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~Prolog~

Aus ihrem Zimmer hört man vereinzelte Seufzer, aber nur sehr leise. Sie will nicht das sie jemand hört und vor allem nicht ER

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Sie liegt nur mit einer Decke bekleidet auf ihrem Bett und weint stumme Tränen, von denen sie dachte das sie schon versiegt seien, aber immer danach weinte sie sich in einen unruhigen Schlaf.
Es war nicht das erste Mal das er sich an ihr vergangen hatte und wie immer hoffte sie das es das letzte Mal sein würde.
Was sie nicht wusste das ihre Mutter dieses eine Mal gesehen hatte wie ER

aus ihrem Zimmer kam und auch dieses ekelhafte Grinsen in seinem Gesicht ist ihr nicht entgangen.
Ihre Mutter war eine schöne Frau, eigentlich in der Blüte ihres Lebens, aber der Alkohol hatte ihr Gesicht gezeichnet und sie geriet an die falschen Männer. Nach dem Tod ihres über alles Geliebten Ehemannes versank sie in schweren Depressionen die sie nur noch mit genügend Alkohol zu vergessen versuchte. Es funktionierte auch, zwar nur für eine kurze Weile, aber dafür konnte man ja dann einfach regelmäßig trinken.
So geriet sie auch an diesen Mann. Er sah eigentlich ziemlich nett aus, aber das äußere kann so täuschen. Er ist alles andere als nett. Für ging es mit ihr um reinen Sex und ein Bett in dem er schlafen konnte, somit war er zufrieden. Aber ein Mal war ihre Mutter noch nüchtern und er wollte aber wie gewohnt seinen Sex, was sie nicht wollte. So schlug er auf sie ein und nahm sich das was er wollte.
Das war die Wende in dem Leben ihrer Mutter. Sie entsagte dem Alkohol und suchte sich einen Job als Kellnerin um an genügend Geld zu kommen. Sie hatte auch versucht sich von diesem Mann los zu reisen aber er lies sich nicht so leicht vertreiben wie sie gedacht hatte, er wollte sein ruhiges Leben auf ihre Kosten nicht aufgeben.
So zwang er sie weiterhin sein Leben zu finanzieren, was sie aber nicht wusste das er sich auch an ihrer Tochter verging. Hätte sie das auch nur früher erfahren hätten nicht mal er und seine Schlägerfreunde etwas gegen sie aussetzen können, wenn es um ihr Kind ging war alles andere unwichtig.
Als sie ihn dann aber aus dem Zimmer ihrer Tochter sehen sah, sah sie vollkommen rot und nachdem sie einem Blick in das Zimmer auf ihre im Bett kauernde Tochter geworfen hatte griff sie einfach irgendeinen Gegenstand und schlug zu. Der Mann ging mit einem Keuchen zu Boden. Aber Tod war nicht, dazu hatte sie nicht die richtige Stelle getroffen, aber das war ihr egal.

Sie wollte ja sowieso am nächsten Tag abhauen, mit ihrer Tochter in ihr Heimatland fliehen. England.

Am Morgen hatte sie einen Brief von einem Anwalt bekommen das einer Ihrer Verwandten leider verstorben sei und sie nun deren Besitz, was unter anderem ein Haus beinhaltete hinterlassen.
So ging sie zu ihrer verstörten Tochter die sie mit schreckverzehrten Blick an sah. Mann sah sofort das sie geweint hatte. Auch jetzt noch liefen diese vereinzelt ihre Wangen hinab und tropften leise, ja fast schon geräuschlos auf die Decke, die sie sich über den Körper geschlungen hatte hinab. Mit festen, schnellen Schritten ging sie nun zum Bett ihrer Tochter und schloss sie in ihre Arme um ihr etwas Geborgenheit zukommen zu lassen. Sie strich ihr die noch sehr frischen Tränenspüren von der Wange und küsste sie sanft auf die Stirn, was ihre Tochter zusammenzucken lies. Ihr versetzte dies einen tiefen Stich ins Herz. ‘So weit hätte ich es nie im Leben kommen lassen!’, ohrfeigte sie sich selbst in Gedanken. Sie wollte gar nicht daran denken was diese Person noch mit ihr angestellt hatte und wie oft auch nicht. Nur eines konnte sie klar sagen. “Wir werden gehen, für immer und uns, vor allem dir, wird er nie wieder auch nur ein die Nähe kommen dafür werde ich sorgen und wenn es das letzte ist was ich tue. Ich kann es immer noch nicht recht glauben, es tut mir ja so leid meine Kleine. Ich hätte dich schützen müssen und dich nicht mit diesem Typen allein lassen dürfen.” Auch ihr liefen Tränen über die Wangen, es war so unglaublich das sie sich nichts sehnlichster wünschte als endlich aus diesem Alptraum aufzuwachen, aber sie wurde nicht wach. Denn das war die Wahrheit. “Ich hoffe du wirst mir irgendwann einmal verzeihen können und nun wollen wir diesen Ort für immer verlassen. Ja?”
Daraufhin konnte ihre Tochter nur stumm nicken und sie unterdrückte weitere Tränen um mit ihrer Mutter zu fliehen.

Das nächste an das sich ihre Tochter erinnern konnte war das sie mit ihrer Mutter in einem Nachtflieger nach London saß und friedlich in dem Arm ihrer Mutter einschlief, dieses mal ohne Alpträume...


Kapitel 1 ~ Falsche Freunde, wahre Freunde

Mit Schweiß auf der Stirn erwachte Harry aus einem Traum. Einem Traum von Misshandlung und Qualen. Aber leider war nicht alles was er geträumt hatte wirklich ein Traum, nein. Ein Teil und erschrecken viel, gehörte nun schon zu seinem Alltag hier im Haus seiner ‘Verwandten’.
Diese ließen ihn von morgens bis in den späten Abend schwer schuften und bestraften ihn wegen jeder Kleinigkeit die sie finden konnten. Und sie fanden immer etwas und sei der Grund noch so nichtig.
Aber es gab einen winzigen Hoffnungsschimmer in seiner Zeit bei den Dursleys. Die Hoffnung endlich nach so vielen Jahren nach Slytherin zu kommen.
Schon nach den ersten Jahren hatte er bemerkt das seine ‘besten’ Freunde ihn nicht so sahen wie er immer geglaubt hatte auch Dumbledore sah in ihm auch nichts anderes als eine willige Schachfigur die er gegen Voldemort ausspielen konnte, ohne sich selbst die Hände schmutzig zu machen.
Woher Harry das wusste? Ganz einfach er hatte mitbekommen das Dumbledore bei den Dursleys war, er war so erstaunt darüber das er erst später den Sinn der Worte sie gesprochen wurden realisierte. Die Worte würde er nie in seinem Leben vergessen, sosehr hatten sie sich in Harrys Gedächtnis eingebrannt.

”..Vergesst nicht das ihr ihn schön quälen müsst, er soll sich schließlich freuen mich wieder zu sehen. Am besten ihr brecht ihn ganz, dann wird es noch leichter, da er schon fast von selbst gegen Voldemort kämpfen wird.... Sagt das ihr die angeblichen Briefe von seinen angeblichen Freunden abfangt, da er keine Freunde hier haben soll... ”



Er hatte in der Nacht viele Tränen vergossen, aber sich auch ein stilles Versprechen gegeben. Er wollte sich nicht brechen lassen, so schwer es ihm auch fallen würde. Außerdem wollte er sich von den Menschen die ihm nur ausnutzten trennen und seinen eigenen Weg finden und dies wollte er bei den Slytherins. Dies hatte den Grund das er sich schon länger nicht mehr wohl in Gryffindor fühlte und der Hut ihn eh lieber in das Haus der Schlangen geschickt hätte. So sah er nur Vorteile in seinem Denken.

Und das kleine Problem mit Malfoy würde er auch noch in den Griff bekommen, schließlich hatte er schon viel schlimmere Situationen überstehen, ohne das er gescheitert war.


Plötzlich wurden seine Gedanken rüde unterbrochen uns seine Schlösser vor seiner Zimmertür klackten, was ein Zeichen war das höchstwahrscheinlich von Vernon geöffnet wurden. Ja er wurde jedes mal in sein Zimmer gesperrt seit er einmal in der Nacht ein Bild angestoßen hatte und es so am nächsten Tag von Dudley runter geschmissen wurde. Natürlich war dann in solchen Momenten alles Harrys Schuld und er wurde für die Fehler der anderen bestraft, aber dazu sagte er schon lange nichts mehr. Er wusste das wenn er sich bei der Bestrafung anfangen würde sich zu rechtfertigen und unter Umständen auch noch die Wahrheit zu sprechen dann wurde es noch schlimmer und es stand schon einmal kurz vorm eskalieren, obwohl es fraglich ist ob es nicht so schon schlimm genug war. .....

