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Süße Versuchung

 

Er schuf die Erde kugelrund
voll schöner Farben, richtig bunt.
Er schuf den Tag und auch die Nacht
und hat das Feuer hier entfacht.

 

Er bracht´ das Leben in die Welt
mit so viel Pflanzen, ungezählt,
mit dem Getier in Wald und Flur,
das alles nennt man die Natur.

 

Er schuf den Mensch als Mann und Frau,
als denkend Wesen, ziemlich schlau,
vernunftbegabt mit Seele, Geist.
(Obwohl´s der Mensch nicht oft beweist.)

 

Er gab die Liebe und die Macht
zu stören seine ganze Pracht,
auch Einsicht gab er und Verstand,
die Welt zu führ´n mit weiser Hand.

 

Vernünftig aber, scheint es mir,
ist auf der Welt nur das Getier.
Es paart sich, frisst, mit einem Wort,
es lebt sein Leben fort und fort.

 

Doch den, dem alle Macht gegeben,
quält ständig höheres Bestreben,
auch vieles, was verboten zwar,
wär´ für ihn grade wunderbar.

 

Von allen Dingen auf der Welt
vor allem eines sehr gefällt:
Am süßesten versucht enorm
Die Sünde uns in jeder Form

 

 

 

 

Ich suche Dich

 

Ich suche Dich in jeder Frau,

noch nie bist Du erreicht.

Ich schaue wirklich ganz genau,

doch keine Frau Dir gleicht.

 

Der einen fehlt Dein Goldgesicht,

der andern die Figur,

die dritte weiß nicht, was sie spricht,

die vierte redet nur.

 

Ich suche Dich seit eh und jeh,

vom ersten Denken an,

ich weiß genau, wenn ich Dich seh,

ich bin für Dich der Mann.

 

Du bist mir ja so sehr vertraut

vom Anbeginn der Zeit.

Ich hol Dich heim als meine Braut,

komm, richt Dein Hochzeitskleid!

 

 

 

So macht Bügeln Spass

 

Ein Hemd meines Mannes liegt vor mir. Dem Bügeleisen entweicht heißer Dampf. Dieser Moment ist irgendwie magisch.

Der Kragen ist nach oben gedreht und wartet auf seine Behandlung. Der Gedanke, das Hemd am Kragen zu berühren, ist wie eine Streicheleinheit für meinen Mann.

 

Ich fahre langsam und bedächtig mit dem heißen Gerät über den Kragen. - Es fühlt sich ähnlich an, wenn ich ihn mit den Fingerspitzen am Hals entlang streichle. Auch mir wird dabei warm.

Jetzt bügle ich den Schulterbereich des Hemdes. Dort halte ich mich gerne bei meinem Mann fest.
Ich schließe für einen Moment die Augen, hebe das Eisen und fast kann ich ihn fühlen.

Anschließend ist der Rücken des Hemdes auf dem Bügelbrett. Darauf liegt mein Mann manchmal, wenn wir… *seufz*

Nun sind die Brustseiten bügelbereit. An diese Männerbrust darf nur ich mich schmiegen und manchmal drücke ich die Lippen darauf….

Gleich spanne ich die Ärmel gerade, denke daran, wie ich von diesen starken wunderbaren Armen gehalten werde, gestreichelt werde, berührt werde *hmm*

Ich fahre mit dem Bügeleisen eine scharfe…

superscharfe Bügelkante auf dem Ärmel nach. Stelle mir vor, dass ich mich in seine Arme kuscheln kann, nachdem wir…

Und jetzt drehe ich die Temperatur meines Dampfbügeleisens herunter.

 

 

Denn als nächstes bügle ich seine Hosen.

 

 

Ist das Liebe?

 

Ist das Liebe,

wenn dein Bild mich in den Schlaf begleitet?

Ist das Liebe,

wenn dein Fortsein seelisch Schmerz bereitet?

