Rammars Tag
Es war erst Mittag als der junge Mann die schmierige Spielunke betrat.Seine Kaputze war weit ins Gesicht gezogen.Nur vereinzelt schauten pechschwarze Strähnen unter seiner Kaputze hervor.Wortlos setzte sich der Mann an die Theke und winkte ohne aufzuschauen den Wirt zu sich.Der Wirt trat sogleich heran und musterte den
Fremden eindringlich.,,Willkommen Fremder in Der Taverne zum Schweinskopf":sagte der Wirt der anscheinend schon etwas angetrunken war:,,Wie kann ich euch helfen".Einen Moment lang schien alles Still zu sein.Dann erhob der Fremde sein Wort:,,Grog den stärksten den ihr habt":Sprach er und schaute auf.Ohne weitere Worte brachte der Wirt dem Mann seinen Grog Welchen der Fremde in einem Zug ausleerte.Der Wirt trat wieder zu ihm heran und fragte scheinbar beiläufig:,,Und mein Freund woher kommt ihr ihr seht nicht so aus als wärt ihr von hier".Der Fremde Antwortete nicht.,,Hallo? seid ihr taub oder schlägt der Alkohol euch aufs Gehirn".Von hinten kam der mittlerweile Sturzbetrunkener Hufschmied heran und stützte sich auf die Schulter des Fremden:,,Hey mein Lieber der Mann hat dich was gefragt".Keine Antwort.,,Ich muss dir wohl Manieren beibringen":schrie der Hufschmied zog einen Dolch und wollte dem Fremden die Kehle zerschneiden.Der Fremde sprang auf hierbei flog seine Kaputze zurück und man konnte kleine Hörner sehen die ihm aus der Stirn ragten sowie eine kleine schwarze Kugle die violett zu pulsieren schien.Der eben noch Betrunkene Hufschmied wurde von einer scheinbar unsichtbaren Kraft an die Wand gepresst und bekam plötzlich keine Luft mehr.Tische und Stühle flogen umher, Fensterscheiben zerbarsten und Gäste rannten schreiend aus dem Raum. Und der Fremde erhob nun das Wort :,,Mein Name ist Rammar Schwarzmagier der höchsten Stufe und ich lasse mich von solch Bauerngesindel nicht Beleidigen".Plötzlich rannten mehrere Wachmänner in die Gaststube.Rammar drehte sich um der Hufschmied sank zu Boden doch bevor Rammar etwas tun konnte war er schon umhüllt mit magischen Ketten.Sie brachten ihn ohne großen Wiederstand in eine Zelle und warfen ihn auf den kalten Steinboden.Hier verweilte er ein paar Stunden dann plötzlich zog sich sein Körper zusammen. Ein stechender Schmerz fuhr in seine Glieder.Und nach einem kurzen Moment fand er sich in einem großen alten Haus wieder.,,Hallo Rammar":Sprach eine in eine schwarze Robe eingehüllte Gestalt:,,Wie ist es meinem Haustier ergangen".,,Ich habe dir tausend mal gesagt Mordal nenn mich nicht so der Beschwörungsschmerz ist Pein genug ganz zu schweigend davon das ich gezwungen bin dir zu dienen".,,Aber Aber wer wird den gleich ausfällig ich habe nur eine bitte an dich:Sprach Mordal und grinste:,,Ich will einen Stein stehlen den Makratiten um genau zu sein und beauftrage hiermit 3 meiner jüngeren Diebe .Hab bitte ein Auge auf sie und begleite sie auf ihrer Reise".,,Hab ich denn eine Wahl:murmelte Rammar.,,Nein!":Antwortete Mordal:,,Aber sie müsste gleich hier sein ich habe nach ihnen geschickt."
Zu einer anderen Zeit in einem anderen Teil der Stadt befindet sich einer diese Diebe.
Nenals Tag
Nenal saß auf einer Mauer nahe der Hauptstraße und beobachtete die Menschenmenge vor sich. Es war ein langweiliger Morgen, an einem langweiligen Tag, in einer langweiligen Stadt. "Vielleicht sollte ich mal wieder meinen Wohnort wechseln", überlegte er und sprang von der Mauer. Aber an dieser Stadt hingen viele Erinnerungen und er wollte sie nicht verlassen. Irgendwann würde schon etwas aufregendes passieren. Ein Wachtrupp lief an ihm vorbei und eine der Wachen sah ihn warnend an. Nenal tauchte grinsend in der Menschenmenge unter und gelangte so ungesehen zum Markt. Dort beschaffte er sich erst einmal ein Frühstück und erleichterte ein paar Besucher um ihre Geldbörsen.
Gegen Mittag machte er sich auf den Weg zum Brunnen am Stadtrand. Dort waren um diese Zeit keine Menschen und er hatte seine Ruhe. Auf jeden Fall dachte Nenal das. Er hatte sich gerade auf den Brunnenrenad gesetzt als eine schwarze Gestalt neben ihm auftauchte.
"Bist du Nenal?", wollte die Gestalt wissen. Nenal nickte verwundert. "Wer bist du?", fragte er und legte eine Hand an seinen Dolch. "Hier!" Die Gestalt hielt ihm einen Zettel hin und Nenal griff danach. Kaum lag der Zettel in seiner Hand war die Gestalt wieder verschwunden.
"Was zum Geier war das denn jetzt?", murmelte er zu sich selbst und sah auf den Zettel.
Mit einer schnellen, aber dennoch ordentlichen, Handschrift war ein Ort und eine Zeit auf das Stück Papier gekritzelt. "Interessant, da werd ich doch mal vorbei schauen. Vielleicht passiert ja wirklich mal etwas aufregendes in dieser Stadt", meinte Nenal und stand auf. Bis zu dem Ort war es ein gutes Stück und er wollte rechtzeitig dort sein.
Ein paar Stunden stand er vor einer halten Holztür und klopfte daran. Ein Mann öffnete sie und musterte Nenal von oben bis unten. "Name?", fragte er mit rauer Stimme. "Nenal", erwiderte dieser und sah den Mann neugierig an. "Nenal also. Komm rein."
Die Tür wurde weiter geöffnet und Nenal betrat einen langen Flug. "Hier entlang." Der Mann wandt ihm den Rücken zu und lief den Gang hinunter. Nenal folgte ihm schweigend. Erst vor der letzten Tür blieben sie stehen. Der Mann klopfte und von drinnen drang ein gemurmeltes "Ja" zu ihnen heraus. Der Mann öffnete die Tür und bedeutete Nenal einzutreten.
In dem Raum, den Nenal betrat waren zwei Männer und sie schienen zu warten. "Also was hat das alles hier zu bedeuten?", wollte er wissen als sich die Tür hinter ihm schloss.
Mordals Tag
Die Holztür, zur Higels Schmiede, knarrte jämmerlich als Mordal sie öffnete. Er trat herein in den stickigen, rauchgeschwängerten Raum.
Higels selber war gerade am Frühstücken. Mit einer deftigen Schnitte Brot und Wurst.
"Mord, grüß Dich", schmetterte Higels überschwänglich Mordal entgegen.
"Grüße Dich, Higels, ich habe Dir heute nicht viel vorzuweisen, aber ich hoffe auf Dein Interesse".
Higels war der Hehler der Diebesgilde und damit ein Eingeweihter und Vertrauter. Er kannte bei Weitem nicht die Mitglieder, nur Gewindor den "General", welcher die meisten Güter brachte und Mordal, der persönlich erschien mit besonders wichtiger Ware.
"Du weiß, Du bist hier immer gern gesehen", meinte Higels. Das Geschäft lief gut. Die Ware ließ sich rasch über Händler, die zahlreich ins Land kamen, aus den Städten schaffen und wo anders, meist Ausland, gut verhökern. Higels konnte es oft nicht erwarten, bis ihm wieder frisches Diebesgut gebracht wurde. Manches, behielt er mittlerweile für sich.
Mordal griff nach seinem Säckel und schüttelte dessen Inhalt über den Tisch aus. Es glitzerte und funkelte. Darunter Edelsteine, fremde Münzen, kleine Figuren aus Gold. Higels inspizierte kurz die Ware, indem er sie mit Fingern über den Tisch verteilte.
"Nun, lieber Mordal, da ist ja nichts wirklich Interessantes dabei. Was möchtest Du dafür haben, insgesamt?" Mordal blickte etwas enttäuscht, wohl wissend, dass Higels trotz der Freundschaft als Geschäftsmann die Ware immer herunterhandeln musste.
Er wollte gerade eine Verhandlungsbasis vorschlagen, als die knarrende Tür mit einem Stoß eingetreten wurde. Brüllend stampften zwei Stadtwachen mit gezückten Kurzschwertern in die Behausung. Higels konnte gerade noch aufspringen und sich an die Wand drücken, während Mordal sich in seine Kutte verhüllend nach seinem Dolch griff.
"Schön die Finger davon lassen", meinte eine dritte Stimme die in den Raum eintrat nachdem Mordal und Higels die Klingen an die Kehle angelehnt wurden.
Hervold, der Kommandant der Stadtwache. Er schob die Holztür hinter sich zu und schritt langsam zu den Vieren rüber.
"Higels, machst du verbotene Geschäfte mit dem alten Halunken?", natürlich kannte Hervold den Gildenmeister der Diebe, sie hatten schon öfters Kontakt als es, vor allem Mordal, lieb war. Higels dagegen war der Stadtwache bisher mehr bekannt als der freundliche Waffenlieferant. Für ihm brach eine Welt zusammen, dachte Mordal bei sich. Hervold durchforstete die Klunker auf dem Tisch und lachte.
"Keine anständige Ausbeute mehr, Mordal? Ich bin etwas enttäuscht!" Dabei hielt er einen roten Edelstein in den morgendlichen Sonnenstrahl, welcher durch die Lücken zwischen den Brettern der Hütte hineinfiel.
"Mit einem Griff, zwei Halunken gefasst, was sagt ihr dazu?", fragte Hervold während er den Edelstein in seinen Handschuh fallen und ihm in seinen Säckel verschwinden ließ.
"Das ist der Schmuck meiner Großmutter. Sie bat mich es zu verscherbeln, da sie krank und knapp bei Geld ist". Erklärte lapidar Mordal. "Du kannst uns nichts anhaben", fügte er hinzu. Hervold blickte den Meisterdieb an und grinste:
"Eine wahrlich herzergreifende Geschichte, doch diese wird dir keiner glauben. Dir wird endlich die Hand abgehackt, wie es schon längst hätte getan werden müssen". Schrie Hervold und senkte wieder die Stimme:
"Doch es wäre schade, wenn Du mir doch dienlich sein kannst".
Die beiden Angeklagten schauten verwirrt den Kläger an:
"Ich, dir, dienlich? Sicherlich nicht!" gab Mordal zu verstehen.
"Warte es ab. Der gute Higels, ein rechtschaffener Mann. Es wäre eine Schande ihm in den Kerker zu werfen, während doch sein holdes Weib die Erstgeburt in Kürze erwartet. Sind wir da nicht gleicher Meinung?", forderte er Mordal auf.
"Schau, die ganze Angelegenheit, hier und jetzt, wird vergessen sein, wenn du mir als Ausgleich, einen kleinen Gefallen erweist", setzte Hervold nach.