Wiedereinmal hatte Dudley irgendetwas angestellt und Harry wurde dafür bestraft, aber er währte sich mit Händen und Füßen. Eigentlich wie immer wenn er von Vernon gepackt und in den Keller geschleift wurde. Er ging immer mit Harry in den Keller wenn er bestraft wurde, da es dort keiner hörte wenn der Junge vor Schmerzen schrie. Dieses Mal erhob Harry auch seine Stimme, aber nicht vor schmerzen.
“Ich war doch gar nicht im Haus als die Waschmaschine auslief, wieso willst du mich für etwas bestrafen was ich gar nicht getan habe?! Was kann ich dafür wenn euer zurückgebliebener Sohn von Schwein zu blöd ist den richtigen Knopf zu drücken?!” Er schrie es Vernon schon fast ins Gesicht, welches schon vor Zorn errötet war. Bei diesen Worten drehte er sein Gesicht zu Harry und dieser konnte in die wütend funkelnden Augen sehen die Vernon gerade hatte. Ohne ein Wort zu sagen los und drehte sich um. Er verließ den Keller und schloss die Tür von außen.
Dieses Verhalten machte Harry nun richtig angst, sonst hätte er schon längst wie ein wilder auf ihn eingeschlagen, mit den Fäusten oder anderen Hilfsmitteln. Aber das er einfach nur ging und ihn nur einsperrte machte ihn richtig Angst und er sollte recht behalten. Er hörte Schritte auf der Treppe zum Keller die nichts gutes verhießen, Harry fing an zu zittern, als sich die Tür in Zeitlupe öffnete...



“POTTER!!! Wirst du deinen wertlosen Arsch nun endlich aus dem Bett haben und uns endlich Frühstück machen! Und wag es nicht einmal dran zu denken etwas ab zu bekommen oder zu stibitzen!”, fuhr ich Vernon an der in der Tür seines Zimmers stand. Er kam nur sehr ungern in das Zimmer von Harry, so als habe er Angst das jeden Moment ein gefährliches Tier aus einer der dunklen Zimmerecken kommen könnte. In diesem Fall stimmte ihm Harry sogar zu, es war schon einige Male passiert das er ein kleines Insekt was nicht gerade ansehnlich aussah aus der Ecke gekrochen kam und einen unangenehmen Geruch verbreiteten.
Aber das ist eine andere Geschichte und nun sollte er lieber aufstehen und Vernon etwas zu essen machen da er die Strafe für ungehorsam nur zu gut kannte stand er schnell auf und schnupfte wie immer in alte Sachen von Dudley und verlies, nachdem er sich noch schnell die Brille auf die Nase gesetzt hatte, das Zimmer in Richtung Küche. Dort warteten schon seine Verwandten und musterten ihn mit einem argwöhnischen Blick, ehe sie sich wieder abwandten und sich ihren Angelegenheiten zuwendeten. So war es Harry auch am liebsten. Schnell warf er einige Eier und etwas Speck in eine Pfanne und achtete darauf das auch ja nichts anbrennt, da das wieder eine Strafe mit sich ziehen würde.
Nachdem er fertig war und alles auf die Teller seiner Verwandten verteilt hatte bekam er von Petunia eine Liste in die Hand gedrückt und verlies das Zimmer, er wusste das sie ihn nicht länger als nötig um sich haben wollten. Erst als er außer sicht war sah er sich die Liste genau an und stöhnte entrüstet auf. “Wie soll ich das bitte alles an einem Tag schaffen?”, fragte er sich leise.
Auf dieser Liste von Petunia standen wie immer seine Aufgaben für den Tag, dieses Mal hatte sie sich wirklich selbst übertroffen. Erst solle er den Rasen mähen, daraus natürlich vorher noch das Unkraut entfernen und die Hecke schneiden, dann sollte er noch den Schuppenaufräumen und das untere Bad säubern. Eigentlich recht übersichtlich, wenn man nicht wusste welche Ausmaße der Garten hatte und wann Harry das letzte Mal das Unkraut entfernt hatte. Wenn er sich recht erinnerte war das auch schon fast ein Jahr her und die Dursleys hatten nur immer das nötigste gemacht. Und wenn er erst an den Schuppen dachte wurde ihm übel. Aufräumen bestand auch darin alle Geräte zu säubern, die wie Harry vermutete allesamt sehr schmutzig waren.
Aber er verlor lieber keine Zeit und schnappte sie einen Eimer um mit dem Unkraut anzufangen.

So begannen auch die restlichen Tage der Sommerferien und Harry hoffte immer das die Tage so schnell und einigermaßen schmerzfrei, oder wohl eher mit nicht so vielen Schmerzen, vorübergingen.

So überstand er auch die Wochen bei den Dursleys, auch wenn man ihm nun deutlich ansehen konnte wie schlecht es ihm ging. Sein Körper war sehr ausgemergelt und die Wunden wurden nur dürftig von den übergroßen Sachen verdeckt und schmerzten auch wenn man sie nicht sah, wie zum Beispiel die tiefen Wunden auf seinem Rücken. Noch nie waren die Ferien so schlimm gewesen und er hoffte das er die letzte Woche auch noch überstand. Da passierte etwas neues, unvorhergesehenes in seiner Umgebung. Es zog in das Haus nebenan jemand ein. Harry konnte einmal einen kurzen Blick auf dessen neue Bewohner werfen, wenn auch nur kurz, da es ja nicht auffallen sollte.
Es zogen eine Frau mit ihrer Tochter ein, aber dies hatte er nur einmal zufällig von Petunia erfahren. Er konnte es nicht ganz bestätigen, da er bei diesem einem Blick den er einmal riskiert hatte nur eine Frau mit kurzen schwarzen Haaren gesehen hatte die gerade eine Kiste ins Haus trug sah, mehr sah er nicht von den Bewohnern des Hauses.
Er wusste das dort vorher eine alte Frau gewohnt hatte und das diese vorrigen Wochen verstorben war, man konnte es ja nicht überhören wenn ein Krankenwagen mit lauten Sirenen mitten in der Nacht neben Harrys Zimmer stand.
Eigentlich hatte er nie Kontakt mit dieser Frau gehabt, aber immer wenn sie ihn gesehen hatte, was ein Wunder war, so wie er sich immer versteckte. Zum einen weil er nicht in diesem Zustand gesehen werden wollte und weil sich sonst seine Verwandten wieder aufgeregt hätten.
Aber sie hatte ihn in diesen wenigen Zusammentreffen angelächelt, ein warmes Lächeln was keinerlei Feindschaft ausstrahlte, so wie er es immer von Malfoy kannte. So tat es ihm auch irgendwie Leid das sie gestorben war.
Aber nun war sie nicht mehr da und jemand neues zog in diese kleine etwas spießige Straße, jemand der die Aufmerksamkeit Harrys auf sich zog.
Einige Tage vor seiner Abreise hatten die Dursleys wohl so etwas wie Mitleid mit ihm und brummten ihn nicht so viel Arbeit sie sonst auf, nur soviel das er es mit sehr viel müh und Not schaffen konnte, so wie an diesem Abend.
Er saß noch etwas im Garten und genoss die wenigen Minuten der Stille und kühle, die er nur selten genießen konnte, da sah er aus reiner Belanglosigkeit in den Garten des Nachbargrundstückes, wo erst vor einigen Tagen jemand neues Eingezogen war.
Dort am Fenster stand jemand, ein Mädchen mit langen Haaren, jedenfalls soweit er das erkennen konnte, da es ja schon dunkel war und auch nicht das Licht des Zimmers sie erleuchtete. Nur durch den großen Vollmond konnte er vage Konturen erkennen, die die Person eindeutig als Mädchen zu identifizieren konnte. Wie er im schwachen Licht des Mondes erkennen konnte war das sie irgendetwas an ihrem Hals umfasst hatte und die Augen geschlossen hatte. Man konnte ein Glitzern auf ihren Wangen erkennen und Harry war sich sicher das dies Tränen sein mussten.
Dieses Bild vermittelte das Gefühl von tiefer Trauer und ungeheurer Verletzlichkeit. Es war als ob sich das innerste von Harry dort in Form eines Mädchens stand und seine innere Situation wiederspiegelte. Dann auch wenn er sich dieses Versprechen gegeben hatte so hatte er immer noch Gefühle und fühlte den Schmerz, der ihm täglich zugefügt wurde.
Genau in diesem Moment rief eine hysterische Petunia nach Harry und das Mädchen schreckte auf, sah sich leicht um und schloss das Fenster, aus dem sie sich gerade eben gelehnt hatte.
Mühselig erhob sich Harry und ging langsam, um seine Wunden nicht außreisen zu lassen, in das Haus und das Abendessen, wegen dem ihn Petunia gerufen hatte, zu machen.
Aber in seinen Gedanken sah er immer wieder das Bild des Mädchens, aus irgendeinem Grund ließ ihn dieses Erlebnis nicht mehr los.
Aber bald darauf hatte er es erfolgreich aus seinen Gedanken verband und machte das Essen, das nicht anbrennen durfte.
Die restlichen Tage vor seiner Abreise sah er das Mädchen nicht noch einmal. Aber darüber konnte er nicht weiter nachdenken da er morgen endlich das Haus der Dursleys verlassen konnte um noch kurz seine Schulsachen zu besorgen um dann am nächsten Morgen nach Hogwarts aufzubrechen.
Das war das einzigste was Dumbledore ihnen nicht verboten hatte, ihn seine Bücher holen lassen. Er hatte sie in einem Brief sogar darum gebeten.
Als er einen Tag vorher den Brief des Schulleiters erhalten hatte, wäre er fast in die Luft gegangen. Noch immer heuchelte er Harry etwas vor und glaubte auch noch damit durch zukommen. ‘Wie einfälltig der manchmal sein kann..’, dachte er mit viel hohn. Aber da seine Verwandten nichts davon erfahren sollten das er nun die wahren Beweggründe des Alten kannte, spielte er große Freude vor. Auch wenn ihm lieber danach war sich bei den Worten des Schulleiters zu übergeben.
Was man nicht alles Tat um ja nicht aufzufallen...

