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Ich saß in meiner Klasse, es
war der Erste Schultag nach den Weihnachtsferien.
Wir hatten erst am Dienstag Schule und Chemie ist ausgefallen.
Zusammen mit meiner Klasse warteten wir in unserem Saal auf die Vertretung, währenddessen erzählten wir fleißig, was wir alles zu Weihnachten bekommen haben, in den Ferien gemacht haben und wie Silvester war...und dieses Jahr ist mal keiner im Krankenhaus gelandet.
Jessi fing plötzlich an mich zuschlagen, worauf ich nur dumm guckte und sie zurückschlug.
Aber genau in dem Moment kam meine Klassenlehrerin rein, mit ihr aber auch zwei fremde Männer...
Den einen erkannte ich, es war Satoshi Tajiri, der Erfinder von Pokémon.
Der anerde musste dann entweder ein Dolmetscher oder ein Mitarbeiter von ihm sein.
Ohne zu überlegen und ohne das uns die Lehrerin begrüßen konnte schrie ich in die Klasse: „SATOSHI TAJIRI!!!!“
Natürlich starrten mich alle bedeppert an immerhin bin ich dabei aufgesprungen und zeigte auf ihn...
Ich wollte mich eigentlich setzten und nicht mehr auf ihn zeigen...und vor allem meinen Mund zumachen der weit offen stand, aber ich hab nichts davon hinbekommen, zu fasziniert war ich davon das er hier in meiner Klasse stand.
Nach einer gefühlten Ewigkeit saß ich wieder und Frau Hoffmann erklärte der restlichen Klasse wer Satoshi überhaupt war.
Ich konnte aber nicht zuhören mein Herz schlug dafür viel zu schnell und laut, außerdem wusste ich ja wer er war und was er machte.
Als sie aufgehört hatte zu reden, trat er nach vorne und griff nach etwas, ich sah etwas rot-weißes und rundes und wusste sofort was es war.
Wieder ohne mein Hirn einzuschalten sprang ich auf zeigte erneut auf ihn und schrie: „EIN POKÉBALL!!!!“
Und wieder sahen mich alle an als wäre ich aus der Irrenanstalt entflohen...und ich dachte nur ‚heute mach ich mich echt zum Volldepp‘.
Satoshi Tajiri sah mich verwundert an und redete irgendwas auf Japanisch das so ziemlich keiner, außer dem Dolmetscher verstand.
Dieser sagte mir ich solle nach vorne kommen, was ich auch ohne zuzögern tat.
Als ich vor ihnen stand, drückte mir Mr. Tajiri den Ball in die Hand und laberte wieder etwas, was ich nicht wirklich verstand...ich wusste nur, dass er wollte, dass ich den Pokéball warf.
Ich drückte den Ball, sodass er sich vergrößerte und warf ihn in einer Bewegung hoch zur Decke, dabei rief ich: „Pokéball los, du bist dran!!“
Ja, die gesamte Klasse plus meine Lehrerin dachten ich hätte sie nicht mehr alle.
Aus dem Ball erschien ein kleines orange-rotes Pokémon mit einer brennenden Schwanzspitze!
Sofort wusste ich, dass es ein Glumanda war, ich grinste vor Freude und sah Satoshi an.
Doch plötzlich ertönte ein merkwürdiges Geräusch...“Ich will der aller beste sein...“
„Was??“, ich war vollkommen verwirrt und alles um mich herum verschwamm langsam, doch das Geräusch wurde immer lauter... „...ganz allein fang ich sie mir...“

~

Erschocken schreckte ich auf, es war alles nur ein Traum...
Und das Geräusch war mein Handywecker, den ich ausschaltete.
„Nur ein Traum...“, murmelte ich vor mich hin und schaute auf die Uhr, es war 12 Uhr mittags...für mich eigentlich etwas zu früh.
Dieser Traum den ich gerade hatte war nicht nur ein Traum...es war der Traum der für mich wahr geworden ist, denn seit diesem Traum hatte ich ein echtes Glumanda und überall in der Welt sind Pokémon erschienen.
Seit diesem Traum sind aber auch schon einige Monate vergangen und es waren Sommerferien und genau weil Sommerferien waren sprang ich aus dem Bett.
Denn heute würden Glurak und ich mit ein paar Freunden nach Japan fliegen.
Wie in dem Traum den ich damals im Winter hatte, schenkte mir Satoshi 3 Tickets nach Japan zu seiner Firma „Game Freak“.
Ich hab mich entschlossen Jassi und Dolores mitzunehmen, ich wusste das der Flug etwas mit Pokémon zu tun haben musste und auch das Jassi nicht immer drauf steht und Dolores echt keine Ahnung davon hat und Jenni eigentlich mehr Interesse an der Reise hat als die beiden, aber ich musste mich irgendwie bei ihnen dafür bedanken, dass sie mir immer helfen und mich aufheitern wenn was ist.
Außerdem wusste ich, dass eine gute Freundin auch Flugtickets bekommen hatte.
Ich packte schnell meine Sachen und hatte nur das nötigste dabei, sagte meinem Dad auf Wiedersehen und stieg auf mein Glurak, das mich zum Flughafen in Zweibrücken flog. Dort warteten schon Dolores und Jassi, die beide auch jeweils ein Pokémon besitzen.
Wir stiegen auch schon in das Flugzeug, unsere Pokémon mussten zu den Tieren...und schon ging’s los.
Stunden später erreichten wir auch schon Japan, nachdem wir unsere Sachen wieder hatten und ich Hannah gefunden hab, die selbst ein Psiana besaß, stiegen wir in ein für uns zur Verfügung gestelltes Auto, Glurak war so nett Hannahs Psiana, Jassis Fukano und Dolores Pummeluff zu Game Freak zu fliegen.
Auf dem Weg dorthin, erzählten Hannah und ich von unserem Training und überlegten, was uns bei Game Freak alles erwartet.
Das Auto hielt an und wir schauten gebannt aus dem Fenster...OK Hannah und ich schauten gebannt raus, Jassi und Dolores machten von allem und jedem Bilder per Handy.
Satoshi Tajiri und sein Dolmetscher, den wir schon aus der Schule kannten, warteten vor dem Gebäude auf uns.
Wir gingen schnell auf die Zwei zu und auch Glurak landete neben uns mit den anderen Pokémon auf dem Rücken, die alle fröhlich auf ihre Besitzer sprangen.
Satoshi begrüßte uns herzlich und lobte Hannah und mich, da sich unsere Pokémon am Besten entwickelt hatten.
Danach, führte er uns ins Gebäude in einen Speziellen Raum.
Dieser war fast leer, bis auf ein riesiges Tor, als wir näher ran traten, sahen wir eine Große Wiese und viele Pokémon die sich darin befanden.
„Das ist die echte Pokémonwelt, aus der auch eure Pokémon stammen. Und wir haben euch ausgesucht, diese Welt zu erforschen. Viele Orte werden euch bekannt vorkommen, da wir sie quasi kopiert haben. Wir geben euch die Möglichkeit eure Sommerferien in dieser Welt zu verbringen...vorausgesetzt ihr wollt dort hin“, erklärte uns der Dolmetscher, der alles was Satoshi sagte übersetzte.
„Was, wir dürfen in die Pokémonwelt??“, wollten Hannah und ich wissen.
„Ja, aber nur wenn ihr wol-„
„JA!!!“, schreiten wir gemeinsam.
„Hey, ich will auch!“, meldete sich Dolores.
„Ja und ich auch, ich bleib doch nicht alleine hier“, meinte Jassi.
„Dann steht’s fest wir gehen alle“, bestätigte Hannah Satoshi und seinem Dolmetscher.
„Wie geil, wir dürfen in die Pokémonwelt!!“, freute ich mich schon.
„OK, wenn ihr dann soweit seid, geht durch das Tor...ihr wisst ja wie es in dieser Realität so vor sich geht...hier habt ihr übrigens noch jeder jeweils fünf Pokébälle und einen PokéDex“, Satoshi übergab jedem seine Sachen, Hannah und ich kämpften schon darum wer als erster seinen Schritt in die Pokémonwelt machen darf.
Dolores und Jassi schmissen uns dann schließlich gleichzeitig durchs Tor und wir landeten mit dem Gesicht im Gras auf der anderen Seite.
„Hallo, geht’s noch?? Das hätte man auch freundlicher regeln können“, maulte ich, während die anderen Beiden mit unseren Pokémon zu uns stießen.
„Ja hätte man, haben wir aber nicht“, sagte Jassi neckisch.
„Weiß jemand überhaupt wo wir sind?“, fragte Dolores und sah sich um.
Wir drehten uns alle im Kreis, konnten aber nichts als Wiese sehn und ein paar Bäumen.
„Glurak, dreh mal ne Runde und sag ob du was findest“. Rief ich meinem Kumpel zu, der auch sofort los flog, während wir geradeaus weiterliefen.
„Die Gegend kommt mir bekannt vor“, fing Hannah an.
„Lol, dir auch? Was meinst du in welcher Region wir sind?“, wollte ich dann auch von ihr wissen.
„Kanto denk ich“, antwortete sie.
„Glaub ich auch...ist aber auch zu einfach...“, murmelte ich vor mich hin.
„Wieso einfach?“, fragte dann Dolores.
„Kp, isso e Gefühl...“, war meine nicht gerade hilfreiche Antwort.
„Seit wann kannst du fühlen?“, fragte Jassi dumm.
„Seit dem du denken kannst du Nuss“, zickte ich.
„Also seit einer Minute“, sagte Hannah, worauf wir beide sie böse anfunkelten.
„Ey Tina, dein Glurak!“, rief Dolores und zeigte hoch, weshalb wir alle nach oben sahen.
„Glurak, hast du was gefunden?“, fragte ich es hoffnungsvoll und es nickte und zeigte rechts von uns, wo ein Wald anfing.
„Wenn wir echt in Kanto sind...“, fing ich an.
„...dann ist das hoffentlich NICHT der Vertaniawald!!“, beendete Hannah meinen Satz.
„Und was jetzt? Wir haben zu wenig Essen dabei um durch den ganzen Wald zu gehen, außerdem wird’s dunkel“, stelle Jasmin fest.
„Dann gehen wir halt ned durch den Wald“, freute sich Dolores.
„Wohin sollen wir sonst gehen?“
„Vertania City“, kam gleichzeitig die Antwort von Hannah und mir.
„Ihr kennt die Welt echt auswendig oder?“, wollte Jasmin wissen.
„Nö, nicht die ganze, Hoenn kenn ich gar nicht. Da war ich auch noch nie“, grinste ich ihr zu.
„Freaks“, kam es von Dolores.
„Wir sollten trotzdem sehn, dass wir in Vertania ankommen bevor es Dunkel ist.“
Nachdem wir eine viertel Stunde in die Richtung gelaufen sind, in die Hannah und ich gezeigt haben, waren wir in Vertania angekommen...Glück, dass wir wirklich Recht hatten und in Kanto waren.
Dort suchten wir das Pokémon Center, was auch schnell gefunden war und besorgten uns ein Zimmer, außerdem Essen für uns und unsere Pokémon.
Als alle satt waren, war es schon 23 Uhr und wir legten uns schlafen.

~

Doch mitten in der Nacht wurde Alarm ausgelöst und wir alle saßen kerzengerade im Bett.
„Ahh, Scheiße! Alda, was geht ab?“, fragte ich verschlafen und stieß mir meinen Kopf am Bett.
„Wes ned, aber wir müsse nachsehen“, meinte Hannah, also sprang ich aus meinem Bett und rannte in Boxershorts und T-Shirt auf den Flur, wo ich nur Rauch sah.
„Brennt’s etwa?“, wollten die andern von mir wissen.
„Ne ich glab eher, dass das Team Rocket is, die versuchen Pokémon zu stehlen“, meinte ich im Halbschlaf und holte mein Glurak, Hannah sofort an meiner Seite, während die andern nur sehr langsam in die Gänge kamen.
„Glurak, kannst du bitte den Rauch wegblasen, der nervt und ich seh nix“, gähnte ich und streckte mich erstmal, in der Zwischenzeit machte Glurak die Arbeit.
„Aber sonst ist alles klar?“, Hannah musterte mich erstmal von oben bis unten.
„Ne ich bin mied, also lass uns denen schnell in den Arsch treten und weiterschlafen OK?“
Noch bevor der ganze Rauch weg war, sahen wir drei Mitglieder von Team Rocket worauf ich nur sagte: „Siehste, sag ja es is Team Rocket...auch wenn es nicht DAS Team Rocket ist.“
„Psiana, Konfusion“, befahl Hannah ihrem Pokémon.
„Fukano, Flammenwurf!“
„Glurak du auch Flammenwurf“, mischten Jassi und ich mit.
Nach dieser 3er Attacken Kombi, rannten die Team Rocket Mitglieder schreiend raus, da wir ihnen wortwörtlich Feuer unterm Hintern gemacht haben.
„Oh Mann sieht’s hier aus“, stellte nicht nur Dolores fest.
Überall waren Bruchteile von dem Gebäude und dazwischen lagen die Pokébälle.
„Das sieht ja fast schon so aus wie in der zweiten Pokémon Folge.“
„Hannah, das stimmt...“, da musste ich ihr Recht geben. Sah schon fast so aus, als ob hier jemand ne Bombe detonieren gelassen hätte.
Aber staunen hilft auch nix, also machte ich mich an die Arbeit und sammelte mit den anderen die Bälle auf und übergab diese Schwester Joy.
„Geil, mir sin fertig“, jubelte ich, bis ich die Uhr sah, die 9 Uhr morgens zeigte.
„Wollt ihr mich verarschen?? 9Uhr?? Toll das war’s dann wohl mit schlafen“, entmutigt und mies gelaunt zog ich mich um und Frühstückte mit den anderen zusammen.
Als wir wieder an der Wiese ankamen merkte man schnell, dass jeder in eine andere Richtung wollte.
„Äh...wo geht ihr jetzt eigentlich lang?“, wollte ich von meine Freunden wissen.
„Also ich will nach Azuria und Misty endlich kennenlernen“, Hannahs Augen funkelten richtig bei diesem Gedanken.
„Ich wes ned, ich lauf einfach mo los und guck wo ich ankomme“, meinte Jassi.
„Und ich komm mit dir mit Tina...am Schluss verlauf ich mich noch oder fin in sechs Woche nimme zurück.
„Und wo willst du hin?“, fragte mich Hannah.
„Ganz klar“, grinste ich, „Alabastia.“
„Das war echt klar...“, meinten die anderen.
„Na und? ...dann sehn wir uns erst in sechs Wochen wieder, falls wir nicht zufällig aufeinandertreffen?“, fragte ich etwas traurig.
„Scheint so“, sagte Jassi.
„Gut dann bis in sechs Wochen und Tina, schön viele Orden sammeln“, rieft Hannah mir noch zu und verschwand in den Wald.
Jassi wurde noch von Dolores und mir geknuddelt und ging auch in eine Richtung.
„So, jetzt bleiben nur noch mir Tina“, lachte Dolores.
„ Na ja, mit dir wird‘s jedenfalls immer was zu lachen geben“, grinste ich und ging wieder in die Richtung von der wir heute Morgen gekommen waren.
Nachdem Dolores und ich wieder in Vertania ankamen, ließen wir uns vorsichtshalber eine Wegbeschreibung nach Alabastia geben.
Als wir die hatten, liefen wir auch schon los.
„Wann sind wir endlich da?“, wollte Dolores von mir wissen.
„Na wenn wir da sind. Wir sind doch gerade erst losgelaufen“, gab ich nur zurück.
„Gerade erst?? Das war vor 20 Minuten!!“, entgegnete sie.
„Ist doch gerade erst“, grinste ich bloß darauf.
„Tss, Pummeluff ist sicher schon müde und will eine Pause.“
„Ähm ja...Dolores? Dein Pummeluff spielt fröhlich mit Glurak und tanzt durch die Gegend. Ich glaub eher DU willst ne Pause“, sagte ich und zeigte auf ihr Pokémon, dessen rote Schleife am rechen Ohr im Wind wehte.
Aber noch bevor Dolores was sagen konnte kamen wir zu einem Fluss.
„Oh mein Gott!! Denkst du was ich denke?“, fragte ich aufgeregt und rannte auf das Gewässer zu.
„Nein, ich glaub nicht. Ich denke, meine Beine tun weh und ich bin müde.“
„Also echt wie kannst du jetzt nur an schlafen denken. Kommt dir der Platz hier nicht irgendwie bekannt vor?“, ich forderte sie zum nachdenken auf.
„Nein, sollte er?“, fragte sie dumm.
„Oh, also echt Dolores! Erste Folge!“
„Hat da Misty Ash nicht aus dem Wasser gefischt?“, dachte sie laut.
„Ja genau! Und meiner Meinung nach, muss das hier gewesen sein...die haben echt alles kopiert...“, sagte ich und drehte mich zum Wasser.
Glurak hatte sich inzwischen auf einen Stein gesetzt genauso wie Pummeluff.
„Und jetzt?“, kam es von Dolores.
„Willst du Pause machen?“, ich wusste wenn wir was gegessen hatten würde sie auch nicht soviel meckern.
„Ja! Ich hab Hunger“, antwortete sie auch.
Wir setzten uns beide zu unseren Pokémon und gaben ihnen ein wenig zu essen.
Dolores und ich aßen die Brote aus dem Pokémon Center.
„Wie weit müssen wir noch laufen?“, fragte sie mich nebenbei.
Ich zog die Karte aus meinem Rucksack und sah nach: „Ich würde sagen ne halbe Stunde oder so, plus, minus 15 Minuten.“
„Ja, bald da. Dann triffst du auch mal Ash“, grinste sie, worauf ich nur verdutzt guckte.
„Ähm ja ne...falls er überhaupt zu Hause ist. Was ist wenn er auf Reisen ist? Und wenn ja, wo?“, wollte ich wissen. Auch wenn ich wusste, dass ich keine Antwort erhalten würde.
„Frag das nicht mich.“
So was in der Art hatte ich auch erwartet.
Als wir fertig mit essen waren, liefen wir weiter und ich überlegte schon welche Pokémon und Abenteuer uns erwarten würden.
„Tina guck mal!“, rief Dolores und rannte auf einen Hügel.
„Hä? Was? Hey warte!“, verwirrt und vollkommen aus meinen Gedanken gerissen lief ich ihr und unseren Pokémon hinterher.
„Wieso rennst du einfach weg?“, wollte ich wissen.
„Sieh mal, ist das Alabastia?“, sie zeigte auf ein kleines Dorf, das am Fuße des Hügels lag.
„Äh...ja ich glaub schon. Komm lass uns nachsehen“, meinte ich und ging den Hügel runter.
Im Grunde war ich mir zu hundert Prozent sicher, dass das Alabastia war.
Was sollte es sonst sein?
Glurak landete neben mir und betrachtete alles fasziniert genau wie ich.
Kurz nachdem wir durchs Dorf liefen, sah ich ein mir nur zu bekanntes Haus.
„Dolores!!“, rief ich und blieb mitten auf dem Weg stehen, sodass sie direkt gegen mich lief.
„AH! Was ist denn?“, fragte sie und taumelte etwas.
„Na, das Haus. Das ist Ash’s Haus!“, ich zeigte drauf.
Und schon lief Dolores drauf zu.
„Wow, jetzt warte doch!“, leicht gestresst ging ich hinterher.
„Los, klingle“, wollte sie.
„Was? Wieso ich?“
„Du willst doch zu Ash oder?“, sie schupste mich ein paar Meter nach vorne.
„Ja, OK“, ich ging auf die Veranda und klingelte.
Kurz danach, machte mir eine Frau mittleren Alters die Tür auf.
„Ja, hallo?“, sagte diese verwirrt.
„Hallo, sie müssen Delia Ketchum sein oder?“, erkundigte ich mich. Auch wenn’s unnötig war.
„Ja, was kann ich für euch tun?“, wollte sie wissen.
„Wir wollten zu Ash. Ist er hier?“, fragte ich.
Dolores und die Pokémon gesellten sich langsam zu uns.
„Ja, Ash ist hier. Er müsste bei Prof. Eich sein“, entgegnete sie uns.
„Ja? Klasse vielen, lieben Dank“, rief ich ihr noch zu, bevor ich in Richtung Pokémon Labor rannte.
Na ja, jedenfalls glaubte ich dort hingerannt zu sein.
„Hey! Wartest du gefälligst auf mich?!“, hörte ich Dolores etwas weiter hinten rufen.
„Kommt schon, nur noch ein kleines Stück“, motivierte ich sie und Pummeluff.
Glurak war schon ein paar hundert Meter vor uns.
Kaum zwei Minuten später, standen wir alle vor einem großen Gebäude.
Auch wenn manche von uns leicht außer Atem waren.
Ich klingelte und Tracy machte mir die Tür auf.
„Was kann ich für euch tun?“, fragte er uns.
„Sind Prof. Eich und Ash da?“, antwortete ich mit einer Gegenfrage.
„Ähm ja, wieso?“, wollte er wissen.
„Klasse, könnten wir sie sprechen?“, ich strahlte schon vor Freude.
„Ja klar, kommt doch rein“, er öffnete die Tür, sodass selbst Glurak rein kam.
„Sie sind draußen auf dem Gelände. Folgt mir“, er ging durch einen Flur und brachte uns rau auf eine große Wiese.
„Prof. Eich, Ash diese Mädchen wollen mit euch reden“, rief Tracy so laut, dass es mich nicht gewundert hätte wenn es ganz Alabastia mitbekommen würde.
„Noch lauter ging’s nicht oder?“, meckerte Dolores.
Etwas verlegen stellte er sich dann neben uns.
Ash und der Professor kamen auch schon auf uns zu.
„Ja, was kann ich für euch beide tun?“, fragte uns Prof. Eich.
„Ähm...ja, also...ich...“, mehr als so unsinniges Zeug brachte ich nicht zustande. Ich musterte Ash.
Er hatte seine Sinnoh Kleider an.
Meine Folgerung war also, er war gerade aus Sinnoh gekommen und auf dem Weg nach Einall.
„Ist irgendwas?“, fragte Ash nachdem ich nichts mehr gesagt hatte.
„Was? Ähm nein alles OK...du kommst gerade aus Sinnoh oder?“, antwortete ich.
„Ja, wieso? Bist du auch eine Trainerin?“
„War mir klar das so was kommt“, Dolores schüttelte ihren Kopf.
„Ja, bin ich. Lust auf einen Kampf?“, sagte ich an Ash gewandt.
„Kampf? Ja klar immer doch.“
Begeistert machten wir uns bereit.
„Prof. Eich können sie der Schiedsrichter sein?“, baten wir den Pokémon Wissenschaftler.
„Natürlich. Was für ein Kampf soll es denn werden?“, wollte er von uns wissen.
„Wenn’s recht ist, ein 1 vs. 1 Kampf“, immerhin hatte ich nur Glurak zur Verfügung.
„Geht klar“, meinte Ash, „Pikachu wie wär’s? Lust zu kämpfen?“
„Pika pi!“, rief es und sprang von Ashs Schultern.
„Tina, du musst gegen Pikachu kämpfen“, schrie Dolores zu mir rüber.
„Ja, ich weiß. Das ist mir nicht entgangen. Los Glurak, die machen wir fertig“, grinste ich meinem Freund zu.
Dieser stellte sich auch schon direkt vor mich, um zu zeigen, dass er zum Kampf bereit ist.
„Es ist ein 1 vs. 1 Kampf. Der Kampf ist vorbei, wenn das Pokémon einer Seite nicht mehr weiterkämpfen kann. Sind die Trainer bereit?“, frage Eich schließlich.
Wir nickten beide.
„Der Kampf beginnt“, sagte er.
„Du hast den ersten Zug Ash“, meinte ich.
„Wie du meinst. Das wirst du gleich sicher bereuen. Pikachu, Donnerblitz!“, befahl er seinem Pokémon.
„Glurak, wehr Donnerblitz mit Flammenwurf ab. Und dann in die Luft mit dir. Ash, der einzige, der was bereuen wird bist du. Und zwar, meine Herausforderung angenommen zu haben“, sagte ich siegessicher.
Glurak blockte Donnerblitz und flog über uns.
„Werden wir ja noch sehen. Pikachu hol Glurak runter!“, rief er.
„Vorsicht Glurak! Schnell, ausweichen“, wies ich mein Pokémon an.
Geschickt wich es Pikachus Angriffen aus, flog allerdings etwas zu tief.
„Eisenschweif!“, hörte ich Ash rufen.
„Ausweichen!“, doch es war zu spät.
Glurak lag am Boden und Pikachu setzte zum Volltackle an!
„Jetzt, bash es mit deinem Schwanz weg!“, und genau im richtigen Moment schlug Glurak Pikachu gegen den nächsten Fels.
Pikachu rappelte sich wieder auf, doch Glurak hatte es sich gepackt und flog hoch in die Luft zu einem Geowurf.
„Pikachu!! Setz Donnerblitz ein, damit es dich loslässt!“, schrie Ash seinem besten Freund zu.
„Das nützt dir auch nichts mehr. Glurak lass es ja nicht los, egal was passiert“, wir schauten alle gebannt auf die kämpfenden Pokémon.
Pikachu setzte wie befohlen die Attacke ein, doch Glurak ließ es nicht entkommen.
Als Glurak Geowurf einsetzte, entstand eine riesige Rauchwolke.
Als sich diese verzogen hatte, konnte man sehen, dass beide Pokémon sich nur mit Mühe auf den Beinen halten konnten.
„Was?? Pikachu ist nicht KO?“, fragte ich irritiert.
„Zu früh gefreut was?“, grinste Ash.
Doch genau in dem Moment fiel Pikachu nach vorne um.
„Nein, Pikachu!“, rief Ash entsetzt.
„Pikachu kann nicht weiterkämpfen, Glurak hat gewonnen. Der Sieg geht an...wie heißt du überhaupt?“, wollte der Pokémon Forscher wissen.
„Stimmt, ich weiß gar nicht wie du und deine Freundin heißen“, lachte Ash und hielt Pikachu im Arm.
„Was? Oh...mein Name ist Tina...“, etwas verlegen ging ich zu Glurak.
„Und ich bin Dolores“, lachend kam sie zu mir.
„Dolores und Tina ja? Von wo kommt ihr denn?“, fragte der Prof.
„Limbach“, kam es von meiner Freundin.
„Geht’s noch? Du kannst doch ned Limbach sagen“, ich fragte mich blos, wie sie das einfach so tun konnte.
„Was soll ich sonst sagen? Das wir durch ein Tor in Japan auf einer stinki Wiese gelandet sind?“, verteidigte sie sich.
„Ähm...stinki Wiese?“, wollte Tracy verwirrt wissen.
„Ja, stinki Wiese. Ich bin in Scheiße getreten“, wir sahen sie alle verdutzt an.
„Äh ja ne...jetzt wisst ihr wenigstens wo wir herkommen...“, ich wusste echt nicht, was ich dazu noch sagen sollte.
„Dann müsst ihr bestimmt Satoshi kennen oder?“, wechselte Prof. Eich plötzlich das Thema.
„Was? Äh ja, aber wie kommen sie denn jetzt da drauf? Und vor allem woher kennen SIE ihn?“, ich sah total verwirrt den Professor an der mich anlächelte.
„Satoshi hat bei mir die Pokémonwelt studiert und so euch einen Einblick ermöglicht. Er hat mir im Winter schon gesagt, dass ein paar auserwählte Kinder uns besuchen kommen“, erklärte er mir.
„Aha! Wenn sie wussten, das wir kommen, wieso hat uns keiner Empfangen?“, sagte Dolores vorwurfsvoll und zeigte mit dem Finger auf den Professor.
„Ruhig, ruhig junge Dame. Er hat mir nicht gesagt wann ihr kommt geschweige denn wo ihr auftaucht“, versuchte er ihr zu erklären.
„Da hat er nicht ganz Unrecht Dolo, immerhin sind nur wir beide hier aufgetaucht. Und das nur, weil ich Ash und Prof. Eich kennenlernen wollte“, dachte ich laut.
„Tss, trotzdem. Ich bin deswegen in Scheiße getreten!“, sie verschränkte die Arme und ihr Pummeluff tat‘s nach.
„Mist, ich muss noch Heim meine Sachen packen. Bis später Professor. Tschau Tracy. Wiedersehn Dolores. Hoffe wir können den Kampf wiederholen Tina“, rief Ash uns im Gehen zu und war auch schon verschwunden.
„Wie dem auch sei, ich habe etwas für euch. Kommt einfach mit“, schon war Eich in Richtung Labor gelaufen. Und Tracy war irgendwie verschwunden.
Schnell gingen wir dem Wissenschaftler hinterher.
„Wo gehen wir hin?“, wollte Dolores ungeduldig wissen.
„In mein Labor“, war die knappe Antwort.
„Sind wir nicht schon drin?“, fragte sie weiter.
„Wir gehen sicher in einen bestimmten Teil“, vermutete ich.
„Richtig. Und hier sind wir auch schon“, er öffnete die Tür.
Als wir den Raum betraten, sah ich um uns herum nur Eier.
„Sind das etwa alles Pokémon Eier?“, ich drehte mich im Kreis und konnte nichts anderes entdecken.
„Ja, das sind alles Eier von Pokémon. Und ihr dürft euch jeweils ein Ei aussuchen und großziehen“, er lächelte uns an.
„Nicht ihr ernst?“, mir klappte die Kinnlade runter.
„Ui, ich will ein schön buntes oder ein rosa farbiges“, und schon war sie unter den ganzen Eiern verschwunden.
„Alda, die anderen werden sich schwarz ärgern“, grinste ich und ging mir ebenfalls eins aussuchen.
Nach einer geschlagenen Dreiviertelstunde, hatten wir beide ein Ei für uns gewonnen.
„Was schlüpft aus meinem?“, fragte mich Dolores.
„Seh ich aus wie Gott?“, meinte ich nur.
„Ne, aber du bist Jesus“, sie streckte mir die Zunge entgegen.
Bekam aber trotzdem keine Antwort von mir.
„Danke für diese Eier Professor“, strahlte ich ihn an.
„Keine Ursache. Aber ich muss mich jetzt beeilen“, er saht auf seine Uhr und verschwand.
„Wo will er hin?“
„Wahrscheinlich seine Sachen holen und dann zum Flughafen“, sagte ich.
„Wie Flughafen, ich dacht mir sin hier in der Pokémonwelt“, Dolores sah mich verdutzt an.
„Ähm ja ne...die hat auch so was wie Zivilisation“, belehrte ich sie, „Komm lass uns auch abhauen.“
„Und Wohin?“, sie folgte mir durch Gebäude. Ich wusste allerdings selbst nicht, wohin ich lief.
„Gehen wir Tracy suchen“, und schon stand er vor mir.
Vor Schreck hätte ich beinahe mein Ei fallen gelassen.
„Ja“, grinste er, „Hab ich gerade meinen Namen gehört?“
„Mach das nie wieder!“, mahnte ich ihn.
„Ist ja gut, war auch keine Absicht“, entschuldigte er sich sofort.
„Müssen wir nochmal nach Vertania laufen?“, fragte Dolores sichtlich erschöpft.
„Na ja, wo willst du sonst hin?“, wollte ich wissen, denn wir standen schon vorm Labor.
„Tina!“, ertönte eine Stimme hinter mir.
„Ja?“, ich drehte mich um und sah Tracy an.
„Ich soll dir vom Professor sagen, dass du für die Kanto Pokémon Liga registriert bist“, schnaufte dieser, als er bei uns ankam.
„Was bin bin??“, ich war zu erstaunt.
„Ja, du hast richtig gehört. Du weißt ja wo die Arenen sind oder?“, fragte er Sicherheitshalber.
„Klar, weiß Tina wo die sind! Wär ein Weltwunder wenn ned“, gab Dolores von sich.
„Ähm...ja ne...lass uns auch aufbrechen Dolo. Ich weiß unser nächstes Ziel. Tracy, sag Ash und dem Professor noch einen schönen Gruß und nochmals vielen Dank für die Eier“, wir winkten nochmal zum Abschied.
Pummeluff saß auf Dolores Kopf, als wir schon fast wieder am Fluss waren.
„Ey Pummeluff, du bist so schwer. Nimm mal ab!“, meckerte Dolores und setzte ihr beleidigtes Pokémon zu Boden.
„Pum? Pummeluff!“, rief es und blies seine Backen auf.
„Na ja, würdest du mehr mit ihr trainieren, würde es vielleicht abnehmen“, lachte ich.
„Tss, wir trainieren genug. Du bist die, die jetzt trainieren sollte. Immerhin musste Rocko herausfordern“, meinte sie.
„Den mach ich mit links fertig. Und wenn mein neues Pokémon erst mal geschlüpft ist, wird uns nichts mehr aufhalten“, von mir selbst überzeugt ging ich an Pummeluff und Dolores vorbei. Glurak natürlich an meiner Seite.
Als wir dann am Fluss ankamen, lehnte ich mich an einen großen Stein.
„Ey, ich dacht wir wollen nach Vertania bevor es dunkel ist“, etwas verdutzt, sah sie mich an.
„Ja, aber ich brauch trotzdem ne Pause. Mir tun die Beine weh“, erklärte ich ihr.
„Tss, aber mit mir meckern. Mir tun die Beine auch weh und ich heul ned rum“, sie zeigte schuldig auf mich.
„Ja, ja, ist ja gut wir gehen weiter“, zickte ich.
Doch als ich gehen wollte, erschien vor mir ein Quapsel.
„Ein Fisch!“, schrie Dolores, „Ha, das ist aber ein echtes Wasserpoki.“
„Ähm...Dolo das is ne Kaulquappe und kein Fisch. Aber diesmal ist es echt ein Wasser Typ und kein Elektro“, ich musste mich immer noch schlapplachen, wenn ich daran dachte, dass sie ein Sheinux mit einem Wasser Pokémon vertauscht hatte.
„Na ja, mir egal ich fange es!“, kaum hatte ich das gesagt, versuchte das Quapsel ins Wasser zu flüchten.
„Ha, es will dich nicht“, lachte mich Dolo aus.
„Halt die Fresse! Das sehen wir ja noch. Glurak!“, knurrte ich.
Glurak flog auf Quapsel zu, dass Aquaknarre einsetzte. Geschickt, weichte mein Pokémon aus und griff mit Flammenwurf an.
„Ey, wieso greift dein Glurak ohne Befehle einfach an? Das ist ja gefährlich, wenn man mit dem rumreist und es einfach Leute angreift“, stellte Dolores erschreckend fest.
„Ähm...Dolores...Glurak und ich arbeiten hald schon ziemlich lange zusammen und es weiß was ich von ihm will“, sagte ich.
Quapsel wurde von dem Flammenwurf ins Wasser geschleudert und war Kampfunfähig.
Also warf ich einen Pokéball nach ihm, um es endgültig zu fangen.
Doch kurz bevor der Ball Quapsel erreichte, sprang ein Kapador aus dem Wasser und wurde von meinem Ball eingesogen.
„Ne, ne, dass is jetzt ned euer Ernst“, ich war so schockiert das ich mich noch nicht einmal aufregen konnte.
Glurak brachte mit den nassen Pokéball mit Kapador drin.
Das Quapsel war inzwischen schon abgetaucht und verschwunden.
Glurak und ich schauten uns entgeistert an, während Dolores und Pummeluff sich weglachten.
„Alda Tina, das is echt bidda“, lachte sie.
„Boar Alda!!“, schrie ich.
Pummeluff bekam sich nicht mehr vor Lachen und auch Dolo kringelte sich.
Glurak hingegen sah entsetzt den Pokéball an und grummelte vor sich hin.
Höchst wahrscheinlich war es genauso wütend wie ich.
„Boar ey, hald ja es Maul Dolo. Alda bin ich grad aggro“, knurrte ich.
Ich steckte miesgelaunt den Ball an meinen Gürtel und lief ohne ein Wort an Meiner Freundin und ihrem Pokémon vorbei.
Nach einer Weile kamen wir wieder ins Vertania City Pokémon Center.
Ich gab Kapador und Glurak ab und suchte uns ein Zimmer.
Dolores organisierte das Essen.

