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Da saß Jane nun auf ihrem Sessel, schaute vor sich hin. Die Tränen rollten ihr über die Wagen. Mit einem Mal hörte sie eine leise Stimme, die zu ihr sagte: „Sei nicht traurig, das hat der nicht verdient das du um ihn weinst.“ Langsam schaute Jane zur linken Seite, denn von dort kam die Stimme. Erstaunlicher Weise war sie nicht beunruhigt. Sie entdeckte auf der linken Armlehne des Sessels eine kleine Gestalt, die plötzlich dort saß. Es schien ein Junge oder ein Mann zu sein. Er trug ein braunes Hemd, grüne Hosen, die etwas zu kurz erschienen und hell braune Schuhe. Er hielt einen kleinen braunen Hut in der Hand, wieder sagte er: „Es ist schade das ich so klein bin, sonst könnte ich Dich in den Arm nehmen und trösten!“ Jetzt schaute er etwas traurig drein und senkte den Kopf, da musste Jane lächeln und erwiderte: „Das ist lieb von ihnen, wie heißen sie?“ Da hob der kleine Mann den Kopf: „Pike heiße ich und du kannst du sagen, das mache ich auch wenn es dir recht ist.“ Jane nickte bejahend und am liebsten hätte Jane den kleinen Mann in den Arm genommen und fest gedrückt, doch dazu war er zu klein. Sie hatte Angst ihn zu zerdrücken. Pike war ungefähr 20 cm groß, hatte nicht viel auf den Rippen, würden einige sagen.

Pike stützte sich an der Armlehne ab und versuchte sich abzustoßen, dann sprang er auf den Schoß von Jane, setzte sich und lehnte sich an ihrem Oberkörper an.
Er seufzte tief und Jane schaute ihn erstaunt an: „Was hast du Pike, kann ich dir helfen?“ Eine andere Stimme die von gegenüber kam, erklärte: „Er hat Liebeskummer und scheint sich bei dir wohl zu fühlen.“ Ohne das Jane es bemerkt hatte, war eine andere kleine Gestalt näher gekommen, diese stand jetzt gegen über des Sessels,es schien auch ein Mann zu sein. Der kleine Mann kam näher, er war etwas größer als Pike und trug fast dieselbe Kleidung. Er schaute sehr brummig aus, etwas schien ihm nicht zu gefallen. Jane schaute Pike an, dieser war mit seinen Gedanken wohl weit weg, wer weiß wo die gerade herumschwirrten. Sie lächelte wieder, da sie annahm, dass Pike jetzt sowieso nichts mitkriegen würde fragte sie die andere kleine Gestalt: „Wie alt ist Pike?“ Immer noch etwas brummig antwortete Goldfield, das war der Name der anderen Gestalt. „Er ist noch ein Kind, nach eurer Rechnung ist Pike 16 Jahre alt.“ Der kleine Mann kam etwas näher, streckte Jane seine Hand entgegen:
„Goldfield ist mein Name und du bist Jane richtig?“
Jane beugte sich nach vorn und reichte Goldfield ihre Hand:
„Ja Goldfield, mein Name ist Jane, schön euch kennen zu lernen.“ Jetzt huschte dem ernsten Goldfield ein Lächeln über das Gesicht, welches schnell wieder verschwand.
Mit ernstem Gesichtsausdruck fragte Goldfield: „Sage Jane, hast du keine fragen an uns? Es ist nicht sehr alltäglich, das ein Mensch so etwas wie heute erlebt.“ Jane sah Goldfield genau in die Augen, dann antwortete sie: "Sicher habe ich viele Fragen, doch werdet ihr mir etwas erzählen, wenn ihr es wollt." Das gefiel Goldfield sehr, er nickte Jane zu und setzte sich ebenfalls zu ihr auf den Schoß. Mit einem Mal sprang Pike auf, sprang hinunter auf den Boden und war verschwunden. Jane schaute sich um, entdeckte Pike aber nicht. "Du brauchst Pike nicht zu suchen, er ist sicher zu uns nach Hause gelaufen." Ein Grummeln und Rumpeln war jetzt zu hören und etwas verlegen sagte Goldfield.
"Werde jetzt auch gehen, meine Frau wartet sicher mit dem Essen auf uns." Bevor Goldfield sich erhob und genauso schnell verschwunden war wie Pike, sagte Jane zu ihm: "Grüße mir Deine Frau, ach was gibt es heute bei euch zum Mittag?“ Goldfield sprang von Janes Schoß, als er stand, antwortete er: "Oh danke die Grüße richte ich gern aus, was meine Frau heute kocht, weiß ich nicht, werde mich überraschen lassen."
