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"Hallo was machen sie denn da?" Ein Polizist ging schnellen Schrittes auf eine am Boden Knieende Person zu. Sie bemalte mit bunter Kreide den tristen, grauen Marktplatz. Ein wirklich wunderschönes Bild, das bisher schon entstanden war. Eine strahlende Sonne am hellblauen Himmel. Eine grüne Wiese, mit kleinen, zarten Margeriten und Stiefmütterchen, am Rande der Wiese wuchsen wunderschöne rote Mohnblumen. Mitten in der herrlichen grünen Wiese saß ein kleines Kind, es hatte ein Stiefmütterchen in der Hand. Doch es war erst die Hälfte des Bildes, das Britta, die Straßenmalerin, gemalt hatte. Sie erhob den Kopf und lächelte den Polizisten an, der mittlerweile bei ihr angekommen war. Britta griff in ihre Tasche, die neben ihr stand, und holte ein DIA 4 Blatt hervor. Sie erhob sich, schaute den grimmig drein schauenden Polizisten an und gab ihm das Papier. "Keine Aufregung habe eine Genehmigung vom Bürgermeister dieser Stadt. Er möchte das Ich hier auf diesem Platz etwas Male und hinten auf dem Platz des Einkaufzentrums. Ah ja, dann soll ich mir eine trist aussehende Wand aussuchen und ein riesiges Mohnblumenfeld oder Sonnenblumen malen, das ist meine Entscheidung." Britta lächelte wieder und sah das der Polizist immer noch einen sehr grimmigen Gesichtsausdruck machte. "Wenn sie mir nicht glauben, da auf dem Papier steht es, rufen sie den Bürgermeister an, er wird es ihnen bestätigen."


Das war nicht mehr nötig, eine Stimme aus dem Hintergrund fragte: "Gibt es Probleme? Kann ich helfen?" Britta und der Polizist drehten sich um, da stand Bürgermeister Simmel und sein Lachen zog sich über das gesamte Gesicht. Britta war froh ihn zu sehen, denn jetzt ging alles viel reibungsloser vonstatten. Der Polizist stammelte nur: "Nein, nein, wollte nur gern die Genehmigung der jungen Dame sehen, dass sie hier malen darf!" Wieder mit einem breiten Grinsen im Gesicht sprach der Bürgermeister: "Die haben sie gesehen guter Mann, alles hat seine Richtigkeit, die junge Dame hat die Erlaubnis von mir hier zu malen." Dann klopfte er dem eifrigen Beamten auf die Schulter: "Schön zu sehen, wie aufmerksam unsere Polizei doch ist." Wieder klopfte der Bürgermeister Simmel dem Beamten auf den Rücken. Diesmal so stark, dass dieser mit dem Oberkörper leicht nach vorn kippte. Der Polizist ging mit den Worten: "Es ist alles in bester Ordnung, sie kann weiter hier malen." Er lächelte merkwürdig und wollte gerade gehen, da erhob sich ein tosender Applaus. Ohne das Er es bemerkt hatte, versammelten sich viele Menschen um sie herum, die diese Entscheidung bejubelten und beklatschten.Er winkte verlegen und zog sich dann zurück. Britta und der Bürgermeister waren zufrieden. "Malen sie mir ja schöne Bilder Britta!" Der Bürgermeister winkte der Menschenmenge noch einmal zu und war verschwunden. Super, das war ja reibungslos gelaufen, jetzt konnte sich Britta in Ruhe ihren Bildern widmen.


