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Tag 1, Erste Begegnung

Es war wie ein Neuanfang, auch wenn ich bereits einmal hier war, war ich mir sicher dass keiner mich mehr kennen würde. Das letzte Mal war ich mit meiner Familie vor 80 Jahren hier, alle die uns hätten wiedererkennen können waren mittlerweile Verstorben. Eigentlich eine ziemlich makabre Sache, über das Leben von Menschen zu reden als wären sie verwelkte Blumen. Doch so war es nun Mal, wir waren wie die Plastikblumen im Strauß Rosen. Egal wie viel Zeit verging, wir veränderten uns nicht. Wieder einmal waren wir in Forks, wir wussten welche Gefahren durch die Wölfe hier auf uns warteten, doch war es einfacher für Renesmee und Jakob. Er reiste überall mit hin wo wir hin gingen und ließ sein Rudel dabei alleine. Nun war es Zeit dass er sie weidersehen und mit ihnen Leben konnte, ohne dass er von Renesmee getrennt sein musste. Sie waren so unglaublich Glücklich zusammen, genauso wie meine Geschwister. Alice hatte mich vor 60 Jahren verlassen, sie sagte sie kann sich eine Ewigkeit mit mir nicht mehr vorstellen, dass sie sich weiter entwickelt hätte. Ich kam mir vor wie in einem Liebesfilm, einem ohne Happy End. Sie zählte mir tausend Gründe auf warum es nicht mehr klappte zwischen uns, doch wollte ich sie alle nicht hören. Ich hatte so viel falsch gemacht, für sie war ich wie ihr kleiner Bruder, mit meinem unkontrollierten Blutdurst. Ich war für die gesamte Familie eine Belastung. Doch mittlerweile hatte ich mich besser unter Kontrolle als ich es erwartet hatte. Es war keine Qual mehr in einem Raum voller Menschen zu sein, nicht einmal mehr neben jemanden zu stehen welcher anfing zu bluten.
Es hatte sich viel geändert, so auch das Verlangen nach Alice, nach ihrem Lächeln, ihrer Verspielten Art und nach ihrer kleinen zärtlichen Figur. In ihren Visionen sah sie uns, doch nicht zusammen, sie wusste es würde so Enden, das wusste sie von Anfang an, doch hoffte sie dass es sich ändern würde, sie Hoffte auf ein Happy End zwischen ihr und mir.
Es war mal wieder der erste Tag in der Schule, Menschen wären unglaublich nervös gewesen, würden sie mich mögen, wie wären die Lehrer, fände ich mich zurecht? Doch mir war es egal, ich wollte keinen Kontakt zu anderen außer meinen Geschwistern, den Stoff den sie uns beibrachten konnte ich schon auswendig und zurecht fand ich mich immer.
Renesmee ging auf die Schule im Reservat, Bella und Edward jedoch auf die Forks High School.
Trotz der Tatsache dass Renesmee nun schon über 80 Jahre alt war, behandelte Bella sie immer noch wie ein Kind. Ihr tat es eigentlich ganz gut öfters mal von ihr getrennt zu sein.
Ich nahm meinen Rucksack und ging runter wo die anderen schon auf mich warteten.
Bevor wir hier hin zogen kaufte Carlisle mir einen neuen Wagen, denn bevorzugte ich es alleine zur Schule zu fahren was mir jedoch nie gelang. Entweder Emmett oder Edward fuhren immer mit mir. Sie liebten mein Auto genauso sehr wie ich. Doch durften sie es nie selber fahren, zwar wusste ich dass die Gefahr eines Unfalls bei ihnen genauso gering war wie bei mir, doch war es mein Wagen.
Auf dem Weg zur Schule saß Edward bei mir auf dem Beifahrersitz.
„Jas, wird es nicht allmählich Zeit das du mich ans Steuer lässt?“ er grinste mich frech an und schien seinem Blick nach zu urteilen meinem gesamten Kopf nach meinen Gedanken zu durchsuchen.
„Wird es nicht allmählich Zeit das du wieder mit deinem Volvo zur Schule fährst?“ sofort hörte er auf zu grinsen und schaute mich sauer an, obwohl er sich jeden Wagen den er wollte aussuchen konnte, nahm er immer einen Volvo, er wirkte so wie ein Familienvater aus dem Anfang des 21. Jahrhunderts.
„Auch wenn du es kaum glauben magst Jas, ich bin ein Familienvater.“
Mit einer starken Bremsung hielt ich auf dem Parkplatz der High School. Sowohl Edward als auch ich stiegen sofort aus und gingen auf die anderen zu. Ich brauchte schon immer länger als die anderen, denn fuhr ich möglichst viele Umwege um den Genuss des Fahrens möglichst lang genießen zu können.
Edward nahm sofort seine Bella in seine Arme und Emmett hielt Rosalie eng an sich fest. Früher war Edward immer derjenige der alleine hinter uns ging, doch nun war ich es. Eigentlich machte es mir überhaupt nichts aus, doch machten sich nun viele Mädchen Hoffnung bei mir, dabei sollte ihnen klar werden dass ich kein Interesse an ihnen oder an ihren Künstlichen Nägeln, Wimpern und Haaren habe. Vor 80 Jahren war es noch anders, da gab es noch Frauen die sich auf ihre natürliche Schönheit verließen, doch wurden es mit der Zeit immer weniger.
Wir waren es gewohnt dass alle uns anstarrten, wir waren anders und für die anderen waren wir Angsteinflößend.
Auf dem Weg ins Sekretariat blieben einige stehen um uns anzuschauen, es war einfach unglaublich wie sie mit ihren Blicken an uns klebten, das war eine der Vorzüge vom Vampierdasein.
Wir bekamen unsere Pläne und gingen dann zu unserem Unterricht. Als erstes Stand Geschichte an, es war eine meiner Lieblingsstunden. Es amüsierte mich einfach unglaublich den Lehrern zu zuhören wie sie all das erzählten was ich erlebt hatte.
Ich setzte mich alleine in die letzte Reihe, direkt an der Wand. Ich hatte nie Unterricht zusammen mit meinen Geschwistern, deshalb war ich es gewohnt alleine hinten zu sitzen. So hatte ich wenigstens keine nervenden Nachbarn die pausenlos versuchten eine Konservation aufzubauen. Im Laufe der nächsten fünf Minuten füllten sich alle Reihen bis auf die letzte, sie schauten mich alle komisch an, ich war nichts anderes gewohnt, ich war der Einzelgänger aus der letzten Reihe.
Als alle Plätze in den vorderen Reihen besetzt waren kam ein Mädchen rein, anfangs schenkte ich ihr keine Aufmerksamkeit, doch setzte sie sich in die letzte Reihe, jedoch ganz an die andere Seite, es war als hätte sie Angst vor mir.
In ihrem Dasein hatte sie etwas süßes, ihre langen braunen Haare fielen lockig über ihre Schultern, und beim Sitzen schaffte sie es grade so mit den Zehnspitzen den Boden zu berühren. Das einzige was sie bei sich trug war ein großer Ordner mit Hundewelpen auf der Vorderseite. Während des ganzen Unterrichts beobachtete ich sie heimlich, zwischendurch achtete ich auf den Unterricht um bei dem Lehrer kein Aufsehen zu erregen.
Sie war so unglaublich ausgeglichen und gleichzeitig während des gesamten Unterrichts einfach glücklich. Ihre Gefühle übermannten mich, während die der anderen nur im Hintergrund herrschten und von mir keine Beachtung bekamen.
Vergeblich versuchte sie immer wieder mit ihren Füßen den Boden zu berühren. Sie war wie ein kleines Kind welches auf dem Schoß seiner Eltern saß. Doch wirkte sie so unglaublich reif auf mich, so anders. Außerdem war sie eine der wenigen welche sich nicht drei Schichten Make Up aufs Gesicht schmierten. Zwar erkannte ich dass sie geschminkt war, doch war es sehr dezent und unterstrich ihre Naturelle Schönheit nur noch mehr.
Die ganze Stunde lang hatte ich den Drang sie anzusprechen. Sie zu fragen wie sie hieß und ob sie sich mit mir treffen wollte. Doch war ich nicht gut für sie, sie sah so unschuldig aus, ganz anders als ich es war. Ich war nun Mal ein Killer, und sie war die kleine Katze welche verzweifelt versuchte meinen Klauen zu entkommen bevor ich meine Zähne in ihren Nacken stoßen konnte.
Das Klingeln zur Pause riss mich aus meinen Gedanken, eigentlich auch gut so denn zog der Gedanke nach Kontakt zu ihr mich immer mehr in den Bann.
Mit kleinen tollpatschigen Schritten verließ sie als eine der letzten den Raum, sie ging so grazil wie ich es noch nie von einem Menschen gesehen hatte, nie waren zwei ihrer Füße gleichzeitig auf dem Boden und sie rollte sich wie eine Raubkatze von den Ballen ab ohne das ihre Hacke den Boden berührte. Für andere müsste es so aussehen als ginge sie auf Zehnspitzen, doch federte sie sich immer ab um dann schnell den anderen Fuß nach zu ziehen. Vor dem Klassenraum blieb sie stehen und schaute Orientierungslos auf ihren Plan der Schule, anscheinend war sie neu hier und alleine aufgeschmissen. Sofort stieg in mir der Drang ihr zu helfen, sie zu ihrem Unterricht zu bringen und ihr zu zeigen wo alles war.
Mit ihren großen aber nicht zu großen Augen schaute sie wirr umher und neben Fröhlichkeit spürte ich von ihr Ratlosigkeit und Angst ausgehen. Angst davor hier nicht zurecht zu finden, Angst vor allen anderen.
„Hast du jetzt auch Englisch?“ fragte ich sie leise doch laut genug damit sie es hören konnte, schnell schaute sie mich an und das Gefühl der Angst verschwand auf einmal.
Ihre Augen waren grün, ein knalliges Grün wie ein Blatt im Sommer.
„Ähm, ich weiß nicht so Recht, irgendwie versteh ich den Plan nicht“ sie versuchte ihre Unsicherheit mit einem Lächeln zu überspielen. Ihre Stimme hörte sich an wie die eines Engels, zart und doch liebevoll.
„Zeig mal her“ sagte ich lächelnd, es tat gut ihr helfen zu können, zu spüren wie die Angst verflog, wenn auch sie keinen Grund dazu hatte denn sollte ich ihr mehr Angst einjagen als alles andere hier.
„Also, als nächstes hast du Englisch und dann Sport, beides mit mir zusammen, nach der Pause hast du erst Mathe, dann Spanisch und dann Biologie.“ Ich lächelte sie ein wenig an und hielt ihr ihren Plan wieder hin
„Danke“ sagte sie leise, sehr leise als wäre es ihr peinlich, ihre Gefühle sprudelten voller Scharm über.
Auf dem Weg zur Klasse sprachen wir kein Wort, denn konzentrierte sie sich die ganze Zeit darauf nicht über ihre eigenen kleinen Füße zu stolpern. Am liebsten hätte ich sie getragen, den gesamten Weg bis zum Klassenraum und sie erst runter gelassen wenn ich wüsste dass sie nicht mehr fallen konnte.
Doch überlebte sie den Weg bis hin zum Raum ganz ohne Stürze. Ich setzte mich wieder in die letzte Reihe direkt an die Wand und sie sich wieder an die andere Seite. Gehofft hatte ich dass sie wenigstens ein paar Plätze näher kam, um ihre Nähe zu spüren.
Anscheinend lag ihr Englisch nicht, denn schaute sie die gesamte Stunde verwirrt auf ihre Zettel und blätterte verzweifelt das Buch durch.
Langsam ließ sie ihren Kopf auf den Tisch fallen, und säuselte etwas vor sich hin. Das einzige Verständliche was sie hervor brachte war Englisch, Mist, dumm, Tollpatsch, Sport.
Bei dem Wort Sport bekam sie wieder unglaubliche Angst, doch wovor. Weshalb hatte sie so Angst vor den anderen. Auch wenn sie etwas ungeschickt war, Sport lag ihr bestimmt, denn hatte sie eine sehr Sportliche Figur.
Shakespeare Romeo und Julia, jedes Jahr zu Anfang nahm man es durch, unglaublich wie Klischeehaft es doch war, natürlich kannte jeder die Geschichte um die es hier ging, unzerstörbare Liebe, Tod und Hingabe. Es war unglaublich wie die Liebe der beiden bis hin zum eigenen Tod reichte.
Trotz dem Selbstmord von beiden, schien es als wäre die Liebe nie gebrochen. Sie hatten ein so wundervolles Leben, die Liebe, der Tod. Mir stand das ewige Leben, oder der Gang zu Vulturi bevor, ich wusste dass sie mich in ihren Reihen haben wollen würden, zwar nicht so sehr wie sie es von Alice wollten, oder von Bella und Edward. Doch hofften sie dass ich mich freiwillig ihnen anschließen würde.
Oft hatte ich gedacht Alice hätte sich ihnen angeschlossen, begriffen wie Gefährlich das Leben mit den Wölfen, bei uns war und sich der Seite angeschlossen welche so gut wie unbesiegbar schien. Doch würde sie uns so etwas nie Mals antun, die Familie verraten welche sie die ganzen Jahre beschützt hatte.
Wiedermals klingelte es zur Pause und das Mädchen links von mir sprang mit ihrem Ordner unterm Arm von ihrem Platz hoch, beim Weg zur Tür stolperte sie mehrmals über Taschen welche am Boden lagen, konnte sich jedoch noch knapp an den herum stehenden Tischen fest halten. Im Türrahmen stehend schaute sie mich Hoffnungsvoll an und wartete darauf dass ich zu ihr kam. Es war schön zu sehen wie sie mir vertraute.
Bei ihr angekommen folgte sie mir auf Schritt und Tritt bis hin zur Sporthalle, sofort merkte ich die Unsicherheit welche von ihr ausging. Es war als wäre sie am liebsten den ganzen Tag in meiner Nähe, so schön es mir auch vorkam, so würde es nicht sein. Abgesehen davon dass sie die nächsten drei Stunden nach Sport ohne mich hatte, würde ich in der Pause bei meinen Geschwistern sitzen, ohne sie.
In der Sporthalle angekommen schaute sie mich ein letztes Mal angsterfüllt an bevor sie in die Umkleidekabine der Mädchen ging. Warum hatte sie eine so unglaubliche Angst vor den anderen, doch vor mir nicht. Warum nahm ich ihr das Angstgefühl welches sich eigentlich durch mich verstärkte.
In der Umkleide angekommen zog ich mich schnell um, mit mir waren nur 3 Jungs in der Kabine, die der Mädchen war direkt neben an und der Anzahl der Stimmen waren ca. 6 oder 7 Mädchen in der Kabine, doch die kleine Prinzessin hörte ich kein einziges Mal reden.
Schnell verließ ich die Umkleide und ging in die Sporthalle wo sie schon alleine auf einer Bank saß, die anderen Mädchen und Jungs gingen in der Halle rum, doch sie saß dort alleine, in ihren Sportklamotten. Sie war einfach so zierlich und zerbrechlich, sie trug Schuhe für Kinder, da ihre Füße so unglaublich klein waren. Wenn sie stand ging sie mir nicht einmal bis zu meinem Kinn, sondern so dass sie ihren Kopf im Stehen grade so auf meiner Brust legen konnte. Als der Lehrer Mr. Gabbels die Halle betrat kündete er lautstark an dass wir uns die ersten Monate mit Fußball beschäftigten. Die kleine Prinzessin fing stark an zu zittern, Fußball war anscheinend keine ihrer Lieblingssportarten.
„Bildet bitte dreier Teams“ kündete er laut an, am liebsten hätte ich mich freiwillig raus gehalten doch waren wir genau 3 Jungs weshalb ich mich nicht einfach verdrücken konnte.
Die ganze Zeit beobachtete ich sie, jetzt verstand ich ihre Angst vor dem Sport Unterricht, andauernd bekam sie einen Ball ab oder fiel hin, die anderen zogen sie regelrecht damit auf und provozierten das Unglück immer mehr. Am liebsten wäre ich zu ihr gegangen und hätte sie einfach in meine Arme genommen. Doch kannte sie mich nicht und würde sich wahrscheinlich nur bedrängt fühlen.