Genauso schnell wie Pike war auch Goldfield verschwunden. Jane fragte sich, wer waren die Beiden, wo kamen sie her, wo und wie lebten sie? Geduld war angesagt, wenn sie mehr erfahren wollte, würde sie warten müssen, bis diese kleinen Männer, ihr mehr erzählten. Zu früh zu viel gefragt könnte sie verscheuchen, das wollte Jane nicht. Da Janes Magen jetzt auch anfing zu rumpeln, erhob sie sich und ging in die Küche um sich etwas zu Essen zu kochen. Sie begann zu Singen beim Schneiden des Gemüses, ihr vielen die Worte von Pike ein, 'der hat es nicht verdient, dass du um ihn weinst.'
Da hatte er recht, das Leben war eigentlich viel zu kurz und viel zu schön, um es sich so schwer zu machen.
Es war Abend, Jane hatte sich Abendbrot gemacht und setzte sich vor den Fernseher. In den Nachrichten kam ein Bericht, der sie aufhorchen ließ. "Der Unternehmer Morice Lambert wird, der Unterschlagung und Veruntreuung von Firmengeldern beschuldigt …" Jane wandte sich vom Fernseher ab, nun konnte sie sich erklären, warum Morice immer sehr viel Geld hatte und einige Leute aus der Firma, mit denen sie reden konnte, kein Gehalt oder zu wenig Geld erhielten. Jetzt war sie froh nicht mehr die Freundin von Morice Lambert zu sein, denn er war der Grund, warum sie so traurig im Sessel gesessen hatte.
Wie sehr musste Jane gerade jetzt an Pike und Goldfield denken. Das letzte Mal sah sie die Beiden vor zwei Tagen. Jane erschrak, plötzlich und unerwartet, saßen Pike und eine kleine Frau neben ihr. Goldfield, der an der Wohnzimmertür stand, ihn hatte sie noch nicht bemerkt, lächelte dieses Mal.
"Oh habt ihr mich erschreckt!" Pike lächelte verlegen und die Frau sagte: "Das tut uns sehr leid, das wollten wir nicht liebe Frau Mittelton." Die kleine Frau lächelte und legte Jane ihre zierliche Hand auf den Arm. Sie saß genau neben Jane und Jane konnte die kleine Frau genau betrachten. Sie trug ein braunes Kleid, braune Schuhe und hatte eine beschfarbene Kappe auf dem Kopf. Auch entdeckte Jane, dass die kleine Frau etwas älter sein musste, ihr Gesicht wies einige Falten auf.
"Jane wir wollten uns bei ihnen bedanken, sie sind der erste Mensch, den wir treffen, der uns nicht gleich ausfragt. Verzeihen Sie das, hätte ich doch glatt vergessen, habe mich noch nicht vorgestellt. Mein Name ist Sonkura, die Frau von Goldfield." Wieder lächelte sie Jane an und Jane musste an ihre Mutter denken. Sonkura hatte große Ähnlichkeit mit Janes Mutter. Pike rutschte unruhig hin und her und Sonkura sagte ruhig: "Pike gehe bitte zu deiner Schwester und siehe bitte nach, wie weit sie ist."
Pike hüpfte, ohne zu diskutieren, von der Couch und war verschwunden. Sonkura wandte sich Jane zu: "Liebe Jane, ich sage du, wenn es dir Recht ist!" Jane nickte nur zustimmend und war sehr gespannt, was Sonkura ihr wohl sagen wollte. "Wir sind uns bewusst das Du viele Fragen hast. Nie hast du uns bedrängt und mit Fragen bombardiert. Es ist sehr viel, was zu erzählen ist. Frage mich bitte, wenn du etwas wissen möchtest." Sonkura schaute Jane erwartungsvoll an. Jetzt erst bemerkte Jane das Goldfield im Raum stand. "Ja ich würde gerne wissen, wer ihr seid!" Sonkura lächelte und die Antwort auf Janes Frage kam von Goldfield. "Wir sind aus dem Familienstamm der Littlfoot. Meine Frau Sonkura ist aus dem Familienstamm der Hummara. Wir heirateten, würdet ihr sagen, da war Sonkura noch sehr jung. Pike ist unser Sohn, er hat eine jüngere Schwester Zafira." Jane nickte und wollte dann gern wissen:
"Wie heißt denn Eure Welt, in der ihr lebt?" "Wir leben hier überall auf der Welt unter der Erde, denn über der Erde leben die Podoka. Wenn Du von unserer Welt sprichst, dann ist dies das Reich der Littlfoot. Mit den Podoka verstehen wir uns nicht so gut, wir gehen uns aus dem Weg." Etwas erstaunt fragte Jane nun: "Geht ihr nie nach oben, nie an die frische Luft?"
