Cover

Vorwort

 

 

Für alle diejenigen, die mich bis noch nicht kennen, möchte ich mich erst einmal vorstellen. Mein Name ist Jo Decker, ich bin 40 Jahre alt.

Aufgewachsen im rechtsrheinischen Köln. Nach der Schule habe ich meine Ausbildung bei der Polizei gemacht und gehofft, so die Welt ein wenig zu verbessern. Mein Karriereziel war, den Status eines Derricks im wahren Leben zu erreichen. Daran sieht man, wie bescheuert der Mensch sein kann.

Nach der Ausbildung kam ich irgendwann zur Kripo. Mein Chef war eigentlich ganz okay und hatte auch einen guten Ruf im Hause, vor allem aber eine super Erfolgsstatistik. Im Laufe der Zeit erarbeitete ich mir so eine Art „Harry-Klein-Stellung“ als Assistent meines Chefs, Dieter Krämer. Also dachte ich:

„Es klappt schon mit deinem Traum, du musst nur etwas Geduld haben.“

Irgendwann, hieß es sogar, sollte ich den Platz meines Chefs einnehmen, wenn er in Pension geht. Dies sollte auch gar nicht mal in so ferner Zukunft sein. Ein paar Jahre noch lernen und Erfolg verbuchen, dann ist alles gelaufen, dachte ich. Das Karriereziel vor Augen, ein gutes Gehalt, das war schon die richtige Basis. Als ich auch noch meine Traumfrau, Marie-Christine kennenlernte und wir heirateten, dachte ich endlich am Ziel meiner Träume angekommen zu sein.

Eines Tages hatten wir, mein Chef und ich, einen Einsatz, der mein Leben grundlegend verändern sollte. Nur wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nichts davon. Wir arbeiteten verdeckt für die Sitte und waren schnell erfolgreich, dass wiederum brachte uns mit dem Rauschgiftdezernat zusammen.

Während dieses Auftrages starb Marie-Christine, meine Traumfrau, mein Leben. Sie starb durch eine Kugel, die für mich bestimmt war, während eines Einkaufbummels auf der Schildergasse in Köln. Der Drogenbaron Igor Belanov kannte mich von einem Einsatz und bevor ich handeln konnte, schoss er. Marie Christine starb durch seine Kugel, welche für mich gedacht war. Ich legte meine Marke ab, verließ die Polizei und ging nach Amerika.

Dort lernte ich Jessie Fraser, eine Polizistin aus Patterson, New Jersey kennen. Sie überredete mich Privatdetektiv zu werden, damit sich solch ein Fall nicht mehr so schnell wiederhole. Als ich dem zustimmen wollte, hängte ich eine Bedingung daran:

Ich würde es nicht ohne Jessie tun. Tatsächlich stimmte sie ohne Zögern zu. Ich wusste, sie ist der beste Partner, den man in der Branche bekommen kann.

Sie war sehr erfolgreich, das mit gerade 30 Jahren, sie war dynamisch, sehr attraktiv und der liebenswerte Mensch, nach Marie-Christine. Jetzt kennt ihr mich ein wenig und könnt mich bei meinen Aufträgen begleiten.

Ein fast normaler Sonntagmorgen

So wie alle zwei Wochen am Sonntag mache ich mich auf den Weg zum Sportplatz, um meinen FC Demerath anzufeuern, obwohl ich weiß, dass es eigentlich sinnlos ist. Vor zwei Jahren stiegen sie ab und seitdem haben sie den Anschluss einfach nicht mehr geschafft. Die Mannschaft ist zwar auseinander gefallen und man holte viele neue Spieler, doch immer wieder genauso schlechte Torhüter wie im Abstiegsjahr. Dazu kam ein Trainer, welcher die Regeln nicht beherrscht. So dümpelt dieses Team vor sich hin, auch wenn vor jeder neuen Saison immer wieder die Parole ausgegeben wird: „Diese Saison spielen wir um den Aufstieg mit“.

Spätestens am zehnten Spieltag hat dies schon keine Aussagekraft mehr, weil man dann schon mitten im Abstiegskampf steckt. Diese Saison verläuft auch nicht anders als die letzten Jahre, trotzdem gehe ich immer wieder hin. Warum? – Ich weiß es nicht!

Der Eine oder Andere hat schon mal gute Ansätze, doch nächste Saison ist er dann weg. Der Mannschaft fehlen einfach Teamgeist und ein Trainer, der sie in den Arsch tritt, wenn es nicht richtig läuft. Es gibt immer noch keinen Antreiber im Team, wie Lothar Matthäus einer war, der Kampfgeist vermittelte.

