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Eigentlich hätte alles doch so perfekt sein können. Eigentlich. Bis zu dem Tag an dem Chantal etwas erfuhr, das ihrem Leben denn Sinn nahm. Etwas, das sie nie zu vor gedacht hatte. Und das die betroffene Person ins Gefängnis bringen musste, ihrer Meinung nach. Doch nicht etwa wegen Mord oder Erpressung. Nein. Viel schlimmer. Wegen Herzbrechen. Und der Täter war kein Fremder. Nein. Es war ausgerechnet ihr bester Freund. Philip sein Name. Sein Alter, 16. Sein Aussehen, ihrer Meinung nach hot. Den Philip war nicht nur ihr bester Freund, sondern auch der Junge ihrer Träume. Und bis zu diesem Tag Single.
Es war ein sonniger Samstag. Wochenende. Ein perfekter Tag um ins Freibad zu gehen. Und danach noch Eis essen. Zusammen mit Phil. Das war jedenfalls Chantals Plan gewesen, als sie morgens unter die Dusche stieg und fröhlich "All that I am" von Lisa Bund trällerte und sich mit ihrem Lieblingsduschgel einschäumte. Sie hätte zu diesem Zeitpunkt noch nicht gedacht, wie schnell sich ihr Plan ändern würde.
Um 11 Uhr machte sich Chantal auf dem Weg zum örtlichen Freibad. Mit dem Fahrrad natürlich. Denn draußen schien die Sonne. Es war nicht zu warm aber auch nicht zu kalt. Die Sonne schien auf Chantals Kopf und umspielte ihre Haare. Als sie am Freibad ankam war von Phil nichts zu sehen. Stattdessen sah sie wie Joe mit ihren Anhängsel auf das Freibad zu steuerte. "Muss das sein", dachte Chantal genervt. Sie konnte Joe nicht leiden. Und das obwohl sie sich schon seit dem Kindergarten kannten. Lang genug, um zu wissen, dass Joe eine gemeine Schlange war. Sie ging in Joes Parallelklasse und hatte schon den einen oder anderen Jungen den Kopf verdreht. Immer dabei waren Anette, Bärbel und Julia. Joes Fanclub. Sie himmelten Joe an. Und liefen ihr auf Schritt und Tritt hinterher. Wenn Joe sich den linken Fuß pink anmalte, war es sicher, das ABJ, so nannte Chantal die drei kurz, am nächsten Tag genau denselben Fuß mit genau demselben Ton angemalt hatten. Schrecklich.
Chantal beobachte, wie Joe auf irgendwen zeigte und ABJ anfingen zu kichern. Ach, sollten sie doch. Nach 15 weiteren Minuten beschloss Chantal schon mal ins Freibad zu gehen. Joe und ihr Fanclub waren auch schon drin.
Im Freibad war es ziemlich voll. Trotzdem entdecke Chantal Joe sofort wieder. Sie trug einen knall pinken Bikini mit Goldsternchen. Auf ihrem Badehandtuch, ebenfalls pink, saß ein gut aussehender Junge. Der Phil ziemlich ähnlich sah ."Das muss ein Irrtum sein", dachte Chantal und erinnerte sich, wie sie und Phil noch am Tag vorher über Joe & ihren Fanclub gelästert hatten. Sie schaute noch mal hin. Konnte es denn wirklich sein? Ja es war er. Jetzt wusste sie es. Wie er sich zu ihr rüber beugte und Joe einen Kuss auf den Mund drückte, da wusste sie es. "Phiiiiiiiliiip", schrie sie und musste sie zusammen reißen nicht auf der Stelle loszuheulen.
Er drehte sich, wie in Zeitlupe um, doch da war es schon zu spät. Chantal rannte aus dem Freibad, schnappte sich ihr Fahrrad und fuhr los. Sie hörte noch wie Phil ihr irgendwas nachrief. Es klang wie "Chantal warte doch", aber so genau verstand Chantal das nicht. Ihre Tränen liefen ihr über die Wangen und in der Ferne hörte sie ein Donnergrollen. "Wie konnte er mir das nur antun?", sagte sie mehr zu sich selbst. "Ich liebe ihn doch".
"Tust du das?", fragte neben ihr eine Stimme. Eine Stimme, die ihr bekannt vorkam. "PHIL?", fragte sie. Und wirklich. Phil fuhr neben ihr auf seinem Fahrrad und sah ihr in die Augen. Und da wusste Chantal, es war Zeit Phil die Wahrheit zusagen. "Ja es stimmt, ich liebe dich schon lange. Nicht mehr nur wie ein Bruder. Sondern wie einen Jungen. Ich liebe dich Tag & Nacht und denke nur an dich. Du bist mein 1. und letzter Gedachte, wenn ich wach werde und einschlafe", und nach einer kurzen Pause fügte sie noch hinzu "Aber jetzt hab dich wohl verloren". Phil war stehen geblieben und schaute einen Moment seiner besten Freundin hinterher, wie sie weiter fuhr. In den Regen. Denn es hatte angefangen zu schütten, wie aus allen Wolken. "Mensch Chantal jetzt warte doch mal. BITTE!", rief er ihr hinterher doch sie fuhr nach Hause. Zuhause rannte sie ihn ihr Zimmer, knallte die Tür zu und weinte. Ihr Handy meldete eine SMS von Phil. Da stand:

Ich. liebe. dich. auch.


ENDE

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Tag der Veröffentlichung: 30.09.2008

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