Na, da schau doch mal einer an, da hat doch echt einer auf den Titel reagiert! Hereinspaziert, nehmen Sie Platz, legen Sie die Füße hoch! Denn das Ganze werd ich wohl eher kurz halten!
Tja, wie man so sagt, in der Bibel steht: Liebe Deinen Nächsten, aber was, wenn sich jeder selbst der Nächste ist? Dann kann ich nur sagen: Willkommen in Deutschland, hallo und sehen Sie sich an, was im Jahre 2015 aus uns geworden ist!
Wir sind ein Volk aus Langweilern, Politikverdrossenen und unterwürfigen Dienern geworden! Und das hat Methode, da können sie von ausgehen! Unsere liebe Regierung hält uns an ganz kurzer Leine und schaut, ob wir aufmüpfiges Volk überhaupt noch die Kraft haben, uns gegen die Exekutive und die Legislative behaupten zu wollen.
Und wollen wir das? Jein!
Denn einerseits haben wir, wie immer in der Geschichte, einen Generationenausgleich, der mit der Zeit voranschreitet, aber bis dahin haben die oberen 10.000 freie Hand zu schalten und zu verwalten, was immer ihnen in die Finger kommt. Und das sind im Moment wir! Die Deutschen, die arbeiten, diejenigen, die keine Arbeit finden und auch die, die arbeiten und trotzdem auf staatliche Unterstützung angewiesen sind.
Aber was steckt dahinter? Absicht? Willkür? Oder doch Unwissenheit und Inkompetenz?
Das weiß man leider nicht zu 100%, aber das Ergebnis ist das Gleiche, denn wir, die Bürger dieses Landes sind in der Pflicht, Dinge zu ändern, die dem Land nicht gut tun, und das kann nur durch Wahlen und demokratische Abstimmungen, im Bestfall irgendwann durch Bürgerentscheide passieren. Doch so weit sind wir noch lange nicht. Denn ohne Menschen, die auf die Straße gehen und fordern, was sie wollen, sich wünschen und manchmal ganz einfach zur bloßen Existenz brauchen, wird es nicht funktionieren.
Grob betrachtet haben wir zwar einen Sozialstaat aber mal ehrlich, fühlt sich das hier im Moment so an? Unsere Generation, die in den 70ern geboren ist, wird doch wohl nicht ernsthaft glauben, von der sogenannten Rente später einmal leben zu können? Nein, ganz sicher nicht, ohne Absicherung geht heute nix mehr. Und diejenigen die Arbeit suchen, werden aus der Statistik geschönt, indem man sie als nicht mehr arbeitsfähig abstempelt oder in diverse Maßnehmen steckt, die in den meisten Fällen gar nichts bringen.
Man kann den Menschen nur da packen, wo es weh tut, und das ist das Geld, mit dem man sich sein Leben finazieren muss. Dabei wird auch wert darauf gelegt, möglichst viel Geld unters Volk zu bringen, sprich der Konsum wird fokussiert, gerade in den untersten Schichten der Gesellschaft. Frei nach dem Motto, haste nix, biste nix!
Die Leute definieren sich auch selbst nicht mehr über die eigene Person, sondern zunehmend über das was sie haben. Ein Statussymbol kann heute schon ein leckeres Stück Fleisch sein, dass sich längst nicht mehr jeder leisten kann. Es kreist also immer und immer wieder um das leidige Thema der Lebensumstände, Lebenseinstellung und Lebensführung. Wo bekommt man das heutzutage schon beigebracht?
Ein kleiner Beispieldialog aus der Generation der heute ca. 25-jährigen:
"Hey haste ma Nummer?"
"Nä, Handy is kaputt, brauch bald n neues, voll Scheiße!"
"Was geht Alter? Ohne Handy würde ich krass abdrehen!"
"Hassu ma die Zeit?"
"Is jetz genau 17:23, moment, jetz 24!"
"Danke, Mann. Ich geh ma eben Handyladen gucken und weisste, mal auf Raten wieder gucken, normal, ne?"
Da sieht mann doch, wo in der Jugend, wie aber auch überall sonst, der Hund begraben liegt. Man GÖNNT sich keinen Luxus mehr, man BRAUCHT ihn regelrecht, um sich nach außen hin als etwas darzustellen.
Und das finde ich echt bedenklich, wo doch wie schon gesagt die Armut mehr zunimmt und die Schere zwischen Arm und Reich immer mehr auseinanderklafft.
Daher verschulden sich auch viele, nur um sich den Frieden ins Haus zu holen, sich selbst zu belohnen und nach außen hin als modernen, aufgklärten Menschen zu präsentrieren.
Lange Rede kurzer Sinn:
ICH möchte nicht mehr so leben, und daher muss ein Ruck in die Gesellschaft, ein Wachrütteln des Bewusstsein, wer wir sind und wer wir sein wollen.
