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Bruderliebe

Bruderliebe Seite 1 von 26

 

Hinter mir fiel die Wohnungstür ins Schloss, begleitet von dem mir so vertrauten Klirren der kleinen Glasscheiben in ihren Bleifassungen. Der Geruch nach altem Holz, Staub und Räucherstäbchen stieg mir in die Nase. Zu Hause, endlich. Nässe, Kälte und die Last des Tages lagen für heute hinter mir, auch wenn mir die Schmerzen in meinen Knochen noch eine Weile würden. Wegen Fan-Krawallen am Frankfurter Hauptbahnhof eingesetzt zu werden, zählte zu den Tätigkeiten, die ich nicht gerne übernahm. Müde streifte ich den Parka von den Schultern. Ihn an der Flurgarderobe aufzuhängen kostete mich Kraft und aus der schusssicheren Weste zu schlüpfen, forderte fast schon mehr Aufmerksamkeit, als ich aufzubringen bereit war. Gähnend lehnte ich mich gegen die kalte Flurwand und wartete einen Moment, bis ich mich gesammelt hatte. Wahrscheinlich wirkte ich wie die Karikatur eines Polizisten. Ob sich all meine Kollegen nach Dienstschluss mit Kleinigkeiten so schwer taten?

Das Hausflurlicht verlosch und ließ mich im Dunkel meiner Wohnung zurück. Umgehend nahm das Brennen meiner Augen ab, ein Gefühl, was mir erst jetzt richtig bewusst wurde. Für einen Moment schloss ich die Lider und lauschte auf die Geräusche in den alten Dachsparren und Wänden. Von weiter unten drangen Schüsse und Explosionen in einem Film bis zu mir und durchbrachen das Prasseln des Regens auf den Schindeln und Fenstern. Leise knarrten die Dachbalken über mir ... Diese Ruhe tat gut.

Langsam, beinah widerwillig blinzelte ich. Nun konnte ich in der Dunkelheit die schattenhaften Umrisse der alten Truhe sehen. Ich ließ mich auf dem Deckel nieder und schnürte meine Schuhe auf. Unter meiner Schlafzimmertür drang der leichte rotgoldene Schimmer flackernden Lichts hervor. Seufzend erhob ich mich. Warum lernte Tim nicht dazu? Feuer war gefährlich! Instinktiv lauschte ich. In meinem kahlen, kleinen Büro-Schlafzimmer war es still. Behutsam drückte ich die Klinke herab und warf einen Blick hinein. Auf Tims blasser Haut reflektierte das Kerzenlicht. Schatten zuckten über die Wände. Leise schob ich mich in das Zimmer und lehnte mich mit dem Rücken gegen die Wand. Tim lag in den Kissen und schlief, die Decke bis zu den Hüften hinab geschoben. Das aufgelöste Haar ruhte in schwarzen Strähnen auf Schultern und Rücken. In meinen Augen wirkte er noch blasser und transparenter als in den letzten Jahren. Was mich damals erregt hatte, besorgte mich jetzt. Ich mochte diese eigenartige, maskuline Angreifbarkeit nicht. Der Anblick drängte mich geradezu, bei ihm zu sein und ihn zu beschützen. Vor langer Zeit hatte ich ihn schon einmal so gesehen. Tim … Mein Herz zog sich zusammen. Ich schüttelte die Erinnerung ab.

Langsam begann ich mich aus Socken und Hemd zu schälen. Von meinen benutzten Kleidern stieg der Geruch nach Schweiß, Deo und verschüttetem Kaffee auf. Ich schob sie in einer Ecke des Zimmers zusammen. Tim würde mein selbst kreiertes Chaos nicht gefallen, aber mir tat diese Normalität gut.

Behutsam ließ ich mich auf der Bettkante nieder und sank nach vorne. Mit geschlossenen Augen lauschte ich in mich hinein. Nichts regte sich. Die Leere in meinem Kopf glich Stille in der Wohnung. In der Dunkelheit hinter meinen Lidern begann ich zu schweben, verlor den Kontakt zum Boden. Sofort schlug ich die Augen wieder auf. Es war viel zu leise. Das sonst deutlich hörbare Arbeiten der alten Holzelemente fehlte, ebenso wie das leise Summen in den Elektroleitungen. Selbst von dem Film du dem Regen war nichts mehr zu hören; dieser Ort war lautlos wie ein Grab … Ich schauderte. Plötzlich knackte die Therme und sprang an. Selbst durch die geschlossene Tür konnte ich die Brenner in der Küche hören. Die körperlose Stille begann sich zu deformieren und unter einem beständig lauter werdenden Rauschen zu winden. Der Lärm fraß sich durch das Geräusch des Brenners in das Zischen, das den Gasdruck begleitete, bis er meinen Kopf ausfüllte und in mir das Gefühl der Uferlosigkeit aufbrannte. Ich brauchte einen Anker, bevor mich die Einsamkeit forttrieb. Mein Blick glitt über die bilderlosen Wände, an die das Kerzenlicht noch immer zuckende Schatten malte. Es wirkte fast, als kämpften Heere vor der Kulisse eines Sonnenuntergangs. Sie wogten aufeinander zu und ließen wieder voneinander ab.