So strich er am nächsten Tag durch die Winkelgasse und wollte sich etwas von seinem Konto abheben, als er an der Rezeption schon einen abgezählten Beutel voller Geld erhielt. Als er es bekam wäre er dem Beamten am liebsten an den Hals gesprungen, entschied sich aber schnell anders und verließ die Bank. Daraufhin holte er noch schnell seine Sachen, ehe er schnell zu seinen Verwandten zurück musste. Diese waren nicht sehr erfreut darüber diesen Jungen nach London fahren zu müssen und zeigten das auch mit wahrer Begeisterung.
Aber so hatte er einen fast arbeitsfreien Tag, nur das Essen musste er machen und seinen Koffer für den nächsten Tag packen, auch würde er endlich Hedwich wieder sehen. Seine Verwandten hatten sie an sich genommen und in ein dunkles Zimmer gesperrt, damit sie nicht nervte, wie seine Verwandten ihr verhalten nannte. Als er noch nicht eingeschlossen wurde war er in der Nachts immer zu ihr geschlichen und hatte ihr heimlich etwas zu fressen gegeben, aber seit einigen Wochen konnte er dies ja nicht mehr tun und er hatte Angst gehabt das sie seine geliebte Eule haben verhungern lassen, aber als er einmal mitbekommen hatte das Vernon ein Pflaster an der Hand hatte und über Hedwich fluchte. Lies mich glauben das er, wenn auch wiederwillig, doch nicht verhungern lies.

Aber seine Hoffnungen wurden leider nicht erfüllt....

Am nächsten Morgen erwachte er wie immer aus einem seiner ständigen Alpträume und wollte sich gleich daran machen das Frühstück für seine Verwandten zu machen, als er einen wutverzehrten Schrei von Vernon vernahm und daraufhin ein ekliges Geräusch von zerberstenden Knochen.
Er blieb mitten in der Bewegung stehen und horchte, das brennen seiner Augen versuchte er noch zu unterdrücken.
“Das hast du nun davon du elendiches Vieh. Ich habe dir doch gesagt das wenn du nur einen Ton machst Potter nie wieder siehst. Aber das hättest du schon früher machen können, dann hätten wir dich nicht die ganzen Ferien durchfüttern müssen”, hörte Harry die hämische Stimme Vernons und konnte nun seine Tränen nicht mehr zurückhalten. Er verschwand wieder in sein Zimmer, auch auf die Gefahr hin das Vernon nun auch auf ihn sauer sein würde, wenn er es wegen Hedwich nicht schon war.
Heiße Tränen bahnten sich über sein blasses Gesicht und er zitterte unkontrolliert am ganzen Körper, das war zu viel für ihn. Zum ersten Mal seit er bei den Dursleys war, fühlte er sich wirklich allein, nicht mal als Dumbledore ihn verriet, oder er misshandelt wurde war er so nah daran gewesen zu zerbrechen.
Aber dann kam ihm das Bild des Mädchens wieder in den Sinn und aus irgendeinem Grund gab es ihm wieder Kraft, genug Kraft aufzustehen. Er sah auch Hedwich vor sich, wie sie ihn sanft am Ohr oder an den Fingern knabberte um ihre Zuneigung zu verdeutlichen.
‘Nein!’, dachte er entschlossen. ‘Hedwich hätte auch nicht gewollte das ich mich so kurz vor meinem Ziel entmutigen lasse!’ Mit diesen Gedanken wischte er sich die Tränen aus dem Gesicht und ging in die Küche, zu seinen Verwandten.

Im nachhinein wusste er nicht mehr wie er die Zeit bis er auf dem Bahnhof stand überstanden hatte, nur das sie nicht gerade angenehm gewesen war.
Und nun stand er auch etwas verlassen auf dem Bahngleis 9 ¾ mit einem Koffer in der Hand. Er hielt nicht nach seinen angeblichen Freunden Ausschau und begab sich gleich in den Zug, um ein leeres Abteil zu finden und dort endlich Alleinsein zu können.
Nachdem er die Abteiltür hinter sich geschlossen hatte und sie mit einem einfachen Zauber versiegelt hatte schmiss er seinen Koffer auf die Sitzbank und lies sich auf die andere Sitzbank fallen.

Nun war er allein und er konnte seinen Gefühlen freien lauf lassen...