"Es gibt da einen Stein, Makratit nennt man ihm. Ich habe einflussreiche Freunde, die an ihm sehr interessiert wären". Er machte eine Pause, obwohl jedem im Raum das Folgende schon zu erahnen war, fuhr es Mordal kalt in den Magen:
"Du hast die Möglichkeit ihm mir zu besorgen. Du und deine Gilde von Schwachköpfen tun ja den ganzen Tag nichts Besseres, als ehrliche Leute um ihr verdientes Brot zu bringen. Fühlt euch geehrt. Jetzt könnt ihr was für einen Mann des Gesetzes tun".
Hervold lachte herzlich. Doch seine Miene erkaltete sofort, als er anfügte:
"Ich gebe dir Zeit bis zum nächsten Vollmond. Sonst reiße ich dich und deine Gilde nieder und unser gemeinsamer Freund, Higels, wird mit den Ratten in seiner neuen Behausung vorlieb nehmen müssen".Die zwei anwesenden Wachen grinsten, nahmen die Schwerter von ihren Opfern. Hervold schritt bereits zum Ausgang, als er sich umdrehte, um anzufügen:
"Besorg für den Auftrag fähige Schwachköpfe, denn es darf nichts schief gehen. Informiere dich lieber über den Stein, bevor ihm einer anfasst".
Dann verließen die Soldaten die Hütte. Higels sank zurück auf die Bank bei seinem Tisch und rupfte sich die Haare. Mordal beugte sich zu ihm vor und griff seine Schulter:
"Mach dir keine Sorgen, ich werde tun, was nötig ist, um dich vor jeglichem Unheil zu bewahren. Du warst mir immer ein guter Freund, so will ich es auch jetzt sein". Higels nickte und doch vertraute er nicht dem Versprechen.
Mordal verließ Higels und begab sich in die Unterkunft der Gilde. Mirall, die Wertschätzerin, war für Mordal stets die Adresse bei Fragen über den Wert oder Herkunft unbekannter Diebesgüter. So war sie auch diesmal hilfreich. Nach kurzer
Studie in ihren zahlreichen Büchern ließ sie ihn rufen.
"Setzt dich Mordal. Das ist nicht einfach", er tat wie ihm empfohlen und lauschte den Ausführungen:"Maraktit, es gibt nur wenige von diesen, ist ein stark, energisch geladener Talisman, welcher bei Berührung sich an die Seele des Trägers bindet. Dabei muss es nicht durchgehende Berührung bleiben. Will ein Anderer diesen berühren so stirbt er beim Kontakt durch das Entladen einer Energie. Der Stein darf nur von einem Anderen berührt werden, wenn der Seelenbund nicht mehr besteht. Dies wird erlangt durch ein aufwendiges Zauberritual oder durch das Ableben des bisherigen Trägers".
"Das Ableben?!", sprang Mordal auf. "Wir sind doch keine Mörder.".
"Wie können wir ihm beschaffen?", wendete er sich zur Mirall.
"Meist wird er für den Handel unberührt gelagert. Nur durch einen direkten Kontakt, mit der nackten Haut, kann er eine Seelenbindung eingehen, zu mindest, wie die Bücher es sagen". Mordal nickte."Weiß du, wo man einen finden kann?"
Mirall antwortete: "Leider zurzeit nicht. Du solltest dich bei Informanten umhören."
"Wozu braucht denn jemand so einen Stein?", fragte Mordal als er schon gehen wollte.
Mirall lächelte, "als Medaillon oder an einer Waffe angebracht ist der Träger im Kampf mit der Energie des Talismans äußerst, wie soll ich sagen, tödlich".
"Ich ahnte es", fügte Mordal hinzu und verließ die Bibliothek.
Ranias Tag
„Weißt du, Aymir, langsam wirst du unglaubwürdig…“, säuselte Rania von hintem ihrem Opfer ins Ohr und legte ein wenig den Kopf schief. Aymir zitterte und krallte die Hände um die Armlehnen des Stuhls, auf dem er saß, sodass seine Knöchel weiß hervor traten.
„Aber wenn ich es doch sage! Ich habe keine Ahnung, wie mein Hauptmann Daemions Versteck aufgespürt hat! Ich habe nichts gesagt!“
Die Schlangenfrau lächelte. Es war ein kaltes, böses Lächeln. „Und weißt du was? Genau das glaube ich dir nicht. Wie kommt es wohl, dass in just der Nacht nachdem du mir unerlaubter Weise zu ihm gefolgt bist, die Wache plötzlich eben dort auftaucht?“
„Bitte!“, flehte der junge Soldat und Rania erkannte verächtlich, dass seine Augen vor Tränen nur so wässrig glänzten,als sie mit der Spitze ihres Schlangenunterleibs scheinbar sanft über seine Wange strich, „Bitte, lasst mich gehen! Ich habe nichts verraten, ich schwöre! Meine Familie muss versorgt werden! Ich habe einen kleinen Sohn und meine Frau ist wieder schwanger, sie brauchen mich! Ich…“
„Glaubst du, das interessiert mich?“, schnitt ihm Rania kalt das Wort ab und hielt ihm drohend ihren Dolch an die Kehle. Mord war zwar nicht der Stil der Gilde, aber Aymir hatte auch nicht für die Gilde, sondern für Daemion gearbeitet, der sich nach dem Tod seines Vaters ein ganz nettes… Unternehmen aufgebaut hatte. Durch seine Finger hatten schon viele Waren den Besitzer gewechselt und die wenigstens davon waren zuvor legal erworben worden… „Also sag‘ mir, Aymir… Warum sollte ich dir nicht die Kehle aufschlitzen für den Verrat, den du begangen hast?“
Aymir spannte sich panisch unter dem Druck der Waffe an und riss den Mund zu einer Erwiderung auf, als die Tür geöffnet wurde und ein junger Mann, vielleicht ein oder zwei Jahre älter als Rania selbst, eintrat. Sein kurzes, schwarzes Haar fiel ihm unordentlich in die Stirn und verdeckte so ein wenig seine skeptischen, dunkelbraunen Augen. Wie immer war seine Kleidung praktisch und sehr dunkel mit einer großen Kapuze, die er sich tief ins Gesicht gezogen hatte, was weniger dazu diente, dass er Leuten wie Aymir, Handlangern seines Vaters, Angst einjagte, sondern viel mehr, damit er bei seinen Raubzügen schlechter gesehen wurde.
Die junge Frau grinste und ließ für einen Moment von ihrem Opfer wieder ab. „Daemion!“, begrüßte sie dann den Neuankömmling und glitt elegant hinter dem Stuhl hervor. „Ich war gerade dabei, mich mit Aymir ein wenig über den unangenehmen Besuch, den du vor drei Tagen hattest, zu unterhalten…“
Doch Daemion schüttelte nur den Kopf. „Lass ihn laufen. Er bekommt eine zweite Chance. Es gibt wichtigere Dinge zu besprechen.“
Rania legte fragend die Stirn in Falten, bedeutete Aymir jedoch, zu verschwinden. Sie hatte gelernt, dass Daemion für alles seine Gründe hatte und es nur dumm war, sich mit ihm wegen eine Lappalie wie Aymir zu streiten. Besonders, wenn es sowieso nicht ihre eigene Angelegenheit, sondern die seine war. Ihr alter Freund wartete einen Moment bis sie sicher sein konnten, dass Aymir auf jeden Fall außer Hörweite war, dann begann er zu sprechen. „Hast du schon einmal etwas von dem Makariten gehört?“
Rania zuckte mit den Achseln. „Gerüchteweise. Es heißt, es handle sich dabei um einen Stein mit unermesslicher Macht. Aber warum erzählst du mir das?“
Daemion lächelte schief, was ihn angesichts der schmalen Narbe auf seiner rechten Wange noch gefährlicher als ohnehin schon wirken ließ. „Weil es Gerüchte gibt, dass jemand ihn haben will und du, meine Liebe, eine Einladung bekommen hast. Und zwar von ganz oben. “
Rania zog fragend eine Augenbraue hoch. „Mordal?“
Daemion nickte. „Genau. Und warum sonst sollte unser verehrter Gildenmeister eine der besten Diebinnen der Stadt sehen wollen, wenn es nicht um einen Auftrag ginge? Und bei diesen Gerüchten wollte ich dich ein wenig vorwarnen.“
„Danke. Und wann soll ich wohin kommen?“
Daemion zog ein fein säuberlich gefaltetes Blatt Papier aus seiner Tasche und reichte es der Schlangenfrau, die inzwischen etwas näher auf ihn zu gekommen war. „Hier steht alles, was du wissen musst.“ Vorsichtig griff er nach ihrer Hand und drückte sie, als wollte er ihr Mut machen, obwohl er natürlich wusste, dass sie das nicht nötig hatte. „Viel Glück, alte Freundin.“
Mirjitas Tag
Es war gerade Mittag. Mirjita konnte es daran erkennen, das die Sonne am weitesten oben stand. Sie stand von ihrem Bett auf und fluchte leise vor sich hin, weil sie solange geschlafen hatte. Müde tastete sie nach ihrer Augenklappe und erinnert sich dann, dass sie diese vor einiger Zeit verloren hatte. Kurz entschlossen riss sie ein Stück von ihrer Tunika ab und band es sich über das grüne Auge. Wie schon so oft verwünschte sie ihre Augen, eines grün, das andere blau. Sie fielen so sehr auf. Langsam ging sie Treppe hinunter, in den Schankraum des Gasthauses, wo sie heute übernachtet hatte. Unten wartete schon Jenna, die Wirtin mit einer Suppe auf sie. „Na, wie geht’s dir heute?“, fragte sie. „Gut geschlafen?“ Mirjita nickte, während sie in Gedanken eine Liste erstellte, was heute zu tun war.
1. Eine neue Tunika kaufen
2. Und eine neue Augenklappe
Sie sah an sich herab.
3. Duschen, fügte sie noch hinzu.
„Verdammt, Mirjita, wo bist du denn mit deinen Gedanken?“, fragte Jenna leicht verärgert. „Keine Ahnung“, antwortete diese ihrer Freundin.
Nach dem Essen erledigte Mirjita ihre Einkäufe. Die Stadt hier war nicht sehr groß, aber schön und deshalb war sie gerne hier. Wenig später setzte sie sich auf eine Mauer und genoss die Sonne auf ihrem Gesicht, bis eine Stimme sie unsanft aus ihren Gedanken riss.
„He, du da! Kennst du Mirjita Soulfinder?“ Mirjita öffnete die Augen und wollte dem nervigen Typen, der da vor ihr stand, schon sagen, dass sie Mirjita Soulfinder sei, aber dann beschloss sie ihn ein bisschen zu ärgern. „Ich kenne Mirjita Soulfinder und kann dir auch sagen wo sie ist“, meinte Mirjita und sah die Nervensäge an. „Aber nur gegen eine gewisse Bezahlung.“ Der Typ gab schnell nach und reichte ihr zwei Goldmünzen. Mirjita verstaute sie in ihrer Tasche. „Und kannst du mir nun sagen, wo Mirjita Soulfinder ist?“, fragte der Mann, ein Bote vermutlich, genervt. Mirjita sprang von der Mauer, nahm die Augenbinde ab und sagte: „Sie steht direkt vor dir.“ Der Mann lief rot an vor Ärger und Scham. „Das ist nicht fair“, protestierte er. „Du hättest ja gleich sagen können, dass du Mirjita bist! Gib das Geld zurück!“ Mirjita lächelte ihn höhnisch an. „Ich habe dir gesagt, wo Mirjita Soulfinder ist. Mehr hast du nicht verlangt. Also was willst du?“ Der Mann gab ihr eine Zettel und verschwand dann wieder. Mirjita sah darauf. Ein Treffpunkt und eine Uhrzeit stand darauf. Ein Auftrag für sie. Sie lächelte. Na endlich, sie hatte lange genug hier rumgehockt. „Mal sehen, was es diesmal ist“, dachte sie und machte sich auf den Weg.