Tränen stiegen ihr in die Augen und sie wurde immer Ängstlicher. Ich hörte ihr Herz immer schneller schlagen und sie schneller Atmen, am liebsten würde ich den anderen ihren Kopf abreißen um meine Prinzessin zu beschützen. Zwar war sie nicht meine, doch ich fühlte mich so verantwortlich für sie. Ihr leidender Blick traf den Meinen, eine kleine Träne rollte ihrer zarten Haut herab, sogar wenn sie weinte war sie wunderschön.
Doch das gab mir den Rest, mit Absicht schoss ich den Ball in die Richtung der anderen sodass diese abgelenkt waren.
„Oho, da will es aber einer wissen“ sagte eine der Mädchen mit Wasserstoff blondem Haar und Solarium gebräunter Haut.
Ich schaute sie nur wütend an und ging rüber zu meiner Prinzessin, wie gerne wüsste ich ihren Namen.
„Alles ok?“ fragte ich sie und strich ihr vorsichtig die Tränen aus dem Gesicht. Sie zuckte nicht unter meiner eiskalten Haut zurück, nein sie genoss die sanften Berührungen und ich merkte wie sie weniger Ängstlich wurde. Mit einem leichten Nicken beantwortete sie mir die Frage. Meine Hand berührte die ihre leicht und ein leichtes Lächeln schlich sich in ihr Gesicht.
Sie schien diesen einen kleinen Moment wirklich glücklich, bis die tiefe Stimme von Mr. Gabbels ertönte.
„Jasper und Liloe! Könntet ihr nun weiter am Sportunterricht teilnehmen oder ist dies nicht möglich?“ Liloe, es war ein wundervoller Name und er passte so unglaublich gut zu ihr, er spiegelte ihre Elfenartige, verspielte Art von ihr wieder. Er war zwar mehr als außergewöhnlich doch war er genauso wie sie.
„Liloe ist ein wenig schwindelig, kann sie kurz raus?“ fragte ich Mr. Gabbels und manipulierte seine aggressive und schlechte Stimmung zu einer fröhlichen Atmosphäre.
„Ahm, ja, aber begleiten sie sie bitte. Nicht dass sie draußen umkippt.“ Er schien ein wenig verwirrt von seiner offensichtlichen Stimmungswandlung zu sein, doch war es mir in diesem Moment egal. Viel wichtiger war dass ich nun alleine mit Liloe nach draußen gehen sollte, ich wollte ihr helfen doch hatte ich, angst. Es war das erste Mal seit Jahrzehnten dass mir etwas so normales so unglaubliche Angst machte. Ich könnte sie einfach ignorieren, doch wollte ich das gar nicht. Ich wollte ihr zeigen wie ich sie fand. Ich war nicht wie Edward, ich wollte ihr nichts verheimlichen. Es war mir klar dass ich sie dadurch in Gefahr brachte, doch wenn er es schaffte, wieso sollte ich es nicht schaffen. Ich hatte eine bessere Beherrschung als er sie damals hatte und die Vulturi wollten uns weder umbringen noch besuchten oder verfolgten sie uns. Es war anders als zu Bellas Zeiten. Es war einfacher, wenn auch nicht einfach, doch einfacher.
„Ach von wegen schwindelig, sie will sich nur an den armen Jasper ran machen. Als ob sie nur annähernd eine Chance bei ihm hätte. Es war ja wohl offensichtlich dass er auf mich steht.“ Es war das Selbe Mädchen was vorhin Liloe fertig machte.
Zusammen mit Liloe ging ich aus der Halle, ich ging durch die Jungs Kabine und nahm eine Jacke von mir mit. Ich würde mit ihr nach draußen gehen und hörte den Regen wie er auf die Steine prasselte schon vom weiten.
Sie stand schon draußen mitten im Regen und ließ sich von ihm nass regnen. Verwirrt schaute ich sie an, sie war unglaublich verletzt und traurig. Dafür musste ich keine besondere Gabe haben um das zu erkennen, nein jeder würde es erkennen der sie auch nur ein bisschen anschaute. Mit dem Gesicht zum Boden tropften ihr abgesehen von dem Regenwasser noch Tränen vom Gesicht, ihr ganzer Körper zitterte. Es war einfach schrecklich sie dort so zu sehen.
„Komm her“ sagte ich leise zu ihr und hielt ihr meine Jacke hin, mit einem leichten Lächeln nahm sie mir diese aus der Hand und rollte sich in die viel zu große Jacke ein, doch trat sie keinen Meter aus dem Regen heraus.
„So bringt die doch nichts“ sagte ich lachend und kam ein Schritt näher zu ihr sodass auch ich mitten im Regen stand. Vorsichtig nahm ich ihre Hand und zog sie langsam aus dem Regen raus unter ein Dach.
„Du musst nicht hier bei mir bleiben“ sagte sie mit einer zitternden und ängstlichen Stimme, dachte sie etwa ich wäre lieber bei den anderen im Sport Unterricht? Bei den komischen Blondinen und ihren Football Freunden?
„Ich bin aber lieber bei dir“ sagte ich mit einem leichten Lächeln, sie wurde glücklich, so unglaublich glücklich und fröhlich. Trotz meiner Jacke war sie noch immer am Zittern, wie gerne hätte ich sie jetzt in meine Arme genommen und sie gewärmt. Doch würde es nur das Gegenteil bringen. Auch gerne hätte ich ihr meinen Pullover gegeben den ich heute trug, er hätte sie sicher besser gewärmt als die dünne Jacke.
„Willst du rein?“ hastig schüttelte sie den Kopf, sie dachte wohl ich meinte die Halle
„Nein, zurück in die Schule, ich melde uns ab du holst deine Sachen und wir gehen“ schlug ich ihr vor begeistert ging sie zurück in die Kabine und schnappte sich ihre Sachen.
Ich meldete uns bei Mr. Gabbels ab, mit der Begründung der Schwindel würde nur schlimmer werden und ich brächte sie zur Schulkrankenschwester. Natürlich erlaubte er es, denn wollte er keine Schülerin welche in seinem Sportunterricht zusammenbrach.
Schnell zog ich mich wieder um und nahm meine Tasche, im Gang wartete Liloe schon umgezogen mit einem schüchternen Lächeln auf mich. Sie hatte ein Top mit einer mit Fell gefütterten Jacke an, hoffentlich fror sie so nicht so schnell, denn mussten wir nun erst Mal ein Stück durch den Regen zurück in die Schule.
Sie reichte mir meine Jacke welche ich ihr jedoch sofort wieder über die Schultern legte, es gefiel mir sie in meiner Jacke zu sehen.
Mit ihren kleinen Schritten gingen wir zurück in die Schule, sie versuchte mit meiner Gangart mitzuhalten, doch verlangsamte ich sie extra für sie. Ihre kleinen Füße versuchten jeder Pfütze auszuweichen doch tritt sie so nur in fast jede hinein. Wie gerne würde ich sie zur Schule tragen, denn waren ihre Stoffschuhe schon völlig durchnässt.
In der Schule angekommen setzte sie sich sofort an eine Heizung und wärmte ihre eiskalte Haut. Sie war Schneeweiß, wie die eines Vampirs, wäre sie nicht so tollpatschig, würde ihr Herz nicht schlagen und würde nicht das so verlockend riechende Blut in ihren Adern fließen, könnte man glatt glauben sie wäre eine von uns. Ihre Schönheit stand der eines Vampirs in keiner Weise nach, nein sie war sogar schöner als jeder Vampir den ich in meinem Leben zu Gesicht bekam. Mit ihrer Art verzauberte sie mich einfach, doch verstand ich nicht warum sie von keinem anderen gemocht wurde. Sie schminkte sich nicht so übermäßig, zwar trug sie Make Up jedoch nur ein dezentes, außerdem ging sie nicht ins Solarium sondern stach genauso wie ich und meine Geschwister, aus den anderen hier heraus.
„Wir haben noch 20 Minuten bevor die Pause anfängt. Was willst du machen?“ fragte ich sie um die Stille zu unterbrechen.
„Mir ist immer noch kalt“ sagte sie mit einer zitternden Stimme, warum konnte ich nicht einmal so warm wie ein Werwolf sein? Wenn ich sie in meine Arme nehmen würde wäre die Chance dass ihr noch Kälter wird nur zu groß. Dabei würde ich ihr so unglaublich gern helfen.
„Ist dir echt so kalt?“ fragte ich sie grinsend, aber eigentlich kein Wunder das sie fror, ihre mit Fell gefütterte Jacke war komplett mit Wasser vollgesogen. Damit die Chance bestand dass ihr bald nicht mehr kalt war müsste sie ihre Jacke ausziehen, doch würde ihr dann mit Sicherheit noch kälter werden.
„Wieso ist die Jacke denn so nass“ fragte ich sie leise, denn wusste ich die Antwort schon. Durch den Regen konnte es nicht gekommen sein also mussten es die anderen Mädchen aus dem Sportkurs gewesen sein.
„Weiß nicht, als ich sie holen wollte war sie es einfach“ doch wieso sagte sie es mir nicht sofort? Ich hätte ihr meine Sportjacke geben können oder versuchen die Jacke vorher zu trocknen.
„Und warum hast du nichts gesagt? So frierst du doch nur“ vorwurfsvoll schaute ich sie an doch vergrub sie sich hinter ihren in der Jacke eingewickelten Händen
„Wollt ich nicht, wollt dich halt nicht nerven“ Wie konnte sie einfach denken dass sie mich nervt, sie machte mich glücklich und das schon am ersten Tag an dem ich sie sah.
„Komm zieh deine Jacke aus, ich gebe dir meinen Pullover“ schnell zog ich meinen Pullover aus und hielt ihn ihr hin.
„Nein, brauchst du wirklich nicht“ sofort fing sie an zu zittern, weshalb bekam sie nun wieder so unglaubliche Angst. Ich wollte ihr nichts Böses sondern nur ihr helfen.
Ich wollte sie nur ungern so zitternd sehen, doch noch schlimmer war es sie so angsterfüllt zu sehen, wegen mir.
„Was ist los“ geschockt schaute ich sie an „Ich wollte dir wirklich nichts Böses“ es war so unglaublich schmerzhaft zu wissen dass sie wegen mir litt.
„Nein es ist nichts, nur brauchst du dir nicht diese Umstände machen, wegen mir“ sie zwang sich ein leichtes Lächeln auf die Lippen doch war die Angst kein bisschen verflogen.
„Du denkst meinen Pullover auszuziehen macht mir umstände? Komm schon, ich sehe dich nun mal nicht gerne frieren“ ich legte ihr den Pullover auf ihre Beine und schaute sie lächelnd an. Wieso wollte sie ihn nicht annehmen? Ich verlangte nicht dass sie sich in meine Arme legte, oder sonst etwas. Vorsichtig öffnete sie ihre Jacke und streifte sich den Stoff von den Schultern. Geschockt schaute ich sie an, ihre gesamten Arme waren von blauen Flecken und Schnittwunden übersäht, welche auch auf ihrem Rücken zu finden waren. Wer tat ihr so etwas an und warum tat sie sich selber so etwas an.
Schnell zog sie sich meinen Pullover über und zog ihre Beine an ihren Bauch.
„Danke“ murmelte sie vor sich hin und schlang ihre Arme um ihre Beine
Wenn schon ihre Arme so aussahen wie sah dann erst der Rest ihres zierlichen Körpers aus.
„Wer war das“ fragte ich sie tonlos, sie brauchte mir nur einen Namen nennen und ich würde ihn umbringen, ihm seinen hässlichen Kopf abreißen und seinen Leblosen Körper verbrennen. Er verdiente es nicht zu leben wenn er einem so wundervollen Mädchen etwas so grausames antat.
„Ich“ war das ihre Antwort?
„Nicht das. Die Blutergüsse Liloe“ ich musste einfach eine Antwort haben, ich wollte einfach wissen weshalb man ihr so etwas antut. Auch wenn es keinen plausiblen Grund gab irgendjemand so zu verletzen.
„Ich bin die Treppe runter gefallen. Bin echt total ungeschickt“ wieder zwang sie sich ein grinsen auf, doch merkte ich ihr an dass sie mich anlog.
„Keine Treppe übersäht einen Körper mit so vielen Blutergüssen. Sag doch bitte wer das war. So kann das doch nicht weiter gehen“ ich klang schon wie Carlisle wenn er mit einen seiner Patienten redete, oft hörte ich ihm bei seinen Gesprächen zu, ihm vertrauten sie sofort und sagten ihm was los war.
„Ich bin müde“ sanft legte sie ihren Kopf auf meine Schulter und schloss ihre Augen, vorsichtig schlang ich meinen Arm um ihre Hüfte und zog sie ein Stück näher zu mir.
Kurze Zeit später war sie auch schon eingeschlafen. Sie sah so unglaublich unschuldig und glücklich aus wenn sie schlief.
Langsam füllte sich die Mensa mit Leuten welche uns alle ungläubig anstarrten, sie waren allesamt verwundert. Die Neue im Arm des wundersamen Neuen.
Auch meine Geschwister kamen in die Mensa und schauten mich einerseits wütend und andererseits verwundert an. Edward wusste bestimmt was los war, denn durchsuchte er wahrscheinlich grade meine gesamten Gedanken nach dem was passiert war. Heute Morgen war alles ja noch anders. Da hatte ich meinen Engel noch nicht gesehen, ihn noch nicht gefunden. Den Menschen der mich zum Strahlen brachte.
Edward lächelte mich ein wenig an, er wusste wie ich empfand. Bei ihm war es damals genauso mit Bella. Nur versuchte er ihr zu wiederstehen, ich wusste es würde mir nicht gelingen.
Ich weiß noch wie durcheinander er nach Hause kam, völlig aufgelöst und die ganze Zeit im Gedanken bei Bella.
Wenn es nach mir ginge könnte sie den gesamten Tag in meinen Armen schlafen um ihre Nähe zu spüren und sie meine Spüren zu lassen.
Die gesamte Pause lang lag sie auf meiner Schulter und schlief tief und fest, erst als das laute Geräusch der Klingel ertönt schreckt sie auf und schnappt sich ihren Rucksack.
„Man wo ist denn mein blöder Plan, was hab ich denn jetzt“ stotterte sie vor sich hin während sie in ihrem Rucksack wühlte.
„Mathe hast du jetzt, ich bring dich hin“ ich grinste sie an in der Hoffnung sie würde mein Angebot annehmen. Zwar hatte ich jetzt kein Mathe sondern Spanisch doch konnte ich mir es wohl erlauben ein paar Minuten zu spät zum Unterricht zu erscheinen.
„Was hast du denn jetzt“ sagte sie gähnend und hielt sich ihre zierliche Hand vor den Mund
„Eigentlich Spanisch, aber ich glaube ich könnte das sogar ausfallen lassen. Wird wohl keinem auffallen wenn ich am ersten Tag fehle“
„Ich glaube, ich fahr jetzt nach Hause. Ich bin einfach so unglaublich müde.“ Wieder gähnte sie vor sich hin und konnte ich mir ein Lachen nicht mehr verkneifen.
„Soll ich dich fahren“ eigentlich müsste ich sie davon abhalten nach Hause zu fahren, schließlich war ihre Zukunft wichtig, doch war es mir wichtiger sie lächeln zu sehen.
„Ne, also mein ahm Bruder holt mich ab“ als sie das sagte war ihr Gesicht von Schmerz erfüllt und sie wurde immer ängstlicher. Was verbarg sie nur vor mir, eigentlich war es verständlich dass sie mir nichts erzählte, schließlich kannte sie mich kaum und ich sie auch nicht. Nicht mal einen Tag und trotzdem vertraute sie mir, einem blutrünstigen Monster, schon so sehr.