Kapitel 2 ~ Zugfahrt

Ein klopfen weckte Harry aus seinem Dämmerzustand und ließ ihn aufschrecken. Er wollte schon demjenigen vor der Tür eine Beleidigung an den Kopf knallen als sich eine zarte Stimme äußerte.
“Darf ich rein kommen? Ich trau mich nicht zu den anderen”, sagte, nein flüsterte diese Stimme, die ohne Zweifel einem Mädchen gehörte. Aus einem, für Harry unerfindlichen Grund stand er auf und öffnete die Tür. Natürlich hatte er die Spuren seiner Tränen erfolgreich verschwinden lassen. Er wollte aber unbedingt wissen, wem diese zarte und zugleich verletzliche Stimme gehörte.
Aber was er sah als er die Tür öffnete ließ ihn stocken. Die Person vor ihm konnte man eher für einen Jungen halten als für ein Mädchen, dem anscheinend eine sehr zarte Stimme gehörte.
Die Person vor ihm trug einen weiten schwarzen Jungenpullover mit einem roten Aufdruck ‘Death or Alive’, dazu eine passende dunkelblaue Jeans. Sie war nicht blass, sondern eher etwas gebräunt, so das sie ihre Kleidung sie nicht kränklich erscheinen ließ. Um ihren Hals trug sie eine Kette mit einem Drachenanhänger, der schon alt aussah. An ihrem schmalen Finger konnte man einen Schlangenring erkennen, wo die Schlange Saphirblaue Augen hatte. Und sah man genau hin konnte man einen Ohrring an ihrem linken Ohr erkennen. Nur an den zarten Händen und an den langen schwarzen Haaren sah man eindeutig das es sich um ein Mädchen handelte.
“Wer bist du?”, fragte Harry nach eine Weile des Schweigens und sah dem fremden Mädchen ins Gesicht.
“Ich bin deine neue Nachbarin”, antwortete sie nun nicht mehr so zögerlich und hob nun auch den Kopf den sie die ganze Zeit über gesenkt gehalten hatte. Das Harry nun erstaunt guckte wäre eine Untertreibung gewesen. Nicht nur das vor ihm das Mädchen stand, welches er vor einigen Tagen noch so, ja irgendwie tief bewegt hatte. Nun stand sie vor ihm und das in dunklen Männerklamotten.
“Vielleicht sollten wir rein gehen, damit nicht alle darauf aufmerksam werden das du jemanden in dein Abteil lässt”, meinte sie nun und Harry glaubte ein wenig Angst heraushören zu könne. Aber da sonst nichts darauf hindeutete, dass sie Angst zu haben schien verdrängte er diesen Gedanken schnell wieder und ließ das noch immer fremde Mädchen in sein Abteil und schloss die Abteiltür hinter ihr. Dann belegte er sie wieder mit einem Zauber, damit niemand hereinkam und niemand hören konnte, was sie hier sprachen.
Dann ging er mit vorsichtigen Schritten auf seinen Platz zu und setzte sich langsam, da seine Wunden schon genug schmerzten.
Als er dann endlich saß schaute er wieder zu dem Mädchen was sich neben seinem Koffer, der ja noch auf der Bank gegenüber von Harry lag, gesetzt hatte. “Also wer bist du? Mit der Information das du das Mädchen bist, was neben den Dursleys eingezogen ist kann ich nicht wirklich etwas anfangen”, begann er ein Gespräch und wartete geduldig auf eine Antwort.
“Mein Name ist Raiko.... ”, sie zögerte einen Augenblick ehe sie weiter redete. “.... Liane Alexa Kahn” Danach folgte wieder eine längere Stille und Harry wollte sich gerade selbst vorstellen als Raiko wieder ihre Stimme erhob. “Ich will dir ja nicht zu nahe treten aber sind das wirklich deine Verwandten bei denen du lebst?”, fragte sie etwas schüchtern. Harry wusste erst gar nicht was er auf diese merkwürdige Frage antworten sollte, als sie auch schon weiter sprach. “Ich meine, man konnte förmlich spüren wie du gelitten hast und ich will einfach nicht glauben das du mit solchen Menschen verwandt sein sollst.... Schließlich hast du ja immer noch Schmerzen, das sehe ich dir an”, fügte sie ganz leise an und sah ihm in seine grünen Augen, die nun glitzerten. Noch nie hatte sich jemand um ihn solche Sorgen gemacht, Hermine und Ron haben damit ja nur etwas vorgespielt, aber dieses eigentlich fremde Mädchen hatte ihn durchschaut. Sie wusste, was seine Verwandten ihm antaten und dann dieser Blick. Er konnte nur eine Spur von Mitleid darin erkennen, Verständnis und einfach nur.... Fürsorge um Harry.
“Woher....?”, kam eine geflüsterte Frage über Harrys Lippen.
“Seit einem Erlebnis in meinem Leben habe ich Empathische Fähigkeiten. Das heißt ich kann starke Gefühlsregungen in meiner Umgebung wahr nehmen”, gab sie als Erklärung an.
“Harry, ich weiß, es ist schwierig, aber wenn du alles versuchst allein durchzustehen dann wird es dich innerlich zerfressen, glaube mir ich weiß wovon ich rede...”, sprach sie weiterhin auf ihn ein.
“Woher kennst du meinen Namen..?”, unterbrach Harry sie und realisierte kaum die Worte, die sie ihm gerade gesagt hatte. “Auch wenn ich nicht in England geboren bin, so kenne ich doch die Geschichte des Jungen der Voldemort fast getötet hat. Nachdem ich wusste, dass du mit Nachnamen Potter heißt und eine blitzförmige Narbe auf der Stirn hast, habe ich einfach eins und eins zusammengezählt”, erklärte sie nun mit fester Stimme, anscheinend hatte sie nun wieder etwas Mut geschöpft. Vor allem wunderte sich Harry darüber, dass sie Voldemorts Namen ohne mit der Wimper zu zucken ausgesprochen hatte, sonst wagte sich das kaum jemand. Aber das was sie sagte klang für Harry einleuchtend.
“Aber wenn du nicht in England geboren bist, wo denn dann und warum bist du nun hier?”, nun war Harrys Neugierde geweckt.
“Meine Mutter ist Engländerin und zu meinem Vater nach Deutschland gezogen. Dort wurde ich auch geboren, aber dann ist mein Vater gestorben und wir sind nach England gezogen. Da sie mich zweisprachig erzogen haben ist das auch kein Problem, wie du ja hörst.” Als sie dies sagte entspannten sich ihre Gesichtszüge, die die ganze Zeit über angespannt gewirkt hatten.
Erst jetzt fiel Harry auf, dass sie blaue Augen hatte und was für ein Blau. Es war so hell, dass es schon ins weiße überging. Es war ein sehr großer Kontrast zu ihren nachtschwarzen Haaren.
“Sag mal Harry, ich darf dich doch so nennen oder?”, wollte sie das Gespräch weiterführen. Als Harry der Einfachheit halber nur nickte fuhr sie fort. “Warum trägst du eigentlich noch deine Brille? Ich meine das kann man doch Mithilfe eines Zaubers ganz einfach beheben. Ich hatte nämlich früher auch mal eine Brille.” Das wunderte Harry doch schon ganz, man hatte ihm immer wieder erklärt, dass man seine Augen nicht mit einem Zauber wieder richten könne, damit er keine Brille mehr brauchte.
‘Das hat bestimmt Dumbledore angeordnet, damit ich auch ja im Kampf drauf geh!’, dachte er sauer und machte ein wütendes Gesicht, was Raiko natürlich nicht entging.
“Habe ich etwas falsches gesagt, dass du sauer bist?”, fragte sie wieder mit leiser Stimme und senkte den Kopf. Sie hatte sich schon Hoffnungen gemacht, dass sie doch so etwas wie eine Freundschaft mit Harry eingehen könnte, da sie sich doch irgendwo ähnlich waren.
“Was? Nein, du hast nichts falsches gesagt. Es ist nur, dass man mir immer erzählt hatte das dies bei mir nicht ginge und deshalb war ich so sauer. Du hast gar nichts damit zu tun.” Harry hatte natürlich die Veränderung von Raikos Zustand bemerkt und versuchte sie so schnell wie möglich zu trösten.

So war das Eis der beiden doch in einem gewissen Maße geschmolzen und sie verbrachten eine angenehme Fahrt zu zweit. Harry erzählte Raiko vieles über Hogwarts, was sie bisher nur aus den Erzählungen ihrer Mutter kannte. Besonders erstaunt verfolgte sie den Ausführungen über die einzelnen Häuser.

“Weißt du ich bin zwar damals in Gryffindor gelandet, aber nun würde ich gerne das Haus wechseln”, meinte Harry als er gerade über Gryffindor erzählte. Raiko stutzte und sah ihn etwas fragend an. “Warum denn? Ich habe deiner Erzählung nicht entnommen das du nach Hufflepuff oder Ravenclaw gehen möchtest, welches bleibt den noch übrig?” In ihrer Frage konnte man deutlich ihre Neugierde heraushören, dies ließ Harry lächeln. Wenn man bedachte, wie sein erster Eindruck von ihr war. Eine kleine zarte Stimme und dunkle, weite Männerklamotten.
“Es bleibt noch Slytherin übrig. Es ist nicht sehr beliebt in der Zaubererwelt, da aus diesem Haus schon viele Schwarzmagier hervorgegangen sind. Aber wenn du mich fragst ist das doch nicht die Schuld des Hauses. Außerdem sagte der Hut zu mir auch das ich viel besser nach Slytherin passen würde als nach Gryffindor, aber damals wurde ich noch ziemlich beeinflusst und wählte Gryffindor. Und was glaubst du in welches Haus würdest du am liebsten kommen?”, wollte nun Harry von Raiko wissen.
“Also ich habe keinen so guten Überblick, aber ich würde sagen das ich am liebsten nach Slytherin kommen würde. Dort würde ich mich glaube ich am wohlsten fühlen... Zumal du dann auch in diesem Haus sein wirst”, die letzten Wort hatte sie nur gehaucht, so das Harry sie kaum verstehen konnte. Aber gerade als er nachfragen wollte, was sie gesagt hatte da klopfte es an der Tür und eine fröhliche Stimme kam vom Gang. “Wollt ihr etwas süßes?”
Es war der Süßigkeitenwagen. “Nein, danke für das Angebot”, antworten beide, also Harry und Raiko, gleichzeitig. Daraufhin verschwand die Frau mit dem Süßigkeitenwagen.
Dann hatten sie aber auch keine Zeit mehr, da sie ja im letzten Wagen saßen und das hieß, dass sie bald am Bahnhof ankommen würden. So zogen sie sich langsam um. Erst verließ Raiko das Abteil damit Harry sich in Ruhe umziehen konnte, dann ließ Harry Raiko kurz alleine um sich ebenfalls umziehen zu können.
Als er das Abteil dann wieder betrat staunte er nicht schlecht über Raiko. Ohne Frage ihr stand die Uniform. Da sie noch nicht wusste in welches Haus sie gehen würde trug sie keine typischen Hausfarben. Nur ein kurzes weißes Hemd und den grau-schwarzen Rock, der ihr bis zu den Knien ging. Aber anstand nun Socken zu tragen und so etwas Haut zu zeigen hatte sie noch ein schwarze, er glaubte das es eine Leggins war, an, so dass nur ihre Hände und ihr Hals etwas Haut zeigten, die Arme waren ja durch den Umhang verdeckt.
“Komm lass uns gehen, du willst doch nicht, dass uns nachgesagt wird wir hätten etwas”, feixte sie Harry frech an und ging an ihm vorbei Richtung Ausgang, als der Zug gehalten hatte.
Zügig ging er ihr nach, da sie ja nicht wusste, wie das nach der Zugfahrt ablaufen würde, hatte sich Harry dazu angeboten sie zu begleiten und ihr das gröbste zu zeigen.
So ging Harry mit Raiko an seiner Seite zu den Kutschen und sah die Wesen vor den Kutschen.
Sie waren Pferde mit ledernen Flügeln und schienen nur auf Haut und Knochen zu bestehen. Aber am unheimlichsten waren die rotglühenden Augen dieser Tiere. Er erschrak und sah sich um, ob noch jemanden diese Tiere aufzufallen scheinen. Da hörte er Raiko neben ihm etwas sagen. “Du brauchst keine Angst zu haben, meine Mutter erzählte mir, dass die Kutschen in Hogwarts von diesem Tieren gezogen werden, nur jemand der den Tod gesehen hat kann sie sehen. Keine Angst ich sehe sie auch”, flüsterte sie ihm ins Ohr, das beruhigte ihn doch ungemein. Aber nun fragte er sich wieso Raiko diese Tier auch sehen konnte, entschied sich aber lieber dafür sie ein anderes Mal danach zu fragen.
Sie stiegen in eine Kutsche und fuhren mit dieser zum Schloss hinauf, dabei sah Raiko nur aus dem Fenster und versuchte sich so viel wie möglich zu merken. Darüber musste Harry schmunzeln, aber ihm ging es am ersten Tag in Hogwarts nicht anders.
Als sie dann oben am Schloss ankamen und sich schon die Schüler in das Schloss drängten blieb Raiko wie angewurzelt stehen und fing an leicht zu zittern. Harry bemerkte dies natürlich sofort und blieb stehen. “Was ist Raiko?”, fragte er leise, um sie nicht zu erschrecken, da sie im Moment nicht gerade gut aussah. Der Schreck und die Angst waren ihr geradezu ins Gesicht geschrieben.
“Ich habe... Angst.. das sind so viele Menschen...”, flüsterte sie. Harry hatte schon Schwierigkeiten sie zu verstehen, aber er handelte dann sofort. Er ging mit ihr etwas zur Seite und wartete bis der große Ansturm nachgelassen hatte und das Zittern von ihr aufgehört hatte.
‘Also habe ich mir ihre Angst in der Stimme nicht nur eingebildet, sie hat wirklich Angst vor fremden Menschen. Aber warum war das bei mir anders? Ich werde sie irgendwann einmal danach fragen’, dachte er sich und ging dann langsam mit Raiko an seiner Seite in das Schloss.
Gerade als sie an der großen Halle ankamen wurde Harry sich etwas bewusst. Er musste Raiko allein lassen. Sie würde alleine mit den Erstklässlern in der großen Halle stehen und er könnte ihr nicht helfen. ‘Was wenn sie wieder solche Angst bekommt?’ Er wusste aber keine Antwort und drehte sich zu Raiko, die schräg hinter ihm gelaufen war, um.
“Raiko, ich muss dir etwas sehr wichtiges sagen”, begann er und Raiko sah ihn neugierig an. Nichts erinnerte mehr an ihr ängstliches Gesicht von vorhin. “Ich kann nicht weiter, ich muss an den Gryffindortisch. Ich kann erst morgen in das Haus Slytherin wechseln und muss dich leider für eine Weile allein lassen.” Bei diesem Worten zuckte sie unweigerlich zusammen und in ihrem Gesicht konnte man wieder leichte Angst sehen. “Es tut mir Leid aber du wirst nun zusammen mit den Erstklässlern in die Häuser gewählt und da ich ja schon in einem Haus bin, auch wenn ich es wechseln möchte kann ich nicht bei dir sein. Ich habe gesehen, was für eine Angst du hast bei fremden Menschen zu sein und es tut mir wirklich sehr Leid aber ich werde dir nicht helfen können. Aber du musst mir Glauben ich würde dir sehr gern helfen, aber mir sind die Hände gebunden, jedenfalls bis nach dem Essen”, erklärte er ihr sein Problem. Sie sah ihn an und er hatte schon Angst das sie ihn nun beschimpfen würde, wie er ihr das erst jetzt sagen könnte oder noch schlimmeres. Er hätte es ihr am liebsten erspart, denn er erinnerte sich noch sehr gut an das Bild wo sie am Fenster stand. Wie verletzlich sie dort gewirkt hatte.
“Aber nach dem Essen kann ich wieder zu dir und du wirst auch spätestens Morgen das Haus wechseln?”, fragte sie wieder mit ihrer zarten Stimme, die sie nur hatte wenn sie Angst hatte, das war Harry schon früh aufgefallen. “Ich verspreche dir, dass wenn du nach Slytherin kommst, werde ich nachkommen und nach dem Essen komm ich auch wieder zu dir. Halte bitte solange durch, ja?”, sprach er leise auf sie ein. Dadurch beruhigte sie sich wieder etwas und ihr Gesicht nahm einen ernsten Ausdruck an.
“Ich werde es schon durchstehen, es lässt sich ja nun nicht vermeiden und irgendwann muss ich es ja überwinden, ich werde dann hier auf dich warten, einverstanden?”, sprach sie und Harry nickte. Somit ging er langsam weiter und als sie am Eingang zur Halle standen blieben beide nochmals kurz stehen und Harry schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln, so als wolle er sagen *Komm das schaffst du schon*. Dann wandte er sich ab und betrat die große Halle.
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Kapitel 3 ~ Slytherin