Viele Unterschiedliche Arten einen Tag zu gestalten doch schlussendlich führte ihr Weg sie alle zu Mordal dem Diebesgildenanführer und nun sitzen sie im Versteck der Diebesgilde und warten auf ihren Befehl.
Quietschend bewegte sich im Wind das Schild der Spelunke 'Trunkenbold', in einer Gasse von Rowek, unter welchem sich Gesindel aus dem ganzen Lande durch die Türen quetschte. Dabei traten sie auf beiden Beinen ein und kamen auf allen Vieren oder geflogen wieder heraus. In der Bar herrschte dicke, modrige Luft. Der Boden klebte und der Tresen, sowie die Tische, hatten seit Jahren keinen Lappen gesehen. Hier schenkte Bravel die Tränke aus. Die Auswahl reichte dabei von Grog bis Met.
Hinter den Tresen befand sich eine Tür, schmal und klein, schlecht mit Mehreren zu begehen. Durch diese Tür erreichte man den Vorratskeller. In diesem unterbelichteten Raum, ganz hinten links in der Ecke hinter drei großen Fässern befand sich eine Boden Tür. Erst wenn man diese erreicht und aufgeschlagen hatte konnte man über eine Treppe einen Gang betreten der ohne Fackel in völliger Dunkelheit getaucht war. Solide wurde hier gegraben und mit Holzpflöcken gestützt. Leicht gebeugt konnte man von hier aus dann über ein wenig Stolpersteine, die man gesehen haben muss, was ohne Licht unmöglich war und man sich daran spätestens die Beine gebrochen hatte, eine Massivholztür erreichen. Die einmal aufgeschoben befand man sich in einem Gang der gemauert war und gerade mal ein-Mann-hoch. Dies waren die dickeren Hauptgänge welche erst mal von den unzähligen Schlupflöchern erreicht werden mussten um dann konzentriert aus allen Himmelsrichtungen die Räumlichkeiten der Diebesgilde zu betreten.
Die beauftragten Diebe wurden hier her bestellt und Bravel erwartet sie bereits. Er wusste wem er dort hin lassen darf und wen er fern halten musste. Der Barmann selber war ein Mitglied der eingeschworenen Gilde und achtete auf seinen Zugang.
Mirjita war zu spät. Wie üblich. Sie öffnete hastig die Tür zum Vorratskeller, während sie Bravel zunickte, der rief: "Willst du was trinken, Miri?" Mirjita schnaubte. Sie trank nie. Was war schon so toll daran, sich zu betrinken? Sie hasste es, die Kontrolle über ihren Körper und Geist zu verlieren und verstand einfach nicht, was andere daran so toll fanden. In dem unterbelichteten Raum roch es nach Met und ähnlichen Getränken. Mirjita wartete, bis sich ihre Augen an das Dämmerlicht gewöhnt hatten und weil es ihr nicht schnell genug ging, nahm sie kurzerhand die Augenbinde ab. Danach ging sie zu den drei größten Fässern am anderen Ende des Raumes und öffnete die Boden Tür, die sich darunter verbarg. Es war gerade mal 8 Jahre her, seit sie diese Tür zum ersten Mal gesehen hatte und doch kam es ihr vor, wie als wäre es schon eine Ewigkeit her. Mirjita ging nach unten und war sofort in Finsternis getaucht, aber sie ließ sich nicht beirren und ging weiter. Nach einer Weile war der Tunnel zu Ende und Mirjita war in der großen Eingangshalle, die heute still und verlassen dalag. Sie machte keinen Laut, als sie durch die Halle ging und die Treppe zum Beratungsraum nach oben stieg. Dort klopfte sie nicht, sondern nahm einfach an, dass sie eintreten dürfe, stieß die Tür auf und ging hinein. Das leicht verärgerte Gesicht von Mordal, dem Gildenmeister wandte sich ihr zu. "Entschuldigung", sagte sie mit heller Stimme, "bin ich zu spät?“. Einer der anderen drei, die am Tisch standen, wand ihr ebenfalls den Kopf zu, wobei Mirjita die Hörner sah, die an seiner Stirn hervorwuchsen. "Das ist wohl nicht ihr Ernst, Mordal", sagte der Mann düster. "Das ist noch ein Kind, nicht alt genug, dass sie die Bezeichnung Frau verdient hätte." Mirjita überging das und stellte sich zu dem Rest an den Tisch, wobei sie die drei Personen scharf musterte.
Der Ziegentyp, eine Schlangenfrau und ein Mann, den sie nicht richtig einordnen konnte, die Rasse war ihr unbekannt, aber ein Mensch war er sicher nicht. Die Schlangenfrau musterte Mirjita mit verächtlichem Blick. "Stimmt, Rammar, das ist nur ein Kind. Sollen wir die Kleine als Köder verwenden oder was?" "Um was geht es hier eigentlich?", fragte Mirjita frustriert. Rammar lachte:Rania immer noch die alte, Kaltherzig aber auf eine fiese Art ehrlich Person die wir so lieben. Aber nun zum eigentlichen Geschäft“. Rammar legte den Kopf schief:,,Mordal würdest du uns das bitte erklären warum du uns herbestellt hast?" Rania bedachte Rammar mit einem giftigen Blick. "Wir sind keine Freunde, Rammar! Also lass diese dämlichen Witzchen!" Dann wandte sie den Blick ebenfalls zu Mordal. "Aber ich muss mich dieser Nervensäge anschließen: Warum sind wir nun hier? Und warum um alles in der Welt hast du uns alle hier einbestellt?" Sie verzog angewidert das Gesicht, sodass alle sehen konnten, was sie von ihnen hielt. „Nur damit das klar ist: Ich arbeite auf keinen Fall mit irgendwelchen Amateuren zusammen!" Nenal stand die ganze Zeit stumm dabei. Er war kein großer Redner, da er gelernt hatte dass einen das fast ausschließlich in unangenehme Situationen brachte. Doch er musste sich eingestehen, dass auch er langsam neugierig wurde warum sie alle hier her bestellt worden waren. Ungeduldig sah er Mordal an.
Mirjita legte den Kopf schief. "Ich schließe mich ebenfalls an. Warum sind wir hier? oder vielleicht sollte ich mich korrigieren- warum sind die da hier?" Sie machte eine Geste in Richtung Rammar, Nenal und Rania. "He, sei bloß vorsichtig, Kleine!", fauchte Rania und war innerhalb eines Wimpernschlags gefährlich nahe an Mirjita heran geglitten, sodass die ihr nun direkt in ihre Schlangenaugen blicken musste, "Vergiss nicht, mit wem du es zu tun hast! „Die Schlangenfrau stieß so etwas wie ein wütendes Fauchen aus und wich dann bedrohlich langsam, fast schon wie eine Raubkatze auf der Pirsch wieder zurück. Sie wollte heute Nacht kein Blut vergießen. Wenn das, was ihr Daemion erzählt hatte, wahr war, wollte sie das hier nicht versauen, nur weil sie überreagierte. Rammar lachte:,,ganz ruhig Rania du kannst sie später immer noch fressen“. „Mich frisst niemand!", meinte Mirjita erbost. "und mit Beeinflussung versuch es gar nicht erst- ich bin immun dagegen! Zu irgendwas sind meine Augen nämlich auch gut! Also noch mal: Warum sind die da hier?
Nenal schüttelte grinsend den Kopf. "Also wirklich, Leute. Regt euch doch nicht so auf. Keiner von uns weiß warum wir hier sind und ihr kriegt euch schon in die Haare."
Er lehnte sich etwas gegen den Tisch, der mitten im Raum stand und sah die anderen, immer noch grinsend an. Mordal hatte alle Mühe die vor sich auf dem Schreibtisch ausgebreiteten Pläne der Villa in Saldegar zu folgen, bei dem Gezanke welches im Raum herrschte. So sah er sich gezwungen erst einmal Ruhe und Aufklärung in die Runde zu bringen. Er erhob sich und starrte die verstummte Versammlung an.
„Niemand frisst niemanden auf!“ Kopfschüttelnd ging er um seinen Schreibtisch herum. Er genoss die nun endlich einkehrende Aufmerksamkeit. So trat er vor die Versammlung und erklärte:
„Ich habe nach Euch rufen lassen, weil ich Euch erwählt habe.“ Dies klang sehr ehrenvoll für alle Anwesenden, die Auserwählten zu sein.
„Es ist kein leichter Auftrag“, seufzte Mordal etwas betrübt. „Aber ich komme zu den Details.
Es handelt sich hierbei um einen Stein. Seine Färbung ist schwarz und hat die Größe einer geballten Faust“, dabei reichte er eine Zeichnung die ungefähr die Form des Markariten begreiflich machen sollte.
„Was das für ein Stein ist, ist von keiner Bedeutung für uns. Unser Auftragsgeber will dafür einen horrenden Preis zahlen. So werdet ihr auch von der Gilde gut entlohnt“, er blickte die Versammelten nacheinander an.
„Ich gehe von einem Einverständnis aus“, alles andere könnte den sofortigen Ausschluss der Gilde zu Folge haben.
„Es bleibt zu beachten, dies ist ein magischer Stein. Einen sorgfältigen Umgang setze ich voraus. Genauso wie ich das Arbeiten in der Gemeinschaft voraussetzen muss. Warum ich vier von Euch beauftrage, ist, damit ihr Euch gegenseitig unterstützt und so gemeinsam den Erfolg mir vorbringen könnt. Dabei möchte ich Euch auf den Grundsatz unserer Gilde aufmerksam machen, auf dem ihr einst geschworen habt: 'Jedem das Seine, uns alles'. So bedenkt: alles, was ihr tut ist, für die Gilde und die Gilde wird Euch tragen und beschützen bis zum Ende Eurer Tage.“
Mordal wurde moralisch. Er wartete nicht die Einverständnisse jedes Einzelnen ab, sondern setzte fort:
„Unser Zielobjekt befindet sich in der Burg Barsall. In dieser wohnt und herrscht der Baron Trachveron. Seine Einheiten sind elitär und er selbst ein Sicherheitsfanatiker. Es ist nicht verwunderlich, dass er den Stein für sich beansprucht. Will er doch die benachbarten Gemeinden seiner Herrschaft unterwerfen und die Steuern der Region einnehmen. Somit ist unser Vorgehen von doppelter Wichtigkeit. Erstens für das Geschäft der Gilde und zweitens für die Bewohner der Region südlich Hoftek.“ Mordal zählte die Argumente auf in dem Er die Finger seiner linken Hand aufrichtete. Er verstummte und blickte in die Gruppe.
„Der Stein befindet sich in der Festung im obersten Zimmer des mittleren Turmes. Es ist gleichzeitig die Schatzkammer. Doch lasst Euch nicht dazu verleiten anderes Zeugs mit zu nehmen. Die Priorität hat unser Zielobjekt!“, meinte er mahnend in die Runde blickend.