Die Vorstellung zersprang, als Tim im Schlaf mit den Zähnen knirschte. In ihm gärte etwas. Viele Dinge, die ihn bedrückten, sprach er nicht aus. Nicht mehr traf wohl eher den Kern. Wahrscheinlich lag es daran, dass ich ihn nicht mehr fragte. Trocken schluckte ich. Riss das Band zwischen uns? Obwohl mein Bruder so dicht neben mir lag, dass ich seine Körperwärme spürte, fühlte ich mich einsam. Ich war mir sicher, dass es ihm nicht anders erging. Überholte uns die Zeit oder schlich sich die blanke Realität in unser Zusammensein? Ich konnte es nicht einschätzen. Sicher war, dass etwas mit uns passierte und ich nicht bestimmen konnte, ob es gut oder schlecht war.

Tim seufzte. Er machte auf seine zurückhaltende Art auf sich aufmerksam. Seine Präsenz wurde greifbarer. Ich konnte fühlen, wie der Gedanke von mir fortglitt und sich in einen dunklen Winkel meines Bewusstseins zurückzog. Tims bloße Gegenwart kroch mir wie das Gefühl streichelnder Hände unter die Haut, um sich dort festzusetzen. Er atmete trotz seiner offensichtlichen Unruhe gleichmäßig. Als ich mich erhob, brannten und kribbelten meine Glieder. Langsam kehrte das Leben in sie zurück. Mit einem kurzen Blick über die Schulter bemerkte ich, dass seine Lider zuckten. Das Zähneknirschen nahm zu. Er würde bald aufwachen.

Sacht zog ich die Decke über ihn und setzte mich an meinen improvisierten Schreibtisch, Onkel Konstantins alten Küchentisch, den ich aus reiner Nostalgie noch immer benutzte. Ich klappte den Laptop auf, schaltete ihn aber nicht ein. Rechts und links des Rechners lagen Notizzettel und Bücher. Inhaltlich streifte kaum etwas davon Arbeit und Studium. Um Kriminalkommissar zu werden, waren Rollenspielbücher und die Fantasy-Romane meines Freundes Oliver vollkommen unwichtig.

Ich schob einige der durcheinander gefallenen Regelwerke nach hinten und sortierte die wenigen Fachbücher heraus, um sie hinter mir ins Regal zu räumen. Derzeit brauchte ich sie nicht; nicht während meiner Praxisphase bei der Bereitschaftspolizei. Trotz der späten Stunde begann ich aufzuräumen, sortierte weg, was mir im Weg lag und schichtete um, was ich in nächster Zeit nutzen wollte. Was immer mich dazu trieb, hatte nichts mit übersteigertem Ordnungssinn zu tun. Ich brauchte etwas greifbar Reales.

Mitten in der Bewegung hielt ich inne. In meiner Hand lag einer von Olivers Romanen, ein besonders dickes Exemplar. Nachdenklich betrachtete ich das farbige Cover. Es zeigte) eine typische Heldengruppe, nichts Aufregendes für einen High-Fantasy-Roman, aber die hohen, fast surrealen Bauten in deren Mitte die Truppe stand, verströmte den Hauch von der Enge und dem gärenden Wahnsinn der Unterstadt aus dem Film Metropolis.

Ich liebte Ollis Geschichten. Vor rund zehn Jahren hatte er sie geleitet. Schon damals war mir das Abenteuer bizarr und aufregend vorgekommen. Er ließ uns fühlen und erleben, wie eine lebensfremde, lichtlose, vollkommen ummauerte Welt sein musste. Wie schlugen sich echte Fantasy-Helden unter diesen Umständen? Sacht streichelte ich über das abgegriffene Cover. Alle Spielercharaktere kamen darin vor: Tims elfischer Barde Leander, Franks Priester Edmond, Jamals Kriegsmagier Gerard, Kims Zwergenkrieger Leech und natürlich auch mein Paladin Kael, den ich auf intensive Art immer gelebt hatte, anstatt ihn zu nur spielen.

Wenn ich irgendeine der Seiten aufschlug, vollkommen egal welche, zog mich die Geschichte sofort wieder in ihren Bann. In Spiel und Buch trat ich als Person aus den Schatten, war plötzlich jemand Bedeutendes, jemand der Dinge bewirken konnte und das Gefüge in Olivers Welt mit aller Macht zusammenhalten wollte, obwohl es mir mit meinem Spielercharakter Kael oft kläglich misslang.