Ist das Liebe,

wenn ich morgens deinen Namen denke,

noch im Traume

überleg, was ich dir heute schenke?

 

Ist das Liebe,

will ich täglich deine Stimme hören?

Ist das Liebe,

wenn für ewig wir uns Treue schwören?

Ist das Liebe,

wenn ich alles mit dir teilen möchte,

alles Gute,

und ganz selbstverständlich alles Schlechte?

 

Ist das Liebe,

wenn ich nehmen will von dir die Sorgen?

Ist das Liebe,

wenn ich täglich hoff´ auf unser´n Morgen?

Ist das Liebe,

wenn ich plane, wie wir sie entdecken

uns´re Zukunft

ohne Angst, und ohne ein Verstecken?

 

Ist das Liebe?

 

 

 

Geräusche in der Nacht

 

Jetzt liegt ER neben mir. Ich rieche ihn noch auf meiner Haut. Fühle seine Berührungen, seine Streicheleinheiten, seine Zärtlichkeit nach. Gerne bin ich jetzt mit mir alleine, obwohl er neben mir liegt. Ich halte seine Hand, aber ich mag nicht reden.

Genieße, mit mir alleine im Gedanken versunken zu sein.

 

Wie alles begann.

Er und ich,

es prickelte, es ging so schnell mit uns und doch, es war richtig. Aufeinander geprallt, wie zwei Magnete, trotz 550 km Entfernung.
Ich liebe diesen Mann so sehr und ich sehe seinen schönen Mund, seine Lippen, die ich so gerne küsse, die mich so herrlich kitzeln können.

Den Bart..

Ich liebe diesen Mann so sehr und jetzt beginnt er sich zu entspannen. Seine Lippen vibrieren, sie bewegen sich.

Wow.

Hört ihr das?

Dieses schöne Geräusch.

Ich bin nicht alleine. Wisst ihr, wie arg das ist, wenn frau nachts nur ihre eigene Atmung hört?

Wenn frau alleine ist?

Keiner die bösen Tiere vertreibt?

Wenn ein Liebhaber nach dem Sex geht?

Und das Bett abkühlt.

Der Duft vergeht und frau alleine ist

Ich alleine war?

 

Es beruhigt mich. Ich weiß, er kann auch neben mir schlafen. Bei einem Krokodil oder einem Säbelzahntiger würde er nicht schlafen.

So schnarcht er und vertreibt die bösen Tiere und auch böse Träume…

 

Und ich bin beschützt und ich LIEBE!

 

Einander Spiegel sein

 

Dich liebe ich und halt dich fest.
Du brachtest Glück mir in mein Leben.
Ich hoff, ich kann’s dir wiedergeben,
sodass es uns nie mehr verlässt.

 

Bist glücklich du, dann bin’s auch ich.
Ich spiegle das, was du mir gibst
und weil du mich auf ewig liebst,
kann ich nicht anders, lieb auch dich.

 

Auch du spürst alles, was ich fühle,
machst jede Stimmungsschwankung mit
und gibt mir jemand einen Tritt,
empfindest du mit mir die Kühle.

 

So weinen wir des andern Tränen,
wir lachen, wenn der and’re lacht.
Und ist der eine unbedacht,
verspürt der and’re gleiches Sehnen.


Vom Schicksal sind wir zwei getrieben.
Wir teilen beide, wie ich meine,
den Regen und den Sonnenscheine,
ich werde dich auf ewig lieben.

Spiegel

 

Ich liebe mich

Sehe die Nase, gerade geschnitten.

Sehe den Mund, schön geschwungen, geformt zum Küssen.