„Quatsch, ich fahr dich wohl. Dann braucht er nicht extra her kommen“ war ich zu aufdringlich? Was würde sie nur von mir denken, dass ich sie bedrängen wollte, darauf bestand das sie mit mir Zeit verbrachte? Ich wollte sie nur möglichst lange bei mir haben, sie glücklich sehen.
„Nein, wirklich also ich glaube nicht dass er es so gut fände wenn mich jemand nach Hause bringt den er nicht kennt“ sie versuchte zu lächeln, doch verbarg es keineswegs ihre wahren Gefühle, welche sie vor mir eh nicht verbergen konnte.
„Soll ich mit nach draußen kommen, auf ihn mit dir warten?“ zwar fragte ich sie, doch hoffte ich einfach dass sie ja sagte und ich sie nicht jetzt schon verlassen musste. Sie nickte kaum merklich und stand auf um mit mir nach draußen zu gehen. Mittlerweile hatte der Unterricht bereits angefangen und alle Lehrer und Schüler waren in ihren Räumen.
Nur Liloe und ich, allein auf dem Parkplatz welcher abgesehen von wenigen Autos leer war. Eingezäunt war er von Wald und einer wenig befahrenen Straße, wenn ich wollen würde könnte ich mit ihr einfach in den Wald rennen ohne dass es jemand bemerken würde, keiner würde sie finden. Niemals, sie würde mir gehören. Meine Liloe. Doch war es absurd daran zu denken, es würde sie tot unglücklich machen, sie würde am Boden zerstört sein ohne ihre Familie, ihre Freunde. Auch wenn es den Anschein machte dass sie nicht leicht neue Freunde fand, war ich mir sicher dass sie einige davon hatte. Sie war einfach so liebenswert, wahrscheinlich weckte sie bei jedem Jungen den Beschützerinstinkt, nicht nur bei mir. Wie sollte ich dann noch eine Chance haben gegen die ganzen anderen an zu kommen. Vielleicht hatte sie auch schon einen Freund und sah in mir nur so etwas wie einen Bruder, einen guten Freund der ihr Tipps in ihren Beziehungen gab. Ja auch dazu wäre ich bereit, doch nicht lange. Sie würde merken dass etwas mit mir nicht stimmte.
Noch immer trug sie meinen für sie viel zu großen Pullover. Mittlerweile verstand ich Edwards Verhalten als er Bella traf, ich verspottete ihn immer dafür dass er nachts sie beim Schlafen beobachtete. Doch wie gern würde ich sie beim Schlafen weiterhin sehen, am liebsten in meinem Pullover, wenn sie schlief war sie so glücklich, so schwerelos. Als würde sie alles um sich herum vergessen.
Schon aus der Entfernung hörte ich ein altes Auto was mit einer Geschwindigkeit ankam welche für diese Straße viel zu schnell war. Es hielt direkt vor mir und Liloe an, traurig schaute sie mir in meine Augen, in die Augen eines Killers.
„Ich ahm, sehen wir uns Morgen?“ fragte sie mich stotternd, doch anstatt ihr zu antworten nickte ich nur und beobachtete dabei ihren Bruder im Wagen, er war unglaublich sauer, was auch seinen Fahrstil erklärte und wartete ungeduldig im Wagen. Wie gerne würde ich sie fahren, sie nicht dieser Gefahr aussetzen. Immer wieder haute er aggressiv auf die Hupe und brüllte aus dem Auto heraus.
„Wenn was ist, dann ruf mich an ok?“ sagte ich hoffnungsvoll zu ihr, alles in mir sträubte sich dagegen sie in diesen Wagen gehen zu lassen. Vorsichtig schrieb ich ihr meine Nummer auf einen ihrer Zettel und gab ihn ihr zurück. Sie sollte wissen dass ich für sie da war. Egal wann.
„Beweg dich man!“ schrie ihr Bruder bei heruntergelassenem Fenster. Wieso musste ich sie nur gehen lassen. Mit einem gequälten Lächeln stieg sie in den Wagen zu dem verrückten Fahrer ein. Am liebsten würde ich ihnen Folgen, doch wäre ich dann nicht besser wie Edward damals. Doch bei mir war die Angst welche ich um sie hatte berechtigt. Ein irrer welcher sie nach Hause fuhr, wo wahrscheinlich jemand auf sie wartete der sie so hinrichtete.
Edward kannte ihre Familie, sie war gut zu ihr, genauso wie ihre Freunde. Doch Liloe, vielleicht hatte sie nur mich der auf sie aufpasste, vielleicht sehnte sie sich nach jemanden der sie beschützte.
Doch entschied ich mich dagegen, was würde sie denken wenn ich auf einmal bei ihr auftauchen würde? Ich konnte mich nicht einfach verstecken ohne mit ihr zu reden. Doch konnte ich jetzt auch nicht zurück in die Schule, ich könnte Carlisle nach ihr fragen, vielleicht wusste er mehr. Mehr über ihre Verletzungen. Wir waren bereits 2 Monate wieder hier, mit etwas Glück hatte er etwas gehört.
Zwar musste Edward dann bei jemand anderem mitfahren doch würde es ihm sicherlich nichts ausmachen.
Auf dem Weg ins Krankenhaus ging ich alle Szenarien durch was grade mit Liloe passierte und was mit ihr passiert war. Anscheinend schien ihr Bruder etwas damit zu tun zu haben. In seiner Nähe, oder auch nur bei dem Gedanken an ihn bekam sie so unglaubliche Angst, schlimmer als jeder Sportunterricht es auslösen konnte. Wenn er für ihr Leiden verantwortlich war würde er sterben. Seine Leiche würde niemals jemand finden, im Laufe der Jahre erlernt man genügend Methoden Beweise verschwinden zu lassen, zwar noch nicht mit Menschen doch war es nicht viel anders. Niemals würde ich zulassen dass jemand ihr so wehtat, nicht noch einmal.
Beim Krankenhaus angekommen versuchte ich so möglichst ruhig und entspannt hinein zu gehen wie es nur möglich war, es musste keiner merken was nun in mir vor ging.
An der Rezeption fragte ich nach meinem Vater Doktor Cullen, die Dame sagte mir sofort wo er war und ich machte mich auf den Weg. Er saß allein in einem Raum und blätterte desinteressiert in einem Medizinischen Buch.
„Jasper, was bringt dich hier her“ begrüßte er mich freundlich, er freute sich immer wenn einer von uns ihn bei seiner Arbeit besuchte. Besonders wenn es Esme war.
„Ich hab eine Frage, zu jemand.“ Ich wusste nicht ob er mir überhaupt etwas erzählen würde, er nahm seinen Job sehr ernst und so auch seine Schweigepflicht. Interessiert schaute er mich an und wartete auf meine Frage.
„Also, kennst du eine Liloe? Sie ist etwa 16 und geht auf die Forks High.“
„Ah ja, Liloe Departo. Sie war schon mehrmals bei mir im Krankenhaus, ihr Bruder brachte sie jedes Mal her. Was genau möchtest du denn Wissen?“ sofort kochte die Wut in mir hoch. Weshalb war sie so oft im Krankenhaus.
„Kannst du mir sagen was mit ihr los ist? Mit ihrer Haut, mit allem.“
„Ihre Haut weißt unglaublich viele Blutergüsse auf, jedoch kam sie zu mir wegen entzündeten Schnittwunden auf ihrem Körper. Doch wenn ich sie auf eines der beiden ansprach wehrte sie nur ab. Ich glaube dass ihre Familie damit etwas zu tun hat.“
Wie konnte er das wissen ohne ihr zu helfen?
„Carlisle, wie kannst du das nur so auf sich beruhen lassen? Hast du denn nicht gemerkt dass man ihr helfen muss?“ Sein Verhalten machte es nicht besser, nein es ließ mich nur noch wütender auf ihn werden.
„Als Arzt ist es nicht meine Aufgabe eine Persönliche Bindung zu meinen Patienten aufzubauen Jasper.“ Als Arzt war es seine Aufgabe seinen Patienten zu helfen, er musste doch gemerkt haben wie es ihr ging.
„Wo, wo wohnt sie. Ich muss zu ihr. Ihr geisteskranker Bruder hat sie von der Schule abgeholt, wenn er ihr etwas antut, dann.“ Carlisle kannte mich, er war immer einer der wenigen die abgesehen von Edward wussten was in mir vorging.
„Jasper du solltest dich erst Mal beruhigen. Sie wohnt neben der alten Bücherei. Doch halt dich zurück, tu es für uns.“ Er legte seine Hand beruhigend auf meine Schulter und lächelte mich ein wenig an.
Neben der alten Bücherei war nur ein einziges Haus, es war nicht groß oder schön gebaut. Nein es war ein einfaches altes Haus.
Schnell machte ich mich auf den Weg zu ihr, vielleicht war es schon zu spät, doch musste ich es versuchen. Es war egal wie komisch es ihr vorkommen könnte dass ich wusste wo sie wohnte, dass ich sie einfach aufsuchte um sie zu beschützen. Als ich grade im Auto saß klingelte mein Handy, du Nummer die auf dem Display stand kannte ich nicht.
„Jasper? Bitte, Jasper komm her. Bitte“ sagte eine weinerliche Stimme, es war Liloe
„Wo wohnst du?“ sagte ich stur, zwar wusste ich wo sie wohnte und fuhr bereits los um keine Zeit zu verlieren, doch würde sie sich so wenigstens keine Sorgen machen woher ich wusste wo sie wohnt.
„In dem alten Haus, neben dieser Bibliothek. Komm bitte, bitte.“ Ohne dass ich antworten konnte legte sie einfach auf. Das Handy auf den Beifahrersitz geworfen beschleunigte ich das Auto, ich hatte keine Zeit zu verlieren.
Endlich war ich bei ihr angekommen, schon von weitem spürte ich ihre Angst, ihre Gefühle erdrückten mich förmlich.
„Wen hast du angerufen!“ schrie sie jemand an, es schien ihr Bruder zu sein
Mehrmals drückte ich auf die Klingel, bevor ich die Tür mit einem gezielten Tritt aus den Verankerungen riss.
„Wer ist da“ schrie er die Treppe herunter, ich hörte sie schluchzen, weinen. Was hatte er ihr angetan.
Ich rannte die Treppe hoch und schlug die Tür zu dem Zimmer auf in welchem ich ihr süßes Blut roch. Doch roch ich es stärker als sonst, sie musste am Bluten sein. Es war das Badezimmer, wo die Fliesen teilweise mit Blut verschmiert waren.
Zusammengekauert saß sie in einer Ecke, ohne ihren Bruder zu beachten ging ich auf sie zu und schaute mir ihre Wunden genauer an, in ihrer rechten Hand lag ein Messer welches von Blut übersäht war, auf ihrem linken Arm waren mehrere Schnittwunden, eindeutig zu tief für ihren kleinen, zierlichen Arm.
Ihr Blut roch so unglaublich gut, doch war meine Selbstbeherrschung inzwischen so gut dass ich nicht einmal daran dachte von ihrem köstlichen Blut zu kosten.
Sie war wichtiger.
„Wieso“ brachte ich über meine zusammen gepressten Lippen.
Doch sagte sie nichts, immer mehr Tränen flossen aus ihren Augen.
„Was bildest du dir ein Pisser!“ schrie ihr Bruder mich an, weshalb tat sie sich so etwas an, was hatte er mit ihr gemacht.
„Kleiner ich habe mit dir geredet! Sie ist meine Schwester es geht dich nichts an was sie oder ich machen!“ dieses Mal reichte es mir, er hatte kein Recht sie als sein Eigentum zu behandeln.
Ich drehte mich zu ihm um, wir waren ungefähr auf einer Augenhöhe, doch wusste ich wie ich meine Opfer verschrecken konnte.
„Wenn du sie noch einmal anpackst, und glaube mir ich werde es wissen. Du wirst sterben, auf die Qualvollste Art und Weise die du dir vorstellen kannst. Du wirst leiden, so wie sie unter dir leidet. Jetzt hau ab verstanden?“ die ganze Zeit knurrte meine Kehle und ich hoffte nur Liloe würde es nicht hören, doch war sie so sehr am Weinen dass sie unser Gespräch wahrscheinlich vollkommen ignorierte.
„Ach und du kleiner Milchbubi meinst mir etwas sagen zu können? Du kennst weder sie noch mich! Du kannst nichts dagegen tun was ich mache, wer wird dir schon glauben“ er lachte mich aus, wie jemand der sich sicher war er hätte Recht, er wäre überlegen. Doch wusste er nicht was er sich damit antat.
Ich wusste was ich tun müsste damit er Ohnmächtig werden würde, ein für mich leichter Schlag gegen seinen Hinterkopf und er würde zusammen sacken wie ein Sack Mehl.
Doch wollte ich es nicht, nicht jetzt, ich würde mich um ihn kümmern wenn ich alleine war mit ihm.
„Ich bring sie ins Krankenhaus“ knurrte ich ihn an und nahm Liloe auf meine Arme. Sie verlor immer mehr Blut und wurde schwächer, doch war ich mir sicher dass ich es rechtzeitig zu Carlisle ins Krankenhaus schaffen würde.
Ihr Bruder kümmerte sich kein bisschen darum wie es ihr ging, wenigstens konnte ich sie so einfach in meinen Wagen setzen und sie zum Krankenhaus fahren.
Vorsichtig schnallte ich sie an und wickelte einen fetzen meiner Jacke um ihren blutenden Arm. Es war unglaublich was sie sich antat. Das Messer war so groß wie ein Fleischerbeil und ihre Wunden zerschnitten mehrere Adern und Sehnen.
Endlich beim Krankenhaus angekommen trug ich sie mit einer Geschwindigkeit ins Krankenhaus die kein Mensch erreichen könnte.
„Ey Prinzessin Augen auf“ ich drückte ihren schlaffen Körper an mich bevor ich sie auf eine von einer Schwester hergeschobenen Trage legte. Doch ließ ich ihre Hand nicht los, ich konnte sie nicht allein lassen. Nicht in so einem Augenblick.
Einen Spalt öffnete sie ihre Augen und brachten das leuchtende grün zum Vorschein.
Sie schoben sie in einen OP Raum wo Carlisle schon auf sie wartete, wenigstens wusste ich so dass er sie retten würde, ihr um jeden Preis helfen.
Ungeduldig wartete ich im Wartezimmer auf eine Nachricht von Carlisle, jede einzelne Sekunde starrte ich auf die Uhr um die Wahrscheinlichkeit ihres Überlebens abzuschätzen. Doch machte es mich nur nervöser. Vielleicht übertrieb ich es auch, sie hatte schließlich nur zwei Schnittwunden am Arm, doch sah es aus als wäre er fast ab.
„Jasper“ hörte ich Carlisle von weitem sagen
„Können wir bitte darüber reden?“ fügte er ernst hinzu, ich wusste was er wollte. Er war nicht begeistert von meinem Handeln, von meiner Liebe zu ihr.
Konnte man es überhaupt Liebe nennen? Es war mehr wie eine unendliche Hingabe, die Sehnsucht nach ihr und das Gefühl alles für sie los zu lassen. Ich dachte mit Alice wäre es meine große Liebe gewesen, doch nun weiß ich wie es sich wirklich anfühlt die perfekte Frau für sich gefunden zu haben.
So vollkommen.
„Was“ fragte ich stur nachdem wir alleine in einem Raum waren.
„Jasper, du weißt worum es mir geht. Ihr kennt euch erst einen Tag, du kannst sie noch verschonen. Denk mal drüber nach, wenn du verschwinden würdest, sie würde ohne Probleme drüber hinweg kommen.“ Wie konnte er so etwas nur verlangen, er wusste wie es bei Edward war, so weiß er auch wie es bei mir war.
„Carlisle, du müsstest eigentlich wissen dass das letzte was ich will ist ihr zu schaden und bin ich mir bewusst dass ich es allein durch meine Anwesenheit schon tu. Doch kann ich nicht ohne sie, vielleicht war es nur ein einzelner Tag heute, doch fühl ich mich als kenne ich sie schon seit ihrer Geburt. Ich würde es nicht verkraften, sie allein zu lassen. Schutzlos.“
Seine Hoffnung verschwand schnell, doch hätte er es sich denken können.
