Personenverzeichnis
Dennis - Faul
Brand -
Hannah - Hungrig
Kevin - Gierrig
Maria - Wollüstern
Karlos - Neidisch
Bene - Hochmütig
1. Akt
Erster Auftritt
Haus von Dennis und Brand, Küche
Dennis, Brand
Dennis kocht am Herd
Der Winter neigt sich dem Ende zu. Das Jahr schwindet und ein neues wird kommen, doch ich bleibe gleich. An mir ändert sich nichts und das ist gut so. Meine Leben bleibt und mit ihr die Sicherheit. Geld kommt und Geld geht.
Brand
Egal was kommt und geht, mir ist es gleich was passieren wird. So lange mir keiner dazwischen funkt in dem was ich noch tun werde und in dem was ich noch werde.
Wer mich stört oder nervt, wird mich schon noch kennen lernen.
Dennis
Du bist stets rachelüstern und so zornig. Lass das Leben, Leben sein. Lass die Menschen, Menschen sein und lass die Stadt ,die Stadt sein.
Brand
Du bist so träge und so faul. Lass mich in Ruhe, ich kann so leben. Ich könnte aber nicht so wie du Leben. In einem Haufen voller Dreck, in einer Welt ohne Ziel und Motivation.
Dennis
Ich bin nicht ohne Ziel und Motivation. Es langweilt mich nur was andere sagen oder wollen. Mich stört der Umgang mit anderen, das sprechen, das lachen und das sehen von Gesichtern. Die Gefühle die andere haben, öden mich an. Keiner kann das verstehen.
Brand
Ich kann das verstehen. Für mich ist das kein Problem, nur ich sehe es anders. Das Verschenken von Potential, dass verleugnen von Umständen und unlogische Verhalten anderen, macht mich rasend. Ich würde dann am liebsten um mich schlagen. Jeden spüren lassen was ich von diesem Umgang mit Wissen und Ressourcen halte. Laut schreien, mein Leid in die Welt tragen.
Dennis
Du zorniges Wesen.
Zweiter Auftritt
Haus von Dennis und Brand, Küche
Dennis, Brand, Kevin
Kevin kommt in die Küche
Hey, was gibt es heute? Darf ich kosten, darf ich probieren? Kriege ich auch wieder etwas für Zuhause?
Brand
Du elender Schnorrer und Abzocker. Was hast du heute wieder für uns?
Kevin
Für euch? Für dich! Nur für dich! Ein besonderes Angebot. Ich verkaufe dir ein Auto. Für kleines Geld, kaum gefahren und in gutem Zustand. Erstbesitzer war eine alte Frau. Kaum mit dem Auto gefahren. Der Mann war schon lange tot und sie traut sich nicht mit dem Auto zu fahren. Jetzt habe ich ihn und bald du!
Dennis
Ich will nicht mit dir streiten. Deine Angebote sind Schrott.
Kevin
Ach, das letzte mal was Pech. Wer konnte schon wissen das die Microwelle innen hohl war? Ich nicht, aber das Geld kann ich leider nicht zurück geben, vom Umtausch ausgeschlossen. Wie dem auch sei, wann gibt es Essen?
Brand
Wenn die anderen da sind.
Kevin
Ach die anderen, wer sind die schon? Alles nur nervige Qualgeister, voller Selbstsucht und Arroganz. Lass mich essen! Mein Bauch ist schon ganz löchrig.
Dennis
Sei ruhig und setzt dich und warte einfach!
Brand
Du wirst schon nicht verhungern, keine Sorge, mein Freund.
Dritter Auftritt
Haus von Dennis und Brand, Küche
Dennis, Brand, Kevin, Maria, Hannah
Maria und Hannah kommen in die Küche
Kevin
Da seid ihr ja Ladies. Wir haben schon auf euch gewartet.
Hannah
Entschuldigt die Verspätung.
Maria
Ja. Hannah musste noch etwas essen. Vor dem Essen! Wie essensgeil kann man sein? Aber genug davon. Wie läuft das Geschäft? Ist deine Konto mittlerweile voll genug?
Kevin lacht
Nein, das wird es nie sein.
Maria
Uh, ehrgeizig. Sexy.
Hannah
Ach, sei doch ruhig. Ich will dieses Silvester mit euch allen verbringen und nicht wieder zwei verlieren.
Maria
Ach, sei doch selber ruhig und iss was.
Hannah
Was hast du nur gegen mich?
