Die meisten Dinge sind den meisten Menschen unbekannt, und was ich hier berichte, mag manchem unglaublich vorkommen, aber es ist die reinste Wahrheit.
Wenn ich die Wahrheit sage, dann kann der Leser das mir auch glauben.
Da bin ich auch bereit einen Meineid zu schwören, dafür würde ich sogar meine Hand in warmes Wasser legen.
Wir wissen es doch alle, die Erde ist eine Scheibe. Nach allen Seiten unendlich in der Ausdehnung, sie hat nirgends ein Ende. Sonst müsste es ja irgendwo eine Kante geben. Diese gibt es aber nicht.
Manche Leute sind schon weit gereist, zu Wasser und auch zu Lande. Aber keiner hat bisher eine Stelle erreicht, wo die Scheibe ein Ende hätte. Es gibt kein Ende, sie ist unendlich. Das ist eine unumstößliche Wahrheit.
Da kommt doch wirklich einer daher und behauptet, die Erde sei eine Kugel. Das ist doch unglaublich – eine Kugel?
<Ja, wie – und die schwebt vielleicht gar in der Luft, von selbst, vielleicht fliegt sie sogar? Oder hat man sie aufgehangen? Und woran hat man sie fest gemacht?
Wie kann man denn auf so einen dummen Gedanken kommen?
<Eine solche Masse könnte sich doch gar nicht in der Luft halten, sie würde doch abstürzen.>
Jetzt behauptet doch dieser Niemand: Ja, sie würde fliegen, diese Kugel, durch einen unendlichen und luftleeren Raum.
<Na, das ist doch zum Lachen. Und wie hält sich diese Kugel im luftleeren Raum?>
<Durch ihre Geschwindigkeit!>
<Was - Geschwindigkeit? Hat die Erde denn vielleicht einen Motor, der sie antreibt?
Und wo ist dieser Motor? Unter unseren Füßen?>
Es gibt schon wahrlich große Spinner auf unserer Erde.
Und außerdem, wenn die Erde fliegen würde, dann müsste sie sich doch von der Sonne entfernen. Die Sonne steht aber zur selben Zeit immer wieder an derselben Stelle, jeden Tag neu. Das heißt: Die Sonne macht eine Bahn um die Erde.
<Moment – Du sagst, die Sonne fährt um die Erde? Ja, wie denn, wenn die Erdscheibe unendlich ist? Die Sonne geht im Westen unter, wie kann sie dann am nächsten Morgen im Osten wieder auftauchen? Welchen Weg nimmt denn da die Sonne?>
<Mann, du kannst aber auch dumme Fragen stellen. Das ist eben ein Geheimnis, welches wir nie ergründen werden. Aber das mit der Kugel kannst du dir auch abschminken, das ist unmöglich.>
<Na, dann schau doch den Mond an. Ist das nicht etwa auch eine Kugel, die durch den Raum schwirrt?>
<Jetzt habe ich dich. Wenn der Mond eine Kugel wäre, warum sieht man denn immer nur selbe Seite? Ich sage Dir, der Mond ist auch eine Scheibe. Das kapierst du jetzt endlich.>
<Aber, wenn der Mond eine Scheibe wäre, dann ist diese aber nicht unendlich, wie die Erde?>
<Nein, natürlich nicht. Sie hat eine bestimmte Größe.>
<Aha, und wer hält diese Mondscheibe an unserem Himmel? Ist sie irgendwo festgemacht? Und wenn ja, wo denn? Wo ist sie festgemacht? Und außerdem siehst du doch ein, dass der Mond auch wandert, das heißt er fliegt durch den Raum, genau wie unsere Erde.>
<Also, weißt du, wenn einer so dumm ist wie du, dem ist nicht zu helfen!>
<Immer, wenn es schwierig wird, dann weichst du aus!>
<Der Himmel ist wie ein Bogen um die Erde, an der ist die Mondscheibe fest gemacht.>
<Und der Himmel bewegt sich?>
<Na, das siehst du doch am besten an den Wolken, die ziehen mit dem Himmelsbogen.>
<Und die Sonne? Ist die auch am Himmelsbogen festgemacht?>
<Na, siehst du, jetzt hat es bei dir auch geklappert.>
<Ein Rätsel bleibt aber, wie sie von West wieder nach Ost kommt?>
<Das tut sie ja auch bei Nacht und da ist es dunkel, da können wir den Weg der Sonne nicht verfolgen.>
Gegen solche Argumente sind wir völlig machtlos. Aber ist es nicht so, dass durch die Fragen der Dummen oft die größten Weisheiten hervor gegangen sind.
Was hat man nicht für Mühen auf sich genommen, um zu beweisen, dass die Erde keine Scheibe ist. Diese Mühen hätte man sich erspart, wären da nicht die Argumente der Dummen gewesen.
Die Dummen werfen banale Fragen auf, z.B. „Warum ist die Banane krumm?“
Die Weisen haben sich dieser Frage angenommen und kamen schließlich durch diese dumme Frage zu der weitreichenden Erkenntnis der galaktischen Krümmung. Alles das, was sich Außen befindet, muss gekrümmt sein!
So auch die Bananen, die sich am weitesten außen befinden, sind am meisten gekrümmt.
Das mag den Leser erstaunen, aber so ist es, durch solch dumme Fragen kamen die Weisen zu weit tragenden Erkenntnissen.
So ging es auch mit der Erfindung des Rades. Das Rad wurde nicht von einem der Autokonstrukteure erfunden, das Rad gab es schon lange vorher.
Es wurde auch nicht hier oder da erfunden, sondern hier und da.
Beim Transport von riesig großen Steinen, die zum Bau von Tempeln oder sonstigen Bauwerken gebraucht wurden, machte man sich natürlich Gedanken, wie man sie am besten bewegt.
Dabei muss gesagt werden, dass die meisten Erfindungen von faulen Leuten gemacht wurden, die zu faul waren, etwas zu tun. Man wollte allen Schwierigkeiten auf bequemen Weg aus dem Weg gehen.
Zunächst wurden die Steine von einer großen Menschenmenge getragen.
Dabei passierte in Bayern, welches damals noch Bajuwaria hieß, einem Bajuwaren, dass ihm der Stein zu schwer wurde. Vielleicht war er aber auch zu faul, man weiß es nicht.
Er sagte: „Lasst uns doch eine Weile ausruhen und den Stein hier auf diesem Baum ablegen!“
Die anderen waren ja auch allesamt Bajuwaren und ließen sich das nicht zweimal sagen. Man machte eine Brotzeit daraus.
Als dann alle gerülpst und aufgestoßen hatten, sollte es dem Stein wieder an den Kragen gehen. Aber, siehe da, der Baum begann sich unter dem Gewicht des Steines zu drehen und man kam dabei ein gutes Stück voran. Als der Stein nun am Ende des Baumes angekommen war, sagte einer der Bajuwaren: „So, jetzt müssen wir den Stein doch wieder tragen.“
Da sagte ein anderer: „Ja, spinnst Du vielleicht. Wir heben den Stein an und rollen den Baum wieder nach vorne, dann können wir noch einmal so ein Stück voran kommen.“
So wurde es auch gemacht und so kam man Stück um Stück voran.
Da man ja aber zu faul war, den Baum immer wieder anheben zu müssen, machte einer den Vorschlag einen zweiten Baum zu benützen. Man freute sich nun außermaßen, man brauchte den Stein gar nicht mehr anzuheben, man musste nur jeweils den einen Baum nach vorne bringen, wenn der andere Baum etwa die Mitte des Steines erreicht hatte.
So hat die Erfindung des Rades in Bayern stattgefunden. In der Schweiz dagegen verlief die Erfindung des Rades auf ganz anderem Wege.
Die Helveten bevölkerten damals die Schweiz. Da die Schweizer oder Helveten kein „H“ aussprechen können, sie sprechen es mit einem Kratzen im Hals, das klingt dann wie ein „CH“, also Chelveten. Deshalb hat ja die Schweiz auch das CH als Nationalsymbol.
