Der Diamantdrache
Vorwort
Ihr werdet euch sicher fragen: Warum gerade noch eine Drachengeschichte? Es gibt doch schon genug Bücher wo Drachen darin vorkommen. Da mögt ihr Recht haben. Es gibt wahrscheinlich deshalb so viele Drachenbücher, weil wir Menschen uns unheimlich dafür interessieren. Ihr denkt wahrscheinlich auch noch, in dem Buch geht es bestimmt um ein Kind, dass auserwählt wird, die Welt zu retten. Auch damit mögt ihr Recht haben. Wenn ihr dieses Buch lest, werdet ihr feststellen, dass es eine ungefähr gleiche Handlung hat, wie die Fantasy-Bücher die ihr gelesen habt. Aber soll ich euch mal was verraten, wenn ihr die Handlung eigentlich schon wisst, weshalb habt ihr trotzdem genau dieses Buch gewählt? Ich sag‘s euch: Egal wie viel Drachenbücher ihr schon gelesen habt, ihr findet es trotzdem spannend, weil ihr von dem Ereignis gefesselt sein werdet. So wie ich, als ich dieses Buch geschrieben habe.
Ich habe mir lang überlegt, wie ich es am besten schreiben soll, damit ihr gefesselt werdet von der Handlung dieses Buches. Ich habe mir überlegt, wenn ich auserwählt werden würde, die Welt zu retten, wie würde ich es wollen. Also wann sollte es geschehen und wo. So habe ich das ganze Buch über gedacht. Und diese Denkweise hat mir geholfen ein spannendes Buch zu schreiben. Und wie ich es genau geschrieben habe, dass könnt ihr ab der nächsten Seite lesen.
Viel Spaß mit der Geschichte,
eure Tamara
Dieses Buch ist für alle Fantasy-Fans, die zeitgleich der Realität auch in einer Fantasiewelt leben wollen.
Kapitel 1
London, 10. September 1495
Es war eine sternenklare Nacht in London und der Vollmond erhellte die Nacht, doch niemand traute sich zu dieser späten Stunde noch hinaus. Man erzählte sich, dass in London rätselhafte Sachen geschahen. Und das stimmte auch, denn die Nacht war die Zeit der Drachen. Tausende von Drachen, in den unterschiedlichsten Farben, flogen über den Nachthimmel oder zogen durch die kalten, nassen Straßen von London. Es gab Drachen in Smaragdgrün, Rubinrot, Saphirblau, Lila, Braune, Schwarze und auch Drachen mit Mischungen aus den genannten Farben. All diese Drachen waren auf der Suche nach einem bestimmten Drachen, nämlich dem prophezeiten Diamantdrachen, der die Fähigkeiten der ganzen Drachen besitzt, also auch jedes Element beherrschen kann. Drachen? Das sind Kinder, Jugendliche und Erwachsene die bestimmte Fähigkeiten aufweisen. Dazu gehört auch die Verwandlung in die Drachengestalt und die Beherrschung von den Elementen Feuer, Wasser, Erde, Luft und dem Geist. All diese Menschen werden von den Sucher-Drachen, also von den Schwarzen Drachen, aufgespürt. Die Sucher fliegen das ganze Jahr, bei jedem Wetter und spüren die Kinder mit den besonderen Kräften auf und bringen sie zu der "Dragon-Akademie", wo sie ausgebildet werden. Doch die Sucher spüren diese Kinder erst auf, wenn bei ihnen die "Verwandlung" im Körper beginnt, also wenn sie anfangen die speziellen Kräfte zu entwickeln. Denn dann brennt sich den Suchern ein Name von einem Kind, das Alter des Kindes, die Adresse des Kindes und die Drachenart des Kindes in ihre Handfläche und dann fliegen sie los und machen sich auf den Weg zu diesem Kind.
Doch seit einigen Tagen sind die Sucher ruhelos, weil sie darauf warteten, dass sich ein bestimmter Name in die Handfläche der Sucher brennt. Doch auf einmal – in einem unerwarteten Moment – brannte sich genau dieser Name in die Handfläche der Sucher. Der Name dieses einen Kindes lautete Fire West, er war 12 Jahre alt, wohnte in der Salisbury Street 25A/London und er war ein Feuerdrache. Sie wunderten sich zuerst, weil die Drachenart diamantfarben geschrieben ist und nicht im typischen Feuerdrachenrot, aber sie schoben diesen Gedanken schnell beiseite. Die Antwort auf die Frage, die die Sucher hatten, wegen der Schriftfarbe sollten sie bekommen, aber das wussten sie noch nicht. Und so machten sich acht Sucher der "Dragon-Akademie" los um diesen Fire abzuholen. Da der prophezeite Drache bei Vollmond erwachen soll, waren die Sucher ziemlich aufgeregt, als sie diesen Auftrag bekommen haben. Sie dachten, der neue Junge ist dieser Diamantdrache. Und damit sollten sie Recht behalten. Doch das erfuhren sie erst später.
Die Salisbury Street sah aus wie jede andere Straße in London und doch war sie in dieser Nacht etwas besonders. Die Straße war gesäumt von Birken und schönen altmodischen Häusern, sie war wie ein großen U geformt und hatte in der Mitte einen kleinen Park mit einem Kinder-Spielplatz. Denn in dieser Straße wohnten die meisten Kinder auf einem Haufen. Und in der Salisbury Street 25A wohnte ein kleiner dunkelblonder Junge im Alter von zwölf Jahren, mit seinen Eltern Josh und Elouise West, in einem kleinen Häuschen, ungefähr in der Mitte von dem U. Josh und Elouise waren sehr stolz auf ihren Jungen, weil er außergewöhnliche Talente besaß. So konnte er schon seinen Namen und den Namen seiner Eltern im Alter von drei Jahren ohne Fehler schreiben. Er konnte sogar schon in dem Alter ein wenig rechnen. In dieser Nacht waren Fire's Eltern früh zu Bett gegangen, da sie am nächsten Tag ganz früh aus dem Haus mussten, um einkaufen und arbeiten zu gehen. Fire sollte auch schlafen gehen, doch er konnte in dieser Nacht einfach nicht einschlafen. Er saß auf dem Fensterbrett und schaute hinaus, in die sternenklare Nacht und sah die Drachen am Himmel lautlos durch die Nacht fliegen. Er fragte sich, welche Aufgabe die Drachen hatten und warum sie jeden Tag zur selben Zeit durch die Lüfte flogen. Was er in dieser Nacht nicht wusste: er würde bald Antworten auf seine Fragen finden. Und als Fire da so am Fenster saß, spürte er vier Dinge auf einmal; erstens: ihm wurde plötzlich ziemlich heiß und er musste das Fenster ganz aufmachen um die kühle Londoner Luft ins Zimmer herein zu lassen; zweitens: im Zimmer stand ein Spiegel und er sah, dass sich in seinem dunkelblonden Haar eine Mahagoni-Rote Strähne bildete in der auch ganz langsam silberne Strähnen die Roten verdrängten; drittens: es kamen ungefähr acht schwarze Drachen auf sein Fenster zu und viertens: er verspürte überhaupt keine Angst vor den Drachen, was ihn selbst überraschte. Aber was ihn noch mehr überraschte war, dass die acht Drachen lautlos in sein Zimmer geradezu schwebten und sich in acht gutaussehende dunkelblonde Jungen verwandelten und sich in einem Kreis um Fire stellten. Alle acht Jungs hatten eine schwarze Strähne in ihrem Haar und zwar genau an derselben Stelle wie Fire, nämlich auf der linken Seite. Der wahrscheinlich Älteste von den Jungs, kam auf Fire zu und sprach mit dunkler, aber mit schöner Stimme: „Bist du Fire West?" "Äh....ja…warum?" fragte Fire mit fester Stimme. "Mein Name ist Lucian McGuinn und ich komme von der Dragon-Akademie", sagte Lucian. "Und meine sieben Freunde und ich werden Die Sucher genannt." "Und was sind Die Sucher und die Dragon-Akademie?" fragte Fire, diesmal etwas interessierter. Lucian musste lächeln, doch er wurde wieder ernst. "Wir Sucher suchen Kinder, die wie wir sind und die Dragon-Akademie ist eine Schule." antwortete Lucian. "Und seid ihr das, was ich vorhin gesehen habe oder habe ich mir das alles eingebildet?" fragte Fire. Lucian sprach mit ernster Stimme: „Nein Fire, du hast dir das nicht alles eingebildet. Wir sind wirklich das, was du vorhin gesehen hast, nämlich Drachen. Und du bist seit heute einer von uns." Fire war überrascht und erstmal sprachlos. Er sah die acht Jungs an und fragte vorsichtig: „Und was passiert jetzt?" Lucian, der diese Reaktion sehr gut kannte, sprach kurz zu den anderen sieben Jungs: „Ihr könnt wieder gehen und unserem Leiter sagen, dass wir wahrscheinlich den prophezeiten Drachen gefunden haben.“ Fire, dem das nicht entgangen ist, sagte: „Wie jetzt? Prophezeiter Drache und überhaupt, ich kann nicht mitkommen, ich muss es meinen Eltern sagen!" Lucian jedoch zeigte nicht, dass er zugehört hatte und gab noch ein paar Anweisungen an die Sucher.
Nachdem die Sucher gegangen waren und nur noch Lucian anwesend war, drehte dieser sich um und Fire sah ein Funken Zorn aufblitzen und zuckte ein wenig zusammen. Das übersah Lucian nicht und sprach mit etwas weicherer Stimme: „Fire, hör mir mal gut zu. Je weniger die neuen Schüler Kontakt mit den Eltern oder den Freunden haben, desto einfacher werden es diese haben, dich gehen zu lassen." Fire blieb hartnäckig: "Trotzdem. Du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass ich einfach so mitkomme. Und überhaupt, ich kenne dich ja nicht einmal." Lucian, der mit der Zeit die Geduld verlor, sprach mit gepresster Stimme: „Alle Eltern wissen von der Akademie und den Drachen. Sie können dich somit einfach gehen lassen, weil sie nämlich dann wissen wo du bist." "Ich will mich trotzdem verabschieden", Fire schrie schon beinahe. "Sei doch leiser, Fire. Du bist ein Narr weißt du das!" sagte Lucian mit eiskalter Stimme. Und in dieser Wut, die zu diesem Zeitpunkt in Fire brodelte, spürte er, dass sein Arm brannte. Er schaute sich seinen Arm an und erschrak. Doch bevor er erschrocken aufschreien konnte, hatte Lucian ihm seine Hand auf den Mund gedrückt und ihm im ernstem Tonfall ins Ohr geflüstert: „Wenn du jetzt aufschreist, dann weckst du deine Eltern und wir müssen dich einfach so mitnehmen, ohne dass du ein paar Sachen einpacken kannst, denn deine Eltern werden dich nicht so einfach gehen lassen, auch wenn sie von der Akademie wissen. Sobald die Kinder das Schreien anfangen, machen sich die Eltern Sorgen. Hast du verstanden?" Fire nickte und Lucian nahm langsam seine Hand von Fire's Mund. "Setz' dich auf den Boden, damit ich den anderen sagen kann was passiert ist." sagte Lucian. Und Fire tat, was man von ihm verlangte. Und dann warteten sie auf die anderen. Lucian und Fire sahen sich an und Lucian sah durch Fire‘s Augen eine Vision. Er sah einen silbernen und einen schwarzen Drachen zusammen gegen einen grauen Drachen kämpfen. Er sah aber auch, dass die einen zwei Drachen die guten waren und der andere Drache böse war. Ob dies aber die Zukunft von Fire und ihm sein sollte, wusste er in diesem Moment noch nicht. Und dann war er wieder im Zimmer von Fire. "Lucian, was war gerade los?" fragte Fire erschrocken darüber, als Lucian - Kalkweiß im Gesicht - ihm gegenübersaß. "Nichts, Fire. Alles gut." sagte Lucian, denn er wollte nicht, dass sich Fire unnötig Sorgen machte, denn irgendwie fühlte sich Lucian auf einmal mit Fire verbunden. Doch die beiden haben gleichzeitig gemerkt, dass etwas mit ihnen passiert ist. Sie wussten nur nicht was es war. Lucian ahnte irgendwie, dass der silberne Drache eventuell Fire sein konnte und somit dann auch der prophezeite Drache war. Er war sich aber nicht sicher. Lucian behielt es somit vorerst für sich, was die Vision betraf.
Als die Nachricht von Lucian die Sucher erreichte, begannen sie zum Leiter zu rennen, um mit ihm zu reden. Sie stürmten in das Büro von Leiter James Aster. Dieser erschrak über das stürmische hereinplatzen der Sucher und wollte sie schon anherrschen. Doch die Zurechtweisung blieb im Halse stecken, als er die besorgten Blicke der Jungs sah und so fragte er sie: „Was ist passiert?" Ein Junge mit schokobrauner Haut und dunkelblonden Haaren trat vor – alle nannten ihn nur Ted, niemand wusste wie dieser Junge genau hieß – und sprach: "Lucian hat eine dringende Nachricht an Euch. Wir waren gerade dabei einen neuen Jungen - Fire West - an die Akademie zu holen, von dem wir meinen, dass er der Diamantdrache ist, dann hat Lucian uns übermittelt, dass sich in Fires Arm das Mal einbrennt. Und der Junge ist zwölf Jahre alt." "Der Junge ist zwölf Jahre alt und er bekommt sein Mal?!" staunte Aster, normalerweise bekamen die Neuen ihr Mal erst in der Nähe der Akademie. Er begann nachzudenken und bekam somit nicht die gesamte Nachricht von Ted mit. Er dachte an die Prophezeiung. In der stand auch, dass der Diamantdrache einen Wächter bekommen wird. Und Aster wusste schon jetzt, dass Fire der prophezeite Drache sein wird und Lucian sein Wächter. Doch er ließ es sich nicht anmerken. "Lucian meint auch, dass wir uns beeilen sollen," sagte Ted in dem Moment, als Aster mit seinen Gedanken wieder bei der Rede von Ted war. "Wir werden so schnell wie möglich zu den beiden fliegen." sagte Aster. "Doch vorher Ted, möchte ich, dass du Louis Andrews benachrichtigst. Er kann uns helfen. Er kann Fire etwas beruhigen, wegen dem Brennen vom Mal, als es Lucian im Moment wahrscheinlich kann. Sag ihm er soll am Haupttor auf uns warten." Ted nickte und rauschte davon. Aster und die anderen sechs Jungs machten sich auf den Weg in den Krankenflügel der Akademie und beauftragten die Schwester dort, ihnen doch die Kühlsalbe zu geben. Als sie die Salbe hatten, machten sie sich auf den Weg zum Haupttor, um dort mit Ted, und Louis zu Fire und Lucian zu fliegen.