Frustrierend ist auch zu sehen, dass der Trainer immer wieder als Linienrichter fungieren muss, weil niemand da ist oder das Geld dafür fehlte. Wenn der Trainer bei einem Unentschieden im Pokalspiel sagt:

„Das ist echt toll, es ist gleich Schluss und wir haben nicht verloren“ und er nicht mal weiß, dass es eine Verlängerung gibt. Tja, dann fragt man sich schon, was der eigentlich vermitteln will oder kann. Wie oft habe ich schon daran gedacht das Training zu übernehmen, den Kader aufzubauen und langfristig einzuspielen, Sponsoren zu angeln und eine richtig tolle Mannschaft aufzubauen. So einen tollen Verein zu installieren, in dem jeder Spieler gerne spielen möchte. Einen Verein hervorbringen, über den man spricht, denn kein Verein in Daun und Umgebung hat solch ein schlechtes Resümee und über keinen wird weniger berichtet als über den FC Demerath.

Wie immer, wenn das Spiel aus ist, mache ich mich auf den Heimweg, während die Anderen noch im Clubhaus zusammen trinken. So kann einfach nichts aus diesem Verein werden, da nützt es auch nichts, wenn man sagt, dass der Verein einen der schönsten Rasenplätze der Umgebung besitzt. Auf dem Heimweg frage ich mich dann: „Warum nach gleich Hause gehen? Jessie ist in New Jersey bei ihrer Mutter“.

Solch schönes Wetter muss man ruhig mal wieder nutzen, um einen Spaziergang zumachen. Danach kann ich mir daheim die Sportschau ansehen und schauen ob der 1.FC Köln wieder direkt in die Bundesliga aufsteigen wird. Da die letzte Zeit etwas stressig war, muss ich auch manchmal an mich selbst denken. Der letzte Fall ist zwar erfolgreich abgeschlossen, doch er war sehr anstrengend, anstrengender als ich es mir eingestehen will. Jetzt erst ein wenig entspannen und ausruhen, dann sieht man schon weiter.

In diesem Moment muss ich an Jessie denken, die von ihrer Mutter aus noch eine Freundin in Honolulu auf Oahu besuchen will. Ich Depp, wäre ich doch bloß mitgeflogen. Honolulu täte mir sicherlich auch ganz gut. Die Palmen, der weiße Strand und sich in der Sonne räkeln oder Schnorcheln gehen. Tja, das wäre schon zu schön. Vielleicht sollte ich einfach hinfliegen und Jessie beim Sonnenbaden an der paradiesisch schönen Hanauma Bay überraschen.

Mit diesem Gedanken beschäftigt gehe ich den Weg durch das Oberdorf mit all seinen neuen Häusern, die sich zum Teil noch im Bau befinden. Immer wenn ich diesen Weg entlanggehe, denke ich:

„Es gibt Menschen mit Geschmack und welche die nur das Geld haben, hier sieht man es ganz deutlich.“

Wie Recht ich damit habe, kann man in vielen Ecken dieser Erde sehen, nicht nur hier in Demerath und der Eifel. Ich laufe an meiner Haustüre vorbei in Richtung Demerather Driesch und Wacholderheide, dort ist es um diese Jahreszeit besonders schön. Vor allem ist es sehr ruhig dort mit gut platzierten Bänken, die einem das Gefühl in der Landschaft geben, als sei man ganz weit weg. Man kommt sich vor wie in der Tundra oder der Heide, es fehlen nur die Heidschnucken oder die umherstreifenden Wölfe. Man kann hier seine Gedanken schweifen lassen, nachdenken, was man als Nächstes tun will oder über das, was man besser hätte anders machen sollen, oder einfach nur den Augenblick genießen, so wie heute.

Ich setzte mich auf die Bank an der Weggabelung. An diesem Ort hat man das Gefühl, von der Welt abgeschnitten zu sein. Man hört nichts vom Dorf oder der Straße, die sowieso nicht viel befahren wird. Die beiden Ponys auf der Weide rundeten das Bild herrlich ab.

Wieder in Gedanken versunken stelle ich mir gerade vor, was Jessie für Augen machen würde, wenn ich morgen oder übermorgen im Hotel auftauchte. Das Hotel „Aqua Marina“ liegt direkt gegenüber dem berühmten „Hawaiian Village Hotel“ sehr zentral gelegen am Waikiki Beach. Zwei Wochen ausspannen könnte ich gut gebrauchen, zwei Wochen Tauchen in er Hanauma Bay und den wildromantischen Waimea Falls Park besuchen, um wie ein kleines Kind den Wasserfall hinunterzuspringen.