„Ihr dürft alles verwenden. Die Gilde stellt Euch alles zu Verfügung. Solange ihr das Zielobjekt in vier Tagen mir bringen könnt.“ Er lehnt sich an seinen Schreibtisch ernst blickend: „Sollte etwas schief gehen, oder ihr in Gefangenschaft geraten, hofft nicht auf Hilfe. Es wird unmöglich sein Euch da raus zu holen.“ Mirjita sah auf den Plan und meinte skeptisch: "Wir sind zu viert. ich glaube nicht, dass wir da alle unbemerkt reinkommen. Ich bin schon mal in ein Haus dieses Kalibers eingebrochen, zusammen mit meinem Mentor, und damals war es schon beinahe unmöglich, nicht bemerkt zu werden. Und wir waren nur zwei. Oder kann irgendeiner von euch..." Sie sah Nenal, Rania und Rammar an, "sich unsichtbar machen und dieses dann auch noch auf andere übertragen? "Also ich für meinen Teil beherrsche zwar etwas Magie, aber mich unsichtbar machen habe ich noch nicht gelernt", murmelte Nenal und ließ sich den ganzen Auftrag noch einmal durch den Kopf gehen. Schließlich zuckte er mit den Schultern. "Ich bin auf jeden Fall dabei, das wird mal wieder eine Herausforderung." Sein Mundwerk war mal wieder schneller als seine Gedanken, aber in diesem Fall machte ihm das nichts aus.
Er sah in die Runde. "Also Leute, wann gehts los?" Rania runzelte die Stirn. Daemion hatte also Recht gehabt. Dennoch wollte ihr dieser Auftrag nicht so wirklich schmecken. Sie arbeitete am liebsten allein, allerhöchstens mit Daemion zusammen, und so eine große Gruppe, das würde Ärger bedeuten.
Skeptisch legte sie den Kopf schief. "Immer langsam mit den jungen Pferden", meinte sie dann an Nenal bevor sie sich wieder Mordal zuwandte: "Was springt für uns bei dem Auftrag raus? Soweit ich mich erinnere war es noch nie der Stil der Gilde, ihre Mitglieder zu Arbeiten zu zwingen, von denen sie nichts hatten." Rammar hob seine Hand: „Kann ich den Kerl nicht einfach direkt umlegen. Und die Amateure gleich dazu.“: sprach er. „Sie werden meinen Zorn spüren.,,:sprach Rammar und aus seinen Fingerspitzen quoll lila Feuer.,,Was haltet ihr von meinem Vorschlag, erspart uns eine Menge Zeit." Mirjita schüttelte den Kopf, nicht im Geringsten erschrocken. "Ich denke nicht, dass das eine gute Idee ist, Rammar. Ich glaube nämlich nicht, dass so was Mordal gefallen würde." Nenal sah das lila Feuer interessiert an und meinte dennoch mit fester und ruhiger Stimme: "Du kannst es ja versuchen." Mit einem hastigen Handbewegung Mordals durchzog ein eisiger Wind den Raum. Das lilerne Feuer Rammars erlischt dabei.
"Nichts dergleichen werdet ihr tun!" Mordal erhob nie die Stimme und doch klang diese eindringlicher als sonst.
"Gewalt war nie eine Option der Diebe. Unsere Ehre erlaubt es nicht, Gewalt an zu wenden, sonst sind wir wie diese Ratten, diese Meuchler."
Musternd fuhr er mit seinem Blick über alle Anwesenden:
"Ihr seid zu viert weil es zu mindest einer überleben sollte. Wenn ihr Euch unterstützt. Und sei es dem anderen eine Räuberleiter stellen. Habt ihr überhaupt eine Chance." Er kehrte ihnen den Rücken zu:
"Der Lohn für Eure Mühen wird sein, Euer Leben! Und das Bestehen der Gilde." Zu Bodenblikend kehrte er zum Schreibtisch zurück und nach einer Drehung mit dem Blick zu der Versammlung lehnte er sich an die Tischkante.
"Wenn wir diesen Stein nicht beschaffen, wird die Gilde, und somit auch alle ihre Mitglieder auffliegen. Gejagt, eingesperrt und verurteilt werden." Er blickte nach Bestätigung suchend nach diesen Erkenntnissen in die Runde.
Mirjita nickte. Vermutlich war es gefährlich, aber das war es immer. Aber ihr Leben aufs Spiel zu setzen, um einen von denen da zu retten? Sie wusste nicht, ob ihr das gefiel. "Du musst es ja nicht tun", dachte sie sich. "Sei einfach vorsichtig und organisiert genug, dann wird schon alles glatt gehen." "Okay, ich bin dabei", sagte sie ruhig. "Wenn ihr beiden euch jetzt auch noch mal entscheiden würdet..." Sie machte eine Geste in Richtung Rammar und Rania.
Rammar stöhnte gelangweilt.,,Habe ich den eine Wahl, wenn ich es nicht mache legt er mich um“: er deutete auf Mordal:,,Und wenn ich es mache kann ich immerhin zusehen wie ihr euch blamiert“: sagte Rammar und lachte wie es nur 2erlei Arten von Wesen konnten Massenmörder und Schwarzmagier. Rania schnaubte
. "Dein Ego kennt wohl gar keine Grenzen, was?", meinte sie dann in Richtung Rammar, aber der Kommentar war eigentlich mehr dafür da, um Zeit zu schinden, damit sie Zeit hatte, in rasender Geschwindigkeit darüber nachzudenken, wie sie hier wohl wieder raus kommen würde. Sich Mordal und damit der Gilde offen zu widersetzen, kam nicht in Frage. Da hatte Rammar Recht, denn dann würde sie ehe sie bis drei zählen konnte, mit einem Dolch in der Brust erwachen. Das hatte sie oft genug über Daemion mitbekommen und auch selbst von Zeit zu Zeit ähnliche Aufträge in Daemions Namen vergeben, auch wenn es dabei meistens eher mit ein paar Schlägertrupps ging, die Verräter ein wenig bedrohten und ihnen vor allem Angst einjagen sollten. Außerdem war sie nun eine Mitwisserin und Mordal würde auf keinen Fall das Risiko eingehen, dass sie das, was sie wusste, teuer verkaufte. Und mit einem netten Lächeln würde sie ihn wohl auch kaum vom Gegenteil überzeugen können.
Wie sie es auch drehte und wendete: Sie hatte keine Wahl.
Ein Umstand, der Rania so gar nicht in den Kram passen wollte. Ihr würde also nichts anderes übrig bleiben, als einfach das zu tun, was sie am besten konnte: Besser sein als alle anderen. Schneller, listiger und flinker. Und vor allem ihnen immer einen Schritt voraus.
Es war eine kleine Pause entstanden bis sie wieder den Mund öffnete und dabei Mordal wütend anfunkelte. "Wie Rammar schon so überaus geistreich bemerkt hat, haben wir wohl keine Wahl." Ihre Stimme war wie blankes Eis. "Ich bin dabei." Nenal dauerte das ganze Gerede zu lange. Er war daran gewöhnt einen Auftrag zu erhalten und gleich loszulegen. Leider war Geduld nun mal nicht seine Stärke. "Wann gehts los?", wollte er wissen und sah in die Runde. Mirjita schnaubte. Der Typ war ungeduldiger als alles, was ihr je untergekommen war! "Ich möchte erst mal diese Karte haben, um zu sehen, wo wir eigentlich so genau lang müssen!" "Sie hat Recht. Jetzt komm' erst mal runter, Kleiner!", fauchte Rania zugegeben ziemlich unnötiger Weise und legte den Kopf schief, "Also? Wie sieht's aus? Haben wir uns nur mit einem unmöglichen Auftrag oder auch noch mit einem unmöglichen Weg rumzuschlagen?"
Mirjita grinste. "Ich hab immer Recht. Krieg ich jetzt bitte die Karte?" Die Schlangenfrau bedachte die Andere mit einem arroganten Blick. "Jetzt werd' aber mal nicht übermütig, Kleine. Einmal hattest du Recht. Das ist alles." Mordal stand auf .,,Hier“: sagte er und warf einen fetzen Pergament auf den Tisch. Rammar war der erste der das Pergament an sich riss und sagte:,,Aha wir müssen nach Saldegar und zwar schnell wir sollte am frühen Abend abreisen. Also Kinderlein packt eure Sachen und vergesst nicht euren Eltern Bescheid zu sagen das ihr einen Ausflug macht“: sagte rammar und fiel vor Lachen fast vom Stuhl. Gesagt getan und so verließen unsere 4 Helden den Saal und trafen sich 2 Stunden später vor dem Tore.