Da lachte Goldfield herzhaft und Sonkura ergriff das Wort: "Natürlich gehen wir nach oben, doch müssen wir vorsichtig sein, damit uns kein Mensch sieht. Die Menschen sind sehr unterschiedlich und glauben meistens nicht an unsere Existenz. Sie würden vieles nicht verstehen, einige würden versuchen uns einzufangen und sie würden uns gründlich untersuchen, eventuell Quälen. Diesen Menschen sagen, was nicht sein kann, ist nicht von dieser Welt." Jetzt lachte auch Sonkura, Goldfield hüpfte auf die Couch und seufzte: "Hast du schon jemandem erzählt, dass du uns getroffen hast?" "Nein Goldfield, dachte mir das ihr das eventuell nicht möchtet. Auch kann ich mir nicht vorstellen, dass es jemand glauben würde." Plötzlich klingelte es an der Wohnungstür und Jane sagte: "Reden wir ein anderes Mal, geht, bevor Euch jemand bemerkt!" Alle verschwanden so, wie sie gekommen waren. Jane erhob sich und ging langsam zur Wohnungstür. Sie öffnete die Tür und sah eine Frau, die sie anlächelte. „Sie sind Jane?“ Jane fragte ernst: "Darf ich fragen, wer das Wissen will?" Die Frau streckte Jane die rechte Hand entgegen: ""Mein Name ist Frauke Hansen, Goldfield hat mir viel von Ihnen erzählt." Jane war zwar etwas misstrauisch, doch reichte sie der Frau ihre rechte Hand. Plötzlich bemerkte Jane das an ihrer Hose gezogen wurde. Dieses Gefühl zog sich hoch zum Arm bis zur Schulter, dann hatte sie das Gefühl es würde etwas auf ihrer Schulter sitzen. Eine leise Stimme flüsterte ihr ins Ohr.
"Das ist Frauke Hansen, du kannst ihr vertrauen, sie ist eine Freundin von uns." Wieder ruppelte und zuppelte etwas an Janes Kleidung, Goldfield war unsichtbar für die Menschen. Erst war er an Jane hochgeklettert, jetzt kletterte er wieder hinunter und verschwand. Jane bat Frauke Hansen, doch hereinzukommen. Frauke Hansen lächelte, dann sagte sie, während sie an Jane vorbei ging: "Goldfield hat ihnen bestätigt, das man mir vertrauen kann!" Jane schloss die Wohnungstür und sagte zu dieser Äußerung nichts. "Bitte kommen sie mit in das Wohnzimmer." Am Wohnzimmer angekommen, streckte Jane den rechten arm aus und zeigte auf das Sofa. "Bitte setzen sie sich, möchten sie etwas trinken? Tee, Kaffee oder Wasser?" Frauke Hansen setzte sich und überlegte: "Ein Wasser wäre nicht schlecht." Jane verschwand und nach fünf Minuten kam sie mit zwei Gläsern und zwei Flaschen Wasser wieder. Sie stellte alles auf den Tisch. Jane goss Frauke Hansen das Wasser ein und fragte noch etwas misstrauisch: „Liebe Frau Hansen, was kann ich für sie tun?“ Frauke Hansen nahm das Glas mit dem Wasser, trank einen Schluck und stellte es wieder vorsichtig hin. Denke mir liebe Frau Mittelton, dass sie viele Fragen haben, denn es ist sehr ungewöhnlich das die Littlefoot sich zeigen." Erneut griff Frauke Hansen zum Wasserglas, um einen Schluck zu trinken. "Ach liebe Jane, sagen sie bitte Frauke, das finde ich persönlicher. Wenn sie nichts dagegen haben, sage ich Jane." Nachdem Frauke Hansen dies gesagt hatte, trank sie das Glas aus und stellte es auf den Tisch zurück. Jane lächelte, denn sie spürte, wieder saß jemand neben ihr. Jane fühlte sich jetzt etwas sicherer. "Gern können sie Jane sagen, wie lernten sie die Littlfoot kennen?" "Oh das muss jetzt ungefähr zehn Jahre her sein, hatte mich mit meinem Freund sehr gestritten und war sehr traurig. Machte mir etwas Abendbrot, setzte mich vor den Fernseher, obwohl es ziemlicher Blödsinn war. Konnte ja nicht viel sehen, da mir die Tränen die Sicht verschleierten. Plötzlich nahm ich immer wieder einen Schatten wahr, der an mir vorbeihuschte. Es war Pike, nach einiger Zeit setzte er sich zu mir. Er fragte mich, was ich hätte. Sah mich erstaunt um, denn ich hörte zwar eine Stimme, doch konnte ich niemanden sehen." Frauke Hansen machte eine kurze Pause, griff zum Wasserglas, das Jane wieder gefüllt hatte und trank. "Obwohl ich niemanden sehen konnte, antwortete ich.