Mittlerweile marschiere ich weiter auf meinem Rundgang und komme an die Abzweigung, wo die große Schlehenhecke steht und der Weg zur Wacholderheide weiter führte. Als ich so vor mich hin trottet, befällt mich plötzlich das Gefühl, als ob irgendjemand hinter der Schlehenhecke sich verbirgt und mich beobachtet. Typische Berufskrankheit, denke ich, ist doch weit und breit kein Mensch zu sehen, also laufe ich schlendernd weiter und denke:

„Es war sicher nur ein Reh.“

Rehe gibt es sehr viele hier, gerade um diese Zeit, wenn sie nach Futter suchen. Also gehe ich weiter. Ich mache noch einen weiteren kurzen Halt bei der eisenhaltigen Quelle, um mich etwas zu erfrischen. Dabei überlege ich, ob ich bevor es mich heimwärts zieht, noch zum Steineberger Holzturm fahren soll. Bestimmt hat man heute eine gute Weitsicht über das Land mit den Vulkanen. Ein anderes Mal sage ich mir, weil es doch ganz schön hinauf geht, mit den vielen Stufen, heute nicht mehr, beschloss ich, schließlich will ich ja die Sportschau nicht verpassen und freue ich mich auf ein kaltes Kölsch im Freezer.

Zu Hause angekommen gilt mein erster Blick dem Anrufbeantworter, kein Anruf, keine Nachricht von Jessie. Enttäuscht hole ich mir eine kühle Flasche Eifelbier aus dem Kühlschrank, doch kein Kölsch und schalte den Fernseher ein. Erfreulich ist, der 1.FC Köln hat gewonnen, obwohl die Saison noch lang ist, steht die Hoffnung für den Wiederaufstieg gut. Ich springe unter die Dusche und gehe früh zu Bett. Ich lese noch ein wenig im neuen Patricia Shaw Roman „Im Tal der Träume“, dann mache ich die Augen zu und sehe Jessies Gesicht vor mir während ich einschlafe.

Am nächsten Morgen wache ich auf oder werde vielmehr geweckt. Ich höre ein lautes Stimmengewirr, welches mich aus dem Bett treibt. Verschlafen gehe ich zum Fenster und kann meinen Augen kaum trauen. Da ist ein richtiger Menschenauflauf im Dorf. Demerath dieser verschlafene und von allen verlassene Ort, wo sich Fuchs und Hase im wahrsten Sinne des Wortes gute Nacht sagen, ist plötzlich aufgewacht. Es ist etwas los, eine richtige Sensation. Mal sehen, was es gibt, denke ich, vielleicht ist der Hund vom Nachbarn gestorben, dieser zottelige keifende Ratten verschnitt. Wäre auch echt nicht schade drum. Vielleicht hat aber auch die Gans von nebenan beim Fressen und schimpfen einen Herzinfarkt erlitten? Alt genug ist das Viech ja.

Natürlich, wie kann es auch anders sein, unser Bürgermeister steckt mitten im Geschehen drin. Wie immer, wenn irgendwo etwas los ist, steht er in seinem dunkelblauen Trainingsanzug da, als ob er nichts anderes besitzt. Immer an vorderster Front, wenn es was gibt, ja nichts verpassen, Heinz Becker ist immer dabei. Irgendwie erinnert er mich manchmal an den Heinz Becker aus der Fernsehserie „Familie Heinz Becker“, welcher neugierig und immer mit von der Partie ist. Muss der nicht auf der Arbeit sein um diese Zeit denke ich noch, hat er wieder einmal Urlaub oder muss er Überstunden abbauen? Mal sehen. Bei Beamten weiß man nie so richtig, ob es Arbeit oder Freizeitgestaltung ist, wofür sie ihr Geld bekommen. Dann fällt mir ein: Es ist ja Sonntag, da arbeiten auch die Beamten nicht. In diesem Moment erfasst mich eine innere Unruhe, die mir sagt:

„Halt, hier stimmt irgendetwas nicht, es muss wirklich etwas passiert sein.“

Also streife ich mir meinen Jogginganzug über und mische mich unters Volk, wie man so schön sagt. Alle reden natürlich durcheinander, als der Polizist gerade einige befragen möchte. So stelle ich mich einfach dazu und höre, was denn eigentlich los ist. Immer wieder erreichen meine Ohren Ausrufe wie:

„Das ist Mord, keine Frage!“

„Dieser arme Kerl, das waren sicher die verdammten Russen!“

„Die haben ihn einfach kaltgemacht“, meint ein anderer.

„Wer wird wohl der Nächste sein, den man in den Büschen findet?“

Als einer der beiden Polizisten an mir vorbeigeht, frage ich ihn, was denn passiert sei. Er sagt ganz aufgeregt:

„Spaziergänger, die hier Urlaub machen, waren mit ihrem Hund am Morgen unterwegs. Dabei haben sie heute Früh hinter der Kläranlage einen Toten gefunden. Besser gesagt, der Hund hat ihn gefunden.“

„Wissen sie denn schon wer er ist und wie er dahin kam? Wieso höre ich immer Mord? Wie ist er denn gestorben? Etwas zu viel getrunken und dann erstickt?“, meine ich.

