Dies sind die Erlebnisse der kleinen Kajsa, die vor ihrem Weltraumflug eine Raumfahrtschule besuchen mußte.
Das ist Kajsa Lyra. Sie ist glücklich, da sie bei einem Weltraumflug mitfliegen darf.
Zuvor muß sie aber noch in die Raumfahrtschule, um einiges noch zu lernen.
Das ist Herr Lars Lynx
Er ist Lehrer in der Raumfahrtschule. Da Kajsa das einzige Kind ist, erhält sie Einzelunterricht.
„Hallo ich bin Lars Lynx, dein Lehrer führ Sternbildkunde. Du kannst mich ruhig Lars nennen.“
, begrüßt er sie.
„In Ordnung. Hallo Lars, ich bin Kajsa.“
, entgegnet Kajsa etwas vorlaut.
„Wer hat den die Sternbilder erfunden?“
, fragt sie neugierig.
„Unsere haben wohl die ‚Alten Griechen’ erfunden, Sie haben sich auch zu jedem Sternbild eine Geschichte ausgedacht. Heute werde ich dir keine erzählen können.“
, erklärt er.
„Schade, von den ‚Alten Griechen’ habe ich schon viel gehört, aber diese Geschichten kenne ich nicht.“
, meint Kajsa.
„Zuerst mache ich es mahl ein bißchen dunkel.“
, sagt er und verringert das Licht.
„Uhuh, gleicht kommt ein Gespenst. Uhhuh“
, sagt sie etwas verträumt.
„Kajsa! Wir sind hier nicht im Kindergarten! Also bitte!“
, ermahnt er die etwas übermütige.
„Damit man sich am Himmel, in dem Gewirr von Lichtpunkten, zurechtfinden kann, haben die ‚Alten Griechen’ diese zu Figuren zusammen gefaßt. Dabei bracht man Phantasie um sie zu erkennen.“
, beginnt er den Unterricht.
„Die brauche ich auch, wenn ich erkennen will, was meine kleine Schwester gemalt hat.“
, sagt sie lachend.
„Na, dann hast du ja Übung darin.“
, erwidert er grinsend.
„Allerdings ist es bei uns hier in der Großstadt noch schwieriger, da es hier nachts viel Licht gibt. Ich zeige dir mal das wohl bekannteste Sternbild, so wie es in der Stadt zusehen ist.“
, fährt er fort.
„Na, erkennst du es?“
, will er wissen.
„Na klar, das ist der ‚Große Wagen’! Den sehe ich fast jeden Tag.“
, ruft sie begeistert aus.
„Nicht ganz. Denn eigentlich heißt das Sternbild ‚Große Bärin’ und besteht aus mehr Sternen als der ‚Große Wagen’“
, erläutert er ihr.
„Das ist aber interessant!“
, entgegnet ihm Kajsa.
„Hier siehst Du das komplette Sternbild“
, sagt er.
„Ui, sieht ja tatsächlich wie ein Bär aus. Jedenfalls eher, als der ‚Wagen’ nach Wagen“
denkt Kajsa laut.
„Guck mal dieser Stern sind eigentlich zwei.
Hier ist es gut zusehen. Der dunklere, das ist der sogenannte Augenprüfer, wenn du den siehst, hast du gute Augen. Du kannst es ja heute Abend gleich testen.“
, bemerkt Lars.
„Das werde ich auch, darauf kannst du Gift nehmen!“
, frotzelt Kajsa keck. Herr Lynx muß schmunzeln.
Ich glaube ich nehme lieber doch kein Gift, ist vielleicht ungesund. Jetzt zeig ich dir mal, wie es die ‚Alten Griechen’ gesehen haben. die kannten nämlich noch kein elektrisches Licht “
„Uiiihh! Die haben ja viel mehr Sterne gesehen und das, obwohl sie noch keine Brille hatten!“
, jubelt Kajsa.
„Ja, aber das kannst du auch sehen, wenn du an einem dunklen Ort bist.“
, lenkt Herr Lynx ein.
„Wenn du die hinteren ‚Kastensterne’ etwa fünf Mal verlängerst erreichst du den Polarstern. Er gehört auch zu einem bekannten Sternbild. Weißt du zu welchen?“
, fragt er sie.
„Ja zum ‚Kleinen Wagen’, oder heißt der etwa auch ‚Kleine Bärin’?“
, will Kajsa wissen.
„Ich seh’ ihn aber nur zum Teil, da fehlen zwei Sterne. Hat die der freche Anders einfach ausgeknipst? Der macht immer solchen Blödsinn.