James Aster, Ted, Louis und die anderen sechs Sucher flogen mit rasender Geschwindigkeit Richtung Salisbury Street. Aster hat gesehen, was Lucian in Fire‘s Augen gesehen hatte und wusste somit auch, wie es mit Lucian weiterging. Aster trieb die anderen an, um sich schneller um Lucian und Fire zu kümmern. Sie sahen schon von weitem, dass Lucian und Fire im Zimmer saßen und flogen lautlos ins Zimmer hinein. Aster ging mit Louis zuerst zu Fire um ihm die Kühlsalbe aufzutragen. Sie waren dabei ganz leise, damit die Eltern eines sogenannten Drachenjungen nicht aufwachten. Aster lief sofort zu Fire, stellte sich vor und sprach mit ihm über das, was gerade passiert war: „Ich heiße James Aster und bin der Schulleiter von der Dragon-Akademie und du musst Fire sein." Fire nickte und Aster sprach weiter: "Ich möchte gerne von dir wissen, was gerade zwischen dir und Lucian geschehen ist. Ob du irgendwas gespürt hast?" "Ich kann nicht sagen, was passierte oder was ich gespürt habe. Es ging alles so schnell. Ich wollte mich gerade von meinen Eltern verabschieden, als Lucian mir sagte, je weniger wir den Abschiedskontakt haben, desto leichter wäre es für die Eltern, uns gehen zu lassen. Ich jedoch wollte mich aber trotzdem verabschieden und sagte dies auch, nur ein wenig zu laut zu Lucian. Lucian sagte mir, ich wäre ein Narr, weil wenn ich meine Eltern aufgeweckt hätte, dann hätten sie mich auf jeden Fall nicht gehen lassen und Lucian müsste mich einfach so mitnehmen, ohne dass ich ein paar Sachen mitnehmen könnte. Und ich hatte so viel Wut in mir, weil ich mich nicht als Narr kennzeichnen wollte, da spürte ich ein Brennen in meinem Arm. Ich wollte aufschreien, weil ich mich so erschrocken hatte. Und da sagte mir Lucian das, was ich gerade gesagt habe. Dann sagte er mir, ich solle mich hinsetzen. Dann haben wir auf Euch gewartet und Lucian wurde währenddessen kalkweiß. Ich fragte ihn, was los war, aber er sagte mir, es ist nichts. Und irgendwie bin ich froh, dass Lucian dageblieben ist und nicht ein anderer. Ich kann es nicht beschreiben, aber wenn Lucian bei mir ist, fühle ich mich sicher." Nachdem Fire seinen Bericht beendet hatte, ging Aster zu Lucian und fragte ihn dasselbe, was er auch Fire gefragt hatte: "Lucian hast du irgendwas gespürt?" "Ich habe in Fire's Augen geblickt und sah drei Drachen miteinander kämpfen. Einen silbernen, einen Schwarzen und einen Grauen. Ich wusste nicht ob es nur eine Vision war oder eine Vorhersage und dann habe ich gemerkt, dass ich für Fire da sein muss, egal was passiert. Ich glaube irgendwie, dass es sich bei Fire um den prophezeiten Drachen handelt. Fire fragte mich auch was mit mir los sei, doch ich sagte natürlich, dass alles in Ordnung sei. Da ich mir ja nicht sicher bin, ob es sich bei dem, was ich gesehen habe, um eine Vorhersage handelt oder nicht. Aber ich fühle mich anders. Nicht mehr als Sucher irgendwie. Was ist mit mir passiert, Professor? Was war das, was ich gesehen habe.?“ Aster antwortete darauf mit: „Du wirst das alles noch früh genug erfahren, Lucian. Doch zuallererst müssen wir schauen, dass sich Fire besser fühlt oder?“ „Ja, Professor, dass stimmt allerdings.“ antwortete Lucian. Er war aber nicht erfreut darüber, dass Aster ihm nicht sagte, was da jetzt eigentlich zwischen ihm und Fire passiert war. Das Herumlaufen und Reden passierte so leise, dass selbst Josh, mit seinem leichten Schlaf, nichts hörte und aufwachte. Nachdem auch Louis im Zimmer landete, ging er auf den Jungen zu und stellte sich kurz vor und forderte Fire auf, ihm seinen Arm entgegenzustrecken. Fire gehorchte und als Louis den Arm leicht festhielt, sagte er zu Fire: „Das wird jetzt ein bisschen kalt und es brennt auch ein bisschen, also bitte nicht erschrecken.“ Fire nickte und Louis schmierte die Kühlsalbe auf das hervorkommende Mal. Fire erschrak trotzdem ein bisschen. Lucian war sofort an seiner Seite und legte ihm eine Hand auf die Schulter und fragte: „Alles in Ordnung?“ „Ja, alles in Ordnung. Es brennt nur ein bisschen.“ antwortete Fire und lächelte gequält. Lucian musste daraufhin auch lächeln und sagte beruhigend zu Fire: „Das hört gleich auf.“
Am Ende des ganzen Prozedere wusste Aster, dass sein bester Sucher soeben zum Wächter geworden ist, er wusste auch, dass er seine neue Aufgabe sehr gut meistern wird und der beste Wächter von allen sein wird. Und so sagte er zu Lucian: "Ich bin der großen Überzeugung, dass du einmal Fire's bester Freund und Lehrer sein wirst. Du wirst mit der Zeit merken, dass du Fire auf jeden Fall beschützen musst. Das wird dir dein Herz sagen, Lucian.“ Lucian wusste zwar nicht was der Schuldirektor meinte, er nickte jedoch gehorsam. Lucian schaute nochmals zu Fire hinunter und sah in seinen Augen, dass das Brennen verschwunden war. Daraufhin nahm er die Hand von der Schulter und half Fire beim Aufstehen. Lucian merkte auch, dass er jetzt nicht nur die Gedanken des Jungdrachen lesen konnte – so ist das nämlich bei allen Drachen, sie können sich über Gedanken unterhalten – sondern er konnte jetzt auch die Emotionen von Fire spüren. Und er wusste auch mit geschlossenen Augen, wo sich Fire im Raum befand. Louis ist noch etwas an dem Mal von Fire aufgefallen und sagte: "Seht Euch das Mal von Fire an, Professor." James Aster kam und schaute sich das Mal von dem Jungen genauer an. Er lächelte, doch das Lächeln verschwand gleich wieder und Aster ging zu Lucian. "Zeige mir deinen rechten Arm, Lucian." forderte Aster. Lucian der noch überrascht war, spürte auf einmal ein Ziehen und Brennen an seinem rechten Arm, also zeigte er Aster seinen Arm und erschrak. "Was hat das zu bedeuten, Professor? Wo ist mein Suchermal?" fragte Lucian mit zittriger Stimme. "Dein Suchermal ist verblasst, da du nun kein Sucher mehr bist.“ sagte Aster. „Und was bin ich dann, Professor?“ fragte Lucian. „Du bist seit dem heutigen Tag ein Wächter. Das Symbol, das sich da in deinen Arm brennt, ist das Wächtersymbol.“ beantwortete Aster die Frage des Jungen. „Und warum, Professor, ist dann dieses Wächtersymbol Lila und Saphirblau? Kann es sein, dass ich meine alten Drachenfähigkeiten, die ich zu Beginn aufgezeigt hatte, wiedererlangt habe?“ bohrte Lucian nach. „Ja, allerdings Lucian McGuinn.“ antwortete Aster. Aster sah Lucians Freude darüber, dass er wieder der Drache war, der er einst war, als er in der Dragon-Akademie aufgenommen wurde.
Das Wächtersymbol zeigte ein Ägyptisches Auge. Das Auge leuchtete in den Farben Silber, Rot, Lila und Saphirblau. Unterhalb des Auges standen drei chinesische Symbole. Es waren die Symbole für Drache und die beiden Elemente, die Lucian beherrschte.
"Fire, wie fühlst du dich?" fragte Aster "Es geht schon, aber ich bin etwas müde." sagte Fire mit müder Stimme. „Fire, komm auch mal zu mir.“ sagte Aster. Als Fire bei Aster ankam, sagte dieser zu ihm: "Fire, bitte sei so freundlich und zeige mir deinen rechten Arm." sagte Aster. Fire tat, was man ihn aufgetragen hatte und schaute erstaunt auf das fertig eingebrannte Mal. Er wollte gerade Aster fragen, warum seines anders ausschaut, als das von Lucian, doch Aster kam ihm zuvor und beantwortete seine nichtausgesprochene Frage, wie wenn Aster Fire's Gedanken gelesen hätte – zu diesem Zeitpunkt wusste Fire noch nicht, dass auch er Gedanken lesen kann –:“Dein Mal sieht anders aus, weil du kein Wächter bist.“ sagte Aster zu Fire. „Und woran erkenne ich dann, dass ich einen Wächter habe, Professor Aster?“ fragte Fire. „Du brauchst es nicht zu erkennen, du wirst es spüren.“ sagte Aster geheimnisvoll. „Und wer ist mein Wächter, Professor?“ hakte Fire nach. „Spürst du es nicht, wer dein Wächter ist?“ fragte Aster. „Nein, Professor. Ich spüre im Moment nichts.“ sagte Fire. „Okay, dann schließe deine Augen und höre auf dein Herz. Es wird dir sagen wer dein Wächter ist.“ riet Aster. Fire tat wie geheißen. Er schloss die Augen und hörte auf sein Herz. Als er kurze Zeit später die Augen öffnete, schaute er zu Lucian und dieser nickte kaum merklich. „Professor, Lucian ist mein Wächter, hab ich recht?“ fragte er Aster. „Was hat dir denn dein Herz gesagt, Fire?“ fragte Aster zurück. „Es hat mir gesagt, dass Lucian mein Wächter ist und mich beschützen wird.“ sagte Fire. „Siehst du, das Herz lügt nie. Und ja, das stimmt. Lucian ist dein Wächter.“ gab Aster zurück. Nachdem diese Frage geklärt war, schaute sich Aster beide Male weiter an.
„Eine Sache ist jedoch bei eurem Mal gleich, nämlich das chinesische Zeichen für Drache und…!“ begann Aster, doch dann stockte er, weil ihm bei Fire‘s Mal etwas komisch vorkam. Fire hakte nach: „Und was, Professor Aster?“ „Normalerweise gibt es für jedes Element, welches ein einzelner beherrscht, ein chinesisches Zeichen. Bei Lucian zum Beispiel, stehen insgesamt zwei chinesische Zeichen. Ein Zeichen für das Element Wasser und ein Zeichen für das Element Geist. Bei dir jedoch steht ein Zeichen für Drache und das andere Zeichen steht für Avatar.“ antwortete Aster. Insgeheim wusste er dadurch, dass der prophezeite Drache unter ihnen weilt und freute sich auch darüber, doch sobald es andere erfahren, würde die Jagd nach dem Diamantdrachen losgehen. „Würdest du bitte mal deinen Schlafanzug ausziehen?“ fragte vorsichtig Aster. Fire schaute überrascht zu Aster und dann zu Lucian. Lucian nickte ihm aufmunternd zu und so zog er seinen Schlafanzug aus und stand kurze Zeit später ausgezogen da. Er stand am offenen Fenster, weil ihm noch so warm war und als das Licht des Vollmondes auf ihn schien und ihn in dem Licht einhüllte, begannen sich Schnörkeleien zu bilden, die im Mondlicht leuchteten. Keine Minute später begannen sich die Elementzeichen auf seinem Körper zu verteilen. Sein Hauptelement zierte den Haaransatz. Das Element Luft prangte zwischen den Schulterblättern, das Element Wasser prangte ihm in der Mitte des Rückens und das Element Erde prangte am Ende vom Rücken. Der Rest zog sich als gerade Linie von der Stirn bis zu den Schulterblättern und von da aus „schlängelte“ es sich um beide Arme und vom unteren Ende des Rückens „schlängelte“ es sich um die Beine. Nachdem der Mond von Wolken verdeckt wurde, leuchteten die „Schnörkeleien“ noch einmal auf, sodass alle kurz geblendet wurden, doch dann war alles wieder dunkel. Fire bewunderte seine neuen „Tätowierungen“ und wollte etwas fragen, doch die Frage blieb vorerst unausgesprochen, weil Aster ihm was auftrug: „Fire bitte trage, wenn wir Richtung Akademie fliegen, lange Kleidung, sodass die Tätowierung nicht aufleuchten kann, wenn der Vollmond darauf scheint. Okay?“ sagte Aster. Fire zog sich schnell lange Sachen an, denn wenn Mondlicht darauf schien, leuchtete die Tätowierung auf. Dann stellte Fire die Frage, die ihm auf der Zunge brannte: „Was hat dies alles zu bedeuten? Was bedeutet überhaupt „Avatar“?“ Der Direktor schaute in die Runde und seufzte, bevor er begann zu erklären: „Der Avatar ist eine Person, die alle Vier Elemente beherrschen kann. Also Luft, Wasser, Erde und Feuer. Und das heißt wiederum, dass du viel lernen musst, um mit allen vier Elementen zurecht zu kommen. Und deine andere Frage möchte ich gerne in der Akademie beantworten, wenn du nichts dagegen hast? Denn jetzt möchte ich gerne zur Akademie fliegen. Ach und Fire?“ „Ja, Professor?“ „Halte deine Tätowierung heute solange bedeckt, bis ich zu dir etwas anderes sage.“ Ja, Professor.“ Aster sagte noch leise zu Fire: „Pack dir ein paar Sachen in deinen Koffer. Ich werde deinen Eltern einen Zettel hinterlassen, damit sie wissen, was mit dir heute Nacht passiert ist. Okay?“ „Ja, Professor Aster.“ „Und noch was Fire.“ sagte Aster lachend. „Du kannst dich nun mit allen Schülern und Lehrern der Dragon-Akademie per Gedanken unterhalten.“ Mit dem Satz ging Aster aus dem Zimmer und schrieb den Eltern den Zettel. Er betonte darin auch, dass Fire DER Diamantdrache ist. Also der prophezeite Drache, der als Avatar auf die Welt kommt.
Kapitel 2
Nachdem Aster gegangen ist, machten sich Lucian, Fire und die anderen fertig, um – wenn Aster zurückkam – gemeinsam zur Akademie fliegen zu können. In der Zwischenzeit ist Aster im Schlafzimmer der Eltern angekommen und begann damit, den Brief zu schreiben. In dem Brief stand: Sehr geehrter Herr Josh West, heute ist uns der Diamantdrache gesandt worden. Und sie können es sich wahrscheinlich denken, dass es Ihr Sohn ist, weil ich Ihnen dieses Schreiben verfasse. Seien Sie bitte nicht enttäuscht, dass sich Fire nicht persönlich verabschieden kann. Wir machen es für beide Parteien so leicht wie möglich. Jedoch können Sie uns am ‚Tag der offenen Tür‘ am 16. September besuchen. Denn dann können Sie Ihrem Sohn auch Auf Wiedersehen sagen, weil da dann der anfängliche Trennungsschmerz bei Fire auf alle Fälle verschwunden sein wird. Da bin ich mir sicher. Der Schuldirektor James Aster. Er legte das Schreiben auf den Schreibtisch und ging leise aus dem Zimmer. Aster ging in Richtung Kinderzimmer und ging hinein. Er sah, dass die anderen schon bereitstanden und sagte noch zu Fire: „Wir werden uns jetzt in Drachen verwandeln, damit wir schneller bei der Akademie sind. Du wirst dann auf Lucian reiten. Und ich erinnere dich daran, dass du deine Tätowierung verdeckt halten musst, bis wir in einem geschützten Raum sind.“ „Okay, Professor Aster. Ja, das habe ich nicht vergessen.“ antwortete Fire zurück. Und so verwandelten sich Aster und die anderen in Drachen zurück. Fire erkannte sofort Lucian. Er war ein Saphirblauer-Lilaner Drache. Er ging auf Lucian zu und setzte sich auf seinen Rücken, die Tasche auf dem Rücken, wie einen Rucksack und dann ging es auch schon los. Es war immer noch eine Sternenklare Nacht, die aber schon am Horizont zu verblassen scheint. Denn die Sonne ging schon ganz langsam auf.