„Wissen wir noch nicht. Warum interessiert sie das denn überhaupt? Soll ich sie mit auf die Wache nehmen? Vielleicht haben sie ja etwas damit zu tun? Zeigen sie mir erst einmal ihren Ausweis, Herr Fragensteller.“

In diesem Augenblick fährt ein anthrazitfarbener 3er BMW vor mit einem wittlicher Kennzeichen. Noch eher der Fahrer anhält, geht die Türe auf und ich höre eine Stimme rufen:

„Ist schon okay, guter Mann. Das ist Jo, ein ehemaliger Kollege von uns aus Köln.“

Ich drehe mich um, weil ich es kaum glauben kann, aber es ist wahr. Es ist niemand anderes als Hauptkommissar Fred Schultze, der mit „tz“ wie er immer betont, aus Wittlich. Ein netter, umgänglicher Herr Anfang sechzig, welcher kurz vor seiner Pensionierung steht. Mit ihm kann man gut zusammenarbeiten, im Gegensatz zu den meisten seiner Kollegen hier ist er sehr kooperativ und dankbar für jegliche Hilfe. Er verkörpert den echten Eifeler Landkommissar, welcher seine letzten Jahre in Wittlich verbringen muss, obwohl er immer noch am Rande von Daun wohnt. Dreißig Jahre Eifeldienst sollte man meinen, hinterlassen dann doch auch an einem Zugewanderten seine Spuren. Nicht so bei ihm, Fred Schultze.

Die Gegend um Daun ist immer noch wie ein Niemandsland. Daun hat eine eigene Polizeistation mit einem Mann an der Zentrale und einem Streifenwagen, der mit zwei Mann besetzt ist. Das ist natürlich ein gefundenes Terrain für Verbrechen jeglicher Art. Der Streifenwagen wird irgendwo hin gerufen und man hat freies Schaffen, es sei denn eine Streife aus Mayen ist zufällig gerade in der Nähe. Dann wäre es ganz einfach Pech zu nennen. Das Team Daun ist im wahrsten Sinne veraltet, da die Mehrheit der drei Beamten ebenfalls kurz vor der Pension stehen.

Im Gegensatz dazu ist das Team Mayen, bestehend aus echten Grünschnäbeln, ein ganz junges, unerfahrenes Team. Da hilft es auch nicht, wenn es dort die schönsten blonden Polizistinnen aus Rheinland-Pfalz gibt. Abschrecken tut dies wohl niemanden wirklich. Diebe, Einbrecher, Dealer oder was auch immer, machen ihre Geschäfte in immer größerem Stil, sie haben ja Ruhe hier in der Eifel. Man weiß doch, dass man so gut wie immer freie Bahn hat. In vieler Hinsicht ein vorprogrammiertes Chaos. Fred kommt zu mir und sagt:

„Morgen Jo, schau dir doch bitte mal den Toten an. Kennst du ihn vielleicht?“

Ich folge ihm zur Kläranlage und betrachte mir den Toten genau. Die Kleidung kommt mir irgendwie bekannt vor, aber mit dem Gesicht kann ich nicht wirklich etwas anfangen, man kann kaum noch etwas davon erkennen. Nach kurzer Überlegung sage ich zu Fred:

„Von der Kleidung her würde ich sagen, er war gestern beim Spiel hier und hat es mit angesehen.“

Dann schaue ich ihn mir noch einmal eingehender an und untersuche ihn. Irgendwie habe ich das Gefühl ihn doch zu kennen, aber woher. Angestrengt überlege ich, während ich mir seine Sachen ansehe. Außer beim Fußball muss ich ihn schon mal gesehen haben. Beiläufig frage ich Fred:

„Weißt du wie er gestorben ist?“

„Schiebe die Jacke etwas höher und schau dir den Einstich genauer an. Der sieht aus, als ob man ihm eine Machete ins Kreuz gerammt hätte, aber sieh selbst, vielleicht fällt dir ja noch etwas auf.“

Als ich mir diese Stichwunde eingehender ansehe, glaube ich auch erst, dass es von einer Machete sein könnte, so wie sie oft in Südamerika in den Urwaldgebieten vorkommt. Als ich schon fast aufgeben will, bemerke ich doch noch etwas und sage:

„Fred, sieh dir die Wunde nochmal genau an. Das kann das größte Schlachtermesser nicht anrichten. Siehst du hier diese Zacken ähnlichen Ausfransungen an der Wunde? Säge wäre auf den ersten Blick nicht schlecht geraten.“

„Du hast vollkommen recht, muss ich wohl Im Eifer des Gefechts übersehen haben. Du weißt ja ich habe nicht mehr lange, nur noch bis zum Ende des Jahres. Wird auch langsam Zeit, ich bin zu alt dafür geworden. Aber was willst du damit sagen?“

„Solche Wunden verursachen eigentlich Survival Messer, die aber werden, von der US Army verwendet, und zwar von Einzelkämpfern. Die Ausfransungen kommen von der Säge an der Oberkante des Messers.“