Mirjita seuzte genervt. "Wo bleibt der denn?", fragte sie Rania und Nenal und hoffte einerseits, dass er hier auftauchte, weil sie ihn vielleicht noch brauchen könnten und andererseits, dass er nicht auftauchen würde, da dann die Wahrscheinlichkeit sehr hoch war, dass ihn jemand um die Ecke gebracht hatte.Rania zuckte genervt mit den Achseln und schärfte scheinbar beiläufig ihren Dolch weiter an einem Lederriemen an, der extra dafür an ihrer Tasche angebracht worden war. "Das hat man eben davon, wenn man mit Amateuren zusammen arbeiten muss... War ja klar, dass der Dämon es nicht hinbekommt, zumindest pünktlich zu sein."Wobei ihr der Gedanke, dass Rammar etwas zugestoßen sein könnte, ihr mindestens genauso gut behagte wie Mirjita. Sie arbeitete nicht gern mit anderen und umso weniger desto besser. Auch wenn sie es besser gefunden hätte, wenn einer der anderen beiden derjenige gewesen wäre, da sie Rammar von den anderen drein immer noch für am kompetentesten hielt. Aber auch das mochte nicht viel heißenGerade hatte Rania ihren Satz beendet da tauchten um Rania herum schatten auf die in einem lilanem Licht zu tanzen schienen.,,Rania":zischte es:,,beleidige noch einmal mein Volk und und es gibt heute Abend Heriskfleisch zum bro.Weiter kam er nicht er stolperte und fiel aus einem Baum der Auftritt war ihm nicht gerade gelungen. Er stand auf und putzte sich die Kleidung ab.Mirjita grinste belustigt, nahm allerdings gleichzeitig ihren Bogen vom Rücken und legte locker einen Pfeil ein. Sie zielte nicht- noch nicht. Aber wenn Rammar oder Rania anfingen sich zu streiten, würde sie schießen- um ihrer selbst willen, da sie immer noch nicht wirklich wusste, wie mächtig Rammar war und es ehrlich gesagt auch gar nicht wissen wollte. Und Ranias Giftzähne hatte Mirjita heute schon zur Genüge gesehen, würde diese Zähne allerdings auch mit Freude ausschlagen, wenn sie ihr zu nahe kamen. "Vier Sachen noch", begann sie. "1. Rammar, denkst du, dass du dich jetzt zusammenreißen kannst und niemandem mehr androhst, ihn zu grillen? 2. Ein Tipp: Versuch mal, hinzuschauen, wo du hintrittst, sonst kannst du auch gleich von einer Klippe springen, das ist eine einfachere Art zu sterben und ich weiß wovon ich rede. 3. Krieg ich mal die Karte, um meine Vermutung zu überprüfen? 4. Können wir jetzt endlich los?"Rammar stand auf klopfte den Staub ab und zog einige blätter aus seinem haar."Ja ok ich werde niemanden grillen aber steck den Käsespieß weg du macht uns ja lächerlich":antwortete Rammar nicht ohne sarkastisch zu klingen. Und was den Rest angeht warum weißt du wie es ist von einer Klippe zu springen und glaubst du das mich sowas tötet. "Nur zu nimm ein Messer und schneide die kehle durch, töten wird mich das nicht":sagte Rammar und entblöste seinen hals."und ausßerdem führe ich und daher habe ich die Karte also los forwärts Abschaum oder soll ich euch mit meinem Feu.. ehm mit meiner Peitsche beine machen.Genervt schüttelte Mirjita den Kopf. "Du bist echt so dumm, wie du aussiehst, Ziege. Ich weiß natürlich NICHT wie es ist von einer Klippe zu springen, ich meinte damit dass es wirklich eine einfachere Art ist zu sterben, als in irgendeinem Verließ zu Tode gefoltert zu werden. Außerdem ist es nie klug, vor einem Mädchen, dass in circa 100 Arten zu töten bewandert ist, den Hals zu entblössen. Erste lektion, die man lernt. Kinderkram also." Danach steckte sie Pfeil und Bogen wieder weg, nahm allerdings ein Messer aus ihrem Ärmel. Sicher war sicher."Zügel' deine Zunge, du Amateur!", fauchte Rania prompt, als Rammar sich zum Anführer erklärte und funkelte den möchtegern Dämon böse an, "Wer hat gesagt, dass du uns führst, hm? Zuerst bist du zu spät und dann willst du uns anführen? Nein danke, vergiss es! Her mit der Karte! Auf der Stelle."Ihre Hand wanderte unauffällig zu dem Dolch an ihrem Gürtel. Selbst, wenn sie ihn nicht so ohne weiteres töten konnte und er nicht geblufft hatte, weh tun würde es trotzdem.Nenal grinste und sah den drei Streithähnen zu. Er hielt sich aus der Sache mit der Karte und dem Führen heraus, da er wusste das er dafür nicht geschaffen war. Alleine der Umstand das es ihm schon seit zwei Stunden in Fingern und Füßen juckte, da er endlich aufbrechen wollte, ließ ihn die Stimme erheben. "Ihr benehmt euch wie Straßenhunde die um ein Stück Fleisch streiten. Warum wechselt ihr euch nicht ab und nehmt alle mal diese blöde Karte. Ich für meinen Teil habe nicht vor noch länger hier herumzustehen." Mit diesen Worten ging er an den dreien vorbei Richtung Saldegar, denn er wusste auch ohne Karte wohin er gehen musste.Rammar schaute zu boden:"Ja ok ich will diesen fetzen dreck nicht hier":er warf die Karte auf den Boden und folgte schnurstraks Nenal.Kommt Ihr oder wollt ihr da warten bis der Stein dir zufliegt.Er grinste und legte die Hände hinter den Kopf.Ein wenig überrascht darüber, dass Rammar so schnell klein bei gab, hob sie die Karte vom Boden auf und machte sich daran, den anderen zu folgen, wobei sie elegant über den Boden glitt. "Dann wollen wir mal..."Mirjita schüttelte genervt den Kopf. "Dafür, dass ich hier mit Abstand die jüngste bin,benehme ich mich am wenigsten kindisch. "Der da"... Sie nickte in Richtung Nenal, "denkt einfach nicht nach und ihr beiden"... Sie machte eine Kopfbewegung zu rammar und Rania "mit euren Dominanzproblemen seid auch ziemlich nervig."Böse funkelte Rania die Jüngere an. "Sei vorsichtig, was du sagst", zischte sie, "Ich habe hier gar keine Dominanzprobleme und außerdem gehen dich meine Sachen rein gar nichts an!" Ihre Hand lag schon wieder an ihrem Dolch und sie war so mit sich selbst und den anderen beschäftigt, dass sie das Augenpaar, das sie durch das dichte Blätterwerk hindurch beobachtete, nicht bemerkte.Nenal drehte sich zu Mirjita um und lief rückwärts weiter. "Nur weil du meine Gedankengänge nicht verstehst, heißt das nicht das ich nicht nachdenke." Er war zwar etwas sauer weil sie sagte er würde nicht nachdenken, ließ sich das aber nicht anmerken. Stattdessen grinste er und drehte sich wieder um. Ein leises knacken im Wald ließ ihn aufhorchen aber Nenal maß ihm keine große Bedeutung bei, da es kein zweites mal erklang. Er sah zu Rammar und musterte ihn kurz. "Du hattest wohl auch keine Lust dich weiter mit den beiden um die Karte zu streiten, wie?", fragte er und legte den Kopf schief.Mirjita seuftze udn holte mit schnellen Schritten zu Nenal und Rammar auf. Bisher hatte sie sich etwas hinten gehalten- sie war es nicht mehr gewöhnt, mit anderen Leute zu reden, zu streiten. "Du denkst vielleicht nach- aber du handelst unüberlegt", erklärte sie Nenal ruhig und beherrscht, auch wenn ihr Blick verriet, dass sie am liebsten so schnell wie möglich hier verschwunden wäre. Sie legte den Kopf schief und sah Nenal an. "Hat man dir denn nicht beigebracht, dass man überlegt handeln soll?"Nenal schwieg einen Moment, sah sich, scheinbar gelangweil, die Gegend an und kaute auf seiner Unterlippe. Als er sprach war seine Stimme ungewohnt ernst und er sah Mirjita nicht an. "Ich habe früher überlegt gehandelt, zu überlegt. Doch dann lehrte mich das Leben, dass ich es besser lassen sollte."Dann schwieg er wieder und starrte finster gerade aus. Er vertrieb die Gedanken an früher und nach wenigen Augenblicken lag wieder das gewohnte Grinsen auf seinen Lippen.Rammar schaute gen himmel." Es wird dunkel lasst und hier rasten ich jage essbares. Miri du sammelst Feuerholz und machst Feuer .Nenal bau uns bitte eine Unterkunft.und Rania":Rammar überlegte:"Steh uns nicht im wege rum:"sagte rammar und verschwand pfeifend in der Dunkenheit.Mirjita rannte erbost hinter Rammar her und verstellte ihm den Weg- sie musste sich allderings auf die Zehenspitzen stellen, damit sie mit ihm auf Augenhöhe war. "Nenn mich nicht Miri! Udn wie kommst du überhaupt darauf, dass du hier der Anführer bist? Hat dich dein..." Sie überlegte, "Sklavenhalter Mordal dazu erklärt, oder warum spielst du dich so auf? Ich gehe jagen- du machst Feuer."Nenal verdrehte die Augen. "Wie Kleinkinder, einer will immer das was der andere hat", dachte er und lief zu einem der Bäume am Wegrand. Er legte eine Hand auf den Stamm und murmelte ein paar magische Worte. Der unterste Ast des Baumes bog sich nach unten, bis Nenal die Hand vom Baumstamm löste. Das gleiche tat er mit dem Baum daneben und mit einem weiteren, der etwas näher am Wegrand stand. So entstand eine geschützte, fast dreieckige Fläche von zehn auf zehn Schritten. Zufrieden betrachtete Nenal sein Werk. Einmal mehr dankte er im Stillen seinem Vater dafür, das er von ihm die Magie der Elfen gelernt hatte. Er setzte sich vor den Unterschlupf und sah den anderen bei ihren Streitereien zu. "Wenn das so weiter geht, haben die sich zerfleischt bevor wir in Saldegar ankommen", murmelte er zu sich selbst.Rammar schaute ihr tief in die Augen:,,Mädchen die mit dem Feuer spielen verbrennen sich".Mit diesen Worten dreht er sich um und sammelte Reisig von einer nahe stehenden Tanne.Trug sie zu Nenal und fing an feuer zu erschaffen:"beeil dich ich hab hunger.""Habe ich dir eigentlich schon einmal gesagt, wie sehr du mir auf die Nerven gehst, Rammar?", fragte Rania zischend und funkelte ihn von ihrem Platz unter einem Baum aus böse an. Dass er ihr ernsthaft befohlen hatte, nicht im Weg herum zu stehen, ärgerte sie schon wieder viel zu mehr als es die Sache wert war. Zwar war es ihr durchaus Recht, wenn die anderen die Arbeit hatten, aber als minderwertig ließ sie sich dann doch nicht abstempeln. Da war die schöne Schlangenfrau etwas empfindlich.."Hör' endlich auf, dich zu benehmen, als wärst du der Tollste!", setzte sie noch nach und widmete sich dann wieder ihren Messern, schliff sie bis sie wie immer so scharf waren, dass die kleinste Berührung der Klinge auf der Haut eine glatte Wunde hinterlassen würde.Mirjita betrachtet die ganze Szene einen Moment, den Kopf schief gelegt. Dann legte sie alle überflüssigen Waffen- ihr Schwert, den Dolch und einige Messer auf dem Boden ab. "Wehe, einer von euch fasst meine Waffen auch nur an", sagte sie noch und das grüne und das blaue Auge blitzten gefährlich, bevor sie sich umdrehte und in den Wald ging.Rammar legte währenddessen den Reisig auf den Boden und entzündete ihn mit einer Handbewegung. Dann trat er vor einen Baum ,zog ei stück kreide hervor und begann etwas in den Boden zu zeichnen. Als er fertig war breitete er beide Arme aus und sofort begann eine manns hohe Flamme aus dem Boden zu schießen die in der Luft zu erstarren schien alles was zurückblieb war ein großer Kristall,in den Rammar nun reinging."Gute Nacht :rief er noch nach draußen dann verschloß er den Eingang mit einem weiteren Stück."Es ist kaum