“, lästert die aufmerksame Schülerin.
„Kajsa bitte nicht so albern!“
mahnt der Lehrer.
„Zu deiner ersten Frage: ja dieses Sternbild heißt richtig ‚Kleine Bärin’. Die Antwort zu Deiner zweiten Frage kennst du ja!“
, ergänzt er streng.
„Aber ich mein ja nur...“
versucht sie zu erklären, aber sein strenger Blick unterbricht sie.
„Hier siehst Du eine andere Aufnahme der ‚Kleinen Bärin’ Der Grüne Pfeil zeigt auf den Polarstern.“
„Weiß ich doch schon längst, hast du ja schon einmal gesagt.“
, erwidert sie keck.
„Wenn du sowieso alles weißt, dann brauch ich dir ja nicht zu zeigen wie dieses Sternbild an einem dunklen Ort aussieht.“
, antwortet er provozierend.
„Och, sei doch nicht gemein. Zeig schon! Los!“
, platzt sie fast vor Neugier.
„Also gut hier ist es“
, rück er endlich damit heraus.
„Is’ ja irre! Äh, wo ist er denn?“
staunt sie nicht schlecht
„Ah, wenn du den nicht reingemalt hättest hätte ich ihn vor lauter Sternen nicht gesehen.“
, stellt sie mit großen Augen fest.
„Wenn du willst, zeig ich dir mal wie jemand die zwei Sternbilder der Bärinnen 1825 malte.“
, macht der Lehrer seine Schülerin neugierig.
„Nun zeig schon, du weißt doch daß ich das sehen will!“
, sagt Kajsa auf dem Stuhl hin und her rutschend.
„Uih, das ist aber schön.“
, stellt sie überrascht fest.
„Huch? Was ist den da für eine Schlange zwischen denen?“,
fragt sie anschleißend.
„Das ist keine Schlange, sondern der ‚Drache’! Dieses Sternbild ist allerdings recht schwierig zu erkennen, da viele Sterne schlecht zu sehen sind, deshalb kommt er heute nicht dran.“
, erklärt er ihr.
„Schade, ich werde es trotzdem probieren“
, rutscht es ihr raus.
„Dein Forscherdrang gefällt mir.“
lobt er sie.
„Was heißt denn ‚URSA MAJOR’, ‚DRACO’ und ‚URSA MINOR’?
Das steht da am Rand.“
, will die kleine Schülerin wissen.
„Das ist Latein und bedeutet ‚Große Bärin’, ‚Drachen’ und ‚Kleine Bärin’“
, erklärt ihr der Lehrer.
„Das werde ich morgen gleich der Britta erzählen, daß ich Latein kann! Die gibt nämlich immer so an.“
, bemerkt Kajsa.
„So, so.
“, meint Herr Lynx.
„Wenn du nun den Polarstern betrachtest, blickst du genau nach Norden. Lasse nun deinen Blick von der ‚Großen Bärin’ zum Polarstern und darüber hinaus gleiten, dann kommst du zum sogenannten ‚Himmels-W’.“
, fährt er fort.
„Hahaha, hihihi, das ist aber krumm! Es hat bestimmt der Björn geschrieben, der hat nämlich so eine Sauklaue!“
, lästert die Kleine.
„Dieses Sternbild heißt Cassiopaeia. Die drei Sternbilder, Cassiopaeia, Große und Kleine Bärin, kannst du, im Gegensatz zu den folgenden, das ganze Jahr über sehen.“
, erklärt er.
„Aber nur wenn es dunkel ist und keine Wolken da sind!“
, lenkt sie keck ein.
„Natürlich, ist doch klar! Nun Beobachte die Umgebung der ‚Kleinen Bärin’ etwas genauer und du wirst einen auffallend hellen Sterne sehen, es ist die ‚Wega’“
.
„Hihihi, das ist aber komisch. Die heißt genauso wie die Direktorin dieser Schule.“
„Kajsa ! Bitte etwas ernster!“, ermahnt er sie. „Das ist der Hauptstern im Sterbild der Leier“
, fährt er fort.
„Hä, wer leiert den da?“
fragt Kajsa lachend.
„Eine Leier ist ein harfenähnliches Instrument. Der Troubadix hat ein solches.“
, belehrt sie Herr Lynx.
„Das Ding mit dem er Asterix und Obelix ärgert ist also eine Leier.“
, wundert sich die Schülerin.
