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Beschwipste

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Himbeeren

Outtake aus „Loving Silver“

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M.S. Kelts

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M.S. Kelts, 2015

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Bild: pixabay.com User: CC0 Public Domain

Cover: M.S. Kelts

Text: M.S. Kelts

Sämtliche Personen, Orte und Begebenheiten sind frei erfunden, Ähnlichkeiten sind rein zufällig.

Im wahren Leben: Bitte Safer Sex!

Jamie

Jamie

Es ist kalt, wie immer um diese Jahreszeit. Kalt und windig, jedoch schneit es in diesem Winter bis jetzt nicht.

Mike betitelt dieses Mistwetter ja gerne mit Synonymen wie romantisch, kuschelig und so weiter. Also nichts Neues im Staate Württemberg.

Aber egal. Ist ohnehin nur noch für zwei Tage, dann geht’s in die Wärme. Und … ich traue mich kaum, es zuzugeben: Irgendwie putzig ist es hier schon.

Wenn man mal den Nebel, die Kälte und den Wind weglässt. Aber der Rest?

Ich stehe momentan zwischen den mit Tannenzweigen gedeckten Hütten auf der sogenannten Hafenweihnacht in Lindau. Die Buden sind über und über mit Lichterketten behängt, ebenso wie die kahlen Bäume und die Fassaden der Häuser. An jedem Ende des kleinen, überschaubaren Marktes erklingt Musik. Weiter hinten Jazzklänge, die selbst das mieseste Weihnachtslied in etwas Erträgliches verwandeln, vorne dringt Chormusik aus versteckten Lautsprechern.

Wir stehen so ziemlich in der Mitte, was dem Ganzen ein etwas wirres Hörgefühl verleiht.

Das Lichtermeer um mich herum ist echt schön. Nicht so grell wie in meiner Heimat, sondern echt gediegen, was der dichte Nebel noch verstärkt. Die Luft riecht nach gebrannten Mandeln und Gewürzen, die ich nicht so recht zuordnen kann.

Es ist wahnsinnig voll hier und der Lärmpegel nicht zu verachten. Wir, sprich ich und der Rest des Schottenvereins, der nicht auftritt, stehen auf einer kleinen, freien Fläche innerhalb des Marktes, vor einer Bühne. Heute Abend findet hier die Hauptattraktion statt, deshalb hat sich wohl alles versammelt. Auf ein Zeichen hin setzen wir uns langsam in Bewegung um weiter nach vorne zu gelangen. Es dürfte schwer werden, bis ganz an den Bühnenrand zu kommen, aber versuchen werden wir es.

Warum? Na, schließlich will ich meinen Mann ja aus der Nähe bewundern, wenn er demnächst mit der Schottentruppe seinen Auftritt zum Besten gibt.

Wird hoffentlich nicht mehr so lange dauern. Trotz warmer Schuhe dringt langsam die Kälte des Asphalts durch die Sohlen und auch die sonstigen Accessoires, die mir Mike gekauft hat, um meine Abneigung gegenüber dem Winter zu schmälern, nützen nur wenig.

Die Handschuhe und die Mütze können noch so warm sein, alles was es bringt, ist das Gefühl eingeengt zu sein. Ach … ich sollte zu jammern aufhören.

„Hey, Zuckerschnecke … hier, hast du was Warmes zum Trinken.“

Ich blicke zu Hans auf, der, da er drei gebrochene Finger hat, leider nicht mitspielen kann. Das kommt davon, wenn man mit Ziegelsteinen jonglieren muss.

Vorsichtig nehme ich die volle Tasse entgegen. Hmmm … die Wärme dringt durch die Handschuhe, das tut gut. „Was ist das?“, frage ich. Der würzige Geruch des Getränkes kitzelt mich in der Nase.

„Keine Bange. Ist Kinderpunsch ohne Alkohol.“

„Danke.“

„Gerne. Ich geh mal nach unserer Truppe sehen.“

Ich sehe ihm nickend hinterher und nippe an dem tiefroten, dampfenden Getränk. Okay … lecker, daran könnte

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Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 25.12.2015
ISBN: 978-3-7396-5714-1

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