In jeder Sekunde in der ich sie nicht sehen konnte ging es mir schlechter, ich fühlte mich unwohl. Wie gerne könnte ich auch meine eigenen Gefühle verändern.
„Sie liegt im Zimmer 127“ sagte er stur, als wäre er sauer auf mich, auf mein Verhalten.
„Danke“ antwortete ich während ich den Raum schon fast verlassen hatte, ich musste einfach wissen ob es ihr gut ging, natürlich würde es ihr gut gehen da war ich mir sicher. Vorsichtig öffnete ich die Tür zu ihrem Krankenzimmer einen kleinen Spalt, sie war schon wach und lag mit Tränen in den Augen im Bett. Wieso hatte ich sie fahren lassen, ich hätte wissen müssen was dort los war. Mit einem schüchternen Lächeln sah sie mir in meine Augen, als hätte sie Schuldgefühle. Irgendetwas tat ihr leid, doch was war es nur. Schließlich hatte sie keinen Grund dafür, sie hatte nichts falsch gemacht. Sondern ich und ihr komischer Bruder.
Allein bei dem Gedanken an ihn, am liebsten würde ich zu ihm fahren und ihm jede einzelne Sehne, Ader und jeden Knochen aus seinem Körper reißen damit er schmerzhaft am Boden verbluten konnte, allein ohne jeglichen Schutz mir ausgeliefert. Bei dem Gedanken schlich sich ein leichtes Grinsen über mein Gesicht.
„Es tut mir leid“ flüsterte sie kaum hörbar in den Raum hinein, doch was redete sie da, sie hatte kein Grund sich für irgendetwas zu entschuldigen.
Verwirrt schaute ich sie an, in der Hoffnung dass sie mir jeden Moment erklären würde was ihr leid tat.
„Ich hätte dich da nicht mit rein ziehen dürfen. Ich mein, ich kenn dich kaum und du mich nicht und trotzdem habe ich dich einfach in so einer Situation angerufen.“
„Du bist verrückt“ sagte ich lachend
„Ich habe dir nicht ohne Grund meine Nummer gegeben oder? Du solltest mich anrufen wenn irgendetwas ist und das sollst du noch immer“ ich ging ein paar Schritte näher zu ihr um ihre Nähe besser spüren zu können.
„Ich versteh dich nicht“ stotterte sie, „Du kennst mich nicht Jasper und trotzdem gehst du so ein Risiko ein und kommst zu mir trotz meines Bruders. So etwas hatte noch nie jemand für mich getan. Noch nie Jasper.“ Wieso verstand sie nicht das ich sie brauchte, es war doch kaum zu übersehen.
„Mach dir um mich keine Sorgen, ich glaube dein Bruder geht ein größeres Risiko ein bei dem was er dir antut“ sagte ich leise, allein der Gedanke daran wie sie dort so blutend lag, so hilflos und schutzlos. Es war wie ein brennen in meinem versteinertem Herz.
Sie antwortete nicht, was hätte sie auch sagen sollen. Sie wusste er tat ihr Dinge an für die er den Tod durch meine helfende Hand verdient hatte. Dabei war ich mir sicher dass ich noch nicht alles über ihn wusste, doch konnte ich sie nicht einfach fragen, was hätte ich sagen sollen? Liloe schlägt er dich, zwingt er dich zu irgendetwas, wieso tust du dir so schreckliche Dinge an? Mir würden auf Anhieb hunderte Fragen einfallen auf die ich wahrscheinlich niemals eine Antwort bekommen würde.
„Bleibst du bei mir? Ich bin nicht gern allein“ fragte sie mich mit einer so unglaublich wundervollen doch auch so angst verzerrten Stimme, lächelnd nickte ich ihr zu und setzte mich mit einem Stuhl neben ihr Bett.
Es war so verlockend mich zu ihr zu legen doch wollte ich sie nicht überrumpeln, schließlich empfand sie vielleicht nicht dasselbe wie ich für sie. Was war wenn ich für sie nur der große nette Bruder war, jener welchen sie vorher nie hatte. Ihr Ersatzbruder.
Ich stützte mich mit meinen Ellbogen auf meinen Oberschenkeln ab und schaute ihr direkt in ihre wundervollen Augen.
„Wo habt ihr vorher gewohnt?“ fragte ich sie um sie ein bisschen davon abzulenken wo sie gerade war und wegen wem das so war
„In Los Angeles, bei meinen Großeltern, doch ging das nicht mehr länger. Sie sind beide ins Pflegeheim gekommen, also musste ich zu meinem Bruder hier her ziehen.“
„Wie lange wohnst du schon bei ihm?“ es konnte ja nicht sein dass sie sich diese ganzen Narben während der Sommer Ferien zugezogen hatte.
„Ungefähr ein Jahr, aber das letzte Jahr bin ich nur die eine Hälfte zur Schule gegangen, weshalb ich mich hier um ehrlich zu sein immer noch nicht auskenne.“ Sie grinste mich an um ihre eigene Schüchternheit zu überspielen. Wieder einmal zog sie mich mit diesem Lächeln in ihren Bann, es war wie eine Fessel welche sie jedes Mal enger zog damit ich sie niemals verlassen könnte. Doch wie sollte ich das auch übers Herz bringen?
„Aber jetzt bin ich dran“ sagte sie grinsend
Mir war von Anfang an klar dass sie auch mich einiges Fragen würde. Doch erhoffte ich mir andere Fragen als ich ihr gestellt hatte, am liebsten würde ich ihr sofort alles erzählen, wer ich war, woher ich kam und was sie für mich war.
„Frag was du möchtest“ ihre Augen fingen an zu strahlen und es war als wäre sie überglücklich.
„Wie alt bist du?“ sie lächelte mich an, als hätte sie unglaubliche Erwartungen an meine Antwort.
„17, und du?“ ich wusste was los war, denn als ich es sagte strahlten ihre Augen wie wunderschöne Smaragde. Wie gerne würde ich ihr meine Bewunderung ihr gegenüber deutlich machen, ihr sagen wie wunderschön ich sie fand.
„16“ mehr brachte sie nicht über ihre Lippen denn grinste sie weiter, sie war unglaublich jung dafür dass sie in derselben Klasse war wie ich, denn war ich schon einer der „jüngsten“. Jedenfalls wenn man von der Tatsache absieht das ich schon seit über einem Jahrhundert auf dieser Welt lebe. Anscheinend schien sie sich sehr darüber zu freuen dass sie jünger war als ich, doch hätte sie damit rechnen können.
„Wo kommst du her?“ fragte sie schnell, denn schaute ich sie die ganze Zeit über an, eigentlich achtete ich darauf jemanden nicht zu lange anzuschauen, doch war ich einfach zu fasziniert von ihr.
„Aus Alaska, meine Eltern starben als ich 12 war, Carlisle und Esme, meine Adoptiveltern, adoptierten mich und meine Schwester Rosalie, auch Edward, Renesmee, Bella und Emmett haben sie adoptiert.“ Sichtlich überrascht von meinem Vortrag starrte sie nun mich an, grinsend versuchte ich sie zum Reden zu bewegen.
„Wie geht es dir eigentlich wenn ich mal so fragen darf“ versuchte ich sie vom Thema abzulenken, anscheinend schien es ihr nicht so leicht zu fallen über den Tod geliebter Menschen zu reden.
„Wie soll es mir schon gehen“ fragte sie leise, ich hoffte einfach nur dass sie im Moment keine Körperlichen Schmerzen hatte, die seelischen würden schon schlimm genug sein und gegen die konnte auch ich nichts tun.
Wie sollte ich ihre Erinnerungen an den heutigen Tag und wahrscheinlich auch an die letzten Monate einfach auslöschen.
„Weißt du vielleicht wann ich hier raus kann“ fragte sie mich hoffnungsvoll, wie gerne würde ich sie jetzt mit hier raus nehmen, aber nicht zu ihr nach Hause sondern zu mir. Doch wusste ich dass ich es nicht konnte, meine Geschwister würden es nicht dulden und Liloe wahrscheinlich auch nicht. Sie kannte mich ja schließlich kaum.
„Leider nicht, aber ich kann Carlisle fragen wenn du möchtest“ nickend lächelte sie mich an, immer noch war sie voller Hoffnung und ungern würde ich sie enttäuschen müssen. Sie schien Krankenhäuser nicht sonderlich zu mögen, aber wer tat das schon.
Schnell ging ich zu Carlisle, doch achtete ich darauf dass ich nicht zu schnell ging, denn wusste ich dass sie mich genau in diesem Moment beobachtete.
„Carlisle?“ rief ich ihn als ich ihn in der Ferne erkannte, sofort erblickte er mich und ging auf mich zu
„Wann kann sie gehen?“ immer noch enttäuscht schaute er mich an, er wusste er würde sich mit dem Gedanken abfinden müssen und er wollte doch so sehr dass ich glücklich wurde, also verstand ich sein Problem nicht.
„Ich denke morgen gegen Abend können wir sie entlassen, ihr Bruder wurde bereits informiert er wird sie abholen sofern nichts dazwischen kommt“
„Wie ihr Bruder“, geschockt starrte ich ihn an. Was dachte er sich dabei? Er wusste was los war, war es nicht seine Pflicht als Arzt dafür zu sorgen dass es ihr auch in Zukunft besser gehen wird?
„Jasper, ich habe mit ihr geredet sie möchte dass ihr Bruder sie abholt“ ohne ihm zu antworten ging ich zurück zu ihr in ihr Zimmer, weshalb wollte sie das?
Endlich bei ihr angekommen sah ich sie vorwurfsvoll an, sofort wurde sie unsicher und bekam Angst. Wie sollte ich sauer auf sie sein?
„Was“ fragte sie mit zitternder Stimme, es tat mir leid ihr zu Angst zu machen, sie dachte bestimmt es ging um ihren Krankenhausaufenthalt.
„Du kannst morgen Abend raus, dein Bruder holt dich“ stur schaute ich sie an ohne auch nur annähernd meine Gefühle zu zeigen. Ich wollte wenigstens wissen was los war bei ihr, was sie dazu gebracht hatte ihrem Bruder Bescheid zu sagen.
„Jasper, ich muss dich da was fragen. Weißt du wenn du es nicht willst ist das vollkommen ok für mich. Ich mein du kennst“
„Frag was du willst“ unterbrach ich sie, sie sollte wissen dass ich alles für sie tun würde und immer für sie da sein werde.
„Kannst du mich morgen nach Hause fahren?“ verwirrt schaute ich sie an, schließlich sollte sie morgen von ihrem Bruder abgeholt werden. Doch trotzdem stieg die Hoffnung in mir, schließlich würde ich alles geben sie auch nur wenige Minuten länger von ihm fern zu halten.
„Wenn er herkommt um mich abzuholen, ich dann aber schon weg bin, naja, dann würde er bestimmt überall nach mir suchen, also wenn du mich fahren könntest“ da redete sie nicht weiter und hoffte einfach nur noch auf meine Antwort.
„Natürlich“ grinste ich sie an, nichts war mir lieber als sie bei mir zu haben.
Mittlerweile war es schon 7 Uhr und somit die Besuchszeiten des Krankenhauses zu ende, am liebsten würde ich die ganze Nacht bei ihr verbringen oder sie mit zu mir nehmen, doch machte der Gedanke sie morgen nach Hause fahren zu können den Abschied ein klein wenig leichter.
„Ich fahr jetzt Lil“ enttäuscht schaute sie mich an, ich war froh dass sie nicht wollte das ich ginge.
„Hm, okay“ sie zwang sich wieder ein Lächeln auf die Lippen
„Ich fahr dich morgen direkt nach der Schule heim, ok?“ grinsend nickte sie mir zu, dann verließ ich das Zimmer und stieg in mein Auto. Den ganzen Weg nach Hause dachte ich an sie, sie war mehr als irgendjemand.
Ich wusste was mich zu Hause erwarten würde, wahrscheinlich waren die einzigen die mich verstehen würden Edward und Bella, schließlich war es bei ihnen genauso.
„Jasper“ entgegnete Esme mir als ich das Haus betrat, abgesehen von Carlisle waren sie alle da, auch Jacob und Renesmee.
Ich lächelte sie leicht an, ich wusste sie wollte dass ich glücklich werde und mehr wollte ich auch nicht, Liloe war das was ich brauchte.
„Jasper, mach nicht den gleichen Fehler wie ich“ Edward schaute mich vorwurfsvoll an, Bella welche sich nun aus seinem Arm löste blickte ihn ängstlich an, ich wusste er liebt sie über alles und sie war das Beste was ihm je passiert war.
„Lass sie niemals mehr allein, damit setzt du sie unglaublichen Qualen aus und dich auch“ er lächelte mich leicht an, es war schön zu wissen dass er hinter mir stand. Wenigstens einer der wusste wie glücklich ich war, wie viel sie mir bedeutet.
„Jasper was denkst du dir eigentlich dabei? Du weißt wie viele Probleme wir schon durch Bella hatten! Willst du das ganze jetzt etwa wieder von vorne beginnen? Wir sind die Vulturi grade erst los und jetzt willst du ihnen den nächsten Grund geben uns auszulöschen? Du setzt uns alle dadurch einer riesen Gefahr aus“ ich wusste das Rosalie dagegen sein würde, sie war schon immer gegen die Liebe zwischen Mensch und Vampir, sie war eigentlich auch gegen Vampire, jedenfalls gegen ihr Vampirleben.
„Rose, er kann da nichts für“ versuchte Emmett sie zu beruhigen doch entfachte es das Feuer in ihr nur umso mehr
„Natürlich kann er etwas dafür! Er könnte sie alleine lassen, er hätte sie ignorieren sollen von Anfang an“ ich wusste was ich dadurch für Gefahren einging, doch was sollte ich denn anderes tun als meinem versteinerten Herzen zu folgen?
„Emmett sie hat doch Recht, ich setze euch allen dadurch unglaubliche Gefahren aus, doch ich kann nicht ohne sie. Rose du weißt wie es ist jemanden zu sehen den man daraufhin niemals mehr gehen lassen will, wie war es denn bei dir und Emmett. Es tut mir leid wenn ich euch dadurch schade und wenn es sein muss, ja dann würde ich euch auch verlassen. Ihr müsst mich verstehen, dieses Mädchen ist nach den wenigen Stunden die ich sie kenne schon wichtiger als alles andere für mich.“ Ich meinte jedes Wort ernst, auch dass ich sie alle verlassen würde, ich wollte niemandem schaden durch das was ich tat.
„Jasper das kommt gar nicht in Frage“ schrie Nessie in die Runde, es war süß zu hören wie sie sich für mich einsetzte
„Du bist mein Bruder, oder Onkel, oder was auch immer. Aber ich lass dich nicht gehen genauso wie Esme, hab ich Recht?“ zustimmend nickte sie mich an, so aus der Ferne betrachtet hatte ich eigentlich die beste „Familie“ die man sich wünschen konnte. Abgesehen davon dass wir alle Blutrünstige Monster waren und hilflosen Tieren die Seele aussaugten.
Edward fing wieder an zu lachen, eigentlich hätte ich mir auch denken können dass er meine Gedanken durchsuchte.
„Danke“ sagte ich leise, Rosalies Aussage ignorierend ging ich hoch in mein Zimmer, es war entspannend in meinem Zimmer einfach da zu sitzen und raus aus dem Haus in den Wald zu schauen.
Den Rest des Abends durchwühlte ich meine CDs, ich hatte eine ganze Wand voll mit Schallplatten und CDs und ich hörte jede einzelne von ihnen.