Auf dem Flug zur Akademie, sah Fire andere Drachen. Am meisten fielen ihm die Schwarzen Drachen auf, die mit jeweils einem Kind auf dem Rücken in Richtung Akademie flogen. Die Kinder auf den anderen Suchern, rieben sich den Schlaf aus den Augen. Als alle an der Akademie ankamen, ließen die Sucher die neuen Schüler herunterklettern. Dann verwandelten sie sich wieder zurück in Menschen. Fire schaute sich um und schaute sich den Bau von der Akademie an. Sie war aufgebaut wie eine mittelalterliche Burg, mit einem Südflügel, Ostflügel, Westflügel und einem Nordflügel. Jeder dieser Flügel war mit einem runden Turm ausgestattet. Jeder Flügel hatte Rundbogenfenster, in denen Licht brannte. Als die anderen Schüler den Saphirblauen und den Saphirblauen-Lilanen Drachen sahen, wunderten sie sich und fragten wer wohl hinter dem Saphirblauen-Lilanen Drachen steckte. Denn er war der einzige Drache der Saphirblau und Lila in der Drachengestalt als Farbe hat. Das erkannte auch Fire sofort, was ihn verwunderte. Sie warteten ab, bis sie landeten. Sie machten extra Platz. Im Saphirblauen Drachen erkannten sie den Schuldirektor Professor Aster, da dieser Drache weiße Barthaare aufzeigte, jedoch den anderen erkannten sie irgendwie nicht. Als dieser landete und der Junge mit der Rot-Silbernen Strähne abstieg, verwandelte sich der unbekannte Drache in den angesehensten Schüler der Akademie: Lucian McGuinn. Alle zogen erschrocken Luft ein. Sie hätten mit allem gerechnet, aber nicht mit dem und wollten schon Fragen stellen, doch Aster kam ihnen zuvor und sagte, bevor er mit tausenden Fragen gelöchert wurde: „Ich werde allen Schülern und Schülerinnen im Thronsaal das Phänomen erklären. Diese Erklärung findet um acht Uhr statt. Daher bitte ich, dass ihr den anderen Schülern sagt, sie sollen sich doch um acht Uhr im Thronsaal befinden. Und jetzt geht alle rein und Sucher zeigt euren Schützlingen ihre Zimmer und helft ihnen beim Auspacken ihrer Sachen.“ Mit diesen Worten begaben sich alle Schüler, einschließlich Lucian und Fire, Richtung Haupttor. Aster sagte nebenbei zu Lucian: „Euer beider Zimmer wird schon hergerichtet sein. Ihr werdet dort hingehen und die erstaunten Blicke der anderen ignorieren, so gut es geht. Und Fire, ich habe gespürt, dass bei dir noch eine weitere Veränderung stattgefunden hat, während dem Flug. Willst du diese mir sagen?“ „Ich weiß nicht, was mit mir geschehen ist. Aber ich habe auf einmal alles besser gerochen, gesehen und gehört.“ sagte Fire aufrichtig. „Ich erkläre dir schnell, was dies ist. Deine ganzen Sinne sind bis auf das Äußerste fein geworden. Normalerweise entwickeln sich diese feinen Sinne erst nachdem die neuen Drachen zwei Jahre auf der Akademie gelernt haben. Deswegen ist es bei dir etwas ungewöhnlich, dass sich die feinen Sinne schon entwickelt haben. Aber ich kann dich beruhigen, wir werden bald alle Antworten auf die Fragen bekommen. Das verspreche ich dir.“ Insgeheim wusste Aster schon viele Antworten, jedoch ging er schnellen Schrittes Richtung Direktorat, um zu telefonieren. Er rief den Schulrat und die Drachenmeister an und lud sie zu der Sitzung ein. Sie sagten alle zu und sagten, sie würden bis um acht Uhr da sein.
Kapitel 3
Im Thronsaal fanden sich nach und nach alle Schüler der Akademie ein und warteten auf den Schulleiter. In einem Raum hinter dem Thronsaal warteten Lucian und Fire darauf, hinein gehen zu können. Doch vorher sprach noch der Schulleiter mit den beiden über den Verlauf der Ansprache. "Ich möchte, wenn ihr aufgerufen werdet, ohne ein Anzeichen von Nervosität, zu mir auf das Podest steigt. Ich werde dann den anderen Schülern die frohe Botschaft übermitteln, dass die Dragon-Akademie nach hundert Jahren wieder einen, sagen wir mal, gebürtigen, Wächter bekommen hat. Und dann stelle ich euch zwei vor und sage, wie es dazu kam." Und so kam es dann auch. Schulleiter Aster begrüßte alle neuen Schüler und Schülerinnen und erklärte ihnen auch, wie es auf der Dragon-Akademie zugeht. Er erklärte auch nochmal die Regeln, die die Akademie hatte und sagte auch die Zeiten an, in der Mittagsruhe und Nachtruhe waren. Dann rief er Lucian und Fire auf das Podest. Beide traten auf das Podest und schauten sich um. In dem Thronsaal hatten sich an die 500 Schüler, Schülerinnen und Lehrer eingefunden. Sie beide waren nervös, doch sie zeigten es nach außen hin überhaupt nicht. Als die beiden sich zu Aster drehten, lächelte dieser sie an. Und sie lächelten zurück. Dann begann Aster zu sprechen: „Ich darf euch allen unseren neuen Wächter Lucian McGuinn und seinen Schützling Fire West vorstellen." Als die Schüler das erfuhren, ging ein Staunen durch den Saal. Sie alle waren aber auch ziemlich froh darüber, dass sie wieder einen Wächter haben. Nur hätten sie nie gedacht, dass Lucian McGuinn ein Wächter werden würde. Die Schüler dachten immer, dass Lucian mit ganzem Herzen ein Sucher wäre. Nachdem der Schulleiter erzählte, wie es dazu kam, saßen Lucian und Fire auf zwei Stühlen hinter dem Podest von Aster und hörten sich nochmal das, was sie selbst erlebt hatten, an. Bei manchen Worten schauten sie sich an und grinsten, weil sie es irgendwie blöd fanden, wie sie sich da angestellt hatten. Doch sonst hörten sie alle aufmerksam zu. Und nach dem Verlauf, sagte Aster: „So, da ihr jetzt gehört habt, wie es so weit kam, wünsche ich euch allen einen guten Appetit." Und damit entließ er die gesamte Schülerschaft in den Speisesaal. Lucian ging nach der Versammlung zu ein paar Freunden von ihm und begrüßte sie. Mit einem kurzen Blick zu Fire gab er zu verstehen, dass er schon vorgeht und im Speisesaal auf ihn wartet. Fire nickte und so ging Lucian mit seinen Freunden zum Essen. Fire ging langsamen Schrittes auch Richtung Speisesaal. Er folgte einfach dem Strom der Schülerschaft, da er ja nicht wusste wo sich der Speisesaal befand. Im Speisesaal war während der Versammlung das Essen hergerichtet worden. Es gab ein riesengroßes Büffet mit verschiedenen Gerichten und Getränken. Da gab es belegte Brötchen mit Käse oder Wurst, es gab Limonade, Orangensaft, Maracujasaft, Traubensaft, Kaffee, Tee und viele andere Getränke, es gab aber auch kleine warme Gerichte, so wie Kässpatzen, Schnitzel, Spätzle, Pizza, Nudelgerichte und vieles mehr. Als Fire in den Speisesaal kam, verschlug es ihm den Atem. Der Speisesaal war nämlich riesig. Da würden drei Fußballfelder hineinpassen. Es standen vier lange Reihen von Tischen und Bänken, wo die Schüler saßen. Jeweils zwei Reihen waren näher an der Wand, damit man in der Mitte gemütlich durchgehen konnte. Wenn man durch die große Flügeltür kommt, sah man an der gegenüberliegenden Wand den Bereich der Professoren.
Die Schule sieht ja fast genauso aus, wie bei Harry Potter, dachte sich Fire. Er blieb an der Tür stehen und schaute sich die Schüler genau an. Die musterten Fire ganz genau. Als dann Professor Aster durch die Tür kam, blieb er bei Fire stehen: „Willst du nicht hineingehen und etwas essen, nach dem anstrengenden Tag?" "Doch ich bin nur ein bisschen nervös. Ich weiß ja nicht, wie ich aufgenommen werde.“ erwiderte Fire und fügte ein zögerndes Lächeln hinzu. "Du brauchst keine Angst zu haben. Siehst du Lucian dort drüben sitzen?" fragte Aster und zeigte auf den Tisch der rechts von der Wand stand. "Setz' dich doch einfach dazu, dann wirst du schon sehen wie du aufgenommen wirst. Und einen Tipp: Lass' dich nicht beirren von den Personen die dich komisch anschauen, denn du bist irgendwie etwas Besonderes." Und mit diesen Worten ging Aster zum Professorentisch. Fire dachte über die Worte des Professors nach und beschloss, dessen Rat zu befolgen. Also ging er langsamen Schrittes auf den Tisch zu, wo sein Wächter saß. Lucian spürte, dass Fire näherkam und sah auf. "Na, hast dich doch noch her getraut?" sagte Lucian und schmunzelte. "Weißt du, du kannst den anderen Schülern hier vertrauen. Außerdem würden sie es nicht wagen den Schützling eines Wächters irgendwie zu beleidigen oder gar zu schikanieren." Da sah Lucian die Veränderung in Fires Gesicht. Er sah, dass sich Fire sichtlich entspannte und Lucian gab Fire ein Zeichen, sich doch einfach neben ihn zu setzen. Fire setzte sich auf die rechte Seite von Lucian und war überrascht. Denn die Schüler, die an ihrem Tisch saßen, kamen alle auf Fire und Lucian zu und beglückwünschten sie zu dem Amt, was diese eingenommen haben. Das Amt das Lucian hatte, war das Wächteramt und Fire hatte das Schützlingsamt eingenommen. Als Fire sich setzte, begann er sein Essen zu essen. Er hatte sich zwei Sandwiches, einen Orangensaft, Karotten und ein paar kleine Tomaten geholt. Lucian sah seinen voll beladenen Teller und musste grinsen. Fire fragte daraufhin: „Was grinst du so Lucian? Ist es komisch, dass ich meinen Teller so volllade?“ „Nein, nein überhaupt nicht. Es sieht nur so aus als hättest du seit Tagen nichts gegessen.“ erwiderte Lucian lachend. Fire fühlte sich auch so, als hätte er seit Tagen nichts mehr gegessen hatte.
Fire lachte zurück und aß seinen vollgepackten Teller auf. Nachdem er alles aufgegessen hatte, fragte er Lucian wie er am besten aus dem großen Gebäude nach draußen kommen kann, in den Schulpark oder so. Lucian erklärte es ihm, wunderte sich aber, warum Fire nicht sitzen bleiben möchte und schaute ihn an. In Fires Augen las er, dass er einen Moment alleine sein möchte und dass Lucian dann einfach irgendwann mal nach ihm schauen soll. Lucian nickte kaum merklich und Fire stapfte los. So ging Fire durch das Schulgebäude und suchte den Ausgang wo sich-laut Lucian der anliegende Schulpark befinden musste.
Kapitel 4
Als Fire jedoch aus der Tür trat, wusste er sofort, dass er sich nicht im Schulpark befand, sondern in irgendeinem Park, der an die Schule anschließt. Fire schaute sich um und sah Schüler, die er im großen Speisesaal gar nicht gesehen hatte. Wer sind denn diese Schüler? Die habe ich ja noch gar nicht gesehen, seit ich hier angekommen bin. Ich war der Meinung, dass sich im Speisesaal alle Schüler der Akademie befanden. So wie es aussieht habe ich mich getäuscht. Aber wer ..., dachte Fire überrascht, aber er konnte seinen Gedanken nicht weiterdenken, weil er spürte, dass jemand seine Gedanken "gehört" hat. Derjenige der Fires Gedanken "gehört" hatte, drehte sich langsam um und in der Zeit, in der sich der Junge umdrehte, wusste Fire, dass mit diesen Schülern auf diesem Hof nicht gut Kirschen essen ist und suchte ein Versteck. Er schaute sich um und fand eine dicke Säule. Er versteckte sich so schnell, dass der Junge der seine Gedanken „gehört“ hatte, gar nicht so schnell kucken konnte. Diese Säule war so dick, dass mindestens zwei Schüler mit Fires schmalen Körperbau, nebeneinander Platz hatten. Da Fire von Natur aus ein schlanker, Junge war, konnte er sich ganz hinter die Säule verstecken. Er spähte vorsichtig um die Säule herum und sah den Jungen, der Fire zu suchen scheint. Der Junge war ungefähr in Fire's Alter, vielleicht auch ein bisschen älter. Seine Haare waren strohblond, wie die seinen. Und er besaß eine rote Strähne. Das hieß, dass dieser Junge ein Feuerdrache war. Er hatte eine graue Jeans und ein gelbes T-Shirt an. Über dem T-Shirt hatte er einen schwarzen Umhang an. Auf dem Umhang war ein Symbol darauf, doch Fire konnte es nicht erkennen, weil er sich nicht traute, seine Drachengaben einzusetzen. Er wusste auch noch nicht genau wie er seine Gaben einzusetzen hat, obwohl er tief im Inneren wusste, wie es funktionierte. Darüber war er mehr als verwirrt. Er wusste aber auch schon im Voraus, ohne dass er Aster und Lucian fragen musste, dass er seine Gaben nur im Unterricht einsetzen durfte.
So verhielt sich Fire wie ein normaler Schüler und setzte keinerlei Gaben ein. Er fragte sich, wer diese Schüler waren und warum sie nicht bei der Ansprache dabei waren und auch nicht im Speisesaal. Er fragte sich auch, wie besonders diese Schüler waren, dass sie einen eigenen Park hatten. Fire schaute um die Ecke, um nach zu schauen, wo sich der Junge jetzt befand. Als der Junge in seine Richtung sah, versteckte sich Fire ganz schnell hinter der Säule, aus Angst entdeckt worden zu sein. Er versuchte an nichts zu denken, weil er ja wusste, dass dieser Junge nur darauf wartete, dass Fire wieder an etwas dachte, sodass er ihn finden konnte. Als er dann aber wieder um die Säule herumspähte, war der Junge nicht mehr da. Auf einmal sprach ihn jemand von hinten an. Die Stimme war angespannt, als fürchte sich derjenige, entdeckt zu werden. "Wer bist du und was hast du hier zu suchen?" Langsam, aber mit rasendem Puls, drehte Fire sich um und erschrak. Der Junge der seine Gedanken gehört hatte, stand hinter ihm. Fire war so unter Schock, dass er nicht einmal einen Schreckensschrei von sich geben konnte. Der Junge war gleichgroß wie Fire. Nicht das erstaunte Fire, sondern seine Augen. Die Augen des anderen sahen genauso aus wie Fires eigene Augen – eisblau mit silbernen Sprenkel darin. Da der Junge noch immer keine Antwort bekam, packte er ihn am Kragen und fragte Fire noch einmal. Diesmal mit angespannter Stimme: "Ich habe dich gefragt wer du bist und was du hier zu suchen hast?" Fire atmete durch und hatte plötzlich gar keine Angst mehr vor diesem Jungen und sagte mit normaler Stimme, ohne eine Spur von Angst: "Ich bin neu hier. Ich bin heute angekommen und habe mich auf dem Weg vom Speisesaal zum Schulpark verlaufen. Ich wollte frische Luft schnappen, bevor die vielen Schülern mich anquatschen“ sagte Fire. Das war zwar nicht die ganze Wahrheit, aber ein Teil davon stimmte schon. "Du lügst!" stellte der unbekannte Junge fest. Er sah jetzt gar nicht mehr sauer aus. "Was ist wirklich mit dir los?"