Dennis stellt sich dazwischen
Lasst euch doch in Ruhe und seid still. Seid alle still.
Brand
Ich bin dafür, wir sollten mal das Essen kosten.
Hannah
Oh ja, da bin ich dabei und dafür und alles!
Vierter Auftritt
Haus von Dennis und Brand, Küche
Dennis, Brand, Karlos, Maria, Hannah, Kevin, Bene
Karlos und Bene kommen in die Küche
Dennis
Na endlich ist die Runde komplett.
Bene
Wenn ich da bin kann es ja los gehen, ihr Langweiler habt ja nur auf mich gewartet.
Karlos
Immer willst du der Mittelpunkt der Gruppe sein.
Bene
Ach, komm damit klar und sei still.
Maria spielt mit ihren Haaren
Ach, Bene du auch hier.
Brand
So jetzt kommt mal alle zur Ruhe und setzt euch ins Esszimmer und macht den Fernseher an verdammt. Ich kann euer sinnloses Geschwatze nicht ab.
Dennis
Macht was ihr wollt, mir egal.
Fünfter Auftritt
Haus von Dennis und Brand, Esszimmer
Karlos, Maria, Hannah, Kevin, Bene
Karlos, Maria, Hannah, Kevin, Bene stehen im Esszimmer
Karlos betrachtet das Zimmer
Dieses Haus ist schon schön. Aber dafür sind die Zimmer ziemlich karg und farblos.
Bene
Du Neidhammel. Selber hast du nichts, aber die Sachen anderer Madig machen.
Karlos
Deine großkotzige Art geht mir auch gewaltig auf die Nerven. Alles ist bling, bling wenn du es anfässt und du natürlich auch. Du bist super und alle anderen sind im Vergleich zu deinen Leistungen nichts.
Bene schüttelt den Kopf
Maria
Jetzt hört auf ihr zwei.
Hannah
Genau ihr verderbt uns noch den ganzen Abend mit eurem Gestreite und Gemecker. Wir wissen das ihr euch nicht mögt, aber irgend wie doch Freunde seid. Diese Eigenart der Beziehung unter Menschen ist bei euch mustergültig abgebildet. Ich hasse dich, nein ich hasse dich viel mehr. Du bist doof, du bist aber viel behinderter. Quack, Quack.
Bene
Das musst du gerade sagen.
Sechster Auftritt
Haus von Dennis und Brand, Küche
Brand, Dennis
Dennis
Ich hasse sie. Ich hasse sie alle. Jeden von ihnen. Sie öden mich an, jeder für sich auf seine Art.
Brand
Warum den das? Sehe sie doch einfach als Potenziale. Jeder kann mehr werden, als nur dieser Haufen an Eigenschaften der in unserem Esszimmer herumlungert, unser Essen isst und ausdünstet, ohne etwas zu leisten.
Dennis
Das ist es nicht. Sie fordern, reden, sprechen mit mir und sind dabei so ersetzbar. Keine Substanz, keine Erkenntnis liegt in ihren Worten. Sie folgen ihren Trieben und Wünschen, ohne zu wissen was diese eigentlich sind und bedeuten. Wo sie einen hinführen und ob es Sinn macht dazu sein. Ruhe ist besser. Stillstand, Regungslosigkeit und dabei Sicherheit in jeder Situation.
Brand
Du und dein Stillstand, deine Ruhe und dieser wischi, waschi blabla. Fordere dich doch selbst, setz dich durch und kämpfe an die Spitze, habe Erfolg. Lösche die aus die nutzlos sind und verbünde dich mit den die du brauchst. Scharre Menschen um dich, um Sicherheit zu erlangen. Wenn jemand für dich da ist, der dir helfen kann, kommst du vorran.
Dennis
Was soll ein anderer schon für mich machen? Er kann nichts, niemand kann etwas. Ich bin alleine für mich. Will in Ruhe leben und in Ruhe sterben.
Brand
Du willst nicht Sicherheit. Du willst einsam sein, du hast Angst vor Nähe.
Dennis
Du bist Skrupellos. Du siehst Mensch als Ware, als Nutzwerd, als Ding deiner Willkür.
Brand
Sei ruhig und mach das Essen fertig.
Dennis
Ich will aber nicht für die kochen. Sie sollen gehen und ich will vor dem Fernseher einschlafen. Morgen dann zum Bäcker um die Ecke und mit dir frühstücken. Ohne diese Nervensägen.
Brand
Was ist nur los mit dir?