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Tag 2, Ja und dann kam sie

Tag 2: Sobald es Morgen wurde und sich der erste Sonnenstrahl seinen Weg durch die dichten Blätter der Bäume im nahe gelegenem Wald kämpfte machte ich mich fertig um zur Schule zu fahren. Ich wusste mir stand ein Tag ohne Liloe bevor, doch konnte ich sie direkt nach dem Unterricht abholen und sie sicher nach Hause bringen. So unglaublich groß war die Vorfreude darauf meine kleine Prinzessin zu sehen, sie vielleicht in meine Arme schließen zu können. Doch auch allein in ihrer Nähe sein zu können würde mich schon glücklicher machen als alles andere. Wie gerne würde ich sie jetzt schon holen, die Schule ignorieren und sie aus dem kalten Krankenhaus befreien. Mit ihr einen schönen Tag machen, was immer sie auch wollte würde ich mit ihr machen. „Jas, kommst du?“ rief Edward den Flur hoch während ich gedankenverloren aus dem Fenster schaute. Natürlich wollte er wieder mit mir mit fahren, niemals würde er wohl die Hoffnung aufgeben dass ich ihn irgendwann fahren ließe. Meinen Rucksack auf dem Weg mitnehmend ging ich die Treppe runter, doch ließ ich mir Zeit. Ich wusste wir würden nicht zu spät kommen und auch wenn wäre es egal gewesen. Schließlich musste ich mir weder um meine Noten noch um meinen Abschluss Gedanken machen. Unten angekommen warteten Edward und Rosalie auf mich, warum sie noch nicht weg war, war mir jedoch unklar. Wahrscheinlich wollte sie noch einmal versuchen mich umzustimmen, doch was versuchte sie damit zu bezwecken? Sie musste wissen dass ich meine Meinung niemals mehr ändern würde. „Was willst du“ knurrte ich sie genervt an, Edward grinste zu ihr rüber und schaute mich danach entschuldigend an. „Ich hätte nicht vorschnell urteilen sollen“ sagte sie ruhig „Ich fahr mit Edward gleich zur Schule, Carlisle hat dich bereits abgemeldet für heute. Du fährst gleich zu ihr ins Krankenhaus und verbringst den Tag mit ihr, also sofern du nichts dagegen hast.“  Fügte sie mit einem leichten Lächeln hinzu, was war mit ihr über Nacht passiert? Sonst würde sie niemals zugeben dass sie einen Fehler gemacht hatte. „Danke“ sagte ich ruhig und holte meine Schlüssel aus meiner Tasche, sofort ging ich zu meinem Wagen und stieg ein. Doch was würde Lil denken wenn ich auf einmal bei ihr ankam. Sie wusste ich hätte Schule gehabt. Schnell fuhr ich los, auf dem direkten Weg zum Krankenhaus. Hätte ich noch ein schlagendes Herz würde es mit großer Wahrscheinlichkeit grade ausrasten, es würde mir zeigen wie verrückt ich nach ihr war und das mein Herz nur für sie schlägt. Beim Krankenhaus angekommen ging ich einfach hinein, ich wusste wo sie lag und ich wusste das mich eh keiner aufhalten würde. Carlisle lächelte mir nur nickend zu hielt mich aber nicht auf auf meinem Weg. Vor ihrer Tür hielt ich an, was sollte ich ihr sagen? Heii du bist mein Leben deshalb geh ich heute nicht zur Schule? Sie würde denken ich sei so ein kranker Stalker. Jemand der eine einmal sah und sie danach niemals mehr allein ließ. Eigentlich wollte ich sie auch nicht mehr allein lassen, doch wusste sie das nicht. Unnötigerweise atmete ich noch einmal tief ein und drückte dann die Türklinke runter bis sich die Tür einen kleinen Spalt öffnete. Aufgeschreckt schaute sie zur Tür und lächelte mich mit dem wundervollsten Lächeln an, sie strahlte übers ganze Gesicht. In diesem Licht funkelten ihre Augen blau, ein leuchtendes Meeresblau. „Hallo“ flüsterte sie leise, hörte aber jedoch immer noch nicht auf mich anzulächeln, wie gerne würde ich sie immer zum Lächeln bringen. Ich wollte sie glücklich machen. Vorsichtig setzte ich mich auf den Stuhl neben ihrem Bett, zwar versuchte sie nun ihr Lächeln zu unterdrücken doch strahlten ihre Augen noch immer, noch immer waren sie Meeresblau. „Wie geht es dir denn heute?“ fragte ich sie in der Hoffnung dass es ihr besser gehen würde, doch wäre es zu viel verlangt wenn es ihr jetzt schon wieder gut ginge. Schließlich war sie grade gestern hier her gekommen, wegen ihm. „Es geht“ sagte sie ruhig, ihre Augen verloren das wundervolle Funkeln und näherten sich wieder dem grün an was ich kannte und liebte. Sie hatte außergewöhnliche Augen, doch konnte es doch nicht normal sein, schließlich hatte ich so etwas noch nie zuvor gesehen oder davon gehört. „Was ist los?“ schaute ich sie fragend an, ich wusste was los war, sie wusste sie musste heute nach Hause zu dem Menschen der sie hier hin gebracht hatte. „Ich hab Hunger“ sagte sie grinsend, sofort war mir klar dass sie nur ablenken wollte, doch schien diese Sache genauso zu stimmen. Grinsend stand ich auf und hielt ihr meine Hand hin, vorsichtig legte sie die ihre in meine und stand aus dem Bett auf. Sie hatte andere Klamotten an als gestern, also musste er hier gewesen sein um sie ihr zu bringen. Zwar sah sie unglaublich süß aus in ihren Klamotten, doch wusste ich nun warum sie so ängstlich war. „War er hier?“ während ich sie dies fragte gingen wir aus dem Zimmer in Richtung der Cafeteria. Sie fing an sich beim Gehen zu verkrampfen und ging auch nicht mehr so elegant wie sonst, sie schlurfte mit ihren Füßen über den Boden und spielte mit ihren Fingern vorm Bauch rum. „Was willst du essen?“ ich wollte sie nicht so sehen, es war mir bewusst dass er hier war, dann wollte ich sie nicht so am Leiden sehen. „Omelett“ grinste sie, sie war einfach so glücklich. Wenn sie nicht grade an ihren Bruder dachte schien sie alles um sich herum zu vergessen und einfach nur den Moment genießen. Ihr Lachen brachte auch mich zum Lächeln. „Ach und wo soll ich das jetzt herzaubern?“ fragte ich sie lachend, sie wusste dass es hier kein Omelett gab, dass ich mit ihr dafür in ein Imbiss fahren musste. Doch wollte sie dies anscheinend denn grinste sie noch immer. „Würdest du mit mir, vielleicht, ins Diner fahren?“ schüchtern schaute sie auf den Boden und spielte wieder mit ihren Fingern rum „Klar würde ich das“ fragend hielt ich ihr meine Hand hin, in der Hoffnung sie würde mein Angebot annehmen und ihre Hand in meiner lassen. Wenn es nach mir ginge würde ich sie niemals mehr loslassen. Langsam legte sie ihre kleine zierliche Hand auf meine und achtete dabei genau auf meine Reaktion, anscheinend hatte sie Angst dass ich meine Hand zurück ziehe, sie allein lasse. Doch würde ich ihr so etwas niemals antun. Mit meinen kalten Fingern umschloss ich ihre vergleichsweise warme Hand, erst als sich unsere Finger gekreuzt hatten lächelte sie weiter. Als würde sie meine Nähe unglaublich glücklich machen. „Warum bist du so vorsichtig?“ lächelnd schaute sie mich an, wenn sie wüsste was ich war würde sie verstehen warum ich so vorsichtig und achtsam war. Doch konnte ich ihr nichts sagen, wie gerne würde ich ihr alles erzählen, jede Einzelheit. Fragend schaute ich sie an, als wüsste ich nicht was sie von mir wollte, als würde ich nicht verstehen warum sie meinte ich wäre vorsichtig. „Andere hätten meine Hand einfach genommen, du fragst aber wie ein Gentleman danach, als hättest du Angst ich würde es nicht wollen“ Wen meinte sie mit andere, hatten schon oft irgendwelche Kerle ihre Hand ergriffen? Abwegig war es bei ihrem Aussehen nicht, sie war wunderschön und mit Sicherheit von vielen anderen Begehrt. „Entschuldigung“ sagte ich ruhig, ich würde immer vorsichtig bei ihr sein, aus Angst irgendetwas zu überstürzen. Zusammen gingen wir zu meinem Auto, wieder ging sie so elegant wie eine Elfe, fast auf Zehnspitzen doch rollte sie sich wie sonst auch ein wenig ab. Vorsichtig löste sie sich von meiner Hand und setzte sich auf den Sitz auf dem sie vor einem Tag noch blutend gesessen hatte. Esme hatte den Wagen gereinigt wofür ich ihr mehr als dankbar war, ich wollte sie nicht noch mehr daran erinnern was gestern gewesen war als die Narbe auf ihrem Arm es ohnehin nicht schon tat. Staunend strich sie vorsichtig über die Armatur des Wagens und bestaunte dabei jedes einzelne Detail. „Dein Vater war Arzt oder?“ fragte sie schockiert, grinsend schaute ich sie an, eigentlich gab ich nicht gerne mit dem an was wir hatten, doch war es mir die letzten Jahrzehnte egal geworden ob die Menschen dachten wir hätten zu viel Geld, oder ob die Menschen verwundert darüber waren wie viel Geld wir hatten. „Ja, aber ich hatte noch einiges von meinen Eltern geerbt als sie verstarben. Meine Schwester und ich teilten das Erbe unter uns auf, da mein Vater diese Wagen liebte dachte ich es wäre in Ordnung ihn mir von dem Geld was sie uns hinterließen zu kaufen.“ Ich kannte genügend Lügen um uns zu verschleiern. Für mich war es eine Leichtigkeit die anderen so zu beeinflussen dass sie mir alles glaubten. Doch bei Lil war es anders, man merkte ihr an dass sie Misstrauisch wurde, ihr war klar dass ich sie anlog. Noch nie hatte jemand gemerkt, abgesehen von meinen Geschwistern, dass ich nicht die Wahrheit sagte. „Ah, okay.“ Sagte sie stur und lächelte mich dann schüchtern an, um die Stille zu durchbrechen startete ich den Motor und fuhr in Richtung Diner. „Durfte ich dich eigentlich einfach so Entführen?“ grinste ich sie an, ich wusste Carlisle würde nicht sauer auf mich sein, doch stand sie eigentlich noch unter Beobachtung und sollte bis um 4 im Krankenhaus bleiben. „Ach wer soll da schon was sagen“  als wäre ihr kalt zog sie sich ihre Ärmel vom Pullover wieder über die Hände, es sah so unglaublich süß aus und jedes Mal löste es in mir den Drang aus sie in meine Arme zu schließen und ihr zu zeigen wie wichtig sie mir war. „Hm, wenn du das meinst ist es okay“ ich lächelte sie an doch schaute zwischendurch immer wieder auf die Straße, ich wollte ihr durch meinen Fahrstil keine Angst machen. Wenn ich bei ihr war passte ich einfach immer so sehr auf ihr keine Angst zu machen oder sie zu Erschrecken. Sie sollte mit mir niemals etwas Schreckliches verbinden, wenn sie an mich dachte sollte sie lächeln, auch wenn es nicht mehr möglich war wenn sie wusste dass ich ein Blutrünstiges Monster war. Mittlerweile war es wieder angefangen zu regnen, am liebsten hätte ich ihr meine Jacke gegeben doch trug selbst ich nur ein Shirt welches an den Ärmeln hoch gekrempelt war. Beim Diner angekommen vergrub sie ihren Kopf unter ihrer Jacke und ging dann neben mir in Richtung Eingangstür. „Und was möchtest du essen?“ fragte ich sie grinsend, eigentlich war mir klar was sie wollte, schließlich waren wir extra deswegen hier her gefahren. „Was isst du denn?“ hoffnungsvoll schaute sie mich an, woher hätte sie auch wissen können dass sie mich niemals etwas essen sehen würde. „Ich hab schon gegessen“ nun war sie mehr als enttäuscht, als wäre es ihr unangenehm dass ich extra wegen ihr hier hin gefahren war. Doch wäre ich mit ihr auch extra nach Paris geflogen damit sie sich kurze Zeit den Eifelturm ansehen konnte. Oder nach China, nach Alaska, oder nach London. Eigentlich wäre ich überall mit ihr hin gefahren nur um sie glücklich zu sehen. „Dann ess ich auch nichts“ fragend blickte ich sie an, hatte sie Angst allein zu essen? Oder war es ihr unangenehm etwas zu essen während ich nix aß? „Ich will nichts essen wenn du nichts isst“ beantwortete sie mir halbwegs meine Frage, denn verstehen warum konnte ich  noch immer nicht. „Und warum?“ warum konnte ich nicht einmal die Gabe von Edward haben, nur um zu wissen wieso es ihr so unangenehm war. Und um zu wissen wie sie für mich empfand. Es machte mich wahnsinnig zu hoffen dass ich ihr mehr bedeutete als nur ein guter Freund, ich wollte alles für sie sein. Lächelnd zuckte sie mit den Schultern. Mit ihrer Geheimnisvollen Art machte sie mich noch verrückt. Wieso konnte sie mir nicht sagen was los war um mir einiges zu erleichtern. „Ok, ok. Also was möchtest du? Ich esse auch was“ nun musste ich mir diesen Fraß runter zwingen nur damit sie nicht hungern musste. Lachend schaute sie mich an, wie ein kleines Kind das letztendlich doch die Puppe bekommen hatte die es unbedingt haben wollte. „Omelette“ grinste sie. Diese Antwort hatte ich schon erwartet, so verwirrend sie auch manchmal war, viele Sachen konnte ich mir bei ihr einfach sofort denken. An der Kasse bestellte ich zwei Mal Omelette, einmal für sie und eins für mich was ich jedoch kaum anrühren werde. Eigentlich war es schade die Köchin extra eins für mich anfertigen zu lassen obwohl ich es nicht wirklich essen würde. Sie waren danach immer verunsichert und dachten es hätte mir nicht geschmeckt. So war es zwar auch, aber lag es nicht an dem Essen, sondern eher daran das ich mehr auf was anderes stand als auf gebratene Eier. Eigentlich war es an der Zeit mal wieder jagen zu gehen, doch wollte ich keine Sekunde verpassen die ich mit ihr hätte verbringen können. Lil hatte sich an einen Tisch gesetzt, an welchem man nur auf einer runden Bank sitzen konnte, und sie saß direkt in der Mitte. Vorsichtig setzte ich mich zu ihr an den Tisch, rückte nah an sie ran doch hielt ich immer noch ein bisschen Abstand um nicht zu aufdringlich zu wirken. „Andere hätten sich sofort neben mich gesetzt“ fügte sie leise hinzu. Fragend schaute ich sie an, wen meinte sie mit andere und warum wies sie mich immer wieder darauf hin? Worauf wollte sie hinaus. „Ich mein, du bist schon wieder so höflich, so nett und vorsichtig“ lachend schaute ich sie an, wenn sie wüsste wie gerne ich sie küssen würde, ihre sanften Lippen auf meinen spüren. Doch zog ich sie dann einfach näher an mich heran, legte meinen Arm sanft um ihre Taille bis sie vorsichtig ihren Kopf auf meine Schulter legte. „Ich will gleich nicht wieder ins Krankenhaus“ sagte sie leise, sofort verschlechterte sich ihre Laune, was war los mit ihr. In dem letzten Moment war sie noch überglücklich doch nun wo sie daran dachte später wieder zurück zu müssen war alles anders. „Wir fahren einfach kurz bevor du eh gehen könntest erst zurück, ich hole deine Sachen, fülle die Zettel aus und du wartest einfach im Auto, okay?