Fire seufzte und sagte erst mal gar nichts. Er überlegte, was er jetzt sagen sollte, ohne alles auszuplaudern. "Ich bin ein Neuankömmling der Akademie..." begann Fire, doch der Junge unterbrach ihn. "Das hast du mir schon gesagt. Komm' zum eigentlichen Teil, was du sagen wolltest." „Wenn du mich loslassen würdest, könnte ich besser mit dir reden, weil ich dann keine Angst mehr um meine Atemluft machen müsste.“ feuerte Fire dem unbekannten Jungen an den Kopf. Der ließ Fire los und sagte dabei: "Wenn du denkst, du könntest vor mir abhauen, dann hast du dich getäuscht“ "Ja, ja, schon okay. Ich hatte auch nicht vor abzuhauen. Du wolltest wissen, warum ich mich hier im Park rumtreibe. Ich sage dir Warum. Also, wie schon gesagt bin ich ein Neuankömmling an der Akademie." sagte Fire mit ruhiger Stimme. Der Junge wollte ihn gerade wieder unterbrechen, aber Fire kam ihm zuvor: "Lass mich bitte ausreden. Ich weiß, dass du das schon weißt. Also: Nachdem ich berufen wurde, hier in diesem Gebäude mein restliches Leben zu verbringen, ist etwas schier Unmögliches passiert, laut Professor Aster. Seit einem Jahrhundert gab es hier keinen Wächter mehr. Und man wusste auch nicht ob die Akademie jemals wieder einen Wächter bekommen sollte, nachdem vor 300 Jahren die Wächter ausgerottet wurden. Doch als die Sucher bei mir ankamen-es waren zehn an der Zahl-, hat Lucian neun Sucher zurückgeschickt um Professor Aster und einen weiteren Feuerdrachen zu holen, die mir helfen sollten. Denn bei mir ist mein Mal oder Tattoo, nenn‘ es wie du‘s willst, zu früh erschienen. Nun gut. Bevor meine Eltern aufwachen konnten, hat mich Lucian etwas beruhigt, sodass ich nicht schreien musste. Hätte ich auch so nicht gemacht, es hat nur höllisch gebrannt. Lucian hatte seine Hand auf meine Schulter gelegt, dass ich ruhig bleibe. Und in dem Zeitraum, wo Lucian auf die anderen wartete, geschah das Unfassbare. Er hat mich angesehen und ich ihn und dann haben wir jeweils in des anderen Seele schauen können. Auf jeden Fall wusste ich, ab diesem Zeitpunkt, wie sich Lucian fühlt und was er denkt. Und so wurde Lucian McGuinn mein Wächter und ich sein Schützling. Haben du und die anderen Schüler von dieser Verkündung gar nichts mitbekommen oder was?" endete Fire seinen Bericht in der Kurzfassung.
Der Junge dachte über seine Worte nach und sprach nach einer Weile: "Das ist mal eine interessante Story. Nein, wir haben nichts davon mitbekommen. Was wir mitbekommen sind nur die neuen Schüler die zu uns in den Flügel kommen. Über alle anderen Schüler oder Schülerinnen wissen wir nichts. Wir wissen nur etwas über die Sucher. Aber du hast den Namen Lucian McGuinn genannt. Ist es der Lucian McGuinn, der zu den besten Suchern gehört?" "Ja, genau den meine ich. Aber eine andere Frage, wer bist du eigentlich? Und warum seid ihr abseits der anderen Schüler und Schülerinnen?" "Leider kann ich dir nichts Näheres über mich sagen, Anordnung des Rektors. Ich muss jetzt sowieso mit Professor Aster reden, weil du in den verbotenen Teil der Schule eingedrungen bist, wenn auch unbeabsichtigt.“ „Was hat das denn zu bedeuten?“ fragte Fire den Jungen. „Das heißt, dass Professor Aster dir zu einem späteren Zeitpunkt einiges zu erzählen hat. Genaueres wirst du von ihm erklärt bekommen. Aber eine Frage habe ich noch an dich? Besser gesagt zwei Fragen. Erstens: Darf ich deinen Namen erfahren? und zweitens: Ich weiß einiges über diese Farbigen Strähnen, aber so eine wie deine habe ich noch nie gesehen. Warum ist deine Strähne silbern?“ fragte der Junge Fire. Fire konnte darauf nur antworten: „Mein Name ist Fire West. Und auf deine Zweite Frage kann ich nur sagen, dass weiß ich selber auch nicht.“
„Okay, danke Fire. Ich werde dich nun zum Schulpark bringen und danach muss ich zu Professor Aster.“ sagte der unbekannte Junge. So brachte der Junge Fire zum Schulpark. Auf dem Weg waren schon andere Schüler und sahen den unbekannten Jungen und Fire an und wunderten sich mal wieder, wer dieser Junge ist und wer war dieser Fire. Sie wussten alle nicht, dass Fire eine sehr große Rolle in der Akademie-Geschichte spielte. Aber sie wunderten sich nur kurz und gingen dann wieder ihren Interessen nach. Als sie an der Tür zum Schulpark ankamen, sagte der Junge zu Fire:“ Fire, ich bitte dich, dass du dir diesen Weg sehr, sehr gut merkst.“ „Welchen Weg?“ fragte Fire und drehte sich zu dem Jungen um. Doch der war auf einmal weg. Fire wusste aber, dass er zum Rektor ging. Und er wusste jetzt auch wieder, welchen Weg er sich merken sollte, hatte sich auch den Weg irgendwie merken können. Er ging zur Tür hinaus und schaute sich den Schulpark genau an. Er war riesengroß. Im hinteren Teil gab es einen Fußballplatz, einen Basketballplatz und sogar einen Skaterplatz. Weiter vorne gab es viele Tischtennisplatten und Bänke. Es gab aber auch einen Teich in der Mitte des Parks. In der Mitte des Parks war eine riesengroße Wiese umrandet von Bäumen.
Kapitel 5
Fire ging die paar Stufen hinunter und stand auf dem Zentralplatz mit Tischen und Bänken, wo alle Schüler Platz hatten. Er wusste, dass er da in der nächsten Zeit essen würde. Zumindest bei schönem Wetter. Der erste Schultag war schon morgen und Fire war aufgeregt. Er grübelte wie wohl die Jahre auf der Dragon-Akademie werden und ob er auch Freunde finden wird. Werde ich auch Feinde haben? dachte sich Fire gerade, als er eine alte Trauerweide in der Mitte des Parks fand und darauf zuging.
Er wusste sofort, dass niemand sonst sich zur Trauerweide wagte, weil sie einen Gruselfaktor mit sich trug. Fire jedoch hatte keine Angst und hatte seit heute einen Lieblingsplatz gefunden. Zu diesem Platz konnte er sich immer zurückziehen, wenn er mal nicht gefunden werde möchte. Denn er spürte auch, dass selbst Lucian Angst vor dieser Trauerweide hatte. Fire hatte noch keine Ahnung, was die Trauerweide für ein Geheimnis hatte. Dieses würde er jedoch von seinem Wächter erfahren, der in dem Moment auf den Schulpark trat und mit rasender Geschwindigkeit sich vor Fire stellte um ihn daran zu hindern, zur Trauerweide zu gehen. Fire erschrak und fuhr Lucian an: „Was soll denn das Lucian?! Musst du dich so ranschleichen und dich so vor mich hinstellen, sodass ich mich zu Tode erschrecke. Und jetzt lass mich durch.“ „Das kann ich nicht Fire. Die Trauerweide ist ein gefährlicher Ort.“ sagte Lucian zu Fire und packte ihn am Arm. „Und warum nicht Lucian!“ geiferte Fire zurück. Er war richtig wütend auf Lucian und wollte sich losreißen. Was ihm jedoch nichts nutzte, denn Lucian hielt Fire mit eisernem Griff fest. „Ich erkläre es dir auf dem Weg zum Zimmer.“ sagte Lucian und zog Fire einfach mit. Fire spürte auf einmal eine unsichtbare Kraft an ihm zerren. Er spürte das diese Kraft böse war und auch von der Trauerweide ausging. Fire wurde mit jedem Schritt, kraftloser und sank schließlich zusammen. Lucian kniete sich hin und sprach zu Fire: „Fire hör mir zu. Du darfst dich dieser Kraft nicht hingeben. Sie zerstört dich innerlich. Steh auf und komm mit ins Gebäude. Da bist du vor dieser Kraft sicher.“ Fire nahm die Stimme Lucians war und kämpfte mit aller Kraft gegen dieses Böse an und schaffte es tatsächlich aufzustehen. Lucian hielt Fire fest und ging mit ihm ins Gebäude. Je weiter er von dieser Trauerweide wegkam, desto besser ging es ihm. Als sie an der Türe waren, konnte Fire schon selbst stehen. Im Gebäude setzten sich dann beide auf den Boden und schnauften erstmal durch.
Nachdem sie sich ein wenig ausgeruht hatten, gingen sie beide auf ihr Zimmer. Fire fragte nach: „Und was hat es nun mit der Trauerweide auf sich, Lucian?“ Lucian schaute auf ihn runter und sprach: „Diese Trauerweide hält den bösesten und fiesesten Bösewicht gefangen, der vor 300 Jahren sein Unwesen in dieser Welt und der Welt der Drachen trieb. Er hieß Leonard Dungeon. Es benötigte die Kraft der Stärksten und weisesten Drachen seiner Zeit, mitunter auch die des Diamantdrachen, um Dungeon einzuschließen. Doch bevor man ihn gefangen nehmen konnte, löschte er alle Diamantdrachen aus.“ „Was sind denn die Diamantdrachen für welche Drachen?“ fragte Fire zwischendurch mal. „Die Diamantdrachen waren zu seiner Zeit sehr wertvoll, sie besaßen nämlich die Fähigkeit alle Elemente zu meistern. Sogar das Element Geist.“ „Wow.“ hauchte Fire. „Ja, das war damals eine sehr verbreitete Gabe. Also zumindest bei den Diamantdrachen, aber es gab auch andere Drachenarten die diese Gabe besaßen. Jedoch nicht so oft vertreten in den anderen Drachenarten.“ „Aber warum hat denn dann dieser Dungeon alle Diamantdrachen ausgelöscht?“ fragte Fire. „Für Dungeon waren die Diamantdrachen gefährlich, da sie ja alle Elemente beherrschten. Jedoch ein Diamantdrache hatte überlebt. Er hatte sich versteckt gehalten, hat sich die Strähne immer wieder nachgefärbt, sodass sie nicht auffiel. An jeder Strähne erkennst du einen Drachen. Also hatte der letzte lebende Diamantdrache sich solange versteckt, bis er gebraucht wurde.“ „An dem Tag an dem Dungeon eingesperrt wurde.“ sagte Fire. „Genau, richtig!“ lobte Lucian ihn. „Aber um auf die Geschichte zurückzugreifen. Als der Tag kam holte man den letzten Diamantdrachen und bat ihn, den Ältesten zu helfen…“ „Wie hieß denn der letzte Diamantdrachen?“ unterbrach ihn Fire. „Fire, lass mich doch weitererzählen.“ lachte Lucian. „Also gut, der letzte Diamantdrachen hieß... Moment da muss ich auch ein bisschen überlegen. Er hieß Marcus West.“
„Ich heiße auch mit Nachnamen West!“ rief Fire plötzlich. „Das heißt dieser Marcus West ist wahrscheinlich mein Urururururgroßvater oder Lucian?“ Lucian seufzte und sagte: „Ja Fire, das stimmt. Er ist dein Urururururgroßvater. Du stammst aus seiner Blutlinie.“ „Aber das heißt, dass ich…“ Fire traute sich nicht es auszusprechen, also beantwortete Lucian seine noch nicht gestellte Frage: „Ja Fire, auch das stimmt. Du bist der letzte Diamantdrache.“ „Wenn ich aber der letzte bin, was ist denn dann damals mit Marcus passiert?“ fragte Fire jetzt mit großer Neugierde. Also erzählte Lucian weiter. Sie sind mittlerweile auf ihrem Zimmer angekommen und setzten sich zusammen auf Lucians Bett. „Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, also die Ältesten baten Marcus West um seine Hilfe. Er jedoch wollte nicht, da ja er der letzte seiner Art war. Er wollte zumindest seinen Liebsten noch Auf Wiedersehen sagen und sagte zum Ältestenrat: ‚Bitte haltet Dungeon noch hin, bis ich wieder hier bin, ich glaube fest an Euch, dass Ihr es schaffen könnt, Meister Yakuda.‘ Meister Yakuda willigte ein und sagte zu Marcus: ‚Dieser Wunsch sei Dir gestattet Master West. Jedoch bedenke, dass Du damit Deine Liebsten womöglich in eine schwierige Lage bringen wirst, da sie Dich wahrscheinlich nicht gehen lassen können. Sie wissen, dass Du womöglich sterben wirst, bei dem Versuch Dungeon ein für alle Mal einzusperren. Behalte dies im Hinterkopf. Und nun, geh von dannen und komme so schnell es geht wieder zurück. Denn lange können auch wir Ältesten Dungeon nicht hinhalten. Er wird mit all seiner Macht versuchen aus seinem Gefängnis herauszubrechen.‘ Marcus verneigte sich und rannte los, während er so rannte verwandelte er sich in den Drachen, damit er schneller bei seinen Liebsten ankam. Meister Yakuda dagegen lief in die andere Richtung um den anderen Ältesten dabei zu helfen, Leonard Dungeon hinzuhalten. Es war eine schwierige Aufgabe, Dungeon so lange festzuhalten, aber Meister Yakuda und die anderen schafften es solange, bis Marcus wieder angeflogen kam.“ „Aber hatte sich Marcus dann nicht verraten? Ich meine Dungeon hatte doch alle Diamantdrachen ausgelöscht?“ fragte Fire leicht irritiert. „Ja, da hast du Recht Fire. Er verriet sich auch, indem er in seiner Drachengestalt zu der Trauerweide hinflog und vor ihr landete.“ sagte Lucian. Und so erzählte Lucian weiter. „Als Marcus sich von seinen Liebsten verabschiedete hatte und bevor er wieder zurückflog, sagte er zu seiner Frau: ‚Eines Tages wird aus meiner Blutlinie der nächste Diamantdrachen aufsteigen, in einer klaren, hellen Vollmondnacht. Und der Vollmond wird sein Verbündeter sein, denn durch ihn wird der Diamantdrachen gestärkt und von dem Vollmond bekommt er die Kraft. Jedoch wird er als Feuerdrachen auf die Welt kommen denn wird nach meinem Element das Nächste sein. Und er wird es sein, der unsere Welt vor einem erneuten Angriff von Dungeon beschützen wird.‘ Er gab seiner Frau noch einen letzten Kuss und flog davon. Seine Familie weinte sehr, doch die letzten Worte von Marcus schrieb seine Frau Leslie West auf, damit es als Prophezeiung in das Archiv der Drachen gelegt wurde.“ „Halt, Moment, das heißt mein Urururururgroßvater wusste schon damals, dass diese Drachenart nicht vollkommen ausgelöscht werden konnte!“ erkannte Fire und schaute fragend Lucian an. „Ja damit hast du Recht Fire. Aber es kam sehr sehr sehr selten vor, dass die gleiche Drachenart - wenn sie erst einmal ausgelöscht wurde – wieder zum Vorschein kam. Jedoch Marcus hatte dieses eine Gen in seinem Blut, dass es irgendwann, in irgendeiner Zeit, den wirklich letzten Diamantdrachen in die Welt rief.“ „Was ist denn das für ein Gen?“ hakte Fire nach. „Dieses Gen beim Namen, kennt nur der Ältestenrat. Keiner hat je den Namen dieses Gens erfahren. Sie sagten nur es sei ein gefährliches Gen. Bevor du wieder fragst Fire, wir wissen selber nicht warum es gefährlich ist.“
PS: Bis jetzt weiß ich noch nicht, wie es weitergehen soll mit Lucian und Fire. Aber ich werde mir etwas überlegen. Bis dahin, viel Spaß mit der Geschichte, ich hoffe sie gefällt euch.