Der Wunsch, das Buch aufzuschlagen und ein paar Zeilen zu lesen, wurde übermächtig. Ich gab nach. Im hinteren Drittel hatte ich mir einen grünen Zettel an den Rand geklebt, ohne noch zu wissen warum. Vielleicht würde es mir wieder einfallen, wenn ich den Abschnitt las. Ich legte das Buch ab und schaltete die Schreibtischlampe ein. Die vergilbten Seiten waren an den Ecken angestoßen und ausgefranst. Ich hatte sie wirklich oft gelesen … Mit auf die Hand gestütztem Kinn überflog ich die ersten Zeilen, die Oliver sinnigerweise aus meiner Perspektive – nein Kaels - geschrieben hatte.

*

In meinem Nacken kribbelte es. Etwas lauerte in den Schatten. Unwillkürlich spannte ich mich an und tastete nach meinem Schwertgriff. Schweiß trat auf meine Stirn. Langsam wandte ich den Kopf. Hinter mir ging Leech. Obwohl der Zwerg mir zunickte, fiel mir auf, wie angespannt er war. Sein Blick glitt über die fugenlosen Wände. So wie er den Hammer in der Hand wog, schien er mit einem unsichtbaren Beobachter zu rechnen. Seine Nervosität übertrug sich auf mich. Nervös leckte ich über meine Lippen. Ein leises, unangenehmes Kratzen von Klauen auf Stein erklang. Sofort wirbelte ich um meine Achse, sah aber nichts. Wenn die Mauern, deren Enge uns zu ersticken drohten, nicht lebendig geworden waren, war ich mit Leech allein. Langsam wurde ich hysterisch … Ich schauderte, zugleich empfand ich die Hitze wie einen feuchten Film auf meiner Haut. Nervös leckte ich mir über die Lippen und wischte mir über die Stirn. Jeder konnte meine Angst sehen. Ich benahm mich wie ein blutiger Anfänger, nicht wie ein altgedienter Ritter. Lautlos verfluchte ich mich und versuchte mich auf die Umgebung zu konzentrieren. Eine böse Stimme in mir wisperte: ‚Hätten die verwinkelten, engen Gassen zwischen den hohen, fast fensterlosen Häuserfronten nicht eine Warnung sein müssen?‘

Rund um uns gab es nichts als Stein und tiefschwarze Öffnungen, die mir vorkamen wie gierige Schlünde in den Tod. Alle Hoffnung sickerte aus mir heraus. An diesem Ort gab es nur die Sicherheit, vom Licht abgeschnitten zu sein.

Ich tastete nach meinem Amulett und krampfte die Faust um das Metall. Meine Angst um Leander hatte mich so weit getrieben, alle Vorsicht fallen zu lassen. Mit geschlossenen Augen lauschte ich meinem Herzschlag. Ich spürte die Enge des feuchten Mauerwerks fast körperlich, roch den Schimmel, der den Putz ablöste. Ich musste nur die Hände ausstrecken um die schmutzigen Wände zu berühren, die rechts und links aufragten. Die Giebel neigten sich aufeinander zu, schienen sich zu berühren. Ein finsterer Ort, an dem mir jedwede Macht meines Gottes fehlte. Hoffentlich krochen keine Untoten aus ihren Kellerlöchern. Um hier meine Sonnenklinge zu ziehen, fehlte mir der Platz. Es war ein Häuser-Labyrinth, in das Leander hineingestolpert war und ich folgte den Spuren, die mein schöner Elfenbarde mir hinterlassen hatte.

Langsam hob ich die Lider. Mein zwergischer Freund war ein Stück zurückgelaufen. Er hatte sich ein gutes Stück von mir entfernt. Ungeduldig winkte er mir. „Wir suchen Leander!“, erinnerte er mich scharf.

Das wusste ich nur zu gut. Die Gewissheit, dass ihm etwas passiert sein konnte, trieb mich voran. Einem Bogengang folgte eine Treppe, die sich in bizarrem Winkel nach unten neigte, nur um nach mehreren Windungen durch ein Tor zu führen. Kaum hatte ich es passiert, schwappte die Dunkelheit über mir zusammen wie brackiges Wasser. Der Geruch nassen Strohs hing plötzlich greifbar in der Luft. Hinter mir schlug eine Tür zu. Der satte Laut hallte für einen Moment zwischen den Wänden.

Ich hatte sie nicht bemerkt, wie auch, sie war nicht dagewesen. Sofort wirbelte ich herum, das Schwert in der Hand. Die heilige Sonnenklinge spendete mir nicht mehr das erhoffte Tageslicht. Aus den Steinfugen sickerte ein fahlweißer Schimmer, der die Konturen verwischte und in noch diffusere Schatten tauchte. Dennoch sah ich, dass es rund um mich weder Tor noch Tür gab. Mein Herz raste.

Fassungslos starrte Leech mich an. Alle Farbe war aus seinem Gesicht gewichen.

Die Trockenheit in meinem Mund drohte mich zu ersticken, zugleich spürte ich mein Herz bis in die Fingerspitzen schlagen.