~

Nach einer ruhigen Nacht, die wir vorher nicht hatten, ging es weiter zum Vertaniawald.
„Sies positiv Tina, jetzt hast du wenigstens schon mal dein erstes Pokémon hier gefangen“, versuchte sie mich aufzuheitern.
Ich war immer noch irre wütend auf dieses Kapador und war kurz davor es frei zu lassen.
„Sehr positiv, ein behindertes Kapador. Wenn‘s ja wenigstens ein Garados wäre...“, am liebsten hätte ich den blöden Ball gegen den nächsten Baum geworfen.
„Wir haben hoffentlich genug zu essen dabei“, sagte Dolores, als ihr Magen knurrte.
„Wenn nicht, gibt’s gebratenen Fisch“, meinte ich bösartig.
„Woar, sei doch nicht so gemein. Es hatte dich hald lieb und wollte mit dir gehen.“
Bevor ich dazu was erwidern konnte hörte ich Glurak schreien.
„Was ist?“, wollte ich dann auch sofort wissen.
Es grummelte etwas Unverständliches und zeigte auf einen Baum.
„Ich glaub, es ist dagegen gelaufen“, vermutete Dolores.
„Pum? Pummeluff!“, rief ihr Pokémon wütend, dass direkt neben Glurak stand.
„Also ich glaub eher, dein Pummeluff ist vom Baum gefallen und auf Glurak’s Kopf gelandet. Anscheinend hat’s sein Mikro verloren. Da Glurak so wütend und schmerzerfüllt guckt, nehme ich an, es ist drauf getreten. Das würde auch erklären, weshalb Pummeluff gerade gegen sein Bein tritt. Ach ja, mein Pokémon ist nicht so bescheuert und rennt gegen Bäume“, fauchte ich entnervt.
„Ja, aber es ist so bescheuert und macht das Mikro von meinem Pokémon kaputt! Und du hast einen ollen Fisch gefangen“, warf sie uns vor.
„Was war das?! Wessen Pokémon ist zu doof sich richtig an einem Baum festzuhalten??“, schrie ich sie gereizt an.
„Sagt gerade die richtige. Wer ist in der sechsten Klasse vom Baum gefallen und hat sich den linken Arm gebrochen?!?“, konterte sie.
Daraufhin sagte ich nichts mehr.
Als Glurak einen Schritt nach vorn tat, sahen wir alle, dass Pummeluff’s Mikro vollkommen im Arsch war.
„Super gemacht Glurak“, maule Dolores und nahm die Bruchstücke in die Hand.
Während Pummeluff um ihr Mikro trauerte, gerieten Dolo, Glurak und ich in einen Streit.
Dieser endete damit, dass Pummeluff Glurak und mir eine mit Durchbruch knallte.
„Mach das ja nie wieder!! Beim nächsten Mal, ballert Glurak dir auch eine!!“, brüllte ich es an, worauf es anfing zu heulen.
„Wow Tina, super gemacht“, motzte Dolores.
„Ist ja gut, in der nächsten Stadt kauf ich ein neues Mikro für Pummeluff“, sagte ich ziemlich Aggressiv.
„Ein pink farbiges!“, rief mir Dolores nach, da ich schon weiterlief.
„Übertreib es nicht“, meinte ich.
„Ach ja, und mit ganz viel Glitzer“, fügte sie hinzu.
Als es anfing zu Dämmern, schlug ich vor, ein Lager aufzubauen.
Nach einer halben Stunde und etwas Streit um den Lagerplatz, hatten wir auf einer Lichtung ein Feuer angezündet.
„Ich will Rocko sein!“, meldete sich Dolores und entriss mir den Kochtopf.
„Ähm ja ne, mach was de willst. Wieso haben wir nen Topf dabei?“, wollte ich wissen.
„Weiß nicht. Aber du bist jetzt Ash...also geh schön brav trainieren, ich mach Essen“, und schon scheuchten Pummeluff und Dolo uns von der Wiese.
Ich schnappte mir mein Ei und ging mit Glurak davon.
„So ein Dreck, hier gibt’s weit und breit keinen See oder Fluss. Dann hätten wir wenigstens versuchen können, Kapador zu trainieren. Na ja, was soll’s. Es kann e nur Platscher“, entmutigt, setzte sich mich, mit dem Ei im Arm, auf den Boden.
Glurak war jedoch nicht in Stimmung auf Pause und animierte mich mit ein paar Flammenwürfen zum Training.
Nach etwa einer Stunde, waren wir wieder bei unserem Lager.
„Was zur Hölle ist mit euch passiert??“, staunten die anderen Beiden.
„Glurak dachte, ich bräuchte ne extra Runde hartes Training“, meinte ich verlegen.
„Du bist angesengt! Und das Essen ist fertig“, stellte sie entsetzt fest.
„Essen!!“, durch das viele Rennen hatte nicht nur ich Kohldampf bekommen.
„Oh mein Gott, du bist ja echt wie Ash...“, dabei klatschte Dolores sich die Hand an den Kopf.
„Nein, bin ich nicht! Ich denk nicht nur an Essen und Pokémon!“, verteidigte ich mich.
„Stimmt, du denkst auch noch an...“, dabei gab sie mir einen Teller mit Suppe.
„Boar, Alda! Äh...wo zur Hölle haste die Suppe her?“, fragte ich verwirrt.
„Na, die hatte ich dabei. Und für die Pokémon ihr Futter“, sagte sie selbstverständlich und fing an zu essen.
„Alles klar...du bist krank“, grinste ich.
Nachdem wir gegessen hatten, spülten wir alles mit Wasser ab.
Ja, Dolores hatte extra Wasser dafür dabei.
„Pummeluff, wo ist deine Schleife?“, entsetzt zeigte sie auf Pummeluff’s nacktes, rechtes Ohr.
„Pummeluff!“, schrie es und fing panisch an in der Gegend rum zu rennen.
„Was regst du dich eigentlich so auf Pummeluff? Dolores verpasst dir ne neue Schleife und ihr geht in der nächsten Stadt shoppen. Wie immer, wenn du eine verlierst“, seufzte ich achselzuckend.
„Genau! Shoppen!! Aber zuerst ne neue Schleife...“, kaum gesagt, hatte ihr Pokémon schon eine dunkelblaue Schleife am rechten Ohr.
„Scheiße!!!“, schrie ich entsetzt und fiel vom Baumstamm, auf dem ich bis eben gesessen hatte.
„Was ist?“, fragte Dolores und alle starrten mich entgeistert an.
„Was hast du deinen Eltern gesagt wo wir hingehen??“, brüllte ich sie an.
„Na, dass wir in Japan sind“, antwortete sie gelassen und zipfelte an der Schleife.
„OK, und für wie lange?“, hakte ich etwas gelassener nach.
„Drei Tage.“
Mir klappte die Kinnlade wieder runter.
„Ist jetzt ned dein ernst...“
„Doch, warum?“, wunderte sie sich.
„Na, weil wir doch sechs WOCHEN hier in der Pokémonwelt bleiben!!“, ich schüttelte sie durch.
„Hör...auf...mich...zu...schütteln!!! Dann ruf ich ebben daheim an“, meinte sie und zog ihr Handy aus der Tasche.
„Willst du mich eigentlich verarschen?“, sagte ich fassungslos, als ich das sah.
„Ne, wieso? Musste auch anrufen?“, sie hielt mir ihr Handy hin.
„Dolores...ich bin nicht mal sicher ob du hier anrufen kannst...“
„Stimmt, mitten im Wald ist vielleicht Funkloch“, grübelte sie nach.
„Nein, ich mein, dass wir in einer anderen Welt sind. Wieso sollte da dein Handy funktionieren?!“, ich versuchte ruhig zu bleiben, was nur mit Mühe gelang.
Aber genau in dem Augenblick klingelte ihr Mobil Telefon.
„Ist jetzt ned wahr oder?“, ich hatte echt das Gefühl, mich verarschte die Welt.
„Ja? Ah Jenni. Wo biste?“, gechillt, telefonierte sie.
„Wie jetzt Jenni?? Aber sonst geht’s noch oder?“
„Jenni sagt, du bist ne Schlampe“, überbrachte sie mir die Nachricht.
„Mach sie auf laut, damit ich sie anschreien kann“, zischte ich.
Schon hatte Dolores Jenni laut gestellt.
„Tina?“, ertöne sie von der anderen Leitung.
„Was?!“, kam es gereizt von mir.
„Wieso nimmst du Dolores mit anstatt mich??“
„Weil Dolores mir selbst um 3 Uhr morgens zu hört. Nicht wie ihr...“
„Das ist unfair, ich will auch in die Pokémonwelt!!“, jammerte sie.
„Was soll ich jetzt machen? Wenn du unbedingt willst, frag doch Satoshi ob er dich herbringt. Und wieso, funktioniert ein Tele in dieser Welt?!?“, fragte ich mich laut.
„Pff, werde ich machen! Warts ab, in paar Tagen steh ich vor dir. Und dann schlag ich dich!“, drohte sie und legte auf.
„Die macht das wirklich“, stellte Dolores fest.
„Klar, aber ich glaub weniger, dass wir sie hier sehen.“
Dolores rief noch ihre Eltern an um ihnen zu sagen, dass sie erst in sechs Wochen Heim konnte.
Diese, waren nicht gerade angetan von dieser Nachricht.
„Lass uns penne gehen“, gähnte ich als es elf Uhr war.
„Oki, nachti“, sagte Dolores während ich das Feuer löschte.
„Nacht. Ach ja und Glurak...steck bitte nicht den Wald an, wie in meiner Fanfiction. Diesmal ist Jassi nicht mit einem Sumpex zur Stelle“, nachdem ich ein grummeln als Antwort bekam, kroch ich in meinen Schlafsack und schlief ein.

~

Ich wurde mitten in der Nacht geweckt und befürchtete schon das Schlimmste.
„Oh Glurak! ich hab doch gesagt, pass auf“, murmelte ich verschlafen.
Doch dann wurde ich durch einen Donnerblitz wachgerüttelt.
„Was zur Hölle warn das gerade?!?“, sofort war ich aufgesprungen und sah die Quelle für diesen Tumult.
Als ich es nur verdattert anglotzte, verpasste es mir einen Power-Punch.
„Ha, wie süß“, schwärmte Dolores schon.
„Das...das...das ist ein Raichu!! Warte...das ist UNMÖGLICH! Es gibt keine Raichus im Vertaniawald. Man bekommt sie nur, wenn man ein Pikachu weiterentwickelt!“, brüllte ich durch den Wald.
„Aber es steht eins vor dir“, sagte Dolores und zeigte auf es.
„Dann muss es jemandem gehören“, rief ich.
Doch Raichu schüttelte den Kopf.
„Wie jetzt? Aber dich gibt’s hier im Wald nicht! Wie sollst du sonst herkommen?“, ich war vollkommen verwirrt.
„Na vielleicht, hat es jemand frei gelassen“, vermutete meine Freundin, die neben Raichu stand.
Und es nickte eifrig.
„Siehst du“, meinte sie rechthaberisch.
„Ja, ist ja gut. Aber wieso greifst du mich einfach an?“, fragte ich das etwas verängstigte Pokémon.
Es zeigte zu den dunklen Bäumen und wie es nicht anders kommen konnte, kam eine Horde Bibor’s auf uns zu.
„Wieso frag ich eigentlich noch. Hätt mir ja klar sein müssen das wir mindestens einmal auf die Viecher treffen. Glurak, Flammenwurf!“, ich schüttelte nur den Kopf.
Glurak flog knapp an mir vorbei zu ihnen und grillte sie.
„Hey, ich will auch! Pummeluff, Flammenwurf!“, und schon rollte Pummeluff zu Glurak und killte die Bibor’s.
„Lol, hätte nicht gedacht, dass so was kleines, rosa farbiges und rundes so stark ist“, grinste ich.
„Tja, ist ja auch MEIN Pummeluff“, sagte sie stolz.
In der Zeit, wo wir die Bibor’s verjagt haben, versteckte sich Raichu hinter Dolores.
„Da hat ja mein Kapador mehr Mumm in den Knochen, als das Raichu“, stelle ich zu meinem Erstaunen fest.
Meine Erkenntnis wurde aber sofort mit einer ziemlich starken Donnerblitz Attacke bestraft.
„Aber Power hat es“, flüsterte ich, bevor ich umkippte.
Die Bibor’s waren schnell verjagt.
Danach untersuchten wir das Raichu, es hatte sich am Arm verletzt.
Doch als ich es behandeln wollte, haute es mir eine runter.
„Hey, was soll das? Ich will dir nur helfen“, versuchte ich es zu beruhigen.
„Lass mich mal“, Dolo riss mir die Medizin aus der Hand, schupste mich zur Seite und behandelte das Pokémon problemlos.
„Woar, wie assi“, staunte ich.
„Ha, es mag mich hald. Nicht so wie dich. Nicht wahr?“, und schon wurde sie durch geknuddelt.
„Das...ist echt...zu krank für mich.“
„Willst du mit mir kommen?“, frage Dolores schließlich, nachdem alle Wunden versorgt waren.
„Rei, rei“, rief es freudestrahlend.
Dolores, zog einen Ball hervor uns tippte es sanft gegen Raichu, das auch darin verschwand.
„Juhu, ich hab mein erstes Pokémon gefangen! Und es ist cooler als Tinas“, schadenfroh, tanzte sie durch die Gegend.
„Für was will Gott mich eigentlich bestrafen?“, fragte ich mich und auch Glurak schaute trübselig.
Immerhin ist uns ein astreines Pokémon durch die Lappen gegangen.
Als ich mich schlafen legen wollte, hielt mich Dolores auf.
„Was soll das? Es ist fünf Uhr und ich bin nicht mehr müde, lass uns weitergehen“, sie packte schon alles ein.
„Ähm ja...haste se noch all?“, aber da waren alle ihre Sachen schon wieder im Rucksack und Raichu draußen.
„Bist du eigentlich ein Junge?“, fragte sie neugierig.
Raichu nickte bloß verwirrt darauf.
„Ok, du bist echt gestört“, lachte ich und rollte meinen Schlafsack zusammen.
Als ich fertig war, gingen wir weiter.
Und Pummeluff spiele die ganze Zeit mit Raichu und Dolores.
„Glurak, kommst du dir auch irgendwie ausgemofft vor?“, flüsterte ich meinem Kumpel zu.
Es grölte bloß etwas, was ich als miesgelauntes ‚ja‘ deutete.
Am Mittag, kamen wir wieder auf eine große Wiese.
„Lass uns hier Pause machen“, schlug Dolores vor und stellte ihre Sachen ab.
„Was tust du da?“, wollte ich wissen, da ich erst Minuten später bei ihr ankam.
„Ei, Pause. Was sonst?“
„Wieso? Ich wette wir sind fast in Mamoria“, doch es hatte keinen Sinn.
Dolores gab ihren Pokémon ein paar Pokériegel und biss in ihr Brot, dass sie alles auf ihrem Rucksack nahm.
„Gut, dann eben nicht“, auch ich holte mein und Glurak’s Essen raus.
„Was ist mit Kapador?“, fragte sie da ich es nicht rausnahm.
„Wie soll ich es hier denn füttern? Es würde nur in der Gegend rumspringen und mir eine verpassen“, ich brauchte kein Hellseher zu sein, um das hervor zu sagen.
„Tina, ich will kämpfen“, sagte Dolo nach einer Weile.
„Du willst gegen mich kämpfen?“, lachte ich und polierte mein Ei.
„Ja, komm schon. Ich will mit Raichu kämpfen“, motiviert, zog sie mich hoch.
„Mit Raichu? OK, aber nur weil du es bist“, grinste ich.
„Yippie! Diesmal mach ich dich fertig!“, sie rannte schon auf die andere Seite der Wiese.
„Tss, die denkt echt, nur weil sie ein Raichu hat, könnte sie uns besiegen. Los, lass uns denen mal zeigen, was wir drauf haben“, Glurak stellte sich Raichu gegenüber.
„Ich fang an“, bestimmte Dolo, „Los Raichu, Elektro Attacke!“
„Das ist ned dein Ernst...du weißt nicht welche Attacken es besitzt?“, fragte ich ungläubig.
Aber da griff Raichu schon mit einer gewaltigen Donner Attacke an.
„Vorsicht!“, rief ich Glurak zu, das noch rechtzeitig ausweichen konnte, „Das war echt ne brutale Donner Attacke...Glurak, setz Eisenschweif ein!“
„Pass auf! Konter mit Power dingsta“, Dolores fuchtelte mit ihren Armen und Händen rum.
Raichu blockte mehr als genial meinen Angriff.
„Denkst de, Flammenwurf“, grinste ich.
Und voll ins Schwarze.
Raichu reagierte erschrocken mit einem Donnerblitz.
Dieser traf jedoch alle.
„Dolores mach was!!“, schrie ich und wurde gerade geschockt.
„Was denn?“, wollte diese wissen.
„Beruhig es oder ruf es zurück“, schlug ich vor.
Ein paar Minuten später, saßen wir geschockt, im wahrsten Sinne des Wortes, auf dem Boden.
„Wenigstens ist meinem Ei nichts passiert. Ich glaub ich hab einen Verdacht weshalb Raichu frei gelassen worden ist“, murmelte ich und streichelte das Ei.
„Halt die Klappe! Es hat sich nur etwas erschrocken“, fuhr mich Dolores an.
„Etwas erschrocken? Es hat uns fast in die Luft gejagt! Schon vergessen was es für ne Power hat?“, erinnerte ich sie.
„Zick nicht rum, hilf lieber und sammle Feuerholz“, und schon wurde ich wiedermal verjagt.
„Tss, sonst geht’s noch. Scheucht mich einfach durch die Gegend“, maulte ich mich bei Glurak aus, der schon fleißig Holz im Arm hatte.
„Da Bist du ja, wo warst du denn?“, fragte Dolores mich entnervt, als ich mit Glurak nach einer halben Stunde wiederkam.
„Wo wohl. Natürlich e Döna esse“, entgegnete ich dumm.
„Egal, mach du Feuer, ich will kochen“, hetzte sie.
„Ja, ja, stress ned“, ich wusste nicht wieso aber meine Laune war auf ihrem Tiefpunkt.
Während Dolores mit Pummeluff und Raichu kochte, trainierte ich Glurak noch ein wenig.
„Ja, gut so. Doch so solltest noch etwas schneller werden. Aber für heute reicht‘s Erst mal“, lobte ich mein Pokémon.
„Dein Eisenschweif wird auch immer besser. Das ist unfair. Na ja, das Essen ist fertig“, jammerte Dolores.
Sie gab mir ein paar belegte Brote und Glurak sein Futter.
„Hey, wieso hab ich Feuerholz holen müssen, wenn du e Brote schmierst?“, wollte ich von ihr wissen.
„Weil wir Licht brauchen, es wird bald dunkel“, sagte sie nebenbei beim Essen.
„Ja, alles klar. Ist dir aufgefallen, dass wir bis auf die Bibor’s noch keine anderen Pokémon gesehen haben? Ich mein, kein einziges Raupi und Hornliu. Schon komisch nicht?“, bemerkte ich nachdenklich.
„Ja, aber gut, dass uns keine begegnet sind“, sie aß einfach weiter, was ich dann auch tat.
Am späten Abend, spielten wir mit unsren Pokémon und pflegten sie.
Vor allem Dolores tat das.
Ich pflegte hauptsächlich mein Ei, das sich ab und an bewegte.
„Dolores, ich glaub ich geh jetzt schlafen. Gute Nacht“, sagte ich zu ihr und den Pokémon.
Glurak blieb noch mit den anderen wach.