“ sofort wurde sie wieder unglaublich glücklich, als hätte ich ihr Leben bereichert oder vereinfacht. Wieso machte ich sie so glücklich. Mit großen Schritten kam die Köchin mit den beiden Tellern voll Essen zu uns, stellte sie auf den Tisch und wünschte uns einen Guten Appetit. Wenn sie wüsste das ich mir dieses Essen nur rein quälte um Lil glücklich zu machen. „Erzähl mal was über dich“ sagte ich während ich ihr ihren Teller näher zu ihr schob „Was denn?“  grinsend fing sie an in ihrem Essen rum zu stochern, schade eigentlich dass es für mich alles gleich schmeckte, lecker sah es allemal aus. „Irgendwas, einfach alles“ auch ich fing an mit meinem Messer das Omelett klein zu schneiden, auch wenn ich es mehr zerrupfte als dass ich es ordentlich klein schnitt. „Ich weiß nicht was, war nicht immer einfach bei mir“ grinsend steckte sie sich das erste Stück in den Mund. Ich konnte mir denken dass es nicht alles leicht war für sie, ihre Eltern waren gestorben und sie musste nun bei ihrem Bruder wohnen welcher sie anscheinend des Öfteren auf diese grausame Art herrichtete. „Überrumpel mich doch nicht so mit Informationen“ ein leichtes lächeln schlich sich über ihre Lippen und sie schien glücklich zu sein, wie immer wenn sie bei mir war. Doch durfte es eigentlich nicht sein, schließlich war ich nun Mal. Ich. „Okay, wo fang ich an. Wie du weißt, sind meine Eltern ja gestorben und ich wohne jetzt bei meinem Bruder, eigentlich ist das auch alles was man zu meinem Leben sagen könnte, ich hab nie so richtig schöne Momente gehabt die mir ewig in Erinnerung bleiben hätten können. Am liebsten würde ich die letzten Jahre einfach vergessen und ein neues Leben beginnen, ohne ihn und ohne meine Vergangenheit. Wie du vielleicht auch gemerkt hast, hab ich es nicht grade leicht Freunde zu finden, eigentlich versuch ich es auch gar nicht mehr. So, und jetzt erzähl du mir mal bitte warum du nicht genauso zu mir bist wie die anderen“ diesen Satz von ihr zu hören tat mir unglaublich weh, es war fast als hätte ich ein stechen im Herz, wenn ich eines gehabt hätte. „Ich wüsste nicht warum ich so zu dir sein sollte“ entgegnete ich ruhig und versuchte nicht zu verrückt zu klingen, natürlich hätte ich ihr sagen können wie sehr ich sie brauchte, dass ich mir sicher war niemals mehr ohne sie leben zu wollen doch würde sie es mit Sicherheit nur abschrecken. „Warum, die anderen können es doch auch ohne Grund. Ich versteh einfach nicht warum du nett zu mir bist“  sofort bemerkte ich wie sich ihre kleinen Augen mit Tränen füllten, wieso dachte sie über so etwas nach schließlich gab ich ihr keinen Grund dazu. „Gehst du gern shoppen?“  versuchte ich sie vom Thema abzulenken, ich wollte ihr nicht antworten, ich war nett zu ihr weil sie mir wichtiger war als alles andere. „Weiß nicht, war ich noch nie so richtig.“ „Was hälst du davon, du isst jetzt auf und dann fahr ich dich zurück, melde dich ab und wir fahren shoppen?“ grinsend versuchte ich sie zum Lächeln zu bringen, ich wollte sie nicht beeinflussen, sondern sie durch normale Mittel glücklich machen. „Ne, ich hab kein Geld“ schnell steckte sie sich ein Paar Stücke ihres Essens in den Mund, ich wusste dass sie das Antworten würde, doch war das für mich kein Problem. Zwar wusste sie nicht dass wir Geld im Überschuss hatten und nicht mehr wussten wohin damit, doch konnte ich ihr wenigstens weismachen dass ich gerne für sie ein bisschen Geld ausgeben würde. „Lass uns trotzdem los fahren“ grinsend aß auch ich ein paar Stücke des zerfetzten Omeletts, es schmeckte einfach nach nichts. Nachdem wir beide aufgegessen hatten gingen wir zurück zum Auto, mal wieder war es am Regnen, am liebsten hätte ich sie zum Auto getragen, in Angst davor dass sie ausrutschen könnte. Die ganze Autofahrt zum Krankenhaus schwiegen wir uns an, es war mehr als unangenehm als wüssten wir beide nicht was wir erzählen sollten, oder ob wir überhaupt etwas erzählen sollten. „Du bleibst sitzen und ich regle den Rest okay?“ lächelnd stieg ich aus dem Auto, als ich sie leicht nicken sah schloss ich die Tür und ging in Richtung Krankenhaus. Ich wusste Carlisle würde es unterschreiben, es würde keine Probleme machen da war ich mir sicher. „Jasper“ hörte ich die Engelsgleiche Stimme von Lil hinter mir, dann bat ich sie um nur einen kleinen Gefallen, wenn sie sie erst Mal sehen würden, würde es umso schwerer werden sie vorher hier raus zu bekommen. Egal wie sehr ich mich bemühte, als ich in ihre perfekt strahlenden Augen sah konnte ich nicht anders als sie anzulächeln. Doch schien sie nicht glücklich, eher unglaublich verletzt und enttäuscht. „Was ist los?“ mit langsamen Schritten ging ich auf sie zu, wie gern würde ich nun ihre zarten Lippen auf den meinen Spüren,  ihre Wärme, ihren Geruch, alles spüren so sehr es nur ginge. „Weiß nicht ich, ich wollte einfach nicht allein warten und also, ich, egal ich warte im Auto, tut mir leid.“ sie kam so unglaublich unsicher rüber, vorsichtig ging sie mir kleinen Schritten rückwärts, doch schaute dabei einfach auf den Boden. „Nein jetzt warte hier, ist nicht so schlimm“ ich lächelte sie aufmunternd an und zog sie zu mir rüber. „Carlisle?“ rief ich ihm hinter her als ich ihn aus einem Patientenzimmer kommen sah. Er würde mir nicht abschlagen den Tag mit ihr zu verbringen, außerdem wusste er genauso gut wie ich dass ich sehr wohl in der Lage war auf sie aufzupassen. Abgesehen davon hatte ich bereits ein Medizinstudium abgeschlossen. „Ich weiß, dass sie eigentlich erst abends entlassen wird, aber wäre es vielleicht möglich dass ich sie jetzt schon mitnehme? Sie fühlt sich hier echt nicht wohl“ ruhig nickte er vor sich hin, warum wusste ich jetzt nicht was er dachte. Edward hatte es so unglaublich leicht. „Ich regle den Papierkram, du kannst sie mitnehmen“ mit einem breiten Lächeln bedankte ich mich bei ihm, ich wusste es war nicht das was er gut fand, doch wusste er das meine Meinung sich nicht ändern würde. „Komm wir fahren shoppen“ sagte ich grinsend zu Lil und nahm ihre Hand in meine. Es war schön diese kleine Hand in meiner zu spüren. Als würde sie mir neuen Lebensmut zusprechen. „Jasper“ sagte sie leise und blieb dabei einfach an meiner Hand auf dem Parkplatz stehen, fragend schaute ich sie an doch schaute sie nur auf den Boden und wich jedem meiner Blicke gekonnt aus. Bevor ich auch nur einen Schritt auf sie zu machen konnte, sprang sie mir einfach in die Arme, schlang ihre Arme um meinen Bauch und drückte ihren Kopf fest auf meine Brust. „Danke“ flüsterte sie für einen Menschen kaum hörbar, doch schallte es durch meinen Kopf als hätte sie es geschrien, direkt in mein Ohr immer und immer wieder. Dieser kleine aufrichtige Dank, welcher mich mehr berührt als alles andere im Moment. Wie gerne würde ich sie küssen, vorsichtig zog ich sie ein Stück höher zu mir und stellte sie auf meine Füße ab. Mit ihren grünen Augen schaute sie mich lächelnd an. Wollte sie dass ich sie küsse? Oder würde es ihr zu schnell gehen, warum konnte sie nicht einfach sagen was sie denkt. Mir sagen ob es ihr zu schnell ging. Enttäuscht schaute sie nach unten, was war los mit ihr? Wieso musste ich nur so verdammt unsicher bei ihr sein? Ich kannte sie kaum zwei Tage und trotzdem konnte ich nicht anders, es war als wüsste ich dass sie und ich für immer zusammen gehörten. Doch was war wenn sie es nicht so empfand? „Hei“ sagte ich ruhig und erzielte damit dass sie mir wieder in meine Augen sah, vorsichtig kam ich ihr mit meinem Gesicht näher, ließ er genügend Zeit mich weg zu drücken, ich wollte sie nicht küssen ohne dass sie es wollte. Sie sollte eine Wahl haben. Kurz bevor meine Lippen ihre trafen lächelte sie mich an, ein so unglaublich ehrliches, bezauberndes lächeln. Sie war glücklich und aufgeregt aber mehr glücklich. Es war als würde sie es mir entgegen schreien dass sie glücklich war. Es war dieser Moment, wo unsere Lippen sich trafen, der wundervollste Moment den man sich nur vorstellen konnte, ich fühlte mich wie ein kleiner Junge der das erste Mal ein Mädchen küsste, mit weichen Knie und Angst vor dem was passieren könnte. Vorsichtig löste ich meine Lippen von ihren, am liebsten würde ich sie niemals mehr los lassen, sie den ganzen Tag küssen. Doch wollte ich sie nicht bedrängen. Sie sollte sich geborgen fühlen. Ihre zarten blassen Wangen liefen leicht rot an und sie drückte ihr Gesicht an meine Brust. „Wollen wir los?“ langsam ging sie einen kleinen Schritt zurück und stellte sich wieder auf den Boden, lächelnd nickte sie leicht, doch war sie auch enttäuscht. Wollte sie lieber weiter in meinem Arm stehen? Weiter an meiner Brust? Erst jetzt wurde mir bewusst was ich hier eigentlich tat, ich ließ es zu dass sie sich geborgen fühlte, bei einem Monster. Hatte sie es nicht bemerkt? Wie Steinhart meine Brust war, das kein Herz in meiner Brust schlug. War sie deswegen enttäuscht? Hatte sie Angst? Doch war sie trotzdem glücklich, wieso nur? Wusste sie etwa was ich war, wusste sie es von Anfang an? Was war wenn sie wenn sie es wusste keinen Kontakt mehr wollte? Ich konnte es nicht ewig vor ihr geheim halten, bevor ich sie zu mir nach Hause holen würde müsste sie es wissen. Doch sie wurde einfach glücklich, von dem einen auf den anderen Moment strahlte sie, so voller Aufrichtigkeit und einfach ohne dass ich irgendetwas an ihren Gefühlen geändert hatte. Mit einem strahlenden Lächeln nahm sie meine Hand und zog mich zum Auto, eigentlich hätte ich ihr ohne irgendwelche Mühe wiederstehen können, doch wollte ich das gar nicht. Sie setzte sich auf den Beifahrersitz des Wagens und schnallte sich an. „Willst du fahren?“ fragte ich sie grinsend während ich mich auf den Fahrersitz setzte. Hektisch schüttelte sie den Kopf, hatte sie überhaupt ihren Führerschein? Schließlich fuhr sie auch nicht selber zur Schule. „Ich, ahm ich fahr nicht oft. Eher fast nie.“ Grinsend startete ich den Motor, ich hätte nie jemand mit diesem Wagen fahren lassen, doch sie hätte ihn auch zu Schrott fahren können ohne dass ich sauer werden würde. „Und du versprichst mir, das du alles was du leiden magst mir gibst okay?“ natürlich war mir bewusst dass sie sich zurück halten würde, doch sollte sie sich wenigstens ein Paar Teile aussuchen. „Ja“ sagte sie ruhig und spielte dann mit ihren Fingern rum, sie war so unglaublich süß, wie gerne würde ich sie jetzt küssen, mit ihr im Arm im Bett liegen. „Jasper? Ich hab Angst“ sofort wurde sie wieder traurig, so unglaublich traurig. Wieso änderte sich ihre Stimmung so schnell? Konnte sie nicht länger glücklich bleiben? Damit ich sie länger strahlen sehen konnte? „Wovor?“ fragte ich sie ruhig, in der Hoffnung sie irgendwie beruhigen zu können ohne sie direkt beeinflussen zu müssen. „Nach Hause zu kommen, er ist echt sauer und meinte wie ich ihn nur verraten konnte, wie ich meinen eigenen Bruder so hintergehen konnte. Er meinte ich sei eine Verräterin und habe es verdient dass man mir weh tut. Und ich weiß dass er mich nun nicht mehr in Ruhe lassen wird Jasper. Ich hab Angst vor ihm.“ Kaum merkbar liefen ihr Tränen die Wange herab, wieso konnte ich ihr die Angst vor ihm nicht nehmen? „Lil, ich verspreche dir ich pass auf dich auf ok? Ich fahr dich nachher nach Hause und werde nicht gehen bevor er sich beruhigt hat. Versprochen“ „Jasper du verstehst es nicht, er ist nicht der Typ der sich etwas einreden lässt. Weißt du, ich war oft mit ihm vor Gericht, früher haben oft Ärzte bei denen ich wegen meinen Verletzungen war es der Polizei gemeldet. Auch wo ich noch bei meiner Oma und meinem Opa gewohnt habe.“ „Ich dachte, also ich dachte, das wäre erst seitdem ihr allein lebt, wie lange geht das schon so?“ geschockt schaute ich sie an, wenn ich gewusst hätte wie schlimm es schon war, wenn ich ihr nur hätte schon vorher helfen können. „Weiß nicht, seit 3 Jahren ungefähr.“ Geschockt suchte ich eine Möglichkeit um zu wenden, ich würde noch mit ihr shoppen fahren, doch nicht heute. Mit angezogener Handbremse zog ich das Lenkrad rum und wendete einfach mitten auf der Straße, zum Glück war kein anderes Auto in Sicht. „Es tut mir leid, aber wir fahren ein anderes Mal los, versprochen. Ich bring dich jetzt nach Hause, du suchst dir ein Paar Sachen zusammen und kommst mit zu mir, also solange du nichts dagegen hast.