Etwas zupfte an Brittas Jacke und sie schaute in die Richtung, aus der das Zupfen kam. Ein kleines Mädchen stand vor ihr und schaute sie fragend an. Britta hockte sich hin, nahm sich wieder die Kreide die sie vorher in der Hand hatte und sagte: "Na nimm dir doch Kreide und male mit, das wolltest du doch fragen!" Die Kleine strahlte und griff sogleich zur Kreide, dann sagte Britta: "Jedes Kind, das mitmalen möchte, los ran und mitgemalt!" Das war ein Hallo, mit einem Mal hatte Britta 20 Kinder um sich die zur Kreide griffen, um das Bild zu vervollständigen. Sie lachte, es war einfach schön zu sehen, mit welcher Freude und Ausdauer die Kinder ein Bild kreierten. Sie hatte nichts zu tun, sie schaute nur zu, wie die Kinder das Bild fertig malten. Da kam ihr eine Idee, einmal im Monat könnte man eine Malaktion für Kinder durchführen. Britta hatte auch schon den Titel parat, 'Kinder verschönern die Stadt'. Britta stand auf und nahm ihre Tasche mit, aus der Tasche fischte sie ein Handy. Sie wählte eine Telefonnummer, die nur sie hatte, der Bürgermeister persönlich. Er gab diese Telefonnummer nicht vielen Menschen, da er nicht laufend, ohne Grund angerufen werden wollte. Er würde verstehen, dass Britta anrief, die Idee fand er bestimmt gut.Sie hoffte das er bereits wieder im Bürgermeisteramt eingetroffen war. Nachdem Britta die Nummer zu Ende gewählt hatte, drückte sie auf den grünen Hörer. Die Verbindung wurde hergestellt und es klingelte, nach einem Moment sagte eine brummelige Stimme: "Ja bitte!"


"Britta die Straßenmalerin hier habe eine Idee. Wie wäre es, wenn man ein Mal im Monat eine Malaktion für Kinder macht. Dass was ich hier tue, unter Aufsicht von Erwachsenen, können nun die Kinder tun.“ Britta machte eine kurze Pause und sprach dann weiter. „Unter dem Titel Kinder verschönern die Stadt." Aufgeregt lauschte Britta, kam da eine Antwort. Nach einer Minute brummte jemand: "Das ist keine schlechte Idee, sie übernehmen die Aufsicht der Kinder und die Eltern sind auch dabei. Mal ist ein Thema vorhanden, nachdem die Kinder malen sollen, mal ist es themenfrei und die Kinder können malen, was sie gerne möchten."
"Ja genau das meine ich, das gefällt den Kindern und den Eltern und verändert die Stadt."Da machte Britta eine kleine Pause, dann fragte sie: "Warum soll ich die Aufsicht über die Kinder übernehmen?" Jetzt lachte der Bürgermeister wieder und seine gut Laune kam zum Vorschein. "Weil sie die Idee hatten und genau beurteilen können, ob das, was die Kinder Malen korrekt ist. Wer von uns beiden ist denn Maler beziehungsweise Malerin!" Dagegen konnte Britta nichts sagen, denn er hatte recht. Sie hatte die Idee zur Malaktion. "O.K. über Genaueres unterhalten wir uns noch. Sicher haben sie heute keine Zeit mehr, wie wäre es dann mit Morgen 11.00 Uhr?" "Oh da fragen sie bitte meine Sekretärin, die hat alle Termine in dem Terminplaner oder sogar im Kopf. Freue mich auf ihren Besuch, dann reden wir weiter!" Schon tutete es in der Leitung, er hatte aufgelegt.


Britta wählte das Sekretariat des Bürgermeisters an und hatte sofort eine Verbindung. Sie machte mit der Sekretärin des Bürgermeisters, einen Termin für den folgenden Tag um 11.00 Uhr aus. Erleichtert über ein so entspanntes Gespräch, legte Britta das Handy in die Tasche zurück. Sogleich stand auch ein Kind neben ihr das jetzt ihre Aufmerksamkeit forderte. "Du kommst du mal schauen was wir gemalt haben? Das Bild ist fertig geworden." Britta lächelte das Kind an und sagte: "Klar komme ich, bin doch gespannt, was daraus geworden ist!" Wieder war es die Kleine, die sie zu Anfang angesprochen hatte. Hand in Hand gingen beide nun zu den Kindern, die immer noch am Diskutieren waren ob sie das Bild so lassen sollten oder nicht. Es war sehr schön geworden, ein Kinderbild, doch wirklich schön. Die Kinder hatten viele Bäume dazu gemalt. Ein großes Bauernhaus und eine Scheune.
Die Kinder waren gerade erst richtig in Schwung gekommen, da kam Britta der Einfall, die Kinder können doch die Bilder, die sie malen sollte, malen. Sie fragte ob die Kinder Lust hätten noch weiter zu malen, diesmal mit vorgeschriebenem Thema. Alle Kinder bejubelten, dass sie erneut ihre Ideen einbringen konnten, und gingen begeistert mit. Auch die Eltern der Kinder fanden dies eine gelungene Sache, das die Kinder sich beim Malen mal austoben konnten. Britta packte alle Utensilien zusammen, dann wanderten alle Kinder samt Eltern und Britta zum nächsten Platz. Britta war davon überzeugt, es war eine gute Sache, die Kinder einmal im Monat miteinzubeziehen. Sie brachten ihre Ideen ein und hatten viel Spaß.