Von den Helveten sind solche Monumentalbauten, wo man große Steine zu bewegen hatte eher weniger bekannt. Deshalb waren die Steine auch nicht so groß, aber immerhin, man war auch bemüht sich das Leben so angenehm wie möglich zu machen.
Also sinnierte man darüber nach, wie man am besten einen solchen Stein mühelos bewegen konnte.
Man hatte schon so eine Art Rad erfunden, es diente allerdings anderen Zwecken und es war nicht rund sondern viereckig. Von diesen Vierecken hatte man zwei Stück, in der Mitte hatten sie ein Loch, durch das man einen Baumstamm steckte.
Die beiden Vierecke waren am Boden befestigt, der Baumstamm war lose und konnte sich in den beiden Vierecken drehen, an den Enden des Stammes hatte man Hebel angebracht, die als Kurbeln benutzt wurden. Am Stamm hatte man ein Seil befestigt und das Ganze diente als Aufzug, um den Käse ins Tal zu befördern und andere nützliche Dinge hinauf auf die Alm zu befördern.
Beim Transport eines doch etwas größeren Steines, hatte man ihn zunächst auf dem als Aufzug dienenden Baumstamm abgelegt.
Da kam dem Will aus Bündi, der Gedanke: „Wenn man die beiden Seitenteile losmachen würde, dann könnte man den Stein besser transportieren.“
„Ja, wie denn?“ fragte Tell Weggeli, der aus Rütli kam und der Sprecher aller war, so eine Art Häuptling oder Vorarbeiter.
Aber er kam schnell dahinter, wie es wohl Will gemeint haben könnte.
Er gab zunächst den Befehl, die beiden Seitenteile loszumachen.
Und dann er fuhr fort: „So, die eine Hälfte geht nach vorne, die andere Hälfte geht nach hinten, der Rest an die zwei Seitenteile!“
Als sich alle entsprechend positioniert hatten, sagte Tell: „So und jetzt heben die von vorn und die von hinten den Stein so weit hoch, dass die Leute an der Seite die beiden Platten auf die nächste Kante legen können! “
Und siehe da, der Stein war, nachdem man ihn wieder abgesetzt hatten um die Kantenlänge des Seitenteiles vorangekommen. Man musste den Stein nur für eine kurze Weile anheben und einen Schritt in die Richtung zu tun, in die der Stein transportiert werden sollte.
Nun war unter den Leuten einer, der nicht zu den Schlausten zählte, der aber außerordentlich faul war, das war der Urs Kägeli aus Ründi. Der sinnierte darüber, wie man es ermöglichen könne, den Stein nicht so hoch heben zu müssen, denn dies erforderte ja die meiste Kraft.
Eines Nachts, als alle schliefen, stand er auf, nahm eine Säge und sägte von den Seitenteilen die vier Spitzen ab. Sie hatten jetzt zwar vier Spitzen und Kanten mehr, man musste den Stein zwar doppelt so oft heben, aber deutlich weniger hoch.
Am nächsten Morgen waren alle baff erstaunt. Die Arbeit ging doch wesentlich besser von der Hand. Am Abend sagte Tell zu Urs: „He, Urs, was meinst Du, sollten wir nicht auch noch die übrigen acht Eckeli absägen?“
„Dann haben wir ja 16 Eckeli.“
„Je mehr Eckeli, desto besser“ meinte Tell. Und so wurde es gemacht. Man stellte fest, dass man den Stein immer weniger anheben musste, je mehr Ecken die Seitenteile hatten, die Seitenteile begannen nun ihre Rolle als Rolle zu spielen und man konnte den Stein von nun an rollen, ohne ihn überhaupt anheben zu müssen.
Tell nannte diese Teile als Anerkennung für die Tat von Urs, der aus Ründi stammte „Rundi“. Seitdem werden solche Teile als „rund“ bezeichnet. Die Bayern nannten es „Radi“, später entstand daraus das Wort „Rad“.
Andere meinen, dass die Bezeichnung „Rad“ daher kam, dass Österreicher mit dem Fahrrad unterwegs waren und dabei gesungen haben sollen: „Ja, mir san mitm Radl da.“
Das haben sie immer dann gesungen, wenn sie zu einer Jausenstation gekommen sind. Die anderen Gäste einer solchen Jausenstation waren normale Wanderer, die auf Schusters Rappen die Bergwelt erobert hatten. Nicht so die Österreicher, die wollten immer anders sein, als die normalen Leute, die benutzten das Rad, um die Berge zu erklimmen, zumindest bis zur Jausenstation.
So habe ich denn zur Genüge bewiesen, dass oft die Dummen und Faulen einen erheblichen Beitrag zum Fortschritt geleistet haben.
Wie es denn auch einem Farmer aus Texas gelungen war ein Problem tüchtiger Flugzeugkonstrukteure zu lösen. Obwohl der Farmer nun wirklich keine Ahnung von Flugzeugkonstruktionen hatte.
Der Fall spielte Anfang der 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts, als die Flugzeuge noch am Anfang ihrer Entwicklung standen.
Bei der Firma Boing-Boing war folgendes Problem aufgetreten: bei den Probeflügen eines neuen Prototyps brachen immer beide Tragflächen ab.
Man verstärkte die Tragflächen, man brachte Stützstreben an und, und, und.
Alles war vergeblich, die Tragflächen brachen immer ab.
Dies kam dem Farmer Hug Wells zu Ohren, er schrieb der Firma Boing-Boing, man solle doch einmal versuchen die Tragflächen an der Stelle, wo sie abbrachen, zu perforieren.
Das war nun wirklich ein absurder Gedanke, dachten sich auch die Flugzeugkonstrukteure. Aber Mr. Boing sagte: „Nun haben wir alles Mögliche versucht, warum sollen wir nicht auch einmal das Unmögliche versuchen?“
Gesagt, getan. Man perforierte die Tragflächen und siehe da, sie brachen nicht mehr ab.
„Das gibt’s doch nicht“ sagten die Ingenieure. Man ließ den Mann aus Texas kommen, um ihm zu danken und man fragte ihn, wie er denn auf diese Idee gekommen sei.
Hug Wells aus Texas antwortete: „Ich kenne das Problem vom Klopapier, es reißt nie dort, wo es perforiert ist.“ Das war des Rätsels Lösung.
Ebenso ist es einem kleinen Jungen aus Duisburg zu verdanken, dass die Erdbeben ihren Schrecken verloren haben.
Immer, wenn Jörg Gugelhupf in den Nachrichten von schweren Erdbeben hörte, verfolgte er interessiert die Meldungen.
Wiederholt stellte er fest, dass der Sprecher, wenn er von der Stärke der Beben redete, sagte, dass dieses Erdbeben eine Stärke von 6,7 auf der nach oben offenen Richter-Skala gehabt hätte.
Jörg machte sich dabei so seine Gedanken. Er sinnierte und sprach den Satz des Nachrichtensprechers dabei nach: „ . . . auf der nach oben offenen Richter-Skala . . .“
Er dachte sich, was wäre denn, wenn man die oben offene Richter-Skala oben zu machen würde? Dann müssten doch die Erdbeben schwächer ausfallen. Er kannte das von seinem Vater, der war Organist an der Einfaltigkeits-Kirche in Bollingen.
Die Orgelpfeifen, die oben zugedeckelt waren, gaben einen viel sanfteren Ton von sich, als die oben offenen Pfeifen.
Das mit der Richter-Skala dürfte weniger Leuten bekannt geworden sein. Später soll Jörg Gugelhupf auch noch die Gugelhupf-Backform erfunden haben.
Obwohl, wie wir heute wissen, nicht er der Erfinder der Gugelhupf-Form war, sondern eine Sabine Hupf aus Vaterstetten bei München.
Sie war die Tochter eines Bäckers, gut gewachsen, man möchte sagen, eine dralle Magd, besonders dann, wenn sie zum Oktoberfest im prallen Dirndl auftrat.