Liebe Grüße,
Tamara
Kapitel 6
Als Lucian mit der Geschichte fertig war, war es schon Zeit für das Abendessen. Und so gingen Lucian und Fire gemeinsam zum Großen Speisesaal. Jeder hing den eigenen Gedanken nach, sodass sie nicht die Gedanken des anderen aufnahmen. Beim Speisesaal angekommen, hörten sie das drinnen ein großer Tumult ausgebrochen war. Und sie öffneten die Tür und sahen schon von weitem, dass etwas nicht stimmte. Alle Schüler und Schülerinnen sahen nicht gut aus. Manchen war schlecht, diese lagen halb an ihrem Platz. Andere wiederum waren sehr unruhig. Als sich Fire genauer umsah in dem Speisesaal sah er, dass immer eine Drachenart das gleiche hatten. So hatten die Sucher diesen wilden Blick, den Erddrachen war übel, den Luftdrachen war schwindelig, den Feuerdrachen war es unglaublich heiß, als hätten sie Fieber, die Wasserdrachen waren sehr unruhig und konnten kaum ihre Füße und Hände ruhighalten. Und die Drachen die zweifarbig sozusagen waren die sahen aus als hätten sie die Grippe. Die Lehrer mussten alle schauen, dass die Schüler und Schülerinnen ruhig blieben. Auch Fire fühlte sich auf einmal ganz komisch und brach stöhnend im Speisesaal vor allen anderen in Ohnmacht. Aster sah dieses und kam so schnell angelaufen, dass man sich wunderte woher der Alte Direktor diese Geschwindigkeit herhat. Bevor Fire mit dem Kopf aufschlug, war schon Lucian bereit und fing ihn auf. Lucian war voller Sorge, dass auch er schon so aussah, als würde er auch gleich umfallen. Und so war es dann auch. Ihm wurde schwindlig und dann brach auch er ohnmächtig zusammen. Bevor jedoch Lucian mit dem Kopf aufschlug, war der fremde Junge, den Fire schon getroffen hatte, da und fing ihn auf. Aster sagte mit lauter Stimme Richtung Speisesaal: „Ich möchte, dass alle Schüler und Schülerinnen im Speisesaal auf ihren Plätzen sitzen bleiben. Die Vertrauensschüler passen auf, dass sich alle daranhalten. Die Ältesten folgen bitte mir.“ Alle Schüler und Schülerinnen wurden von den Vertrauensschülern aufgefordert sich hinzusetzen und Ruhe zu bewahren. Die Schüler und Schülerinnen befolgten dies und sahen erschrocken zu Fire und zu Lucian wie sie da so reglos auf dem Boden lagen. Die Ältesten gingen schnellen Schrittes Richtung Speisesaaltür und bildeten eine Art Schutzkreis um die beiden am Boden. So waren sie vor neugierigen Blicken geschützt.
Aster sagte zu dem fremden Jungen: „Timothy wir beide bringen Lucian und Fire in euren Trakt. Dort werden sie geschützt sein.“ Timothy fragte verwundert: „Vor was werden sie geschützt sein Meister Aster?“ „Vor der Macht der Trauerweide.“ sagte Aster ganz ernst. Und als Timothy den Blick des Schulleiters sah, da wusste er, dass das Gefängnis, in dem Leonard Dungeon vor 300 Jahren eingesperrt wurde, seine Kraft verlor. „Dann ist es also soweit Meister, oder?“ fragte er vorsichtig. „Ja, es ist soweit Timothy,“ sagte Aster. „Deswegen müssen wir Lucian und Fire zusammen in euren Unterirdischen Trakt bringen. Dort wo ihr immer lernt und zusammen euren Abend verbringt. Dort unten kann Dungeon den letzten Diamantdrachen nicht aufspüren. Euer unterirdischer Trakt war früher das Versteck von Marcus West. Dort hat er viele Jahre gelebt, bevor er den Ältesten und Meister Yakoda half, Dungeon einzusperren.“ „Dann war also Marcus West die ganze Zeit in unserem Trakt versteckt ohne dass wir etwas gemerkt hatten?“ fragte erstaunt Timothy. „Ja Timothy, das ist richtig.“ gab Aster zurück. „Aber jetzt beeil dich Timothy, nimm du Lucian auf den Arm und ich nehme Fire. Ihr anderen haltet Dungeon auf, sobald er durch die Haupttür kommt.“ „Verstanden Meister Yakoda.“ sagten die Ältesten im Chor. Fire war kurz bei Sinnen um diese drei Worte aufzuschnappen. Aster sah ihm in die Augen und nickte kaum merklich und Fire fiel wieder in Ohnmacht. Als Fire aufwachte, fand er sich auf einem Bett in einem Keller neben Lucian auf. Lucian war noch immer nicht aufgewacht und so machte sich Fire daran, aufzustehen und sich umzuschauen.
Er ging zur Tür hinaus und ihm wurde auf einmal wieder so schwindlig, dass er sich an der Wand abstützen musste, damit er nicht wieder umfiel. Als der Schwindel vorüber war, ging er nach links. Er wusste nicht warum gerade links, aber seine Intuition sagte ihm, er solle nach links gehen. Er kam an unzähligen Türen vorbei, auf dem verschiedene Symbole oder Nummern darauf standen. Er nahm sich vor später nachzufragen, doch erst ging er immer weiter geradeaus, bis er vor einer großen Tür stehen blieb. Hinter der Türe waren Stimmen zu hören und er wollte gerade wieder umdrehen und auf sein Zimmer gehen, da kam ihm der fremde Junge entgegen, dem er schonmal begegnet war. „Willst du nicht mit reinkommen, Fire?“ fragte dieser ihn. „Erst wenn du mir mal endlich deinen Namen verrätst. Ich traue dir nämlich noch nicht ganz.“ entgegnete Fire mürrisch. „Okay, dann will ich ihn dir verraten. Ich heiße Timothy Wander, bin ein Smaragddrache, besitze die Gabe die Erde zu meistern und gehöre einer Organisation an, die sich um Drachen wie dich kümmern,“ erklärte Timothy. „Wie meinst du das mit ‚die sich um Drachen wie mich kümmern‘?“ fragte Fire. „Komm mit rein und ich werde es dir genau erklären.“ sagte Timothy. „Okay.“ sagte Fire. Timothy machte die große Türe auf und sie schwang buchstäblich auf. Fire war begeistert. Als die Türe offen war, wurde es in dem Raum dahinter still. So still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören. Fire versteckte sich etwas hinter Timothy und lugte an seiner Seite vorsichtig vorbei. Und was er sah, verschlug es ihm die Sprache. Der Raum war ein riesengroßer Speisesaal, noch größer als der im Hauptgebäude. Aber dies war auch nötig, denn es saßen bestimmt nochmal an die hundert Schüler an den Tischen. Und es waren auch hauptsächlich Jungen anwesend. Fire fragte Timothy: „Timothy, warum sind hier nur Jungs und keine Mädchen?“ „Weißt du, das hier sind die ältesten Schüler dieser Schule, sie sind alle schon sehr alt. Und sie sind sozusagen die Wächter der Drachen.“ erklärte Timothy. „Jetzt komm schon hinter mir hervor, hier beißt dich niemand.“ Währenddessen ging das bunte Treiben in dem Speisesaal weiter. Einige aßen zu Abend, andere wiederum übten ihr Element zu meistern und wieder andere redeten einfach miteinander.
Also trat Fire hinter Timothy hervor und schaute ihn fragend an: „Wie alt sind denn diese Jungs hier im Durchschnitt?“ „Im Durchschnitt sind sie hier so zwischen 115 und 120 Jahre alt.“ „Werden alle Drachen so alt?“ „Ja, es werden alle Drachen ziemlich alt. Was denkst du denn, wie alt Professor Aster ist?“ „Ich weiß es nicht, irgendwas um die 60?“ „Hahaha, nein, er ist schon 230 Jahre alt.“ „Waaaas, schon so alt?“ fragte Fire ungläubig. „Oh ja, mein junger Schüler. Damit hättest du jetzt nicht gerechnet oder Fire?“ Fire drehte sich um und sah in die lachenden Augen von Professor Aster. „Nein, damit hätte ich jetzt echt nicht gerechnet. Aber Timothy du wolltest mir doch das mit dieser Organisation erzählen? Was wird jetzt daraus?“ fragte Fire drängelnd. „Warum gehst du nicht schonmal rein und schaust dich nach einem Platz um wo wir uns hinsetzen können, ich komme gleich nach, okay?“ sagte Timothy. „Okay, dann geh ich mal rein.“ sagte Fire etwas unsicher und machte einige Schritte in die Richtung des Saals. Als er sich umdrehte, sah er, dass sich Aster und Timothy leise unterhielten. Also drehte Fire sich auch wieder um und ging in den Speisesaal hinein. Manche Schüler drehten sich um und schauten Fire an und andere beachteten ihn noch gar nicht. Das kam Fire ganz recht. So vergaß er schnell seine Nervosität und benahm sich einfach wie alle anderen Schüler hier. Es standen rechts und links je zwei Reihen Tische und Bänke. Die langen Tischreihen bestanden aus mindesten drei langen Tischen und die Bankreihen bestanden aus mindestens sechs Bänken. Der Mittelgang, in dem sich Fire befand war mindestens fünf Meter breit. Also breit genug um problemlos zu sechst oder siebt im Mittelgang zu laufen ohne dass man sich anstieß und dem anderen auf den Nerv ging. Es sieht hier nicht viel anders aus, als im Haupthaus, nur dass sich hier viel mehr Schüler auf einem Haufen befinden. dachte sich Fire und setzte sich ganz vorne an einem langen freien Stück hin. Als er saß, kam ein Schüler und legte ihm etwas zum Essen hin. Als Fire den Jungen genauer ansah, sah er, dass dieser Junge in ein ordentliches Jackett gekleidet war. Also ging er davon aus, dass dieser Junge so eine Art Kellner war. Er bedankte sich und begann zu essen. Als er Richtung Tür schaute, sah er, dass diese wieder geschlossen war und er gab sich wieder seinem Essen hin und dachte an das was er gehört hatte, nachdem er ohnmächtig geworden war und von Aster hierhergetragen wurde, nämlich an die zwei Worte, die er gehört hatte, als er kurz bei Sinnen war.
Kapitel 7
‚Warum hatte Timothy Aster Meister Yakoda genannt? Wo doch Meister Yakoda längst tot ist. Aus der Geschichte die mir Lucian erzählt hatte, war ja schon Meister Yakoda ein Ältester. Folglich müsste Yakoda damals schon an die 100 Jahre alt gewesen sein. Aber was ich dann nicht verstehe ist, warum Timothy und die anderen Aster Meister Yakoda genannt hatten. Hmmm. Also Timothy hat gesagt, Aster ist schon 230 Jahre alt. Und vor 300 Jahren trieb Dungeon sein Unwesen. Wenn ich jetzt richtig rechne, waren damals die ältesten zwischen 70 und 80 Jahre alt. Das könnte hinkommen. Und wenn Aster Yakoda sein soll, dann war er damals 70 Jahre alt. Quatsch, das kann ja gar nicht stimmen. Das geht ja nicht. Aster müsste ja schon über 300 Jahre alt sein und nicht erst 230. Außer Timothy hat mich angelogen, was das Alter des Professors angeht. Theoretisch gesehen, muss Aster irgendwas um die 370 Jahre alt sein, wenn die Ältesten damals zwischen 70 und 80 Jahre alt waren. Aber das bedeutet, dass alle Lehrer über 300 Jahre alt sein müssten, wenn sie die Ältesten sind. Naja okay, die Lehrer sehen schon recht alt aus. Oder aber, Aster ist der einzige der von den Ältesten damals überlebt hatte. Genau, das wird es sein. Wenn ich richtig zugehört habe, bei Lucians Geschichte, dann hat ja Marcus West sein Leben gelassen, nachdem er den Ältesten geholfen hatte, Leonard Dungeon einzusperren…‘ dachte Fire als seine Gedanken von Lucians Gedanken unterbrochen wurden. Hör auf darüber nachzudenken, Kleiner. Das bringt dir gar nichts. Auch wenn du viele Theorien aufstellst, beweist das noch gar nichts. Professor Aster kann gar nicht Meister Yakoda sein, da Meister Yakoda von den Erzählungen her, ganz anders ausschaut, überbrachte Lucian seine Gedanken.
Lucian war immer noch nicht ganz in der Realität angekommen, als er die beunruhigenden Gedanken von Fire aufschnappte. Er wachte schweißgebadet auf und schaute sich in dem Zimmer um, in dem er lag. Er drehte sich nach rechts und links und fand Fire nicht in dem Zimmer auf. Er setzte sich an den Bettrand und ging das Band was Fire und ihn verband entlang und spürte ihn so auf. Doch als er aufstehen wollte, drehte sich das Zimmer und er musste sich am Bettgestell festhalten, dass er nicht wieder umfiel. Er spürte, dass es Fire nicht anders erging, als er aufwachte. Nachdem sich nicht mehr das ganze Zimmer drehte, ging er langsam Richtung Tür. Er verfolgte dabei dem Gedankenzug von Fire und wurde unruhig. Er sendete Fire eine Botschaft, mit der Hoffnung, Fire würde keinen weiteren Gedanken daran verschwenden und er hatte Erfolg. Er suchte in Fires Kopf nach irgendwelchen Geheimecken, wo vielleicht der Gedanke weitergedacht werden konnte, aber er fand nichts und beruhigte sich wieder. Wenn nämlich Fire Recht behalten sollte und Professor Aster ist wirklich Meister Yakoda, dann hat der liebe Professor die ganze Schule angelogen.