„Ja. Du siehst sie im Sommer. Unmittelbar neben der Leier ist ein weiterer heller Stern. Er gehört zum Sternbild ‚Schwan’“
.
„Wohin fliegt der denn? Bestimmt zum Polarstern. Hihihi.“
, witzelt die Schülerin. „
Kajsa!“
, ermahnt er sie.
„Diesen Vogel siehst du ebenfalls in Sommer. Links neben dem Schwan ist ein auffälliges Viereck zu sehen. Das gehört zum ‚Pegasus’.“
.
„Was für’n Verdruß?“
, fragt Kajsa verwundert.
„Pegasus nicht Verdruß!“
, stellt der Lehrer richtig.
„Weißt du nicht was ein Pegasus ist?“
, fragt er nach.
„Nö, nie gehört.“
, antwortet sie.
„Ein Pegasus ist ein Fabelwesen der alten Griechen. Es ist ein Pferd mit Flügeln.“
erklärt er ihr es.
„Ah, das hab ich schon mal in so’m Buch gesehen. Jetzt weiß ich endlich, was das ist. Ich dachte das Pferd hätte zu viel ‚Red Bull’ getrunken.“
, bemerk Kajsa.
Direkt angrenzend befindet sich die Andromeda, hier braun dargestellt. Etwas oberhalb von Ihr sieht man ein verwaschendes Fleckchen. Im Bild als Kringel zu sehen.“
, erzählt er weiter.
„Was’n das? Bestimmt was tolles.“
, platzt es ihr heraus.
„Es ist unsere Nachbargalaxie, die Andromedagalaxie. Willst du mal sehen, wie sie durch ein großes Teleskop fotografiert aussieht?“
, fragt er grinsend.
„Natürlich will ich sie sehen, das weißt du genau!“
, erwidert sie gespannt.
„Na gut, hier ist es.“
, meint er nur.
„Ach, Das ist ja oberaffenscharf“
, staunt Kajsa nicht schlecht.
„Diese beiden Sternbilder sind in Herbst zu sehen. Siehst du wieder nach links und dann nach unten findest du ein weiteres Sternbild, daß sehr leicht zu erkennen ist, den ‚Orion’, ein Wintersternbild“
, fährt er fort.
„Der ‚Orion’ hat zwei auffällig helle Sterne einen leicht rötlichen und einen weißen. Der rötliche ist ein sogenannter ‚Roter Überriese’. Er heißt ‚Beteigeuze’. Seine Größe ist gigantisch. Der weiße ist ‚Rigel’, ein wahrer Leuchtriese. Er leuchtet ca. 40.000 mal so hell wie die Sonne.“
, erwähnt er fast beiläufig.
„Den ‚Orion’ kenn ich. Ich sehe ihn immer an Weihnachten, wenn es keine Wolken hat.“
, stellt die Kleine fest.
„Ja der ist im Winter zusehen.“
, streut Lars ein.
„Unterhalb der drei nebeneinanderliegenden Sterne erkennt man ein rötliches Pünktchen, hier im Kästchen. Das ist der berühmte ‚Orion-Nebel’. Hier siehst du ein Foto, das wieder durch ein großes Teleskop aufgenommen wurde“
, fährt er fort.
„Saustark, das sieht ja geil aus! Ich habe das aber schon einmal irgendwo gesehen.“
, überlegt Kajsa.
„Das glaube ich dir. Etwas schräg unterhalb des ‚Orion’ befindet sich ein auffallen heller Stern. Es ist der ‚Sirius’. Er ist der hellste Stern an Himmels und gehört zum Sternbild ‚Großer Hund’.“
berichtet er weiter.
„Hahaha, das soll ein Hund sein, da kann ja meine kleine Schwester besser malen.“
lacht Kajsa.
„Ah, ja. Leicht schräg oberhalb des ‚Orions’ befindet sich der ‚Stier’. Auch hier gibt es eine auffallend roten Stern.“
sagt er.
„Ja, ja, das ist sicher sein drohendes Auge. Ui, dem möchte ich aber nicht begegnen mit so langen Hörnern.“
, lenkt die Schülerin ein.
„Mit dem Auge hast du recht, jedenfalls sahen es die ‚Alten Griechen’ so. Oberhalb des Stieres befinden sich einige Sterne, die ganz nah beieinander sind. Es sind die Plejarden. Das ist eine ‚Stern-Krabbelstube’. Diese Sterne sind sehr jung.“
erklärt er.