*

Oliver hatte Kaels Gefühle zu Leander auf eine sehr liebevolle und detaillierte Weise herausgearbeitet. Unter der Maske des Paladins fand ich mich wieder und in Gestalt des Barden begegnete mir mit jeder Zeile Tim. Oliver hatte vermutlich damals schon gespürt, wie es um Tim und mich stand.

Ich hob den Kopf und sah zu meinem Bruder. Er hatte sich auf die Seite gerollt. Seine Augen standen offen. Schweigend beobachtete er mich. In seinem Blick lag tiefe Trauer. Für einen Moment begriff ich nicht. Meine Gedanken hingen noch zu sehr zwischen den Zeilen fest. Ich streifte Kael ab, um der Wirklichkeit Platz einzuräumen. Das Leid meines Bruders war greifbar. Es fiel mir schwer, diesem leidenschaftlich starken, gelebten und erduldeten Gefühl standzuhalten. Allein der große Ernst, mit dem er es ausdrückte, erschütterte mich - nackte Verlustangst. Ich kannte diese furchtbare Empfindung nur zu gut und fürchtete sie nicht weniger als er. Viel zu viel hatten wir schon verloren. Unsere Familie, unser gemeinsames Leben in Frieden … Nein, wir konnten und wollten uns nicht trennen, niemals.

Hieß es nicht, dass zwischen Zwillingen ein besonderes Band existierte? Wir hatten bislang alles zusammen durchgestanden. Aber wenn ich ehrlich war, empfanden wir beide, damals wie heute, kein Glück. Nur, wenn wir in die Rollenspielwelten abtauchen und uns darin verlieren konnten.

Vor Jahren hatten wir zahlreiche Möglichkeiten gehabt, doch keiner von uns hatte sie erkannt. Wir begriffen nur die Einschränkungen. Heute …? Das Gefühl des Verlustes legte sich wie ein Eisenband um meine Brust und drückte zu. Scharf stachen Tränen in meine Augen und fingen sich in meinen Wimpern. Für einen Moment konnte ich nicht atmen. Rauch schien mich zu ersticken. Vor mir flackerte das Licht wie ein wilder Brand.

Dieser verfluchte Abend! Ich erinnerte mich an den Moment, in dem sich das Schicksal gegen uns stellte …

Das Bett knarrte leise, als Tim sich erhob und zu mir trat. Ich beobachtete ihn, seine schlanke, anmutige Gestalt, das hübsche, noch so junge Gesicht und die erwachsenen Augen. Er trug nur seine Schlafanzugshose. Das lange schwarze Deckhaar verbarg den Undercut.

Er setzte sich auf die Tischkante und berührte meine Wange. All die Zärtlichkeit, die in dieser Geste lag, war unerträglich schön. In meiner Seele barst etwas. Ein Beben durchlief mich. Tränen rannen ungehemmt über meine Wangen. Wie sehr ich Tim liebte, konnte ich nicht in Worte fassen. Sacht schmiegte ich mich in diese Berührung. Das beruhigende Streicheln seines Daumens tat so unendlich gut. Rasch griff ich nach seinen Fingern, hielt sie fest und küsste sie. Über seine Lippen huschte ein Lächeln. Langsam rutschte ich mit dem Stuhl zurück, um ihn auf meinen Schoß zu ziehen. Er leistete keinerlei Widerstand.

Bruderliebe, schoss es mir durch den Kopf. Offiziell war diese Form des Inzests nicht strafbar, wenn beide Partner volljährig waren. Als es zwischen uns begonnen hatte, griff das Gesetz noch nicht; wir waren zu jung und allein damit. Niemand hatte Verständnis für unsere Gefühle aufgebracht …

Tim umarmte mich fest.

Mit den Tränen versiegte die dunkle Kraft der Gedanken, sodass sie in den Wellen meiner Empfindungen davontrieben. Er schmiegte den Kopf gegen meinen, streichelte mit seinen schlanken, langen Fingern unter meinem Shirtkragen entlang, bis meine Nerven selbst einen Hauch als Liebkosung wahrnahmen …

Wann hatte das zwischen uns begonnen? Es musste zehn oder noch mehr Jahre zurückliegen, als wir die ersten, zaghaften Schritte aufeinander zugewagt hatten. Und wir taten es nicht direkt … Unsere Rollenspielcharaktere waren es, die einander nah gekommen waren: Leander und Kael. Es war einfach passiert. Wir sprachen, lebten und liebten durch sie. Diese beiden Figuren trug ich ohne Unterlass mit mir herum. Eigentlich hatten Oliver und ich begonnen, Teile ihrer Geschichte niederzuschreiben, aber seit Tagen stockte ich. Je weiter ich mit dem Buch vorankam, umso näher rückten die düsteren Erinnerungen. Ganz gleich, wie viel Zuspruch ich von Oliver oder meinem Onkel für den Roman erhielt, ich konnte nicht mehr …