Viele Schüler wandten sich nun zu dem Jungen, der die Halle betritt. Er sah nicht mehr aus wie der kleine schwache Harry Potter. In den Ferien hatte er sich doch sehr verändert. Seine unbändigen Haare waren gewachsen und nun auch kämbar, so hatte er sie sich im Nacken zusammengebunden. Auch war sein Pony nun so lang das sie vollständig seine Narbe verdeckten und man sie nur bei sehr genauem hinsehen erkennen konnte. Auch war er gewachsen, außerdem konnte man nun ein breites Kreuz sehen. Kaum etwas erinnerte an den Harry Potter, den alle kannten.
Dieser ging aber nicht auf die verwunderten Blicke seiner Mitschüler ein, sondern setzte sich im ausreichendem Abstand zu seinen ‘Freunden’, was zu einer großen Unruhe führte. Sofort kamen Granger und Weasley auf ihn zu.
“Harry, wo warst du denn? Wir haben dich im ganzen Zug gesucht”, fing Granger an und sah ihn sorgenvoll an. “Ja Alter, was war los?”, fragte ihn auch Weasley, der sich schon neben Harry setzten wollte. “Du brauchst dich gar nicht zu setzen, ich will nichts mehr mit euch zu tun haben, also könnt ihr euch euer schleimen stecken. Lasst mich in Ruhe.” Er wandte sich demonstrativ von den Beiden ab und ein grinsen schlich sich auf sein Gesicht als Granger schockiert nach Luft schnappte. Dann murmelte wie irgendwas von, .... er wird nur etwas für sich sein wollen, bei den Ferien.... . Ja wie recht sie da hatte, er wollte die Beiden nach diesen Ferien nicht mehr sehen. Sonst würde er noch vor Wut explodieren.
Aber ehe sich noch weiterer Tumult in der Halle bilden konnte, stand Dumbledore auf und sofort herrschte Stille. Dann betraten die Erstklässler und auch Raiko die Halle. Raiko suchte gleich seinen Blick und er lächelte sie aufmunternd an als sie ihn gefunden hatte. Natürlich hatten die anderen Schüler auch bemerkt dass ein Mädchen, was für eine Erstklässlerin zu alt war, die Halle betreten hatte.
Sofort ruhten viele Blick der Jungs auf ihr und man konnte deutlich sehen wie unwohl ihr nun war. Aber sie verzog keine Miene und stellte sich hinter die Erstklässler. Wie jedes Jahr erhob der sprechende Hut seine Stimme und sang ein Lied für die Erstklässler, aber auch Raiko hörte interessiert zu.
Nachdem der Hut geendet hatte rief Professor McGonagall jeden einzeln Schüler und Schülerin auf und setzt ihnen den sprechenden Hut auf. Erst als alle Erstklässler in ihre Häuser verteilt wurde, wird Raiko aufgerufen.
“Kahn, Raiko” Daraufhin geht Raiko mit etwas unsicheren Schritten auf den dreibeinigen Hocker zu und setzte sich unsicher. Ihr letzte Blick galt Harry, ehe der Hut ihr über die Augen rutschte.
Plötzlich hörte sie eine Stimme in ihrem Kopf. Fast wäre sie vor Schreck zusammengezuckt, aber zum Glück konnte sie diesen Impuls unterdrücken.
~Du bist also die neue Schülerin aus Deutschland, richtig? Na dann schauen wir doch mal in welches Haus du am besten passen könntest~ Redete diese Stimme munter drauf los und Raiko hörte ihr gespannt zu. Sie wollte erst etwas sagen, wenn er seine Entscheidung gefällt hatte, dann könnte sie ja immer noch protestieren um nach Slytherin zu kommen. ~Du scheinst schon viel durch gemacht zu haben und du sehnst dich nach guten Freunden, ich glaube die wirst du in Slytherin finden, auch wenn...~ ‘Ja, ich würde gerne nach Slytherin kommen, dort würde ich mich sehr wohl fühlen. Bitte Hut schicke mich nach Slytherin’, sagte sie in Gedanken zu dem Hut, der ihr gerade erklären wollte das Slytherin nicht so schlecht war wie alle immer behaupteten, aber dies konnte er sich ja nun ersparen und sagte laut: “SLYTHERIN!”
Erleichtert sackte sie etwas zusammen und ein Blick, der ausdrückte dass sie sich freute streifte Harry der ihr ein Lächeln schenkte. Dann erhob sie sich, nun etwas sicherer und ging auf den Tisch der Slytherins zu. In der Halle herrschte eine Stille, dass man eine Stecknadel hätte fallen lassen und ihren Aufschlag hören können.
Erst als sich Raiko gesetzt hatte kam wieder Leben in die Halle und es ertönte die Stimme von Dumbledore um den heftigen Diskussionen zu unterbinden, die sich gebildet hatten. Raiko, die sich extra so gesetzt hatte damit sie Harry sehen konnte, sah ihn an und ihre Augen strahlten vor Freude in das Haus gekommen zu sein welches sie wollte. Auch Harry grinste sie an.
Dann erschien nach einigen Worten von Dumbledore das Essen auf dem Tisch und alle griffen ordentlich zu. Nur Raiko und Harry taten dies nicht. Harry hatte in der Zeit bei den Dursleys ja kaum etwas zu essen bekommen und musste sich nun erst langsam an festes Essen gewöhnen und Raiko aß nichts, da sie sich etwas unwohl fühlte. Nur mit mühe konnte sie ein erneutes Zittern unterdrücken, da sie ja nun näher an fremden Menschen, vor allem den männlichen, saß als ihr lieb war. Nach den Erlebnis vor einiger Zeit hatte sie Angst vor Nähe, egal ob von Mädchen oder Jungen. Nur bei Harry war das anders, da sie mitbekommen hatte das er ähnliche Probleme wie sie gehabt hatte.
Nach einiger Zeit kam ein Mann auf ihren Tisch zu den Raiko als Professor Snape identifizierte, Harry hatte ihn ihr beschrieben und erzählt, dass er der Hauslehrer von Slytherin war. So kam also dieser hochgewachsene Mann mit den schwarzen Haaren und Augen auf sie zu. Erst als er kurz vor ihr war sah sie das er einen großen Stapel Blätter in der Hand hatte, was sich später als Stundenpläne herausstellen sollte.
Vor ihr kam er zum stehen. “Ich begrüße Sie in den Haus Slytherin, ich hoffe sie werden sich hier wohl fühlen. Ich werde jemanden bitten auf Sie aufzupassen und etwas herumzuführen. Außerdem würde ich sie nach dem essen nochmals kurz sprechen”, sagte er mit tiefer Stimme. Raiko verspannte sich unweigerlich, als sie hörte, dass sie mit ihm alleine in ein Zimmer sollte. “Gerne Professor Snape, aber ich bitte darum das Harry mit kommt”, sagte sie deshalb leise und versuchte nicht ängstlich zu klingen.
“Entschuldigen Sie aber ich glaube nicht, dass Mister Potter das etwas angeht, was ich mit ihnen zu besprechen habe....”, er wollte eigentlich weiter reden, als sie ihn unterbrach. “Ich bitte Sie, Professor.... Ich habe erst vor kurzem ein nicht sehr erfreuliches Erlebnis gemacht und Harry hilft mir es zu überwinden, außerdem will er auch noch etwas mit ihnen besprechen. Ich bitte Sie deshalb Professor, dass er auch dabei ist.”
Daraufhin konnte Snape nichts erwidern und gab sich geschlagen. Zumal er diesen Augen die ihn so schmerzlich ansahen nicht widersprechen konnte. “Also gut Miss Kahn, dann erwarte sich Sie nach dem Essen in einem Büro und bevor ich es vergesse Mister Malfoy ist für Sie der Ansprechpartner, wenn Sie irgendwelche kleineren Probleme haben, ansonsten können Sie sich natürlich an mich wenden.” Mit diesem Worten wandte er sich dann von ihr ab und verteilte die restlichen Stundenpläne.
Sie sah sich ihren Stundenplan an und bemerkte so nicht, wie sich jemand neben sie setzte, erst als dieser sie ansprach wandte sie sich um und blickte in graue Augen.
Sie zuckte unweigerlich zusammen und versuchte etwas Abstand zwischen sich und dem Jungen neben sich, das hatte sie schnell erkannt, dass es sich um einen Jungen handelte, zu bringen, was ihr nicht so recht gelang, da sie schon am ende der Bank saß.
“Hey, ich tu dir schon nichts. Es tut mir Leid, dass ich dich so erschreckt habe, ich bin Alexander Daimios Malfoy und die Person an die du dich wenden kannst”, stellte er sich mit einem charmanten Lächeln vor. Sie glaubte, dass sofort jedes Mädchen mit ihr tauschen würde um diese Lächeln aus der Nähe zu sehen, aber ihr war es im Moment etwas unangenehm.