~

Am darauf folgenden Morgen, war ich mal die, die als erstes wach war.
Und ich war überaus gut gelaunt.
Da Dolores immer das Frühstück gemacht hat, dachte ich, ich könnte sie mal ablösen.
Ich kroch also aus meinem Schlafsack und schaute in meinem Rucksack, was da alles Essbares war.
Leider fand ich dort nicht sehr viel.
Etwas Brot und Schinken, das war‘s.
Leicht entmutigt, machte ich mich auf den Weg in den Wald.
Da ich wusste, welche Beeren man gefahrlos essen konnte, fing ich an welche zu suchen.
„Hm? Wow, da sind ja massenweise Beeren und Äpfel“, staunte ich und rannte schnell zu ein paar nahe gelegenen Bäumen.
Ich pflückte schnell ein paar um einen Obstteller zu machen.
Als ich genug für uns alle hatte, machte ich mich an die Arbeit.
Ich musste mich ziemlich beeilen, immerhin ging die Sonne schon etwas auf.
Kurz nachdem ich angefangen hatte die Früchte und Beeren zu schneiden, wachte Glurak auf.
Er half mir noch alles zu richten und für die Pokémon und sich jeweils einen extra Teller zu machen.
Gerade als wir fertig waren, wachten Dolores, Raichu und Pummeluff auf.
„Lol, wie auf Kommando“, grinste ich und legte das Messer bei Seite.
„Was ist das“, fragte sie verschlafen und stand auf.
„Unser Frühstück“, ich hielt ihren Pokémon und ihr ihre Teller hin.
Sie nahmen wie an und wir frühstückten gemeinsam.
„Glaubst du heute kommen wir bei Rocko an?“, sagte Dolores beim Essen.
„Ja, denk schon. Ash und Misty haben auch ungefähr so lang gebraucht“, meinte ich und stellte meinen leeren Teller beiseite.
„Klasse, dann können wir endlich shoppen“, freute sie sich, „Und dir, kauf ich ganz viele Fliegen.“
Raichu mit Fliege, dass wird ja mal was...
Nachdem jeder mit frühstücken fertig war, brachen wir wieder auf.
Etwa gegen Mittag, gelangten wir an den Waldesrand.
„Ja wir sind draußen!“, rief Dolores fröhlich.
„Geil, jetzt fordere ich Rocko heraus“, ich wollte mich gerade auf den Weg zur Arena machen.
„Warte! Erst gehen wir shoppen“, bestimmte meine Freundin.
„Was?? Können wir das nicht auf später verlegen? Hier kann man e nicht gut shoppen“, versuchte ich es ihr auszureden.
„Mir egal. Ich will jetzt“, und schon ging sie einen Hügel runter in die Stadt.
‚Super‘, dachte ich.
Wir gingen in den nächsten Pokémon Supermarkt.
„Ähm...wie willst du eigentlich bezahlen?“, fragte ich sie.
„Ich hab Geld dabei“, war eine selbstverständliche Antwort.
„Alles klar. Du weißt schon das wir hier in der Pokémonwelt sind oder?“, wollte ich etwas unsicher wissen.
„Ja und? Geld ist Geld“, schon hatte sie die Fliegen und Schleifenabteilung gefunden.
„Hoffen wir mal, dass sie das hier annehmen“, flüsterte ich und schaute nach, wie viel ich dabei hatte.
Während ich mir ein paar Tränke und andere Medizin kaufte, hatte Dolores den halben Laden ausgeräumt.
„Willst du das alles etwa kaufen?“, ich zeigte auf sie und die vielen Sachen.
„Nein, ich bin doch nicht doof. Aber ich hab alles ausprobiert“, die gab ihrem Raichu den letzten Schliff.
„Raichu mit einer dunkelblauen Schleife. Sieht gut aus“, grinste ich, „Hey, ist das etwa ein Bürsten-Set für Pokémon?“
Die musste ich haben und kaufte sie auch.
Wir besorgten uns noch einen Vorrat an Pokémon Futter und für uns was Essbares.
„Können wir jetzt mal zur Arena?“, wollte ich wissen.
„Ja, ja, gleich“, sie versuchte alles in ihrem Rucksack unter zu bringen.
Dolores hatte einen Koffer voller bunter Schleifen für Pummeluff gekauft.
Für Raichu zehn verschiedene Fliegen.
„Wart mal, du schuldest uns noch ein Mikro!“, sie zeigte schuldig auf mich.
„Ist ja gut. Aber wo soll ich das herbekommen?“, im Supermarkt hatte ich keine gesehen.
„Kp, lass uns rumlaufen. Vielleicht finden wir einen Laden“, schon war sie wieder losgelaufen.
Komisch, wenn ich gehen will hat sie keine Zeit. Aber wenn sie was braucht ist sie schneller weg, als ich gucken kann.
Na ja, ich machte mich auf den Weg um sie nicht ganz zu verlieren.
Und wir haben sogar einen Laden gefunden, der Musikinstrumente und all das hatte.
„Da, guck. Hier kaufst du mir und Pummeluff jetzt ein neues Mikro“, sie wies auf den Laden.
Wenn auch etwas unfreiwillig, ging ich hinein.
„Hallo? Ist da jemand?“, rief ich durch das kleine Geschäft.
„Hey. Was kann ich für dich tun?“, ein ziemlich gutaussehender Junge kam mir entgegen.
„Ähm...ja...ich brauch ein pinkfarbenes, glitzerndes Mikrofon“, sagte ich etwas verlegen.
Der Junge musterte mich: „Siehst aber nicht so aus, als das du auf so was stehst.“
„Tu ich auch nicht. Aber ich hab das Mikro von na Freundin kaputt gemacht. Na ja, eigentlich hat mein Glurak, dass von ihrem Pummeluff kaputt gemacht. Deshalb brauch ich ein neues“, grinste ich.
„Ach so, verstehe. Warte einen Augenblick, ich glaub ich hab das Richtige für dich“, und schon war er nach hinten gelaufen.
Kurze Zeit später, kam er mit dem perfekten Mikrofon heraus.
„Ist das OK?“, fragte er lachend.
„Ja klar, das nehme ich. Wie viel macht das?“, auch ich musste beim Anblick des Mikros lachen.
„Wenn du mich in einem Kampf besiegst, bekommst du’s geschenkt“, entgegnete er.
„Was? Ein Kampf? Klar, wenn du unbedingt verlieren willst“, ich sah ihn herausfordernd an.
Doch da kam Dolores rein.
„Tina! Du sollst nicht flirten, sondern Pummeluff ein Mikro kaufen!“, vorwurfsvoll sah sie uns an.
Daraufhin wurden wir beide rot im Gesicht.
„Äh...wenn ich den Kampf gewinne bekomm ich’s geschenkt.“
„Wie geschenkt? Und was für ein Kampf?“, fragte sie vollkommen verwirrt.
„Kommt, wir gehen hinten in den Garten. Dort ist ein kleines Kampffeld“, der Junge brachte und durch den Hinterausgang raus.
„Wie heißt du eigentlich?“, neugierig eilte ich ihm hinterher.
„John. Und ihr?“, antwortete er gelassen, während er uns die Hintertür aufhielt.
„Das ist Dolores. Und ich bin Tina“, sagte ich und bestaunte das Feld.
„Alles klar. Dolores bist du unser Schiedsrichter?“, John ging zu einer Seite des Kampffeldes und ich zur anderen.
„Oki. Was für ein Kampf soll es sein?“
„1 vs. 1 natürlich“, Glurak machte sich schon bereit und landete vor mir.
„Einverstanden. Los Krawumms!“, John warf einen Pokéball hoch in die Luft.
Raus kam ein Krawumms.
„Ladies first“, grinste John.
„Danke“, lachte ich, „Glurak, Flammenwurf!“
„Stopp Flammenwurf mit Hyperstrahl“, befahl er seinem Pokémon.
„Was? Jetzt schon Hyperstrahl einsetzen?? Vorsicht Glurak!“, wunderte ich mich.
Aber meine Warnung kam zu spät.
Glurak wurde von der Attacke zu Boden gerissen. Auch wenn es kein Volltreffer war, hatte er erheblichen Schaden genommen.
„Fokusstoß“, hörte ich John sagen.
„Was? Es kann doch gar nicht so schnell eine andere Attacke einsetzen. Glurak, du musst Krawumms mit deinem Schwanz von den Füßen reißen! Und dann setz Flammenwurf ein!“, rief ich meinem Pokémon zu.
Da Krawumms sich wirklich noch nicht bewegen konnte, griffen wir zuerst an.
Krawumms flog hin und wurde von Flammenwurf getroffen.
Glurak flog in die Luft um sich einen Vorteil zu verschaffen.
„Krawumms, setz Schallwelle ein.“
John wirkte eher gelassen.
So, als ob er wüsste, dass er gewinnen wird.
Glurak wurde gegen einen Baum geschleudert.
„Nein!“, rief ich.
„Beende es mit Fokusstoß.“
„Glurak! Schleuder die Attacke mit Flammenwurf zurück“, wies ich mein Pokémon an.
Aber die Attacke ging ganz knapp an Fokusstoß vorbei.
Beide wurden getroffen.
Wir sahen alle gebannt die Pokémon an.
Keiner bewegte sich.
Doch dann, sie fielen Gleichzeitig zu Boden!
„Krawumms!“
„Glurak!“
„Unentschieden“, sagte Dolores.
„Klasse und was machen wir jetzt?“, fragte ich John etwas enttäuscht.
„Du bekommst es natürlich geschenkt“, lachte er.
„Juhu“, freute sich Dolores.
„Was? Wieso bekommen wir‘s geschenkt?“, fragte ich nach.
„Nach so einem guten Kampf verlang ich doch nicht noch Geld dafür“, lachte John und übergab Dolores ihr Mikro.
„Ui, glitzert das schön“, sie betrachtete es noch kurz, bevor sie es Pummeluff gab.
Pummeluff riss es ihr förmlich aus der Hand und fing an zu singen.
„Nein, nicht singen Pummeluff“, gähnte ich.
Aber es musste ja so kommen und wir schliefen alle ein.
Als wir spät abends aufwachten, war jeder im Gesicht bemalt.
„Pummeluff, musste das sein?“, fragte Dolores beleidigt ihr Pokémon, da sie ebenfalls angemalt war.
„Pum Pummeluff“, sagte es nur und blies die Backen auf.
„Tut mir echt leid, ich glaub wir sollten gehen. Hab Morgen einen wichtigen Kampf“, ich verabschiedete mich von John und schleppte Dolores und die Pokémon vom Kampffeld.
Wir suchten eine Weile lang nach dem Center.
In der Zeit spielte Pummeluff mit ihrem neuen Mikrofon.
Als wir es endlich gefunden hatten, waren Pummeluff am Schlafen und alle anderen kurz vorm umkippen.
„Schwester Joy?“, rief Dolo durch den Raum.
„Ja, was kann ich für euch tun?“, wollte diese wissen und kam auf und zu.
„Könnten wir hier übernachten? Und es wäre klasse, wenn sie unsere Pokémon untersuchen könnten“, ich rieb mir müde die Augen.
„Natürlich. Hier habt ihr den Zimmerschlüssel. Essen steht in der Küche. Gebt mir eure Pokémon, ich kümmere mich um sie“, sie übergab uns einen Schlüssel und wir ihr unsere Bälle.
Danach machten wir uns auf den Weg in die Küche um was zu essen.
„Ich bin zu müde zum Essen, können wir schlafen gehen?“, gähnte ich.
„Du hast eben die ganze Zeit geschlafen, wie kannst du immer noch müde sein?“, fragte sie verdutzt.
„Ich schlaf halt gerne“, mit diesen Worten verzog ich mich ins Zimmer und schlief ein, bevor Dolores reinkam.

~

Am nächsten Morgen, weckte sie mich hektisch.
„Tina! Tina, wach auf!!“, rief sie immer wieder.
„Was ist denn los?“, murmelte ich verschlafen.
„Da ist ein Paket für uns“, Dolo riss mich aus dem Bett und zerrte mich hinter sich her.
„Ein Paket? Für uns??“, fragte ich taumelnd.
„Ja, schnell ich will‘s aufmachen“, und schon waren wir an der Rezeption bei Schwester Joy.
„Ah, guten Morgen. Ich hab hier ein Päckchen für euch beide“, begrüßte sie uns lächelnd und hielt und die Post hin.
„Morgen. Wer zur Hölle sollte uns was schicken?“, verwirrt und im Schlafanzug stehend nahm ich das Paket entgegen.
„Ich will auf machen!“, und schon war meine Freundin damit davon gelaufen.
„Hey, jetzt wart doch mal“, gehetzt lief ich ihr hinterher.
Ich fand sie bei unseren Pokémon wieder.
„Morgen Glurak“, lächelte ich, „Dir auch Kapador.“
Dolores öffnete fasziniert und aufgeregt unsere Post.
„Da sin Fahrkarten für eine Schiffsfahrt drin“, sie nahm die Tickets heraus.
„Für wohin?“, wunderte ich mich und nahm ihr eins ab.
„Wo sind die Zinnoberinseln?“, fragte Dolores mich.
„Im Meer. Südlich von hier“, antwortete ich ihr.
„Cool. Wir machen ne Kreuzfahrt“, lachte sie.
„Ja, aber zuerst gehen wir zur Mamoria City Arena“, und schon war ich aus dem Raum gegangen.
Während Dolores den Pokémon das Futter zubereitete, zog ich mich um und brachte das Zimmer in Ordnung.
„Hier Schwester Joy, der Zimmerschlüssel“, ich gab ihn ihr wieder und ging zu den anderen frühstücken.
„Wo ist die Arena eigentlich?“, löcherte mich Dolo.
„Weiß nicht. Aber wir finden es schon“, meinte ich verschlafen.
Wir waren diesmal schnell mit essen fertig und ich rief mein Kapador zurück.
Schnell verabschiedeten wir uns von Joy und Chaneira.
„Deine Pokémon laufen ja im Partnerlook rum“, stellte ich fest.
„Ach, merkst du ja richtig früh“, sie blies ihre Backen auf, wie Pummeluff sonst.
„Ja, ich weiß. Du kennst mich ich bin Blitzmerker“, lachte ich.
Nach zehn Minuten, erreichten wir die Arena.
Ich näherte mich ihr und klopfte an der Tür.
„Hey, du bist aber nicht Rocko“, Dolores zeigte auf den kleinen Jungen der und die Tür öffnete.
„Das ist auch einer seiner Brüder. Er leitet jetzt die Arena, hab ich recht?“, grinste ich den kleinen an.
„Ja, aber woher weißt du das alles?“, er starrte uns verwirrt an.
„Tina ist ein Pokémon Freak“, meinte Dolores bloß.
„Ja Dolores, dass versteht der jetzt total. Egal, du bist Forrest oder?“, ich wandte mich Rocko‘s kleinem Bruder zu.
„Ja bin ich. Und ihr seid...ähm...Tina und Dolores?“, er zeigte auf uns und wir nickten.
„Ich fordere dich zu einem Arenakampf heraus“, sagte ich beiläufig, als er uns rein ließ.
„Klar, wenn du willst können wir gleich kämpfen. Das Kampffeld ist bereit“, er führte uns dort hin und es war mich vom Hocker.
„Wow...es sieht einfach Hammer aus“, flüsterte ich und betrachtete den ganzen Raum.
„Soll ich auf dein Ei aufpassen?“, fragte Dolores grinsend.
„Wär echt cool“, schon gab ich ihr mein geliebtes Pokémon Ei.
„Wir kämpfen 1 vs. 1. Du darfst deine Pokémon nicht austauschen. Der Kampf ist vorbei, wenn das Pokémon einer Seite nichtmehr weiterkämpfen kann“, stelle Forrest die Regeln fest.
„Wieso kämpft ihr dauernd 1 vs. 1? In der Serie waren es doch immer 3 vs. 3 oder nicht?“, Dolores stellte beide Eier neben sich auf die Bank.
„Jede Arena hat ihre eigenen Regeln. Und ich hab momentan nur ein kampfbereites Pokémon", erklärte ich meiner Reisebegleiterin.
„Los Stahlos! Tina, du hast den ersten Zug“, er rief sein Pokémon und stellte sich auf die andere Seite des Raumes.
„OK. Glurak mach dich bereit“, schon war es im Kampffeld.
Ich eröffnete den Kampf mit einer Flammenwurf Attacke die Stahlos mächtig schwächte.
Doch es griff Glurak mit Eisenschweif an, die in seiner Magengrube landete.
Nach etlichen Angriffen beider Seitz, rief Dolores geschockt: „Tina! Mein Ei hat Risse! Ich hab’s kaputt gemacht!“
„Was?!“, ich schnellte zu ihr rum und tatsächlich bekam ihr Ei Risse.
Es fing an zu leuchten!
„Es schlüpft“, flüsterte ich.
Nach ein paar Augenblicken, sah man, dass ein süßes, kleines Vulpix geschlüpft war.
„Das ist noch nie bei einem Kampf passiert“, fiel es Forrest auf.
„Wie süß, ein Evoli“, Dolores nahm ihr neues Pokémon in den Arm.
„Ähm Dolores? Das ist ein Vulpix und kein Evoli, grinste ich verlegen.
„Mir egal, beides süß“, sie knuddelte das verwirrte Pokémon am sich.
„Mein Bruder Rocko hatte auch mal ein Vulpix“, warf Forrest ein.
„Ja ich weiß. Wir sollten mit dem Kampf fortfahren“, meinte ich und wendete mich von dem neugeschlüpften Pokémon ab.
„Stahlos, Knirscher Attacke“, rief Forrest seinem kämpfendem Stahlos zu.
„Glurak, Geowurf Attacke“, befahl ich ihm.
Stahlos Knirscher saß, aber Glurak ließ sich davon nicht abringen seinen Angriff auszuführen.
Es hievte das Stahl Pokémon hoch in die Luft und schmetterte es auf den Boden.
Als sich die Rauchwolke verzog, sah man, dass Stahlos kampfunfähig war.
„Nein, Stahlos!“, Forrest sprang runter zu seinem Pokémon.
„Super gemacht Glurak“, auch ich ging zu meinem und drückte es.
„Hier, der Felsorden ist jetzt dir. Als Beweis, dass du in der Arena von Mamoria gegen mich gewonnen hast“, Forrest gab mir den Orden.
„Ich hab ein Evoli!“, platze Dolores rein.
„Es ist immer noch ein Vulpix“, Forrest und ich schüttelten nur unsere Köpfe.
Ich nahm mein Ei von Dolores und Forrest begleitete uns nach draußen.
„Wiedersehen Forrest“, riefen Dolo und ich als wir die Arena verließen.
Wir liefen den restlichen Tag nur in Richtung Azuria City.
„Wann sind wir denn da?“, jammerte Dolores.
„Ich glaub heute schaffen wir es nicht mehr“, auch ich und Glurak waren müde.
Raichu und Vulpix waren in ihren Bällen, weil sie beim Gehen fast eingeschlafen sind.
„Lass uns hier unser Lager aufstellen“, ich zeigte auf ein Feld.
Dolores schmiss ihren Rucksack auf das Gras und ich fing an Feuerholz zu suchen.
Wie aßen nur ein paar Reisbällchen aus dem Center und schliefen vor Erschöpfung ein.
Mitten in der Nacht, wachte ich wegen einem hellen Licht auf.
„Was war das?“, hörte ich Dolores rufen.
„Weiß nicht. Dachte eigentlich du kannst es mir sagen“, gähnte ich.
„Sheinux“, wisperte etwas neben mir.
„Sheinux? Aber...wow stopp, wo ist mein Ei??“, hellwach und kerzengerade saß ich in meinem Schlafsack.
Irgendetwas kuschele sich an mich.
„Glurak, kannst du deine Flamme bitte größer machen?“, flüsterte ich ihm zu.
Schon war es heller auf dem Feld und wir sahen alle das kleine Elektro Pokémon neben mir.
„Ist es etwa geschlüpft?“, wollte Dolo wissen.
„Ja, ich glaub das Sheinux kommt aus meinem Ei“, ich lächelte es sanft an und es kuschelte sich an mich.
„Es mag dich“, lachte Dolores.
„Nicht so wie andere Pokémon“, grummelte ich, „Hey du, hast du Lust mit mir auf Reisen zu gehen?“
Das Baby Pokémon nickte und ich fing es in einem Ball ein.
Aber ich war zu müde um mich weiter großartig zu freuen, also schlief ich mit dem Ball in der Hand und einem Lächeln im Gesicht wieder ein.
„Tss, pennt die einfach weiter“, stutzte Dolores und drehte sich ebenfalls wieder zum Schlafen um.
Glurak’s Flamme wurde immer kleiner, bis er an mich gekuschelt, weiterschlief.

~

„Glurak, wir haben es endlich geschafft!“, ich rannte auf die Liga zu.
Glurak flog direkt neben mir und freute ich ebenfalls.
„Warte auf mich“, Dolores kam mit ihren Pokémon garnichtmehr hinterher.
„Beeil dich! Wetten, Hannah ist schon da?“, ich machte keine Anstalten auf sie zu warten.
Im Gegenteil, ich beschleunigte noch mehr.
Bald darauf, kamen wir an dem Stadion der Pokémon Liga an.
„Tina, da bist du ja endlich!“, winkend empfang mich Hannah und neben ihr stand auch Jassi.
„Hey ihr Zwei“, freudestrahlend machte ich bei ihnen halt.
„Das du auch nicht warten kannst“, Minuten später war Dolores auch bei uns.
„Schön das ihr es alle rechtzeitig geschafft habt“, rief eine Stimme.
Ein Mann in einem feinen Anzug kam auf uns zu.
„Oh, hallo Herr Tajiri”, begrüßten wir den Fremden.
Er ging mit uns ins Stadion, das noch leer war.
„Wie waren eure Ferien?“, er setzte sich auf einen Sitz in der ersten Reihe.
„Es waren die besten in meinem Leben“, platze es aus Hannah und mir.
„Freut mich, das zu hören“, lächelte er uns an und wendete sich Dolo und Jassi zu.
„Waren toll, mal was ganz anderes“, grinste Jassi.
„Die waren lustig. Und ich hab neue Pokémon“, lachte Dolores.
„Wenn wir gerade davon reden...“, begann Satoshi.
„Moment mal, seit wann reden sie Deutsch?“, unterbrach ich ihn.
„Ihr müsst jetzt wieder in eure Welt“, er fuhr fort, als ob ich nichts gesagt hätte.
„Was? wieso?“, riefen wir alle entsetzt im Chor.
„Die Ferien sind vorbei. Ihr müsst heute noch gehen. Tut mir Leid wegen der Liga. Kommt ins Pokémon Center wenn ihr bereit seid“, er stand auf und machte sich auf den Weg zum Ausgang.
„Moment mal!“, schrie ich, worauf er stehenblieb.
Alle sahen traurig drein.
Vor allem Hannah, denn sie hatte genau wie ich hart für die Orden gearbeitet.
„Sie können uns jetzt nicht zurück schicken. Wir müssen noch in der Liga antreten. Ich hab nicht umsonst so hart dafür geschuftet“, wütend und außer mir, aber auch ernst, starrte ich Satoshi an.
„Wie ich schon sagte, es tut mir wirklich leid. Und noch mehr tut mir Leid, dass ihr eure Pokémon hier lassen müsst.“
„Was ?! Unsere Pokémon??“, geschockt sahen wir ihn an.
„Das können sie nicht machen“, kreischte Hannah den Mann an.
Während Hannah und ich uns aufregten standen Dolores und Jassi deprimiert in der Ecke.
„Wie können sie es wagen, uns unsere Pokémon wegnehmen zu wollen? Woher nehmen sie sich das Recht?!“, flüsterte ich erzürnt mit Tränen in den Augen.
„Ich bin der Erfinder von Pokémon. Ich hab es euch gegeben, ich werde es euch wegnehmen.“
Alles um mich herum wurde schwarz.
„Nein! Glurak“, rief ich als ich es nichtmehr sehen konnte.
Ich spürte, wie meine Pokébälle verschwanden.
„Nein!“
Ich verlor den Boden unter meinen Füßen und schien zu Fallen.
In eine Finsternis zu fallen, aus der es kein Entkommen gab.
Meine Freunde waren weg und die Pokémon mir entrissen.
Verzweifelt, rief ich immer wieder die Namen meiner Freunde und auch die meiner Pokémon.
Doch ich erhielt keine Antwort...

~

„Tina? Tina! Wach auf Tina!“
Ich schnellte hoch.
„Was? Wo...wo bin ich? Was ist passiert? Dolores? Glurak?“, rief ich benommen durch die Gegend.
Ohne einen Plan davon zu haben, wo ich war und was passiert ist.
„Ist alles OK bei dir?“, fragte sie leicht verwirrt.
Ich saß in meinem Schlafsack, schweißnass gebadet und vollkommen durch den Wind.
„Dolores, wo sind wir? Wo sind unsere Pokémon?“, ich sah mich gehetzt um konnte aber nichts sehen außer Wiese.
„Wo sollen wir schon sein? Wie sind da wo wir gestern gerastet haben. Die Pokémon haben einen Fluss gefunden und sind dort hin spielen. Komm, lass uns auch gehen“, sie wirkte verwirrt.
Aber ich wusste nicht ob sie’s war, weil ich so viele Fragen stellte oder war ich es die hier verwirrt war?
War es nur ein Alptraum oder ist es wirklich passiert?
Nein, es muss ein Traum gewesen sein...ein ziemlich echter Traum...
Ich stand auf und packte mein Zeug ein.
Dolores sagte mir den Weg zum Fluss und machte sich auf dorthin.
Ich hingegen blieb auf der Wiese und zog mir neue Kleider an.
Außerdem Frühstückte ich was und versuchte meine Gedanken zu ordnen.
„Was war gestern Nacht nochmal passiert?“, meine Erinnerungen waren verschwommen.
„Mein Ei war geschlüpft“, ich griff zu meinem Gürtel aber es fehlte ein Ball.
„Was?! Wo?“, geschockt stürzte ich auf meinen Schlafsack zu und durchwühlte ihn.
Nach einigen Minuten, fand ich den gesuchten Ball und lies erleichtert das Pokémon heraus.
„Sheinux“, lächelte es fröhlich.
„Na mein kleiner, wie geht’s dir?“, ich gab ihm etwas Pokémon Futter und packte meine Sachen ein.
„Lass uns die anderen suchen gehen“, ich schulterte meinen Rucksack und ging mit Sheinux in Richtung Fluss.
„Da seid ihr ja endlich. Wir wollten euch schon suchen gehen“, sagte Dolo vorwurfsvoll.
„Tut mir leid, wir haben den Weg nicht ganz gefunden“, meinte ich und ging auf das Wasser zu.
Wir füllten unsere Wasserflasche auf und ich wusch mich schnell im Fluss.
„Müssten wir den Mondberg nicht heute passieren?“, fragte ich als wir losliefen.
„Woher soll ich das wissen? Du bist hier der Pokémon Freak.“
„Ja, ist klar. Ich guck selbst nach“, schon hatte ich die Karte draußen und warf einen Blick drauf.
„Und? Wo lang?“, wollte meine Freundin wissen.
„Da lang“, ich zeigte nach rechts.
Und schon waren Raichu, Vulpix und Pummeluff in dieser Richtung verschwunden.
„Seit wann trägt Pummeluff ne Türkisene Schleife? Und Raichu ne lila Fliege mit rosa Herzchen?? Hat Vulpix etwa Raichus dunkelblaue Fliege an?“, fiel es mir auf.
„Ja, voll putzig oder?“
Meine Pokémon sahen mich komisch an.
„Keine Angst, ihr bekommt so was sicher nicht“, versicherte ich ihnen.
Nach etwa zwei Stunden dauerlaufen, erreichten wir den Mondberg.
„Ich bin müde, lass uns eine Pause machen“, jammerte Dolores.
„Ich bin voll und ganz dafür“, schnaufte ich.
Also setzten wir uns am Fuß des Berges hin und aßen unsere Brote.
Die Pokémon bekamen Pokériegel, die Dolores in Mamoria im Pokémon Center gemacht hat.
„Probiert, ist eine neue Mischung“, forderte sie unsere Freunde auf.
Diese sahen sich zögernd an.
Bis auf Vulpix und Sheinux, die hauten kräftig rein.
„Scheint ja nicht gerade gut zu sein, wenn sie’s nicht essen wollen“, lachte ich.
„Sei ruhig! Sheinux und Vulpix schmeckt‘s“, drohte sie mit der Faust.
„Ja, aber nur, weil sie nicht wissen, wie deine neues Rezepte sonst sind“, provozierte ich weiterhin.
Die anderen Pokémon aßen nur zögerlich und auch weniger.
„Tss, undankbare Viecher“, grummelte Dolores und biss in ihr Brot.
Als ich auch mal mit Essen fertig war, gingen wir durch den Berg.
„Ich sehe nix“, jammerte Dolores.
„Ich auch nicht. Glurak, kannst du voran laufen und uns den Weg zeigen?“, fragte ich und lies ihn vor mich.
Doch plötzlich brüllte es auf!
„Was ist los?“, rief ich erschrocken.
Es grölte etwas und wies auf einen Felsen.
„Ist es dagegen gelaufen?“, kam es dumm von Dolores.
„Ja glaub schon. Und wir sollten auspassen, sonst rennen wir auch noch irgendwo dagegen.
„Ich doch nicht“, lachte Dolo.
„Machollo!“
„AHH!“, schreiten wir durch den Durchgang.
„Was zu Hölle war das?“, fragte Dolores etwas verängstigt.
„Ein Machollo. Hörst du das?“
„Nein, was?“
Ein heller Ton wurde immer lauter und kam auf uns zu.
„Tina, was ist das?“, Dolores klammerte sich an mich fest.
„Eine Horde Zubats! Schnell, Deckung“, Glurak und ich bückten uns noch rechtzeitig.
Im Gegensatz zu Dolores, die mindestens die Hälfte der Fledermaus Pokémon ins Gesicht bekam.
„Alles OK bei dir?“, ich beugte mich über meine Freundin, die hingefallen war.
„Nein“, gab sie aggressiv zurück und ging weiter.
Nachdem wir uns Tausend Mal verlaufen hatten, fanden wir schließlich den Ausgang.
„Na endlich sind wir auf der Hölle raus“, erleichtert sah sich Dolores um.
„Ja, aber schade, dass wir den Mondstein nicht gefunden haben.
„Tss, der ist mir echt egal. Ich will was zu essen und dann schlafen“, erschöpft liefen wir nach Azuria City.
„Mein Gott, wann sind wir denn da? So lang ist der Weg doch gar nicht“, wunderte ich mich ärgerlich.
„Guck mal da. Ist das eine Brücke?“, Dolores zeigte auf etwas, das golden Schimmerte.
„Ja, ich glaub, dass ist die Nugget Brücke. Sie führt zum Azuria Kap“, ich lief etwas schneller.
„Hey, wieso rennst du jetzt so?“, Dolo versuchte mit ihren Pokémon hinterher zu kommen.
„Wir sind da. Ich kann das Meer sehen...und das Pokémon Center“, kurz vor der Brücke blieb ich stehen.
„Da ist ein McDonalds“, rief meine Freundin und zeigte auf eine Burger Bude.
„Äh, ich glaub eher das ist ein ganz normaler Imbiss. Aber ich hab Hunger, lass uns was essen“, wir eilten zu dem Imbiss und kaufen für uns und unsere Pokémon jeweils einen Burger.
„Gehen wir am Strand essen?“, schlug ich vor.
Da alle nickten, saßen wir kurze Zeit später an einem Tisch, der mitten im Sand stand.
„Ui, guckt mal der Sonnenuntergang“, Dolo zeigte auf den Horizont und jeder folgte ihrem Blick.
„Boar, der sieht echt sau Hammer aus“, wir betrachteten die untergehende Sonne noch eine Weile lang.
Als es schließlich dunkel wurde, machten wir uns auf den Weg zum Pokémon Center.
„Schwester Joy?“, rief ich durch den Raum.
„Tut mir leid, Schwester Joy ist zurzeit nicht da“, ertönte eine Stimme und ein Mädchen in unserem Alter erschien vor uns.
„Ist das nicht Misty?“, fragte Dolores an mich gewandt.
„Ja“, sagte ich matt, „Aber wieso bist du nicht in deiner Arena?“
„Ich habe Schwester Joy versprochen, auf das Center aufzupassen. Sie ist gerade am Meer eine Lapras Schule beobachten“, erklärte sie uns freundlich.
Sie gab uns einen Zimmerschlüssel und zeigte uns das Zimmer.
„Misty? Ich fordere dich zu einem Arenakampf heraus. Wo ist eigentlich Hannah?“, ich scheute mich verwundert um.
Ich nahm eigentlich an, Hannah würde ihre Ferien hier verbringen.
„Ah, Hannah hat mir bereits gesagt, dass du kommen wirst. Sie ist übrigens Auf den Weg zu den Zinnoberinseln. Aber vorher wollte sie noch nach Safronia, Sabrina in der Arena besuchen und sich den Orden holen“, lächelte Misty, als sie uns das Zimmer aufsperrte.
„Was? Sie will zu den Zinnoberinseln? Komisch...na ja, steht unser Kampf morgen?“, ich betrat das Zimmer und ließ Dolores rein.
„Ja klar. Und ich werde mich gut um eure Pokémon kümmern, bis Joy zurück ist“, grinste sie, „Schlaft gut.“
„Ja, gute Nacht“, lächelte ich und war mit meinen Gedanken schon beim Kampf.
„Nachti“, rief Dolo ihr hinter, als die Arenaleiterin schon fast verschwunden war.