Wenn sie in ihrem Dirndl mit fünf bis sechs Maß in jeder Hand durch das Bierzelt stampfte, da wackelte nicht nur ihre Brust, sondern das ganze Bierzelt.
Die Männer bekamen feuchte Augen, wenn sie an ihnen vorüber zog. Sie leckten sich den Bierschaum von der Lippe und schnalzten mit der Zunge.
Unter den Gästen im Bierzelt war auch der amerikanische Soldat William Google.
(Sein Sohn, Ben A. Google, sollte später großen Weltruhm erlangen durch die Gründung einer weltweiten Internet-Plattform, dessen Name mir aber im Moment nicht einfällt).
William Google saß also im Bierzelt, sein Wahlspruch war: „I like Oktoberfest and German beer.“
Wenn Sabine sich zu den Gästen nieder beugte, um ihnen ihre Maß abzustellen, dann konnte man ihr gut und gerne bis auf den Nabel schauen.
William Google schnalzte mit der Zunge und fügte zu seinem Wahlspruch noch hinzu: „. . . and I like your bauchnabel.“
Später ehelichte William Google Sabine Hupf, sie zogen nach Amerika und Sabine nannte sich seitdem Sabine Google-Hupf.
Sie eröffnete in Pittsburgh eine Bäckerei, in der sie den Amerikanern das deutsche Brot schmackhaft machte. Die Amerikaner kannten doch bis dahin nur ihr schwammiges Weißbrot. Sabine Google-Hupf bot ihnen nun das knusprige, rustikale deutsche Brot an, welches bei den Amerikanern gut ankam.
Sie bediente ihre Kunden in ihrem gewohnten bayrischen Dirndl, das zog natürlich besonders die männliche Kundschaft an. Es war doch immer ein herzerfrischender Anblick, wenn Sabine sich zu den Brötchen niederneigte.
Sabine hatte einen so prachtvollen Busen, dass sie erwog, ihn versichern zu lassen, denn in Amerika konnte man alles versichern.
Die Versicherung verlangte nun Begutachtung ihres Busens, das lehnte aber ihr Mann William ab: „Das kommt gar nicht in Frage, dass du denen deinen Busen präsentierst.“
Sabine aber war recht erfinderisch, sie machte von ihrem Busen einen Gipsabdruck.
Diesen sandte sie der Versicherung. Die Versicherung lehnte aber eine Versicherung des Busens ab und schickte den Gipsabdruck wieder zurück.
Nun lag der Busen-Gipsabdruck im Regal der Backstube.
Da kam der geschäftstüchtigen Bäckerin der Gedanke, den Gipsabdruck als Backform zu verwenden und darin ein Brot zu backen, das die Welt noch nicht gesehen hatte, sie nannte es Google-Hupf-Brot.
Dieses neue Brot fand reißenden Absatz, nur ihrem Mann war es ein Dorn im Auge, das nun alle den Busen seiner Frau betrachten und genießen konnten.
Eines Nachts stand er auf und füllte etwas Moltofil in die Brustspitze, dass man es nun nicht mehr so als Busen erkannte.
Aber damit nicht genug, er schabte noch ein Muster in die Backform.
Als Sabine am nächsten Tag ihr Google-Hupf-Brot backen wollte, musste sie entsetzt die Veränderung ihrer Backform zur Kenntnis nehmen.
Das Brot hatte keine Ähnlichkeit mehr mit dem Busen von Sabine.
Diese Backform kam später auch nach Deutschland, man verdeutschte das amerikanische Wort Google-Hupf und nannte es Gugelhupf.
Deswegen hatte man auch lange Zeit Jörg Gugelhupf als den Erfinder angesehen, weil er der Einzige Gugelhupf im deutschen Telefonbuch war.
Geistig minderbemittelte Menschen halten sich zumeist in geschlossenen Anstalten auf, man lässt es nicht zu, dass sie sich irgendwie in Entwicklung und Forschung einbringen. Da liegt sicher sehr viel Potential brach.
Man kennt von einigen Firmen, dass sie Brain-Stormings mit ihren Mitarbeitern veranstalten, Gedanken-Stürme.
Jeder ist dabei aufgerufen seine Gedanken zu äußern, seien sie auch noch so blöd.
Daraus entsteht dann eine Diskussion, an dessen Ende ein Projekt steht, das angepackt und verwirklicht wird.
Einer machte einmal einen Vorschlag, ein Dampf-Fahrrad zu entwickeln, damit man nicht mehr so strampeln müsse.
Sie sehen, lieber Leser; wieder einmal ein Fauler, der zu faul zum Strampeln ist, obwohl das doch sehr gesund sein soll.
Zuerst lachten sie in der Brain-Stormings-Runde alle hellauf: „Ein Dampf-Fahrrad?“
Aber der Boss mahnte zur Ruhe und zur Sachlichkeit: „Im Prinzip ist das doch gar nicht so schlecht. Nun lasst uns mal überlegen, wie man so etwas realisieren kann.“
Der Boss war nun wirklich kein Radfahrer und dachte also auch nicht an das mühselige Strampeln, er war durch seine eigene Leistung nach oben gekommen.
Einer der Diskutanten meinte: „Da wird es einem aber arg heiß unter dem Hintern.“
Ein anderer entgegnete: „Wer sagt denn, dass der Dampfkessel unter dem Sattel sein müsse?“
„Na, weil er dort am besten warm bleibt“ scherzte einer. Alle lachten, aber der Boss kehrte wieder zur Sachlichkeit zurück, indem er den Possenreißer ignorierte.
Sie diskutierten bis zum Feierabend, ohne zu einem Entschluss gekommen zu sein. Deshalb wurde auch aus dem Dampffahrrad nichts, denn sonst müsste es ja heute eines geben.
Am nächsten Brain-Storming-Termin hatten alle das Dampffahrrad vergessen, es gab wieder neue Themen.
Auch hieraus können wir aber eine Lehre ziehen: Es sind nicht alle geistig Minderbemittelten in geschlossenen Anstalten untergebracht, viele laufen frei herum, einige sind hier und da in den Firmen tätig und sicher auch einige in der Politik.
Nicht weit von der Technischen Hochschule in Darmstadt ist so eine geschlossene Anstalt. Zwei der Insassen saßen eines Abends auf der Anstaltsmauer und beobachteten einen Regenbogen.
Da sagte der eine zum andern: „Für sowas haben sie Geld, aber uns lassen sie nicht studieren.“
Aber manche haben doch studieren können, wenn sie aus gutem Hause stammten und haben sogar ihren Doktor gemacht.
Ich habe einen Onkel, der zwar geistig fit ist, aber er ist Analphabet, er hatte nie Schreiben und Lesen gelernt, als er es hätte tun sollen, kam der Krieg.
Sein Sohn ist auch Analphabet, sein Vater war seine einzige Bezugsperson und er konnte seinem Sohn nicht das Lesen und Schreiben vermitteln.
Zu einem Analphabeten-Kongress in Koblenz reisten auch Vater und Sohn an.
Beim Einchecken an der Rezeption machte mein Onkel drei Kreuze unter der Gästeliste. Der Rezeptionist fragte meinen Onkel, was das heiße. Mein Onkel sagte: „Kazmarek“.
Sein Sohn, mein Cousin, machte auch drei Kreuze, aber einen Punkt davor.
„Heißen Sie auch Kazmarek?“ fragte der Mann an der Rezeption.
„Ja“ sagte der.
„Und was bedeutet der Punkt vor den drei Kreuzen?“
„Doktor Kazmarek“.
So hat schon mancher Doktor seine Karriere als Analphabet begonnen. Er hat zwar nachträglich Lesen und Schreiben gelernt, aber zum Denken hat es nicht gereicht, nur zum Abschreiben. Und so sind manche auch geendet?
Nun sind es ja nicht allgemein die Dummen, die das Problem bilden, sondern die Dummen, die sich für schlau halten. Die sind das Problem.