“Sehr erfreut. Raiko mein Name”, sagte sie leise und senkte etwas den Kopf, sie wollte ihm nicht weiter ins Gesicht sehen. Sie hatte Angst, Angst vor zu viel Nähe und bei ihm war es nicht anders. “Ich habe schon mit Professor Snape geredet, ich werde einfach vor seinem Büro auf dich warten und dich dann zum Gemeinschaftsraum der Slytherin bringen und dir einen groben Überblick darüber verschaffen”, bot er ihr freundlich an.
Raiko wusste erst gar nicht was sie sagen sollte, da ihr diese Nähe auch etwas unangenehm war, aber dann nickte sie schwach und erhob sich dann. “Ich werde mich dann mal auf den Weg zu Professor Snape machen, wir werden uns ja dann noch sehen”, wollte sie sich verabschieden, aber so leicht sollte sich Alexander nicht abschütteln zu lassen.
“Du weist doch gar nicht wo du hin musst, ich werde dich natürlich noch schnell hin bringen”, bot er an und wollte sich schon erheben. Da ging Raiko dazwischen. “Nicht nötig, ich werde mit Harry zu Professor Snape gehen und er wird schon wissen wo sein Büro liegt, aber danke für dein Angebot.” Mit diesen Worten wandte sie sich einem leicht verwundert dreinblickenden Alexander ab und verließ die große Halle. Dabei bemerkte sie nicht die verwunderten und zum Teil auch wütenden Blicke vieler Mädchen.
Vor der Halle lehnte sie sich erst einmal gegen die kühle Steinmauer und atmete tief ein und aus. Dieser Auftritt hatte doch sehr an ihrer Selbstbeherrschung gezehrt und sie war froh, dass sie nun wieder Abstand hatte. Sie musste auch nicht lange warten, da kam auch schon Harry durch die Tür und sah sich mit suchendem Blick nach ihr um.
“Raiko, sag mal was wollte den Snape von dir, er stand ja doch ganz schön lange bei dir”, wollte er wissen, als er sie eingeholt hatte und bei ihr war.
“Ach, er hat mich nur begrüßt und wollte, dass ich noch mal nach dem Essen in sein Büro komme. Da habe ich ihn noch gebeten, dass du mitkommst, ich will nicht mit einem mir fremden Mann allein sein”, sagte sie mit leiser Stimme. Harry nickte nur verstehend und ging nun langsam mit ihr in Richtung von Snapes Büro.
“Aber was ich nicht verstehe, dass wenn du Angst hast mit jemanden allein zu sein, warum möchtest du das ich in deiner Nähe bin. Ich meine, ich bin dir doch eigentlich genauso fremd wie alle in der großen Halle”, wollte Harry wissen. Auf diese Frage hin schreckte Raiko aus ihren Gedanken auf, sie hatte darüber nachgedacht, wie sie Professor Snape ihr kleines Problem näher bringen sollte.
“Ich habe dir doch erzählt, dass ich empathische Fähigkeiten besitze und deshalb weiß ich, was dir in den Ferien angetan wurde.” Sie legte eine kurze Pause ein, um Harry die Möglichkeit zu geben ihre Worte richtig zu verstehen, erst als er wissend nickte fuhr sie fort.
“Ich habe auch im Zug gleich bemerkt, dass es dir nicht gut geht und ich wollte dir helfen, da ich selbst weiß wie es ist mit seinen Problemen allein gelassen zu sein. Ich wollte nicht, dass du genauso endest wie ich. Damit hast du mir auch geholfen den ersten Schritt zu einem normalen Leben zu machen, denn ich hatte niemanden mehr an mich ran gelassen, nur meine Mutter kam gerade so etwas an mich heran. Außerdem fühle ich mich bei dir irgendwie wohl, da ist ein Gefühl der Geborgenheit.” Nachdem sie geendet hatte senkte sie beschämt ihren Kopf, so als ob ihr nun das gesagte peinlich wäre.
Harry musste bei diesen Worten schlucken, noch nie war er auf eine solche Person getroffen. Sie hatte ihm geholfen obwohl sie solch eine Angst vor Nähe mit fremden Personen hatte. Noch nie hatte sich jemand so um Harry gekümmert. Man konnte sagen, dass Harry ehrlich gerührt war und erstaunt sogleich, das solch eine zierliche Person, die sich hinter einer Maske vor allem und jedem versteckte sich dennoch nicht so leicht einschüchtern zu lassen schien.
Harry durchbrach die entstandene Stille.
“Danke.” dieses Wort war nicht mehr als ein Flüstern was Harrys Lippen verlies und Raiko hob ruckartig den Kopf und sah in die Augen von Harry. In ihnen konnte man ehrliche Dankbarkeit lesen und Raiko war über diese Erkenntnis sehr überrascht. Sie hatte wirklich mit allem gerechnet nur nicht mit solch einer Dankbarkeit.
“Es hat dich wahrscheinlich sehr viel Überwindung gekostet in mein Abteil zu kommen. Aber ich verspreche dir, dass ich dir auf ewig dankbar sein werde für diese Geste, so hast du mir wirklich sehr geholfen...” Harry wollte zwar noch etwas sagen, wurde aber durch das Auftauchen von Snape daran gehindert. Sie waren schon vor einiger Zeit vor Snapes Büro zum stehen gekommen, aber der Professor war noch nicht da gewesen und so mussten sie noch etwas auf ihn warten.
“Miss Kahn, Mister Potter, bitte kommen sie mit”, waren die Worte des Professors, ehe er in sein Büro ging. Raiko und Harry folgten ihm und Harry schloss die Tür hinter ihnen.
In dem Raum war es düster, aber nicht das es jetzt unheimlich war, nein es war nur nicht so hell erleuchtet, wie zum Beispiel die große Halle. Das war aber keine große Verwundehrung, schließlich waren sie hier im Kerker.
Snape setzte sich hinter seinen schweren Schreibtisch und deutete noch an das sich Raiko und Harry auf die bereitstehenden Stühle setzten sollten, ehe er sich selbst in seinen Stuhl fallen ließ.
“Miss Kahn, es gibt dort eine Kleinigkeit, die wir lösen müssten. Ihre Mutter bat um ein Einzelzimmer für Sie.” Fing Snape das Gespräch an.
Raiko nickte nur auf diese Feststellung. “Und da liegt das Problem, in ihrer Klassenstufe und auch in den anderen sind keine Zimmer mehr frei, da wir in den Jahren doch mehr Mädchen in unser Haus bekommen haben als erwartet. Es wäre nur noch die Möglichkeit Ihnen im Jungentrakt (Sorry mir ist kein besseres Wort eingefallen ^^°) ein Zimmer anzubieten. Es wäre natürlich nur mit Passwort, welches nur Sie kennen, gesichert sein, aber das müsste ich erst noch mit ihnen und ihrer Mutter besprechen”, erklärte Snape ihr den Sachverhalt.
Harry sah Raiko an, dass sie mit dieser Entscheidung, oder besser Vorschlag nicht so ganz einverstanden war, auch wenn er sich noch nicht erklären konnte warum.
“Ich habe nichts dagegen, wenn ich bitte in die Nähe von Harry ein Zimmer bekommen kann, ich habe zu ihm Vertrauen und bevor sie etwas sagen”, unterband sie den versuchen Einspruch von Professor Snape der nun sehr verwundert schaute, “ich und Harry haben ein ähnliches Erlebnis hinter uns. Es ist schwierig zu erklären, aber ich bitte sie nur noch um diesen Gefallen, dann werde ich nie mehr um etwas bitten”, endete Raiko nun.
Niemand, also Snape und Raiko bemerkten den schockierten Blick von Harry. Er wusste bis zu Raikos Bemerkung nicht warum sie solch eine Angst vor fremden Menschen hatte, aber nun ahnte er es schon.
Diese Erkenntnis schmerzte ihn, da er niemanden solch ein Erlebnis wünschte.
“Aber wie stellen sie sich das vor Miss Kahn? Mister Potter ist in Gryffindor, somit wird es nicht möglich sein Sie in seiner Nähe unter zubringen....”, abermals wurde er von Raiko unterbrochen.
“Deshalb wollte Harry ja auch mit ihnen reden, er will nämlich das Haus wechseln”, warf Raiko ein. Dies ließ Harry aus seinen Gedanken über Raiko aufschrecken und mit einem leicht erschreckten Ausdruck im Gesicht zu Professor Snape schauen. Dieser war bei dieser Aussage fast die Gesichtszüge entgleist. Nachdem er sich schnell wieder gefasst hatte sah er nun Harry an.