Tim schmiegte sich an mich. Sein warmer Atem streifte meinen Hals, sodass sich die feinen Härchen aufrichteten. Ich schauderte. Er löste seine Hände und vergrub sie in meinem Haar. In seinen dunklen Augen stand der Wunsch nach Zärtlichkeit. Behutsam streichelte ich über seine Seite. Er neigte sich über mich. Sein Haar glitt über die Schulter und traf meine Brust. Von Tim stieg der Duft von Patchouli und feuchter Erde auf. Ich liebte und hasste diesen Geruch. Dennoch öffnete ich langsam die Lippen. Er nahm die Einladung an. Seine Zunge stieß sofort vor. Mit brennender Leidenschaft küsste er mich. Darin lag nichts Kindliches mehr. Er liebte mit der Leidenschaft eines Mannes.

Vorsichtig löste ich mich von ihm, wobei ich seinen vorwurfsvollen Blick auffing.

„Erinnerst du dich noch an den Tag, als es zwischen uns begonnen hat?“, fragte ich ihn leise.

Tim nickte träge. Seine Hände strichen über meine Brust, ein Gefühl, das in meine Lenden schoss, um sich dort heiß auszubreiten. Das Zucken meines Gliedes schien ihn ebenfalls nicht kaltzulassen. Erneut küsste er mich. Seine Lippen waren feucht und warm. Am liebsten hätte ich ihn zwischen meine Beine geschoben. Wohlig bewegte ich mich unter ihm, ließ ihn aber nicht aus den Augen. Seine Lider flatterten. Er genoss den Moment. Nach einer Weile löste sich Tim von mir, blinzelte und schob das Haar zurück. Auf seinen Wangen lag eine leichte Röte, die ihn lebendiger erscheinen ließ.

„Ich habe es nicht vergessen“, flüsterte er mit einem hintergründigen Lächeln. „Es war auf unserer zweiten großen Queste mit Kael und Leander passiert.“

„Ja, und es war unglaublich.“ Meine Stimme klang rau. Mit der aktiven Erinnerung schwemmten die alten, damals scheuen und unsicheren Gefühle hoch. Vor zehn Jahren wussten wir nur, dass wir diese Art von Liebe nicht füreinander empfinden sollten.

Sein Blick verschleierte sich. Die Lust darin wich einer anderen Sehnsucht.

„Was hast du?“, flüsterte ich.

Tim schwieg. Er vergrub seinen Kopf an meiner Schulter und hielt sich fest. Sein Haar kitzelte an meiner unrasierten Wange. Sacht schob ich ihn zurück, sodass er mich ansehen musste. In seinen Blick kehrte wieder dieser entsetzliche Ernst zurück. Ich konnte ihm nicht standhalten. Ihn in seiner Gesamtheit zu betrachten, war für den Moment ungefährlicher.

Tims Adamsapfel sprang, als er schluckte. Er wirkte wie damals: Die Spiegelung eines Teenagers, der seine zaghaften Gefühle auszuleben begann. Zugleich war er der erwachsene, gefasste Mann, der unseren gemeinsamen Weg und das Ende kannte.

Nein, halt! Prophetische Fähigkeiten sollte ich in seine Art mich zu betrachten, nicht hineininterpretieren.

„Woran denkst du?“, fragte ich. Meine Stimme zitterte leicht.

Er lächelte, dieses Mal befreit und offen. „Im Moment bin ich am Ufer des kleinen Seitenflusses und wasche mir den Straßenstaub vom Leib, während du, Faulpelz, in der Sonne liegst.“ Er blinzelte mir zu.

Warum dachte er ans Rollenspiel? Ach ja … meine langsam erschlaffende Erektion rief mir deutlich in Erinnerung, dass ich eben am liebsten mit ihm geschlafen hätte. Das, was er andeutete, weckte Bilder in mir.

Damals hatte ich an Stelle von Oliver unser kleines Abenteuer geleitet. Es war eine Sache zwischen Tim und mir. Wahrscheinlich hatte ich unterschwellig seinen Wunsch, mit mir allein zu spielen, um mir zu zeigen, was er fühlte, wahrgenommen. Er hatte weit vor mir begriffen, dass wir beide nicht nur schwul waren, sondern einander liebten.

Ich sah ihn an. Unter halb geschlossenen Lidern flackerte das Feuer. Er war in der Vergangenheit und lockte mich, ihm zu folgen.