Jeder Fürst und Monarch hatte sich zu seiner Zeit einen Hofnarren gehalten, der durfte alles sagen, auch unangenehme Wahrheiten. Man lächelte darüber und hielt es nicht für wahr. Hätte man den Narren ernst genommen und die Wahrheit aus dessen Munde als Wahrheit anerkannt, wäre es wohl dem Narren schlecht ergangen.
Alle kennen doch die Geschichte von des Kaiser’s neue Kleider?
Alle sahen, dass er nackt war, keiner wollte es aber eingestehen, weil er sonst als dumm gegolten hätte. Nur ein naives Kind machte dem Treiben ein Ende, indem es ganz laut sagte: „Aber er ist doch nackt.“
Kinder und Narren dürfen die Wahrheit sagen! Aber nur deshalb, weil man es nicht als Wahrheit anerkennen muss, man nimmt diese Wahrheiten nicht enst.
Was wissen die Narren schon und was wissen schon die Kinder?
Wenn ein Weiser die Wahrheit sagt, möchte man es oft auch nicht als Wahrheit anerkennen, zumal, wenn es einem nicht genehm ist.
Nur, wenn es einem passt, stimmt man zu.
Wahrheiten haben also zwei Seiten, die angenehme und die unangenehme.
Die Unangenehme hält man für nicht wahr oder höchstens für eventuell nicht. unwahrscheinlich.
„Wahrscheinlich“ und „unwahrscheinlich“, diese Worte gibt es in den realen, absoluten Wissenschaften, wie der Physik und der Mathematik nicht. Da ist alles absolut, da kann man nicht rumdeuteln.
Ich sagte dies auch meinem Sohn, der in Mathematik sehr begabt ist. Er fragte mich:
„Und in der Chemie? Ist da nicht auch alles absolut?“
„Na ja“ sagte ich „da kann man panschen.“
Ich fuhr fort in der Belehrung meines Sohnes: „Weiß du, wenn ein Chemiker einen neuen Stoff herstellen will, dann mischt er verschiedene Komponenten und er weiß vorher nicht, was dabei herauskommt.
So hat zum Beispiel ein Chemiker einen weichen, geschmeidigen Stoff zum Polstern von zu verschickenden Gegenständen entwickeln sollen. Er probierte es mit verschiedenen Kunststoffmaterialen und als er meinte ein Rezept gefunden zu haben, gab er seinem Lehrling den Auftrag diese Stoffe miteinander in einem Mixgerät zu mischen. Der Lehrling hatte aber eine Komponente vergessen. Und weißt du, was herauskam? Ein Superkleber.“
Natürlich war der Chefchemiker trotzdem froh, auch wenn der Lehrling einen Fehler gemacht hatte, denn so einen Superkleber hatte man schon lange gesucht. Nur leider wusste der Lehrling nicht mehr, welche Komponente er vergessen hatte.
Sie suchten lange nach der fehlenden Komponente. Inzwischen hatte eine andere Firma einen noch besseren Kleber auf den Markt gebracht.
Oder, wie ist es in der Pharmaindustrie? Man mischt verschiedene Komponenten, dann gibt man 1000 Leuten davon zu schlucken. Dann sieht man, wogegen dieses Mittel hilft. Wenn 50 der Leute sagen: <Seit ich dieses Mittel einnehme, habe ich wieder Stuhlgang>, dann bekommt dieses Mittel einen Namen, wie z.B. Morbident und wird auf den Markt geworfen. Im Verlaufe dieser Versuchsreihe kann es auch dazu kommen, dass einige Zeit später 100 Leute feststellen, dass sie von Dünnschiss befreit worden sind, dann wird der Beipackzettel neu gedruckt, es steht dann drin, dass dieses Mittel auch dagegen hilft und es bekommt einen anderen Namen, z.B. Duromorbat.
So geht es in der Chemie zu, Chemiker können mit Mathematik auch nichts anfangen, wenn es hoch kommt, können sie die Menge der Substanzen zusammen zählen.
„Und in der Mathematik gibt es so etwas nicht?“ fragte mein Sohn.
„Nein, da ist alles berechenbar“ erwiderte ich.
Da grinste mein Sohn: „Papa, wir haben zur Zeit den Dreisatz im Unterricht.“
„Na und, gibt es da etwa Probleme?“
„Papa, wenn zum Mauern eines Hauses ein Maurer 10.000 Stunden benötigt, wie viel Stunden brauchen dann 10.000 Maurer?“
Da musste ich kapitulieren.
Ich erinnerte mich an einen Dorftrottel, den ich spaßhalber gefragt hatte, wie man die Schafe einer vorbeiziehenden Herde zähle?
Der Dorftrottel sagte: „Ich zähle die Beine der Schafe und teile diese dann durch vier, dann weiß ich wie viel Schafe vorüber gezogen sind.“
Da musste ich doch herzlich lachen. Das bekam aber ein Schäfer mit, der in der Nähe war.
Er kam auf mich zu und sagte: “Der Junge hat recht. Wenn man die Schafe selbst zählen würde und man würde sich um 4 verzählen, dann könnte die Zahl der Schafe um plus/minus 4 Schafe falsch sein. Wenn er aber die Beine zählt und er verzählt sich um vier, dann wäre die Zahl der Schafe um höchstens plus/minus ein Schaf falsch. Da ist doch der Fehler viel geringer.“
Hinterher erfuhr ich, dass der Schäfer der Vater des Dorftrottels war.
Aber mit Zahlen hat es schon einiges auf sich. Früher, bevor es Computer gab, rechnete man doch alles im Kopf. Da musste man ein gutes Gedächtnis haben. Nehmen wir zum Beispiel doch einmal die Aufgabe 7 x 7.
Wir wissen alle, dass es 49 ist. Aber haben Sie das etwa rechnen können? Und, wenn ja, wie denn? Nein, das kann man nicht rechnen, das muss man im Kopf haben. Mit der Aufgabe 7 x 70 beginnt das Rechnen. Das kann man nicht im Kopf haben. Man rechnet dann zuerst 7 x 7, das ist, wie wir jetzt wissen 49 und dann rechnet man diese 49 x 10, das ergibt dann 490.
Da kam ein kluger Kopf und erfand den Rechenschieber. Jetzt wurde alles viel einfacher, aber das Ergebnis war doch abhängig von der Sehkraft, wie gut und wie genau man die Zahlen lesen konnte.
Ich habe diese Aufgabe einmal verschiedenen Leuten vorgelegt und wollte wissen, wie der Einzelne rechnet und zu welchem Ergebnis ein jeder kommt.
Der Schüler gab kurz und knapp zur Antwort: Neunundvierzig, denn er wusste es auswendig.
Der Ingenieur zog seinen Rechenschieber aus der Kitteltasche, schob den Holzschieber auf 7, dann das Plastikteil ebenfalls auf 7 und las ab: Ungefähr neunundvierzig.
Der Physiker sagte: Also 5 x 5 ist 25, 10 x 10 ist 100, das muss so um die 50 liegen.
Der Mathematiker zog sich in sein Büro zurück, machte dort einige Reihenberechnungen, nach einer Woche kam er und sagte: Die Aufgabe ist lösbar.
Dann kam die Zeit des Computers und die Programmierer waren die gefragtesten Leute in der ganzen Republik, einen solchen fragte ich auch nach dieser Aufgabe.
Der Programmierer zog sich für zwei Wochen zurück und kam dann freudestrahlend:
Das Programm steht, wir können anfangen zu rechnen.
Das Resümee ist, das es mit dem Computer etwas länger dauert, bis das Betriebssystem hochgefahren ist und sich neu konfiguriert hat, die Updates heruntergeladen worden sind und, und, und…
Und irgendwann fängt er sogar an zu rechnen. Dabei ist noch nicht einmal sicher, ob das Ergebnis stimmt, man könnte ja einen Eingabefehler gemacht haben, ein Komma vergessen oder, oder oder…
Auch da muss man alles zweimal rechnen.