“ Ich wusste dass es viel zu früh sein konnte für sie, dass ich ihr zu Aufdringlich war. Doch wollte ich sie keine Sekunde bei diesem, Kerl, allein lassen. Außerdem würde sie erst erfahren was ich war, was meine Familie war, wenn sie bereits bei mir zu Hause war. „Aber, ich will euch nicht nerven. Wirklich nicht. Ich hab es die letzten Jahr auch ausgehalten und werde es weiter schaffen.“ „Ich werde dich keine einzige Nacht mehr bei diesem Monster schlafen lassen, du wirst weder mich noch meine Familie nerven.“ Weit waren wir noch nicht gekommen, also dauerte es nicht lange bis wir wieder in Forks bei ihrem Haus waren. Während ich versuchte mich irgendwie möglich zu beherrschen stieg ich aus und wartete auf Liloe. Wie sehr wünschte ich mir ihm jetzt nicht begegnen zu müssen, es würde weder gut für ihn noch für Lil ausgehen, denn wüsste sie dann ganz sicher das mit mir etwas nicht stimmte. Mit zitternden Händen schloss sie leise die Tür auf, in der Hoffnung sie dadurch etwas beruhigen zu können zog ich sie näher zu mir „Lilo?“ schrie die aggressive Stimme ihres Bruders durch die Räume, allein ein Wort ließ den Hass gegenüber ihm steigen. „Lilo, beweg sofort deinen Arsch hier hin“ ihr ganzer Körper bebte vor Angst, es war wie eine Flut aus Angst welche mich von ihr überraschte. „Du gehst in dein Zimmer und ich rede mit ihm, okay?“ hektisch schüttelte sie ihren Kopf und klammerte sich an meine Hand, wie konnte ich nur daran denken sie allein zu lassen, natürlich hatte sie Angst schließlich hatte ich ihr versprochen sie zu beschützen. Zusammen mit ihr an meiner Hand gingen wir einfach in ihr Zimmer ohne auf ihren Bruder einzugehen, ich verriegelte die Tür und schaute ihr dann beim Packen zu. Sie hatte einen ganzen Schrank voll mit Jacken und Pullovern, aus allen möglichen Materialien, die meisten waren gefüttert mit Fell oder gar komplett aus Fell, sie war immer am Frieren wo diese Jacken wahrscheinlich auch keine große Hilfe bei waren. In ihrem ganzen Zimmer waren Zeichnungen verteilt, ein paar hingen an den Wänden und andere lagen einfach zerstreut auf dem Boden. Auf den meisten waren zerrissene oder anders getötete Tiere zu sehen, doch jedes Mal daneben ein Mädchen, was Lil unglaublich ähnlich sah. Wieso zeichnete sie so etwas? Unter jedem Bild war ein Datum, die meisten waren aus den letzten Monaten. In der einen Ecke ihres Zimmers stand ein Bogen, mit Blutverschmierten Pfeilen und einem blutigem Messer daneben, es war erschreckend wie ihr Zimmer aussah, ganz anders als das was sie mir zeigte, sie wusste wie sie anderen vorspielte glücklich zu sein, doch das war mehr als erschreckend. Vorsichtig nahm ich die Zeichnung von dem Tag vorm ersten Schultag hoch, sie hatte sich gemalt wie sie selbst auf dem Boden lag, Blut verschmiert und halb auf ihr lag ein riesiger Wolf, er erinnerte mich an die Wölfe, er sah aus wie Jake oder ein andere von deren Wolfspack. Sollte das bedeuten sie war ihnen bereits begegnet? Wusste sie dass es solch Wölfe gab? Oder war es ein Traum oder nur ihre Fantasie, doch warum traf sie die Wölfe so detailgenau. „Was malst du da immer?“ fragte ich ruhig ohne sie beim Packen ihrer Sachen zu stören, doch trotzdem schaute sie mich geschockt an, es war auch unglaublich unverschämt einfach in ihren Sachen zu suchen. „Meinen Traum“ sagte sie leise, schaute dann eine Zeit lang auf den Boden und packte weiter Sachen in einen großen Rucksack. „Weist du, du musst nicht so viel einpacken, nur das nötigste um die nächste Zeit damit auszukommen, wir beide fahren bald los und kaufen dir noch ein paar neue Sachen“ „Ja, aber ich pack nur die Sachen ein die mir wichtig sind. Die Jacke hatte ich an, als er mich geschlagen hat, das erste Mal. Ich bin dann raus in den Wald gerannt der direkt am Haus war und versteckte mich im Gebüsch, aus Angst davor er würde weiter machen. Da fand ich dann ein kleines Kaninchen, es war verletzt, wie ich also nahm ich es mit nach Hause und pflegte es gesund.“ Ein leichtes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen als wäre es eine durch und durch schöne Erinnerung. Doch war es mir lieber sie würde solche Dinge komplett aus ihrem Leben verdrängen, nur konnte ich das nicht von ihr verlangen. Mit zitternden Händen zog sie den Rucksack hoch und schwang ihn auf ihren Rücken, vorsichtig zog ich ihn ihr wieder von den Schultern und hielt ihn in der einen und ihre Hand in der anderen meiner Hände. „Ich bleib dir ganze Zeit bei dir, egal was er macht, okay?“ schwer schluckend nickte sie mir jedoch letzten Endes doch zu und zusammen gingen wir raus aus ihrem Zimmer in Richtung Haustür. Wie es auch kaum anders zu erwarten war stand er vor der Tür und spielte wie ein kleiner Teenager Junge mit einem Messer rum. „Lilo, du willst doch nicht deinen eigenen Bruder so verraten oder? Du willst mich hier wirklich allein zurück lassen? Du kennst ihn doch gar nicht! Meinst du tatsächlich er würde dich gern haben? Ich mein guck dich an, allein dein Körper, die ganzen Narben sind abstoßender als alles andere glaube mir! Er will dich doch nur ficken! Mehr will der nicht! Ich bin dein Bruder, ich weiß das glaube mir“ Jeder einzelne Muskel meines Körpers spannte sich an, wie gerne hätte ich ihm jetzt seine einzelnen Adern raus gerissen und ihn verbluten lassen. Lil wurde unsicher, doch warum, sie hatte keinen Grund auch nur annähernd an mir zu zweifeln, doch würde es bedeuten dass sie mich gern hatte. „Lil, du bist wunderschön“ sagte ich mit einer leisen doch aufrichtigen Stimme, sie sollte mir vertrauen, jedenfalls solange bis sie wusste was ich war und wer ich war. „Möchtest du noch immer mit mir kommen? Du kannst mir glauben, ich finde dich wunderschön, dein Lächeln, deine Augen wie sie strahlen wenn du lachst, deine kleine süße Nase“ als ich das sagte musste sie grinsen, es war wunderschön sie so zu sehen. Meine Hand haltend ging sie vor in Richtung Auto, ich war froh dass sie ihm nicht glaubte, denn stimmte davon kein einziges Wort. „Lilo, glaube mir, du wirst es bereuen. Ich werde dich wieder kriegen das weißt du. Und dann warte nur darauf was dir dann blüht du Schlampe“ während ich versuchte ihn zu ignorieren warf ich die Tasche ins Auto und setzte mich auf den Fahrersitz. Lil schnallte sich an und krallte ihre Hände in den Sitz. „Lil ich muss mit dir reden bevor ich dich zu mir nach Hause fahre“ sagte ich ruhig, wie sollte ich das ganze anfangen, ich konnte ihr schlecht einfach ins Gesicht schreien ich sei ein Vampir. „Also, meine Familie, sie ist anders als andere Familien“ „Ich weiß das ihr alle adoptiert seid, Jasper. Meine Familie ist auch nicht das was man normal nennen könnte“ lächelnd schüttelte ich den Kopf, „Nein, das meinte ich nicht. Wir leben anders. Wir sind anders. Also, ich weiß das du es mir kaum glauben wirst, weil es sich echt naja komisch anhört. Wer glaubt einem so etwas schon. Aber, was wäre wenn die ganzen Sagen wahr wären? Wenn es Werwölfe und Vampire gäbe?“ Verwundert schaute sie mich an, doch sie schien mir zu glauben, irgendwie. „Ich weiß das“ sagte sie ruhig, doch nun konnte ich ihr nicht mehr glauben. „Weißt du, ich war im Wald und da waren diese Wölfe“ Natürlich, wie hätte es auch anders sein können, sie sollte kein Kontakt zu diesen Kötern haben. Schlimm genug das Jacob oft genug bei uns war. „Bist du auch, einer dieser Wölfe Jasper?“ „Nein, so ein Köter werde ich auch niemals sein“ lachend antwortete ich ihr, einerseits lachend darüber dass sie dachte ich sei ein Wolf und andererseits darüber, dass sie es so locker nahm. „Also bist du ein“ da hörte sie mitten im Satz auf, ruhig nickte ich. Die nächsten Minuten waren die wo sie sich entscheiden musste, sie wusste was ich war, sie wusste nun mein größtes Geheimnis. „Jasper? Es ist mir egal“ sagte sie ruhig, wie konnte sie nur so Furchtlos sein, sich so schnell mit dem Gedanken abfinden. Bei meinem Haus angekommen schaute ich ihr tief in die Augen, ich wusste meine Augen konnten Menschen leicht in ihren Bann ziehen, doch wollte ich es bei Lil nicht, ich wollte sie nicht verführen, ich wollte dass sie mich mochte wie ich war, nicht was ich war. Vorsichtig schob ich meine Hand an ihren Nacken durch ihre langen Haare, zog sie sanft zu mir und legte meine Lippen vorsichtig auf die Ihre. „Komm wir gehen rein“ sagte ich nachdem ich wiederwillig unsere Lippen voneinander gelöst hatte, sie wurde unglaublich nervös, hatte Angst und fing wieder an zu zittern. Ich rannte zu ihrer Auto Tür und öffnete diese um ihr meine Hand zum Aussteigen hin zu halten, mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht griff sie nach dieser und stieg mit dem Rucksack in der Hand aus. „Was kannst du noch lustiges?“ fragte sie grinsend „Du findest es also lustig dass ich schnell laufen kann?“ nun musste auch ich grinsen, sie war einfach so unglaublich süß. Zusammen gingen wir ins Haus wo die anderen schon auf uns warteten, jedenfalls abgesehen von Carlisle und Rosalie. Sie wusste sie konnte nichts Nettes sagen also blieb sie gleich weg. „Liloe, das sind Esme, meine Mutter, Edward und Emmet, meine Brüder und Bella, meine Schwester und die Freundin von Edward“ „Frau“ korrigierte Bella mich, sie wollten unbedingt auch vor allen anderen verheiratet sein, obwohl sie noch so jung waren. „Freut mich dich kennenzulernen“ sagte Esme und umarmte Lil, doch fühlte sie sich unwohl bei der Umarmung und sie sah aus als hätte sie schmerzen, geschockt schaute Esme sie an, sie tat mir leid, woher auch sollten sie wissen was mit ihr los war. „Ahm, wir gehen nach oben, okay?“ Edward lächelte mich an, doch schien er nicht allzu fröhlich zu sein, wahrscheinlich hatte er in Lils Gedanken gelesen was mit ihr los war. Mit Lil im Arm gingen wir hoch in mein Zimmer, ihr Tag war nicht einfach gewesen, sofort ließ sie sich rückwärts auf mein Bett fallen, welches ich hier nur stehen hatte weil mein Zimmer sonst so leer war. Vorsichtig zog ich sie hoch sodass sie auf dem Kissen lag, welches die ganze Obere Seite des Bettes bedeckte und legte ihr die Decke über den Bauch. „Schlaf ruhig“ flüsterte ich dicht vor ihrem Ohr, sie konnte nun schlafen wann sie wollte und wusste sich in Sicherheit. „Nein, ich will nicht schlafen. Irgendwie, warum hat Edward mich so komisch angeschaut?“ „Ahm, Edward kann Gedanken lesen, ich denke er wird deine ganze Vorgeschichte durchforstet haben, tut mir leid ich hätte das vielleicht vorher erwähnen können“ „Legst du dich zu mir?“ bittend schaute sie mich an, wie konnte ich diesen wundervollen Augen nur wiederstehen, wie hätte ich ihr jemals etwas ausschlagen können. Sofort legte sie ihren Kopf auf meine Brust und schmiegte ihren zierlichen Körper an meinen, oh wie gerne würde ich sie jetzt zärtlich küssen, sie auf mich ziehen und über ihre wundervollen Beine streicheln. Ich wollte es einfach, so sehr einfach. „Lil“ hauchte ich, sofort schaute sie mir direkt in die Augen, wieder küsste ich sie, doch dieses Mal ließ ich nicht ab von ihr, ich küsste sie immer weiter, zog sie auf mich und streichelte sanft über ihre Beine. Es war ein unglaubliches Gefühl, sie so nah auf mir zu spüren. „Jasper“ keuchte sie, doch ignorierte ich es einfach, warf sie rum und legte mich über sie, es war mein Körper welcher mich dazu drängte, wie eine Droge von der ich nicht mehr los kam. Willig schob sie ihre Hände unter mein T-Shirt und zog es mir aus. „Ich hab dich echt gern Jasper“ sagte sie leise, so leise das wahrscheinlich jeder andere es nicht gehört hätte, überrascht schaute ich sie an, ich hätte nicht erwartet dass sie es jetzt zu mir sagt, vorsichtig ließ ich mich neben sie sinken und schaute sie an, ihr wurde unwohl und sie hatte Angst. „Oh Gott, also, es, es tut mir leid, ich wollte, ich wollte wirklich nicht. Schuldige“ sofort stiegen ihr Tränen in die Augen, sie tat mir so unglaublich leid. „Ich dich doch auch kleine“ flüsterte ich ihr zu und küsste sie danach wieder, erst jetzt wurde mir bewusst was grade fast passiert wäre, ich hätte sie umbringen können wäre es dazu gekommen, außerdem konnte ich nicht riskieren dass sie schwanger wurde, wie Bella. Überglücklich schlang sie ihre Arme um meinen Hals und küsste mich immer und immer wieder, solange bis ich sie sanft an mich drückte. Wenn es nach mir ginge würde sie immer so glücklich sein, sie sollte unbeschwert Leben können. Vorsichtig strich ich ihr über ihre Haare, bis sie schließlich in meinen Armen einschlief, wie schaffte sie es, trotz allem was sie durchmachen musste, so eine innere Ruhe und Gelassenheit auszustrahlen? Sie war etwas Besonderes, das wusste ich von Anfang an und ich würde sie nie wieder gehen lassen. Die Restliche Zeit bis sie aufwachte beobachtete ich sie beim Schlafen, schaute zu wie sich ihr Brustkorb in gleichmäßigen Abständen anhob und wieder senkte und hielt sie fest an mich gedrückt wenn sie schlecht zu Träumen schien und im Schlaf zuckte.