Bereitwillig schloss ich die Augen und zog ihn an mich. Sein Körper schmiegte sich an meine Seite. Dicht neben meinem Ohr wisperte er: „Siehst du mich, Kael?“ Seine Lippen berührten meine Haut und hinterließen einen Schauder, der alle körperlichen Empfindungen durchdrang und in mein Herz stach. „Gefällt dir, was du siehst?“

Die Wirklichkeit der regnerisch kalten Februar-Nacht zersplitterte und der Raum um mich wurde zu der von mir erdachten Flussbiegung in der sommerlich warmen Mittagsluft. Es war eine unglaubliche Szene gewesen, die ich als Spielleiter gar nicht mehr beherrschte. Tim dominierte sie, oder viel mehr sein Charakter Leander. Die Grenzen zwischen Mensch und Elf verschwammen an jenem Tag endgültig. Tim hatte die Beschreibung des Flusses in sich aufgesogen. Die Senke, das dürre Gras und der Staub des ausgetrockneten Erdbruchs waren mir immer noch gegenwärtig. Ich hatte diesen Ort durch Büsche und Bäume, hohes Gras und die Wildblumen, die weit über unseren Köpfen auf den Wiesen wuchsen, abgeschirmt. Der Sog des süßen Duftes und der trockenen Hitze lockte mich … Mein Geist driftete ab und ich folgte Tim in dieses Szenario, das ich vor Monaten niedergeschrieben hatte.

*

Hummeln und Bienen überlagerten mit ihrem sonoren Brummen alle anderen Geräusche, sogar die entfernten Gespräche der Menschen, die die Handelsstraße entlangritten gingen darin unter. Ich hielt die Lider gesenkt, nur ein kleiner Streifen des Sonnenlichtes drang durch meine Wimpern. Wärme und Frieden lullten mich ein. Ich ließ mich treiben. Am Rande meines Bewusstseins vernahm ich das Rascheln von Stoff. Nackte Füße hinterließen kaum Geräusche in Sand und trockenem Gras. Langsam befreite ich mich aus dem Zustand zwischen Schlafen und Wachen, nur um zu sehen, wie Leander seine Tunika von den Schultern streifte und achtlos neben mir fallen ließ. Ich griff nach dem fließenden Stoff und roch dran. Durch meine Nase floss der Geschmack nach seinem Schweiß auf meine Zunge. Elfen schwitzten also auch. Beruhigt sank ich zurück und verschränkte die Arme im Nacken. Das Bild des schönen Mannes konnte und wollte ich mir nicht entgehen lassen. Tatsächlich glitt Leander bis zum Kinn ins Wasser. Er zog leicht die Luft zwischen den Zähnen ein und tauchte sofort wieder auf. Gänsehaut hatte sich auf seinen nackten Armen gebildet.

Kalt?“, fragte ich spöttisch.

Leander sah über die Schulter und grinste. „Nicht im Geringsten – ich ekele mich nur vor Nässe …“ Lachend schüttelte er den Kopf, sodass silbrige Tröpfchen davonstoben und mich trafen. Die leichte Abkühlung auf Gesicht und Händen tat gut.

Natürlich ist es kalt!“ Er zwinkerte mir zu. „Solltest du auch mal versuchen. Du stinkst, alter Raubritter!“

Mit halb geschlossenen Augen schüttelte ich den Kopf.

Leander löste seinen Zopf und entflocht das lange Haar. Die bereits nassen Strähnen klebten an seiner Haut. Still tauchte er unter, nur um sofort wieder nach oben zu kommen. Dieses Mal nahm er keinen Schwung. Er wirkte, als flössen silbrig dünne Schleier über seinen Körper. Die leichte, weite Leinenhose schmiegte sich – transparent von der Nässe - an seine schlanke, sehnige Gestalt, sodass ich sein Gesäß sah. Mein Glied regte sich. Der Wunsch, mich bei dem Anblick zu befriedigen, wurde stark …

Leander wandte sich zu mir und lächelte einladend. Ich konnte unter dem Bund die Wölbung von Penis und Hoden sehen. Sein Glied zuckte, war halb erigiert. Leander leckte sich Tropfen des Flusswassers von den Lippen. Zugleich strich er dünne Rinnsale von seiner Brust. Mit seinen Fingern streifte er die harten, zusammengezogenen Brustwarzen. Zuerst verstand ich Leander nicht, doch als er die Hose über seine Hüften streifte und sich zu mir an das Ufer legte, begriff ich. Er drängte sich eng an mich. Sand und Erde klebten an seiner Haut. Mir rann ein Schauder durch den Körper, der sich brennend in meinen Lenden manifestierte. Ohne jede Scheu griff Leander zwischen meine Schenkel und begann, mein Glied zu massieren …

*

Nicht nur Kael, auch ich wollte in dem Moment nichts sehnlicher. Selbst jetzt war ich stark erregt. Tims sinnliche Worte riefen damals klare Bilder hervor, sodass sich mir diese Szene ins Gedächtnis gebrannt hatte. Während des Spiels war es nicht mehr Leander, der verführte, sondern Tim. Seine Zärtlichkeiten bestanden nur aus Worten, aber ich fühlte jedes einzelne auf meiner Haut und erlebte damals etwas unbeschreiblich Schönes. Leander war seine Möglichkeit, mich zu besitzen.