Siebter Auftritt
Haus von Dennis und Brand, Esszimmer
Karlos, Maria, Hannah, Kevin, Bene, Dennis, Brand
Karlos, Maria, Hannah, Kevin, Bene stehen im Esszimmer
Dennis und Brand kommen in den Raum. Dennis trägt etwas zu Essen.
Dennis
So da habt ihr was.
Brand
Genießt das Essen.
2. Akt
Erster Auftritt
Haus von Dennis und Brand, Esszimmer
Karlos, Maria, Hannah, Kevin, Bene, Dennis, Brand
Alle sitzen am Tisch im Esszimmer, Dennis und Brand am Kopfende nebeneinander
Maria
Wie lange ist es noch?
Dennis
Bis Mitternacht ist es noch etwas. Dann beginnt das nächste Jahr, welches sein wird wie dieses Jahr. Der selbe Trott und der selbe Ablauf. Wie eine gute alte Windmühle, wenn Wind kommt dreht sie sich, wenn keine weht, steht sie da. Genau so wird das nächste Jahr sein, wenn etwas passiert, passiert etwas und wenn nicht, dann nicht.
Kevin
Du bist so eigenartig. Das neue Jahr birgt doch so viele Möglichkeiten Geld zu machen.
Hannah
Oder neue Rezepte zu testen, noch eine ganzes Jahr mehr Zeit.
Maria
Oder Spaß zu haben.
Karlos
Oder Besseres zu haben als die anderen
Bene
Oder so toll zu bleiben wie man ist.
Brand
Oder seinen Willen gegen jeden Widerstand durch zu setzen.
Dennis
Wie dem auch sei. Mir ist es gleich. Ihr seid mir alle gleich. Mir ist egal was passieren wird und was nicht.
Maria
Du hast uns doch eingeladen? Was soll das?
Dennis
Ich habe euch nur eingeladen, weil ich es musste.
Hannah
Ach wir sind also ein Zwang für dich. Du willst uns nicht als deine Freunde? Oder sehe ich das falsch.
Dennis
Ach, sieh doch was du willst.
Kevin
Leute, Leute. Lasst uns doch erstmal zu Ende essen. Alles auf seine Kosten. Er mag uns ja wohl doch, wenn er uns bekocht, oder?
Hannah
Genau!
Zweiter Auftritt
Haus von Dennis und Brand, Küche
Dennis, Brand
Dennis
Was wollen sie von mir?
Brand
Sie meinen deine Freund zu sein und irgend wie sind sie das ja auch.
Dennis
Es sind mehr deine Freunde! Ich habe sie nur eingeladen, weil du sie da haben wolltest.
Brand
Jetzt stell dich nicht so an. Irgend wann werden sie uns noch nützen.
Dennis
Dir nützen! Ich will sie nicht. Sie saugen mir meine Kraft aus wie Blutwürmer. Blutwürmer mit Kleider und Schmuck, mit Augen die einen anstarren und einen dazu bringen wollen etwas zu tun. Egal was, Hauptsache es ist interessant und kann die Leere in einem selbst überdecken. Die Leere in jeden von ihnen. Keiner weiß wer er ist. Jeder fokussiert sich auf den anderen. Such Fehler um sie zu nutzen. Zur Unterhaltung oder zur Befriedigung der eigenen Allmachtgefühle. Es stinkt mir.
Brand
Jetzt komm runter. So ist niemand von ihnen. Ich sehe sie eher als Bäume. Sie wachsen und wachsen. Vom kleinen Setzling zum großen Baum, mit langen starken Ästen. Sie stehen in Wäldern und Gehölzen zusammen, aber sind doch für sich alleine eine Welt. Völlig alleine. Wenn aber einer stirbt, dann werden sie gierig, wollen die Nährstoffe, die Reste des anderen. So sind sie, immer darauf aus, das einer um fällt und anfängt zu verrotten.
Dennis
Und was soll da heißen?
Brand
Unterhalt sie und lass sie wachsen. Wenn sie dir nicht mehr gefallen, lass sie verrotten.
Dennis
Du sprichst ja fast schon wie der Gierschlund im Esszimmer.
Brand
Nein. Ich will keinem was böses, zum reinen Eigennutz. Nur wenn mir jemand etwas böses will, dann werde ich mich stärken, an seinen Nährstoffen.