~

„Hey, da seid ihr ja“, empfing uns Misty freudestrahlend.
„Du hast coole Schuhe, Chucks“, bemerkte Dolores nebenbei, als wir Misty zum Kampffeld folgten.
„Wieso fällt dir so was auf?“, fragte ich mich immer wieder.
„Hier ist es“, wir betraten einen großen Raum.
Mitten im Raum war ein Schwimmbecken, das Kampffeld.
„Oh Mann, es ist noch beeindruckender als ich erwartet hatte“, flüsterte ich staunend und sah noch zu den Fenstern hinauf.
„Wollen wir anfangen?“, hörte ich Mistys Stimme nach mir rufen.
„Ja klar, welche Regeln?“, ich drehte mich zu ihr.
Sie stand bereits auf einer Matte im Wasser und wartete auf mich.
„2 vs. 2“, war ihre knappe Antwort.
Ich war auch auf meiner Matte angekommen und machte mich zum Kampf bereit.
Dolores setzte sich währenddessen, mit ihren Pokémon, auf einen Sitz am Rande des Beckens.
‚Ich hab drei Pokémon...davon ist eins Wasser Pokémon im Vorteil. Aber Sheinux ist vielleicht etwas zu jung für einen Kampf. Und Kapador kann ich vergessen...das wär nur eine Lachnummer. Also muss ich das Ding mit Glurak klar machen‘, überlegte ich.
„Corasonn, du bist dran!“, Misty warf einen Pokéball in die Luft und ihr Corasonn erschien.
„Glurak, ich zähl auf dich“, feuerte ich meinen Kumpel an.
Dieser flog auch schon übers Wasser und landete auf einer schwimmenden Matte.
„Du darfst deine Pokémon im Gegensatz zu mir austauschen. Und du hast den ersten Zug“, lächelte sie freundlich, schaute aber auch ernst mein Glurak und mich an.
„OK. Glurak, setzt Flammenwurf ein“, befahl ich ihm.
Er griff Corasonn mit einem starken Flammenstrahl an.
„Abtauchen“, sagte Misty gelassen.
Genau das tat es auch und entkam so Glurak’s Angriff.
„Dornkanone!“, rief die Arenaleiterin.
„Ausweichen und Eisenschweif“, kam es von mir.
Corasonn sprang aus dem Wasser und setzte Dornkanone ein.
Doch Glurak, flog in die Luft um aus zu weichen.
Er wurde trotzdem teilweise von der Attacke getroffen, bevor er selbst angreifen konnte.
Corasonn konnte nichtmehr reagieren und wurde durch Eisenschweif gegen den Beckenrand geschleudert.
„Corasonn, Genesung“, und schon erholte es sich von unserem Angriff.
„Mist! Schnell Stahlflügel“, rief ich meinem Freund zu.
„Tauch ab“, und wieder verschwand das Pokémon unter Wasser.
Glurak verfehlte das Ziel und genau als er über Corasonn hinwegflog, griff es mit Tackle an.
„Jetzt lass es nicht mehr entkommen! Geowurf“, und schon war Corasonn in Glurak’s Gewalt.
Sie flogen bis zur Decke der Arena.
Mein Pokémon führte die Attacke aus, was zur Folge hatte, dass Corasonn aufs Wasser geschleudert wurde.
„Nein, Corasonn!“, schrie Misty entsetzt.
Ihr Pokémon war Kampfunfähig und der erste Punkt ging an mich.
„Gut gekämpft Corasonn. Ruh dich jetzt schön aus“, sie rief es zurück in den Ball.
„Corasonn ist vielleicht besiegt, aber mein nächstes Pokémon wirst du nicht erledigen. Komm raus, Garados!“, der nächste Pokéball flog in die Luft und ein gewaltiges Pokémon kam heraus.
„Oh nicht doch...“, murmelte ich leise.
‚Shit, Glurak ist schon ziemlich fertig...wie sollen wir Garados erledigen? ‘, fragte ich mich und sah mein Pokémon mühsam Atmen.
„Verpass Garados einen Eisenschweif!“, rief ich ihm zu.
„Windhose“, kam es von Misty.
Glurak wurde von der Attacke quer durch den Raum geworfen.
„Glurak! Alles klar bei dir?“, Verzweiflung machte sich in mir breit.
Wenn Glurak am Ende ist, ist der Kampf für mich gelaufen.
„Garados, beende es mit Hydropumpe!“, sie holten zum Finalschlag aus.
„Nein! Glurak bitte, weich aus“, ich konnte nicht hinsehen, aber ich musste.
Glurak versuchte zu entkommen, war aber etwas zu langsam.
Es wurde von Hydropumpe niedergerissen und regte sich kaum noch.
Ich gab die Hoffnung schon auf, da rappelte es sich auf und landete mit Flammenwurf einen Volltreffer bei Garados.
„Tina, dein Glurak ist wirklich stark. Aber jeder ist mal am Ende seiner Kräfte und diese Attacke übersteht es nicht. Hyperstrahl“, sagte Misty ruhig.
Garados ließ einen orange farbigen Strahl auf Glurak ab.
Es war zu erschöpft um sich groß zu schützen und fiel zu Boden.
„Glurak...“, flüsterte ich.
Wir hatten nicht oft verloren, aber Garados war diesmal zu stark für uns.
‚Mist, welches Pokémon nehme ich jetzt? ‘, verzweifelt griff ich einen der beiden Bälle.
Dolores kümmerte sich gerade um Glurak als ich rief: „Kapador, jetzt liegt’s an dir!“
„Kapador?!“, riefen beide schockiert.
„Ja.“
„Wenn du unbedingt verlieren willst, bitte. Garados, ich glaub Flammenwurf reicht bei so etwas“, Misty konnte es immer noch nicht glauben.
Flammenwurf traf Kapador, das nur rumplätscherte.
Unter stetiger Hitze, wurde es gegrillt.
Ich hoffte, dass es durchhielt.
Und plötzlich fing es an zu leuchten!
„Was?“, fing Misty an.
„Ja, genau das hab ich gehofft!“, erleichtert sah ich zu, wie sich mein Pokémon weiterentwickelte.
„Der Fisch hat sich nicht echt weiterentwickelt oder?“, fragte Dolores ungläubig und bestaunte mein Garados.
„Doch hat er“, grinste ich, „Garados, setz Eiszahn ein!“
Und schon griff mein Pokémon Mistys an.
Die beiden Giganten, lieferten sich einen Kampf wie im Bilderbuch.
Abwechselnd, schlugen sie sich mit ihren Schwänzen oder Bissen sich.
Nach einer Weile, standen sich beide erschöpft gegenüber.
„Garados, Hyperstrahl“, rief Misty ihrem Pokémon zu.
„Schnell, tauch unter und schnapp dir Garados“, befahl ich meinem Garados.
Bevor Misty ihrs seinen Angriff starten konnte, tauche meins ab und packte das andere Garados am Schwanz.
Unter Wasser, schlug meins dem gegnerischen Pokémon immer wieder ins Gesicht.
Der Hyperstrahl ging dann schließlich daneben.
„Windhose“, schrie ich zu meinem runter.
Das ganze Wasser wurde schon von Hyperstrahl ausgewirbelt und durch Windhose, konnte man nicht mal mehr erkennen, was da unten vor sich ging.
Misty und ich hatten große Probleme, nicht von den Matten ins Wasser zu fallen.
Nachdem die halbe Arena überflutet war und das Wasser im Becken sich beruhigt hatte, sah man, dass beide Pokémon KO waren.
„Was? Aber...“, begann ich.
„Klasse Kampf Garados“, Misty lobte ihr Pokémon und rief es zurück.
„Garados, zurück. Du warst echt fantastisch“, grinste ich.
Doch mein Grinsen verschwand augenblicklich.
„Was ist jetzt mit dem Orden?“, fragte ich die Arenaleiterin, nachdem ich mich zu Glurak gesellt hatte.
„Für diesen Kampf bekommst du natürlich einen Orden“, sie übergab mir den Quellorden.
„Aber ich habe nicht gewonnen“, erwiderte ich.
„Wir haben nicht gesehen, welches Pokémon zuerst OK ging. Und ich gebe dir diesen Orden jetzt für einen unbeschreiblichen Kampf“, erklärte sie lächelnd.
Ich nahm den Quellorden an mich und verließ mit Dolores, ihren Pokémon und Glurak die Arena.
Es war später Nachmittag, als wir im Pokémon Center ankamen.
Ich gab zufrieden meine Pokémon ab und ging mit Dolo zum Strand, wo wir den restlichen Tag verbrachten.

~

„Wo gehen wir jetzt lang?“, Dolores hüpfte schon etwas zu gut gelaunt neben mir her.
„Wir gehen Hannah hinterher. Also erst Safronia und danach Orania City“, entgegnete ich ihr.
Glurak und Sheinux, der auf Glurak saß, flogen über uns hinweg.
Raichu, Pummeluff und Vulpix rannten währenddessen um die Wette.
„Wieso haben wir eigentlich immer fast alle unsere Pokémon draußen?“, fragte ich, mehr mich als Dolores.
„Weil sie cool sind, genau wie wir“, sagte sie und blies ihre Backen ein wenig auf.
„Super Begründung“, lachte ich und sah unseren Pokémon hinterher, die schon Meterweit voraus waren.
Plötzlich rannte ich ihnen hinterher und lies meine Freundin einfach mitten auf dem Weg stehen.
„Hey, wieso rennst du auf einmal so. Wartest du gefälligst?!“, rief sie mir nach, doch ich war schon fast bei ihrem Pokémon angekommen.
Am späten Nachmittag kamen wir schon in Safronia City an.
„Wie jetzt? Wieso sind wir schon da? In der TV Serie dauert es doch immer länger“, wunderte sich Dolo.
„Wir sind einfach mehr gerannt als die. Und außerdem verlaufen die sich doch dauernd“, grinste ich.
Ich ging in den Park dort um noch etwas zu trainieren.
„Dolores, würdest du nochmal gegen mich kämpfen?“, ich drehte mich zu ihr um.
„Oki“, und schon stand sie mit Vulpix vor uns.
„Sabrina hat Psycho Pokémon...Geist und Unlicht wären hier im Vorteil. Aber ich besitz keins von beiden. Aber Sheinux...es lernt doch Biss. Sheinux, diesmal werden wir beide unser Glück in der Arena versuchen“, und schon find der Kampf an.
Zwei Pokémon die gerade geschlüpft waren und gegeneinander kämpfen, wie putzig.
„Flammenwurf Vulpix“, rief Dolores und sprang ein paar Schritte vor.
„Sheinux weich aus und setz Biss ein, indem du es beißt“, versuchte ich es mal.
„Tackle“, sagte Dolo zu ihrem Vulpix.
Vulpix rammte Sheinux, sodass beide übereinander flogen.
Doch Sheinux biss ihrem Pokémon noch ins Bein, bevor sie in einen Busch neben uns fielen.
„Geht es euch gut?“, fragte ich und ging zu ihnen.
Beide kamen etwas verdreckt auch dem Gebüsch geklettert.
„Oh nein, du bist ja ganz dreckig. Ich muss dich sofort wieder schön machen“, und schon hatte sie ihr Vulpix geschnappt und lies sich auf einer Parkbank nieder.
„Wow, toller Kampf“, ich schüttelte bloß den Kopf, „Dann lass uns mit Glurak weitertrainieren. Wir müssen Biss beherrschen...naja ob uns eine einzige Attacke wirklich was bringt...“
„Tina, ich geh mit meinem Pokémon ins Center. Wir haben Hunger und sind müde“, sie winkte uns noch zu und verschwand dann aus dem Park.
Ich ließ Sheinux Glurak uns mich abwechselnd mit Biss und Funkensprung angreifen.
Gegen Mitternacht hatten wir es soweit, dass beide Attacken so stark waren, dass sie mir höllisch wehtaten.
„OK, ich glaub es reicht für heute. Lasst uns morgen noch ein wenig den Angriff perfektionieren. Lasst uns schlafen gehen“, ich gab beiden gerade noch eine Schüssel Pokémon Futter und aß mein Reisbällchen.
Danach gingen wir zu Schwester Joy, die uns gnädiger Weiße die Tür öffnete und uns herein ließ.
Ich übergab ihr meine Pokémon und schlich zu Dolores ins Zimmer.

~

Der Vormittag verlief relativ ruhig.
Wir waren wieder im Park und ich versuchte mir eine Strategie zu überlegen.
„Tina, wann gehen wir in die Arena? Mir ist langweilig“, jammerte Dolores, die nichts mehr zu tun hatte.
„Gut, gehen wir halt“, sagte ich nach einer Weile.
Wir suchten fast eine halbe Stunde nach der Arena.
„Wie kann man so ein großes Gebäude übersehen?“, warf mir Dolores vor, als sie festgestellt hatte, dass ich zwei Mal an ihr vorbeigelaufen bin.
„Tut mir leid, ich war in Gedanken vertieft.“
Langsam gingen wir auf die Arena zu.
Ich ging schnurstracks geradeaus auf eine große Flügeltür zu.
Als ich sie aufstoßen wollte, schwang sie jedoch von selbst auf.
Wir betraten das Gebäude und liefen einen Flur entlang um durch eine auffällig aussehende Tür zu gehen.
„Du bist also meine nächste Gegnerin“, es war mehr eine Aussage anstatt eine Frage.
„Ja, und du bist allem Anschein nach Sabrina, die Arenaleiterin von Safronia City“, gab ich nickend zurück und betrat den Raum.
„Hier ist es so dunkel“, sagte Dolores, die gerade reinkam und gegen eine Wand gelaufen war.
„Aber mit mir meckern“, ich warf ihr kopfschüttelnd einen Blick zu, bevor ich mich an Sabrina wandte.
„Wir Kämpfen 1 vs. 1. Die Pokémon dürfen nicht ausgetauscht werden“, sowohl Sabrina, als auch ich standen auf unseren Plätzen.
„Einverstanden“, ich zögerte etwas unsicher, worauf Sabrina nur leicht lächelte.
„Simsala“, schon tauchte vor ihr ein Simsala auf.
‚Hoffen wir, dass dieses Simsala nicht so stark ist wie das von Ankit‘, ich dachte an meinem letzten Kampf gegen ein Simsala, auch wenn der auf einem Nintendo DS stattfand.
„Los Sheinux, du bist dran“, ich warf einen Pokéball.
„Du hast den ersten Zug.“
„Sheinux, Funkensprung!“, ich wollte nicht gleich mit einem direkten Angriff starten.
Der Funkensprung traf ins Schwarze, doch das kümmerte Simsala rechtlich wenig.
„Ui, ist das stark“, staunte Dolores.
„Fokusstoß“, hörte ich Sabrinas Stimme schon fast flüstern.
„Sheinux, ausweichen.“
Doch es hatte kaum einen Sinn.
Mein Pokémon wurde trotzdem getroffen.
Auch wenn es kein Volltreffer war, musste es viel einstecken.
„Wie ich diese Attacke hasse. Sheinux, greif mit Biss an“, innerlich schien ich zu ahnen, dass diese Attacke genauso viel ausrichtete wie die Vorherige.
Sheinux‘ biss Simsala direkt in die Hand, worauf Simsala mein Pokémon mit einer Mischung aus Verwirrung, Wut und Spott ansah.
„Schüttle es ab“, meinte Sabrina abwinkelnd.
„Setz jetzt nochmal Funkensprung ein“, ich hoffte, dass es mehr Wirkung zeigen würde, wenn Sheinux Simsala dabei berührte.
Mein Pokémon biss noch fester zu und fing an Funken zu sprühen.
Und ich hatte Recht behalten, die Attacke hatte wirklich eine bessere Wirkung, da Simsala vor Scherz leicht aufschrie.
„Psychokinese“, und schon wurde Sheinux durch die Luft geschleudert.
„Sheinux, alles OK bei dir? Los, nochmal Biss.“
Es stand auf und rannte auf Simsala zu um anzugreifen.
Doch bevor mein Pokémon es erreicht hatte, griff es uns schon mit Fokusstoß an um direkt mit Psychokinese anzugreifen.
„Sheinux“, rief ich entsetzt.
Sheinux wurde quer durch die Halle geschleudert und prallte von einer Wand zur anderen, während es bei jedem Aufprall vor Schmerz aufschrie.
Simsala ließ es zu guter Letzt von der Decke runterfallen.
Es lag am Boden und regte sich nur sehr schwach.
„Sheinux“, meine Stimme klang schon fast zu verzweifelt.
Mein Pokémon nahm alle seine Kräfte zusammen und startete einen neuen Angriff.
Erst setzte es Funkensprung ein, was nur wenig Wirkung hatte, und danach setzte es zu Biss an.
Die Attacken brachen kaum etwas gegen dieses starke Simsala und das Resultat war, dass mein Pokémon wieder durch den Raum geschleudert wurde.
Doch Sheinux rappelte sich wieder auf.
Man sah ihm an, dass es am Ende war und trotzdem wollte es nicht aufgeben.
In diesem Moment fing es an zu leuchten.
Sheinux fing an helles, weißes Licht von sich zu geben, es entwickelte sich.
„Luxio!“
„Tina, wieso entwickeln sich deine Pokémon immer in einem Arenakampf weiter?! Das wird langsam langweilig“, Dolores stemmte ihre Hänge in die Hüfte und sah mein Luxio komisch an.
„Ach komm, sei ruhig. Die entwickeln sich wenigstens irgendwo weiter und sind nicht von Entwicklungssteinen abhängig.“
„Ey, sei nicht so fies zu mir und meinen Pokémon“, meinte Dolores beleidigt.
„So, mal sehn wie viel stärker du geworden bist. Biss Attacke!“, rief ich Luxio zu.
Es rannte auf Simsala zu, schlug einen Salto, peitschte ihm seinen Schwanz ins Gesicht, biss ihm in die Schulter und riss es zu Boden.
„Also damit hätte ich jetzt nicht gerechnet“, sagte ich erstaunt, „Und jetzt noch schnell Funkensprung!“
Doch anstatt einem Funkensprung, kam ein Ladungsstoß.
„Ach so OK. Dann halt Ladungsstoß“, grinste ich.
Luxio verstärkte die Attacke, da es Angst hatte, dass Simsala nochmal Psychokinese anwendete.
Nach einer Weile gelang es Simsala, mit Fokusstoß, Luxio von sich runter zu bekommen.
„Noch einmal Biss Attacke“, forderte ich von meinem erschöpften Pokémon.
Es rannte auf unsren Gegner zu, doch bevor Luxio Simsala erreichte, wurde es mit Psychokinese zurückgeworfen.
Luxio flog direkt auf mich zu und kollidierte mit mir.


„Fuck alter, wo bin ich?“, ich kam langsam zu mir und sah alles nur verschwommen.
Ich hielt mir meinen Kopf, der ziemlich schmerzte.
„Sie ist wach!“, hörte ich Dolores Stimme rufen.
„Hör auf so zu schreien“, fuhr ich sie gereizt an.
„Luxio und du seid zusammengeprallt. Dann bist du umgekippt und Sabrina hat dich ins Pokémon Center gebracht. Du hast den restlichen Tag und die ganze Nacht gepennt. Wir haben schon fast Mittag“, erzählte Dolores mir, als ich mich aufsetzte.
„Schwester Joy meinte, du hast eine leichte Gehirnerschütterung“, Sabrina betrat das Zimmer mit einem Glas Wasser und einer Aspirin Tablette.
Ich nahm das Glas dankend entgegen und löste die Tablette im Wasser auf.
„Können wir den Kampf vielleicht wiederholen?“, fragte ich nach, nachdem ich die Flüssigkeit zu mir genommen hatte.
„Nein.“
„Was? Wieso nicht? Arg“, vor entsetzten hatte ich mir den Kopf gestoßen.
„Dolores hat mir gesagt ihr müsst zu den Zinoberinseln“, sagte Sabrina ruhig.
„Ja, aber-„, begann ich.
„Wieso willst du nochmal kämpfen, wenn du den Orden schon bekommst?“, fragte sie grinsend.
„Hä?“, jetzt war ich noch verwirrter als vorher.
Mein Kopf hämmerte und pulsierte unentwegt, sodass ich mich kaum konzentrieren konnte.
„Ich gebe dir den Orden.“
„Wieso?“
„Warum bekommt Tina immer alles geschenkt nur wegen nem dummen, „guten“ Kampf?“, etwas beleidigt, verschränkte die Arme vor ihrer Brust.
„Hä?“
Sabrina kam auf mich zu und drückte mir den Sumpforden in die Hand und sagte: „Du solltest dich jetzt lieber etwas ausruhen. Dein Luxio wird von Schwester Joy versorgt. Vielleicht sieht man sich ja mal wieder.“
Und schon war sie weg.
Ich betrachtete meinen Orden. Aber da ich keinen klaren Gedanken fassen konnte, legte ich ihn beiseite und schlief wieder ein.

~

Als ich wieder aufwachte, waren meine Kopfschmerzen fast verschwunden.
Ich hatte irgendwas geträumt, konnte mich aber nur vage daran erinnern.
Es war wieder so ein Traum wie damals kurz vor Azuria City.
Das Zimmer war leer, also stand ich langsam auf und sah aus dem Fenster.
Glurak lag an einem Baum gelehnt da und genoss die Wärme der Sonne auf seinem Gesicht.
Es sah so friedlich und einladend aus. Der Himmel war wolkenlos, es waren mindestens 27°C und die Pokémon spielten draußen auf der Wiese.
Dolores saß ebenfalls an einem Baum und schoss ein paar Fotos, während ihre Pokémon sorglos in der Sonne rumtollten.
Ich sah aus dem Augenwinkel etwas glitzern und als ich hinsah, erinnerte ich mich daran, dass Sabrina mir den Orden gegeben hatte.
‚Wieso hab ich so ein ungutes Gefühl, wenn ich mir den Orden so ansehe? ‘, fragte ich mich innerlich.
Ich ließ den Sumpforden zu den anderen in eine kleine Schachtel gleiten und packte meine Sachen.
Schließlich, verließ ich wortlos den Raum und ging raus zu Dolores und den Pokémon.
„Tina, du bist endlich wach. Ich dachte schon wir müssten wieder hier übernachten. Geht’s dir besser?“, sie kam sofort auf mich zu gerannt und umarmte mich.
„Ja, geht schon. Wo ist Shei...ich mein, wo ist Luxio?“, ich sah zu ihr und dann zu unseren Pokémon.
„Dort“, sie zeigte auf den Baum wo Glurak bis eben noch gelegen hatte.
Und wie auf Kommando, kam Luxio hinter dem Baum hervor.
Es trug ein paar Verbände und lahmte leicht, aber ansonsten machte einen ganz tüchtigen Eindruck.
„Hey, wie geht’s dir?“, ich ging an Dolores vorbei und kniete mich zu meinem verwundeten Pokémon.
Es ließ sich von mir über den Kopf streicheln, bevor es sich in die Wiese legte.
„Gehen wir heute noch nach Orania City? Es ist erst 3 Uhr“, ich sah zu Dolores die genauso wenig wie ich noch hier bleiben wollte.
Da wir unsere Rucksäcke mit unseren Habseligkeiten bei uns hatten, gingen wir sofort los.
Luxio bestand darauf draußen zu bleiben, was mir nicht gerade Recht war.
Als wir Richtung Stadtausgang nach Orania liefen, fiel uns sofort eine Dönerbude ins Auge.
„Wie, hier gibt’s Döner?“, fragte Dolores und wir standen verblüfft davor.
„Wenn wir schon hier sind, können wir auch gleich was kaufen. Einen großen Döner mit allem und eine große Pommes zum Mittnehmen“, sagte ich zu Mann hinterm Tresen.
Ich zahle für beides, nahm die Tüte an mich und ging weiter.
„Das ist das erste Mal seit dem wir mit Jessi Döner essen waren“, fing Dolores an, als sie ihre Pommes im Gehen aß.
„Ja, stimmt. Du mit deinem Pommes während Jessi und ich uns einen Döner geteilt hatten. Das war kurz nach Jenni und deinem Abschluss“, etwas traurig biss ich in meinen Döner.
„Jetzt fehlen nur noch Jenni und Jessi, dann wär der Sommer perfekt“, lächelte Dolores.
„Ja, aber mein Gott gäbe das ein Gezanke mit Jenni und mir und Jessi würde nach einem Kilometer nicht mehr können“, ich konnte mir bei der Vorstellung ein Grinsen nicht verkneifen.
„Jenni und du würdet euch bei jeder Weggabelung streiten und mit Jessi würde es doppelt so lang dauern als jetzt bis wir eine Stadt erreichen“, auch Dolores stellte sich diese Situation vor.
„Ich vermiss Jenni und dich jetzt schon. Hoffentlich sehn wir uns auf dem BBZ wieder“, bei dem Thema verging mir der Appetit und ich gab den restlichen Döner Luxio und Glurak.
Dolores warf einen Blick auf die Tickets die wir in Mamoria per Post bekommen hatten.
„Wahh, morgen fährt unser Schiff!“, rief sie entsetzt.
„Was? Wie jetzt?“, fragte ich, auch wenn ich wusste was sie damit meinte.
„Na unser Schiff, das fährt morgen früh los und wir sind noch nicht da!“
„Schwör Alter! Scheiße komm, wir dürfen die Fähre auf keinen Fall verpassen!“, und schon hatte ich meine Trauer über unsere bevorstehende Trennung vergessen und rannte los.
Aber wir kamen nicht weit. Nach ca. zwei Kilometern, ging uns die Puste aus und es war stock dunkel.
„Und was machen wir jetzt? Das schaffen wir doch nie rechtzeitig“, schnaufte Dolores, sich an einem Baum stützend.
„Wir müssen das schaffen“, mit meiner linken Hand, stützte ich mich auf meinem Knie, während ich mir mit meiner rechten die schmerzende Seite hielt.
„Dolores, ruf deine Pokémon zurück. Du steigst auf Glurak, dann kommen wir schneller voran.“
„Bist du dumm? Du bist genauso außer Atem wie ich, du wirst nicht mehr als 500 Meter packen.“
„Ihr seht aus, als habt ihr es eilig“, ertönte eine freundliche Stimme hinter Dolores.
„Ahh, ein Geist“, schrie sie und rannte zu mir.
„Nein du Nuss, das ist nur eine Oma“, ich deutete in ihre Richtung und schüttelte den Kopf.
„So weit bin ich auch wieder nicht um ein Geist zu sein“, lächelte sie.
„Können sie uns vielleicht helfen? Wir müssen morgen Mittag in Orania City sein. Das Problem ist aber, dass wir nicht mehr können“, verzweifelt, sah ich sie an.
„Natürlich, kommt mit. Ich habe bestimmt noch ein Pokémon–Extrem-Board für euch“, sie ging an uns vorbei und wir liefen ihr hinterher.
In wenigen Minuten, waren wir an ihrem Haus und die übergab uns ein Board.
„Wie jetzt, nur eins?“, wunderte sich Dolores.
„Ich hab nur eins für euch. Tut mir wirklich leid.“
„Egal, eins reicht uns. Danke sehr, wir werden es Schwester Joy geben, damit sie es ihnen wiederbringt“, ich nahm das Board und schleifte Dolores mit mir.
„Und jetzt?“
„Wie gesagt, du steigst auf Glurak und ich nehme das hier“, ich wedelte mit dem Brett vor ihrer Nase herum.
Sie rief ihre Pokémon zurück und stieg auf mein Glurak. Ich nahm das Board, gab Luxio die dazugehörige Leine und stieg auf.
„Ok, dann wollen wir mal“, rief ich den Beiden zu.
Glurak flog in die Luft, während Luxio zu rennen anfing.
„Wow Luxio, pass auf!“, doch ich lag schon auf dem Boden und kullerte gegen einen Baum.
„Tina, alles ok?“, hörte ich Dolores über mir rufen.
„Ja, passt schon“, ich rappelte mich auf, wobei mir nicht entging, dass mein linker Arm schmerzhaft pochte, genau wie mein Kopf.
Ich ging auf Luxio zu und stellte mich wieder auf das Brett und wir fuhren, etwas vorsichtiger, wieder los.
„Legt noch einen Zahn zu, es wird ja gleich wieder hell“, ich sah zum Himmel hinauf, der lila schimmerte.
Meine Pokémon beschleunigten und holten ein letztes Mal alles aus sich heraus.
Doch nach 15 Minuten vollen Körpereinsatz, brach Luxio zusammen und auch Glurak flog immer tiefer und streifte schon die Wipfel der Bäume.
„Luxio! Glurak, komm runter“, es landete neben uns.
„Dein Luxio stirbt gleich“, Dolores zeigte auf das zusammengesackte Pokémon.
„Ich bin nicht blind“, schon hatte ich eine Flasche Wasser bereit und gab ihm was davon.
Dolores, gab Glurak in der Zeit was von ihrem Wasser ab.
„Ihr beide solltet euch jetzt ausruhen. Kommt zurück“, ich rief sie in ihre Pokébälle, auch wenn Glurak sich anfangs sträubte.
„Jetzt müssen wir laufen“, stellte Dolo fest.
„Dann lass uns auch losgehen, wir haben...was, wir haben schon 9 Uhr?“, ich sah entsetzt auf meine Armbanduhr und fing an zu rennen.
„Renn nicht so, dann bist du zu schnell außer Puste“, meinte sie uns lief entspannt auf mich zu.
„Wir müssen uns aber beeilen und dort hinten scheint der Wald aufzuhören“, ich deutete in die Richtung in die ich gerannt bin.
Etwas langsamer als ich wollte, gingen wir schließlich in die Richtung.
Der Weg, war weiter als erwartet. Es dauerte fast eine halbe Stunde bis wir aus dem Wald waren.
Vor uns erstreckte sich nun eine wunderschöne große Wiese.
„Guck dir mal die süßen Pokémon an“, Dolores zeigte auf ein paar Rattfratzbabys.
„Schön, aber wir müssen los, also komm schon“, ich nahm ihre Hand und zog sie mit mir übers Feld.
Gegen 11 Uhr erreichten wir dann auch das Pokémon Center und ich konnte Schwester Joy dazu überreden, der netten alten Dame das Board wieder zu geben.
„Tina, es ist viertel vor 12, wir müssen zum Hafen!“, Dolores packte mich grob am linken Arm und ich fing an vor Schmerz zu schreien.
„Pass doch auf! Egal, lass uns gehen“, ich funkelte sie etwas böse an und hielt mir meinen Arm.
„Wenn er dir so weh tut, solltest du ihn untersuchen lassen“, schlug Schwester Joy vor.
„Das geht nicht, wir haben es eilig. Wir müssen um 12 Uhr auf der Fähre zu den Zinoberinseln sein“, erklärte ich ihr und lief in Richtung Tür.
Sie rief mir noch nach, dass es auf dem Schiff auch eine Schwester Joy gebe und ich ihr mal einen Besuch abstatten sollte.
Ich winkte ab und Dolores und ich rannten in Richtung Hafen, wo wir das Schiff ganz knapp erreichten.
„Lass uns in unsere Kabine gehen. Ich will jetzt nur noch schlafen“, gähnte ich.
Nachdem wir uns zwei Mal auf dem Schiff verlaufen hatten, fanden wir unsere Kabine und legten uns etwas schlafen.