Kael und Leander schliefen miteinander.Wir, Tim und ich, wagten es vor zehn Jahren nicht – noch nicht. So behütet, wie wir aufgewachsen waren, hatten Tim und ich mit sechzehn kaum mehr Erfahrung als die eigenen Hände und unsere Fantasie. Aber die Neugier drängte uns. Allein Tims Eingeständnis, mehr als brüderliche Liebe zu empfinden, überflutete mich mit prickelnden, schillernden Empfindungen. Die Sicherheit, etwas Verbotenes, elektrisierte mich. Es hatte nicht gereicht, ausschließlich durch unsere Charaktere zu sprechen. Kleine Berührungen, Gesten und Blicke erhöhten die Spannung bis ins Unermessliche. Ich sehnte mich nach Tim. Er beherrschte meinen Tag und meine Nacht. Wenn ich ihn nicht sah, träumte ich von ihm. Dieses Gefühl wurde zur Obsession.

Wahrscheinlich war ich für unsere Eltern und Freunde unerträglich, denn ich nutzte jeden Moment, um mich in Kael einzufühlen, Realität und Spiel in Einklang zu bringen; genau wie Tim. Wenn wir allein waren, lagen wir zusammen, duschten miteinander, streichelten einander …

Warum verfolgten mich die erotischen Fantasien eines Teenagers bis in die Gegenwart?

Eine Weile betrachtete ich das junge Gesicht meines Bruders, seine nackte Brust, die Neigung seines Halses. Die Antwort lag nah: Ich spürte noch heute den Reiz des Verbotenen und genoss es.

Mühsam schob ich einen Riegel vor die Erinnerungen. Es fiel mir ohnehin schon schwer genug im Hier und Jetzt zu leben. Mich vollkommen in der Vergangenheit zu verlieren, war alles andere als gut. In diesen Untiefen lauerten flammende Monster und rauchige Schatten …

„Tim?“ Ich tippte ihn an.

„Was denn?“, brummte er träge. „Willst du lieber schreiben?“ Langsam stemmte er sich hoch und betrachtete mich. In seinen Augen stand die Frage: Willst du dich mit den Zeilen quälen, oder eher mit deinen Verlustängsten? Triff deine Entscheidung.

Er neigte sich zu mir, umschlang meinen Nacken und legte den Kopf schräg. „Du denkst an das große Feuer, oder?“

Mein Mund fühlte sich plötzlich an, als hätte ich reines Mehl gegessen. Ich schluckte. Da waren sie, die Monster und Toten … Um diesen Punkt hatte ich gehofft, herumzukommen, ohne ihn aktiv anzugreifen. Ausgerechnet Tim stieß mich mit der Nase darauf. Ein gläubiger Mensch würde sicher sagen, dass die gerechte Strafe für unsere verbotene Liebe über uns kam.

„Nein“, sagte ich. Es klang in meinen eigenen Ohren, als würde ich die Worte aus mir herauswürgen. „Bis eben zumindest nicht.“

Tim setzte sich wieder auf meinen Schoß und lehnte seine Stirn gegen meine. „Wir wollen beide nicht daran denken, aber es beherrscht uns, und das weißt du.“

Mit dem Daumen fuhr er über meinen Kiefer. Ich fühlte, wie er meine Bartstoppeln gegen den Strich rieb. Bei ihm ließ ich es zu, jeden anderen würde ich jetzt von mir stoßen.

„Till, schreib es dir endlich von der Seele.“ In Tims Mimik stand ein Flehen und in seiner Stimme stand Nachdruck. „Du wirst mit deinem Fantasy-Roman nie weiterkommen, wenn du diese Blockade nicht überwindest. Schreibe zuerst, was wirklich passiert ist: unsere Geschichte. Danach kannst du dich in der Fantasie verlieren, wenn du es noch willst.“

In meiner Brust zog sich alles zusammen. Ich begann zu frieren. Sein Wunsch bedeutete, die Brandnacht noch einmal zu durchleben – und nicht nur das. Die Konsequenzen daraus wollten auch zu Papier gebracht werden. Dazu war ich noch nicht bereit. Dieser furchtbare Tag lag knappe zehn Jahre zurück. Ich presste die Lippen aufeinander. Tim hielt mit seinem Streicheln inne.

„Wir werden immer zusammen sein, Till, verstehst du? Daran kann auch ein autobiographischer Roman nichts ändern. Aber dir geht es vielleicht danach besser und du wirst sehen, dass weder Konstantin noch Oliver dich fallen lassen werden. Sie haben deine Homosexualität verstanden und werden auch deine Liebe zu mir begreifen. Sie wissen es, auch wenn du es ihnen nie gesagt hast.“

Mühsam atmete ich durch. „Onkel Konstantin weiß es doch ohnehin.“

Tim nickte wissend. „Trotzdem. Schreib dir die Brandnacht von der Seele, denn sie belastet uns beide. Sie wird durch deinen Selbsthass immer zwischen uns stehen.“ Er löste sich und sah an sich herab. „Sieh mich an, Till, ich bin immer noch sechzehn für dich. In Geist und Seele bin ich aber erwachsen: Sechsundzwanzig.“

Ich schloss die Augen. Wollte ich, dass mein schöner Tim zu meinem bitteren Spiegelbild wurde? Mir war es nicht möglich die Lider zu heben, um ihn anzusehen. Ich senkte den Kopf.