Im ersten Weltkrieg sollte ein Bataillon von A nach B verlegt werden. Das Bataillon hatte 28 Pferde. Der Oberst rief seinen Stiefelputzer und sagte ihm: „Höre er, wir müssen 28 Pferde in Eisenwaggons verladen. Ich denke, dass man 7 Pferde in einen Waggon packen kann. Rechne er doch mal aus, wie viel Waggons wir brauchen!“
Josef, der Oberststiefelputzer rechnete: „Also 28 geteilt durch 7?“ Er kam aber mit seinen Überlegungen nicht weiter. Da rechnete er: „ Wie oft geht die 7 in die 21?“
Er überlegte: „Also einmal geht’s es bestimmt.“ Er schrieb eine 1 unter die Aufgabe. Dann subtrahierte er die die 7 von den 28 und erhielt als Ergebnis 21. Und wie oft geht die 7 dann in die 21? Das war leicht, das wusste er, es waren 3. Und diese 3 setzte er hinter das zuerst gewonnene Ergebnis und erhielt als Endergebnis 13.
Erleichtert, die Aufgabe gelöst zu haben ging er zum Oberst.
„Bitte, vermelden zu dürfen, Herr Oberst, wir brauchen 13 Eisenbahnwaggons.“
Der Oberst wiegte sein leicht ergrautes Haupt: „Das kommt mir doch ein bisschen zu viel vor. Gehe er doch zum Leutnant, der hat die Matura gemacht, er soll das mal nachrechnen!“
Josef ging, wie befohlen zum Herrn Leutnant. Dieser sagte: „Na, das ist doch ganz einfach. Machen wir doch mal die Additionsprobe.“
Er schrieb die 13 siebenmal untereinander und begann diese zusammen zuzählen.
Er zählte zunächst die sieben hinten stehenden Dreier zusammen, das ergab 21, dann zählte er die sieben Einser, die vorne standen hinzu und kam so auf die 28.
„Stimmt“ sagte der Leutnant.
Der Oberststiefelputzer war erfreut, dass er doch richtig gerechnet hatte und teilte dies dem Herrn Oberst mit.
„Aber nein, das ist doch viel zu viel. Gehe er doch zu dem Herrn Hauptmann, der war auf der Kriegsschule, der muss es doch können!“
Leicht bedeppert schlich Josef davon und ging, wie befohlen zum Herrn Hauptmann.
„Ach, das ist doch ganz einfach“ sagte der Hauptmann „machen wir doch mal die Multiplikationsprobe.“
Er rechnete: „ 7 Pferde mal 13 Waggons, also 7 x 1 = 7 und 7 x 3 = 21. Und wenn wir nun die 7 und die 21 addieren, kommen wir auf die 28 Pferde. Es stimmt“ sagte der Hauptmann.
Der Oberst war sehr erbost über die Rechenkünste seiner Offiziere, ahnte er doch, dass dies einfach nicht stimmen könne.
Die königlich-kaiserlichen österreichischen Truppen haben diesen Krieg verloren, das sei hier noch vermerkt.
Eine große Lüge unserer Zeit ist auch die Evolution. Nehmen wir zum Beispiel den Affen und den Menschen. Der Affe ist behaart, der Mensch nicht. Nun sagen ja die Wissenschaftler die Evolution hat dafür gesorgt, dass Lebewesen, die in kälteren Regionen leben, mit einem starken Haarbewuchs oder Pelzbesatz versorgt werden, damit sie nicht erfrieren.
Nun lebt aber der Affe meist in südlichen Ländern, wo es doch sehr warm und ein Fell nicht unbedingt nötig wäre. Der Mensch dagegen lebt überwiegend in nördlichen, also kälteren Zonen. Er hätte wahrlich einen Pelz nötig, hat aber keinen.
Wie ist das denn zu erklären? Was sagen dazu die Vertreter der Evolution?
Sie argumentieren, dass es früher umgekehrt gewesen sei. Im Norden sei es wärmer und im Süden kälter gewesen.
Ich frage, wie lange ist das denn her? Na, so um die 100 Millionen Jahre. Was, sag‘ ich und in der Zeit ist dem Menschen kein Pelz gewachsen? Und die Affen tragen immer noch ihre üppige Behaarung? Da schweigen die Evolutionäre.
Eine weitere Angelegenheit wird von diesen Menschen ganz anders interpretiert, als es der Realität entspricht: die Kängurus. Wie wir sehen, hüpfen die nur auf ihren Hinterbeinen durch die Gegend. Die Evolutionäre sagen, die vorderen Beine seien verkümmert, weil die Kängurus es den Menschen nachgemacht hätten, aufrecht zu gehen.
Dem muss ich vehement widersprechen. Die Vorderbeine sind nicht verkümmert.
Zunächst waren alle vier Beine gleich lang, auch die Vorderbeine. Dann gab es dort, wo die Kängurus leben, wegen der andauernden Dürre nicht so viel Nahrung.
Wenn die Kängurus nun ein Grasbüschel entdeckten, dann begann ein Wettlauf zu ihm hin.
Alle rannten wie verrückt zu diesem Grasbüschel. Es ist, wie es überall ist, die am schnellsten waren, fraßen auch als Erste und das Beste. Manche Tiere benutzten dazu vermehrt ihre Hinterbeine. Sie stützten sich damit ab und sprangen sozusagen zu ihrer Futterquelle. Durch dieses Hüpfen erstarkten ihre Hinterbeine immer mehr und wer die stärksten Hinterbeine hatte, konnte sich auch besser vermehren und seine Qualitäten an die Nachkommen weiter geben. Mit dem aufrechten Gang der Menschen hat das überhaupt nichts zu tun.
Mit Nichten erlebt man ja so seine Geschichten. Meine Nichte ist dreizehn und wenn die Mädchen ein bisschen Busen haben, dann fühlen sie sich schon erwachsen.
So kam sie neulich zu mir und sagte mir, dass sie einen Freund habe.
„Mein liebes Mädchen“ sagte ich ihr „pass nur auf, dass er auch einen guten Beruf hat, denn schließlich soll er mal deine Familie ernähren. Was macht er denn so?“
„Er ist Philatelist.“
„Pfui Teufel und mit so einem gibst du dich ab?“
„Aber Onkel Otto, Philatelist ist doch ein Briefmarkensammler.“
„Ach so.“
„Gestern Abend hat er mich gefragt, ob er mir seine Briefmarkensammlung mal zeigen solle?“
„Du bist doch nicht etwa auf seine Bude gegangen?“
„Doch.“
„Mein Gott, was habt ihr denn da gemacht?“
„Ich weiß nicht, wie man es nennt, aber wenn ich groß bin, will ich auch Philatelistin werden.“
Philatelist - wenn ich das schon höre, früher sagte man dazu einfach Briefmarken-Sammler.
Aber heute muss ja alles einen vornehmen Anschein haben. Eine Putzfrau nennt sich jetzt Raumpflegerin, vielleicht sogar Raumgestalterin, wenn sie auch mal einen Stuhl oder einen Tisch zu bewegen hat. Noch hochtrabender, wenn die Putzfrau Putzfrau studiert hat, dann nennt sie sich gar Raumdesignerin.
Dann habe ich auch studiert und schreibe demnächst auf meine Visitenkarte Phlegmatiker oder Diplomphlegmatiker, dass klingt noch besser.
Meine Frau hat auch studiert, sie ist Hysterikerin. Sie kennt sich gut in Geschichten aus. Vermutlich waren das überwiegend Männergeschichten.
Ich sagte mal zu ihr: „Du kennst dich doch gut in Geschichte aus? Da habe ich mal eine Frage: In Westfalen leben doch die Westfalen?“
„Na klar, was ist das denn für eine Frage?“
„Ja aber, wo sind denn die Ostfalen? Die Leute, die im Osten wohnen, nennen sich nicht etwa Ostfalen, sondern Ostwestfalen. Das ist doch paradox.“
Da hatte ich ein Thema angeschnitten, dass selbst meine Frau, die sonst nichts in Verlegenheit bringen konnte, sprachlos machte.