„Wer sollte denn schon so ein Monstrum haben außerhalb der Armee?“

„Es gibt da zwei Möglichkeiten: Entweder ist es ein Waffenfreak oder manche kaufen sich die Dinger auch im Army Secondhand Shop, wie z. B. in Mayen oder vielen anderen Städten in Deutschland. Der Schwarzmarkt blüht für solche Stücke. Die Armee Shops verkaufen solche Originale auch schon mal unter der Ladentheke. Die Messer sind sehr begehrt.“

„Aber es wird doch keiner so dumm sein, es hier in der Gegend mit sich herumzutragen.“

„Geht auch nicht, denn für die Originale musst du schon in Städte wie Berlin, Frankfurt, Köln oder Hamburg fahren und selbst da ist es noch schwer an sie heranzukommen.“

„Also könnte es sein, dass der Täter gar nicht von hier kommt.“

„Ich werde später mit Jessie telefonieren, sie ist gerade in den Staaten auf Besuch bei ihrer Mutter und einer Freundin. Mal sehen ob irgendwelche Drogenlieferungen nach Deutschland gegangen sind in der letzten Zeit. Dann würde es nicht ganz so schwer sein, den Käufer zu ermitteln, falls er es tatsächlich gekauft hat.“

„Okay, grüße sie von mir und melde dich so bald du etwas Näheres weißt.“

Ich mache mich wieder auf den Rückweg, doch das Gesicht des Toten geht mir nicht mehr aus dem Sinn. Wenn ich einmal ein Gesicht gesehen habe, dann ist es auch wieder einzuordnen, egal wie zerschunden es ist. Ich muss nur ein paar Anhaltspunkte haben, wo ich anfangen kann. Was mich ganz besonders stutzig macht ist, ich bin mir sicher, dass der Mann woanders ermordet wurde und dann erst dorthin gebracht worden ist. Der Fundort ist auf keinen Fall der Tatort, dessen bin ich mir ganz sicher.

Sein Bild geht mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Sein Gesichtsausdruck, wenn man überhaupt davon reden kann, machte mir nicht den Eindruck, dass er überrascht wurde, sondern eher, dass er seinen Mörder kannte. Keine Kampfspuren, keine Verkrampfungen – er musste ihn .....ja, warum nicht, oder sie gekannt haben. Vielleicht kannten sie sich sogar sehr gut. Die meisten Menschen kennen sich hier recht gut, vor allem wenn sie zusammen aufgewachsen sind.

Als ich gegen Mittag noch einmal rausgehe, um mir den Tatort in Ruhe anzusehen, kommt Frieda Jax, die lebende Bildzeitung von Demerath heraus und fragt:

„Hast du heute Morgen gesehen, was hier los war?“

„Mmh“, sage ich und nicke kurz um schnell weiter zu gehen, aber sie lässt nicht locker und meint:

„Armer Kerl, der Frank Saxler, hat er nicht verdient, dass er so endet. Ich habe ihn immer gewarnt und gesagt, er soll sich seinen Umgang besser aussuchen.“

Mit einem Mal fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Frieda hat recht, es ist Frank Saxler der Bruder von Stefan Saxler. Warum bin ich da nicht gleich drauf gekommen? Klar, ich habe ihn vielleicht nur zwei oder dreimal gesehen. Also mache ich kehrt, setze mich ins Auto und fahre bei Stefan Saxler in Meiserich vorbei. Doch der ist nicht zu Hause. Zurück daheim versuche ich Jessie zu erreichen. Ich wähle ihre Nummer und warte auf das Freizeichen. Manchmal hat man das Gefühl, so ein Verbindungsaufbau dauert ewig. Gerade als ich auflegen will höre ich am anderen Ende eine mir vertraute Stimme und ich sage:

„Hallo Jessie wie geht es dir?“

„Schön, dass du anrufst, habe gerade an dich gedacht. Mir geht es gut, habe wenig Zeit und genieße den Rest der wenigen Tage die verbleiben zum Entspannen.“

Kurz erzähle ich ihr was passiert ist und bitte sie ganz höflich doch mal ihre alten Verbindungen spielen zu lassen. Sicher könne sie nachfragen, ob es sein kann, dass eine Ladung dieser Messer nach Deutschland gegangen ist.

Am Abend fahre ich nochmals zu Stefan Saxler, aber wieder nichts. Der Alois Schmitz, sein Nachbar, ein alter etwas seltsamer Eifelbauer meint nur als er mich sieht:

„Brauchst gar nicht zu schellen oder zu klopfen, den hab ich schon ein paar Tage nicht mehr gesehen. Habe schon seit fast einer Woche seine Katze und den Hund gefüttert, kommt ja keiner die armen Kerlchen zu füttern.“

Ich drücke ihm zwanzig Euro in die Hand und bitte ihn sie bis auf Weiteres zu versorgen. Erst schaut er mich an als wäre ich, das siebte Weltwunder, dann schaut er auf den Schein, grinst und packt zu.

„Ja, mach ich“, sagt er und geht kopfschüttelnd in sein Haus zurück.