Kapitel 4 ~ Snape

“Ist das ihr Ernst Mister Potter, Sie wollen das Haus wechseln und das auch noch nach Slytherin? Das wird aber nur möglich sein, wenn Professor McGonagall damit ebenfalls einverstanden ist und der Hut sie für Slytherin geeignet hält. Aber das Problem ist, dass ich auch noch ihrem Wechsel zustimmen muss und ich weiß nicht, ob ich dessen gewillt bin”, meinte Snape mit kühler Stimme.
“An McGonagall und am Hut sollte es nicht liegen. McGonagall wird zwar etwas traurig sein einen Schüler an ein anderes Haus zu verlieren, aber sie wird es bestimmt nicht verhindern wollen und der Hut, der wollte mich schon im ersten Jahr nach Slytherin schicken. Da haben sie Recht, das Problem ist nur Sie muss ich noch überzeugen”, klärte Harry Snape auf und dieser staunte nicht schlecht. Das hatte er wirklich nicht erwartet, dass der Hut Harry zuerst nach Slytherin schicken wollte. Er hätte eher mit Ravenclaw oder Hufflepuff gerechnet, aber nicht mit Slytherin.
“Gut, wenn das ihr Ernst ist, dann können sie mir doch sicher einen Grund nennen, warum ich sie hier in Slytherin aufnehmen sollte, wenn sie es doch vor Jahren abgelehnt haben nach Slytherin zu kommen?”, wollte Snape nun wissen und stütze sich auf seinen Schreibtisch. Dabei sah er mit seinen schwarzen Augen in die von Harry.
“Ich habe mich damals gegen Slytherin entschieden, weil ich von anderen beeinflusst wurde und nur schlechtes über Slytherin gehört habe, aber nun habe ich erkannt, dass meine Entscheidung als elfjähriger falsch war und würde dies gerne aus der Welt schaffen.” Bei der ganzen Rede wandte er sich nicht ab um dem stehendem Blick von Snape zu entgehen. Er konnte sich schon denken, dass dieser nur auf eine Unsicherheit seiner Seite hoffte, um ihm den Eintritt in Slytherin zu verwehren.
Aber er wurde enttäuscht, in Harrys Blick konnte man nur Entschlossenheit lesen. Dies lies Professor Snape doch sehr an seinem üblichen Bild von Harry Potter zweifeln. Er schien wirklich unter allen Umständen ein Slytherin werden zu wollen und somit auch in das Haus von Snape, seinen angeblichen Hasslehrer. ‘Wenn er selbst diesen Kompromiss eingeht dann will er wirklich ein waschechter Slytherin werden’, dachte Snape. Schließlich weiß er ganz genau wie oft er Harry Punkte abgezogen hatte und auch wie oft er ihn seinen Hass bewiesen hatte.
Auch wenn dies nicht ganz stimmte....
“Wenn Sie so versessen darauf sind in mein Haus zu kommen und wie ich sehe Miss Kahn wohl doch sehr an ihnen hängt, was ich ehrlich gesagt kaum verstehe, so werde ich dem ganzen nicht im Wege stehen.” Mit dieser Aussage gab er sich in gewisser Weise geschlagen. “Aber kommen sie ja nicht auf die Idee ihre Gryffindoreigenschaften auch in Slytherin auszuleben, sonst lernen Sie mich einmal richtig kennen, haben wir uns verstanden, Mister Potter?!”, setzte er aber noch hinzu.
“Natürlich Professor, Sie werden es nicht bereuen, aber ich schlage vor, dass wir das auch gleich mit Professor McGonagall klären, dann wäre dies auch hinter uns gebracht”, sagte Harry mit fester Stimme und wenn man ganz genau hinhörte, konnte man ehrliche Erleichterung heraushören, was Raiko glücklich werden ließ, zum einen, dass ihr neuer Freund sein Ziel erreicht hatte und dass er auch noch in ihrer Nähe sein würde.
“Wenn das dann geklärt wäre sollten wir noch schnell zu Professor McGonagall, dann kann Harry noch heute in den Kerker ziehen” Unterbrach Raiko die entstandene Stille. Sie hatte eine feste, liebliche Stimmlage. Daraus konnte Harry schließen das sie glücklich war. Er hatte schnell herausgefunden, dass ihre Stimmelage mehr als ihr Gesicht und ihre Gesten ausdrückte wie sie sich fühlte, aber er bezweifelte das sie das bei jedem machte.
Nach diesem Satz stand sie langsam auf und wartete bis es ihr die beiden Männer gleich taten und ging dann zur Tür. Als sie diese öffnete fiel ihr gleich ein Junge der gegenüber der Tür lässig an der Wand lehnte auf. Unter normalen Umständen, also bevor sie Harry getroffen hatte, wäre sie schleunigst verschwunden oder hätte sehr angefangen zu zittern, aber nun da sie in Harry einen Freund gefunden hatte, war auch etwas ihr altes Selbstvertrauen zurückgekehrt. Aber nur ein kleiner Teil, es würde noch eine ganze Weile dauern bis sie wieder die alte war, oder zumindest so ähnlich.
Aber irgendwoher kam ihr dieser Junge vor ihr bekannt vor, nur konnte sie ihn im ersten Moment nicht zuordnen. Nachdem sie kurz nachgedacht hatte fiel ihr auch wieder ein wer er war. Er hatte sich als Alexander Malfoy vorgestellt und sollte ihr helfen sich in Slytherin zurecht zufinden. “Hallo Raiko, oh was macht denn Potter hier?” Wollte er Raiko begrüßen als er Harry erblicke. Dieser trat gerade hinter Raiko hervor, die etwas hinter der Tür stehen geblieben war und so den Blick auf die Person an der Wand versperrte.
“Hallo Malfoy.” Kam die monotone Antwort von Harry, was Raiko etwas verwunderte.
“Entschuldigung, ihr kennt euch?”, fragte sie etwas verwundert. “So kann man das nennen”, antwortete Alexander mit einer kühle in der Stimme, welche Raiko einen Schauer über den Rücken laufen ließ. Snape verfolgte das Schauspiel mit wachsamen Augen, wenn sich Harry schon mit ihm irgendwie abfinden konnte, musste er das auch mit den Malfoys und das stellte ein noch größeres Problem dar, da sie sich schon seit dem ersten Aufeinandertreffen nicht gerade riechen konnten, kurzum sie hassen sich.
Aber was dann die Aufmerksamkeit der anderen auf sich zog war Raiko.
Ihre Augen waren schreckensgeweitet und ihr Atem ging schnell und unregelmäßig, außerdem zitterte sie am ganzen Körper, was Harry sofort eingreifen ließ. Mit einem hasserfüllten Blick zu Malfoy wandte er sich ab und stellte sich vor Raiko, so dass sie nur ihn sehen konnte und sprach ruhig auf sie ein. Er legte auch noch einen Arm auf ihre Schulter, um ihr das Gefühl zu vermitteln, dass sie jemanden hat, der auf sie aufpasst. Im ersten Moment zuckte sie zusammen, unternahm aber keine Versuche sich zu wehren.
“Rai, es ist alles in Ordnung, niemand wird dir etwas tun.” Immer wieder wiederholte er diese Worte und merkte, dass sie langsam Wirkung zeigten. Das Zittern hatte zwar nur etwas nachgelassen und ihr Atem ging immer noch etwas zu schnell, aber ihre Augen waren nun nicht mehr schreckgeweitet. Nur langsam schwächte auch das Zittern ab. Das Einzige, was noch an ihren Anfall erinnerte, war ihre leichte Blässe im Gesicht und das glitzern in ihren Augen, als sich langsam Tränen in ihnen sammelte.