„Los zeig schon, wie ein Astro-Kindergarten auf’n Foto vom großen Teleskop aussieht.“
, platzt sie fast vor Neugier.
„Woher weißt du den, daß ich eines habe?“
erwidert er lachend.
„Was, du hast keines? Das ist aber gemein“
, sagt sie sehr enttäuscht.
„Du hast Glück, ich habe eins!“
, beruhigt er sie.
„Hab ich mir doch gedacht! So fies bist du nicht.“
, rutscht ihr erleichtert raus.
„Mit den Hörnern hast du auch Recht! Der ‚Fuhrmann’, hier gelb, hat nicht aufgepaßt und hat ein Horn, hier grün, in den Hintern bekommen.“
, witzelt er.
„Der arme, hätte er doch lieber aufgepaßt.“
, bemitleidet Kajsa den ‚Fuhrmann’.
„Volltreffer!!“
, ruft Kajsa.
„Wenn man vom Stier das untere Horn etwas verlängert kommt man zum Sternbild der Zwillinge“
, erzählt er ihr.
„Ich seh’ aber nur ein Männiken! Wo ist der zweite?“
, fragt sie.
„Nein das sind zwei ganz eng nebeneinander. Dieses Sternbild ist wie ‚Fuhrmann’, ‚Stier’, ‚Großer Hund’ und ‚Orion’ im Winter zu sehen.“
erläutert er ihr.
„Hoffentlich merke ich mir das“
erwähnt Kajsa.
„Blickst du weiter nach links kommst du zum Löwen. Der ist im Frühling zu sehen.“
, berichtet er.
„Ein weiteres gut zu sehendes Sternbild ist der ‚Skorpion’“
, fährt er fort.
„Das bin ich! Mein Sternbild, toll. Wo ist er den?“,
fragt die Schülerin erfreut.
„Allerdings kommt der Skorpion bei uns nicht ganz über den Horizont, der hier orange dargestellt ist. Er ist daher nicht komplett zu sehen. Hier ist wieder ein roter Überriese vorhanden. Er heißt ‚Antares’. Der Skorpion ist ein Sommersternbild.“
erklärt Lars ihr.
„Gemein! Ausgerechnet mein Sternbild. Aber er sieht wenigstens wie ein richtiger Skorpion aus.“
, erwidert sie ihm etwas enttäuscht.
„Hier siehst du das Schwanzende der ‚Großen Bärin’. Wenn du die beiden hinteren Schwanzsterne zweimal verlängerst gelangst du zum ‚Bärenhüter’“
, fährt Herr Lynx fort.
„Ach so, er hütet die ‚Bärinnen’, damit die kein Unfug machen. Den bräuchte der Anders auch! dann wäre Ruhe im Karton!“
, rutscht es Kajsa raus.
„Die ist hier hoffentlich auch, die Ruhe meine ich.“
, sagt der Lehrer streng.
„Ups, bin ja schon still.“
, lenkt sie ein.
„Die Sterne drehen sich während einer Nacht um einen Punkt, der ganz dicht am Polarstern liegt.“
, erzählt er.
„Das ist ja interessant.“
, sagt sie.
„Man kann die Bewegung auf einen Foto festhalten, wenn man eine Fotokamera hat, die Langzeitaufnahmen zuläßt. Hier siehst du eine solche Aufnahme, die in der Stadt aufgenommen wurde.“
, sagt Lars.
„Heh, da sind ja lauter Kreise drauf. Warum ist das so hell? Ich dachte es sei eine Nachtaufnahme.“
fragt Kajsa ganz neugierig.
„Die Kreisstücke sind Sterne, die sich währen der Aufnahme um diesen Punkt gedreht haben. Je weiter außen der Stern liegt, um so größer das Stück.“
erklärt er es Ihr.
„Das will ich gleich heute nacht ausprobieren. Papa hat so ’ne alte Kamera mit der das geht.“
, freut sich Kajsa.
„Leider ist es nicht einheitlich, wie man die Sterne eines Sternbildes verbindet. So wirst du sicher auch andere Formen finden, als die, die ich dir hier gezeigt habe.“
erwähnt noch Lars. Dann klingelt es und die spannende Stunde ist zu Ende.
Quellen:
Astropfotos: David Mallin
Strichspurenaufnahme: Christian Merkle, mit einer Boxkamere
Sternbildgrafiken erstellt mit „Redshift 5"
Historische Sternbildgrafiken: S. Hall. , 1825
Tag der Veröffentlichung: 26.07.2009
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