Britta die Straßenmalerin hatte nun ein Ball ins Rollen gebracht, der genau das Tor traf. Pünktlich um 11.00 Uhr traf sie im Büro des Bürgermeisters ein. Er wartete bereits auf Britta und bat sie in sein Büro. Bei dem Termin mit dem Bürgermeister Simmel kam heraus, das sie gut für ihre Aufsicht über die Kinder entlohnt werden sollte. Er fand diese Idee so gut, dass Britta bereits als eine Mitarbeiterin des Bürgermeisteramtes galt und ein Gehaltskonto hatte. Sie müsste nur einen Arbeitsvertrag unterschreiben, dann galt sie offiziell als Mitarbeiterin und konnte ein Gehalt beziehen. Britta war baff, als sie die Summe hörte, die sie monatlich bekommen sollte, 2.000 Euro. "Moment Herr Bürgermeister Simmel, da ist doch ein Haken, wenn ich monatlich so viel Geld bekomme. Was steckt dahinter?" Der Bürgermeister räusperte sich, schluckte und sagte dann: "Habe mich dazu entschlossen diese Malaktion alle zwei Wochen zu machen, nicht nur einmal im Monat. Auch möchte ich das Sie mir mit Rat und Tat, was die Verschönerung der Stadt angeht, zur Seite stehen. Na sie wissen schon, neue Ideen einbringen." stotternd erwiderte Britta: "Bringe meine Ideen gerne ein, doch bitte vergessen sie nicht, ich bin Malerin, keine Architektin. Außerdem würde ich als Architektin sagen, dass es ein Witz ist, was sie mir als Gehalt zahlen." Kopfschüttelnd erwiderte der Bürgermeister nun: "Nein das habe ich nicht vergessen. Die 2.000 Euro sind ihr Grundgehalt, für jede neue Idee oder Extraarbeiten erhalten sie einen Zusatzgehalt. Schreiben Sie ein Buch über uns oder die Malerei, wird es über unseren Verlag verlegt und sie haben keine zusätzlichen Kosten."
Britta nickte, jetzt hatte sie verstanden. Im Vertrag hatte sie bereits gelesen, dass es ein Grundgehalt gab, doch den Wortlaut nicht direkt verstanden. Darum hatte sie dieses gesagt, und war sich jetzt sicher, sie würde es tun. Ja sie würde für den Bürgermeister arbeiten und nur für ihn. "Lieber Herr Bürgermeister, gern unterschreibe ich diesen Vertrag, wenn sie mir zusichern können, dass ich nur für sie arbeite, für sie und die Stadt Floralys." Der Bürgermeister stand auf und reichte Britta begeistert die Hand: "Sicher kann ich es ihnen versprechen und im Vertrag festhalten, nur für mich und die Stadt." Fest drückte er Brittas Hand und sie war davon überzeugt, das Richtige zu tun.

Britta stand im Schuppen und war gerade dabei ihre Sachen zu packen, die sie für das Malen brauchen würde, da schneite ein guter Freund und ihr Nachbar herein. Freudig rief er: "Da bist du ja, toll das Ich dich noch erwische, dauert nicht lange, was ich zu sagen habe. Du musst ja gleich los, die Kinder warten bestimmt schon." Erstaunt darüber das ihr Nachbar das mit den Kindern, wusste, denn sie hatte bisher mit niemandem darüber gesprochen, sagte sie zu ihm: "Bitte, was meinst du?" "Die Aktion, die der Bürgermeister Simmel ins Leben gerufen hat. Die Malaktion für Kinder, du malst mit den Kindern und beaufsichtigst alles. Der Buschfunk funktioniert hier prima. Außerdem wird meine Nichte daran teilnehmen, sie malt doch so gerne. Wollte dir nur viel Glück wünschen und sagen das Ich die Daumen drücke, das alles gut ablaufen soll.
Er machte eine kurze Pause, als wollte er Luft holen, dann sagte er: „Regen ist für heute nicht angesagt, da habt ihr ja Glück!“
Er strahlte Britta an, ging zu ihr und drückte sie, dann war er wieder verschwunden. Britta wusste, dass ihr Nachbar etwas merkwürdig war, doch was war das jetzt? Er verschwand einfach, Britta hatte keine Chance etwas dazu zu sagen. Doch er hatte recht, sie musste sich jetzt etwas beeilen, denn die Kinder wollte sie nicht warten lassen.