~

Als ich erwachte, war Dolores verschwunden.
Ich sah auf die Uhr. Es war 20 Uhr abends.
‚Wahrscheinlich ist sie was essen oder draußen auf dem Deck‘, überlegte ich und ging hinaus.
„Hey Tina!“
„Hä?“, ich drehte mich rum und sah Hannah vor mir, „Hannah?“
„Wie geht’s?“
„Hast du Dolores gesehen?“, ohne auf ihre Frage zu reagieren, ging ich hoch zum Deck.
„Die ist was essen, komm ich bring dich zu ihr“, sie packte mich an der linken Hand und riss mich mit.
„Lass mich los!“, schrie ich sie an als wir vor Dolores standen.
„Ist ja gut, kein Grund mich anzuschreien“, sie ließ mich los und sah mich etwas beleidigt an.
Ich biss mir auf die Lippen, um nicht meine Aggressionen an ihr auszulassen.
„Tina du auch mal wach?
„Ja, gehen wir zu Schwester Joy?“, fragte ich sie.
„Wieso zu Schwester Joy?“, wollte Hannah wissen.
„Tina hat sich weh getan“, antwortete Dolores für mich.
Hannah zeigte uns den Weg zu ihr. Als wir in der Krankenstation ankamen, waren wir die Einzigen.
„Hallo, was kann ich für euch tun?“, begrüßte sie uns nett.
„Schwester Joy aus Orania City hat gemeint ich solle bei ihnen vorbeischauen wegen meinem Arm. Wir hatten keine Zeit, dass sie ihn untersuchen konnte“, erklärte ich Joy.
Sie untersuchte ihn und meinte ich hätte ihn Verstaucht. Sie machte eine streng riechende Salbe drauf und verband ihn.
„Ich sag ja du solltest zu Schwester Joy“, meinte Dolores rechthaberisch.
„Bin ich doch, also was willst du?“
„Aber nur weil Schwester Joy dir das gesagt hat“, sagte sie.
„Wie kommst du eigentlich auf das Schiff?“, fragte ich an Hannah gewandt.
„Ich hab in Azuria ein Päckchen von Satoshi bekommen. Und ihr auch, hat mir Dolores schon erzählt.“
„Ähm ok. Weißt du, wann wir da sind?“, wir waren gerade in der Kantine angekommen und ich griff richtig zu.
„Morgen früh hab ich gehört.“
„Tina, du bist ja schlimmer als Jenni!“, warf Dolores mir vor, als ich mich mit einem vollbeladenen Teller mit allem Möglichen drauf an den Tisch setzte.
„Lass mich, ich hab übelsten Hunger“, mit einem lauten Knurren bestätigte mein Magen diese Aussage.
„Kommt davon, wenn man den ganzen Tag nichts isst“, warf Hannah ein.
„Tut mir leid, dass ich im Schlaf nicht essen kann“, sagte ich in einen bissigen Ton.
Schweigend nahm ich mein Essen ein genau wie die anderen.
„Gehen wir noch aufs Deck bevor wir pennen gehen?“, fragte ich schließlich als wir die Teller wegbrachten.
„Ja“, rief Dolores und riss uns mit.
Auf dem Deck ließen wir unsre Pokémon raus und sahen ihnen beim Spielen zu.
„Ey Tina, Lust auf nen Kampf?“, fragte Hannah und warf ihrem Lapras etwas zu Essen zu.
„Nein jetzt ned.“
„Was, wieso? Sonst willst du doch auch immer kämpfen“, sagte sie etwas enttäuscht.
„Weil ich jetzt keine Lust habe!“
„Ja ok, das geht auch netter“, sie wandte sich ihren Pokémon zu.
„Du hast nie im Leben nur ein Pokémon gefangen. Wo sind die anderen oder das andere?“, misstrauisch durchbohrte ich sie mit meinem Blick von hinten.
„Selbst wenn ich noch ein Pokémon hab, was geht dich das an?“, wenn Blicke töten könnten, wäre ich jetzt aufgeschlitzt.
„Also hast du noch ein Pokémon, wo ist es? Hast du auch ein Ei bekommen oder hast du es dir gefangen?“
„Wo es ist spielt keine Rolle. Und was laberst du von nem Ei?“
„Ha wir haben also als Einzigen welche bekommen“, rief Dolores rein mit einer Spur von Stolz.
„Dolores und ich haben jeweils ein Pokémon Ei von Prof. Eich bekommen. Hab gedacht ihr auch. Naja anscheinend ja nicht. Also, was hast du für eins?“, erzählte ich ihr.
„Was ich für ein Pokémon hab kann dir egal sein. Wie bist du überhaupt an dieses Garados geraten?“, ein wenig ungläubig sah sie es an.
„Ich hab es als Kapador gefangen du damit Misty besiegt. Aber das braucht dich nichts anzugehen“, dabei betonte ich das dich.
„Ich geh jetzt“, Hannah rief ihr Lapras zurück und verschwand mit ihrem Psiana unter Deck.
„Was warst du gerade so gemein zu ihr?“, wollte Dolores auch sofort wissen.
„Ach was weiß ich“, ich lehnte mich an das Geländer und sah zu den Sternen auf, wobei ich bemerkte, dass sie eine ganz andere Anordnung hatten wie bei uns.
„Komm gehen wir auch schlafen“, Dolores nahm ihr Vulpix auf den Arm, was Pummeluff gar nicht zu gefallen schien, da es seine Backen aufblies und beleidigt drein schaute.
Ich nickte, sah noch einmal zu den Sternen auf und rief alle meine Pokémon zurück.

~

„Tina, wach auf! Wir sind da!“
„Was ist los?“, benommen und im Halbschlaf sah ich mich um.
„Wir müssen jetzt vom Schiff“, rief Hannah die wie aus dem Nichts im Zimmer stand.
„Wo kommst du jetzt her?“, fragte ich verwirrt, während Dolores mir die Decke wegzog.
„Aufstehen!“, schrien beide zu mir.
„Ja, ja, ich bin so gut wie fertig“, hastig sprang ich aus dem Bett und zog mich um.
Wir schnappten unsere Rucksäcke und rannten runter vom Board.
„Da seid ihr ja“, am Steg wo das Schiff hielt, wartete Satoshi und sein Mitarbeiter, der deutsch sprach mit Jassi auf uns.
„Hey“, zusammen kamen wir auf sie zu.
„Ich hatte noch gar keine Gelegenheit mich vorzustellen. Mein Name ist Alexander, nennt mich aber Alex. Ich arbeite bei Game Freak und übersetze was Satoshi sagt, aber dass habt ihr ja schon mitbekommen“, Alex schüttelte uns drei die Hände.
„Wie ich gehört habe, habt ihr beiden eure Eier bekommen“, sagte Satoshi, auf Japanisch
„Was fa Eier?“, warf Jassi ein.
„Pokémon Eier, die hat uns Professor Eich geschenkt. Ha, und euch nicht“, stolz zeigte Dolores auf ihr Vulpix.
„Ach ja stimmt, meine Pokémon“, ich warf zwei Bälle, aus denen Luxio und Glurak rauskamen.
„Woar, wie assi! Ich will auch ein Ei bekommen“, empört sah sie uns und die Pokémon an.
„Wenn ihr beide auch eins wollt, müsst ihr ebenfalls den Professor aufsuchen.“
„Tss, mach ich auch“, sagte Jassi.
„Gleich nach den Zinoberinseln geh ich dort hin“, stimmte Hannah zu.
„Ich hab noch eine Überraschung für euch. Gehen wir ins Pokémon Center“, Satoshi und Alex liefen in eine Richtung und wir alle hinterher.
„Jassi, wo warst du eigentlich die ganze Zeit?“, wollte ich wissen.
„Ich war in Prismania City und jio“, sagte sie beifällig.
„Und Tina, wie viele Orden hast du?“, fragte Hannah neugierig.
„Drei und du?“
„Zwei, ich hab die Arena in Mamoria ausgelassen. Werd sie aber herausfordern, wenn ich nach Alabastia gehe“, meinte sie etwas nachdenklich.
„Den einen Orden hast du ja quasi geschenkt bekommen“, warf Dolores ein.
„Ich wollte ihn ja nicht annehmen schon vergessen?“
„Aha, wie Ash alles Mitleids Orden?“, fragte Hannah spöttisch.
„Ich gebb da gleich Mitleids Orden!“, rief ich wütend.
Wir betraten in diesem Moment das Pokémon Center und jemand schlug mir in den Bauch, sodass ich mich vor Schmerz krümmte.
„Was zur Hölle?“, begann ich.
„Ich hab doch gesagt ich schlag dich“, rief eine weibliche Stimme triumphierend.
„Jenni?“, wunderte Dolores.
„Damit hab ich jetzt echt ned gerechnet“, wisperte ich mich immer noch krümmend.
„Tut‘s schön weh?“, fragte sie lachend nach.
„Du hast echt den falschen Moment er-“
„Thomas!“, schrie Dolores und rannte an mir vorbei.
„Hä? Was ist los?“, fragte ich verwirrt und richtete mich auf.
Aber da wurde ich auch schon auf den Boden gezerrt.
„Wollt ihr mich eigentlich alle verarschen?“, wollte ich, etwas aggressiv, wissen.
„Schatz!“, Mira saß plötzlich auf mir und umarmte mich.
„Was machst du hier?“, ich drückte sie an mich, auch wenn ich innerlich noch kochte.
„Na, mir haben dich vermisst“, ertönte eine mir bekannte Stimme.
„Jessi! Joshie!“, rief Dolores voller Freude.
„Was soll der Scheiß? Wieso seid ihr alle hier? Ich will mal ne Erklärung“, verwundert aber auch voller Freude, sah ich meine Freunde und Thomas an.
„Ich dachte, du und die anderen würden sich freuen“, begann Alex für Satoshi.
„Tun wir auch!“, bestätigte Dolores für uns alle.
„Warum sollen wir dann „auserwählte Kinder“ sein, wenn unsere Freunde einfach herkommen dürfen wenn sie wollen?“, man hörte mir förmlich an das ich wütend darüber war, dass meine Freunde da waren.
„Ich dachte, es würde dich freuen sie wiederzusehen. Immerhin hast du sie über eine Woche nicht gesehen, geschweige denn Kontakt mit ihnen aufgenommen.“
Es schien, als würden mich alle Blicke durchbohren.
„Ach lasst Tina, die war gestern schon so komisch“, versuchte Dolores die Stimmung zu lockern, denn die Spannung war zum Greifen.
„Ey Dolores, ich hab ein Krawumms. Und ich will jetzt gegen dich kämpfen“, sagte Thomas und zerrte sie hinter sich aus dem Center.
„Hey, ich will zugucken“, Jessi nahm Joshie an der Hand und ging den anderen beiden hinterher.
„Kommt wir gehen auch“, schlug Alex vor und wir machten uns gemeinsam auf den Weg zum Kampffeld hinterm Pokémon Center.
„Wer ist Schiedsrichter?“, fragte Thomas uns.
„Ich will, ich will“, rief Jessi und rannte auf ihre Position.
„Das die überhaupt weiß, wo se sich hinstellen soll“, flüsterte ich Jassi zu, die wie ich grinste.
„Ok, kämpft! Los hopp, machen“, forderte sie Thomas uns Dolores auf.
„Alles klar Jessi“, ich konnte mich einfach nicht zurückhalten und lachte lauthals los, sowie Jassi und Hannah.
„Ey Schatz, die lache mich aus“, meinte sie vorwurfsvoll zu ihrem Freund.
„Wir kämpfe 1 vs. 1. Los Krawumms“, Thomas holte sein Krawumms und zeigte, dass er bereit sei.
„Oki, los Raichu. Mach ihn Platt“, Dolores fing schon fast an zu tanzen.
„Das kann ja mal was werden...“, flüsterte ich mehr zu mir selbst als zu den anderen.
„Krawumms, los Durchbruch“, befahl Thomas.
„Power-Punch“, Dolores hüpfte richtig auf der Stelle als sie das sagte.
Beide Attacken trafen sich, und die Pokémon wurden durch die Wucht zurückgeschleudert.
Staub wirbelte auf, doch das störte weder Thomas noch Dolores.
„Donnerblitz!“
„Hyperstrahl!“
Hyperstrahl traf auf Donnerblitz und schien ihn zu absorbieren.
„Ausweichen“, versuchte Dolores.
Doch die gegnerische Attacke schleuderte das Raichu schon durch die Luft.
„Wo ist die Power, die es im Vertaniawald noch hatte?“, fragte ich und war völlig auf den Kampf fixiert.
„Wah, Raichu!“, Dolores war ihr Entsetzten anzusehen.
Raichu schaffte in der Luft einen rückwärts Salto und mit Hilfe seines Schwanzes, gelang es ihm mit den Füßen aufzukommen.
Es schnaufte einige Male tief durch. Dann startete es eine gewaltige Donnerattacke, die den Boden aufspaltete und tiefe Risse zu sehen waren.
„Dolores!“, rief ich.
„Raichu, hör auf!“, versuchte sie ihr Pokémon zu beruhigen.
Donner traf Krawumms, das unter furchtbaren Schmerzen litt.
„Jessi!“, Joshie konnte sie gerade noch rechtzeitig beiseite schupsen und sie vor der Attacke schützen.
„Alda Tina, mach doch was anstatt dumm rumzustehen! Und du ach Hannah!“, meinte Mira zu uns.
„Ja, worauf warten wir eigentlich noch?“, wollte Hannah wissen.
„Nein, noch nicht“, ich hielt sie am Arm fest um sie am Handeln zu hindern, „Lass uns erst abwarten, ob die Zwei es ned selbst hinbekommen.“
„Tina mach was, Raichu jagt uns noch in die Luft“, schrie Dolores mir zu.
„Das hab ich dir im Vertaniawald schon gesagt. Du bist seine Trainerin und musst lernen mit Reichu’s Power umzugehen. Anscheinend hat es schlechte Erfahrungen gesammelt. Immerhin rastet es immer aus, wenn du mit ihm kämpfst. Ist dir das noch nicht aufgefallen? Eben der Donnerblitz, war viel schwächer als der im Wald. Doch diese Donnerattacke jagt und gerade in die Luft. Lass dir lieber schnell was einfallen bevor wir nur noch ein Häufchen Asche sind“, ich versuchte ihr so zu verstehen zu geben, dass ich ihr hierbei, vorerst, nicht helfen würde.
„Wieso willst du ihr ned helfe? Wir gehen noch alle deswegen drauf und jetzt lass mich los!“, schrie mich Hannah an.
„Sie muss lernen mit Raichu klar zu kommen. Was soll sie sonst machen, wenn wir nicht da sind und ihr helfen können?“, ich sah wieder zu Krawumms, dass immer noch unter der Donnerattacke stand.
„Alda Tina, ich geh hier fast drauf und du stehst da gechillt rum. Geht’s noch?“, kam es von Jessi.
„Raichu! Was soll das? Wir kämpfen doch nur. Und jetzt hör mit der Scheiße auf!“, Dolores redete ununterbrochen auf ihr Pokémon ein, doch es zeigte keinerlei Reaktion.
„Krawumms, setzt Durchbruch ein!“, rief Thomas in voller Verzweiflung.
Krawumms, nahm alle seine Kräfte zusammen und stürmte auf Raichu zu. Mit Durchbruch, schlug es Raichu auf den Kopf.
Dieses hörte schlagartig auf Donner einzusetzen und blickte uns an, als wäre es aus einer Trace erwacht.
„Hm“, nickte ich, „Geht doch.“
„Ich glaub wir belassen es auf ein Unentschieden“, schlug Alex vor, der mit Jassi und Satoshi hinter einer Wand hervorkam.
„Lass es lieber erst dann wieder kämpfen, wenn du dir vollkommen sicher bist, dass es nicht wieder einen Anfall bekommt“, ich ging langsam auf Dolores und Raichu zu.
„Mach das nie wieder!“, geschockt sah sie ihr Pokémon an, das Tränen in den Augen hatte.
„Hör auf mit Vorwürfen. Tu lieber etwas dafür, dass das nie wieder passiert“, sagte ich ruhig und sah beide innig an.
„Machst du jetzt einen auf Pokémon-Professor?“, fragte Jassi spöttisch.
Nach diesem kleinen Schock, gingen wir rein ins Center, wo uns Schwester Joy schon über den Lärm ausfragte.
Wir aßen was und verbrachten den restlichen Tag damit, uns von den bisherigen Ferien zu erzählen.
„Ist die Arena eigentlich hier oder auf der Seeschauminsel?“, fragte ich Hannah, als wir in unsrem Zimmer mit Jassi und Mira in unseren Betten lagen.
„Können wir ja morgen mal herausfinden“, sagte sie bloß.

~

„Aufstehen!“
„Wa...was?“, riefen Mira und ich gleichzeitig und ich flog aus meinem Bett.
„Aufstehen!“, rief Hannah, während Jassi die Vorhänge beiseite zog und das Fenster öffnete.
„Alda spinne ihr?“, platze es aus Mira.
„Ja ey, ihr habt sie nicht mehr alle. Wetten, es ist erst 9 Uhr?“, rief ich ebenfalls außer mir.
„Eigentlich acht, aber egal“, korrigierte Hannah mich.
„Soll ich euch Mal eine verpassen? Nur weil ihr keine Langschläfer seid! Und jetzt lasst mich in Ruhe schlafen“, wütend kroch ich wieder in mein Bett und auch Mira drehte den anderen den Rücken zu.
„Wuhu, wuhu“, tanzend kam Jenni in unser Zimmer.
„Was soll die Scheiße jetzt? Ich will schlafen“, verdutzt sahen wir zu wie Jenni, Dolores, Jessi und Joshie in unser Zimmer kamen.
„Jenni hat euch gehört und gemeint jetzt könnte sie uns auch wecken“, an dem Blick den Dolores und die anderen mir zuwarfen erkannte ich, dass sie ebenfalls unsanft geweckt wurden.
„Wie wär’s damit, ihr drei verschwindet und wir fünf schlafen noch ne Runde“, schlug Jessi vor.
„Nein, wir gehen jetzt alle Frühstücken und dann die Arena suchen“, bestimmte Hannah.
Jessi zu wiedersprechen hatte jedoch fatale Folgen für sie und auch für Jassi und Jenni.
„Jetzt halt mal die Luft an, wir lassen uns weder von kleinen Arschis, noch von großen Arschis was sagen! Und an deiner Stelle wär ich Vorsichtig, unausgeschlafene Jugendliche können ziemlich Aggressiv werden“, zischte Dolores und nicht nur sie sah die Drei mürrisch an.
„Machen es Fenschda zu und verpissen euch“, schrie Mira unter ihrer Bettdecke.
„Müsse jo ned gleich so Aggressiv gen“, meinte Jenni und ging gefolgt von Hannah und Jassi aus dem Zimmer.
Das Fenster war geschlossen und Tür abgesperrt. Jessi zog die Vorhänge zu und kletterte zu Joshie ins Bett, da wo Jassi noch kurz vorher gelegen hatte.
Dolores beschlagnahmte Hannahs Bett und ich zog die Decke über den Kopf und schlief wieder ein.

„Na, diesmal besser drauf als vor ein paar Stunden?“, fragte Hannah, mit einem beleidigtem aber auch vorsichtigem Unterton nach.
„Lass Tina lieber in Ruhe“, meinte Joshie der mit einer Schüssel Müsli sich zu uns setzte.
„Ja ey, die war immer noch mies drauf als wir aufgestanden sind“, Dolores, Jessi und Mira kamen alle mit ihrem Frühstück in der Hand auf uns zu.
„Das bessert sich noch. Immerhin bin ich jetzt da“, Mira setzte sich neben mich und bediente sich an meinem Brötchen.
„Es sind Ferien und wenn mich da jemand um 8 Uhr morgens weckt, kann er froh sein wenn ich ihm keine verpasse“, grummelte ich vor mich hin uns biss in mein Salamibrötchen.
„Tolle Laune, die ihr alle habt“, murrte Hannah.
„So sind se hald-“, meinte Jenni kopfschüttelnd.
„-wenn man sie ned schlofe losst gen se Aggressiv“, beendete Jassi Jennis Satz.
„Bei so Leuten kann ich echt auf ihre Anwesenheit verzichten.“
„Dann geh doch. Hopp, los ich dacht du willst uns ned also hopp verschwinn“, forderte Jessi zu unserem Vergnügen auf.
„Schatz, so kannst du doch ned kleine Kinder behandeln. Wie haste das Praktikum denn gemeistert, wenn du so zu dehne bist?“, fragte Joshie zum Spaß.
„Oh Schatz, hör auf mich zu verarsche“, mit einem gespielten, verzweifelten Unterton kuschelte sie sich an ihn und gab ihm einen Kuss.
„Naja, besser so als wenn er dir Steine bringt“, lachte ich.
„Stimmt, wir sind in einer anderen Welt Schatz. Hier gibt’s bestimmt ganz viele seltene Steine für die Sammlung“, warf er ein.
„Oh Tina, wieso musst du den immer auf so Ideen bringe“, beschuldigte Jessi mich plötzlich.
„Der wäre früher oder später e auf die Idee gekommen. Spätestens beim nächsten Stein“, während ich lachte, verschluckte ich mich an meinem Brötchen.
„Alda ned sterbe“, Mira schlug mir ein paar Mal fest auf den Rücken bevor ich mit würgen und husten aufhörte.
„Hä, was für Steinsammlung?“, wollte Jenni dann auch wissen.
„Ei, Jessi hat früher Steine gesammelt“, grinste Joshie.
„Oh Schatz, dass musste doch ned jeden sagen“, gespielt drehte sie sich von ihm weg.
Er drehte sie wieder zu sich lachte sie kurz an und gab ihr noch einen Kuss.
„Ah, wie ich sehe, seid ihr auch schon auf den Beinen“, Alex und Satoshi stießen zu uns.
„Hannah, Tina ihr wollt doch sicher zur Arena der Zinnoberinsel. Falls ihr sie sucht, sie liegt ca. 10 Kilometer im Norden“, sagte Satoshi, auf Japanisch zu uns.
„Jetzt wissen wir wenigstens ungefähr wo sie liegt“, murmelte ich nachdenklich.
„Ihr seid Freaks, ihr könnt die Arena gar nicht verfehlen“, sagte Jenni lachend.
„Bei Tinas Orientierungssinn wär ich mir da nicht so sicher. Der ist genauso scheiße wie der von Ash. Die ist drei Mal an der Arena von keine Ahnung wo vorbeigelaufen“, verkündete sie den anderen.
Während mich Hannah ungläubig ansah, genau wie Alex und Satoshi, lachten sich Jenni, Jassi einen ab. Jessi und Joshie waren zu sehr mit sich beschäftigt und sahen uns nur verwirrt an.
„Ich bin immer noch zwei Mal dran vorbeigelaufen. Nicht drei Mal“, gab ich gereizt zurück.
„Dann halt nur zwei Mal“, berichtigte sie sich.
„Machen wir uns dann also auf den Weg dorthin?“, fragte Hannah an mich gewandt.
„Ja, aber lass mich zuerst zu Ende Frühstücken“, bat ich sie.
Nachdem wir alle, mit ein paar Lachanfällen, zu Ende gefrühstückt hatten, nahmen wir etwas Proviant mit und gingen los. Alex und Satoshi meinten, dass sie nachkommen würden und blieben beim Pokémon Center zurück.
„Wo ist eigentlich Thomas?“, erst jetzt bemerkte ich, dass er fehlte.
„Wow, bemerkst du auch mal, dass er nicht da ist?“, fingen Jenni und Dolores an.
„Sorry, war mit anderen Sachen beschäftigt“, entgegnete ich launisch.
„Er ist am Strand. Sollte aber bald bei uns sein“, klärte mich Jessi auf.
Wir ließen alle unsere Pokémon raus. Und zu meinem Erstaunen musste ich feststellen, dass nicht nur Thomas ein Pokémon besaß. Jessi holte ein Eneco raus, während Jenni mir ihr Roselia vorstellte. Selbst Mira besaß ein Pichu, was mich ehrlich gesagt wunderte...
Und Joshie hatte ein Panflam.
„Ha, du hast wohl gedacht, dass ihr die einzigen seid die Pokémon haben oder?“, rieb Jenni mir unter die Nase.
Ich grummelte etwas Unverständliches vor mich hin, als plötzlich Thomas aus dem Busch sprang und uns erschreckte.
„Erschrocken?“, fragte er uns grinsend, während Jessi ihm einen vorwurfsvollen Blick zuwarf.
„Ich wird hier gemobbt“, rief sie.
„Ja, das wirst du doch immer oder ned?“, fragte ich lachend.
Jessi setzte einen entsetzten Gesichtsausdruck auf und wandte sich beleidigt ab.
Wir gingen weiter, bis Jessi nach einer Viertelstunde nicht mehr konnte.
„Was soll das? Wir sind doch gerade erst losgelaufen. Und ich hab vor heute noch bei der Arena anzukommen“, maulte Hannah, als sich Jessi auf einen Stein setzte und nicht mehr weiter wollte.
„Ich hab dir ja gesagt, dass wir mit Jessi an der Seite nicht weit kommen“, sagte ich an Dolores gewandt.
„Ey, ich bin halt nicht die sportliste“, meinte sie zu ihrer Verteidigung.
„Schieb deinen Arsch jetzt in Bewegung, ich will noch zur Arena“, mit einem drohenden Blick sah ich sie an, aber sie rührte sich kein Stück.
„Dann halt auf ne andere Tour. Glurak“, ich zog die Schultern hoch, schüttelte mit dem Kopf und gab Glurak zu verstehen, dass es Jessi packen soll.
Mein Pokémon nahm Jessi in den Arm und flog hoch über uns.
„Na Schatz? Schöne Aussicht von da oben?“, fragte Joshie lachend nach.
„Keine Panik, Glurak passt schon auf sie auf“, meinte ich zu Joshie, dessen Blick etwas besorgt wirkte unter Jessis Schreien und ihren Versuchen sich aus Glurak’s Griff zu befreien.
Da Glurak Jessi flog, kamen wir auch viel schneller voran.
Alle Unterhielten sich, vor allem Jenni und Joshie die sich köstlich zu amüsieren schienen was Jessi gar nicht passte. Thomas und Dolores, waren ebenfalls beide in ein Gespräch vertieft. Mira lief zwischen Hannah und mir her während unsere Pokémon fröhlich herumtollten.
Ich spürte, wie mich Hannahs Blicke ab und an zu durchbohren schienen.
Wenn ich ihr den Vortritt bei der Arena lasse, könnte ich vielleicht herausfinden, was ihr drittes Pokémon ist, dachte angestrengt nach.
Es ließ mir keine Ruhe, ich wollte unbedingt wissen, wieso sie so ein Geheimnis draus machte.
„Wah“, rief ich aus den Gedanken gerissen.
„Pass doch auf Tina“, rief Dolores, denn ich bin über ihr Vulpix gestolpert.
„Tut mir ja leid. Aber wieso rennt es mir auch im Weg rum?“, ich streichelte ihr Pokémon als Entschuldigung.
Es genoss die Streicheleinheit und Glurak landete neben mir.
„Wenn du das noch einmal machst kannst du was erleben“, Jessi kam ziemlich wütend auf mich zu und verpasste mir eine Backpfeife.
Ich schluckte meine Wut runter.
„Hättest du deinen Arsch bewegt wäre das auch nicht nötig gewesen“, zischte ich und bemühte mich, mich zu beruhigen.
„Sind wir da?“, fragte Dolores und auch Thomas sah mich erwartungsvoll an.
„Schatz, reg dich ned so auf“, besänftigte Joshie Jessi, die sich über ihre Haare aufregte.
„Was schaut ihr mich immer bei so Sachen an? Sehe ich etwa so aus, als ob ich diese Welt in und auswendig kenne?“
„Was bischen jetzt so gereizt Schatz?“, wollte Mira meinen Wutausbruch erklärt bekommen.
„Du kennst die Welt doch auswendig, also was willst du?“, Jenni zuckte die Schultern.
„Eine Serie und ein Spiel sind was ganz anderes als wirklich und wahrhaftig hier zu sein. Außerdem kennt Hannah Kanto genauso gut wie ich“, erst jetzt bemerkte ich, dass wir am Fuße eines Berges standen.
„Lass uns mal raus gehen. Ich glaube wir sind da“, Hannah ging mit ihrem Psiana an uns vorbei und fing an den Berg zu erklimmen.
Der Berg war sehr steil und bewachsen, weshalb wir nur mühsam vorankamen. Hannah lief mit ihrem Pokémon einige Meter voraus. Ihr Pokémon rutschte auf einen wegrollenden Stein aus und fiel rücklings den Berg runter.
„Psiana“, rief Hannah erschrocken und wirbelte herum.
„Alles ok?“, fragte ich das geschockte Pokémon, das jetzt in meinem Armen lag.
Ich setzte mich gerade wieder auf, denn Psiana hat mich überrollt.
„Du hast mein Pokémon aufgefangen“, Hannah sah leicht erstaunt aus, dass ich mir diese Mühe gemacht habe.
„Ähm, wieso sollte ich es denn den Berg runterfallen lassen? Du weißt doch, dass ich für Pokémon alles tue“, ich setzte ein Lächeln auf, das sie nur misstrauisch erwiderte.
„Du bist die ganze Zeit so komisch drauf, da kann man nie wissen was als nächstes von dir kommt“, meinte Dolores und auch die anderen warfen mir forschende Blicke zu.
„Wenn man mich auch nicht schlafen lässt“, murmelte ich.
„Du warst auf dem Schiff schon so“, sagte Hannah.
„Da hab ich auch ne Nacht durchgemacht. Außerdem hatte ich eine Gehirnerschütterung und meine Hand ist Verstaucht. Da darf man doch wohl Stimmungsschwankungen haben“, ich fühlte mich in die Enge getrieben.
„Können wir nicht einfach weitergehen bevor das hier zu einem Streit ausartet?“, fragte Thomas zaghaft.
Ich nickte und wollte gerade den Berg weiter gehen, als ein Magbrant vor mir auftauchte.
„Ich kann‘s mir denken“, mein Blick durchbohrte das wilde Pokémon richtig.
„Ah, ihr seid also meine nächsten Gegner. Ich bin der Arenaleiter Pyro“, ein älterer Mann kam, mit einem breiten Grinsen im Gesicht, auf uns zu.
„Sie sehen wirklich so aus wie der Pyro in unseren Spielen“, bemerkte Hannah, der ihn von oben bis unten musterte.
„Satoshi und Alex warten schon in meiner Arena auf euch. Kommt folgt mir“, er winkte uns in eine Richtung.
Auf dem Gipfel des Berges, stand seine Arena. Der Mann, der uns Pokémon brachte, stand lachend vor den Toren mit seinem Freund und winkte uns schon freundlich zu.
„Wer kämpft eigentlich zuerst? Du Tina? Oder lässt du Hannah den Vortritt?“,
wollte Alex von uns wissen.
„Von mir aus, kannst du zuerst Kämpfen“, ich sagte es völlig Gleichgültig, ohne Emotionen und sah sie auch nicht dabei an.
„Nein geh du ruhig vor“, meinte sie plötzlich.
„Ich hab aber gesagt, dass du zuerst kämpfen kannst.“
„Und wenn ich nicht will? Woher willst du wissen, dass ich diesen Orden haben will? Es gibt genug andere Arenen!“
„Wie wär‘s mit einer Essenspause?“, warf Joshie ein, bevor alles zu eskalieren drohte. Da alle mit lautem Geschrei zustimmten, lud uns Pyro ein, auf einer nahegelegenen Wiese zu essen.
Wir legten ein paar Decken aus, die wir aus der Arena hatten. Als alle drauf saßen und fleißig am Essen waren lehnte ich mich zurück und ließ mich mit dem Rücken auf die Decke fallen.
Müde drehte ich mich zur Seite und legte meinen Kopf auf Miras Schoß. Schlafen, das war mein einziger Gedanke.
Ich sah mir den Himmel an und genoss einfach die Sonne auf meinem Gesicht.
Irgendwann schloss ich meine Augen und döste vor mich hin. Ein leichter Luftzug ließ mich sie wieder öffnen. Doch als ich sie öffnete, war es Windstill.
Hab ich jetzt schon Hallos? Da war doch eben ein Windstoß oder nicht? Muss wohl geträumt haben, mein Blick schweifte über die Wiese, Bäume und unsere Pokémon die sich aneinander kuschelten.
„Eure Pokémon verstehen sich glaub ich besser als ihr“, sagte Jassi, die meinem Blick gefolgt ist.
Ich ignorierte ihren Einwurf und die Blicke meiner Freunde, von denen manche zwischen Hannah und mir hin und her gingen.
„Du hast bist 1 Uhr mittags gepennt, sag bloß nicht, dass du immer noch müde bist“, leicht vorwurfvoll sah mich Thomas an.
„Die pennt hald de ganze Tag. Wundert mich, dass sie so weit gekommen ist, wenn die immer schläft“, Jassi schüttelte ihren Kopf und unsere Blicke trafen uns.
Was wollen die eigentlich von mir? Soll ich jetzt ausrasten oder erwarten die, dass ich einfach weiterschlafe, in meinem Kopf hämmerte es.
Ich versuchte das Gerede der anderen auszublenden und kuschelte mich noch mehr an Mira.