zu glauben, wie viel und vor allem wie freundlich hier miteinander gesprochen wird", meinte Nenal sarkastisch und stand auf. Er ging an Rania vorbei in den Wald um sich etwas die Beine zu vertreten, wie er behauptete. Aber als er außer Sichtweite der anderen war setzte er sich im Schneidersitz auf den Boden und summte eine Melodie vor sich hin. Er war schon lange nicht mehr im Wald gewesen und hatte meditiert, wie es die Elfen normalerweise oft taten. Früher war das anders gewesen. Aber da war er auch praktisch im Wald Zuhause gewesen. Als er in die Stadt zog, hatte er vergessen wie schön es war unter Bäumen zu schlafen. "Wenn das alles vorbei ist, verlasse ich die Stadt", beschloss er lächelnd."Stadt? Von welcher Stadt redest du?", fragte Mirjita, die hinter einem Baum hervorkam, ihre Beute geschultert. Ihre Augen waren dunkler als am Vormittag- ein klares Zeichen dafür, dass sie müde und gereizt war, aber erst wenn ihre wahren Augenfarben nicht mehr zu erkennen waren, wurde es es brenzlig für sie und ihr Umfeld, das wusste sie genau. "Was bist du eigentlich?", fragte Mirjita und fügte als Erklärung hinzu: "Ich meine, welche Art. "Du bist sicher kein Mensch. Du bis kein Dämon. Ein herisk bist du ganz sicher nicht. Du beherrschst Magie, aber keine schwarze. Also, zu welcher Art gehörst du?"Nenal öffnete langsam die Augen und sah Mirjita an. Er erkannte ihre veränderte Augenfarbe, sagte aber nichts dazu. Stattdessen beantwortete er ihre Fragen. "Ich rede von jeder Stadt. Wenn das hier vorbei ist, setzte ich keinen Fuß mehr in irgendeine Stadt. Zu deiner zweiten Frage, ich bin ein Halbelf und du irrst dich wenn du annimmst das ich keine schwarze Magie beherrsche. Ich benutzte sie nur nicht oft", erklärte er lächelnd. "Du bist ein Mensch, das weiß ich. Aber deine Augenfarbe ist ungewöhnlich. Warum hast du zwei verschiedene Augenfarben?"Mirjita stockte. "Mmhh, das ist schwierig zu erklären. Ehrlich gesagt, weiß ich es selbst nicht genau. Lass dir einfach sagen, dass es nützlich für mich ist, zu wissen wann ich verschwinden sollte. Bevor ich andere verletze." Das vertraute Ziehen breitete sich in ihrer Brust aus- es war Zeit abzuhauen. "Ich muss weg", sagte sie nur und wollte wegrennen, stolperte allerdings und fiel der Länge nach hin. "Verdammt", fluchte sie und wandte sich dann mit aller Selbstbeherrschung, die sie noch hatte an Nenal. "Jetzt solltest du abhauen", brachte sie noch heraus, bevor die Krankheit in ihr die Kontrolle übernahm und sie nur noch abwwarten konnte, was geschehen würde.Nenal sah Mirjita an das etwas mit ihr nicht stimmte. Er wollte schon ihrer Aufforderung folgen, entschied sich dann jedoch dagegen. Er war von Natur aus neugierig und wollte wissen was mit ihr passieren würde. Außerdem konnte er ihr ja vielleicht helfen. Nenal stand auf und beobachtete Mirjita genau, so dass er sich, falls es überhaupt nötig werden würde, verteidigen konnte.Mirjita bemekte im Unbewussten, das Nenal immer noch einige Meter entfernt von ihr stand und wusste, dass es für ihn, wenn sie nicht bald etwas tat, sehr gefährlich werden konnte. Ohne bewusst sich dafür zu entscheiden, versenkte sie die Zähne in ihrem Arm. Der Geschmack von Blut und der Schmerz brachte sie wieder zu Besinnung und ihren eigenen Verstand zurück. Ihre Augen wurden wieder klar und nahmen wieder ihre ursprüngliche Augenfarbe an, wenn auch heller als zuvor. Sie stand auf und lehnte sich mit dem nicht verletzten Arm an einen Baum. "Und das ist der Grund, warum ich normalerweise nicht im team arbeite", sagte Mirjita und wirkte dabei ziemlich verletzlich. Dann schüttelte sie den Kopf. "Du bist wirklich lebenmüde, Nenal Schattenwind. Wieso bist du nicht gegegangen, als ich es dir gesagt habe? Ich hätte dich verletzen können. Mehr als das, ich hätte dich töten können. Nur der Geschmack von Blut bringt einen Azelarerkrankten wieder zur Besinnung und dann ist es meistens schon zu spät."Nenal sah sie weiterhin neugierig an. "Sind die Situationen, in denen man in Lebensgefahr ist, nicht das schönste am Leben? Erst dann merkt man doch, was man daran hat", meinte er und er stand vollkommen hinter diesen Worten, was man auch in seiner Stimme hörte. "Ich bin nicht weggegangen, weil ich eben sehr neugierig bin und wissen wollte was mit dir passiert. Außerdem bringt mich nichts so schnell um." Seine Neugier wuchs immer mehr. Von so einer Krankheit hatte er noch nie gehört und wollte mehr darüber erfahren. Aber vorerst beschränkte er sich auf eine Frage, von den vielen die ihm im Kopf herumschwirrten. Er deutete auf Mirjitas Arm mit der Bisswunde. "Soll das heißen du brauchst immer wenn deine Augen die Farbe ändern Blut?"Mirjita seuftze leise. "Ja, immer." Sie holte einen kleinen Spiegel aus der Tasche und betrachtete ihre Augen. Es bildeten sich schon wieder dunkle Schlieren darin. Sie schüttelte gernervt den Kopf. "Das hält höchstens bis morgen früh. Ich brauche mehr Blut, damit es für ein paar Tage reicht. Ich weiß, das ist ziemlich ekelhaft, aber es ist nun mal so. Noch mal zurück zu deiner Frag wegen meiner Augen. Erstmal: ich habe dich angelogen, als ich sagte, dass ich nicht weiß, warum sie so sind. Aber dafür muss ich von vorne anfangen. Diese Krankheit heißt Azelar. Sie ist äußerst selten- deshalb ist es klar, dass du noch nicht davon gehört hast. Immer wenn meine Augen dunkel werden, brauche ich Blut. Menschliches blut, oder das von menschenähnlichen Rasse. Also kein Tierblut. Das Markenzeichen eines Azelarerkrankten sind die verschiedenfarbigen Augen. Wenn man das weiß, ist es leicht, sich von uns fernzuhalten. Und das ist wichtig, wenn du überleben willst. Nich alle sind so wie ich. Viele führen den Zustand eines Anfalls selbst herbei, indem sie Blut trinken. Es macht sie high. Und stärkt ihre Gaben." Sie stoppte ihre Erklärung. "Und nein, es ist nicht ansteckend, sondern angeboren", fügte sie noch kurz hinzu, da sie sich sicher war, dass diese Frage als nächstes kommen würde."Und was willst du machen, wenn du morgen früh wirklich wieder Blut brauchst? Ich glaube nicht das es Rania oder Rammar gefällt wenn du einem von ihnen Blut aussaugst. Und ich finde es zwar nicht ekelig, aber ich muss dieses Erlebnis auch nicht unbedingt haben."Nenal lehnte sich mit dem Rücken gegen einen Baum, nur wenige Schritte von Mirjita entfernt. Ihm gefiel es immer mehr bei diesem Auftrag dabei zu sein. Wenn das ganze schon so anfing, dann wurde der Rest bestimmt noch interessanter. "Wir sollten zu den anderen zurück, oder was meinst du?", fragte er nach einer Weile an Mirjita gewandt.Mirjita zuckte mit den Achseln. "Ehrlich gesagt, ich weiß nicht genau, was ich tun werde, wenn ich morgen wieder Blut brauche. Ich werde es unterdrücken müssen, bis wir in Saldegar angekommen sind. Oder mich noch mal beißen, obwohl ich eigentlich nicht so auf Selbstverletzung stehe. Es wird sich schon geben. Irgendeine Möglichkeit gibt es immmer. Aber du hast recht, wir sollten zurückgehen." Eher unbewusst wechselte Mirjita das Thema. "Wie bist du eigentlich dazu gekommen, Dieb zu werden, Nenal? Du bist Magier. Es gibt weitaus angenehmere Berufe für einen Magier, warum also ausgerechnet Dieb?"Nenal stieß sich von dem Baum ab, an dem er gelehnt hatte und sah Mirjita an. "Naja, einen halben Dunkelelfen stellt man nirgends gerne ein, auch wenn er Magier ist", meinte er bitter. "Also konnte ich auch kein Geld verdienen und so habe ich angefangen zu Klauen. Irgendwann habe ich dann immer mal wieder Aufträge bekommen und ehrlich gesagt gefällt mir das Leben so. Ich bin eigentlich niemandem verpflichtet, außer gelegentlich einem Auftraggeber." Er legte den Kopf etwas schief. "Und wenn wir schon dabei sind, warum bist du eine Diebin geworden?"Mirjita zuckte mit den Achseln. "Als Kind habe ich auf der Straße gelebt, das stehlen wurde mir sozusagen in die Wiege gelegt. Mit 8 bin ich einem Dieb der Gilde aufgefallen, der hat mich dann ausgebildet. Mein Mentor ist allerdings vor 3 Jahren abgekratzt, jetzt bin ich normalerweise alleine. Am Anfang war es etwas schwierig, ich meine wer nimmt schon eine 13-jährige ernst, aber inzwischen hab ich eine gewissen Ruf, also alles bestens. Es ist auf jeden Fall praktisch, so stellt keiner Fragen, wenn ich verschwinde, da mich niemand kennt, es will mich keiner ins Gefängnis oder in irgendein Forschungsprojekt stecken, wo ich dann höchstwahrscheinlich sterbe und es versucht mir keiner vorzuschreiben, was ich tun soll." Sie grinste. "Was hälst du eigenlich von unserem Auftrag? Mir ist es ja immernoch suspekt, dass wir zu viert sind. Einer oder zwei hätten ja wohl gereicht.""Ich weiß noch nicht, was ich davon halten soll. Ich habe bis jetzt immer alleine gearbeitet. Außerdem bekomme ich normalerweise auch mehr Informationen zum Zielobjekt und der Umgebung, wie sich die Leute dort verhalten und solche Sachen eben. Fest steht, das es nicht einfach wird das Ziel zu erreichen, welches uns gegeben wurde und das macht die Sache so interessant." Er verschränkte die Arme hinter dem Kopf und grinst etwas. Dann drehte er sich um und lief langsam Richtung Lager. "Kommst du?", fragte er Mirjita über die Schulter hinweg."Klar, komme", antwortete Mirjita und holte zu ihm auf. "Mich nervt vorallendinge, dass wir so wenig Zeit haben. Es ist in dieser geringen Zeitspanne kaum möglich, etwas entsprechend zu organisieren und vorzubereiten. Normalerweise wäre es angebracht, uns etwas mehr Zeit zu lassen- dann ist das Risiko geringer, dass etwas schiefläuft. Auch wenn es natürlich eine interessante Herausforderung darstellt", meinte Mirjita nach kurzem Überlegen. Sie blicke Nenal mit schiefgelegtem Kopf an. "Mordal meinte, dass wir zu viert sind, damit einer von uns überlebt. Und dass wir, wenn es wahrscheinlicher ist, dass einer von den anderen überlebt, diesem dabei helfen sollen. Allerdings habe ich nicht vor, Rania- oder Gott bewahre- diesem nervigen Halbdämon beim Überleben zu helfen, wenn es um mein eigenes leben geht. Bei dir bin ich mir nicht sicher. Was zu Hölle also soll das ganze? Hätte er nicht eher Personen nehmen sollen, die sich ähnlicher sind und sich besser vestehen? Das kapier ich irgendiwe nicht wirklich."Nenal zuckte mit den Schultern. "Ich versteh das auch nicht. Aber Mordal wird sich schon etwas dabei gedacht haben. Vielleicht will er ja, das wir vier uns besser verstehen, aber was würde ihm das bringen? Ich schätze er hat einfach ein Team gebraucht, in dem jede Stärke vertretten ist die es braucht um diesen komischen Stein zu beschaffen. Das wäre zumindest für mich eine logische Erklärung warum er ausgerechnet uns vier in ein Team zusammengesteckt hat."Mirjita zuckte mit den Achseln. "Vermutlich." Sie starrte