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Armer schwarzer Rabe


Nach einem schönen Regentag, die Sonne lachte gerade wieder und am Himmel war ein wunderschöner Regenbogen zu sehen, da trafen sich die bunten Vögel der Stadt an einer großen Pfütze. Sie planschten fröhlich und bespritzten sich.

Am Stadtrand aber, dort wohnte ein schwarzer Rabe. Dem war gerade sehr langweilig. Er überlegte eine Weile, was er wohl unternehmen könnte.

Dann entschloss er sich, in Richtung Stadt zu fliegen, um neue Freunde zu finden.

Plötzlich wurde es über den bunten Vögeln dunkel und sie fürchteten sich sehr.

Was ist denn das?

Neben der Pfütze landete ein großer, dicker und schwarzer Vogel.

All die bunten Vögelein erschraken sehr und flogen fort.

Dieser Vogel war ja so groß, so dick und so schwarz. Er war einfach so ganz anders als sie.

Der schwarze Rabe war ganz traurig darüber, weil keiner mit ihm spielen wollte. Er setzte sich an den Straßenrand und dachte nach.

Warum will denn nur keiner mit mir spielen?
Bin ich so anders als all die anderen Vögel?

Traurig flog er nach Hause. Dort erzählte er seine Geschichte, die er gerade erlebt hat, seinen Geschwistern. Diese hörten ihm aufmerksam zu und trösteten ihn.

Die Schwester hatte da eine Idee. Sie holte Ihren Malkasten hervor. Gemeinsam mit ihrem Bruder, malte sie den armen schwarzen Raben schön bunt mit den Wasserfarben an.

Er war so glücklich, als er wieder neben der Pfütze landete und sich keiner mehr vor ihm fürchtete.

Aber was meinst du wohl, was passierte, als er in die Pfütze sprang, planschte und spritzte wie all die anderen Vögelein?

Die Wasserfarben lösten sich von seinen Federn und er war so schwarz wie vorher.

Die bunten Vögel taten sich zusammen, beschimpften den armen schwarzen Raben und er zog abermals traurig von dannen.

Er dachte nochmals über sich und die anderen Vögel nach.

Bin ich so anders als sie?
Spiele ich so anders?
Oder wovor haben die anderen Vögel Angst?

Dabei watschelte er traurig die Straße entlang.

Plötzlich stand er vor einem Geschäft mit bunter Bademode.

Er kaufte sich von seinem letzten Taschengeld, einen schönen bunt gemusterten Taucheranzug und eine große XXL Sonnenbrille. Damit konnte keiner sein schwarzes Gesicht erkennen.

So angezogen flog er zurück zur Pfütze.
Die bunten Vögel planschten, spielten und spritzten mit ihm, weil alle den Raben für einen von sich hielten.

So hatten sie alle einen wunderschönen Tag.
Der Rabe erzählt noch heute davon.

Aber, war er als schwarzer Rabe so anders als all die anderen Vögel?
Hätte er da anders gespielt als in seinem bunten Anzug?

Ich glaube es nicht.

Und Du?

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Tag der Veröffentlichung: 24.05.2014

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