Das stimmt auch, es gibt Ostwestfalen, Nordwestfalen, Südwestfalen aber keine Ostfalen. Vermutlich sind sie bei der Evolutionskrise auf der Strecke geblieben.
Wie doch so manche Völker untergegangen sind. Da fallen mir zu allererst die Inkas ein. Die wurden von den Spaniern ausgerottet, weil die Inkas sehr viel Gold besaßen, das die Spanier auch gerne gehabt hätten, denn die Spanier wollten schon damals ihre Währung auf Gold umstellen.
Dann denke ich an die Goten, die gibt es heute auch nicht mehr, obwohl sie sich damals sehr stark ausgebreitet hatten. Da gab es die Westgoten und es gab sogar, im Gegensatz zu den Ostfalen, auch die Ostgoten.
Die Goten, die sich kulturell schon weit in der Evolution nach oben gearbeitet hatten, man denke nur an die vielen Bauten im gotischen Stil, hatten es aber mit Barbaren zu tun, wie etwa den Sandalen.
Man spricht ja heute noch das geflügelte Wort: sie hausten, wie die Sandalen.
Wo die Sandalen gewütet hatten, da blieb kein Stein trocken.
Darunter litten vor allem die Ostgoten, denn die Sandalen fielen vom Osten her in ihr Reich ein.
Auch die Hunnen machten mit den Ostgoten kurzen Prozess und drängten sie immer weiter nach Westen, sodass sie dabei die Westgoten überholten. Daher kam es, dass die Ostgoten zu Westgoten wurden, die ehemaligen Westgoten sträubten sich allerdings, jetzt die Ostgoten zu sein, sie blieben bei ihrem angestammten Namen „Westgoten“. Und das sind auch die Gründe, warum es wohl Westgoten gibt, aber keine Ostgoten.
„Siehst du“ sagte meine Frau „so war es wahrscheinlich auch bei den Ostfalen, sie verschwanden, obwohl es die Westfalen noch heute gibt.“
Viel, viel später erst trat eine Untergruppe der Ostgoten auf, die Postboten, die es aber heute auch nicht mehr gibt.
Wie schon erwähnt bauten die Goten ihre Bauten im gotischen Stil, die Romantiker dagegen schufen die Romantik. Woher aber, kommt der Barock?
Ich bin der Sache nachgegangen und habe bei Wladimir Kamin, dem russischen Polarfuchsforscher nachgelesen, er beschreibt das sehr gut in seinem Buch „Das Leben vor dem Tode“.
Kamin, dem fälschlicherweise die Erfindung des Kamins nachgesagt wird, mit dem er aber nicht zu tun hat, er war gar kein Russe, sondern Ukrainer. Ursprünglich hieß er Gagarschwilli, nahm aber den NamenKamin an, als er gemeinsam mit Lenin und Stalin die Sowjetunion gründete.
Heute hat man ihn nahezu vergessen, nur die Kaminerfindung ist ihm noch geblieben, obwohl sie falsch ist.
Kamin schreibt also in seinem Buch über den Barock folgendes, ich zitiere:
Barock kommt aus dem englischen, hat aber nichts mit Rock, dem Fels gemein.
Im England des 18. Jahrhundert, der Blütezeit des viktorianischen Königreiches entstanden in England erstmals Pubs, um den Arbeitern der aufstrebenden Industrien einen Ausgleich für ihren harten Alltag zu schaffen.
In den Pubs bildeten sich sogleich Gruppen, die jeweils gemeinsame Interessen hatten.
In der einen Ecke saßen die Kohlearbeiter, in einer anderen die Stahlarbeiter usw.
Es gab auch Leute, die in den Zeitungen darüber berichteten, was so alles in den Fabriken ablief. Sie nannten sich fortan PUB-lizisten, weil sie das öffentlich machten, worüber in den Pubs geredet wurde.
Etliche Leute hielten sich zumeist an der Bar auf, sie saßen auf Barhockern und schmiedeten dort ihre Pläne. Es waren die Bauleute, die auf den Barhockern saßen.
Und ihr Baustil wurde „Barhock“ genannt.
Nun kam dieser Baustil über Frankreich nach Mitteleuropa. D ie Franzosen können aber kein „H“ aussprechen, sie sagten ganz einfach „Barock“.
Soweit Wladimir Kamin.
Meine Frau hat sich auch sehr viel mit den Völkern des Nahen Ostens beschäftigt.
Dort gab es zuerst die Sumerer, die schon eine hohe Kultur aufzuweisen hatten.
Bei Ausgrabungen in Ägypten fand man bereits Kupferdrähte, die Ägypter schienen schon das Telefon gekannt zu haben.
Bei Ausgrabungen im Gebiet der Sumerer, die ja lange vor den Ägyptern gelebt hatten, fand man aber keine Kupferdrähte. Sie scheinen schon den drahtlosten Funkverkehr gekannt zu haben.
Die Sumerer waren auch von vielen Feinden umgeben, die ihnen ihren Wohlstand nicht gönnten.
Da waren zuerst die Hethiter, die Hämorrhoiter und schließlich noch die Hektoliter.
Sie alle wollten vom Reichtum der Sumerer profitieren. Sie wollten, dass die Sumerer für ihre Schulden haften sollten, die sie bei anderen Völkern hatten.
Dabei lebten vor allem die Hektoliter in Saus und Braus. Sie tranken den Honigwein nicht heimlich sondern unheimlich.
Die Sumerer, die streng antialkoholisch lebten, sollten für die Hektoliter den Honigwein bezahlen. Das führte zu vielen Kriegen zwischen den damaligen Völkern und bezeichnend dafür ist, dass keines dieser Völker überlebt hat, auch die Sumerer nicht, denn summa summarum hatten sie den Hektolitern nichts entgegen zu setzen.
Alle diese Völker sind im Sumpf der Unmoral untergegangen. Ein Land hat das andere mit in den Untergang gerissen.
Die Welt rüstet immer weiter auf, obwohl doch alle Völker miteinander Handel treiben und keiner an einer kriegerischen Auseinandersetzung interessiert ist.
Früher gab es sogar Abrüstungsverhandlungen. Da trafen sich russische und amerikanische Diplomaten und verhandelten über die Abschaffung von schweren Waffen.
Die eine Seite sagte: „Wenn ihr eine Atomrakete vernichtet, dann schaffen wir auch eine ab. Wenn ihr fünf Raketen abschafft, schaffen wir auch fünf ab.“
So haben sie es denn auch getan, aber jede Seite hat noch genug gehabt, um den anderen zu vernichten.
Ich wollte das damals als Einakter auf die Bühne bringen, mit nur zwei Darstellern.
Beide betreten bis an die Zähne bewaffnet die Bühne, nehmen gegenüber Platz und beginnen mit der Verhandlung.
Sie legen ihre zwanzig Maschinengewehre, die sie mitgebracht haben auf den Tisch.
Jetzt sagt, zum Beispiel der russische Vertreter: “Ich lege jetzt ein Maschinengewehr unter den Tisch.“
Dem folgt nun auch der amerikanische Vertreter, er legt auch ein Maschinengewehr unter den Tisch. Jeder hat jetzt nur noch neunzehn zur Verfügung.
Dann wird weiter verhandelt, Stück um Stück wandert unte den Tisch. Bis jeder nur noch ein Maschinengewehr vor sich auf dem Tisch liegen hat.
Dann sagt der amerikanische Unterhändler: „So und jetzt legst du auch noch das letzte Maschinengewehr unter den Tisch!“
Da antwortet der russische Unterhändler: „Ich bin doch nicht blöd. Wenn ich das tue, dann erschießt du mich.“
„Du musst Vertrauen zu mir haben.“
„Wenn du Vertrauen hast, dann leg doch du dein Maschinengewehr weg“ entgegnet der Russe.
Sie trauten sich aber beide nicht. Und so gingen sie auseinander und jeder nahm seine zwanzig Maschinengewehre wieder mit. Und sie trauen sich auch heute noch nicht.