Snape und Alexander hatten dieses Schauspiel mit schrecken verfolgt und vor allem Alexander tat es Leid.
Er wollte Raiko nicht so erschrecken, aber er hatte ja auch nicht gewusst das sie so auf seinen Tonfall reagieren konnte.
Snape hingegen konnte nun sehr wohl verstehen, dass Raikos Mutter ein Einzelzimmer für ihre Tochter verlangt hatte, wenn sie so reagierte. ‘Irgendetwas muss ihr wiederfahren sein, etwas schlimmes und Alex hat sie wahrscheinlich auf irgendeine Weise daran erinnert’, ging es ihm durch den Kopf.
“Danke Harry, es geht wieder.” konnte man nach einer Weile Raikos Stimme hören. Dies ließ nun Snape überrascht aufblicken. Sie hörte sich nun nicht mehr so stark und kräftig wie eben an, nein sie hörte sich so zart und zerbrechlich an, dass man Angst haben musste ihr Besitzer sei sehr verletzt.
“Miss Kahn wenn sie wollen gebe ich ihnen einen Beruhigungstrank, damit es ihnen besser geht und Mister Potter wird sie in ihr Zimmer begleiten, das mit McGonagall kläre ich schnell. Alex, du wirst sie begleiten und ich will nicht hören, dass dies noch einmal geschieht.” Meinte er und ging nochmals in sein Büro, keine zwei Minuten später kam er mit einer kleinen Glasflasche, deren Inhalt leicht violet schimmerte, zurück. Harry nahm die Flasche und ging Alexander zu den Kerkern hinterher, da er ja nicht genau wusste, wo Raikos Zimmer genau liegen würde und das Passwort von Slytherin nicht kannte. Nachdem die drei Jungendlichen hinter der nächsten Ecke verschwunden waren machte sich Snape auf den Weg zu dem Büro von McGonagall, um mit ihr über Harrys Wechsel zu reden.
Genau diese drei liefen nun schweigend nebeneinander in Richtung des Slytheringemeinschaftsraum. Alex machte sich unglaubliche Vorwürfe, das er Raiko solch eine Angst gemacht hatte.
Er blieb auf einem leeren Gang stehen und wandte sich zu Harry und Raiko um. Diese sahen ihn mit unterschiedlichen Blicken an. Harry sah ihn mit einem strafenden Blick an und Raikos Blick sagte nichts aus.
“Es tut mir Leid, ich wollte dich nicht erschrecken”, kam es leise über seine Lippen und man sah deutliche Überraschung in Harrys Augen. Aber schnell ahnte er sich von seinem Schrecken erholt, da wandte er sich auch schon Raiko zu, an welche diese Entschuldigung ja gerichtet war. Diese hatte noch immer einen leeren Blick, nickte aber und sagte: “Schon in Ordnung, ich habe mich nur an etwas erinnert.” damit wandte sie ihren Blick wieder auf den Boden und deutete damit an, dass sie weitergehen sollten.
Auch wenn Alexander mit dieser Antwort nicht ganz zufrieden war und er gerne wissen würde an was er sie erinnert hatte, aber er sah, dass es ihr nicht gerade gut ging und sie am liebsten nicht wieder daran erinnert werden wollte, also ließ er es lieber bleiben. Nach dieser kleinen Unterbrechung gingen sie weiter, bis sie vor einer Steinmauer standen, die von zwei Säulen umrandet wurde. Wenn man genau hinsah, konnte man erkennen, dass die Säulen von feinen Schlangen durchzogen waren, aber nur bei sehr genauem hinsehen.
“Paselmund”, erklang die Stimme von Alexander. Gleich darauf öffnete sich die Wand, indem es so aussah als ob sie durchsichtig werden würde. Es entstand so ein großes Loch, wo die drei locker hindurchgehen konnten. Was die drei auch gleich taten, auch wenn sich Raiko etwas näher an Harry hielt und weniger an Alexander.
Gemeinsam betraten sie den Gemeinschaftsraum. Er war dunkel gehalten, strahlte aber doch Gemütlichkeit aus. Raiko fühlte sich gleich wohl, da sie schon immer auf dunkle Farben gestanden hatte und nun passte sie gut zu ihrer Stimmung.
“Also da Harry ja nun ziemlich kurzfristig gewechselt ist musst du dich wohl damit abfinden mit zwei weiteren Schülern das Zimmer zu teilen”, sagte Alexander, aber dieses Mal in ruhiger nicht so kalter Stimme. Schließlich wollte er Raiko nicht nochmals so erschrecken wie vorhin.
“Es kann nicht schlimmer als ein schnarchender Weasley sein”, meinte Harry daraufhin nur locker und fuhr sich durch seine Haare, um diese aus seinem Gesicht zu bekommen. ‘Darauf werden wir es ankommen lassen, Potter’, dachte sich Alexander bei dieser Aussage von Harry, sagte aber nichts dazu.
“Und nun zu dir, Raiko. Du wirst dein Zimmer neben meinem und Potter seinem Zimmer haben, so kannst du dich immer an uns wenden, falls etwas sein sollte.” Alexander hatte sich nun Raiko gewidmet und man konnte eine deutliche Stimmveränderung erleben. Was bei Harry eben noch so unterkühlt geklungen hatte, war nun um einiges sanfter, so als ob er sich Sorgen um sie machen würde.
“Danke dass ihr mich bis hier begleite habt, ich würde jetzt aber lieber etwas allein sein. Bis morgen.” Mit diesen Worten ging Raiko in Richtung der Schlafsäle und fand auch schnell ihr Zimmer. Da es das einzige war, was gleich nach der Bestätigung eines Passwortes fragte.
Sie überlegte, was sie als Passwort nehmen könnt, schließlich sollte es nicht zu knacken sein. Da kam ihr ein Geistesblitz, was sie als Passwort nehmen könnte und tat es auch gleich.
Im Zimmer war es wie im Gemeinschaftsraum auch in dunklen Farben mit einigen silbernen Verziehrungen gehalten. Ein großes Bett mit dunkelgrünen Baldrianvorhängen stand mitten im Raum, gleich daneben ein dunkler Nachtschrank. An einer der Wänden stand ein großer, aber nicht zu wuchtig wirkender Schrank aus ebenfalls dunklem Holz. Außerdem gab es zwei gemütliche Sessel.
In der anderen Wand des Raumes war eine Tür. Wie schon vermutet befand sich dahinter ein kleines Bad. Es war in angenehmen Cremetönen gehalten und vermittelte eine beruhigende Atmosphäre. Es war eine Dusche, wie auch eine große Badewanne vorhanden, in die sich Raiko gleich warmes Wasser laufen lies.
Für sie war dieser Tag sehr anstrengend gewesen, auch ohne diesen Anfall, den sie bei Alexanders Stimme bekommen hatte. Aber sie hoffte stark, dass sich dies mit der Zeit wieder legen würde und sie ihre Erinnerungen an diesen ... und seine Taten irgendwann verarbeiten könnte. Vielleicht würde sie dann auch wieder frei lachen können, so wie früher...

Impressum

Texte: DIe Grundidee stammt von J.R. Rowling, ich leihe mir ihre Figuren nru aus und verwende ihr UNiversum für meine Story. Ich verdiene damit kein Geld!
Tag der Veröffentlichung: 04.06.2009

Alle Rechte vorbehalten

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