Daher rufe ich dazu auf, dass man sich einfach mal bewusst macht, dass man uns nur vorgaukelt, es würde dem Land gut gehen. Die Wirtschaftslage ist eine Sache, die Armut der Menschen eine Andere. Denn Kinderarmut, Mangel an Kita-Plätzen, ein verkorkstes Bildungssystem, in dem nur noch die Elite studieren kann, wann und wie sie will, und nicht zuletzt der hoch gelobte Mindestlohn, der gerade mal reicht um sich den Poppes nicht mit der Zeitung abwischen zu müssen, das sind alles Themen die uns alle angehen.
Ohne eine stille, friedliche Revolution wird es nicht gehen, doch nicht so schnell! Erst Umdenken, dann Handeln!
Sprecht mit Eurer Famile, euren Kindern und Freunden darüber was Euch stört, bewegt und viele werden sehen, dass sie mit vielen Sorgen und Ängsten nicht alleine sind.
Es ist ein lustiger aber weiser Spruch:
"Es wird das Proletariat ohne Kohle rabiat!"
Aber denkt auch daran: "In der Ruhe liegt die Kraft", "Gut Ding will Weile haben!"
Zum Ende noch ein sehr schönes Zitat von einem meiner Lieblingsmenschen aus der Vergangenheit.
"Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die normalen gebracht haben."
George Bernard Shaw
- irischer Schriftsteller (1856-1950)
Quelle: http://natune.net/zitate/George%20Bernard%20Shaw
Die aktuelle Problematik mit den Flüchtlingen liegt nicht an den Flüchtlingen selber, zumindest haben sie nicht die Vorraussetzungen für das Problem geschaffen.
Das sollte einem bewusst sein, wenn man populistischen Parteien seine Aufwartung macht. Eine blaue Partei, die mit billigster Polemik Wählerstimmen einzufangen versucht, ist nichts weiter als ein Protest gegen die Regierung. Doch man muss sich ganz einfach mit dem auseinandersetzen, was eine solche Partei fordert und zwar in der Gesamtheit des Parteiprogramms.
Wenn man bespielsweise den Fokus wieder auf mehr Familie legen möchte, was im Grunde nix verwerliches ist, muss man bedenken, dass diese Partei aber auch am liebsten die gerade erst beschlossene Ehe für alle wieder kippen würde, wenn sie könnten. Auch mit dem Flüchtlingsproblem stösst sie sich wahlerstimmentechnisch mit polemischen Parolen gesund. Das ist eine Strategie, die seinerzeit auch eine gewisse Partei verfolgt hat, die Europa teilweise in Schutt und Asche gelegt hat, und Millionen von Juden, Schwulen, Regimekritikern und Behinderten interniert und vernichtet hat. Alles im Namen und zum Wohle des deutschen Volkes, so rechtfertigte man sich damals.
Und wenn ich mir die Landtage in den letzten Jahren ansehe, in die diese blaue Partei überall einzieht, dann wird mir Angst und bange. Wo soll das bei der Bundestagswahl noch hinführen? Wenn die erstmal im Bundestag sitzen, und das werden sie allen Prognosen zufolge, dann haben wir den ersten Stein in eine nächste rechtsgerichtete Zeit wieder gelegt.
Es muss dann nur noch eines Tages ein großer Zampano woher auch immer kommen, sich diese Partei zu eigen machen, und die meisten Deutschen werden ihm wieder hinterherlaufen, das Potential zu Rassenhass und Intoleranz ist tief in uns verwurzelt. Und die heutigen nachfolgenden Generationen haben das Thema Holocaust und 2. Weltkrieg in der Schule, wie andere Themen auch. Wo sollen diese jetztigen Erstwähler auch noch das Bewusstsein her haben, das man in Deutschland nichts rechtes wählen sollte, weil eine nationale Partei an der Spitze ins nächste große Chaos führen würde?
Die Elterngeneration dieser Erstwähler ist mindestens 36, und hat somit auch schon viel weniger Schuldgefühle oder besser gesagt Bewusstsein, was diese dunklen Zeiten in Deutschland angeht.
Die Flüchtlingskrise ist von Mutti Merkel hausgemacht. Nun gut, irgendwie haben wir es geschafft, danke Mutti, haste Recht gehabt, aber verdammt noch einmal, zu welchem Preis? Ohne die vielen ehrenamtlichen Helfer würden wir im Chaos versinken, weil die Strassen voll von umherstreunenden Flüchtlingen wären.
Frau Kanzleri hat sich auf das Volk verlassen, doch von unserer Regierung sind wir als Volk schon lange verlassen worden. Soziale Gerechtigkeit, Bildung, Infrastruktur und Investitionen in den Arbeitsmarkt sind denen ein Graus, sie sind ja so unglaublich stolz auf ihre schwarze Null. Die schwarze Null ist in meinen Augen ein kleiner hutzliger Kobold, der im Rollstuhl sitzt, gleich auf dem großen Haufen unserer Staatskasse.