auf die Stadt, die sich schon in der Ferne erhob und meinte gedankenverloren: "Zwei Erkrankte in einer Stadt... ungewöhnlich. Vielleicht... vielleicht können sie uns helfen. Ihre Gaben sind mächtig... aber nützlich? Eine andere Frage. Vermutlich besser, wenn nicht. Obwohl.." Sie kehrte wieder in die Gegenwart zurück und lachte trocken auf. "Bei meinem Glück ist bestimmt ein Gedankenleser dabei."Nenal hörte ihr neugierig und verwundert zu. Ob sie von Leuten redete, die an derselben Krankheit litten wie sie? Wahrscheinlich, aber er wollte sie nicht danach fragen. Aber das mit dem Gedankenleser machte ihn doch neugieriger und schließlich fragte er: "Was meinst du mit Gedankenleser? Ich dachte die gibt es nur noch in Geschichten." Vor ihnen konnte Nenal schon das Lager erkennen und verlangsamte seine Schritte etwas.Mirjita passte sich unbewusst seinem Tempo an. "Das denken die meisten. Ganz stimmt das aber nicht. Wie schon gesagt, Azelarerkrankte müssen Blut trinken und so, aber das ist nicht das einzige besondere. Jeder von uns hat spezielle Begabungen. Oftmals sind sie ziemlich nützliche wie Gedankenlesen, Feuer kontrollieren oder Fliegen. Manche sind aber auch ziemlich idiotisch." Absichtlich kam sie nicht auf ihre eigene Begabung zu sprechen und hoffte Nenal würde es auch nicht tun, was allerdings sehr unwahrscheinlich war.Nenal hörte ihr interessiert zu. Das es Gedankenleser doch noch gab hätte er nicht gedacht. Und das Azelarerkrankte solche Fähigkeiten hatten, war auch nicht uninteressant. Dieses Mädchen erzählte ihm Dinge, die er später vielleicht noch gebrauchen konnte. Mal sehen, was er noch alles erfahren würde. Das klang selbst in seinen Ohren Selbstsüchtig und er schüttelte den Kopf um diese Gedanken zu vertreiben. "Was ist dann deine Fähigkeit?", fragte er und sah sie von der Seite her an.Mijrita seufzte. "Warte, ich zeig es dir kurz..." Sie bückte sich und hob einen kleinen Stein auf. "Du siehst- ein Stein. Aber jetzt..." Sie warf den Kiesel hoch und konzentrierte sich auf ihn. "Blume", dachte sie bestimmt und fest in Nenals Richtung. Genau das würde er jetzt sehen. "Feuer." Sie sah immer noch den Stein, Nenal aber würde Flammen auf ihrer Hand sehen. Ihr Blick war immer noch auf den Stein gerichtet, der jetzt für alle anderen mit rasender Geschwindigkeit die Gestalt wechselte. Nach einer Weile hörte sie auf. "Bewusstseinskontrolle. Ich kann dich dazu bringen, Dinge zu sehen, die nicht da sind. Unter anderem", meinte Mirjita ruhig. "Aber ich kann dir versichern, dass ich es außer in Notfällen nicht tun werde. Ich bin niemand, der andere gerne beeinflusst, sicher nicht."Nenal sah sie erstaunt an. "Das ist bestimmt hilfreich bei unserem "Beruf", meinte er und grinste sie an. Tatsächlich breitete sich aber ein ungutes Gefühl in seiner Magengegend aus. Wer garantierte ihm, das Mirjita ihre Gabe wirklich nur im Notfall anwendete?Aber er beschloss ihr fürs erste zu vertrauen, was für eine andere Wahl hatte er in diesem Moment auch? Mirjita lächelte. "Das ist ziemlich nützlich, aber eigentlich auch nichts anderes als Magie. Nur das ich es intuitiv nutze und nicht irgendwelche Zaubersprüche auswendig lernen muss. Ach übrigens, wir sind gleich da."Nenal nickte. "Ja, jetzt geht das gemekere weiter. Ich freu mich schon", meinte er sarkastisch, zog eine Grimasse und fing dann an zu grinsen.Mirjita lachte, verstummte aber sofort, als sie am Lager ankamen und setzte ihre kalte gelangweilte Miene wieder auf. Sie gab Rania die zwar schon ausgenommene und gehäutete, aber- natürlich- noch nicht gebratene Beute. "Mach dich nützlich", meinte sie kalt, setzte sich hin und begann ihre Messer aus diversen Verstecken an ihrem Körper zu holen, der Größe nach hinzulegen und zu putzen. Selbiges galt für Bogen und das Schwert, das sie hier liegen gelassen hatte.Rammar schreckte auf und langsam kam er aus seiner Höhle um sich auch ans Feuer zu setzen:"Endlich was zu essen ich verhungere":sagte er und kramte in seiner Tasche."Aha hier ist es":er zog eine Braune Flasche und 4 Gläser aus seinem Rucksack."Will noch jemand ein Glas Reischnaps"?:sprach er ,goss sich das erste Glas ein und leerte es mit einem Zug.Nenal setzte sich auch ans Feuer und sah Rammar an. "Wenn du schon fragst, dann trinke ich eins mit", meinte er grinsend. Während Rammar ein Glas Reisschnapps eingoss, beobachtete Nenal Mirjita aus den Augenwinkeln. Jetzt kam es ihm vor, als ob da eine komplett andere Mirjita sitzen würde, als die mit der er eben im Wald gesprochen hatte. Stumm nahm er das Glas von Rammar entgegen, sah ins Feuer und nippte an dem Schnapps. Mirjita blickte auf und schüttelte dann vehement den Kopf, wobei ihre kastanienbraunen Haare wie wild durch die Gegend flogen. "Das Zeug ist widerlich. Echt widerlich", sagte sie und setzte noch hinzu: "Außerdem: Kein Alkohol für unter Achtzehnjährige, schon vergessen?" Danach band sie sich die Haare wieder hoch und schnappte sich die karte, die immer noch neben Rania lag und begann diese zu studieren. Nach kurzer Zeit blickte sie wieder auf, seufzte genervt und meinte dann: "Ungenauer ging es auch nicht mehr, oder?"Nenal sah Mirjita an und grinste. "Ich bin achtzehn, also kann ich dieses widerliche Zeug trinken", meinte er und nippte ein weiteres mal an dem Schnapps. In Wirklichkeit trank er nicht oft und auch nicht gerne, aber bei einem Glas Schnapps war er schon dabei. "Welche Karte ist das eigentlich? Die für den Einbruch, oder die für den Weg nach Saldegar?", wollte er nach einigen Minuten, in denen er wieder ins Feuer gesehen hatte, wissen. Mirjita seufzte, musste aber dann noch grinsen. "Ich redete von mir, du Depp. Wieso muss hier eigentlich jeder alles immer falsch verstehen? Das zerrt an meiner Geduld. Was die Karte angeht- die für den Einbruch natürlich. Was das ganze auf jeden Fall nicht einfacher macht." Sie schwieg kurz und fügte dann noch hinzu: "Nicht, dass es jemals einfach gewesen wäre. Glücklicherweise." Nenal stand auf und ging zu Mirjita. Er ging neben ihr in die Hocke und sah sich die Karte zum ersten mal genauer an. "Tja, einfach wäre ja auch langweilig, oder?", meinte er schließlich mit einem Seufzen. Die Karte war wirklich nicht sehr genau. Es fehlten einige, wahrscheinlich wichtige, Details. Aber damit mussten sie jetzt eben zurecht kommen. Rania betrachtete zufrieden ihre Messer und legte dann die blanken Klingen zuerst vorsichtig zur Seite, um sie dann in die die Scheiden an dem dazu passenden Gürtel zurück zu stecken. Erst dann glitt sie gelassen von ihrem Platz unter dem Baum zu den anderen herüber. "Schwierig wird es nur, wenn wir wie ein Haufen nichtsnutziger Amateure da ran gehen", meinte sie kühl. So wenig sie von Mordal hielt - kein Wunder, ihre Loyalität hatte schließlich immer Daemion und seinem Vater gehört - er hatte sie wahrscheinlich nicht ohne Grund gemeinsam los geschickt. "Wir brauchen einfach nur einen Plan und ein gutes Stück an Spionagearbeit, wenn die Karte schon ungenau ist.""Das Problem an der ganzen Sache ist, dass wir sowenig Zeit haben", erwiderte Mirjita frostig. Sie war genervt von Ranias "Ihr-seid-ja-solche-Idioten"-Gehabe."Und so sehr es mich auch schmerzt, dass zu sagen, denke ich kaum, dass einer von uns ein Amateur ist." "Sonst hätte man uns ja kaum hier her geschickt", setzt sie in Gedanken noch hinzu."Wir sind Diebe!", gab die schöne Schlangenfrau ziemlich herab lassend zurück, "Schnell zu sein ist unser Metier. - Amateur oder nicht sei dabei jetzt mal so dahin gestellt."Sollten diese Anfänger doch weiter glauben, sie würden auch zu etwas taugen. Dass sie ihnen einiges voraus hatte, dessen war Rania sich absolut sicher. Schließlich arbeitete sie nun schon so lange so erfolgreich für Daemion, das sollte ihr erst jemand mal nachmachen! "Jey, jetzt weiß ich was ich im Wald vermisst habe", knurrte Nenal mit einem Seitenblick auf Rania. Warum mussten sich hier alle immer gegenseitig so herablassend behandeln? "Ein weiterer Grund, warum ich es nicht leiden kann mit anderen zusammen zu arbeiten", dachte er und schüttelte den Kopf. Rammar lachte. Einige Sekunden herrschte Stille.Plötzlich ertönte ein knacken."Habt ihr das gehört?":fragte Rammar:"Ich werde mal nachsehen was los ist.":sagte er misstrauisch und ging in Richtung eines Busches."WOAAH":ein Schrei ertönte. Und wieder herrschte einige Sekunden stille im Lager. Rammar verschwand und mit dem Schrei fuhren Ranias Hände sofort an ihre Dolche. "Rammar?", rief sie misstrauisch. Irgendetwas war hier verdammt faul. "Was zur Hölle ist da los?" "Keine Ahnung, aber ich werde mal nachsehen. Nicht das uns Rammar abhanden kommt. Wobei euch das wohl egal wäre", meinte Nenal, stand auf und ging in Richtung des Busches, den Rammar zuvor angesteuert hatte. "Ich für meinen Teil habe keine Lust mich mit euch alleine herumzuschlagen.""Ich komme mit", meinte Mirjita entschieden und stand auf. Garantiert würde sie hier nicht sitzen bleiben wie die Prinzessin, die gerettet werden musste! Sie packte ihren Bogen und ging zu Nenal. Plötzlich wurde sie blass. "Da kommt jemand. Und es ist nicht Rammar", erklärte sie leise. "Ach. Weiß du, Kleines, da wäre ich jetzt nicht drauf gekommen", erwiderte Rania zischelnd und schloss die Handflächen um die Griffe der ersten beiden Dolche an ihrer Hüfte. "Zeig dich! Wer auch immer du bist!" "Hallo ihr":sprach die noch in den Schatten der Nacht gehüllter Person.Sie trat hervor und dabei sah man auch bei ihr kleine nach hinten gebogene Hörner aufder Stirn.Sie sprach geradezu beängstigent freundlich:"Seid ihr Freunde von Rammar?" Misstrauisch beobachtete Rania jede Bewegung der anderen und packte ihren Dolche noch fester. "Freunde würde ich nicht sagen. Wegbegleiter vielleicht."Wer wusste schon, worein der Dämon gerutscht war! Mal ganz davon abgesehen, dass sie ja wirklich nicht gerade Freunde waren."Wer bist du und wo ist Rammar?", wollte Nenal wissen. Ihm war das alles nicht geheuer. Wo war der Dämon hin und warum hatte er geschrien, bevor er verschwand? "Ich bin Ina und Rammar":sie kicherte:"Ist nunja mehr oder weniger sicher. Sagen wir er befindet sich in meiner Gewalt":sie grinste gehässig:"Aber keine sorge ihr werdet ihm Gesellschaft leisten."Sie schnippte mit den Fingern und Ranken schlossen sich um die verbleibenden Diebe. Mirjita musterte die Ranken. "Unpraktisch", stellte sie fest und musterte diese Ina, der vermutlich ebenfalls eine Dämonin war. "Aber das haben wir gleich", dachte sie und ein leises Lächeln umspielte ihre Lippen, während sie mit ihrem Geist nach dem Bewusstsein der Dämonin griff."Versuchs gar nicht erst Spitzohr":sie schnippte ein weiteres mal und ein Schlag auf den Kopf raubte unseren Helden das Bewusstsein.