~

Langsam öffnete ich meine Augen und wollte mich aufrichten, doch mir fehlte irgendwie die Kraft dazu.
„Na, auch mal wach?“, hörte ich eine Fremde Männerstimme freundlich sagen.
„Was? Wo bin ich? Wieso tut mir mein Kopf weh? Und wer bist du?“, fragte ich los, als sich die verschwommene Umgebung festigte und ich einen Jungen, etwas älter als ich an meinem Bett sah.
„So viele Fragen auf einmal“, grinste der Fremde mich an und drückte mich zurück in das Kissen.
„Lass mich los“, verwirrt über den Jungen an meinem Bett und der Tatsache, dass ich alleine war und nicht wusste wo ich bin, breitete sich eine gewisse Hilflosigkeit in mir aus.
„Keine Angst. Du bist in der Arena der Zinnoberinsel. Ich hab dich hergetragen, als du bei deiner Freundin auf dem Schoß eingeschlafen bist. Ähm...das mit deinem Kopf tut mir leid...auf der Treppe bin ich ausgerutscht und wir sind gegen die Wand gefallen. Ich hab gehört, du hattest eine Gehirnerschütterung. Hoffe der Sturz hat das nicht schlimmer gemacht“, er sah mich mit einem entschuldigtem Blick an.
„Das erklärt wenigstens etwas. Wo sind meine Freunde und Pokémon? Und ich weiß immer noch nicht, wer du bist“, ich startete erneut einen Versuch mich aufzurichten und diesmal hinderte er mich nicht daran.
„Sie sind unten. Du hast uns einen ziemlichen Schrecken eingejagt. Hast wohl Alpträume oder so gehabt, hast plötzlich angefangen zu zittern und zu reden. Deine Freunde meinten, dass es besser wäre, wenn sie nicht dabei sind wenn du aufwachst. Hatten glaub ich Angst, du könntest wieder wütend werden. Aber wenn man dich so schlafen sieht kann man das kaum glauben“, er half mir mich aufs Bett zu setzte.
„Ach so, werde ich auch noch beim Schlafen beobachtet“, grinste ich und hatte plötzlich gute Laune.
Er lachte. „ Was soll ich denn sonst die ganze Zeit machen. Außerdem hab ich zwischendurch auch mal geschlafen. Ach ja, ich bin Benjiro, aber nenn mich Ben. Satoshi ist mein Onkel, aber meine Familie lebt in Deutschland, Frankfurt. Meine Eltern sind beide aus Japan“, erzählte er mir, während ich mir eine Weste überzog und meine Schuhe suchte.
„Das ist jetzt nicht wirklich dein Ernst oder?“, fragte ich ungläubig.
„Doch, guck nicht so. Nur weil du schon mal von mir geträumt hast“, er fing an zu lachen.
„Woher“, begann ich leicht entsetzt, „Wie?“
„Du hast mindestens zehn Mal meinem Namen gesagt“, grinste er.
Ich will gar nicht wissen in welchem Zusammenhang ich ihn gerufen habe...
„Dein Gesichtsausdruck ist wirklich himmlisch. Hör auf so entsetzt zu gucken. Falls es dich tröstet, deine Freunde haben davon nichts mitbekommen. Die haben in anderen Zimmern geschlafen“, Benjiro nahm mir meinem Rucksack ab und führte mich raus.
Während wir die anderen suchten, fiel mir erst jetzt sein guter Körperbau auf.
Er trug eine abgetragene Jeans und ein rotes T-Shirt. An beiden Armen, hatte er Lederarmbänder an und seine Haare waren schwarz und zerzaust.
„Bisasam, Bisaknosp, Bisaflor“, rief Jenni als Ben und ich kamen und bekam einen Lachanfall, genau wie Dolores.
„Oh komm, hallen es Maul“, trotz Jennis blöder Bemerkung die nur Dolores, sie und ich verstanden, konnte ich ein grinsen nicht unterdrücken.
„Na, wie war die Nacht?“, wollte Thomas von Ben wissen.
„Schön liebe gemacht?“, prustete Jenni.
„War ja kaum zu überhören Tina“, lachte Jessi und jetzt brachen alle Beteiligten in Lachen aus.
„Wie laut hab ich geschrien?“, zischte ich leise zu Ben der wie ich rot anlief.
„Ähm...sagen wir‘s so, du wurdest immer lauter...“
„Ich will glaub gar nicht wissen was ich alles geschrien hab“, flüsterte ich verlegen, worauf er nur noch mehr errötete.
Kein gutes Zeichen, dachte ich fieberhaft.
„Ben! Ich komme Ben“, rief Jessi und brach, wegen ihrem Lachanfall, zusammen.
Die Verlegenheit wandelte sich langsam zur Wut um. Wütend über mich und meinem Traum, vor allem, weil ich mich nicht mal dran erinnern konnte, was ich überhaupt geträumt hatte.
„Ihr scheint euch ja prächtig zu amüsieren. Tina, Ben, wollt ihr denn nichts essen?“, fragte Pyro, der mit Alex und Satoshi zu uns kam und die Gruppe Jugendlicher lachen sah.
„Nein danke, mir ist der Appetit vergangen“, sagte ich schroff.
„Komm, in der Küche stehen sicher noch ein paar Brötchen für uns“, Ben nahm meine Hand, in der anderen hielt er meinen Rucksack, er ging wieder auf das Gebäude zu und ich ließ mich von ihm mitreißen, was nur noch lauteres Gelächter zu Folge hatte.
„Das kann ich mir noch ne ganze Weile lang anhören“, ich biss in mein Brötchen, während Ben mir zusah. „Willst du nichts essen?“
„Nein ich hab heute Nacht was gegessen, war schon vor den anderen wach“, entgegnete er.
„Du wirst Pyro heute herausfordern oder?“
„Ich weiß nicht...eigentlich wollte ich Hannah den Vortritt lassen“, murmelte ich.
Seine Augen schimmerten im Licht, dass durchs Küchenfenster kam, dunkelbraun, mit einem leichten hellen Schimmer.
„Na ihr Zwei? Kommt ihr heute noch?“, Jessi kam mit Joshie zu uns.
„Wir kommen ja schon“, ich stellte meinen Teller beiseite und wollte meinem Rucksack überwerfen, doch Ben hatte ihn schon geschnappt.
„Ich kann ihn auch selbst tragen. Ich brauch keinen der mir hilft“, entgegnete ich.
„Was ist wenn ich ihn tragen will?“, gab Ben zurück.
Er sah mich an und wartete ab.
„Wenn’s dir Spaß macht“, ich zuckte mit den Schultern und ging an Jessi und Joshie vorbei, gefolgt von Ben.
„So, wer kämpft denn nun heute gegen mich?“, wollte Pyro nun endlich wissen.
Hannah und mein Blick trafen sich.
Sie wirkt so entschlossen, ich frag mich nur für was.
„Ich fordere sie zuerst heraus“, sie wendete ich dem Arenaleiter zu.
„Schön, dann lass uns doch gleich mal anfangen. Ihre Freunde dürfen doch sicher zusehen oder?“, fragte Pyro zur Sicherheit.
„Von mir aus.“
Wir folgten ihm alle in die Arena, die in einem Vulkankrater lag.
„Viel Glück“, hauchte ich Hannah zu als ich an ihr vorbei ging, zu den anderen, die alle an einer Wand standen.
„Danke.“
„Wir kämpfen 1 vs. 1“, rief Alex.
„Sind sie der Schiedsrichter?“, wollten wir leicht verwirrt wissen.
„Ja.“
„Magbrant, komm her“, auf einem Felsen im Vulkankrater, erschien Magbrant und sah noch stärker aus als Gestern.
„Psiana, machen wir sie fertig“, Hannah warf einen Ball und ihr Pokémon landete elegant vor Magbrant.
„Hier haben doch auch Glurak gegen Magma gekämpft oder nicht?“, die Frage war eher an mich als an meine Freunde, trotzdem antwortete mir Ben.
„Ja genau, sei geehrt, dass du auch hier kämpfen darfst“, grinste er mich frech von der Seite an.
„Kennst dich also mit Pokémon aus?“, ich sah ihn skeptisch an, doch da begann der Kampf schon.
„Psiana, Spuckball!“, rief sie.
Ihr Pokémon feuerte den Spuckball ab. Magbrant machte keine Anstalten, auszuweichen und bekam einen Volltreffer ab.
„Alda is das dumm“, meinte Mira neben mir.
„Warts ab“, flüsterten Ben und ich gleichzeitig, worauf sie nur verdutzt schaute.
„Flammensturm“, befahl Pyro seinem Magbrant.
Die Temperatur am Krater stieg schlagartig an, als ein Sturm aus Flammen auf Psiana zuraste.
„Psychokinese.“
Psiana übernahm die Kontrolle über die Flammen und schleuderte sie auf Magbrant zurück.
Sie setzte noch Psychoschock hinzu, was die Wirkung verstärken sollte.
Als die Attacken auf Magbrant einschlugen, hielt es seine Hände etwas vor sein Gesicht um es zu schützen.
„Feuerschlag“, am es von Pyro.
Sein Pokémon gehorchte und raste auf Psiana zu, während sich seine Faust mir Feuer umhüllte.
„Ausweichen und Spuckball!“
„Sie spekuliert also auf die Schnelligkeit und die Dynamischkeit ihres Psiana“, behauptete ich mal.
„Wenn sie sich da mal bloß nicht verschätzt“, murmelte Ben.
Ich musterte ihn aus dem Augenwinkel und richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf den Kampf.
Magbrant riss gerade in diesem Moment herum, zerschlug den Spuckball und schleuderte Psiana mit Feuerschlag zu Boden, worauf es anfing zu brennen.
„Psychoschock!“
Magbrant wurde weggeschleudert und fiel vom Felsen. Er schlug im Krater, an einer Wand an und konnte sich nur mit Mühe festhalten.
Erschöpft, kletterte es wieder zu Psiana zurück die nur auf es wartete.
„Hyperstrahl.“
Magbrant machte sich fertig, doch Psiana war etwas zu schnell für ihn.
„Spuckball und dann Psychoschock!“
Psiana stand gerade hinter Magbrant, was eine sehr günstige Position war und feuerte die Attacke ab, um gleich mit Psychoschock nachzusetzten.
Die Kombi hatte ihre Wirkung, denn Magbrant sackte zu Boden und der Kampf war beendet.
„Glückwunsch“, ich war die erste die Hannah erreichte.
Sie lobte gerade ihr Pokémon als sie sich dankend zu mir drehte.
Jetzt weiß ich zwar immer noch nicht, was ihr drittes Pokémon ist aber was soll‘s, dachte ich lächelnd.
Pyro übergab ihr den Vulkan Orden, den sie uns noch stolz präsentierte und wir gingen aus der Arena.
„Na, überlegst du schon fieberhaft welches Pokémon du einsetzten wirst?“, wollte Ben wissen.
„Die Entscheidung ist schon gefallen, als ich den Berg gesehen habe“, neckend schupste ich ihn etwas weg.
„Ihr versteht euch ja richtig gut, dafür dass ihr nur eine Nacht zusammen verbracht habt“, stellte Joshie fest.
„Ach kommen, hallen alle es Maul“, sagte ich und Verdrehte die Augen.
Den restlichen Tag durfte ich mir das Gelächter meiner Freunde anhören, während Hannah von ihren Orden schwärmte.
„Wo schlafen wir eigentlich?“, wollte ich dann von den anderen wissen.
„Da, wo wir heute Nacht auch geschlafen haben. Das heißt, du in Bens Armen“, lachte Jenni.
„Super, muss ich mir wenigstens Nachts nicht euer Gelaber antun“, ich drehte mich zur Tür, wo zu meiner Überraschung Ben stand.
Ich konnte nicht mehr abbremsen und lief ihm direkt in die Arme.
„Wow, nicht so stürmisch. Wir haben noch die ganze Nacht“, ich hätte am liebsten eine Gescheuert für diese Aussage aber entschied mich dann doch dafür mitzuspielen.
„Na dann komm Schatz. Worauf warten wir noch?“, ich stieß die Tür auf und drückte ihn hindurch.
Er ließ sie sofort in Schloss fallen und wir warfen uns lachend auf mein Bett.

~

„Gut geschlafen?“, flüsterte Ben in mein Ohr.
Ich streckte mich etwas und bemerkte erst jetzt, dass ich in seinen Armen lag.
„Wieso lieg ich bei dir?“, fragte ich leicht irritiert.
„Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du nicht nur im Schlaf redest, sondern auch Schlafwandelst?“, grinste er mich frech an und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
„Ist jetzt nicht dein Ernst oder?“, erschrocken setzt ich mich auf, woraufhin er nur lachte.
„Wieso hast du mich nicht wieder in mein Bett getragen?“
„Hab ich einmal, doch zehn Minuten später warst du wieder neben mir. Und du hast so friedlich geschlafen, da wollte ich dich nicht wecken“, er saß sich ebenfalls auf und schenkte mir ein liebevolles Lächeln.
„Sag mir wenigstens, dass ich diesmal nichts gerufen habe“, flehte ich ihn an.
„Du hast nur ab und an meinen Namen geflüstert. Aber hattest keine Alpträume oder so“, meinte er verlegen.
„Wie viel Uhr haben wir?“
„Halb elf. Die meisten sind aber schon wach. Ich hab sie die Treppen runtergehen gehört“, er warf die Decke von uns und kletterte aus dem Bett.
Ben zog sich eine Jeans an und streifte sich ein frisches T-Shirt über den Kopf.
Ich kroch ebenfalls aus dem Bett und zog mich um. Dabei merkte ich, wie sein Blick, leicht verlegen, kurz an mir haften blieb.
Doch er wandte sich schnell ab, um das Fenster zu öffnen und frische Luft rein zu lassen.
„Können wir?“, wollte ich wissen.
„Ja, du kannst deinen Rucksack ruhig hier lassen“, meinte Ben, als ich ihn gerade aufheben wollte.
Ich ließ ihn liegen und ging zur Tür. Ben und ich gingen direkt in die Küche wo Jenni, Jassi, Hannah und Thomas am Esstisch saßen.
„Na Tina, wie war die Nacht?“, fragte Jenni leicht spöttisch.
„Gut und deine?“, erwiderte ich, während ich mir einen Teller und ein Brötchen nahm.
Ben setzte sich zwischen mich und Thomas. Er nahm sich ebenfalls Brötchen und Teller und machte sich ans Frühstücken.
Noch während dem Frühstück, erschienen Jessi, Joshie und Dolores.
„Diese Nacht nicht so wild angegangen wie gestern?“, fragte Jessi lachend.
„Nein, dafür war diese intensiver“, antwortete Ben grinsend.
Die anderen starrten uns nur ungläubig an und ich stieß Ben leicht in die Seite.
„Du musst denen nicht alles erzählen“, meinte ich zwinkernd.
Wir beide fingen an zu lachen und genossen die Blicke meiner Freunde.
„Was habt ihr denn immer so gute Laune in letzter Zeit?“, wollten Pyro, Alex und Satoshi von uns wissen.
Diesmal lachten alle los und Satoshi grinste mich und Ben fast unmerklich an.
„Tina, bereit zum Kampf?“, wollte Pyro wissen, nachdem ich mich beruhigt hatte.
„Ja, bin gleich soweit“, lächelte ich freundlich.
Schnell schlang ich mein Brot hinunter und wartete auf die andere, um zur Arena zu gehen. Pyro war mit den beiden Erwachsenen schon am Kampffeld, als wir dort ankamen.
„Die Regeln sind die Gleichen wie Gestern. Jeder hat ein Pokémon. Der Kampf ist vorbei, wenn ein Pokémon einer Seite nicht mehr weiterkämpfen kann“, erklärte Alex mir, während ich mich auf meine Position stellte.
„Ok. Los Glurak, wir haben schon lange nicht mehr gekämpft“, ich warf seinen Pokéball und es erschien vor mir.
„Magbrant“, sagte Pyro und sein Pokémon stellte ich vor meins.
„Viel Glück“, kam es noch von meinem Freunden.
„Danke...aber das brauch ich nicht“, zwinkerte ich ihnen zu. Insbesondere Hannah die nur grinste.
„Die hat zu viel Pokémon geguckt“, meinte Jenni kopfschüttelnd.
„Vielleicht hat‘s ihr auch was gebracht. Mal sehen was sie von Ash alles gelernt hat“, Ben verschränkte seine Arme und starrte auf die Pokémon, Pyro und mich.
„Flammenwurf!“
„Du auch Glurak!“
Beide Attacken prallten aufeinander.
„Oh sind die blöd. Wieso setzten die Feuer gegen Feuer ein?“, wollte Jenni wissen.
„Die sind nicht blöd, sie testen nur die Stärke des anderen“, versuchte Hannah zu erklären.
„In die Luft Glurak!“
„Hol es mit Flammensturm runter.“
„Weich aus!“
Glurak weichte geschickt aus und näherte sich gleichzeitig Magbrant.
„Eisenschweif.“
„Halt es mit Feuerschlag auf“, befahl Pyro kühl.
„Leit den Schlag um!“, schrie ich plötzlich.
Da Glurak mir öfter beim Karate zu gesehen hat, wusste es genau was ich meinte. Es gab mit einer geschickten Bewegung etwas nach und leitete den Feuerschlag an seinem Körper vorbei.
Magbrant kippte vorn über und fiel zu Boden.
Glurak machte einen vorwärts Salto und donnerte Magbrant mit Eisenschweif in den Fels.
„Jio ey, das hat se alles von mir!“, behauptete Jassi empört.
„Hä? Was redest du für Scheiße? Das hab ich in deinem Verein gelernt aber ned von dir“, stellte ich klar.
Doch Pyro und Magbrant nutzten meine Unachtsamkeit, um einen Gegenangriff zu starten.
Magbrant schlug mit Feuerschlag Glurak direkt ins Gesicht und es fiel auf den Fels, vor Magbrants Füße.
„Du solltest dich besser konzentrieren, sonst wird dieser Kampf schneller enden, als du gucken kannst“, warnte mich Pyro.
Ich knurrte nur leise auf diese Bemerkung. „Reiß es von den Füßen!“
Mit seinem Schwanz, zog Glurak in Magbrants Kniekehle, vorauf es hinfiel und Glurak durch den Schwung wieder auf die Beine kam.
Pyros Pokémon stand wieder auf und beide stellten sich wie Boxer gegenüber.
„Ähm, ich dacht eigentlich, dass wär ein Pokémon Kampf und kein Karate oder Boxwettbewerb“, bemerkte ich.
„Wer siegen will muss flexibel sein“, lachte Pyro, was mir etwas Angst machte.
„Na wenn sie unbedingt in einem echten Sportkampf verlieren wollen. Ist mir recht“, ich zuckte mit den Schultern und wartete Pyros Angriff ab.
„Wie du willst, mal sehn ob du als Sportlerin mehr drauf hast, wie als Pokémon Trainerin. Feuerschlag.“
„Das war unter der Gürtellinie. Wehr mit Sotouke ab und kontre mit Jokuembi!“, rief ich voller Elan.
Gott sei Dank, konnte Glurak mit diesen Begriffen was anfangen, sonst hätte ich ziemlich dumm aus der Wäsche geguckt.
Da Glurak zu kurze Arme für einen richtigen Jokuembi hat, schlug er Magbrant mit der Faust in den Bauch.
Dieser Wollte meinem Pokémon wieder mit Feuerschlag angreifen, doch Glurak wehrte mit einem Block in Kokuzudachi ab, zog ihm ein Beim weg und warf ihn zu Boden.
„Genug oder soll ich mal loslegen?“, fragte ich gereizt, aber auch triumphierend.
„Wenn das schon alles war, war das ja eine wirklich schlechte Leistung“, gab Pyro gelangweilt zurück.
„Flieg in die Luft Glurak“, es sah mich kurz an, flog aber trotzdem über uns. „Ich trete nicht nach Leuten und Pokémon, die schon am Boden liegen.“
„Wirklich sportlich. Magbrant, zeigen wir ihnen, dass wir immer wieder aufstehen. Hyperstrahl.“
Glurak wurde von Hyperstrahl getroffen und zu Boden gerissen, stand aber wieder auf.
„Flammensturm!“
„Stahlflügel!“
Glurak flog direkt durch den Flammensturm und rammte Magbrant.
„Geowurf!“
Mein Pokémon packte Magbrant und nahm es mit in die Luft um Geowurf auszuführen.
Sie flogen in der Luft ein paar Saltos und Glurak ließ Magbrant auf dem Boden aufschlagen.
Durch den Aufprall wurde ein wenig Staub aufgewirbelt.
Als dieser sich verzog sah man, dass Magbrant KO gegangen war.
„Der Kampf ist vorbei. Tina hat gewonnen“, verkündete Alex.
Pyro rief sein erschöpftes Pokémon zurück und kam auf mich zu.
Glurak landete gerade neben mir, als er mir meinen Orden überreichte.
„Toller Kampf“, lächelte er mir zu.
Ich erwiderte es nur schwach und wandte mich meinen Freunden zu, die auf mich zukamen.
„Jetzt fängt die hier schon mim Karate an“, meckerte Mira als Spaß.
„Jaja, alles von mir“, behauptete Jassi.
„Schwätzen ke Scheiß“, sagte ich.
„Interessanter Kampf Schatz“, zwinkerte Ben.
„Pokémon Karate, mal was neues“, lachte Jenni.
„Auf so etwas kommst echt nur du“, grinste Hannah.
„Ich hab Hunga“, jammerte Jessi.
„Wie wär’s, wenn wir wieder zum Pokémon Center gehen?“, fragte Alex, der mit Satoshi zu uns stoß.
„Ja“, stimmten wir alle zu.
„Wetten, Jessi kann schon nicht mehr, wenn wir vom Berg runter sind?“, Dolores warf ihr einen prüfenden Blick zu.
„Wenn sie es überhaupt bis unten schafft, wär das ein Wunder“, grinste Thomas.
„Schatz, Schatz, ich wird schon wieder gemobbt“, Jessi zeigte vorwurfsvoll auf uns, wobei wir nur zu lachen anfingen.
„Ach, der Stein hier macht das alles wieder gut“, Joshie übergab ihr einen Vulkanstein und lachte.
„Oh Schatz, ich wird nur verarscht“, jammerte sie.
Wir gingen alle auf unsere Zimmer, um unser Gepäck zu holen.
„Kommst du mit uns?“, fragte ich Ben, als wir alleine im Zimmer waren.
„Klar. Aber wenn Jessi läuft, kommen wir erst am Pokémon Center an, wenn wir in Rente gehen“, grinste er.
„Ja, das glaube ich auch.“
Wir warteten unten auf die anderen um uns von Pyro zu verabschieden.
Alex und Satoshi blieben noch bei der Arena.
Inzwischen wussten wir, dass ein Abra sie zur Arena teleportiert hatte.
„Oh ich kann nimme. Könne ma ne Pause mache?“, fragte Jessi am Fuße des Berges.
„Was hab ich gesagt?“, schüttelte Thomas den Kopf.
„Ich würde ja jetzt sagen, Glurak trägt sie, aber es ist noch erschöpft vom Kampf“, grübelte ich laut.
„Wie wäre es, wenn mein Glurak sie trägt?“, erkundigte sich Ben und erntete verwunderte Blicke. „Ich fasse das mal als ja auf.“
Er holte sein Pokémon hervor und gab ihm Anweisungen. Jessi ließ sich ohne großen Wiederstand abführen und wir liefen zum Pokemon Center der Zinnoberinsel.
„Ich hab so einen Hunger“, jammerten wir alle, als wir vor dem Gebäude standen.
Wir betraten das Center und teilten uns in Gruppen auf. Jessi, Dolores und Jenni kümmerten sich um das Futter der Pokémon, während Ben und ich draußen die Tische deckten. Der Rest, versuchte was zum Essen zu besorgen.
Als alles fertig vorbereitet war, hauten wir richtig rein.
„Ey die Sonne geht gleich unter. Sollen wir noch schnell an den Strand uns den ansehen?“, schlug Joshie vor.
Alle stimmten ein und gemeinsam rannten wir zum Strand. Auf den Dünen ließen wir uns nieder.
Jessi kuschelte sich an Joshie, während Ben zu mir rückte und Thomas, Jenni und Dolores zusammen saßen. Mira, Hannah und Jassi saßen direkt neben mir.
Zusammen starrten wir in den Sonnenuntergang.