Denn unsere oberen Herren und Damen haben es nicht nötig das ganze Geld dem Volk zurück zu geben. Die nächste Diätenerhöhung steht wahrscheinlinlich schon an.
Und damit ist das nächste Thema auch schon fast angeschnitten und das Kapitel der Flüchtlinge abgehakt. Wer AfD wählt, protestiert, und nimmt in Kauf, ewig gestrige Ansichten zu wählen. Desweiteren sind nicht die Flüchtling unser größtes Problem sondern unsere Regierung.
Und die Politikverdrossenheit in diesem Land kommt von dem Gefühl der Ohnmacht und der schrittweisen Enteigung der bildungsfernen Schichten, sowie der bedürftigen, die in diesem System arbeitstechnisch einfach kaum noch Chancen haben.
Die Schere zwischen arm und reich, die ist dabei das Land zu spalten. Und das sollte verhindert werden, bevor es zu spät ist.
Die Steine ins Rollen müssen wir alle bringen, jeder für sich.
Das Denken über Gott und die Welt beginnt immer in den eigenen vier Wänden.
Was nutzt es, sich über AKWs aufzuregen, wenn jeder des Haushalts ein E-Auto fährt und besitzt?
Man muss sich selber reflektieren können, ohne das große Ganze aus den Augen zu verlieren.
Mein Leben im Kopf ist das des Diogenes.
Er saß im alten Griechenland in einer Tonne, splitterfasernackt, an einem Back oder Fluss, eine Pflanze, die Früchte trug, dienten ihm als Nahrung.
Ein adliger Grieche kam des Wegs und erbarmte sich dem armen Tropf, wie dieser dachte.
"Guter Mann, sagt mir, was ich für Euch tun kann. Ich mag Euch nicht so ärmlich sehen, wollen wir ein Stück des Wegs gehen. Sprecht, was ist Eure Not, was kann ich tun, um zu helfen?"
Diogenes kam aus seiner Tonne, guckte um den Rand, dem Edelmann ins Gesicht, und sagte:
"Geht mir aus der Sonne!"
Das Leben ist schrecklich und grausam, wenn man die Sonne nicht genießt.
Wenn einem ein reicher Fatzke die Wärme nimmt, schiebt man ihn beiseite. So einfach kann die Lösung sein.
Ich bin bescheiden und stopfe mich mit Liebe und Wärme voll, und gehe auf Abstand, wenn ich merke dass mir ein Mensch nix gutes angedeihen lässt.
Doch auch Diogenes war hier der Versuchung des schönen Scheins ausgesetzt. Er hatte es aber verstanden, ihn zu entkräften. Mit einem einfach Satz.
Daher, lehnt Euch gegen Obrigkeiten, Eltern, Kindern auf, und sagt Ihnen, was Euch stört, Ehrlichkeit und Offenheit sind so wichtig im Leben.
Ich habe auch durch Verschlossenheit gelitten, der Schmerz sitzt tief und jede Enttäuschung im Leben schwingt in diesen Seiten mit.
Bringt Euch nicht um Chancen, weil ihr Euch nicht traut, den Mund aufzumachen, holt das Kind, den Diogenes aus Euch heraus und sagt Euch selbst, welche Wünsche und Träume ihr habt.
Nur dann kann Euch der Edelmann nicht verführen zu Dingen, die ihr nicht wollt.
Der Staat lockt mit Bürgergeld, doch letztendlich kompensiert er damit nur die Inflation, die so hoch gestiegen ist, wie lang nicht mehr.
Kein Geld der Welt wird Euch Glück verschaffen.
Nur der innere Diogenes, der vom Edelmann nicht aus seinem eigenen Schutzraum, der Tonne, geholt wurde.
Jetzt nehmen die Dinge ihren Lauf, der Stein rollt unaufhörlich weiter.
Wohin wird uns sein Weg führen? In eine Utopie, eine Dystopie oder ins Unbekannte?
Alle drei Möglichkeiten sind gleichermaßen wahrscheinlich, der Einfachheit halber gehen wir von letzterem aus, da
es die Dinge so schön offen lässt.
Texte: Jörg Walterfang
Bildmaterialien: Quelle des Fotos: http://natune.net
Lektorat: Jörg Walterfang
Übersetzung: keine
Tag der Veröffentlichung: 13.05.2015
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Ich widme diese Zeilen meiner besseren Hälfte, die mich stützt, wann immer es möglich ist. Auch meinen besten Freunden, die mich in keiner noch so schlechten Phase meines Lebens haben hängen lassen.
Auch danke ich meinen Eltern und meinen Lehrern die mich so gebildet haben, das ich nicht alles kommentarlos hinnehme.
Nicht zuletzt danke ich allen, die dieses Buch lesen, denn ohne Leser gäbe es keine Autoren, die sich die Mühe machen, etwas zu verfassen, das gelesen werden soll.