Erklärte der Stimme, dass ich einen großen Streit mit meinem Freund gehabt hatte und nun sehr traurig war. Mein damaliger Freund hatte es nicht ausgesprochen, doch spürte ich, dass er die Beziehung beenden wollte." Bei der Erinnerung an das Geschehen, musste Frauke Hansen Lächeln. Jane stellte ihr Glas ab, denn sie hatte gerade etwas Wasser getrunken. "Woher kam diese Stimme und warum haben sie geantwortet Frauke?" Jane horchte jetzt auf, denn sie ahnte, dass die erste Begegnung mit den Littlfoot ähnlich verlaufen war, wie bei ihr. "Wissen sie Jane, da ich an übernatürliche Dinge glaube und darüber schreibe, kam mir die Situation nicht allzu merkwürdig vor. Habe von solchen Begegnungen schon gehört, auch verspürte ich in diesem Moment keine Angst oder Unsicherheit. Die Stimme, die genau vor mir war, entpuppte sich als ein kleiner Junge. Saß an diesem Abend am Wohnzimmertisch und der kleine Junge, Pike, er, saß auf dem Tisch und seine Beine baumelten hin und her. Oh dieser kleine Mann, versuchte mich zu trösten. Jane nickte zustimmend und musste daran denken, wie Pike versuchte sie zu trösten, als sie so sehr traurig war. Jane schmunzelte bei dem Gedanken daran.


"Sie haben Ähnliches erlebt, das sehe ich ihnen an. Pike ist ein ganz lieber, im Übrigen, er sitzt neben ihnen, wussten sie das?" Jane nickte erneut mit dem Kopf. "Ja ich wusste, beziehungsweise spürte ich das, da jemand ist.
Wer wusste ich nicht." „Das kommt schon, es hat bei mir auch etwas gedauert, bis ich gespürt habe, wer gerade da ist. Doch nun dazu, wo und wie die Littlfoot leben.
Sie wohnen unter der Erde, da haben sie sich eine Stadt geschaffen, sie haben alles was sie brauchen. Sie können sich unsichtbar machen, und sich sehr schnell, wenn es nötig ist, bewegen. Es gibt einen Familienstamm in Frankreich, die Lafoot. Die Lieben werden nicht größer als 16 cm.
Es existieren bei den Littlfoot Bauern, Handwerker, Hufschmiede, Schlosser und vieles mehr.
Erstaunt fragte Jane jetzt: "Hufschmiede? Ja haben denn die Littlefoot Pferde?" Da schaltete sich Pike begeistert ein, der während des gesamten Gespräches, ruhig geblieben war und nicht ein Wort gesagt hatte. "Ja und was für welche, du glaubst nicht, wie schön die sind. Außerdem brauchen unsere Bauern die Pferde, sonst könnten sie ihre Felder nicht bestellen." Jane nickte: "Natürlich die Bauern, die brauchen ja die Pferde, da hast du recht Pike!"

„Ja die Bauern brauchen die Pferde, doch normale Pferde wären ja viel zu groß, die Littlefoot haben eine spezielle Züchtung.“ Pike sah Jane an, dass sie über die Größe der Tiere nachdachte.
"Unsere Pferderassen heißen Arosso, Kleinpinto und Littlerosso. Die Calabrese finden wir toll, nutzen die Pferde nur als Springpferde oder in der Dressur. Wir veranstalten einmal im Jahr eine Spring- und Dressurprüfung. Diese Rassen sind spezielle Züchtungen, genau auf unser Leben abgestimmt." Jetzt war Pike sichtbar und Jane sah, dass er über das ganze Gesicht strahlte. Doch mit einem Mal sagte Pike: "Abendbrot, meine Mutter ruft, dann werde ich mal schnell nach Hause laufen tschüss!" Schon war Pike wieder schnell verschwunden. Frauke lachte herzhaft und winkte, dann rief sie: "Guten Appetit und grüße an deine Eltern!" Plötzlich verschwand Fraukes Lachen und ging in einen nachdenklichen Gesichtsausdruck über. Langsam bewegte sie den Kopf und schaute Jane fragend an: "Sag Jane, hast du Lust einmal in die Welt der Littlefoot zu kommen? Diese Welt kennenzulernen?" Relativ erstaunt antwortete Jane: "Gern würde ich die Littlefoot Welt einmal kennenlernen, doch glaube ich das meine Größe etwas ungünstig ist."

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Texte: Copyright 2010-2011 I.S.
Tag der Veröffentlichung: 23.01.2012

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