~

„Morgen Kinder“, begrüßte uns Axel und Satoshi.
„Morgen“, antworteten wir.
Ausnahmsweise, waren wir alle schon um elf Uhr wach.
„Wie müssen euch noch etwas sagen. Mira, Thomas, Jessica, Joshie und Jenni...ihr müsst morgen wieder abreisen“, übersetzte Alex Satoshis Worte.
„Was?!“, riefen wir entsetzt.
„Tina, Hannah, Jasmin, Dolores und Ben, ihr bleibt doch hoffentlich noch oder?“, wollten die Zwei dann von uns wissen.
„Ja“, sagten wir eher kleinlaut.
„Wieso darf Ben auch bleiben und wir müssen gehen?“, wollte Jenni von den Erwachsenen wissen.
„Er war schon vorher hier gewesen. Ben ist eine Woche nach den Drei in die Pokémonwelt gekommen“, erklärte Alex.
„Oh wie unfair“, rief Mira.
„Lasst uns diesen Tag dann einfach genießen“, schlug Hannah vor, als wir alle anfingen Trübsal zu blasen.
„Hannah hat Recht. Komm mir gehen an de Strand“, ich stand auf um mein Frühstück weg zu räumen.
„Ja, Strand“, die ganzen Mädels waren schneller weg, als die Jungs gucken konnten.
Eine halbe Stunde später, standen alle Strandfertig vorm Center.
„Jetzt lasse ma die Sau raus“, rief Jenni motiviert und rannte zum Meer.
„Ihr habt kein Alkohol dabei oder?“, fragte Hannah skeptisch.
„Ned das ich wüsste, aber bei Jenni weiß man nie“, provozierte ich sie etwas.
Am Strand angekommen, breiteten wir erst mal Decken aus und machten Musik an. Aus dem Pokémon Center hatten wir uns einen Gettoblaster geliehen. Dank einem USB-Kabel und Jassis und Dolores‘ Handy, hatten wir dann auch gute Musik. Und Mira hatte ihr IPod auch noch dabei.
Mit guter Laune liefen wir auf die Wellen zu.
Gegenseitig tunkten wir uns und ließen uns auf den Wellen treiben.
Jessi blieb fast die ganze Zeit draußen, weil sie ihre Haare nicht nass machen wollte. Doch die anderen ließen sich alle auf diesen Spaß ein.
Mira sprang mich gerade von hinten an, als ich mit Ben redete und ich wurde von einer Welle mitgerissen.
„Alda spinnst du?“, rief ich und rückte meinen Bikini zurecht.
„Alda, dei Gesicht is zu geil“, lachten sie und Hannah.
„Das bekommste zurück!“, schrie ich und packte sie.
Mira wehrte sich mit allem möglichen und biss mir schließlich in die Schulter.
„Ah, das tut weh!“, rief ich und tunkte sie ein paar Mal in die Wellen.
„Alda Tina du Spaßt“, Mira schlug mir nochmal mit Nachdruck in den Bauch.
„Ned streite“, Hannah stellte sich zwischen uns, um uns auseinander zu halten.
„Lass die lieber. Die wisse schon was die mache“, meinte Jenni und ging aus dem Wasser zu Jessi und Joshie, der sich zu ihr gesellt hatte.
„Genau, hau lieber ab bevor du die nächste bist“, rieten Mira und ich ihr.
„Geh doch nicht immer auf kleine Kinder los Schatz“, sagte Ben grinsend.
„Lass mir doch den Spaß“, zwinkerte ich.
Nach Stunden im Wasser holten die Jungs Essen aus dem Pokémon Center und wir schlugen uns den Bauch voll.
„Oh Dolores, was soll ich die ganzen Ferien ohne dich machen?“, jammerte Jenni.
„Du hast doch noch andere Freunde“, kam es von ihr.
„Und ein Pokémon“, ergänzte Hannah.
„Mach mit Felix einfach Party“, grinste ich.
„Ohne euch Party ist langweilig“, heulte sie weiter rum.
„Musste aber aushalten. Ich komm definitiv nicht zurück“, sagte ich ernst.
Wir betrachteten noch ein letztes Mal zusammen den Sonnenuntergang, als Jenni aus dem Nichts eine Kühlbox rausholte.
„Lasst und hier wenigstens einmal Party machen“, sagte Jenni und blickte in die Runde.
„Ich bin ganz deiner Meinung“, stimmten Joshie und Mira sofort zu.
Jessi, Thomas, Dolores und Ben sahen eher unschlüssig aus und Hannah protestierte richtig.
„Ich finde, dass das keine gute Idee ist“, murmelte ich.
„Bitte“, Jenni sah mich mit Engelsaugen an und die anderen stimmten in ihren Blick mit ein.
„Na gut, aber ned zu viel“, mahnte ich.
„Wow, der Alki hat keine Lust auf Alk“, grinste mich Jessi an.
„Oh Tina, du bist doch dumm. Sauf wo anders aber ned in der Pokémonwelt!“, schrie mich Hannah an.
„Wenn du den Anblick nicht sehen kannst, hau ab“, riefen wir, was sie wohl etwas kränkte.
Joshie drehte die Musik lauter und das Bier wurde rumgereicht. Am Schluss gab ich mich der Atmosphäre doch hin und konnte meinen Vorsatz wenig zu trinken nicht richtig halten.
„Alda Tina, die hat Korn und was zum mische dabei“, staunte Mira und schnappte sich beides und wir bereiteten vier Becher mit dem Gemischten vor. Dolores mischte einen Satz Karten und fing an auszuteilen.
„Ich hab keine Lust auf Saufspiele“, log ich, als Hannah wieder zu uns kam.
„Hör auf Scheiße zu reden, du hast schon ein Ass“, kommandierten Dolores und Mira.
„Jaja, schon gut“, ich nippte am Becher und trank, etwas weniger als die Hälfte, aus.
„Von wegen wenig trinken. Du säufst genau so viel wie die anderen“, erkannte Hannah enttäuscht.
„Tut mir Leid“, nuschelte ich mit schwerem Kopf.
„Ach komm, sei ruhig. Ich geh lieber, sonst schlag ich dir den Becher noch aus der Hand“, sie wendete sich ab, um ins Center zu gehen.
Ich sah ihr traurig hinterher, weil ich meinen Vorsatz nicht eingehalten hatte.
„Die beruhigt sich schon“, winkte Mira ab.
„Soll uns mal nicht den Spaß verderben“, Joshie exte gerade den restlichen Becher.
„Die ist gerade voll der Moff“, stellte Jessi fest.
„Kann einem schon leidtun“, flüsterte Thomas.
„Na, wenn ich der jetzt hinterher renn, schreit die mich e nur an. Da kann ich auch hier bleiben“, ich wendete mich wieder unserer kleinen Runde zu, die von Taschenlampen beleuchtet war.
„Ich geh mal nach unseren Pokémon gucken und hol mir noch was zum Essen“, Ben stand auf und ging ebenfalls zum Center.
Nach wenigen Minuten ging ich ihm hinterher um zu sehen, was er wirklich machte.
Ich fand ihn in meinem Zimmer mit Hannah zusammen, die mit sich zu kämpfen schien.
„Die wollte nicht viel trinken. Das hat man ihr förmlich angesehen. Aber die anderen haben sie deswegen noch mehr dazu gedrängt“, erklärte er ihr.
„Sie muss doch nicht das machen, was andere ihr sagen!“, rief sie aufgebracht.
„Das zu tun was andere sagen, oder das tun zu müssen was andere einem aufzwingen sind zwei ganz unterschiedliche paar Schuhe“, ich kam durch die Zimmertür getorkelt und stellte mich, an Ben gestützt, Hannah gegenüber.
„Was machst du hier?“, wollte sie wissen.
„Mich nochmal dafür endschuldigen“; sagte ich mit fester Stimme.
„Das du überhaupt noch gerade laufen kannst“, murmelte Ben.
„Halts Maul, so viel hab ich wirklich nicht getrunken!“, schrie ich ihn an.
„Wieso bist du dann so aggressiv?“, wollten beide wissen.
„Na, weil ich es hasse, wenn jemand sagt ich bin voll und ich hätte zu viel getrunken, obwohl ich gar nicht so viel getrunken habe“, erklärte ich ruhig.
„Hm. Ok, gehen wir jetzt alle wieder an den Strand?“, fragte er uns.
„Ich bleib hier. Was soll ich bei euch?“
„Ok, dann bleib ich auch“, diese Antwort hatte sie wohl nicht erwartet, denn sie sah mich verwirrt an.
„Gut, ich geh den anderen schnell Bescheid sagen, dass du hier bei Hannah bist“, Ben ging aus dem Zimmer und ich wollte mich hinlegen, als mir auffiel, dass ich noch eine Flasche Bier in der Hand hielt.
„In diesem Zimmer herrscht absolutes Alkohol verbot“, sagte Hannah prompt, als ich den Inhalt schnell trinken wollte.
Ich stellte mich vor das Zimmer, trank die Flasche aus und schmiss sie im Zimmer in den Mülleimer.
„Zufrieden?“, fragte ich und zog mir eine Boxershorts und ein Top über.
„Nein, nicht wirklich“, schnaubte sie und setzte sich ans Fenster.
Ich legte mich ins Bett und schlief ein, bevor sie noch etwas sagen konnte.

~

Ich streckte mich und rieb mir die Augen, als ich bemerkte, dass jemand an meinem Bett saß
„Wow, wir haben halb zehn und du bist schon wach? Weltwunder“, sagte Hannah spöttisch vom Fenster her.
„Und das, nach einer Party“, grinste Ben der an meinem Bett saß.
Ich blinzelte ein paar Mal, um mich an das helle Licht im Zimmer zu gewöhnen.
„Ich hab wenigstens keinen Kater“, gab ich mürrisch zurück.
„Die anderen haben am Strand geschlafen“, rief mir Hannah zu, als ich das Zimmer nach ihnen absuchte.
„Und du? Hast du die ganze Nacht am Fenster gehockt? Und was machst du hier überhaupt?“, fragte ich beide.
„Wir haben die restliche Nacht geredet. Wir konnten beide nicht schlafen. Und dir beim Schlafen zuzusehen ist manchmal wirklich amüsant“, lachte Ben und auch Hannah fing an zu grinsen.
„Über was habt ihr so geredet? Und was hab ich heute Nacht wieder angestellt?“, wollte ich wissen, während ich mich schwankend umzog.
„Ähm...du ziehst dich einfach mal so vor uns um? Hast du zu viel getrunken? Wir haben über dich uns so geredet“, Hannah musterte mich und öffnete dann das Fenster.
„Wieso sollte ich mich nicht hier umziehen? Und nein, ich habe nicht zu viel getrunken“, gab ich zurück.
„Du riechst nach Rauch“, bemerkte Ben, als ich mich zu ihm aufs Bett setzte.
„Was? Oh, das ist alles Jennis Schuld. Ich geh erst mal duschen und danach gehen wir Frühstücken?“, beide nickten und ich verschwand aus dem Zimmer.

„Heute gehen sie alle. Was mach ich dann den Restlichen Tag? Und wie kommen sie eigentlich zurück?“, fragte ich die beiden, in der Hoffnung einer wüsste es.
„Sie gehen durch ein Tor zurück. Und ihr geht heute Mittag erst mal wieder nach Orania“, sagte Alex, der sich zu uns und den Pokémon setzte.
„Wohin gehst du, wenn wir hier abreisen?“, wollte ich von Ben wissen.
„Ich werd‘ einfach irgendwo hinlaufen. Und du?“
„Ich brauch noch den Donnerorden“, sagte ich und gab meinen Pokémon noch etwas Futter.
„Eure Freunde haben sicher Hunger wenn sie aufwachen. Bringt ihnen doch diesen Korb mit Essen“, bat uns Schwester Joy.
„Ja ok. Dann können wir beide Garados und Lapras noch raus lassen“, Hannah, Ben und ich standen auf und nahmen den Korb mit Essen entgegen.
Unsere Pokémon begleiteten uns natürlich und am Meer angekommen, lief Hannah schon zum Wasser und rief ihr Lapras raus.
„Die schlafen ja echt noch“, stellte ich staunend fest, als Ben den Korb neben ihnen abstellte.
„Sollen wir sie wecken?“, fragte er mich.
„Nein, lass sie schlafen. Komm gehen wir auch zum Wasser.“
Dort ließ ich Garados raus, dass ein wenig mit Lapras spielte.
Doch plötzlich wurden die beiden Pokémon auseinander geschleudert.
„Lapras!“
„Garados!“
Entsetzt sahen wir unsere Pokémon an.
„Was zur Hölle war das denn?“, rief ich verwirrt.
„Deine Antwort schwebt über uns“, sagte Ben mit offenem Mund und zeigte hoch.
„Oh mein Gott. Das ist nicht echt ein Latias oder?“, jetzt fielen auch uns beide die Kinnladen runter.
Latias sah und schief an und fing an mit unseren Wasser-Pokémon zu spielen.
„Das ist nicht euer ernst“, staunte ich.
„Das muss ich haben. Psiana“, rief Hannah.
Doch aus einem Pokéball an ihrer Tasche, kam ein Raupi raus.
„Das ist nicht wirklich dir oder?“, ich war hin und her gerissen zwischen umfallen vor Staunen und Schwindel und einem Lachanfall.
„Oh, halt dein Maul! Mir ist im Wald ein Pokéball runtergefallen und auf das scheiß Raupi gefallen“, schrie sie wütend.
„Also wie bei Misty und Enton“, lachte ich.
Sie sah mich mit einem Blick an, der mich zum Schweigen brachte und rief ihr Raupi zurück.
„Halt die Klappe und lass mich Latias fangen. Los Psiana“, zischte sie und ihr Pokémon erschien sofort an ihrer Seite.
„Psychoschock!“
Latias machte sich schnell unsichtbar, sodass Hannah es nicht mehr ausfindig machen konnte. Aber das war auch nicht nötig, denn Latias tauchte neben ihr wieder auf und stieß Psiana spielerisch ins Wasser und wollte mit Hannah spielen.
„Ähm“, begann ich.
„Was issen das fürn Krach ey. Ich will penne“, rief Mira zu uns und alle anderen waren wach.
„Latias!“, schrie Jenni und wollte aufspringen, was aber nicht funktionierte.
„Ich glaub es mag dich“, grinste Ben Hannah an.
„Latias, willst du mich vielleicht begleiten?“, fragte Hannah zaghaft und streichelte es.
Latias nickte und beide strahlten vor Freude.
„Na dann komm“, Hannah nahm einen Pokéball und tippte ihn gegen Latias Stirn.
Das Pokémon wurde eingesogen und blieb drin. Hannah ließ es aber sofort wieder raus, wo es fröhlich rum flog und ziemlichen Wind machte.
„Aber mal ehrlich, was macht ein Latias hier?“, wollte ich nun doch wissen.
„Keine Ahnung, aber es muss Hannah anscheinend schon eine Weile unauffällig begleitet haben“, überlegte Ben.
„Oh, ich wollte Latias fangen!“, rief Jenni wütend.
„Im Korb ist Essen. Und jetzt halt lieber die Klappe. Du scheinst immer noch nicht ganz klar im Kopf zu sein“, ich schob Jenni zum Korb und beglückwünschte Hannah zu ihrem Fang.
„Das macht das mit Raupi bestimmt wieder gut oder?“, fragte ich lächelnd.
„Nein“, kam es prompt von ihr.
„Dann nicht“, ich zuckte mit den Schultern und kraulte mein Luxio zwischen den Ohren.
„Wir haben fast halb zwölf“, bemerkte Ben, der auf die Uhr sah.
„Dann ist der Abschied also nicht mehr weit“, murmelte ich und setzte mich neben Mira um die zu knuddeln.
„Alda, was gehtn mit dir?“, fragte sie verwirrt, erwiderte meine Umarmung aber.
„Gegen Mittag fährt unser Schiff zurück nach Orania und ihr geht wieder in die reale Welt“, erklärte ich mit bedrückter Stimme.
„Was?“, riefen alle entsetzt.
„Ich will aber noch ned gehen“, warf Jenni ein.
„Ja und? Wir müssen uns trennen“, Ben kam mit Hannah und den Pokémon zu uns.
„Und was ist mit unserem Kampf? Wir wollten ihn wiederholen, wenn du Raichu unter Kontrolle hast“, sagte Thomas zu ihr.
„Ich will nicht, dass ihr geht“, Dolores zog eine Schnute.
„Kommen doch enfach widda mit uns nach Hause“, schlug Mira vor.
„Nein, ich geh auf keinen Fall Heim“, rief ich sofort.
Ben hielt sich aus der Unterhaltung fast ganz raus und Hannah schüttelte nur ihren Kopf, um zu verstehen zu geben, dass sie auch bleiben würde.
„Ich bleib auch“, sagte Jassi.
„Ich auch. Ich kann Tina nicht alleine lassen. Die verhungert noch“, Dolores grinst mich an.
„Cool. Wow, hast du gerade behauptet, dass ich nicht für mich kochen kann?“, fragte ich wütend nach.
Alle lachten und ich stimmte nach einer Weile auch mit ein.
Doch dann kamen Satoshi und Alex auf uns zu und wir ahnten es schon.
„Das Schiff ist da. Ihr müsst gehen“, sagten sie und wir standen wortlos auf.
Zusammen liefen wir zum Hafen, nachdem wir unsere Sachen schnell geholt hatten.
Mira hatte meinen Rucksack versucht zu klauen und mit allem Möglichen gedroht, damit ich wieder mit nach Hause komme.
„Oh Tina, komm mit ma“, rief sie und klammerte sich an mich.
„Nein, die Ferien sind noch lange nicht rum.“
„Wir beide wünsche dir noch viel Spaß hier, mit Dolores zusammen“, sagte Jessi, in Joshies Armen, zu Dolores und mir.
Thomas verabschiedete sich von Dolores und sagte und Tschüss. Während ich mich von den anderen verabschiedete, redete Mira mit Hannah.
„Tina, du bleibst hier!“, schrie sie mich an, als ich meinen Pokémon aufs Schiff folgte.
„Mach kein Theater. Du bekommst mich nicht Heim“, ich zwinkerte ihr noch einmal zu und war auf dem Deck neben Dolores, Ben, Jassi und Hannah.
Wir winkten zum Abschied, als sich das Boot langsam in Bewegung setzte.
„Wie wär es mit einem Sonnenbad?“, schlug Jassi vor.
„Hört sich gut an“, stimmten Dolores und ich ihr zu.
„Ich geh was essen“, und mit diesen Worten war Hannah weg.
„Suchen wir unsere Zimmer, damit wir uns umziehen können“, sagte Ben und sah nach, welche Kajüte wir hatten.
Nach kurzer Suche fanden wir sie. Dolores und Jassi hatten eins und Ben und ich hatten eins zusammen. Hannah hatte ein Einzelzimmer.
Wir zogen unsere Badesachen an, wobei ich mich diesmal bei Dolores und Jassi umzog.
Fünf Minuten später standen wir am Pool des Schiffes und machten es uns bequem.
Den restlichen Tag chillten wir und sonnten uns.

~

„Liebe Passagiere, wir haben Orania City erreicht. Wir bitten sie, dass Schiff zu verlassen. Ich hoffe, sie hatten eine angenehme Fahrt. Beehren sie uns bald wieder“, ertönte es aus der Schiffsanlage.
Wir alle standen schon auf dem Deck und warteten, bis wir den anderen Gästen runter folgen konnten.
„So, und wo hin jetzt?“, fragte ich die anderen.
„Ich geh nach Alabastia und hol mir mein Ei“, sagte Hannah und wartete auf die Antwort von Jassi.
„Ähm...ich glaub ich geh nach Prismania City“, sagte diese.
„Ok, ich geh mal bye“, und damit war Hannah wieder verschwunden.
„Ich dachte, du willst auch dein Ei“, ich sah Jassi schief an.
„Mein Gott ich lauf doch nicht den ganzen Weg dorthin mit der da“, rief sie empört, als Hannah außer Hörweite war.
„Ja, so was hab ich mir schon gedacht“, lachte ich.
Jassi ging dann aber los, langsamer als Hannah und in eine andere Richtung.
„Wie ich dich kenne, gehen wir jetzt ins Pokémon Center“, sagte Dolores in der Hoffnung, dass wir doch woanders hingehen würden.
„Nein, diesmal nicht“, grinste ich, „Ich hab Hunger. Gehen wir was essen?“
„Oh, ist ja genauso schlimm“, sie schüttelte den Kopf und wir suchten einen Imbiss.
In kürzester Zeit, fanden wir am Strand ein Nudelsuppen Restaurant.
„Da gehen wir jetzt rein. Ich sterbe vor Hunger“, jammerte ich und stürmte in das Gebäude.
Ben empfahl uns etwas, was wir auch sofort nahmen.
Die Suppe schmeckte fantastisch und wir legten uns zum chillen an den Strand.
„Wolltest du nicht den Arenaleiter herausfordern?“, fragte Dolores.
„Doch nicht heute. Ich bin viel zu müde“, unsere Pokémon saßen neben uns und genossen ebenso die Sonne.
„Wenn du ihn nicht heute herausforderst, solltest du dir wenigstens schon mal Gedanken darum machen, mit welchem Pokémon du kämpfen willst“, meinte Ben neben mir.
Wir hatten uns in einer Strandkabine umgezogen und legten uns wieder zurück an unseren Platz.
„Mit Glurak zu kämpfen wäre am sinnvollsten denke ich oder? Ich meine, es ist eine Elektro-Pokémon-Arena. Da ist Garados ausgeschlossen und mit Luxio macht es kaum Sinn“, ich sah meine Freunde an, um ihre Meinung zu erfahren.
Aber noch bevor sie etwas dazu erwidern konnten, rannte ein Pokémon an uns vorbei.
„Hab ich Hallos oder war das gerade wirklich ein Riolu!?“, irritiert sah ich ihm nach.
„Los Leute, schnappt es euch! Hey Kinder, habt ihr gerade ein Riolu gesehen?“, fragte uns eine Horde schwarz gekleideter Männer.
„Ist gerade-“, wollte Dolores anfangen.
„Nö wieso, sollten wir?“, unterbrach ich sie schnell.
„Hm gut, wenn ihr es seht lasst es uns wissen. Schnell gehen wir in die Richtung!“, rief der Anführer der Männer und lief in Richtung Stadt.
„Die sahen ja mal gar nicht sympathisch aus“, Ben hob seine Sonnenbrille hoch und musterte die davon laufende Menschenmasse.
„Wieso hast du ihnen nicht gesagt, dass es da lang ist?“, Dolores zeigt in die Richtung, in die das Pokémon verschwand.
„Na wie Ben schon gesagt hat, die sehn scheiße aus. Außerdem will ich das Riolu also los, aufstehen.“
Glurak flog schon mal voraus, während ich Garados zurückholte und meine Sachen packte.
„Ihr liegt ja immer noch da“, bemerkte ich entsetzt.
„Du willst es fangen, nicht wir“, gab Dolores zurück.
Empört machte ich mich auf den Weg und Luxio zeigte mir den Weg.
Kurz darauf fanden wir schließlich Glurak, der schützend vor Riolu stand. Um sie herum standen Mitglieder des Team Rocket.
„Aus dem Weg oder wir greifen an!“, drohte einer von ihnen.
„Also das würde ich lieber sein lassen“, schrie ich und machte mich dadurch bemerkbar.
Die Rocktet Rüpel nahmen ihre Pokémon raus um uns anzugreifen. Glurak nutzte diesen Moment um ihnen Feuer unterm Hintern zu machen. Dabei fingen allerdings auch die Büsche und Bäume Feuer.
Ein Kampf zwischen Team Rocket, ihren Pokémon, dem Feuer und uns brach aus.
Durch den Rauch war kaum was zu sehen und von allen Seiten kamen Attacken auf uns zu.
Während das Feuer uns langsam aber sicher in die Enge trieb, konnte man das Geschrei von Glurak, Rocket Mitgliedliedern und Pokémon hören.
Da hat man mal ein Wasser-Pokémon und was ist? Kein Platz zum rauslassen, dachte ich wütend.
In all diesem Tumult sah ich Riolu durch die Menge rennen.
„Riolu!“, ertönte es von allen Seiten.
Es war wie ein Wettlauf, alle rannten auf einmal auf es zu, während die Pokémon einem Rückendeckung gaben.
Einer der Rüpel hatte es sich gepackt und wollte damit davon rennen, doch die Flammen schnitten ihm den Weg ab. Inzwischen waren wir von ihnen umzingelt.
Der Typ mit dem Riolu wisch zurück um sich nicht zu verbrennen, als ich ihn umrannte. Wir fielen beide zu Boden, und er begrub das Pokémon unter sich.
Riolu versuchte unter ihm hervor zu kommen.
Ich schlug dem Mann währenddessen ein paar Mal ins Gesicht.
Unter Schmerzen ließ er das Pokémon los und rollte bei Seite, um mich zu schlagen.
Schnell schnappte ich mir Riolu und schlug mich so gut es ging zu Glurak und Luxio.
Doch es gab kein richtiges entkommen. Die Flammen kletterten immer höher die Bäume hinauf und blockierten den Rückzug. Auf der anderen Seite sah es auch nicht besser aus. Team Rocket mit ihren Pokémon drängten uns immer mehr in die Enge und hinter ihnen, war ebenfalls eine Wand aus Feuer.
„Super“, murmelte ich vor Wut und Hitze kochend.
„Gib uns das Riolu und wir lassen dich und deine Pokémon laufen“, rief mir der Anführer zu.
„Und wovon träumst du Nachts?“, fragte ich spöttisch.
Er grummelte was und befahl den Angriff.
Ich drückte Riolu noch mehr an mich und Glurak und Luxio stellten sich vor uns.
Doch bevor irgendeine Seite angreifen konnte, durchbrach eine Aquawelle die Flammenwand und ein Bamelin erschien in der Mitte.
„Wo kommt das denn her?“, wollte der Rüpel wissen.
Bevor jemand antworten konnte, fing es an bedrohlich zu knirschen.
Der Baum hinter mir brach durch und fiel auf uns zu.
Voller Panik sprang ich, mit Riolu im Arm, aus dem Weg.
Team Rocket rannte panisch auseinander, während die Pokémon der jeweiligen Seite sich bekriegten.
Glurak schmetterte den Baum in Stückte und Bamelin war mit fünf Gegnern auf einmal beschäftigt.
Ein Ast des Baumes traf mich am Kopf und ich fiel mit meinem Kopf auf den Boden, und lies Riolu fallen.
Alles verschwommen sehend rappelte ich mich auf und sah noch einen von Team Rocket nach Riolu greifen.
Ich holte mit dem Fuß aus und trat so fest ich konnte auf ihn ein.
Dann schnappte ich mir Riolu und taumelte durch die Gegend. Doch ein Hunduster sprang mich um und ich schlug hart auf dem heißen Boden auf.

~

Ich stöhnte beim Erwachen.
„Mann Tina, du hast den ganzen Wald kaputt gemacht“, hörte ich Dolores Stimme vorwurfsvoll über mir.
„Wieso immer ich? Es war doch immer noch Glurak’s Angriff der das Feuer entfacht hat“, grinste ich und setzte mich auf.
„Und wessen Pokémon ist Glurak nochmal“, gab sie zurück.
„Ja, ja, ich war schuld, zufrieden? Apropos Pokémon, wem gehört das Bamelin von eben?“, ich zwang mich aufzustehen und sah mich auf dem verwüsteten Platz um.
Meine Frage beantwortete sich von selbst, als Bamelin neben Ben stand und mich ansahen.
Riolu lief durch die Gegend und betrachtete die zerstörten Bäume.
Der Waldbereich war mit einem gelben Absperrband gesperrt worden und Officer Rocky redete gerade mit ein paar Beamten und einem Ranger.
Team Rocket war anscheinend schon festgenommen worden und es wurde mit den Aufräumarbeiten begonnen.
„Wo sind Glurak und Luxio?“, wollte ich von Dolores und Ben wissen.
„Sie sind im Pokémon Center“, kam es von Officer Rocky, die sich, mit dem Ranger, zu uns gesellte.
„Es geht ihnen soweit gut, ein paar Kratzer sonst nichts“, lächelte der Ranger mir zu.
„Was passiert mit Riolu?“, fragte Ben dann schließlich.
Wir sahen alle zu dem Pokémon rüber, das nur wenige Meter auf einem abgebrannten Baumstamm saß und aufblickte als es uns hörte.
„Naja, soweit wir wissen, ist es ein wildes Pokémon. Es sollte also alleine zu Recht kommen“, begann Rocky.
„Allerdings wurde es von Team Rocket gefangen und im Labor gehalten. Also kann man damit rechnen, dass es nicht für sich sorgen kann“, fügte der Ranger hinzu.
Riolu blickte wieder zu Boden, doch unsere Blicke blieben auf ihm haften.
„Hast du vielleicht ein zu Hause?“, ich ging auf es zu uns setzte mich neben es.
Es schüttelte den Kopf, sah mich aber nicht an.
„Gibt es einen Ort wo du hinwillst? Oder hast du einen Freund zu dem du gehen kannst?“, fragte ich weiter.
„Frag doch gleich nach seiner Mama“, verdrehte Dolores die Augen.
„Ist ja gut. Willst du mit mir kommen?“, wandte ich mich an Riolu, „So, Zufrieden?“
„Noch nicht.“
Riolu sah mich verwirrt an, nickte dann aber.
Sofort zog ich einen Pokéball aus der Tasche uns tippte es an seinen Kopf.
Es wurde eingesogen und blieb drinnen.
Anstatt es wieder raus zu holen, ging ich wieder zu den anderen.
„Pokémon Center?”, grinste Ben.
Ich nickte und wir machten uns auf den Weg dorthin.
Als wir endlich dort ankamen, fing es schon zu dämmern an und meine zwei Pokémon standen in der Tür.
„Hey ihr, na wie geht’s euch?“, erkundigte ich mich und knuddelte sie.
„Ihnen ist nichts passiert. Ein paar Schürfwunden mehr nicht“, sagte Schwester Joy freundlich und stand neben Dolores.
„Prima. Ach ja“, rief ich und wühlte in den Taschen und holte einen Pokéball heraus, „Wir haben jemand neues im Team.“
Die Pokémon hießen ihn willkommen als auch schon mein Magen zu knurren begann.
„Du bist echt unmöglich Tina“, meinte Dolores kopfschüttelnd.
„Wie wär‘s damit, ich besorg uns ein Zimmer und Dolores und Tina ihr macht das Essen für uns und die Pokémon.
Wir gaben Ben unsere Rucksäcke, da Schwester Joy meinte wir dürften den Vorrat aufbrauchen.
Während ich Borte schmierte, mischte Dolores unseren Pokémon etwas zu essen.
„Wie weit?“, wollte Ben wissen und kam in die Küche.
„Pack mit an und deck den Tisch, dann können wir anfangen“, gab Dolores zurück und war damit beschäftigt den Pokémon die Futternäpfe zum Tragen zu geben.
In der Eingangshalle aßen wir und gingen dann noch kurz ans Meer um Garados raus zu lassen und ihm auch was zu geben.