Irgendwann am späten Abend klingelt mein Telefon. Zu meiner großen Freude ist es Jessie. Sie arbeitet immer wie ein geölter Blitz. Das Fazit ist, dass die echten Originale überhaupt nicht im Handel zu erwerben sind. Alles, was man dort bekommt, sind Imitate aus Asien, ganz besonders seit den „Rambo-Filmen“ mit Sylvester Stallone.

Ich bedanke mich, wünsche ihr noch einen schönen Aufenthalt und schicke einen dicken Kuss durch die Leitung, dann legt sie den Hörer auf. Ich frage mich, ob ich nicht irgendetwas übersehen habe. Ist das alles nur ein dummer Zufall oder gar ein ganz blöder Unfall gewesen? Und warum ist Stefan nicht zu Hause? Fragen über Fragen die einem durch den Kopf gehen.

Bevor ich einschlafe, kommt mir doch noch eine Idee. Ich werde morgen mit einem Kuchen zu Frieda gehen und mit ihr Kaffee trinken. Bestimmt werde ich dabei mehr über Frank und seinen Bruder erfahren können. Es macht mir im Nachhinein den Eindruck, dass Frieda die beiden recht gut kennt. Trotzdem werde ich mir auch den Tatort nochmals ansehen und gründlich untersuchen. Sicher haben wir etwas übersehen und wenn es noch so klein und winzig ist.

Manchmal kann ein Fall hier in der Eifel recht amüsant werden, weil es hier Dörfer gibt, wo jeder Zweite entweder Jax, Michels oder auch Saxler heißt. Die Eifelmentalität hat sich zwar durch die vielen Zugezogenen aus dem Kölner Umland, dem Ruhrpott und aus Holland geändert, im Gegensatz zu der Zeit vor vierzig oder fünfzig Jahren. Das war die Zeit als der Dorfpfarrer, der Herr Lehrer und der Dorfpolizist noch das Gesetz waren, welche für Recht, Ordnung und Sittlichkeit sorgten, mehr oder weniger jedenfalls. Deshalb war es damals auch so schwierig für zugewanderte hier Fuß zufassen und sich zu integrieren. Heute ist es anders, heute lebt man nicht nur selber von den Fremden, sondern mit den zugezogenen und die ganze Region profitiert von dieser Entwicklung. Man ist offener für fast alles. Der Pfarrer hat eigentlich keinen echten Einfluss mehr auf die Bewohner seiner Gemeinde, außer auf die ganz Alten. Der Lehrer ist froh, wenn er zufriedengelassen wird und seine Arbeit machen darf und den Dorfpolizisten gibt es schon lange nicht mehr. Eigentlich genau wie in der Stadt. Wenn jedoch die Politik etwas will, dann........ ja dann, wird wie früher die Kirche herangezogen, dann ist der Pfarrer immer dabei oder gar der Bischof. Man sichert sich so ein wenig Rückendeckung und hält sich die Kirche warm, irgendwann könnte man wieder die Stimmen der Kirche für eine Wiederwahl gebrauchen.

Das alles hat dazu geführt, dass im Laufe der Zeit, auch hier in der Eifel, es nicht anders ist wie in den Städten. Korruption wie bei der Mafia, die Unmoral, so sagen die Alten, ist wie in Sodom und Gomorrha, doch sonst ist das Leben hier entschieden ruhiger. Ein alter Mann sagte mir einmal:

„Selbst gestorben wird hier langsamer, man hat ja schließlich Zeit genug dazu.“

Am anderen Morgen mache ich mich gleich nach dem Frühstück auf zur Kläranlage. Nach einigem Stöbern finde ich Fußabdrücke, die mir sonderbar erscheinen. Abdrücke die eindeutig von Springerstiefeln stammen und ein zweiter Abdruck sieht eher nach einem Basketballstiefel. Soll ich daraus schließen, dass es ein Neonazi oder etwa ein Skinhead war? Oder doch vielleicht ein GI? Warum müssen manche Fälle so kompliziert erscheinen? Wollte hier jemand bewusst eine falsche Fährte legen?

Einige in der Gegend kennen sich damit gut aus, weil hier viele Jagdgesellschaften abgehalten werden. Sei es nun mit Freunden, Verwandten oder Geschäftspartnern. Es wird Jagd auf Tiere, auf Land, auf Geschäfte oder die Frau des Nachbarn gemacht. Durch die vielen Städter gibt es natürlich auch viele Fremde, Jagdpächter, die wie balzende Auerhähne vor ihren Freunden und Geschäftspartnern angeben und ab und zu in der Gegend zu einer Jagd einladen. Freizeitjäger halt!