Nachdem Lucian aus dem Zimmer ging, kamen ihm ein paar Jungs von rechts entgegen. Sie gingen alle nach links. Also ging er auch in diese Richtung. Er folgte dem innerlichen Band, um Fire zu finden und fand ihn schließlich in der Richtung, in die er ging. Also ging er in die richtige Richtung. Fire saß alleine an einem Tisch, weit entfernt von den anderen Schülern an seinem Tisch und aß. Als Lucian zu der großen Tür kam, sah er Timothy und Aster in einem leisen Gespräch entwickelt. Aster sah nicht gerade glücklich aus. Und Timothy sah auch alles andere als froh aus. Wahrscheinlich diskutieren sie über irgendwas. dachte er und sah einen funkelnden Blick von Aster wieder. Also schaute Lucian schnell weg, da er nicht wollte, dass der Direktor seine Gedanken weiter aufschnappte und schritt durch die große Tür.
Fire spürte, dass Lucian kam und schaute auf. Und da sah er ihn. Lucian mit seinem blonden Haar und der lila-saphirblauen Strähne. Er freute sich, dass Lucian endlich aufgewacht war und sprang auf und lief zu ihm hin. Als Fire bei Lucian ankam, umarmte Fire Lucian und Lucian erwiderte seine Umarmung. Er war froh, dass Fire nichts zugestoßen ist. Er drehte sich nochmal um und sah in die kühlen blauen Augen vom Direktor. Ich möchte, dass du Fire noch nicht sagst, dass er mit seinen Vermutungen Recht hat. Und es tut mir sehr leid, dass ich dir nicht schon viel früher mein wahres Ich gesagt hatte. Aber damals musste es so sein. Ich bin vor 300 Jahren untergetaucht, sodass mich keiner, der damals zu Dungeon gehörte finden konnte. Ich nahm eine andere Identität an und färbte meine Strähne damals grün. Ich benahm mich unauffällig, genau wie Fires Urururururgroßvater Marcus damals. Nur so konnte ich sicher leben, ohne dass mich Dungeons Anhänger vernichten konnten. Die anderen Ältesten haben das Geschehen damals nicht überlebt. Es kostete eine Menge Energie und ich war damals ziemlich stark. Die anderen sind sozusagen ausgebrannt. Ich dagegen war, nachdem Dungeon endlich gefangen war, nur außer Atem. Nachdem ich untergetaucht bin, habe ich immer Zeitung gelesen und die Anhänger sind alle sterblich gewesen, das heißt, sie sind alle eines natürlichen Todes gestorben. Und in den letzten 100 Jahren konnte ich meine wahre Identität immer noch nicht annehmen, also blieb ich Professor Aster. Jedoch musste ich mir meine Strähne nicht mehr grün färben, da zu der Zeit viele Saphirdrachen geboren wurden. Versprich mir das, Lucian. Bewahre Fire vor der Wahrheit, er könnte es nicht verkraften, dazu ist er noch zu schwach,‘ überbrachte Aster die Gedanken, aber so dass sie Fire nicht aufschnappen konnte.
‚Ich kann Euch nicht sagen, wie schnell ich Euch verzeihen kann, Professor. Aber ich werde mein Bestes geben. Aber da ich nun die Wahrheit kenne, werde ich Euch für Eure Stärke respektieren und ehren, wie es sich ein Meister verdient hat. Fire werde ich ganz langsam und schonend in Abschnitten die Wahrheit offenbaren, da ich der Meinung bin, dass Fire seine wahre Bestimmung erfahren sollte. Aber ich werde noch nicht verraten, dass Ihr Meister Yakoda seid. Das verspreche ich Euch. Jedoch solltet Ihr in der Lage sein, es irgendwann Fire selbst zu sagen, wer Ihr wirklich seid. Das hat er verdient. Und Ihr solltet damit anfangen, ihm zu erklären, was es sich mit diesem Flügel auf sich hat. Dass es sich nicht nur um einen verbotenen Flügel handelt, sondern dass Ihr hier Wächter ausbildet, die Euch helfen werden Dungeon in seine Schranken zu weisen. Und das Fire eine große Rolle bei der ganzen Sache spielt. Ich bitte Euch darum, es ist schon so schwer genug für ihn. Jetzt, nachdem er durch die Legende der Trauerweide weiß, dass er der Diamantdrache ist,‘ überbrachte Lucian seine Gedanken und schaute kurz hinunter auf Fire der ihn noch immer umarmte. Er sagte kurz zu Fire: „Du kannst mich nun wieder loslassen, junger Freund. Ich werde schon nicht entführt von Aliens oder so.“ Lucian lachte und Fire löste sich aus der Umarmung. Lucian sah, dass Fire geweint hatte und kniete sich vor Fire hin und fragte besorgt: „Was ist denn los mein kleiner?“ „Ich hatte solche Angst, dass du vielleicht nicht wieder aufwachst, weil du noch nicht wach warst, als ich aufwachte. Schon da habe ich mir etwas Sorgen um dich gemacht. Aber Timothy hatte mich dann abgelenkt, da musste ich nicht mehr daran denken. Doch als du zur Tür hereinkamst, da kam es einfach über mich.“ erklärte Fire schluchzend. „Aber Fire, du brauchst keine Angst um mich zu haben. Weißt du, ich bin ein sehr starker Drache. Ich bin etwas später zusammengebrochen im Haupthaus. Folglich habe ich auch etwas länger geschlafen als du. Und außerdem darf ich jetzt noch nicht den Löffel abgeben. Ich bin doch dein persönlicher Wächter, da kann ich nicht einfach dem Leben Lebewohl sagen. Ich muss für dich da sein, weißt du. Was anderes lässt meine Bestimmung noch nicht zu.“ beruhigte Lucian Fire und trocknete ihm seine Tränen. „Okay, Kleiner?“ „Ja, okay.“ sagte Fire und beruhigte sich wieder. Lucian drehte sich kurz um und sah, dass ihm Aster zunickte. Also hat er begriffen, dachte Lucian bei sich und ging mit Fire zum Tisch wo er saß und setzte sich bewusst neben Fire, damit Fire sich noch mehr beruhigen konnte. Er spürte nämlich die innere Unruhe von Fire. Und Lucian wollte ihm wieder die Hoffnung zurückgeben. Es funktionierte. Gott sei Dank bin ich ein starker Junge, sonst hätte ich wahrscheinlich Fires Gefühlausbruch nicht standgehalten. Er hat sich wieder beruhigt, dachte Lucian bei sich und lächelte.
Timothy und Aster standen noch immer zusammen, selbst als Lucian Aster in Gedanken geehrt hatte. Timothy sah den Rektor an und sagte: "Also Meister, was hat Lucian 'gesagt'?" "Er 'sagte', dass er mir Respekt erweist und dass ich Fire in baldiger Voraussicht meine wahre Identität preisgeben sollte. Er erwarte dies von mir, da er weiß, wer ich bin." meinte Aster. Timothy schaute den Professor an und nickte zur Bestätigung. Timothy wandte sich zum Gehen, als Aster ihn nochmal ansprach: "Timothy hol die ausgebildeten Wächter und komm mit ihnen in den Hauptspeisesaal. Dort werden wir jeden weiteren Schritt durchgehen. Irgendwie müssen wir Dungeon wieder einsperren. Er hat vor 300 Jahren schon zu viel Unheil über diese Welt gebracht." Aster sah zu Timothy auf und dieser nickte und schwirrte schon davon. Aster ging in den Speisesaal und schnurstracks auf Lucian und Fire zu. Fire sah den Rektor kommen und stupste Lucian in die Seite, dieser schaute zu Fire mit einem leicht ägerlichen Blick, doch Fire zeigte in Richtung Tür. Lucian drehte sich um und sah dann auch, dass Aster auf sie zukam. Sie wollten schon aufstehen, doch Aster schüttelte den Kopf. "Wir wollen doch kein zu großes Aufsehen erregen. Ich wollte euch beiden nur sagen, dass ich mir wünsche, dass ihr egal was ihr hören mögt, immer hier in diesem Flügel bleibt. Und auch egal, wenn ihr irgendwelche Schreie hört, bitte bitte kommt nicht nach draußen gelaufen. Ihr seid hier sicherer als woanders in der ganzen Schule. Vor allem du bist hier sicherer Fire. Du musst wissen, Dungeon ist ein sehr brutaler Mann und dazu ein noch brutalerer Drache, der keine Scheu hegt zu töten. Wenn er aber deine Magie spürt, Fire, dann ist es um ihn geschehen. Seine damalige Jagd nach Diamantdrachen hat ein jähes Ende genommen, als er in die Trauerweide gesperrt wurde. Ich kann mich noch ganz genau an den Wortlaut erinnern. Er hatte einst gesagt 'Wenn ich jemals wieder in diese Welt kann. Egal ob durch Magie oder einer Aura eines Diamantdrachens werde ich diesen einen Diamantdrachen jagen, bis ich ihn habe'. Dabei lachte er noch ganz dreckig und hatte sich nicht mehr gewehrt, sich in den Baum sperren zu lassen. Also Fire, versprich mir, dass du diesen Flügel die nächste Zeit nicht mehr verlässt. Wir werden all deine Sachen und auch die von Lucian in euer neues Zimmer bringen, bevor Dungeon vollkommen ausgebrochen ist. Denn er wird deine Fährte aufnehmen und dich suchen." sagte er zu den Beiden und sah Fire an. Fire nickte und sagte ganz erschrocken: "Wenn Dungeon aber meine Fährte aufnimmt, dann wird es ihn zu meinen Eltern führen! Das kann und will ich nicht riskieren Professor, ich muss sie warnen.“ Aster sah, dass Fire aufstehen wollte und er legte einen Schleier über den Speisesaal und fror diesen Moment ein, sodass er sich mit Fire unterhalten konnte. Er legte zeitgleich mit dem Schleier unsichtbare Fesseln auf Fire, die ihn an der Bank festhalten sollten, als etwas Unerwartetes geschah. Fire wollte gerade aufstehen, als ihn eine unsichtbare Kraft wieder auf die Bank zerrte. Fire versuchte sich mit aller Kraft zu befreien, doch er schaffte es nicht. Als er aufsah, sah er, dass der gesamte Speisesaal wie eingefroren schien. Er wunderte sich kurz und fragte sich was denn nun wieder los war. Er wollte auch schon Lucian fragen, aber als Fire sich ihm zuwandte war auch er wie eingefroren.
Er schaute sich noch ein bisschen genauer um und sah, dass Aster auch nicht eingefroren war, sondern Fire genau beobachte. Es verwirrte Fire, also schaute er wieder weg. Aster hatte den verwirrten Blick wahrgenommen. Aber er hat auch etwas anderes an Fire wahrgenommen. Etwas viel Wichtigeres. Er kam nicht gleich drauf. Aber als er Fire so anschaute, spürte er, dass sich in Fire der Drache regte. Der Drache wollte rausgelassen werden. Also ging Aster ein paar Schritte zurück um nicht in der Nähe des ausbrechenden Drachen zu sein, da dieses auch tödlich enden könnte. Man weiß nämlich nie, ob der Drache in einem sauer ist, weil er solange im Körper geschlummert hatte.
Fire sah, dass Aster einen kleinen Abstand zu ihm aufbaute und fragte sich warum er dies machte. Doch dann spürte er es. Es entstand ein Gefühl in Fire, dass er nicht beschreiben konnte. Ihm wurde zuerst heiß, dann kalt. Dann spürte er eine ihm unbekannte Kraft in sich aufsteigen und die unsichtbaren Fesseln die ihn auf der Bank hielten, fielen ab. Dann spürte er einen Schmerz. Einen stechenden Schmerz. Er fiel auf den Boden und krümmte sich. In ihm keimte ein Schrei. Aber er unterdrückte es zu schreien. Und so wand er sich unter den Schmerzen. Tränen rannen ihm über die Wangen. Er wollte sie wegwischen, aber es ging nicht. Er konnte seinen rechten Arm nicht in Richtung Gesicht führen, weil es viel zu schmerzhaft war. Also ließ er es geschehen. Er fühlte sich wie unter einem sehr, sehr scharfen Messer. Kurz flaute der Schmerz ab, da dachte Fire dann, es wäre vorbei. Aber er hatte sich getäuscht. Die Schmerzen kamen mit voller Wucht zurück und er keuchte kurz auf, bevor er letztendlich dann doch aufschrie, weil er es nicht mehr aushalten konnte, den Schrei zu unterdrücken.
Aster sah in Fire seinen Drachen erwachen. Was heißen soll, Fire begann sich zu verwandeln. Die erste Verwandlung ist sehr schmerzhaft, da sich der Körper und die Seele gemeinsam verwandeln. Bei einer Verwandlung in den Drachen – zumindest bei der allerersten Verwandlung - spüren die Jungdrachen Hitze und Kälte, weil sich der Atem und die Körpertemperatur ändern. Das heißt, dass die Körpertemperatur auf ungefähr 24° runterfällt, der Atem sich jedoch auf fast 40° erwärmt. Der Atem muss so heiß sein, damit das Drachenfeuer die Kraft und Stärke hat, die man in den Legenden liest. Dann spüren sie ein Ziehen und Reißen, das zeigt an, dass sich Körper und Seele auseinander dehnen. Der Körper wird muskulöser und somit die Seele größer und auch aufnahmefähiger was Gedanken und Gefühle betrifft. Doch Aster selbst war noch nie anwesend bei einer Verwandlung. Die Kinder verwandelten sich oft alleine. Wenn die Kinder ein unbekanntes Gefühl in sich entdecken, gingen sie meistens in den Wald in eine Höhle. Man hörte dann ganz schwach ihre Schreie, wenn der Wind günstig wehte. Und wenn Aster dann aus seinem Bürofenster in Richtung ebendieser Höhle schaute, sah er kurz darauf einen Jungdrachen in den Himmel steigen. Doch selber war er nie bei einer dabei gewesen. Er weckte Lucian und ging mit ihm ein paar Schritte weg und ließ Fire seine Verwandlung beenden.