Dritter Auftritt
Haus von Dennis und Brand, Esszimmer
Karlos, Maria, Hannah, Kevin, Bene
Karlos, Maria, Hannah, Kevin, Bene sitzen im Esszimmer
Maria
Was ist nur mit ihm los?
Hannah
Ich weiß nicht. So war er noch nie.
Bene
Ach, er wird schon wieder. Wie immer, ich weiß das.
Karlos
Damit ist uns nicht geholfen. Er wirkt als wüsste er selbst nicht was er will.
Lädt uns ein und dann das hier.
Hannah
Totale Verachtung!
Bene
Wenn es euch so wichtig ist, werde ich mit ihm reden. Ich mach das schon.
Kevin
Hauptsache er bleibt unser Freund. Verletze ihn also nicht!
Bene
Wie könnte ich denn?
Vierter Auftritt
Haus von Dennis und Brand, Küche
Dennis, Brand, Bene
Bene kommt in die Küche
Na, was geht? Was war denn da eben los? Bist wohl etwas gestresst.
Dennis
Nichts war los. Ich habe euch einfach mal gezeigt wie es ist. Keine Anstrengung mehr euch etwas vorzuspielen.
Bene
Ui, spüre ich da unterschwellige Aggression? Das muss nicht sein. Wie kann ich dir denn helfen?
Dennis
Lass mich einfach in Ruhe, dann ist alles in Ordnung. Lasst mich einfach alle in Ruhe.
Bene
Du hast uns doch eingeladen. Ein schöner Abend sollte es werden. Ruhe und Entspannung. Wünsche fürs Neue Jahr, Abschied von den nicht erfüllten vom alten Jahr.
Brand
Das stimmt. Wir wollen nicht mehr böse sein. Geh einfach zurück zu den anderen. Ich regele das schon hier.
Bene
Was auch immer du regeln willst.
Fünfter Auftritt
Haus von Dennis und Brand, Küche
Dennis, Brand arbeiten in der Küche
Dennis
Was denkt er sich?
Brand
Er will nur helfen, die Ruhe wahren. Zum reinen Selbstdarstellung. Bestimmt haben die anderen ihn beauftragt zu uns zu kommen.
Dennis
Als ob ein paar Worte etwas nützen würden
Brand
Worte haben Macht. In ihnen steckt etwas, dem sich keiner entziehen kann. Selbst das denkbar dümmste Wort, an der falschen Stelle hat Macht. Du denkst drüber nach, machst dir Gedanken und es weckt Gefühle in dir. Lässt Gedanken erblühen und auch wieder vertrocknen. Du lehnst das Wort ab und willst es nicht wahr haben und genau das, ist eine Macht.
Dennis
Was soll das den heißen? Eine Macht, eine Macht bla, bla. Du hast Macht über Worte. Die Worte gehorchen dir, deinem Willen. Du kannst sie formen, einfügen in deinen Geist und auch von dir weisen. Du willst sie oder lehnst sie ab. Das Wort ist unbedeutend ohne den Willen.
Brand
Wessen Willen? Deinen Willen? Nein, der Wille des Wortschöpfers ist es der dem Wort Macht gibt. Er schickt es in den Äther mit einem Auftrag und einer Befähigung. Das Wort dringt in dich ein und sät neue Gefühle, Gedanken und Emotionen. Es sind nicht deine eigenen und doch folgst du ihnen. Manche helfen, andere stören, wieder andere sind eine reine Gefahr für dich.
Dennis
Ach, lass mich du Schwätzer.
Sechster Auftritt
Haus von Dennis und Brand, Esszimmer
Karlos, Maria, Hannah, Kevin, Bene, Dennis, Brand
Alle sitzen am Tisch im Esszimmer, Dennis und Brand am Kopfende nebeneinander
Bene
Na, hast du dich wieder einbekommen?
Dennis
Einbekommen, wie das schon wieder klingt. Ich bin höchstens wieder zurückgekommen. Ich kann euch doch nicht in meinem Haus alleine lassen.
Hannah
Ich mag dein Essen, aber du wirst mir von mal zu mal unsympathischer.
Dennis
Ich werde dir unsympathisch? Das ist wohl ein Witz, ihr seid mir unsympathisch! Allesamt. Ihr könnt mich nicht mehr davon abhalten euch zu sagen, was ich von euch halte. Wie ihr mich ankotzt! Geht, geht einfach alle aus meinem Haus, lasst mich in Ruhe und geht zum Henker!
Brand
Oder bleibt doch lieber hier und genießt noch das Essen.