Die Menschheit heutiger Zeit hat daraus gelernt, sie sagt: Nie wieder Krieg!
Aber, wie ist es nicht schon bei Nachbarn?
Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben,
wenn ihm die schöne Nachbarin gefällt!
Nun möchte ich einmal über Gott und die Welt reden. Die Welt ist groß, sehr groß. Aber, wenn man sie aus dem Weltraum betrachtet, erscheint sie doch recht klein.
Wenn Gott zum Beispiel auf Italien schaut – ach, lassen wir Gott aus dem Spiel, warum sollte der auf Italien schauen?
Also, wenn man auf Italien schaut, dann ist das doch ein schmaler, kärglicher Stiefel.
Und man sollte nicht glauben, dass auf diesem schmalen Streifen, der die Stärke eines Bleistiftes hat den man sich vor Augen hält, Lebewesen leben, Autos, Züge fahren, ja sogar Flugzeuge fliegen.
An der breitesten Stelle, etwas nördlich von Rom, ist Italien grad mal 300 km breit
Und wenn ich den Bleistift vor meinen Augen quer halte, dann ist ein Gebiet abgedeckt auf dem 3 Millionen Menschen leben. Ist das nicht kurios? Das sollte man gar nicht meinen, soviel Menschen auf so einem schmalen Streifen.
Italien, als Staatsgebiet ist ja noch gar nicht so alt, früher hausten dort die Römer, die Goten gar und sonstige Völker, natürlich auch die Italer, von denen dann schließlich der Name stammt.
Aber es gab auch Zeiten, wo die Langobarden das Sagen hatten, diese stammen von den Sueben ab, von denen auch die Schwaben kommen.
Ein Untervolk der Langobarden waren die kurzbärtigen Lombarden, die wegen ihres kurzen Bartes auch Lombarden genannt wurden (das Wort lom stammt aus dem schwäbischen und heißt dort = lommelich).
Die damaligen Völker haben sich auch oft bekriegt, die Langobarden wollten ganz Italien unter ihre Gewalt bringen, was ihnen auch fast gelungen wäre.
Als das Heer der Langobarden die Lombardei bedrohte kam es zu einer großen Völkerschlacht.
In den lombardischen Dörfern rüstete man sich, um den Langobarden zu begegnen.
Jeder griff zu einer Forke, Sense oder Mistgabel und so ging man dem gut gerüsteten Heer der Langobarden entgegen. Wie sollte dieser Kampf wohl ausgehen?
Der 10 jährige Agriculturas, Sohn des Korbmachers Nixfürungut, schaut auch nach einer Waffe aus, um sich an dem Kampf zu beteiligen, er fand aber weder Mistgabel noch sonst ein geeignetes Utensil, das sich dafür geeignet hätte. Da nahm der Vaters Staubwedel (Staubwedel waren zu dieser Zeit noch weitgehend unbekannt) und lief den Streitern des Dorfes hinterher.
An der Front sucht er sogleich seinen Vater, der bereits an der vordersten Linie seine Sense den Gegnern entgegenhielt. Agriculturas schlängelte sich durch die Reihen der Kämpfer und hielt seinen Staubwedel furchterregend den Feinden entgegen, diese erstarrten in ihrer Vorwärtsbewegung als sie die ihnen unbekannte Waffe erblickten und ergriffen eine heillose Flucht.
Da aber die Nachfolgenden nicht wussten, warum ihre Kameraden umkehrten, widerstanden sie der Flucht der Vorderen und drängten weiter nach vorne.
Den Fliehenden stand jedoch das blanke Entsetzen im Auge, dass sie sich den Rückweg mit ihren Schwertern freikämpften. Dabei vernichteten die Langobarden sich selbst, sodass kein Einziger von ihnen diese Schlacht überlebte.
Agriculturas wurde zum Nationalheld der Lombarden, überall in Italien findet man heute noch die Früchte der Agricultura.
Aber die Welt besteht ja, Gott sei Dank, nicht nur aus Italien, sie ist viel, viel größer.
Außer unserer Erde gibt es noch viele Planeten, Gestirne, Monde und was sonst noch so alles im Weltraum umher fliegt. Fast jedes Land hat dort einen oder mehrere Satelliten stationiert. Wenn diese irgendwann mal ausgedient haben, fliegen sie als Weltraum-Müll trotzdem weiter umher, bis sie eines Tages mangels Energie abstürzen und irgendjemanden auf den Kopf fallen.
Im Weltraum herrscht ja eigentlich eine minutiöse Ordnung, die Sonne geht zu einer bestimmten Zeit auf und auch wieder unter.
Die Erde macht eine Reise um die Sonne und sie ist genau auf die Sekunde nach einem Jahr wieder an derselben Stelle, sie hat keine Sekunde Verspätung. Da kann die Bahn sich mal ein Beispiel nehmen.
Ein Zug von Hamburg nach München hat manchmal 3 Stunden Verspätung, dabei sind es gerade mal 775 km.
Wissen Sie, welche Strecke die Erde in 3 Stunden zurück legt? Das ist ganz einfach zu berechnen:
Die Entfernung der Sonne zur Erde ist der Halbmesser des Kreises des Erdumlaufes, die Strecke der Erde um die Sonne wäre demnach 3,14 multipliziert mit der 2-fachen
Entfernung der Sonne von der Erde.
Wie groß aber ist der Abstand Sonne – Erde? Das ist auch ganz einfach zu berechnen: Das Licht, welches von der Sonne zur Erde kommt, benötigt für diese Strecke etwa 8 Minuten, im Winter kann es etwas länger dauern. Das merkt man auch daran, dass es im Winter länger dunkel ist.
Da das Licht in der Sekunde 300.000 km zurücklegt, ergibt sich daraus ein Abstand zur Sonne von 150 Millionen km, d.h. der Durchmesser wäre dann 300 Millionen km und der Weg der Erde um die Sonne 1 Milliarde km.
Ein Jahr hat 8760 Stunden, die Geschwindigkeit der Erde um die Sonne wäre demnach 114.000 km/h. Das ist der reinste Wahnsinn, dass bei der Geschwindigkeit nichts passiert. Aber manchmal spürt man doch den Fahrtwind.
In den 3 Stunden der Zugverspätung, wo der Zug irgendwo herumsteht, legt die Erde über 300.000 km zurück und das ohne Verspätung. Ist das nicht grandios. Ja, man macht sich viel zu wenig Gedanken darüber, deshalb wollte ich dieses mal gesagt haben.
Um das alles berechnen zu können, waren natürlich viele Einzelmessungen notwendig. Zum Beispiel die Geschwindigkeit des Lichtes, wie kann man denn diese bestimmen?
Nun, Jim Offroadsen aus Brisbane in Australien hat mit seinem Schwager Joe Shadow in Salem, Oregon vereinbart, dass Jim seine Taschenlampe auf den Mond richtet und genau um 6 pm einschaltet, Joe sollte dann auf seiner Uhr die Zeit ablesen, wann er den Lichtschein von Joe’s Taschenlampe auf dem Mond erblickt. Da die Strecke vom Mond nach Brisbane und nach Salem beide gleich sind, konnten sie ziemlich genau die Dauer von 8,3 Minuten errechnen.
Scheinbar besteht zwischen Wissenschaft und Religion ein Widerspruch. Aber das stimmt nicht, nur hat es die Religion verpasst sich den Erkenntnissen der Wissenschaften anzupassen und sie verharrte bei ihren jahrhundertalten Dogmen.
Früher glaubte man ja, dass die Erde der Mittelpunkt des Universums sei und sich alles um die Erde herum bewege.
Später erkannte man dies der Sonne zu und alles drehte sich jetzt um die Sonne.
Und selbst dies blieb nicht lange der Weisheit letzter Schluss, als man feststellte, dass es sogar mehrere Sonnensysteme im Weltall geben könnte.