Lucian wachte aus einer ungewöhnlichen Starre auf, als ihm Schreie durch sein Bewusstsein sickerten. Sofort war er hellwach und suchte nach der Quelle der Schreie. Doch bevor er reagieren konnte, wurde er nach hinten gerissen. Verwundert sah er sich um und sah in die eisblauen Augen von Aster. Gerade wollt Lucian ihn anfegen, als Aster in eine Richtung mit seinem Zeigefinger zeigte. Lucian folgte dem Finger und erschrak. Er sah Fire auf dem Boden liegen, wie er sich wand und krümmte und wollte zu ihm laufen und ihm irgendwie helfen - wahrer Wächterinstinkt eben -, als Aster ihn zurückhielt. Er wollte schon protestieren, doch Aster sagte ihm: "Fire verwandelt sich gerade. Es wäre dein Tod, ihm zu nahe zu kommen. Und du willst ihm doch bestimmt nicht noch mehr Schmerzen zufügen. Denn wenn ein wahrer Wächter stirbt, zerreist das Band zwischen euch und dieses tut mehr weh, als die erste Verwandlung in einen Drachen." Lucian sah zu Fire und spürte dessen Schmerzen. Er sank in die Knie und spürte wie ihm Tränen das Gesicht herunterliefen. Aster ging neben ihm in die Knie und hielt Lucian einfach nur fest. Aster schenkte ihm Trost und Geborgenheit und auch ein bisschen Hoffnung, dass Fire seine Verwandlung überlebt.
Es gab schon Fälle, da hat sich ein Schüler in den Wald begeben zur Verwandlung und flog nicht in den Abendhimmel. Aster kannte jede Drachenart an der Schule, konnte meistens die Namen noch zuordnen. Aber bei den Schülern die nicht an solchen Tagen in die Lüfte stiegen, hatten leider der Verwandlung nicht standgehalten. Mancher Geist war zu schwach, die Verwandlung zu überstehen. Und jedes Mal, wenn so ein Tag wieder war, hielt die ganze Schule einen Gedenktag und Aster konnte immer den Verstorbenen einen Namen zuordnen, da es ja immer die neuen Schüler waren.
Nach einer gefühlten Ewigkeit, wie Fire schien, ebbte der Schmerz langsam ab und er öffnete die Augen. Als er sie öffnete, sah er, dass Aster Lucian im Arm hielt und wollte schon auf ihn zugehen, doch seine Beine knickten ihm am und er fiel wieder hin. Als er sich verwundert umschaute, war der Saal noch immer eingefroren, aber diesmal sah Fire jedes kleinste Detail. Er sah eine Spinne im hintersten Winkel ein Netz spinnen, er sah die kleinsten Krümelchen auf den Tischen der anderen und er sah noch jedes Staubkorn, was auf den Regalen im Saal lag.
Und als er an sich hinunterblickte, war er sehr erstaunt wie er aussah. Und dann wurde ihm klar, dass er sich in einen Drachen verwandelt hatte. Und in was für einen Drachen. Er hatte Schuppen die wie Diamanten funkelten, mit einem Hauch rötlichen Schimmerns. Und da wurde ihm wieder nur bewusst, was für eine Bürde er zu tragen hatte. Er war der prophezeite Diamantdrache und seine Gestalt machte es ihm das nur zu deutlich. Und trotzdem war Fire überwältigt, wie schön er in seiner Drachengestalt aussah. Er begutachtete seine großen Flügel, seinen langen kräftigen Hals, seinen von Muskeln gespannten Körper, bis hin zu seinem langen Schwanz mit Stacheln obendrauf.
Dann sah er noch mal zu Aster und Lucian und versuchte auf die beiden zuzugehen. Doch nach einem Schritt gaben seine Beine wieder nach und er fiel der Länge nach hin. Fire war enttäuscht und blieb einfach liegen, denn er wollte nicht mehr. Und er fing an zu weinen, weil er sich dafür hasste, dass er nicht einen einzigen Schritt machen konnte.
Da wand sich Lucian aus Asters Armen und machte einen vorsichtigen Schritt in Richtung Fire. Aster raunte ihm zu: "Lucian, sei vorsichtig. Wenn der Drache frisch entfacht ist, dann sind sie meisten unberechenbar." Lucian riskierte einen Blick zu Aster und sagte mit fester Stimme: "Er wird mir nichts tun, das weiß ich." Und er ging langsam auf Fire zu. "Hey, Kleiner. Ich weiß, dass du mich hörst. Und ich weiß wie du dich fühlst, denn ich fühle ja mit dir." sagte er zu Fire und ging bei jedem Wort ein Stückchen näher zu ihm hin. Fire sah, dass Lucian immer näherkam und rutschte ein Stück von ihm weg. Er wollte nicht, dass er ihn so sah. Aber als Lucian trotzdem immer näherkam, ließ Fire es zu. Er kauerte sich nur zusammen.
Lucian ging noch ein Schritt und noch einen Schritt, dann war er auch schon bei Fire. Als Lucian Fire berühren wollte, zuckte Fire zusammen. In dem Moment, in dem Fire zusammenzuckte, zog Lucian seine Hand wieder zurück. Denn er wollte ja nichts riskieren. Nachdem Fire nicht auf seine gesprochenen Worte reagierte, versuchte er Fire in Gedanken zu ermutigen.
'Okay Fire, jetzt hör mir zu okay. Ich werde dir helfen.'
'Lucian es geht nicht. Ich kann nicht mal einen Schritt gehen, wie willst du mir dabei helfen bitte?'
'Ich werde dich jetzt berühren okay?'
'Okay'
Nachdem das sozusagen geklärt war, unternahm Lucian einen zweiten Versuch, Fire zu berühren. Denn Lucian wusste, nur so kann er ein noch tieferes Vertrauen zu Fire aufbauen, indem auch der Drache in Fire Lucian akzeptiert und ihn als seinen Wächter anerkennt. Also ging Lucian auf Fire zu und hob seine Hand und hielt sie einfach nur so. So hatte der Drache in Fire genug Zeit zu schauen ob Lucian was Böses wollte oder nicht. Fire spürte, dass der Drache in ihm an die Vergangenheit dachte, aber auch er musste daran denken, dass in der Vergangenheit die Diamantdrachen ziemlich grob behandelt worden sind und konnte seinen Drachen in sich sehr gut verstehen. Fire musste sich auch selbst mit dem Drachen in sich vereinen, dass sie eines werden, doch er wusste nicht wie. Er war verängstigt und gleichzeitig verwirrt. Er wollte sich gerade wieder zurückziehen, als er eine Berührung an seinem Hals wahrnahm. Und sofort schaute er, wer diese Berührung verursachte, als ihm einfiel, dass Lucian ihm ja helfen will.
Fire ließ die Berührung zu und so schloss Lucian seine Arme um den kräftigen Hals von Fire. Aster war erstaunt, dass der Drache solch eine Berührung zuließ und dazu noch direkt nach der ersten Verwandlung. Aster sagte zu Lucian: "Du solltest mit Fire schnell in die große Turnhalle den Flur hinunter und dann rechts. Du kennst den Weg. Der Freeze-Moment wird schwächer." "Alles klar, Professor." sagte Lucian und wandte sich wieder Fire zu.
'Fire, du musst jetzt versuchen dich aufzurichten'
'Ich versuch's ja schon.'
'Du schaffst das, ich glaube an dich.'
Nach diesen Worten spürte Fire einen Schwung neuer Energie in sich aufwallen. Und er rappelte sich auf und stellte sich auf seine Hinterbeine und behielt sein Gleichgewicht.
'Super Fire, ich bin stolz auf dich.'
'Danke, Lucian.'
'Nichts zu danken, dafür bin ich ja da. Um dir zu helfen, wenn es nötig wird. Und jetzt musst du nur noch versuchen zu laufen, sodass wir in die große Turnhalle gehen können und du deine Flugfähigkeit ausnutzen kannst und ausprobieren kannst.'
'Okay, ich versuchs. Ist die Turnhalle überhaupt so hoch und groß, dass ein Drache darin fliegen kann und sich problemlos bewegen kann?'
'Aber ja doch.'
Und so versuchte Fire zu laufen. Er dachte bei sich, immer ein Bein vor das andere. Aber das war gar nicht so leicht, da er ja nicht wusste wie er zu laufen hatte in seiner Drachengestalt. Er machte einen Schritt und knickte ein, er machte wieder einen Schritt und knickte wieder ein. Er brüllte, weil es einfach nich klappen wollte. Da begann sich sein Drache in ihm zu regen. Fire erschrak für einen Moment und stieß aus Versehen Lucian weg. Lucian flog drei Meter nach hinten und rollte sich ab, so dass er sich nicht zu schlimm verletzen konnte.
'Fire, alles in Ordnung?'
'Oh, entschuldige Lucian! Das wollte ich nicht. Bitte entschuldige mich.'
'Mir ist nichts passiert, nur ein paar kleine Schrammen nichts weiter. Was war denn eben los?'
'Ich weiß nicht, aber ich glaube der Drache in mir will mir auch helfen. Er hatte sich geregt und ich bin erschrocken.'
'Okay Fire, ich werde wieder auf dich zukommen, ja?'
'Ja, alles klar.'
Aster beobachte alles aus sicherer Entfernung und dachte bei sich, 'Hoffentlich schaffen es die beiden noch rechtzeitig in die Halle, bevor Fire's Drache in ihm ungeduldig wird.'
Überraschender Weise wurde sein Drache nicht ungeduldig, ganz im Gegenteil. Sein Drache akzeptierte es, dass es noch eine Weile dauern würde bis sie fliegen konnten.
"Beeilt euch", sagte er zu den beiden. Insgeheim hoffte er aber auch, dass er den Moment noch mitbekam, in dem Fire seinen Drachen akzeptierte. Das war ein sehr bedeutender Moment zwischen Drache und dem Drachenträger, denn wenn sich beide wirklich akzeptierten, dann schoss eine Woge purer Energieessenz heraus, die jeder spüren konnte.
Fire ließ wieder zu, dass Lucian zu ihm kam. Dann konzentrierte er sich und sein Drache begann sich wieder zu regen. Fire kannte jetzt das Gefühl und ließ sich selbst vom Drachen helfen. Der Drache zeigte ihm die Bewegungen, die er zum Laufen, Fliegen und allem anderen brauchte. Und so akzeptierte endlich Fire seinen Drachen, da er wusste, dass das Drachendasein jetzt zu seinem Leben gehörte und sie verbanden sich zu einem Gefühl miteinander.
Lucian spürte, dass sein Schützling endlich seinen Drachen in sich akzeptierte und machte sich bereit, sich irgendwo festzuhalten, denn er wusste von der Energiewelle die kommen würde. Aster schickte allen anderen Schülern der Drachenakademie einen schnellen Gedanken, sich irgendwo festzuhalten.
Und da kam sie auch schon. Die heiß ersehnte Energiewelle. Sie erfüllte das gesamte Gebäude, den Pausenhof. Ja, sogar die Gärten. Jeder Schüler auf dem gesamten Gelände fragte sich, welcher neue Schüler sich verwandelt hatte und sich zu einem großen ganzen mit seinem Drachen verband.
Als Lucian mit der Geschichte fertig war, war es schon Zeit für das Abendessen. Und so gingen Lucian und Fire gemeinsam zum Großen Speisesaal. Jeder hing den eigenen Gedanken nach, sodass sie nicht die Gedanken des anderen aufnahmen. Beim Speisesaal angekommen, hörten sie dass drinnen ein großer Tumult ausgebrochen war. Und sie öffneten die Tür und sahen schon von weitem, dass etwas nicht stimmte. Alle Schüler und Schülerinnen sahen nicht gut aus. Manchen war schlecht, diese lagen halb an ihrem Platz. Andere wiederum waren sehr unruhig. Als sich Fire genauer umsah in dem Speisesaal sah er, dass immer eine Drachenart das gleiche hatten. So hatten die Sucher diesen wilden Blick, den Erddrachen war übel, den Luftdrachen war schwindelig, den Feuerdrachen war es unglaublich heiß, als hätten sie Fieber, die Wasserdrachen waren sehr unruhig und konnten kaum ihre Füße und Hände ruhighalten. Und die Drachen die zweifarbig sozusagen waren die sahen aus als hätten sie die Grippe. Die Lehrer mussten alle schauen, dass die Schüler und Schülerinnen ruhig blieben. Auch Fire fühlte sich auf einmal ganz komisch und brach stöhnend im Speisesaal vor allen anderen in Ohmacht. Aster sah dieses und kam so schnell angelaufen, dass man sich wunderte woher der Alte Direktor diese Geschwindigkeit herhat. Bevor Fire mit dem Kopf aufschlug, war schon Lucian bereit und fing ihn auf. Lucian war voller Sorge, dass auch er schon so aussah, als würde er auch gleich umfallen. Und so war es dann auch. Ihm wurde schwindlig und dann brach auch er ohnmächtig zusammen. Bevor jedoch Lucian mit dem Kopf aufschlug, war der fremde Junge, den Fire schon getroffen hatte, da und fing ihn auf. Aster sagte mit lauter Stimme Richtung Speisesaal: „Ich möchte, dass alle Schüler und Schülerinnen im Speisesaal auf ihren Plätzen sitzen bleiben. Die Vertrauensschüler passen auf, dass sich alle daran halten. Die Ältesten folgen bitte mir.“ Alle Schüler und Schülerinnen wurden von den Vertrauensschülern aufgefordert sich hinzusetzen und Ruhe zu bewahren. Die Schüler und Schülerinnen befolgten dies und sahen erschrocken zu Fire und zu Lucian wie sie da so reglos auf dem Boden lagen. Die Ältesten gingen schnellen Schrittes Richtung Speisesaaltür und bildeten eine Art Schutzkreis um die beiden am Boden. So waren sie vor neugierigen Blicken geschützt.
Aster sagte zu dem fremden Jungen: „Timothy wir beide bringen Lucian und Fire in euren Trakt. Dort werden sie geschützt sein.“ Timothy fragte verwundert: „Vor was werden sie geschützt sein Meister Aster?“ „Vor der Macht der Trauerweide.“ sagte Aster ganz ernst. Und als Timothy den Blick des Schulleiters sah, da wusste er, dass das Gefängnis, in dem Leonard Dungeon vor 300 Jahren eingesperrt wurde, seine Kraft verlor. „Dann ist es also soweit Meister, oder?“ fragte er vorsichtig. „Ja, es ist soweit Timothy,“ sagte Aster. „Deswegen müssen wir Lucian und Fire zusammen in euren Unterirdischen Trakt bringen. Dort wo ihr immer lernt und zusammen euren Abend verbringt. Dort unten kann Dungeon den letzten Diamantdrachen nicht aufspüren. Euer unterirdischer Trakt war früher das Versteck von Marcus West. Dort hat er viele Jahre gelebt, bevor er den Ältesten und Meister Yakoda half, Dungeon einzusperren.“ „Dann war also Marcus West die ganze Zeit in unserem Trakt versteckt ohne dass wir etwas gemerkt hatten?“ fragte erstaunt Timothy. „Ja Timothy, das ist richtig.“ gab Aster zurück. „Aber jetzt beeil dich Timothy, nimm du Lucian auf den Arm und ich nehme Fire. Ihr anderen haltet Dungeon auf, sobald er durch die Haupttür kommt.“ „Verstanden Meister Yakoda.“ sagten die Ältesten im Chor. Fire war kurz bei Sinnen um diese drei Worte aufzuschnappen. Aster sah ihm in die Augen und nickte kaum merklich und Fire fiel wieder in Ohnmacht. Als Fire aufwachte, fand er sich auf einem Bett in einem Keller neben Lucian auf. Lucian war noch immer nicht aufgewacht und so machte sich Fire daran, aufzustehen und sich umzuschauen.