Die Straßenmalerin Britta, jetzt eine Mitarbeiterin des Bürgermeisteramtes, hatte viele Kinder um sich gescharrt. Alle hatten Spaß und Freude die bunten Farben des Frühlings an einer grauen, hässlichen Wand zu verteilen, ein Bild daraus entstehen zu lassen. Farbenfroh war dieses Bild und voller Bäumen, Blumen und einer Sonne. Dieses Mal war es ein themenfreies Malen. Es entstand mit der Zeit ein Bild von einem Waldstück, eine Lichtung mit einem kleinen Haus, davor wuchsen viele Büsche und Blumen. Die kleine Lisa war gerade dabei ein Kitz zu malen, das auf der Lichtung stand. "Sage Lisa, wo ist die Mutter des kleinen Rehs?" fragte Britta erstaunt, denn das Kitz war Lisa vortrefflich gelungen. "Die Male ich gleich, das kleine Reh ist allein unterwegs und die Mama geht nach ihm schauen, ob alles gut ist." Lisa strahlte, sie war die Nichte ihres Nachbarn, malte erstaunlich gut für ein Kind ihres Alters. Nachdem Lisa geantwortet hatte, widmete sie sich gleich wieder ihrer Malerei. Man merkte Lisa an, sie hatte sehr große Freude an der Malerei.

Auch die anderen Kinder waren fleißig dabei sich auf ihren Abschnitt, den sie bemalen konnten, zu konzentrieren. Britta spürte, das ganz besonders bei Lisa und einem kleinen Jungen, von dem sie den Namen noch nicht wusste, wie sie ihre Freude und Energie in das Malen mit einbrachten.
Das Bild war am Abend fertiggestellt, alle saßen an einem überdimensional langen Tisch, aßen vorbereitete Brote, belegte Brötchen und tranken Tee. Für die Kinder standen noch Lutscher und andere Süßigkeiten auf dem Tisch. Der Tag war ein voller Erfolg. Auch die Eltern der Kinder waren begeistert, sie saßen ebenfalls am Tisch und sprachen mit den Kindern. Immer wieder war ein 'au ja' oder ein 'toll' zu hören. Offensichtlich diskutierten die Erwachsenen mit den Kindern, ob sie das nächste Mal wieder herkommen sollten. Britta freute sich darüber, dass die Kinder so viel Spaß am Tag hatten.Sie erhob sich und nahm das Messer, das neben ihrem Teller lag, dann klopfte sie mit dem Messer an ihre Tasse.Laut sagte sie, damit auch jeder sie verstand: "Jeder der Lust hat in zwei Wochen wieder etwas zu Malen, der kann gerne kommen.Bei dem Kindergarten 'Blumenwiese' auf dem Spielplatz nebenan treffen wir uns zur gleichen Zeit wie heute. Eltern und Kinder sind eingeladen dort etwas Kreatives zu malen, es gibt ein Thema für diesen Tag und das heißt, euer Haustier. Die, die kein Haustier haben, malen die Tiere, die sie am meisten mögen. Schön und gut, jetzt habe ich genug geredet, guten Appetit, lasst es euch schmecken."

Da kam die Sekretärin des Bürgermeisters angelaufen und ging zu Britta. Als sie neben ihr stand, beugte sie sich zu ihr hinunter und sagte: "Der Bürgermeister kommt gleich hier vorbei, er möchte sich einen Eindruck verschaffen, wie der Tag gewesen ist. Soll ihnen Sagen das er gleich vorbeikommen will.“ Mit eiligen Schritten lief sie wieder davon. Es war ihr anzumerken, dass sie etwas im Stress war. Britta rief laut: "Frau Hartmann, bleiben sie und essen sie mit uns!" Das hörte sie nicht mehr, denn sie hatte es sehr eilig in das Büro zurückzukommen. Zehn Minuten später kam der Bürgermeister angelaufen, blieb vor dem Tisch stehen und sagte zufrieden: "Na liebe Kinder, wie hat euch der Tag heute gefallen? Sollen wir das wieder machen?" Ein Kind erhob sich und sagte mit etwas vollem Mund: "Ja das war toll heute, Britta hat uns eingeladen in zwei Wochen machen wir das wieder!" Die Mutter des Kindes zerrte es zurück auf den Stuhl und meckerte es an, weil es mit vollem Mund gesprochen hatte. Der Bürgermeister freute sich und lachte aus vollem Herzen: "Ja das ist ja prima, dann wünsche ich euch viel Spaß beim nächsten Mal." Er winkte Britta zu sich und sagte leise zu ihr: "Wenn sie mit allem fertig sind und alles eingepackt haben, kommen sie bitte zu mir in das Amt." Er lächelte Britta hintergründig an und ging nun langsam zurück ins Bürgermeisteramt. Britta war nun etwas unruhig, Sie ging zu ihrer Tasche und holte das Handy heraus. Sie wählte die Nummer des Bürgermeisteramtes und die Sekretärin meldete sich: "Sekretariat des Bürgermeisters, mein Name ist Hartmann, was kann ich denn für sie tun?"