Als ich mir noch einmal und das nun schon zum fünften oder sechsten Male den Tatort anschaue, bemerke ich tatsächlich ganz feine Schleifspuren von zwei Absätzen. Also habe ich richtig vermutet, der Tatort liegt woanders. Der Tote ist erst später hier abgelegt worden. Aber warum sollte der Eindruck erweckt werden, Frank Saxler sei hier ermordet worden? Sollte das vom Täter ablenken? Warum? Warum? Immer wieder dieses warum. Irgendjemand hat hier etwas zu vertuschen, und zwar muss das so viel sein, dass er auch vor einem Mord nicht zurückschreckt. Aber was hat er zu vertuschen? Das ist hier die große Frage. Also mache ich mich an diesem Nachmittag mit einigen Kuchenstücken auf und besuche Frieda. Als sie aufmacht, sage ich:

„Lust auf ein Friedensangebot?“

Sie ist vollkommen sprachlos, was bei ihr eigentlich nie der Fall ist. Dann legt sie den Kopf etwas zur Seite, lächelt als wolle sie mich zwischen Tür und Angel in ihr Bett ziehen und sagt etwas abschätzend:

„Ja.....sieht gut aus.“

Als wir es dann geschafft haben in der Küche den Tisch zu decken und den Kaffee zu kochen, meint sie:

„Und womit habe ich das verdient?“

„Och, ich war heute Morgen etwas kurz angebunden. Sagen wir eine kleine Wiedergutmachung?“

„Angenommen“, meint sie und lacht.

Sie kichert verlegen, weil sie vor Aufregung den Kaffee schon in die Untertasse gegossen hat. Nach einer Entschuldigung setzt sie sich an die andere Seite des Tisches und genießt erst einmal den Kuchen und den Augenblick. Dann frage ich sie:

„Sag’ mal Frieda, was war der Frank eigentlich für ein Mensch? Du kanntest ihn ja anscheinend recht gut.“

„Nun ja, ich kenne die ganze Familie sehr gut, jetzt muss man ja sagen, ich kannte sie sehr gut. Seine Mutter war damals meine beste Freundin und sein Vater..........Na ja, der war halt mal mein größter Schwarm, aber das ist schon lange, lange her. Die beiden Jungen sind für mich wie meine eigenen Kinder ........... oder sagen wir lieber, wie Neffen. Ihre Eltern kamen vor fast zwanzig Jahren bei einem mysteriösen Autounfall beide ums Leben. Seit dem wohnen, entschuldige wohnten die Jungen bei mir und ich habe sie großgezogen. Als sie beide 18 Jahre alt waren, zogen sie gemeinsam auf den Hof ihrer Eltern, welcher bis dato vermietet war. Wenn sie nicht monatelang auf Tour sind, leben sie dort und kommen mich regelmäßig besuchen.“

„Kannst du dir vorstellen, warum man Frank hätte umbringen können?“, frage ich.

„Ich habe mich immer gefragt, womit die Jungs ihr Geld verdienen, aber nie eine wirklich klare und direkte Antwort von ihnen erhalten. Fakt ist: Das Erbe aus der Lebensversicherung gab es auf keinen Fall her, sodass sie dauernd auf Reisen gehen konnten, ohne zu arbeiten, das steht fest. Einmal habe ich Frank direkt gefragt, ob er etwa mit Drogen dealt oder Damen gegen Geld das Wochenende verschönert. Frank war ja verdammt hübsch, genau wie sein Vater in dem Alter“, sagt sie mit einem verträumten Lächeln im Gesicht. „Aber er hat nur gelacht und gesagt, ich brauche mir keine Gedanken zu machen. Stefan ist so ein ganz anderer Typ als der Frank. Stefan ist eher der schüchterne, etwas verschlossene, aber genauso lieb wie sein Bruder. Er kommt da eher auf seine Mutter, schüchtern aber risikobereit.“

„Was machen die Beiden beruflich, wenn ich fragen darf?“

„Frank ist so etwas wie Künstler, er hat Kunst und Fotografie in Köln studiert und jetzt macht er Studien- und Fotoreisen in die ganze Welt. Stefan hat was kaufmännisches gelernt und hat sich dann mit der Börse und Versicherungen eingelassen.“

„Wieso eingelassen?“

„Weil er damit schwer auf die Nase gefallen ist und das ist noch gar nicht so lange her. Er hat sich total verspekuliert und beinahe wäre der Hof weg gewesen, wenn Frank nicht im letzten Augenblick dahinter gekommen wäre und das Geld bezahlt hätte. Ja der Frank, der war schon immer ein feiner, ein ganz feiner Kerl, wie sein Papa.“

„Ich sehe eigentlich immer noch kein Motiv dafür, dass Frank sterben musste.“

„Vielleicht ist es auch nur ein dummer Zufall, sodass Frank einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort war, oder einfach verwechselt wurde.“

„Aber mit wem? Das ist die nächste Frage, die zu beantworten ist.“

„Jo, darf ich dich um etwas bitten?“

Ich nicke.