Tag 3, Geborgenheit. Angst und ein bisschen Hass

Tag 3 „Jasper?“ fragte sie ruhig, man hörte sofort dass sie noch unglaublich verschlafen war und eigentlich es ihr gut tun würde noch mehrere Stunden durchzuschlafen. „Was ist los?“ ich versuchte möglichst ruhig zu klingen, denn am liebsten wäre es mir wenn sie noch weiter schlafen würde, dann war sie immer so glücklich, ausgeglichen und ruhig. „Warum ich?“ verwirrt schaute ich sie an, was war das für eine Frage? Warum sie? „Also, warum liebst du grade mich? Ich bin nichts Besonderes, total unscheinbar und langweilig. Ein richtiges Problemkind“ als sie das sagte musste ich einfach lachen, küsste sie sanft auf ihre Lippen und drückte sie wieder an mich. „Du bist wundervoll so wie du bist und es ist gut so wie du bist, du sollst gar nicht anders sein.“ Mit ein wenig Schwung rollte sie sich auf mich und küsste mich. „Wie alt bist du?“ fragte sie grinsend, „17“ ich wusste zwar das es nicht das war was sie hören wollte, doch trotzdem hoffte ich sie würde es darauf beruhen lassen. „Und wie alt bist du in Vampirjahren?“ „Vampirjahren? So wie Hundejahre?“ jetzt lächelte sie mich mit dem perfektesten Lächeln an was ich je gesehen habe, das Lächeln was mir jedes Mal mein versteinertes Herz aufgehen lässt. „Sag mal bitte“ „So in etwa, 180 Jahre.“ Mit großen Augen starrte sie mich an bis sie in ein schallendes Gelächter ausbrach. „Was ist daran so witzig?“ ich schmiss sie rum und legte mich auf sie, liebkoste ihren Hals und zog sie dann auf meinen Schoß. „Ach, ich liege hier grade im Bett eines 180 Jahre alten Mannes, hab nur gedacht ob das nicht vielleicht ein bisschen komisch rüber kommen könnte?“ „Stört dich das etwa? Ich dachte ich hätte mich relativ gut gehalten für mein Alter“ beschämt schaute ich auf den Boden und spielte ein wenig beleidigt. „Nein. Nein Quatsch. Ich mein ja nur“ Stotterte sie vor sich hin und küsste mich vorsichtig. „Nicht weinen Jasper“ fügte sie noch hinzu, „Vampire können nicht weinen“ sagte ich grinsend, „Oder schlafen“ „Moment mal! Heißt das etwa, du hast mich die ganze Nacht wie ein Pädophiler 180 Jähriger angeschaut?“ „Ja, und ich werde es immer und immer wieder tun“ knurrte ich leise und stand dann mit ihr auf dem Arm auf. „Komm wir gehen was Frühstücken“ sagte ich ruhig und stellte sie wieder auf ihre eigene Beine. Doch war ihre Hand noch immer in meiner und schien auch keine Anstalt zu machen diese loslassen zu wollen. „Was möchtest du essen?“ „Ahm, Joghurt?“ fragend blickte sie mich an, ein Griff in den Kühlschrank und ich hielt ihr den Joghurt hin. Grinsend nahm sie den und setzte sich auf einen Stuhl in der Küche. „Komm wir gehen ins Wohnzimmer“ Mit ihr an der Hand führte ich sie ins Wohnzimmer und setzte mich zusammen mit ihr auf das Sofa. Die ganze Zeit schaute ich ihr zu wie sie unbeholfen den Joghurt löffelte. „Wie spät ist es? Und was für ein Tag?“ „Mittwoch und 5 Uhr ungefähr“ geschockt schaute sie mich an, es war noch sehr früh und trotzdem schien sie nicht mehr müde zu sein. „Ich will gleich in die Schule“ dieses Mal schaute ich sie geschockt an, wieso sollte sie in die Schule wollen obwohl sie sich offensichtlich unwohl dort fühlte. „Du brauchst wirklich nicht, Carlisle würde dich für den Rest der Woche freistellen, dann kannst du dich erst einmal ausruhen“ eifrig schüttelte sie ihren Kopf, dabei flogen ihre gesamten Haare durch die Gegend und zerzausten ein wenig. Doch trotzdem sah sie noch perfekt aus. „Fährst du bitte mit mir in die Schule?“ flehend schaute sie mich an, wie hätte ich da noch nein sagen können? „Warum willst du so unbedingt dort hin?“ „Ich weiß nicht, ich lieg ungern einfach so rum, mach lieber irgendwas“ sanft lächelte sie und lehnte ihren Kopf gegen meine Schulter. „Also was hälst du davon wenn du heute nicht zur Schule gehst aber wir trotzdem was unternehmen?“ „Und an was denkst du da?“ „Ich hab in deinem Zimmer den Bogen und die Pfeile gesehen, wofür benutzt du diese?“ „Wenn, also, wenn er wieder weg ist. Dann geh ich immer in den Wald und naja, ich jage.“ Verwundert schaute ich sie an, wieso jagt sie, sie sieht eher aus wie jemand der Tieren  nichts zur Leide tun könnte. „Zeigst du mir das?“ „Nein“ sagte sie stur, „Wieso nicht?“ vorsichtig zog ich sie auf meinen Schoß, sie sollte mir doch in allem vertrauen können. „Ich will nicht das du mich so siehst“ „Ach, du glaubst es könnte mich schockieren wie du Jagst, während ich das selbst auch mache, nur mit meinen bloßen Händen und Zähnen?“ lachend küsste ich sie sanft auf die Stirn. „Kann ich dich mal etwas fragen?“ besorgt schaute sie mich an, „Was denn?“ fragend blickte ich ihr tief in die Augen, sie war einfach so wunderschön. „Tut es sehr weh, wenn man zum Vampir wird?“ diese Frage hatte mich mehr als überrascht, wieso dachte sie über so etwas nach? Wollte sie etwa auch ein Vampir werden? Wollte sie das ich sie Verwandle? „Wieso, Lil denk nicht über so etwas nach, okay?“ „Aber ich will es wissen Jasper“ „Es ist nicht direkt Schmerz, es fühlt sich an als würdest du verbrennen von innen nach außen und das mehrere Tage oder Wochen. Als würde dein Körper durch die Hölle gehen und dann wieder an die obere Welt gelangen. Es ist schrecklich“ geschockt schaute sie mich an, sie hätte wissen müssen dass es mehr als Schmerzhaft sein würde. „Wo sind eigentlich die anderen?“ „In ihren Zimmern, Emmett und Rosalie reden schon die ganze Zeit ob sie runter kommen sollten“  grinsend lehnte sie sich wieder an mich und aß weiter ihren Joghurt. Ohne auch nur einen weiteren Satz über die Verwandlung eines Vampirs zu verlieren fuhr sie fort. „Können wir bitte in die Schule? Bitte?“ Wie hätte ich ihr so noch etwas ausschlagen sollen? Sie war einfach zu liebenswert. „Okay“ vorsichtig küsste ich sie bevor sie aufsprang und mich mit sich zog. „Ich will duschen“ grinste sie mich an, was wollte sie nun von mir? Wollte sie etwa dass ich mit ihr kam? Das könnte ich nie, aber dafür war sie viel zu schüchtern. Oben angekommen wühlte sie in ihrem Rucksack, zog sich eine Leggings, ein Top und eine gefütterte Jacke heraus und ging Richtung Badezimmer. „Wartest du hier auf mich?“ „Nein, tut mir leid. Aber ich geh jetzt auch duschen“ vorsichtig küsste ich sie auf ihre zarten Lippen und wartete noch bis sie im Badezimmer verschwunden war. Erst dann ging ich in eins der anderen Badezimmer und stieg in die Dusche. Danach zog ich mir extra einen Pullover über, falls Lil wieder frieren sollte wollte ich ihr wenigstens helfen können. „Jasper?“ schon vom weiten konnte ich ihr Blut riechen, was war passiert? Innerhalb weniger Sekunden war ich bei ihr und sah den Schnitt an ihrem Bein. Es war zwar kein tiefer Schnitt doch trotzdem war ihr Bein von Blut übersäht. „Setz dich hin“ stur schaute ich auf ihr Bein und tupfte das Blut mit einem Handtuch ab. „Ich hab mich beim Rasieren geschnitten“ entschuldigend blickte sie mich an, als wollte sie sich rechtfertigen dass es keine Absicht war. „Es ist schon okay“ vorsichtig küsste ich sie, doch hörte nicht auf das Blut weg zu wischen. Mit einer Hand drückte ich ein Tuch auf die Wunde, während ich mit der anderen nach einem Pflaster suchte. Als ich eins gefunden hatte drückte ich es sanft auf die Wunde. „Komm zieh dich an, du wolltest ja unbedingt zur Schule“ grinsend half ich ihr hoch doch verließ dann wieder das Zimmer. Am liebsten hätte ich ihr beim Anziehen zu geguckt, jedoch durfte ich daran erst gar nicht denken. Ungefähr eine halbe Stunde später kam sie angezogen, geschminkt und mit gemachten Haaren aus dem Zimmer und rannte direkt auf mich zu. Sie sprang mir in die Arme und küsste mich immer wieder auf den Mund. „Wollen wir los?“ sofort sprang sie von mir runter und nahm sich ihren Rucksack, sie sah dabei so elegant aus wie sonst keine, einfach perfekt. Vorsichtig strich ich ihr ihre Haare nach hinten und küsste sie auf die Stirn, dann nahm ich ihre Hand und ging mit ihr zum Auto. Auch wenn ich absolut nicht verstehen konnte warum sie zur Schule wollte. Meine Geschwister gingen heute zwar auch zur Schule, doch würde es keinen stören wenn ich einen Tag versäumen würde, schließlich war es nicht das erste Mal dass ich meinen Abschluss machte. „Jasper? Nimm es mir nicht böse, aber wärst du sauer wenn ich dich bitten würde heute so zu tun als würdest du mich nicht mögen?“ geschockt schaute ich sie an, wieso wollte sie dass ich sie allein ließ? Wie hätte ich so tun sollen dass ich sie nicht mögen würde? „Also, du musst das verstehen. Sie alle hassen mich so schon genug und alle verachten mich. Wenn sie wüssten dass du und ich, naja dass wir, wir uns so gut verstehen, ich glaube es würde alles nur schlimmer machen“ „Ich würde dir die ganze Zeit beistehen Lil, es ist doch egal was die anderen denken. Aber okay, wenn du das möchtest werde ich es respektieren.“ Traurig schaute sie nach unten, wie konnte sie so etwas nur verlangen, ich wollte sie beschützen, vor allem. Doch wie sollte ich das tun wenn sie mir keine Chance dazu ließ? „Danke“ mehr sagte sie nicht bevor sie aus meinem Auto ausstieg und in Richtung Schule lief, im Auto wartend hielt ich Ausschau nach meinen Geschwistern, sie mussten eigentlich schon losgefahren sein, also würden sie jeden Moment hier eintreffen. Als sie da waren gingen wir zusammen in die Schule. Ich wusste ich würde jetzt mit Lil zusammen Unterricht haben, durfte sie jedoch nicht anders beachten wie sonst, musste mich wieder von ihr entfernt setzen und konnte nicht mehr tun als sie zu beobachten, wie am ersten Schultag. Doch nun musste ich noch mehr dem Drang wiederstehen sie zu küssen, sie in den Arm zu nehmen und ihr nah zu sein. Im Unterricht schaute sie mich immer und immer wieder heimlich an, doch achtete dabei besonders darauf dass keiner außer ich es bemerkte. Wie konnte sie das nur? Es fühlte sich an als würde sie mich nicht mögen. Doch konnte ich nicht aufhören sie anzusehen, sie sah so hilflos aus. Bis zum Ende der Stunde beobachtete ich sie heimlich ohne auch nur ein Wort zu ihr zu sagen. Endlich das erlösende Klingeln. Ich folgte ihr und musste dabei zusehen wie sie fast hinfiel. Doch schaffte sie es ohne eine Verletzung zum Englisch Unterricht. Auch dort saßen wir nicht weit voneinander entfernt, doch für mich noch zu weit. Am liebsten hätte ich sie direkt neben mir. Nach Englisch hatten wir Sport, dort würde es für mich am schwersten werden sie allein zu lassen. „Lil wir müssen reden“ sagte ich nach dem Unterricht vor dem Klassenraum zu ihr, ich würde es so aussehen lassen als würde ich sie nicht sonderlich kennen. „Lass mich in Ruhe Jasper“ mehr sagte sie nicht dann ging sie mit Tränen in den Augen weg, noch nie hatte ich sie so traurig erlebt wegen mir. So wollte ich sie nicht sehen, doch warum? Ich wollte doch bei ihr sein, aber sie wollte es nicht. Während sie voran ging folgte ich ihr bis hin zur Sporthalle. Nachdem ich mich umgezogen hatte wartete ich in der Sporthalle auf sie, ich wusste sie würde schneller als die anderen sein. „Lass uns bitte reden“ sofort merkte ich die Trauer in ihr, doch erst jetzt bemerkte ich, dass sie kein Langärmliches Oberteil sondern ein Top trug. Ihre ganzen Narben, auch die Frische vom letzten Mal sah man mehr als deutlich. „Ich hatte vergessen dass ich nur ein Top mit habe“ Tränen rollten ihr die Wange runter, sofort machte ich ein Schritt in ihre Richtung um sie in den Arm zu nehmen, doch wich sie mir aus. Nun kamen auch die anderen in die Halle und alle starrten Lil an, als wäre sie eine Attraktion im Zirkus. Sie wurde immer unsicherer, doch versuchte sie einfach weiter mitzumachen. „Liloe würdest mal bitte herkommen?“ fragte sie der Lehrer und ohne zu antworten schritt sie auf ihn zu. Sie redeten so leise dass kein anderer es hörte, abgesehen von mir. „Liloe sie sollten eindeutig zu einem Therapeuten gehen, ihre Wunden lassen nur auf eines schließen und dass sollten sie behandeln lassen“ „Tja die kleine Liloe ritzt sich wohl jeden Abend was? Hat man davon wenn man von keinem gemocht wird.“ Lachend mischte sich eine der Wasserstoff Blondinen in das Gespräch ein. „Amber ich bitte sie sich daraus zu halten.“ Es machte mich einfach unglaublich aggressiv zu sehen wie Lil darunter litt, wie sie von anderen dafür fertig gemacht wurde, denn keiner wusste was wirklich mit ihr los war, keiner wusste weshalb ihre Arme so aussahen. „Liloe ich werde dafür sorgen dass sie zu einem Therapeuten gehen, ich rufe gleich noch im Krankenhaus an und werde es veranlassen, das ist meine Pflicht als Pädagoge.“ „Nein, also bitte. Ich bin oft genug im Krankenhaus und ich brauch keinen Therapeuten, wirklich nicht. Ich brauche wirklich keinen. Ich kann zu Dr. Cullen gehen, aber bitte lassen sie mich das regeln“ „Liloe, es tut mir Leid, aber ich kann das nicht länger mit ansehen. Es sieht ganz danach aus als hätten sie das nicht alles selbst gemacht“ Was ging ihn Lils Leben an? Am liebsten hätte ich ihn dazu gebracht es dabei zu belasse, doch hatte ich ihr versprochen sie in Ruhe zu lassen. „Nein, bitte. Ich, also nein. Ich brauche das nicht“ „Liloe also bitte, wenn es einer nötig hat dann ja wohl du, dass du dich behandeln lässt, ich mein. Schau dich mal an“ wieder mischte sich Amber in das Gespräch ein, irgendwie musste ich wenigstens sie von Lil fern halten. „Amber nun sein sie doch endlich ruhig“ „Amber, ich brauch noch einen Partner beim Badminton.“ Sofort wusste ich dass ich es bereuen würde, doch was sollte ich machen? Mit ansehen wie sie Lil noch mehr in alles reinritt? „Natürlich Jasper“ sofort kam sie auch mich zu und wollte mich am Arm streicheln, doch wich ich ihr geschickt aus und spielte ihr den Ball zu. Sie war total unbegabt in Badminton, doch war es mir sowieso egal was mit ihr war, sobald Lil wieder am Unterricht teilnahm würde ich mich  wieder nur auf sie konzentrieren. „Jasper hast du heute schon was vor?“ offensichtlich quetschte sie ihre Brüste zusammen und ging immer näher auf mich zu. „Nein, habe ich nicht.“ Ohne sie anzuschauen hob ich den Ball auf und spielte ihr den zu, doch reagierte sie nicht und kam einfach noch näher zu mir. „Hättest du Lust, heute bei mir einen Film zu gucken? Dann können wir mal in Ruhe kuscheln und nur wir beide bei einander sein“ geschockt schaute ich sie an, sie sollte Angst vor mir haben, Angst vor dem was ich bin. Sie sollte nicht auf mich zu kommen und mich Fragen ob ich mit ihr einen Film gucken würde. „Nein, nein um ehrlich zu sein nicht.“ Nun schaute ich zu Lil rüber welche das Ganze mit angehört hatte, sie lächelte mich an und streckte vorsichtig mir ihre Hand entgegen. Wollte sie etwa dass ich ihre Hand hielt? Langsam ging ich auf sie zu um ihr die Chance zu lassen es sich anders zu überlegen, doch bewegte sie sich vorsichtig, wenn auch nur ein bisschen, auf mich zu. „Meine Liloe“ flüsterte ich ihr zu, nahm ihre Hand mit meiner einen Hand und strich dann mit meiner anderen Hand durch ihre Haare bis sich endlich wieder unsere Lippen trafen. Es war mir egal dass wir uns im Sportunterricht befanden, es war mir egal wo wir waren, nur war es mir wichtig dass sie da war. „Mr. Gabbels? Ich werde dafür sorgen dass Liloe zu einem Beratungsgespräch geht, da brauchen sie sich nicht zu kümmern, ich denke mein Vater kennt sich in diesem Gebiet gut genug aus“ „Mr. Cullen, so sehr ich ihre Sorge um Liloe schätze, denke ich dass es meine Aufgabe ist mich darum zu kümmern.“ Wieso ließ er sich grade jetzt so schwer umstimmen? Es ging ihn nichts an. „Ich denke, nein ich weiß. Dass es meine Aufgabe als ihr Freund ist mich darum zu kümmern dass es ihr gut geht und deshalb möchte ich ihr nicht noch mehr Stress mit der Schule zumuten. Ich denke es ist besser wenn wir jetzt gehen.“ Ohne noch mehr zu sagen nahm ich ihre Hand und ging mit ihr raus, alle Blicke hafteten auf uns doch war es mir egal. „Wir sehen uns auf dem Flur, okay?“ ich blickte ihr tief in die Augen und küsste sie erneut. Sofort fing ich an mich umzuziehen ohne dabei auch nur eine Sekunde zu verschwenden, die Zeit mit ihr war zu kostbar. Auf dem Flur angekommen wartete ich nur noch kurz auf sie, bevor sie endlich in meine Arme kam. „Danke Jasper, ich hätte gar nicht erst auf Abstand gehen dürfen in der Öffentlichkeit.“ „Hattest du Angst? Angst davor ich würde dich nicht mögen Lil?“ Unsicher schaute sie mich an und schlang ohne etwas zu sagen ihre Arme um meinen Körper, sofort drückte ich sie an mich.

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Impressum

Texte: Alle Charaktere der Twilight Bücher gehören Stephenie Meyer, andere Charaktere mir.
Bildmaterialien: Cover, Google.
Tag der Veröffentlichung: 07.05.2014

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