Hannah
Was ist hier los? Mal sagst du das eine, dann das andere! Wie sollen wir doch noch verstehen, wenn du scheinbar selbst nicht weist was du willst? Mal Hip, mal Hop?
Maria
Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen würde, aber ich bin deiner Meinung Hannah. Ich weiß gar nicht mehr warum wir deine Freunde sind. Du bist mal ein Arsch sonder gleichen und dann wieder ein netter und zuvorkommender Mensch, den man nur nett finden kann. Man ist sich nie sicher wie du im nächsten Moment reagieren wirst.
Karlos
Ich konnte dich eh nie leiden. Alles was du gemacht hast war nur Scheiße. Du redest so gut wie nie mit uns und wenn du es dann mal tust, kommt nur mist. Ihr seid alle Scheiße, aber ich irgend wie mag ich euch. Bla bla. Ich glaube du wirst nie klar kommen mit dir und deinen Wünschen. Wer bist du eigentlich?
Dennis
Wer ich bin? Ich weiß sehr genau wer ich bin. Ich bin jemand, der seine Ruhe haben will und andere Menschen nicht ab kann.
Kevin
Ich werde nur noch Geschäfte mit dir machen, aber ein Freund bist du nicht mehr für mich.
Nach dem was du jetzt gesagt hast, will ich keine persönliche Bindung zu euch?
Dennis
Persönliche Bindung? Hatten wir je eine?
Bene
So lange ihr mich noch leiden könnt, ist mir der ganze Käse hier eh egal. Wir sehen uns! Ihr anderen seid gerne bei mir gesehen, aber du (zeigt auf brand) , bleib mir bloß fern.
Bene tritt ab
Siebter Auftritt
Haus von Dennis und Brand, Esszimmer
Karlos, Maria, Hannah, Kevin, Dennis, Brand
Alle sitzen am Tisch im Esszimmer, Dennis und Brand am Kopfende nebeneinander
Dennis
Ich weiß genaz genau wer ich bin!
Hannah
Dann sag mal ganz einfach, was du möchtest und wir werden deinem Wunsch entsprechen. Aber was du jetzt sagst ist bindend! Du darfst hier nach nicht gleich wieder deine Meinung ändern!
Dennis
Wie ich verändere ständig meine Meinung und mein Verhalten. Ich werde höchstens ständig von Brand negiert. Immer wieder redet er dazwischen. Sagt etwas was meine Aussage wieder aufhebt. Meine Gedanken und Wünsche kommen dann gar nicht mehr bei euch an, ihr denkt dann alle Brand hätte das gesagt, was ich meine.
Maria
Wer ist das? Brand? Ist er hübsch? Kenne ich ihn? Hatte ich schonmal was mit ihm? Und wann soll das gewesen sein, wo er dazwischen gesprochen hat?
Dennis
Was ist hier los? Du kennst Brand, er ist hier im Raum! Er ist einer unserer Freund (lacht).
Viel mehr ein Freund von mir und von euch. Unser Freund klingt so vertraulich, als wären wir eine große glückliche Gemeinschaft.
Karlos
Du spinnst, du bist verrückt geworden! Du siehst Menschen die es nicht gibt.
Dennis
Ihr verarscht mich. Brand sag mir was hier los ist! Los, Brand!
Brand
Gar nichts, sei einfach ruhig Dennis. Es wird sich schon alles regeln. Sei einfach ruhig und ich erkläre dir dann alles.
Hannah
Du redest mit dir selbst, das ist gruselig. Du machst mir Angst. Du hast wohl zu viel gekifft in deiner Jugend und jetzt schlägt es durch.
Kevin
Dennis? Geht es dir gut? Wie viele Leute sind wir hier im Raum. Zähl sie ganz einfach durch und sag es mir dann.
Dennis
Ach, seid ruhig. Verlasst alle mein Haus! Lasst mich in Ruhe!
Brand
zornig
Dennis sei ruhig! Ich will nicht, dass du so mit ihnen redest. Es sind unsere Freunde unsere Bäume!
Hannah
Alles klar, du Verrückter. Ruf mich nie wieder an.
Hannah tritt ab
Karlos
Ich mochte dich eh nie.
Karlos tritt ab
Kevin
An- und Verkauf, keine Freundschaft.
Kevin tritt ab
Maria
Wenn du mit jemanden reden willst...ich bin da für dich.
Dennis
Geh weg!