"Frau Hartmann Britta hier, sagen sie, wissen sie, was der Bürgermeister von mir will. Er war eben sehr merkwürdig." Frau Hartmann räusperte sich: "Ja das Weiß ich darf es ihnen nicht sagen. Es ist nichts Schlimmes, eher im Gegenteil! Oh es ist jemand in der Leitung, muss weiter arbeiten, kommen sie einfach vorbei, bis nachher tschüss!" Schon war die Verbindung unterbrochen. Ungläubig schaute Britta auf ihr Handy. Wie betäubt lief Britta zu ihrem Stuhl zurück und setzte sich. Eine Mutter, die neben ihr saß, sah ihr Gesicht und fragte: "Alles in Ordnung?" Britta nickte nur zustimmend dann sagte sie: "Ja alles gut!" Wieder griff sie das Handy um ihren Nachbarn anzurufen, doch da stand er neben ihr. "Hallo Britta, na wie war der Tag heute?" "Hallo Martin, prima, wollte dich gerade anrufen, muss nachher noch zu Bürgermeister, würdest du meine Sachen zu mir in den Schuppen bringen. Packe nachher alles zusammen, das sind nur meine Maler-Sachen. Der Tisch und die anderen Dinge werden nachher abgeholt." Klar mache ich, brauchst die Sachen nicht einzupacken, das mache ich nachher." Britta bedankte sich und bat ihn sich zu setzen und mitzuessen. Martin setzte sich zu Britta, nachdem er einen Stuhl geholt hatte. "Das ist lieb von dir, habe schon gegessen, doch eine Tasse Tee trinke ich!" Britta und Martin redeten noch etwas und mit der Zeit wurde der Tisch immer leerer. Immer wieder verabschiedeten sich Eltern mit ihren Kindern und sagten das es ein schöner Tag gewesen wäre. Schließlich saßen nur noch Britta und Martin am Tisch, da sagte Martin: "Los geh jetzt, der Bürgermeister wartet sicher schon!"
Britta nickte Martin zu und stand auf. Sie hatte immer noch ein mulmiges Gefühl, wenn sie daran dachte, dass der Bürgermeister sie sprechen wollte. Was wollte er nur. Sie griff nach ihrer Tasche und ging in Richtung Bürgermeisteramt. Abrupt blieb sie stehen und drehte sich um: "Danke Martin!" Jetzt ging sie forschen Schrittes weiter, bis sie am Bürgermeisteramt angekommen war. Kräftig drückte sie die schwere und reich verzierte Eingangstür des Bürgermeisteramtes auf. Ging den eindrucksvollen Eingangsbereich entlang und stieg die Stufen empor bis zum ersten Stock. Hier lag das Büro des Bürgermeisters Simmel. Sie lief nach rechts, am Ende des Ganges war eine Tür, da musste sie hin. Sie klopfte an der Tür vom Büro des Bürgermeisters an und jemand sagte herein. Sie öffnete zaghaft die Tür und lugte vorsichtig um diese herum. Sie sah Frau Hartmann an einem Tisch sitzen, davor stand der Bürgermeister. Dieser sagte nun: "Immer herein junge Frau, wir warten auf sie!"Britta ging nun ganz in den Raum hinein und schloss die Tür, durch die sie gerade gekommen war, jetzt fragte sie: "Wir, wer ist wir?" Wieder lächelte der Bürgermeister merkwürdig: "Frau Hartmann und ich!" Nun ging Britta auf den Bürgermeister zu und Frau Hartmann sagte: "Nun sagen sie es doch, schauen sie, wie ängstlich Britta ist, sie weiß doch nicht, was los ist." Der Bürgermeister lächelte und bat Britta sich zu setzten: "Liebe Britta, wir wollten sie heute am Abend gern einladen mit uns, Frau Hartmann und mir, essen zu gehen und den heutigen Tag zu feiern." Da war Britta baff, sie hatte gedacht es würde etwas Unangenehmes auf sie zukommen.
