekommen, in dessen Scheinwerferlicht ich ein Tier liegen sah, eine Katze, ich erkannte sofort meine Twinky. Geschockt und wütend zugleich rannte ich hinaus, um den Fahrer zur Rede zu stellen und nach meiner Twinky zu sehen.

 

Doch als ich an der Tür an kam, stand der Wagen nicht mehr da, aber was noch viel seltsamer war, auch Twinky war weg. Einzig ein großer Blutfleck war noch an der Unfallstelle zu sehen. Ich war die nächsten Tage tief traurig über den Verlust meiner geliebten Katze und bekam auch den mysteriösen Wagen der den Unfall in jener Nacht verursachte nicht mehr aus dem Kopf. Allerdings sollte ich bald feststellen, dass das erst der Anfang war...

Eine Woche nach Twinkys Tod wurde ich von einem seltsamen Geräusch geweckt, bei näherem Hinhören erkannte ich, dass es traurig klingendes Miauen einer Katze war.

 

Normalerweise nichts Ungewöhnliches, aber seit Twinkys Tod gab es keine Katzen mehr in der Umgebung und obwohl ich wusste, dass es möglicherweise eine fremde Katze aus einer Nachbarstadt sein könnte, hatte ich ein sehr ungutes Gefühl. Verschlafen taumelte ich zum Fenster und sah - nichts. Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken. Ich verkroch mich unter meiner Decke und versuchte zwanghaft an etwas Schönes zu denken und schon bald schlief ich wieder ein.

 

Am nächsten Tag fragte ich meine Eltern, die um diese Zeit noch wach gewesen waren, ob sie etwas gehört hätten, doch sie verneinten, genauso wie die Leute aus den umliegenden Häusern. Für mich aber wiederholte sich dieser schaurige Vorgang jede Nacht zu Twinkys Todeszeitpunkt. Erst als wir nach einem Jahr umzogen, fand der Spuk ein Ende und ich konnte wieder ruhig schlafen!"

 

"WOW, das war ja wirklich gruselig!", staunte Tom. Seine Mutter nickte. Plötzlich hörte man draußen lautes Quietschen von Autoreifen und eine Katze miaute laut auf... "Mimi!", schrie der kleine Tom auf und stürzte aus dem Zimmer. Die junge Mutter folgte ihm mit schweren Schritten und murmelte leise in sich hinein: "Oh nein, bitte nicht!"



 

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 02.01.2017

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich danke Lisa P. für die kreative Zusammenarbeit im Jahr 2009

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