„Es ist und bleibt ein bis heute unaufgeklärtes Verbrechen“, sagte Tim leise. Seine Hand strich wieder über meine Wange. „Till, du kannst nicht ändern, dass unsere Eltern und ich damals starben. Konstantin konnte nur dich retten.“

„Er hätte dich zuerst aus dem Rauch holen können!“, schnappte ich, wobei ich die Augen aufriss und ihn anstarrte. Tim lächelte sanft, so wie er es immer tat, wenn ich zu impulsiv reagierte. Allein die Ruhe, die er verströmte, kroch mir unter die Haut. Er war etwas Besonderes, mein Frieden und meine Liebe. Ich tastete nach seiner Hand, die er sofort ergriff.

„Nicht jeder hat dein Talent.“ Tim küsste meine Fingerknöchel. „Du kannst Geister sehen und berühren. Durch dich bin ich noch immer lebendig und kann an deiner Seite sein.“ Er machte eine Pause, bevor er fortfuhr: „Glaubst du, dass du an dem Rauchgas nicht erstickt wärst, wenn Konstantin mich zuerst aus dem Haus geholt hätte?“

Was sollte ich darauf antworten? Ich wusste, dass unser Onkel mich husten gehört und sich daran orientiert hatte. Er riskierte damals für uns beide Leib und Leben. Onkel Konstantin war es sogar gelungen, Tim lebend zu bergen. Bis zur Klinik hatte er durchgehalten, nur um dort zu sterben. Als ich damals erwacht war, hatte Tim neben meinem Bett gestanden, so real und lebendig, als sei nie etwas geschehen – zu lebendig für die schwere Rauchvergiftung, die er sich zugezogen hatte. Vielleicht war seine Zeit gekommen. Eines der Mysterien, auf die keiner von uns eine Antwort gefunden hatte. Aber er war nicht endgültig von mir gegangen. Wir hatten eine zweite Chance und daran hielt ich mich fest.

Ich konnte Geister sehen, er möglicherweise nicht und ich wäre, genau wie er, immer an der Seite meines Zwillings geblieben, auch wenn er mich nicht wahrgenommen hätte.

„Schreib darüber.“ Tims Stimme war nur ein Flüstern. „Vielleicht lässt sich der Fall noch einmal aufrollen und wir finden Hinweise, die uns zu dem Brandstifter führen. Dann bin ich dir endlich wieder ebenbürtig und dein Spiegelbild.“ Er lächelte. „Lass uns gemeinsam aus diesem Traum ausbrechen.“

Tim löste seine Finger aus meinen und strich sein Haar zurück. Er erhob sich. Noch einmal präsentierte er mir seinen schönen Knabenkörper, nur um mir zuzublinzeln. „Mach dir keine Sorgen. Ich bin immer da und du wirst mich immer sehen und anfassen können. Worte können uns beide nicht verletzen oder trennen.“

„Sicher?“, fragte ich. Meine Stimme brach.

Er lächelte liebevoll. „Befreie dich von der Vergangenheit und sei endlich bereit für das, was noch vor uns beiden liegt.“

Ich klappte meinen Laptop auf und schaltete ihn ein. Das kalte, weiße Licht des Monitors blendete mich.

„Und das wäre?“

Tim grinste beinah befreit. „Wenn es dir gelingt niederzuschreiben, was passiert ist, haben wir vielleicht doch noch eine Möglichkeit, herauszufinden, warum wir sterben sollten.“

„Die Polizei hat die Ermittlung nie ganz eingestellt. Vielleicht hat deshalb niemand einen weiteren Versuch unternommen, mich aus der Welt zu schaffen“, brummte ich. „Ich meine, ich bin doch übriggeblieben.“

Tim schwieg. Hinter mir nahm er Aufstellung. Ich spürte, wie er sich auf der Rückenlehne des Stuhls abstützte und wurde von seinem Haar getroffen, als er sich zu mir neigte. „Vielleicht liegt es an Konstantin. Er ist - wie du - anders als normale Menschen. Er hat dich und mich in den letzten Jahren vor Allem beschützt.“

Während seiner Überlegung tippte ich das Passwort ein. Ich sah über die Schulter. „Meinst du? Bin ich wirklich wie er Anders?“

Tim nickte. „Das ist eines der Rätsel, das wir noch lösen müssen. Jetzt habe ich nur einen Wunsch, Till: Lass mich mit dir altern.“

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Tag der Veröffentlichung: 04.06.2021

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