Ich sehe die Augen, so schön, so zum darin Versinken

So rätselhaft aber auch…

Sehe die Tränen, die geweinten und die nicht- geweinten. Wie die Augen da glänzen

Ich sehe hinein, fühle die Trauer, die da war

Fühle das Glück, das herausstrahlt

Sehe

Es ist kein Spiegel

Es bist DU

Ich liebe Dich

 

 

 

 

Stimmen in der Küche

 

Ich bin Briefzustellerin hier im Bezirk. Und ich wohne hier, viele meiner Nachbarn kenne ich persönlich, mit manchen bin ich befreundet und im Laufe der vielen Jahren habe ich so manches miterlebt. Nun will ich euch erzählen, was gestern los war:

Ich war auf meiner Runde und bei Elisabeth und Joseph sollte ich einen Brief einwerfen. Da aber beide meine Freunde sind und es so lausig kalt war, dachte ich, ich gehe hinein und sehe, ob Elisabeth noch einen Kaffee für mich hat, weil dort die Kaffeemaschine selten kalt wird. Also ging ich zur Haustüre und weil sie nicht verschlossen war, gleich hinein, wir sind ja befreundet, da ist das normal, dass man mal hineingeht, ohne zu klingeln.

Die Küchentüre war nur angelehnt und ich wollte schon hineinlaufen, als ich Elisabeth stöhnen höre:

„Diese Stellung ist so anstrengend“, und Joseph erwiderte: „Du wolltest es doch heute in der Küche…“

Ich lachte in mich hinein, die beiden sind doch schon ein paar Jahre verheiratet, wollen sie die Ehe mit Sex in der Küche auffrischen?

Aber stören wollte ich nicht. Jetzt hörte ich ihn sagen: „Ein wenig mehr nach links, Lisi, sonst wird das nichts.“ Und sie stöhnte wieder auf: „Ich tue doch schon, was ich kann, komm höher. Noch höher.“ Wieder stöhnten beide voller Lust auf.

Ich glaubte, ich sollte rausgehen und die beiden in Ruhe lassen, aber es war irgendwie spannend und aufregend.

„Noch eine Minute, dann gehe ich raus, nur eine Minute zuhören, einen Moment innehalten im Alltag“. Wieder lauschte ich: „Ja, jetzt bin ich drinnen, das ist klasse. Drücke nach unten, ich mache das Restliche!“
Nun ging ein hämmernder Rhythmus durchs Haus. Sie schrie auf, sagte atemlos: „Endlich haben wir das mal wieder zusammen geschafft, ich fürchtete schon, ich muss mir jemand anderen dafür holen.“

….. „Oh Lisi, was hast du nur für eine Einstellung zur Ehe!“, ich war total entsetzt.

Jetzt ging ich hinaus. Das wollte ich mir nun doch nicht länger anhören.

Ich war gerade an der Haustüre und wollte sie hinter mir zuziehen. Da hörte ich die Stimme von Joseph hinter mir: „Hallo Carola, kommst du rein? Der Kaffee ist auch gleich fertig. Wir haben eben den Abfluss in der Küche repariert, mit dem mir Lisi schon seit Tagen in den Ohren lag.“

 

 

Sehn - Sucht

 

Ich habe, scheint´s, nicht deine Kraft

- vielleicht nur momentan -

und bin gerädert, bin geschafft,

weiß nicht, was fang ich an.

 

Wir treffen uns, so oft es geht,

doch nur für kurze Zeit.

Ein Blick zur Uhr: „Es ist schon spät!

Bis dann! Mich hat´s gefreut!“

 

Das kann doch noch nicht alles sein,

die Trennung schmerzt so sehr.

Die meiste Zeit sind wir allein.

- Ich wollte so viel mehr.

 

Du bist nicht da und trotzdem hier,

das fühl´ ich in mir drin.

Ich bitt´, mein Lieb, verzeihe mir,

wenn traurig, schwach ich bin.

 

 

Was ich mir vorstell´

 

Ich stell mir vor,

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 03.03.2022
ISBN: 978-3-7554-0902-1

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Kurzgeschichten und Gedichte für Erwachsene von Michaela und Wilhelm Maria Lipp Träumschön und Schlafgut für Erwachsene. Erotische Texte und Liebesgedichte.

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