Maria tritt ab
Dennis
Ich verstehe nicht was die andern die ganze Zeit meinten. Ich sei verrückt. Wie kommen sie darauf. Sie kenne Brand nicht? Wollten sie mich verarschen? Wir essen gemeinsam und...Brand? Du hast gar nichts gegessen...Sie haben auch nie ein Wort direckt an dich gerichtet, sondern imme nur an mich und du hast dann mit geantwortet. Was ist hier los? Brand, hilf mir!
3. Akt
Erster Auftritt
Haus von Dennis und Brand, Schlafzimmer
Dennis, Brand
Dennis liegt auf einem Bett, Brand steht im Raum
Dennis
Was sollte das? Ich hasse sie, aber ich will nicht, dass sie mich hassen. Ich will sie nicht, kann aber nicht ohne sie. Sie sehen dich nicht und doch sprachst du mir ihnen und sie antworteten.
Brand
Hör auf darüber nach zu denken. Wir finden neue Bäume, neue Setzlinge für unseren Garten der Potentiale.
Dennis
Kannst du einmal aufhören nur an dich zu denken? Immer willst du, dass ich nach deinem Willen handele. Ich habe es auch immer getan, ich Idiot. Warum habe ich nicht darauf bestanden selbst Entscheidungen zu treffen?
Brand
Weil es so viel bequemer war. Wir waren wie zwei Schauspieler. Zwei Rollen in einem Theaterstück. Jeder war für sich eine eigene Rolle. Doch unsere Rollen bauten aufeinander auf. Je nach Situation sprach der eine oder der andere. Wenn Not am Mann war, sprach ich. Wenn nicht, war dein Einsatz.
Dennis
Wie zwei Rollen sollen wir gewesen sein? Wie kann das sein? Du kamst mir immer so real so wirklich vor, nicht wie eine zweite Rolle zu der meinen.
Brand
Natürlich fügte ich mich ein, keine Fuge war zu sehen. Die Situation war mein Souffleur und dein Geist mein Zuhause.
Dennis
Mein Geist? Wie kann mein Geist dein Zuhause sein?
Brand
Sieht du es nicht? Merkst du nicht, was los ist?
Dennis
Nein, und ich will es auch nicht mehr.
Dennis tritt hastig ab
Zweiter Auftritt
Haus von Dennis und Brand, Küche
Dennis, Brand
Dennis sitzt am Tisch, Brand steht hinter ihm, unbemerkt von Dennis
Dennis
Wer oder was bin ich? Wer ist er? Immer war er da, ich mochte ihn, auf eine sehr eigene Weise. Wir sprachen viel miteinander und auch wenn ich nicht immer seiner Meinung war, war ich doch...ihm zugetan, seinen Gedanken gefügig. Er war wie ein Mond und umkreiste mich, meine Gefühle und Gedanken waren wie das Wasser der Gezeiten. Sie bewegten sich nach eigenen Regeln. Der Wind, das Klima und vieles mehr brachten sie in Aufruhr und da war aber noch eine größere Kraft, die alle Wellen wie einen kleines Tröpfchen wirken ließen. Brand lenkte mich. Es war so und ich merkte nichts.
Erst jetzt... durch meine ehemaligen Freunde...bemerkte ich, was los ist. Ich bin nicht Heer meiner selbst. Sondern ich spielte mit Brand ein Theater. Ein Theater im Geiste. Er war wie Posa und ich nur der kleine dumme Don Karlos. Er plante, dachte und lenkte. Sein Geist brachte mich ins Wanken. Er hätte Könige beeinflussen können, viel mehr beeinflusste Brand aber mich.
Brand
Ich beeinflusste dich nicht, für meine eigenen Gedanken.
Dennis erschrickt
Ich zielte darauf ab uns beide in eine bessere Position zu bringen. Wir zwei waren alleine.
Dennis
Hör auf mit mir zu sprechen, lass mich alleine!
Brand
Das kann ich nicht.
Dennis
Warum nur?
Brand
Du kannst es dir denken.
Dennis
Du bist ich und gleichzeitig bin ich auch ich? Wir sind ich?
Brand
So ist es. Wir sind zwei Seiten einer Medaille. Wir sehen fast gleich aus, aber doch sind wir nicht gleich. Je nach dem wer dran ist, sind wir wer anders. Je nach dem was wir machen sollen, handelt der eine oder der andere.
Dennis
Warum, warum, warum, warum?
Brand
Weil man nicht immer man selbst ist.
Tag der Veröffentlichung: 13.03.2011
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