Irgendwann kam die Erkenntnis, dass alles mit einem Urknall begonnen habe und man hatte sogar errechnet, wann dieser gewesen sein könnte, vor 13,4 Milliarden Jahre.
Man hat beobachtet, dass die Gestirne noch vom Urknall herrührend auseinander driften, auch unser Sonnensystem bewegt sich jeden Augenblick mehr von dem Ort des Urknalls fort. Am eigenen Sonnensystem kann man das Wegdriften nicht feststellen, weil ja alles sozusagen als ein gemeinsames Paket fliegt.
Aber andere Systeme fliegen in eine andere Richtung als wir und da sieht man dann an der Rotverschiebung, dass sich alle Sterne noch im Auseinderplatzen des Urknalls befinden.
Zum besseren Verständnis der Rotverschiebung möchte ich ein Beispiel anführen: Wenn ein Polizei- oder Feuerwehrauto oder auch Krankenwagen mit eingeschalteter Sirene an uns vorbei fährt, dann hört man mit zunehmender Entfernung des Autos, dass der Ton immer tiefer wird, die Wellenlänge des Tons also immer länger wird. Aus diesen Werten kann man die Geschwindigkeit des sich entfernenden Fahrzeugs bestimmen.
Oder ein anderes Beispiel, was auch dazu führt, den Zeitpunkt des Urknalls zu bestimmen: Wenn man zwei scheinbar parallele Linien hat, die aber nicht parallel verlaufen, kann man anhand des Winkels der beiden zueinander den Schnittpunkt der Linien bestimmen, selbst wenn der auch noch so weit entfernt sein sollte.
Und so hat man auch den Zeitpunkt des Urknalls bestimmt.
Nun erscheinen uns 13 Milliarden Jahre als eine unwahrscheinlich lange Zeit. Dabei ist der Urknall eben erst passiert, denn alles ist ja noch am Auseinanderfliegen.
Da sieht man, dass Zeit relativ ist, für und sind 13 Milliarden eine lange Zeit, für das Universum ist das ein Augenblick.
Und wie wird es weiter gehen, wenn alles zum Stillstand gekommen ist? Keine Sorge, wir fliegen vielleicht noch weitere 13 Milliarden Jahre, aber dann wird sich alles umkehren und wieder zum Ausgangspunkt zurück kehren.
Wenn dann alle Materie sich wieder im Zentrum des Urknalls befindet, wird es einen neuen Urknall geben und alles wieder auseinanderfliegen.
Wenn dann die Erde eine Position erreicht hat, an der wieder Leben stattfinden kann, wird die Evolution wieder einsetzen und sich alle Lebewesen aus einem Einzeller entwickeln, wie es Darwin beschrieben hat.
Spätestens dann, muss sich die Religion wieder etwas einfallen lassen.
Und das ist auch gar nicht so schwer, wenn man sich vorstellt, dass Gott ein ewiges Wesen ist und bestimmt älter, als nur 13 Milliarden Jahre ist.
Ewig ist doch noch ein bisschen länger. Apropos: ewig – das ist wohl nicht der richtige Ausdruck, es müsste eigentlich heißen: zeitlos. Gott ist zeitlos, er kennt keine Zeit, Zeit ist relativ, sie ist für das eine oder andere Wesen sehr unterschiedlich.
Nimmt man z.B. eine Eintagsfliege, die nur einen Tag lebt, dann ist das für uns eine recht kurze Zeit, für die Fliege aber ein ganzes Leben lang.
Die Zeit ist also nicht das alleinige Maß, vielmehr ist die Summe der Ereignisse das richtige Maß.
Die Fliege macht vielleicht 500 Flügelschläge pro Sekunde, wir machen nur knapp 60 Atemzüge pro Minute. Wenn man die Summe der Ereignisse vergleicht, dann wird man feststellen, dass die Fliege in ihrem Leben genauso viel Flügelschläge macht, wie wir Menschen Atemzüge in unserem ganzen Leben – die Summe der Ereignisse also gleich ist. Die Fliege lebt genau so lange wie wir Menschen – relativ gesehen.
Der geneigte Leser kann ruhig nachrechnen: der Mensch macht in 80 Jahren 44 Millionen Atemzüge, die Fliege an einem Tag 44 Millionen Flügelschläge.
Fliegen, die langsamer sind leben auch länger, aber sie können dann auch leichter von der Fliegenklatsche getroffen werden.
Kommen wir zurück zum Urknall. Was spricht denn dagegen, dass dieser Urknall sich nicht öfter wiederholt? Sagen wir alle 20 Milliarden Jahre explodiert der Urkern, alle Materie fliegt in den Weltraum und dann fällt alles wieder in sich zusammen in ein sogenanntes schwarzes Loch.
Und da das Universum unendlich ist, kann es sogar ein Unzahl von schwarzen Löchern geben, die blubbern wie Magmamasse vor sich hin und dann gibt’s einen Knall und es fliegt Dir alles um die Ohren, um dann wieder zusammen zu fallen.
Die Taktung überschreitet unser Zeitverständnis.
Wenn Gott unendlich ist, so ist es das Universum auch, da die Zeit keine bestimmte Größe hat, ist das alles möglich, ja sogar sehr wahrscheinlich.
Aber das tut der Ehre Gottes keinen Abbruch, im Gegenteil, Gott erscheint uns dabei nur viel gewaltiger.
Nur, wenn man sich auf bestimmte Dogmen festgelegt hat, bekommt man damit Schwierigkeiten. Wir sollten aber nicht so kleinlich sein und Gott in seiner wahren Größe versuchen zu begreifen.
Wir Menschen sind geneigt, Gott als unseren Stiefelknecht zu betrachten, als ob Gott wegen uns da wäre, wir sind aber, sind wegen ihm da.
Moses beschrieb die Schöpfung mit einfachen Worten, weil die Erkenntnisse damals noch fehlten: Gott erschuf die Welt in 6 Tagen, mit den Worten: „Es werde – und es ward!“
Aber zwischen diesen beiden Worten liegt die ganze Spanne der Evolution.
Wenn man aus dem Weltraum auf die Erde schaut, sieht man noch nicht einmal die Organismen, die sich auf Erden tummeln. Und selbst, wenn man ein Riesenteleskop benützen würde, könnte man nicht in das Innere der Lebewesen blicken, das ist wieder eine andere Welt, die Welt der Mikroorganismen. Irgendwann blickt man auch da nicht weiter durch, da versagen alle möglichen Instrumente.
Wenn man weiter in die Mikrowelt hinein schauen könnte, würde man vielleicht auf der Oberfläche eines Elektronenkerns so etwas wie eine Landkarte sehen, ähnlich der Erdoberfläche und, siehe da, da ist ein Stiefel wie der Italiens. Würde man jetzt dort etwa auch noch Leben vermuten?
Genauso verhält es sich auch mit dem Makrokosmos. Unser Sehfeld gelangt auch da schnell an seine Grenzen, wir können nicht weit genug sehen, außerdem fehlt uns Menschen auch die Zeit, dafür ist unser Leben nicht lang genug, um gewisse Dinge zu beobachten.
Es ist sogar so, dass wir Dinge sehen, die es gar nicht mehr gibt, weil das Licht von dort 1000 Jahre und mehr braucht, um zu uns zu gelangen.
Zum Schluss möchte ich sagen, die Erde ist keine Scheibe, nein, sie ist noch nicht einmal eine Kugel, sondern nur ein sehr, sehr winziges Staubkörnchen.
Ist denn auf diesem Staubkörnchen noch Leben möglich? Und in diesem Leben ist da noch einmal eine weitere, andere Welt?
Und über uns im Weltall, gibt es da ein Leben, von dem wir so wenig wissen, wie wir vor Zeiten von dem Leben in uns gewusst haben?
Nun wissen wir, dass es das Leben gibt, dann sollten wir auch glauben, dass es ein Leben gibt, von dem wir noch nichts wissen.
Texte: Gerhard Spingath
Tag der Veröffentlichung: 16.07.2013
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Allen Menschen, die wissensbegierig sind