Noch leicht verdattert antwortete Britta. "Ja gern, aber so wie ich aussehe, kann ich doch nicht in ein Restaurant gehen.“
Der Bürgermeister antwortete darauf: "Gehen sie nach Hause, ziehen sie sich um, wir treffen uns in zwei Stunden wieder hier vor dem Amt." Britta stand erleichtert auf, gab dem Bürgermeister und der Sekretärin, Frau Hartmann die Hand. "Bis nachher bin pünktlich da!"
Britta stand wieder auf der Straße, sie eilte nun nach Hause. Was würde sie nur anziehen, sie hatte eigentlich nur ein schönes Kleid. Ein kleines Schwarzes würde man sagen. Ja das ist gut, das ist angemessen für heute. Ihre Wohnung war nicht weit weg vom Bürgermeisteramt. Sie schloss eilig die Haustür auf, als sie ankam. Lief zu ihrer Wohnungstür und öffnete diese. Sie lief am Anrufbeantworter vorbei, dieser blinkte. Das interessierte sie jetzt nicht. Im Schlafzimmer angekommen, ließ sie ihre Handtasche fallen. Britta öffnete den Kleiderschrank, sie nahm das schwarze Kleid heraus. Betrachtete es kurz, nickte und ging damit ins Badezimmer. Sie wusch sich die Haare und machte die zurecht. Danach schminkte sie sich etwas, nicht zu viel, das mochte sie nicht. Sie betrachtete sich im Spiegel und befand für gut, was sie sah.
Nachdem sie fertig angezogen war, nahm sie eine kleine schwarze Handtasche und legte dort Taschentücher, Handy und ein Portemonnaie hinein. Dann ging sie los, es wurde langsam Zeit.


Stolz lief sie die Straße entlang, lange hatte sie dieses Kleid nicht mehr angehabt. Sie fühlte sich gut, auch wenn sie im Moment noch etwas unsicher lief, die Absatzschuhe drückten. Sie freute sich sehr auf diesen Abend, lachen und Spaß haben. Gutes Essen gab es sicher auch, doch morgen musste sie wieder auf die Straße, malen. Da wartete wieder der Platz vor dem Einkaufszentrum, sie sollte einen überdimensionalen Kopf zeichnen. Einen Frauenkopf vielleicht den mit Hut, der war schön. Doch das war morgen, heute wollte sie sich an dem Abend erfreuen. Sie kam in die Nähe des Bürgermeisteramtes und hörte eine Stimme, die ihr bekannt vorkam. "Wow, sie sehen toll aus, hätte sie fast nicht erkannt!" Der Bürgermeister und die Sekretärin Frau Hartmann standen neben ihr. Frau Hartmann staunte nicht schlecht, sie kannte Britta nur in Jeans. Auch dem Bürgermeister schien das Aussehen von Britta zu gefallen. Entzückt sagte der Bürgermeister: "Darf ich die beiden Damen bitten? Sie beide sind ein Augenschmaus!" Alle drei gingen nun zu einer Limousine, die bereitstand. Als alle eingestiegen waren, schloss der Chauffeur die Wagentür. Dann stieg er ein, um loszufahren. Es öffnete sich die Wagentür, Britta stieg aus. Oh wo waren sie denn jetzt, hier sah es teuer aus. Ein wunderschönes Restaurant, wenn es von außen schon so schön war, wie schön war es erst von drinnen. Sie musste jetzt etwas Haltung annehmen und eine Frau sein, nicht Britta die Straßenmalerin, die war jetzt nicht gefragt. Aufrecht und stolz hakte sich Britta wieder beim Bürgermeister ein und aus Britta der Straßenmalerin war in diesem Moment eine wunderschöne und attraktive Frau geworden, die mit Frau Hartmann und dem Bürgermeister den heutigen Tag feiern wollte.
Copyright 2011 Iris S.

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Tag der Veröffentlichung: 17.08.2011

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