„Finde den, der das getan hat.“

„Das verspreche ich dir.“

Ich mache mich wieder auf den Weg, da es nun doch schon recht spät geworden ist. Für diesen Tag kann ich eh nichts mehr erreichen. Die folgenden Tage muss ich damit verbringen, mich in der Gegend umzusehen, nach irgendwelchen Spuren oder Anhaltspunkten suchen. Hoffentlich verläuft nicht alles irgendwie im Sand. Ist schon eine komische Geschichte. Da wird einfach ein junger Mann mit 27 Jahren ermordet, ohne Motiv wie es scheint. Oder gibt es doch ein Motiv? Aber was für eines? Fragen, fragen, fragen. Ich hasse solche Fälle, aber sie haben auch ihren Reiz. Man muss nur sehen, was die Anderen übersehen haben und danach muss ich suchen.

 

Auf Spurensuche

 

Eine Woche ist nun schon vergangen seit dem Mord an Frank Saxler. Immer noch gibt es keine heiße Spur auf den oder die Täter und auf dass wie, warum und weshalb.

Jessie fehlt mir, als Mensch und als Partner. Warum passiert so etwas ausgerechnet dann, wenn sie gerade für drei Monate nach Hause fliegt? Sie hat immer eine Idee, wenn ich nicht mehr weiter weiß, auch wenn sie noch so unscheinbar ist. Hauptsache es ist eine Idee und meist finde ich dann ja auch den Faden wieder. Irgendwie bin ich im Augenblick einfach nur ratlos, genau wie Fred Schultze. Ausgerechnet jetzt hat Jessie auch noch ihren Aufenthalt in den USA verlängert. Wichtige Familienangelegenheiten, wie sie sagt.

Ich muss noch was Einkaufen, also entschließe ich mich nach Ulmen zum HIT-Markt zu fahren. Wenigstens eine gute Idee an diesem Tag. Dann gehe ich gleich „Beim Paul“ nebenan etwas essen. War schon lange nicht mehr da, für mich also der Geistesblitz des Tages. Ich kaufe alles für die ganze Woche ein, was ich brauche und lass es mir dann gut gehen. Als alles im Wagen verstaut ist, betrete ich das kleine Imbissrestaurant. Es ist außer Paul niemand da, der wie immer mit einer Tasse Kaffee vor sich in seine Zeitung vertieft ist. Er sieht nur kurz auf und nickt, dann steckt er seinen Blick wieder in den „Trierischen Volksfreund“. An einem solchen Tag wie diesem bleibt seine Frau zu Hause und passt auf das Enkelchen auf, damit die liebe Schwiegertochter bummeln gehen kann. Tanja, ihre Schwiegertochter ist mit allen Wassern gewaschen, ein Biest wie es im Buche steht.

Sie nutzt nicht nur ihre Schwiegereltern nach Strich und Faden aus, um die kleine Jaqueline abzuschieben. Sie setzt auch Lothar, ihrem Mann, immer wieder die Hörner auf. All ihr Gesülze von Liebe, Ehrlichkeit, Vertrauen und Treue, war doch nur, damit Lothar sie nicht doch endlich auf die Straße setzt. Habe sie zuletzt in Daun in der Fußgängerzone gesehen, wie sie sich fast an diesem Russen festgesaugt hat beim Küssen. Wenn die mal nicht auf den Strich geht, um sich nebenbei etwas zu verdienen, habe ich bei mir gedacht.

Bin eigentlich zum Essen hier, nicht um das Familienleben anderer Leute zu analysieren und darüber nachzudenken. Das sollen sie schon lieber selber tun.

Ein Blick auf die Speisekarte. Fritten und Currywurst? Nein, ich sehe etwas Neues. „Vulkanschnitzel“, mal schauen, was das ist. Statt Fritten nehme ich Spätzle, obwohl auch Kroketten sicher sehr gut dazu passen würden.

Hier beim Paul trifft sich die kleine Welt der Eifel aus dem Umkreis von 10 km. Ein schnelles Essen, ein schnelles Schwätzchen, dafür ist der Imbiss bekannt. Vielleicht kann ich hier ja auch etwas auffangen, um eine Spur zu bekommen. Sicher wird sich hier auch über den Mord an Frank Saxler unterhalten.

Meinen Kaffee habe ich schon getrunken und bestelle mir noch eine Cola zum Essen. Gerade in diesem Augenblick betreten drei Leute den Imbiss. Zwei junge, eher unscheinbare Typen, wie üblich hier in der Gegend und ein Herr im dunklen Mantel, um die fünfzig. Sie setzen sich an den Tisch ganz hinten in der Ecke, neben der Türe zu den Toiletten. Mein erster Gedanke ist:

„Wie eine Fluchtgelegenheit, um schnell zu verschwinden, wenn es heiß wird.“

Dann sage ich mir:

„Junge, du kannst

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 02.01.2018
ISBN: 978-3-7438-4842-9

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für meinen Bruder Marco, der seinen Traum lebt. Für einen Freund, der besser ist als sein Ruf: Timon Nahorn. Für Völker die besser sind als wir: Aborigine, Maori, Indianer und San

Nächste Seite
Seite 1 /