Er ging zur Tür hinaus und ihm wurde auf einmal wieder so schwindlig, dass er sich an der Wand abstützen musste, damit er nicht wieder umfiel. Als der Schwindel vorüber war, ging er nach links. Er wusste nicht warum gerade links, aber seine Intuition sagte ihm, er solle nach links gehen. Er kam an unzähligen Türen vorbei, auf dem verschiedene Symbole oder Nummern darauf standen. Er nahm sich vor später nachzufragen, doch erst ging er immer weiter geradeaus, bis er vor einer großen Tür stehen blieb. Hinter der Türe waren Stimmen zu hören und er wollte gerade wieder umdrehen und auf sein Zimmer gehen, da kam ihm der fremde Junge entgegen, dem er schonmal begegnet war. „Willst du nicht mit reinkommen, Fire?“ fragte dieser ihn. „Erst wenn du mir mal endlich deinen Namen verrätst. Ich traue dir nämlich noch nicht ganz.“ entgegnete Fire mürrisch. „Okay, dann will ich ihn dir verraten. Ich heiße Timothy Wander, bin ein Smaragddrache, besitze die Gabe die Erde zu meistern und gehöre einer Organisation an, die sich um Drachen wie dich kümmern,“ erklärte Timothy. „Wie meinst du das mit ‚die sich um Drachen wie mich kümmern‘?“ fragte Fire. „Komm mit rein und ich werde es dir genau erklären.“ sagte Timothy. „Okay.“ sagte Fire. Timothy machte die große Türe auf und sie schwang buchstäblich auf. Fire war begeistert. Als die Türe offen war, wurde es in dem Raum dahinter still. So still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören. Fire versteckte sich etwas hinter Timothy und lugte an seiner Seite vorsichtig vorbei. Und was er sah, verschlug es ihm die Sprache. Der Raum war ein riesengroßer Speisesaal, noch größer als der im Hauptgebäude. Aber dies war auch nötig, denn es saßen bestimmt nochmal an die hundert Schüler an den Tischen. Und es waren auch hauptsächlich Jungen anwesend. Fire fragte Timothy: „Timothy, warum sind hier nur Jungs und keine Mädchen?“ „Weißt du, das hier sind die ältesten Schüler dieser Schule, sie sind alle schon sehr alt. Und sie sind sozusagen die Wächter der Drachen.“ erklärte Timothy. „Jetzt komm schon hinter mir hervor, hier beißt dich niemand.“ Währenddessen ging das bunte Treiben in dem Speisesaal weiter. Einige aßen zu Abend, andere wiederum übten ihr Element zu meistern und wieder andere redeten einfach miteinander.
Also trat Fire hinter Timothy hervor und schaute ihn fragend an: „Wie alt sind denn diese Jungs hier im Durchschnitt?“ „Im Durchschnitt sind sie hier so zwischen 115 und 120 Jahre alt.“ „Werden alle Drachen so alt?“ „Ja, es werden alle Drachen ziemlich alt. Was denkst du denn, wie alt Professor Aster ist?“ „Ich weiß es nicht, irgendwas um die 60?“ „Hahaha, nein, er ist schon 230 Jahre alt.“ „Waaaas, schon so alt?“ fragte Fire ungläubig. „Oh ja, mein junger Schüler. Damit hättest du jetzt nicht gerechnet oder Fire?“ Fire drehte sich um und sah in die lachenden Augen von Professor Aster. „Nein, damit hätte ich jetzt echt nicht gerechnet. Aber Timothy du wolltest mir doch das mit dieser Organisation erzählen? Was wird jetzt daraus?“ fragte Fire drängelnd. „Warum gehst du nicht schonmal rein und schaust dich nach einem Platz um wo wir uns hinsetzen können, ich komme gleich nach, okay?“ sagte Timothy. „Okay, dann geh ich mal rein.“ sagte Fire etwas unsicher und machte einige Schritte in die Richtung des Saals. Als er sich umdrehte, sah er, dass sich Aster und Timothy leise unterhielten. Also drehte Fire sich auch wieder um und ging in den Speisesaal hinein. Manche Schüler drehten sich um und schauten Fire an und andere beachteten ihn noch gar nicht. Das kam Fire ganz recht. So vergaß er schnell seine Nervosität und benahm sich einfach wie alle anderen Schüler hier. Es standen rechts und links je zwei Reihen Tische und Bänke. Die langen Tischreihen bestanden aus mindesten drei langen Tischen und die Bankreihen bestanden aus mindestens sechs Bänken. Der Mittelgang, in dem sich Fire befand war mindestens fünf Meter breit. Also breit genug um problemlos zu sechst oder siebt im Mittelgang zu laufen ohne das man sich anstieß und dem anderen auf den Nerv ging. Es sieht hier nicht viel anders aus, als im Haupthaus, nur dass sich hier viel mehr Schüler auf einem Haufen befinden. dachte sich Fire und setzte sich ganz vorne an einem langen freien Stück hin. Als er saß, kam ein Schüler und legte ihm etwas zum essen hin. Als Fire den Jungen genauer ansah, sah er dass dieser Junge in ein ordentliches Jacket gekleidet war. Also ging er davon aus, dass dieser Junge so eine Art Kellner war. Er bedankte sich und begann zu essen. Als er Richtung Tür schaute, sah er dass diese wieder geschlossen war und er gab sich wieder seinem Essen hin und dachte an das was er gehört hatte, nachdem er ohnmächtig geworden war und von Aster hierher getragen wurde, nämlich an die zwei Worte, die er gehört hatte, als er kurz bei Sinnen war.
Warum hatte Timothy Aster Meister Yakoda genannt? Wo doch Meister Yakoda längst tot ist. Aus der Geschichte die mir Lucian erzählt hatte, war ja schon Meister Yakoda ein Ältester. Folglich müsste Yakoda damals schon an die 100 Jahre alt gewesen sein. Aber was ich dann nicht verstehe ist, warum Timothy und die anderen Aster Meister Yakoda genannt hatten. Hmmm. Also Timothy hat gesagt, Aster ist schon 230 Jahre alt. Und vor 300 Jahren trieb Dungeon sein Unwesen. Wenn ich jetzt richtig rechne, waren damals die ältesten zwischen 70 und 80 Jahre alt. Das könnte hinkommen. Und wenn Aster Yakoda sein soll, dann war er damals 70 Jahre alt. Quatsch, das kann ja gar nicht stimmen. Das geht ja nicht. Aster müsste ja schon über 300 Jahre alt sein und nicht erst 230. Außer Timothy hat mich angelogen, was das Alter des Professors angeht. Theoretisch gesehen, muss Aster irgendwas um die 370 Jahre alt sein, wenn die Ältesten damals zwischen 70 und 80 Jahre alt waren. Aber das bedeutet, dass alle Lehrer über 300 Jahre alt sein müssten, wenn sie die Ältesten sind. Naja okay, die Lehrer sehen schon recht alt aus. Oder aber, Aster ist der einzigste der von den Ältesten damals überlebt hatte. Genau, das wird es sein. Wenn ich richtig zugehört habe, bei Lucians Geschichte, dann hat ja Marcus West sein Leben gelassen, nachdem er den Ältesten geholfen hatte, Leonard Dungeon einzusperren..... dachte Fire als seine Gedanken von Lucians Gedanken unterbrochen wurden. Hör auf darüber nachzudenken, Kleiner. Das bringt dir gar nichts. Auch wenn du viele Theorien aufstellst, beweist das noch gar nichts. Professor Aster kann gar nicht Meister Yakoda sein, da Meister Yakoda von den Erzählungen her, ganz anders ausschaut, überbrachte Lucian seine Gedanken.
Lucian war immer noch nicht ganz in der Realität angekommen als er beunruhigende Gedanken von Fire aufschnappte. Er wachte schweißgebadet auf und schaute sich in dem Zimmer um, in dem er lag. Er drehte sich nach rechts und links und fand Fire nicht in dem Zimmer auf. Er setzte sich an den Bettrand und ging das Band was Fire und ihn verband entlang und spürte ihn so auf. Doch als er aufstehen wollte, drehte sich das Zimmer und er musste sich am Bettgestell festhalten, dass er nicht wieder umfiel. Er spürte, dass es Fire nicht anders erging, als er aufwachte. Nachdem sich nicht mehr das ganze Zimmer drehte, ging er langsam Richtung Tür. Er verfolgte dabei dem Gedankenzug von Fire und wurde unruhig. Er sendete Fire eine Botschaft, mit der Hoffnung, Fire würde keinen weiteren Gedanken daran verschwenden und er hatte Erfolg. Er suchte in Fires Kopf nach irgendwelchen Geheimecken, wo vielleicht der Gedanke weitergedacht werden konnte, aber er fand nichts und beruhigte sich wieder. Wenn nämlich Fire Recht behalten sollte und Professor Aster ist wirklich Meister Yakoda, dann hat der liebe Professor die ganze Schule angelogen.
Nachdem Lucian aus dem Zimmer ging, kamen ihm ein paar Jungs von rechts entgegen. Sie gingen alle nach links. Also ging er auch in diese Richtung. Er folgte dem innerlichen Band, um Fire zu finden und fand ihn schließlich in der Richtung, in die er ging. Also ging er in die richtige Richtung. Fire saß alleine an einem Tisch, weit entfernt von den anderen Schülern an seinem Tisch und aß. Als Lucian zu der großen Tür kam, sah er Timothy und Aster in einem leisen Gespräch entwickelt. Aster sah nicht gerade glücklich aus. Und Timothy sah auch alles andere als froh aus. Wahrscheinlich diskutieren sie über irgendwas. dachte er und sah einen funkelnden Blick von Aster wieder. Also schaute Lucian schnell weg, da er nicht wollte, dass der Direktor seine Gedanken weiter aufschnappte und schritt durch die große Tür.
Fire spürte, dass Lucian kam und schaute auf. Und da sah er ihn. Lucian mit seinem blonden Haar und der lila-saphirblauen Strähne. Er freute sich, dass Lucian endlich aufgewacht war und sprang auf und lief zu ihm hin. Als Fire bei Lucian ankam, umarmte Fire Lucian und Lucian erwiderte seine Umarmung. Er war froh, dass Fire nichts zugestoßen ist. Er drehte sich nochmal um und sah in die kühlen blauen Augen vom Direktor. Ich möchte, dass du Fire noch nicht sagst, dass er mit seinen Vermutungen Recht hat. Und es tut mir sehr leid, dass ich dir nicht schon viel früher mein wahres Ich gesagt hatte. Aber damals musste es so sein. Ich bin vor 300 Jahren untergetaucht, sodass mich keiner, der damals zu Dungeon gehörte finden konnte. Ich nahm eine andere Identität an und färbte meine Strähne damals grün. Ich benahm mich unauffällig, genau wie Fires Urururururgroßvater Marcus damals. Nur so konnte ich sicher leben, ohne dass mich Dungeons Anhänger vernichten konnten. Die anderen Ältesten haben das Geschehen damals nicht überlebt. Es kostete eine Menge Energie und ich war damals ziemlich stark. Die anderen sind sozusagen ausgebrannt. Ich dagegen war, nachdem Dungeon endlich gefangen war, nur außer Atem. Nachdem ich untergetaucht bin, habe ich immer Zeitung gelesen und die Anhänger sind alle sterblich gewesen, dass heißt, sie sind alle eines natürlichen Todes gestorben. Und in den letzten 100 Jahren konnte ich meine wahre Identität immer noch nicht annehmen, also blieb ich Professor Aster. Jedoch musste ich mir meine Strähne nicht mehr grün färben, da zu der Zeit viele Saphirdrachen geboren wurden. Versprich mir das, Lucian. Bewahre Fire vor der Wahrheit, er könnte es nicht verkraften, dazu ist er noch zu schwach. überbrachte Aster die Gedanken, aber so dass sie Fire nicht aufschnappen konnte.
Ich kann Euch nicht sagen, wie schnell ich Euch verzeihen kann, Professor. Aber ich werde mein bestes geben. Aber da ich nun die Wahrheit kenne, werde ich Euch für Eure Stärke respektieren und ehren, wie es sich ein Meister verdient hat. Fire werde ich ganz langsam und schonend in Abschnitten die Wahrheit offenbaren, da ich der Meinung bin, dass Fire seine wahre Bestimmung erfahren sollte. Aber ich werde noch nicht verraten, dass Ihr Meister Yakoda seid. Das verspreche ich Euch. Jedoch solltet Ihr in der Lage sein, es irgendwann Fire selbst zu sagen, wer Ihr wirklich seid. Das hat er verdient. Und Ihr solltet damit anfangen, ihm zu erklären, was es sich mit diesem Flügel auf sich hat. Dass es sich nicht nur um einen verbotenen Flügel handelt, sonder dass Ihr hier Wächter ausbildet, die Euch helfen werden Dungeon in seine Schranken zu weisen. Und das Fire eine große Rolle bei der ganzen Sache spielt. Ich bitte Euch darum, es ist schon so schwer genug für ihn. Jetzt, nachdem er durch die Legende der Trauerweide weiß, dass er der Diamantdrache ist. überbrachte Lucian seine Gedanken und schaute kurz hinunter auf Fire der ihn noch immer umarmte. Er sagte kurz zu Fire: „Du kannst mich nun wieder loslassen, junger Freund. Ich werde schon nicht entführt von Aliens oder so.“ Lucian lachte und Fire löste sich aus der Umarmung. Lucian sah, dass Fire geweint hatte und kniete sich vor Fire hin und fragte besorgt: „Was ist denn los mein kleiner?“ „Ich hatte solche Angst, dass du vielleicht nicht wieder aufwachst, weil du noch nicht wach warst, als ich aufwachte. Schon da habe ich mir etwas Sorgen um dich gemacht. Aber Timothy hatte mich dann abgelenkt, da musste ich nicht mehr daran denken. Doch als du zur Tür hereinkamst, da kam es einfach über mich.“ erklärte Fire schluchzend. „Aber Fire, du brauchst keine Angst um mich zu haben. Weißt du, ich bin ein sehr starker Drache. Ich bin etwas später zusammengebrochen im Haupthaus. Folglich habe ich auch etwas länger geschlafen als du. Und außerdem darf ich jetzt noch nicht den Löffel abgeben. Ich bin doch dein persönlicher Wächter, da kann ich nicht einfach dem Leben Lebewohl sagen. Ich muss für dich da sein, weißt du. Was anderes lässt meine Bestimmung noch nicht zu.“ beruhigte Lucian Fire und trocknete ihm seine Tränen. „Okay, Kleiner?“ „Ja, okay.“ sagte Fire und beruhigte sich wieder. Lucian drehte sich kurz um und sah, dass ihm Aster zunickte. Also hat er begriffen, dachte Lucian bei sich und ging mit Fire zum Tisch wo er saß und setzte sich bewusst neben Fire, damit Fire sich noch mehr beruhigen konnte. Er spürte nämlich die innere Unruhe von Fire. Und Lucian wollte ihm wieder die Hoffnung zurückgeben. Es funktioniert. Gott sei Dank bin ich ein starker Junge, sonst hätte ich wahrscheinlich Fires Gefühlausbruch nicht standgehalten. Er hat sich wieder beruhigt. dachte Lucian bei sich und lächelte.
Tag der Veröffentlichung: 15.06.2016
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