Die Diebe lagen nun geknebelt und gefesselt auf einem kalten Steinboden. Langsam kommen alle zu sich und hören schon Rammar wie er sich lauthals beschwert:"Lass mich hier raus du mieses verabscheuungswürdiges Stück Dreck. Du niedere Made mach mich los und ich demonstriere dir meine Kraft und nimm mir endlich die Verdammten Fesseln ab." Nenal kam langsam zu sich und richtete sich auf. Was war nur passiert? Das letzte woran er sich erinnerte, war das Rammar verschwunden war und sie, kurz darauf, diese Ina getroffen hatten. Mit einem knurren stellte er fest, das sich Fesseln um seine Handgelenke wanden. "Was ist hier los?", wollte er wissen und sah Rammar fragend an. Mirjita schlug die Augen auf, geweckt von Rammars Geschrei. "Halt die Klappe, du Idiot", zischte sie und tastete mit ihrem Bewusstsein langsam die Umgebung ab, auf der Suche nach menschlichen- oder halbwegs menschlichen- Gedanken. Neben ihr lag Rania, da waren Nenal und Rammar und einige Meter weiter war diese widerliche Halbdämonin. Und noch eine weitere Präsenz, die sie nicht kannte. Ob sich auf diese Einfluss nehmen ließ? Sie versuchte es. Nein, keine Chance. Nur eine glatte, weiße und... glitschige Wand. "Erst mal Rania wecken", dachte sie, gab der Schlangenfrau eine mentale Ohrfeige und befahl ihr mit durchdringender Gedankenstimme, aufzuwachen. "Klappe Spitzohr":wandte sich Rammar an Mirjita:"und du du lausige Ausgeburt einer räudigen Hündin lass mich hier raus"."IDIOT":unterbrach Ina Rammar:"Wir haben die selbe Mutter."Rammar schwieg und ließ leise ein "Scheiße" ertönen."Aber gut wenn du schon so in Kampflaune bist, dann lass es uns nun zu Ende bringen."Ina nahm nach und nach den andren die Augebinden und Rammar gleich alle Fesseln ab."Ok lass uns beginnen". Beide nahmen gegenüber Aufstellung und fixierten sich einige Augenblicke lang. Ein heftiger Schlag traf die schöne Schlangenfrau und ließ sie wieder zu sich kommen, aber es dauerte einen Moment bis sie begriff, dass es sich hierbei weniger um einen körperlichen als um einen seelischen Schlag handelte. Noch während sie Mirjitas Stimme in ihrem Kopf vernahm, die sie ein wenig heftiger als nötig dazu aufforderte, endlich aufzuwachen, registrierte sie zwei Dinge, die sie verärgerten. Zum einen war sie gefesselt, zum anderen trug sie auch eine Augenbinde. Aber immerhin waren ihre Entführer blöd genug gewesen, sie nicht auch noch an eine Kette zu legen. Das bedeutete, dass - auch wenn ihre Hände gefesselt waren - Rania zumindest nichts an Geschwindigkeit eingebüßt hatte. Allerdings solange sie nichts sehen konnte, brachte ihr das auch nichts.Die anderen redeten für deren Verhältnisse erstaunlich viel, aber die Schlangenfrau hielt ausnahmsweise einmal den Mund und zog es vor zu zuhören. Sie vernahm die Stimmen von Rammar und dieser Fremden, die sie wahrscheinlich verschleppt hatte, seiner Schwester. Na wunderbar. Als ob Rammar alleine nicht nerv tötend genug gewesen wäre.Als ihr dann endlich die Augenbinde abgenommen wurde, beobachtete sie die Geschwister einen Moment wie sie sich einander in Kampfeshaltung gegenüber stellten und suchte nach einer bequemeren Position, um die Stärke ihrer Fesseln auszutesten. Allerdings war an eine selbstständige Befreiung nicht zu denken. Das Seil war robust und fest um ihre Handgelenke gebunden.Dafür besaß sie aber noch ihren Unterleib und den hart geschuppten Schwanz als Waffe. Und offenbar war Rammars Schwester es nicht gewohnt, Leute wie Rania gefangen zu halten.Sollte der Kampf für Rammar brenzlig werden, konnte sie vielleicht eingreifen und ihnen so ein wenig Zeit und einen Fluchtversuch ermöglichen. Die Kanten ihrer Schuppen konnten sehr scharf und schmerzhaft sein... Da kam ihr ein anderer Gedanke.Unauffällig, so als wolle sie Schutz bei einer Freundin suchen, rutschte sie zu Mirjita, die ihr am nächsten saß, rüber. "Versuch' unauffällig deine Fesseln an meinen Schuppen zu durchtrennen."Sie hatte keine Ahnung, ob das funktionieren würde, ja ob ihre Schuppen für so etwas überhaupt gemacht waren, aber einen Versuch war es wert. Mirjita musterte kurz Rania´s scharfe Schuppen. "Sollte funktionieren", dachte sie wieder in den Kopf der Schlangenfrau hinein und versuchte unauffällig die Seile an ihren Händen zu durchtrennen. Es funktionierte besser als gedacht, schon nach kurzer Zeit war das Seil durchtrennt. Glücklicherweise stand Ina mit dem Rücken zu ihnen. "Änfängerfehler", dachte Mirjita verächtlich und holte mit einer fließenden Bewegung ein Messer aus ihrem Stiefel. Nicht entwaffnet. Noch ein Fehler. "Vermutlich ist sie aber kein Anfänger, sonder einfach nur arrogant", korrigierte sie sich sich, als sie Rania´s und Nenal´s Fesseln durchschnitt. "Und jetzt?", fragte sie Rania in Gedanken. "Ok wertes Schwesterchen meinen Ring bitte":rief Rammar und nur einen Augenblick später warf Ina ihm einen Ring zu. Als Rammar ihn aufsetzte materialisierte sich eine Tasche um seinen Hals. Er griff hinein und warf etwas das Saatgut ähnelte nur das diese Körner eine Handbreit über dem Boden schwebte zur gleichen Zeit hatte Ina plötzlich einen Violett pulsierenden Bogen."Ok lass uns tanzen: grinste Ina Rammar an. "Da sind wir anscheinend geradewegs in einen Familienstreit geraten", murmelte Nenal und rieb sich die Handgelenke. Er bekam von der gedanklichen Unterhaltung zwischen Mirjita und Rania nichts mit und überlegte sich deshalb selbst schon einen Plan, was er tun konnte um Rammar zu helfen. Aber ihm fiel nicht wirklich etwas Gutes ein. Lächelnd stellte er fest, dass seine Dolche noch alle an ihrem Platz waren, nur sein Schwert fehlte. Aber das würde schon wieder zu ihm zurück kommen. Er wandte sich den beiden anderen zu. "Hab ihr eine Idee, wie wir Rammar helfen können?", wollte er flüsternd wissen. Mirjita war frei und so wies Rania nun auf an Nenal gewandt auf ihren Schwanz. "Komm her", flüsterte sie in der Hoffnung, dass die Geschwister beschäftigt genug mit sich selbst waren, um sie drei zu ignorieren.Aber um Zeit zu sparen, durchtrennte sie schon selbst ihre eigenen Fesseln ohne darauf zu warten, dass Nenal zuerst zu ihnen heran kroch. Jedes freie Paar Hände war eins, mit dem sie sich gleich einen Weg hinaus kämpfen konnten. Rania hatte Mirjitas Frage vollkommen ignoriert, aber diese war zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt, um sich groß darum zu kümmern. Mirjita ruckte kurz mit dem Kopf in Richtung Rammar. "Nehmen wir ihn mit oder lassen wir ihr hier?", fragte sie leise. "Und beeilt euch! Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit." Beziehungsweise ich habe nicht den ganzen Tag Zeit, dachte Mirjita mit einem mulmigen Gefühl im Magen und dem Wissen, dass sie Blut brauchte. Bald. Rammar hob beide Hände und aus den kleinen Kugeln sprossen riesige Kristalle die Ina nur knapp verfehlten. Ina sprang währenddessen nach oben und Schoss einen Pfeil in Rammars Richtung. Dieser spuckte Feuer und verbrannte so den Pfeil in der Luft. Als plötzlich eine laute Stimme nicht nur die Diebe sondern auch Rammar und Ina erstarren lies."Rammar du bist zurück." Eine andere Halbdämonin sprang lachend und mit Tränen in den Augen auf Rammar zu, sie umarmte ihn und wies einige Banditen dazu an Mirjita, Nenal und Rania zu befreien. Rammar begann zu weinen und umarmte die fremde Dämonin ebenfalls:"Niska ich dachte ich würde dich nie wieder sehen."Niska löste sich aus der Umarmung und schaute, einen Arm um Rammar gelegt in Richtung der anderen:"Wer sind deine Freunde?" Nenal sah Mirjita, mit schief gelegtem Kopf an. "Würdest du ihn hier lassen?", wollte er wissen und rieb sich die schmerzenden Handgelenke. Er wusste nicht wirklich, wie er mit der neuen Situation umgehen sollte. Erst bekriegten sich die zwei Dämonen und gingen sich an die Gurgel und jetzt schien das irgendwie vergessen zu sein. Außerdem war da ja noch die neue Dämonin, welche allem Anschein nach Rammars Freundin war. "Ich glaube, Mordal würde es nicht gefallen wenn wir ihn hier lassen und einfach verschwinden. Oder was meint ihr?" Er sah die beiden Frauen fragend an. Mirjita nickte. "Du hast recht, Mordal fände es sicher nicht gut oder was meinst du Rania?" Auch sie fuhr sich kurz über die Hände, aber im Zuge dessen, das es noch mehr wehtat, ließ sie es lieber bleiben. Am liebsten hätte sie Nenal gefragt, ob der hier eigentlich noch durchblickte oder genauso orientierungslos war wie sie selbst, denn langsam wurde es ihr zu bunt. Unter normalen Umständen hätte sie es gut gefunden, wenn Rammar vorher darauf eingegangen wäre, dass es sein könnte, dass sie seiner streitlustigen Schwester begegneten.Aber sie selbst hatte es ja nicht anders gehalten, was ihre... Krankheit anging, also konnte sie es ihm kaum zum Vorwurf machen."Schade", murmelte sie leise.
Texte: Copyright 2012
Tag der Veröffentlichung: 11.06.2012
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Widmung:
Meinem großen Vorbild J.R.R Tolkien