~

„Major Bob, ich fordere sie zu einem Kampf heraus.“
„Wie du willst. Dann Zeig mal was du so drauf hast.“
„Das wir die Arena so schnell gefunden haben ist echt ein Wunder“, murmelte Dolores als sie sich setzte.
In der Zwischenzeit erklärte der Arenaleiter die Regeln.
Es würde wieder ein 1 vs. 1 Kampf sein und die Pokémon dürften nicht ausgetauscht werden.
„Los Raichu du bist dran“, rief Major Bob.
„Glurak“, und schon flog es Raichu gegenüber.
„Du hast den ersten Angriff“, erinnerte mich Bob unnötigerweise daran.
„Flammenwurf!“
„Mit Donnerattacke abwehren.“
Flammenwurf und Donner trafen aufeinander und explodierten.
Eine riesige Rauchwolke entstand und mitten aus ihr sprang Raichu.
Mit Power-Punch schlug es Glurak zu Boden, dass sich schmerzerfüllt wieder auf rackerte.
Raichu wollte gerade mit Eisenschweif nachlegen, doch Glurak konterte ebenfalls
damit.
„Schnapp es dir und Geowurf!“, befahl ich ihm.
Blitzschnell schnappte sich Glurak Raichu und flog, so gut es in dem Raum ging, hoch um Geowurf auszuführen.
„Raichu, befrei dich mit Donner“, meinte der Arenaleiter barsch.
„Du steckst Donner einfach weg Glurak. Davon lassen wir uns nicht beeindrucken!“, spornte ich mein Pokémon an, als es krampfhaft gegen die Schmerzen ankämpfte.
„Ui, sieht aus wie ein Feuerwerk. Leuchtet so schön“, staunte Dolores und betrachtete die bunt leuchtete Arena.
„Ja, du bist auch so ein Feuerwerk“, sagte ich fassungslos.
„Woar, Fu!“, rief sie mir zu, worauf ich nur grinste.
Im selben Moment schlug Glurak Raichu zu Boden, wurde jedoch selbst noch teilweise durch die Gegend geschleudert.
„Hyperstrahl!“
„Feuersturm!“
Zu allem Erstaunen verfehlten sich die beiden mächtigen Attacken und trafen das Ziel.
Jede Attacke entfaltete ihre volle Wirkung, sodass es einen entsetzlichen Knall gab und alles bebte.
„Glurak!“
„Raichu!“
Geschockt sahen wir zu, wie unsere Pokémon durch die Luft gewirbelt wurden wie ein Papierflieger.
Es gab so eine gewaltige Schockwelle, die Dolores von ihrem Sitz geschmissen hatte. Ben half ihr wieder auf und der Rauch verzog sich langsam.
„Glurak, alles ok bei dir?“, es nickte und mühte sich auf.
„Los Raichu, jetzt machen wir sie fertig.“
„Eisenschweif!“, riefen wir, wie aus einem Munde.
Beide Pokémon jagten aufeinander zu und attackierten sich mit Eisenschweif.
„Power-Punch!“
„Nochmal Eisenschweif und dann Flammenwurf!“
Mit Eisenschweif blockte Glurak den Power-Punch und mit einer schnellen Drehung erwischte Flammenwurf Raichu mitten am Bauch.
Es fiel ein paar Meter nach hinten und ging schließlich K.O.
„Raichu kann nicht mehr weiterkämpfen, die Herausforderin hat gewonnen“, verkündete der Schiedsrichter zu meiner Freude.
„Raichu, zurück! Hier, du hast dir den Donnerorden wirklich verdient“, Major Bob übergab mir lächelnd meinen Orden, den ich zu den anderen tat.
„Hey, Glückwunsch“, grinste Ben und kam zu mir und Glurak.
„Du machst zu viel Karate“, meinte Dolores, „Freak.“
„Besser zu viel Sport als zu wenig und es hilft mir ja“, verteidigte ich mich als wir hinausgingen.
„Also ich geh dann mal. Wir sehen uns“, Ben drehte sich schon um, als ich ihn am Arm packte.
„Ähm, was laberst du-“
„Oh ne Tina sag‘s ned!“, schrie Dolores schon.
„Ich wollte eigentlich sagen: Was laberst du, was meinst du mit ‚Ich geh dann man‘“, erwiderte ich.
„Ja, ja, das hätt ich an deiner Stelle jetzt auch gesagt.“
„Tss, trotzdem, wohin gehst du?“, wandte ich mich nochmal an Ben.
„Ich zieh weiter was sonst. Aber wir sehen uns bald wieder“, grinste er und ging los.
„Ähm, ok? Bis dann“, verwirrt winkte n Dolores und ich ihm nach.
Er hob die Hand zum Abschied und verschwand um die nächste Ecke.
„Tina, weißt du was mir gerade auffällt?“
„Ne, was?“
„Du hast gar nicht gegen ihn gekämpft. Du kämpfst doch sonst auch gegen alles was ein Pokémon ist oder besitzt.“
„Stimmt. Shit, muss ich nachholen wenn wir uns wiedersehen, erinnere mich dran. Aber ich weiß gar nicht was für Pokémon er hat und auf was er sich spezialisiert...will er Züchter, Top Koordinator werden oder doch eher an der Kanto Liga teilnehmen...“, bemerkte ich plötzlich.
„Wirste ja noch irgendwann herausfinden. Aber wo gehen wir jetzt eigentlich hin?“, Dolores blickte mich fragend an.
„Hm, das ist echt ne gute Frage. Wenn ich mich richtig erinnere ist Prismania City die nächste Arena von da aus können wir den Fahrradweg nehmen und nach Fuchsiana City fahren. Danach bräuchten wir nur noch mal nach Vertania City zu gehen und wir haben alle Orden, wenn ich richtig liege. Jetzt müsst mir nur nochmal einfallen was für ne Arena in Prismania war“, dachte ich laut.
„Also Prismania sag das doch einfach denken kannste auch beim Laufen. Jetzt komm schon“, sie las die Karte und zog mich in die Richtung, die sie für richtig hielt.
Wir waren schon aus der Stadt draußen und standen wieder vor einem Wald.
„Och ne, ist das doch nicht wieder der Wald“, jammerte Dolores.
„Doch, auf dem Weg nach Prismania müssen wir wieder durch Safronia. Und der Wald ist ja nicht so groß also komm schon“, ich lief voran, unsere Pokémon waren mal alle in ihren Bällen.
Da es bald zu dämmern anfangen würde, wurde es im Wald schon langsam dunkel.
Hoothoot’s fingen schon an zu singen und machten den Wald noch schauriger.
„Ich will nicht hier schlafen, es ist gruselig“, sagte Dolores und schreckte auf, als ein Hoothoot über uns hinwegflog.
„Wenn wir Glück haben treffen wir vielleicht die nette Oma wieder“, versuchte ich sie zu motivieren.
„Die macht mir auch Angst“, gab diese jedoch zurück.
„Da kann man nix mache. Aber sie hat vielleicht ein Bett für uns und ein Dach übern Kopf“, optimistisch sah ich durch die Bäume, auf der Suche nach menschlichen Zeichen.
„Tina es ist fast ganz dunkel. Ich hab Hunger und bin müde, lass uns ein Lager aufmachen“, sagte Dolores nach einer Weile.
Und sie hatte Recht, die Finsternis verschluckte uns fast und wir hatten noch nichts vorbereitet.
„Ja ist gut. Glurak, komm raus. Bleib bei Dolores uns pass auf sie auf, ich geh Feuerholz suchen.
Ich verließ den kleinen Lichtkreis, den Glurak’s Flamme erzeugte und ging in die Dunkelheit hinein.
Schritt für Schritt tastete ich mich vor und suchte nach altem Brennholz.
Die Suche war jedoch beschwerlicher als gedacht. Im dichten Wald war kaum was zu erkennen und um gutes Holz zu finden musste ich vom Weg abkommen.
Ich hatte schon eine richtige Menge Brennbares gesammelt und wollte umkehren, als ich Dolores schreien hörte.
Sofort stolperte ich in die Richtung, in der der Schrei ertönte und verlor das halbe Holz.
„Alda, was ist los!?“, schrie ich außer Atem, als ich Glurak’s Licht sehen konnte.
„Oh Entschuldigung, ich wollte dich nicht erschrecken Schätzjen“, eine kleine, gebückte Gestalt stand zwischen Dolores, Glurak und mir.
„Meine Güte, erschreckt mich ned so! Ich dachte ihr werdet angegriffen!“, wütend und erleichtert zugleich ließ ich das Holz fallen und ging zu meinen Freunden.
„Kind kennen wir uns vielleicht? Du kommst mir so bekannt vor aber meine Erinnerungen lassen nach“, wandte sich die ältere Dame an mich.
„Ja wir kennen uns. Sie haben uns damals geholfen als wir schnell nach Orania mussten“, lächelte ich höfflich.
„Jetzt erinnere ich mich wieder, ach ja diese Nacht werde ich nie vergessen“, sagte sie und etwas Bitteres lag in ihrer Stimme.
„Haben ihre Augen gerade rot geleuchtet!?“, fragte Dolores ungläubig.
„Du siehst Gespenster, das war nur eine Spiegelung von Glurak‘s Flamme“, winkte ich ab.
„Kinder es ist schon spät und dunkel. Wie wäre es, wenn ihr heute Nacht bei mir übernachtet? Ich habe noch Gästebetten und etwas zu essen.“
„Natürlich, dass ist überaus freundlich von ihnen. Sie helfen uns schon zum zweiten Mal aus der Klemme, vielen Dank“, ich verneigte mich leicht um Respekt zu zeigen.
Sie lief los und wir hinterher.
Bald schon kamen wir an ihrem kleinen Haus an. Die gab und Brot und was zu trinken.
Die Hütte war sehr altmodisch eingerichtet und es gab mehrere Kamine. Nach dem wir etwas gegessen hatten, zeigte uns Erna, so hieß die Dame, unsere Gästebetten. Dolores und ich hatten jeweils ein Zimmer.
Unsere Pokémon waren alle in ihren Bällen als wir im Bad standen und uns die Zähne putzten.
„Ach ja Tina, Schwester Joy in Orania meinte, dass sie das Board nicht zurückgeben konnte. Sie gab es stattdessen der Polizei von Safronia“, berichtete Dolores mir.
„Was? Wieso konnte Joy Erna das Brett nicht wiedergeben?“, wollte ich verwundert wissen.
„Sie meinte hier würde keine Oma leben“, flüsterte sie und uns beiden lief es eiskalt über den Rücken.
„Da muss sicher ein Fehler vorliegen. Egal, lass uns schlafen“, versuchte ich das Thema zu wechseln und ging aus dem Bad.
Mir entfuhr ein kurzer, schriller Schrei als ich die Tür öffnete und Erna dahinter stand und mich anstarrte.
„Oh mein Gott haben sie mich erschreckt“, stöhnte ich und atmete tief ein und aus.
„Das tut mir Leid, das war nicht meine Absicht gewesen. Ich wollte euch nur gute Nacht sagen“, lächelte die Frau.
„Nachti“, und damit verschwand Dolores schnell in ihrem Zimmer.
„Ok? Gute Nacht“, und damit war auch ich in mein Zimmer gehuscht.
Es war nicht groß und es standen nur ein Schrank, ein Bett und ein Nachtisch drin.
Vom Fenster aus konnte man den Mond sehen. Ich stellte meinen Rucksack ab und warf einen kurzen Blick raus, bevor ich die Vorhänge zuzog.
Schnell zog ich mich um und schlüpfte unter die Decke.

Ich erwachte aus einem unruhigen Traum und hörte Dolores schreien. Schlafgetrunken taumelte ich aus dem Bett, da bemerkte ich Rauch.
Schnell schnappte ich mir meinen Rucksack und zog meine Schuhe an. Dann stürmte ich schnell raus aus dem Zimmer und hämmerte an Dolores Tür.
„Es brennt!“, schrie sie mir ins Gesicht.
„Ja das hab ich auch schon mitbekommen. Los wir müssen Erna und uns hier rausschaffen!“
Ihre Tasche stand an der Tür, weshalb ich sie mir nahm. In der Zwischenzeit zog sich auch Dolores die Schuhe an und wir rannten voller Panik ein Stockwerk tiefer.
„Erna!?“, hustete ich und schaute in alle Räume, doch keine Antwort.
„Tina!!“, kreischte Dolores und stand wie angewurzelt im Flur.
Schnell eilte ich aus Ernas Schlafzimmer zu ihr.
„Was ist?“, wollte ich beim Laufen wissen.
Sie starrte entsetzt in eine Richtung und deutete auf den Ausgang.
„WTF!?“, rief ich geschockt.
„Sag mir, dass ich träume“, flüsterte Dolores etwas verzweifelt.
Vor uns stand Erna mit leuchtend roten Augen. Mitten in den Flammen die uns den Weg versperrten.
„Alda, was zur Hölle geht jetzt ab?“, Dolores und ich wischen ein paar Schritte zurück.
„Ihr werdet hier sterben, genauso wie ich damals. Ihr wertet genauso leiden wie ich es tat“, sie lachte ein scheußliches Lachen und die Flammen wurden mit einem Mal größer.
„Die will uns killen!“, rief mir Dolores unnötigerweise zu, jedoch ging ihr Ruf in lautem Husten unter.
„Wie sie damals? Soll das heißen die ist tot!? Oh mein Gott das ist ein Geist!“, ich war gelähmt vor Schock.
„Sagte ich doch!“
„Wir müssen hier raus“, sagte ich und sah Erna ein paar Schritte auf uns zukommen.
„Wie? Oh Gott die kommt! Was machen wir jetzt?“, wir gerieten in hilflose Panik.
„Komm!“, ich packte mir Dolores Arm und zerrte sie durchs Wohnzimmer.
„Und jetzt? Die läuft uns hinterher!“, und zu unserem Pech mussten wir sehen, wie Ernas Geist durch die Wohnzimmertür kam.
„Ah, scheiße ist das heiß“, ich schüttelte mir die Hände.
Durch den Versuch die Fenster zu öffnen, verbrannte ich mir die Finger.
„Schneller!“, drängte Dolores.
In voller Panik Sprang ich gegen das Fenster, das zu meinem Glück nur Einfachverglasung war und ich mit Schmerzen zertrümmern konnte.
Hart schlug ich auf dem Waldboden auf und zog mir ein paar Schnittverletzungen zu.
„Los Dolores, spring!“, forderte ich von ihr.
Sie kletterte gerade noch rechtzeitig aus dem Fenster, denn hinter ihr stürzte die Decke runter.
„Tina die Oma!“
Erna stand in der Tür und starrte uns an.
„Renn!“, schrie ich und nahm die Beine in die Hand.
Beim losgehen fiel mir ein Pokémon-Extrem-Board auf, dass an der heißen Wand lehnte.
„Hey ich dachte, Schwester Joy hat es nicht zurück gebracht“, sagte ich zu Dolores nach hinten.
„Haben sie auch eigentlich nicht“, gab diese zurück, „Oh nein, noch mehr Geister!“
„Wie bitte!?“
Und tatsächlich flogen ein paar Nebulak auf uns zu.
Wir rannten so schnell wir konnten in eine Richtung, mitten durch das Dickicht.
Ernas Stimme und das Geräusch des Feuers wollten aber nicht verschwinden, wollten sich einfach nicht entfernen.
„Ich kann nicht mehr“, schnaufte Dolores nach einer Weile.
„Ich auch nicht“, gab ich zu und wir stützten uns an den Bäumen.
Erst jetzt fiel uns auf, dass wir unsere Schlafsachen noch an hatten und es anfing hell zu werden.
„Klasse, die halbe Nacht durchgerannt“, maulte ich.
„Hey ihr da!“, rief eine Stimme hinter uns.
Ich schreckte rum und Dolores schrie kurz.
Erleichtert stellten wir fest, dass es nur Officer Rocky war und keine Geister.
„Was macht ihr hier? Und wie seht ihr denn aus? Ihr seid ja total fertig und blutet“, bemerkte die Polizistin entsetzt.

~

„Also, was ist mit euch passiert?“, fragte Rocky, nachdem wir verarztet wurden und uns umziehen konnten.
„Sie kennen doch sicher die Oma im Wald oder?“, fragte ich und sie nickte.
Ich erzählte ihr die ganze Geschichte, während die Polizistin aufmerksam zuhörte.
Als ich fertig mit meinem Bericht war sah sie uns abwechselnd an.
„Ist das euer Ernst? Habt ihr es nicht mitbekommen?“, fragte sie schließlich.
„Nein was?“, verwirrt sahen wir uns an.
„Die Oma von der ihr redet wurde vor über einer Woche tot in den verbrannten Überresten ihres Hauses aufgefunden. Sie ist verbrannt. Alles weist auf eine defekte Gasleitung hin. Aber wir werden der Sache nachgehen. Vielleicht haben die Nebulak’s auch nur einen Streich gespielt“, vermutete Rocky.
„Egal was es war, es erklärt wenigstens wieso ich nicht satt wurde“, dachte ich laut.
„Ist das dein einziges Problem!? Dein Magen?“, schnauzte mich Dolores wütend an.
„Es erklärt aber nicht deine Verbrennungen und Schnittwunden“, bemerkte Officer Rocky.
„Stimmt auch wieder.“
Nach dem Besuch bei der Polizei von Safronia, gingen wir Frühstücken und suchten das Pokémon Center.
Dort schliefen wir uns richtig aus.

Ich erwachte am späten Nachmittag und sah Dolores in ihrem Bett schlummern.
Also beschloss ich mich raus zu schleichen und Dolo schlafen zu lassen.
„Schwester Joy, wenn meine Freundin aufwacht und mich suchen sollte, sagen sie ihr ich bin im Dojo“, mit diesen Worten verließ ich das Center.
In der Nähe der Arena fand ich es dann auch schließlich.
„Hallo?“, ich klopfte und ging hinein.
Drinnen fand ich eine Ansammlung von jungen Trainern und Trainerinnen.
Vorne stand ein muskulöser Mann in einer Karatehose. Sie alle starrten mich an, als ich den Raum betrat.
„Oh Verzeihung“, murmelte ich unbeholfen.
„Ich...ich...ich wollte nur“, stammelte ich verlegen.
„Hallo, mein Name ist Martin. Ich bin der Leiter und Besitzer des Dojos“, der Typ in der Karatehose kam auf mich zu und gab mir die Hand.
„Mein Name ist Tina.“
„Ich bin gerade dabei den Kids hier das Kämpfen bei zu bringen. Sowohl mit als auch ohne Pokémon. Wenn du willst kannst du mitmachen“, bot er freundlich an.
„Das hört sich klasse an! Also wenn ich richtig verstanden habe bringen sie den Kindern Pokémon Kämpfe bei und Kampfkünste wie Karate und Aikido?“, fragte ich nochmal nach.
„Ja genau.“
Ich gesellte mich zu den anderen, etwas jüngeren Kindern die mich mit großen Augen ansahen.
„All diese Kinder hier sind erst Pokémon-Trainer geworden und wollen das Kämpfen lernen. Du siehst aber eher so aus als wärst du schon länger ein Trainer“, sagte Martin.
„Ähm ja. Ich bin gerade auf den Weg nach Prismania City um dort die Arena herauszufordern“, gab ich zu.
„Dann willst du also wie jeder hier an der Kanto Liga teilnehmen. Wie viele Orden hast du schon?“, fragte der Trainer mich weiter.
„Äh fünf.“
Martin erzählte uns noch eine Weile etwas über Mensch und Pokémon. Danach gingen wir nach draußen auf die Kampffelder.
„Dann zeigt mir mal was ihr drauf habt Kinder“, forderte er uns auf.
Wir begannen uns unseren Gegner auszusuchen, mit dem wir kämpfen wollten.
„Alexander mach du mit deinem Partner doch den Anfang“, sagte Martin und bat Alexander und mich zu sich.
„Jeder von euch darf nur mit einem Pokémon kämpfen. Der Kampf ist vorbei, wenn euer Pokémon kampfunfähig ist“, erklärte er uns.
„Los Kleinstein!“, rief Alexander.
Alle sind also Anfänger...dann kann ich hier ja mal Riolu austesten, überlegte ich.
„Riolu!“
Beide Pokemon standen sich gegenüber und schon gab Martin den Kampf frei.
„Kleinstein Tackle!“
„Konter!“
Kleinstein wurde von Konter getroffen und zurückgeworfen
„Dann eben Walzer Attacke!“, befahl Alexander.
„Ausweichen“, sagte ich im letzten Moment und Kleinstein rollte gegen einen Baum.
Macht ja richtig Spaß mit den kleinen zu spielen, dachte ich amüsiert.
„Steinpolitur und dann wieder Walzer!“
Zeig mal was du drauf hast, ich lächelte Kleinstein und seinen Trainer provozierend an.
Kleinstein kam mit einer ungeheuren Geschwindigkeit auf Riolu zu.
„Kraftwelle“, rief ich meinem Pokémon zu.
Alexanders Kleinstein wurde durch Kraftwelle zurückgeworfen und fiel in den kleinen Teich im Gelände.
„Der Kampf ist vorbei“, Tina hat gewonnen.
Während Alexander Kleinstein zurück rief lobte ich Riolu und Martin erklärte den anderen Kindern etwas.
Danach waren die anderen mit kämpfen dran. Ein Paar nach dem anderen zeigte was ihre Pokémon so drauf haben.
„Tina, nach dem Training habe ich noch eine Karategruppe. Wenn du willst, kannst du mitmachen“, bot der Trainer mir an.
„Ja auf jeden Fall mach ich mit“, ich nahm motiviert das Angebot an und wir widmeten uns wieder den Pokémon.

In der Zwischenzeit bei Dolores.
„Wie die ist in nem Dojo?“, fragte sie ungläubig.
„Ja sie hat zu mir gesagt die geht in das Dojo in der Nähe der Arena“, wiederholte Schwester Joy.
Woar, wenn die in ein Dojo geht geh ich hald shoppen, dachte sich Dolores.
Also machte sie sich auf den Weg und kaufte sich einen neuen Schlafanzug, denn ihrer war von der Flucht zerrissen worden.
In einem Supermarkt füllte sie ihre Vorräte und achtete darauf, dass es nicht zu viele Kalorien hatte.
Am Schluss ging sie noch in ein Pokémon Supermarkt um Futter zu kaufen und Zutaten um eigenes herzustellen.
Im Fernsehen lief gerade ein Pokémon Wettbewerb und kündigte auch schon den nächsten an.
„Für alle Koordinatoren, der nächste Wettbewerb findet in drei Tagen in Prismania City statt. Das dürft ihr auf keinen Fall verpassen. Wir freuen uns schon auf alle Teilnehmer“, verkündete der Kasten.
„Da muss ich hin!“, rief Dolores durch den Laden.
Ganz fasziniert von den schönen Attacken vergas sie fast zu bezahlen.
Schnell suchte sie das Dojo und stürmte hinein.
„Tina, Tina in Prismania ist ein Pokémon Wettbewerb! In drei Tagen!“, rief sie durch den ganzen Raum in dem gerade die Leute fürs Karate trainierten.
„Dich kann man echt nirgends mit hinnehmen“, sagte ich immer noch in meiner Stellung verharrend zu ihr.
„Du bist doch echt ein Freak bist in der Pokémonwelt und was ist!? Du machst Karate. Ist schon krank genug, dass du es im Pokémonkampf mit einfließen lässt“, gab sie zurück.
„Können wir nicht später besprechen?“, knurrte ich sie an.
„Ja, ja“, sie setzte sich an den Rand mit Pummeluff und hielt die Klappe.
„So, was ist mit Wettbewerb?“, fragte ich sie nach dem Training.
„Wir müssen da mitmachen! Der ist in drei Tagen in Prismania“, polterte es aus ihr.
„Drei Tage!? Na dann viel Spaß. Wieso biste so scharf drauf da mitzumachen?“, wollte ich dann doch wissen.
„Ich will Jenni was schenken und sie steht doch auf Wettbewerbe und du machst da auch mit“, bestimmte sie auch sofort.
„Werd ich auch noch mal gefragt?“
„Nein.“
„Ich merk es. Haste überhaupt Kombinationen?“
„Nein die bringst du mir bei“, sagte sie selbstverständlich.
„Du weißt schon, dass ich das gar nicht drauf hab? Ich bin nicht der Wettbewerbstyp“, versuchte ich ihr klar zu machen.
„Das schaffen wir schon“, ließ sie sich nicht beirren.
„Macht jemand von euch an Pokémon Wettbewerben mit?“, fragte ich die Karategruppe.
Doch keiner meldete sich.
„Oh Mann, das wird mal was“, meinte ich skeptisch.
„Hey Tina, kommst du morgen nochmal zum Training?“, wollten Martina, eine der Karatetrainerinnen und Martin von mir wissen.
„Ich würd ja gerne, aber wegen diesem Wettbewerb geht es nicht“, meinte ich zu ihnen.
„Na gut, wir werden dir bei der Liga die Daumen drücken und dich anfeuern“, meinte die Karategruppe zu mir.
Ein Großteil von ihnen war auch in der Pokémon-Kampfgruppe dabei.
„Danke“, sagte ich beim Hinausgehen.
„Ich hab voll Kohldampf“, jammerte ich, als mein Magen Geräusche von sich gab.
„Ich glaub hier gibt es was ähnliches wie Megges“, Dolores führte uns zu einer Hamburgerbude.
Wir nahmen sechzehn Burger mit und gingen zurück zum Center.
„Ich geh duschen, esst ruhig schon mal“, sagte ich zu Dolores und unseren Pokémon.
„Tina trainieren wir gleich für den Wettbewerb?“, fragte mich Dolo beim Essen.
„Ja wieso nicht“, antwortete ich mit habvollem Mund.
Unsere Pokémon standen alle in einer Reihe vor uns.
„Welches Pokémon nimmst du für die Vorführungsrunde?“, wollte ich von meiner Freundin wissen.
„Keine Ahnung. Was muss man da überhaupt machen?“, war die geniale Antwort.
„Ist nicht dein Ernst oder? Du willst da mitmachen aber hast keinen Plan was man da überhaupt machen muss!? In der Vorführungsrunde musst du dein Pokémon so gut wie möglich zur Geltung bringen. Schöne Attacken die dein Pokémon ins rechte Licht rücken. Das ist bei der Vorführungsrunde angesagt“, erklärte ich.
„Dann Pummeluff“, meinte sie.
„Und in den Kampfrunden? Raichu wäre bestimmt perfekt dafür geeignet. Das Problem ist ja nur, dass es sofort ausrastet wenn es kämpft“, seufzte ich.
„Welche nimmst du denn?“, wollte wie nun auch wissen.
„Für die Vorführungsrunde Luxio und für die Kämpfe Glurak“, sagte ich kurz und knapp.
Den restlichen Abend versuchten wir ein paar Kombinationen für die erste Runde zu finden, was gar nicht so einfach war wie gedacht.

~

„Noch einmal Luxio, Eisenschweif!“
„Luxio!“
Das Elektro-Pokémon sprang in die Luft und versuchte Eisenschweif einzusetzen, doch sein Schwanz leuchtete nur kurz hell auf und erlosch wieder.
Mist.
„Komm schon Luxio es hat fast geklappt. Konzentrier dich noch ein wenig mehr“, rief ich meinem Pokémon ermutigend zu.
Noch einmal wiederholte es das Gleiche wie die anderen Male zuvor und zielte auf einen großen Felsen. Doch kurz vor dem Felsen erlosch der Eisenschweif wieder.
„Schon besser, gleich haben wir’s!“
Und auf ein Neues sprang das Pokémon in Richtung Fels und diesmal funktionierte es. Vom Felsen sprang ein großes Stück Gestein ab. Nur leider flog es direkt auf mich und ich fiel rücklinks um.
„Tina glaubst du nicht es reicht jetzt? Hast du nicht schon genug Steine für heute abbekommen? Immer wenn Eisenschweif geklappt hat, ist das Stückchen Stein auf dich zu geflogen“, bemerkte Dolores als ich mich zum x-ten Mal aufrappelte.
„Ja schon, aber wir müssen Eisenschweif voll in den Griff bekommen sonst klappt das nicht mit der Vorführungsrunde“, gab ich zurück und klopfte den Staub von mir.
„Du trainiert Eisenschweif schon seit sechs Stunden es reicht! Wir haben vier Uhr morgens, die Leute und Pokémon wollen schlafen“, wollte Dolores mich zur Vernunft bekommen.
„Ist ja gut, aber drei Tage sind ein ziemlich knappes Zeitfenster. Vor allem für uns Dolo. Wie läuft‘s mit deiner Vorführungsrunde? Nachher sollten wir die Kampfrunden mit Raichu üben. Luxio du hast echt hart trainiert. Ruh dich erst einmal aus, nachher geht’s weiter.“
„Das was du vorgeschlagen hast klappt nicht so wie du’s beschrieben hast“, entmutigt sah sie mich an.
„Weiter trainieren?“, schlug ich grinsend vor.
„Ich geb dir gleich weitertrainieren! Ich bin todmüde und will schlafen“, drohend fuchtelte sie mit ihrer Faust vor mir rum.
„Ok, ok, geh‘ schon einmal vor, ich komm gleich. Will noch trainieren. Bin gerade voll in Fahrt“, ich wollte so viel Zeit wie möglich raushauen.
Dolores jedoch hatte andere Pläne. Sie nahm mich am Ohr und schleifte mich zu meinem Rucksack den sie an sich nahm und Glurak anwies ihr rein zu folgen.
„Ah, aua das tut weh. Dolores!“, jammerte ich und holte Glurak wieder in seinen Ball.
Sie zerrte uns auf unser Zimmer und verriegelte die Tür. Den Schlüssel nahm sie an sich und zog ihre Schlafsachen an. Mich ließ sie mit einem schmerzenden Ohr im Zimmer stehen. Schnell schlüpfte auch ich in meine Schlafsachen, bevor sie mir das Licht ausknipste.

„Los aufstehen, schon zehn Uhr.“
Plötzlich kam grelles Licht in den Raum und ich schlug mir vor Schock die Hand am Bett an. Dolores war putzmunter und begann das Zimmer auf Vordermann zu bringen. Ich hingegen blieb grummelnd im Bett liegen.
„Muss ich Raichu holen gehen?“, Dolores stand, die Hände in die Hüften gestemmt vor mir und sah mich drohend an.
„Was soll Raichu schon tun? Mich aus dem Bett schocken?“, ich drehte ihr den Rücken zu und hörte einen Pokéball, der sich öffnete.
Die meint das doch nicht ernst oder?
„AH! Verdammt Dolo geht’s noch!?“, brüllte ich sie und ihr Pokémon an.
„Ich hab dich gewarnt und jetzt komm. Das Frühstück ist fertig und wir müssen trainieren“, wie schupste mich vom Bett und fing an die Decke wieder ordentlich hinzulegen.
Wie befohlen machte ich mich fertig und folge ihr zu unserem Frühstückstisch, den Glurak mit knurrendem Magen bewachte. Neben ihm waren aber noch Pummeluff und Vulpix.
„Luxio, Riolu raus kommen. Es gibt was zu futtern“, schnell ließ ich meine Pokémon raus und setzte mich neben Dolores.
Nach dem Essen gaben wir Joy den Schlüssel und machten uns auf den Weg nach Prismania City. Dieses Mal verließen wir die Stadt westlich und kamen auf Route sieben.
„Hey, diese Wiese ist perfekt zum Trainieren und bis nach Prismania ist es bloß ein Katzensprung. Lass uns etwas hierbleiben oder?“, ohne Dolores Antwort abzuwarten warf ich den Rucksack ins Gras und lief etwas weiter in die Wiese. Da Luxio und die anderen schon draußen waren, konnte das Training beginnen.
„Lass uns weiter an Eisenschweif arbeiten. Ziel dahinten auf den Felsen!“, voller Elan deutete ich auf etwas, das aus der Wiese ragte und Luxio startete schon mit der Attacke.
Eisenschweif traf sein Ziel und zertrümmerte den Felsen in viele kleine Einzelteile.
„Ja! Und jetzt schnell Funkensprung auf die Kleinteile!“, befahl ich etwas hibbelig.
Die kleinen Gesteinsbrocken wurden elektrisiert und funkelten am Himmel.
„Da, in der Mitte! Der große Fels, spring drauf...aber elegant. Danach nochmal Funkelsprung. Aber so stark, dass die elektrisierten Stücke verpuffen. Und dann Eisenschweif auf den Brocken, auf dem du stehst“, ich war gar nicht mehr zurück zu halten.
Luxio war etwas überfordert, weshalb der Eisenschweif am Schluss in einer großen Rauchwolke endete.
„Naja, war eigentlich anders geplant. Wir müssen Eisenschweif perfektionieren, wenn das klappen soll. Luxio, pass auf. Wir werden mit Glurak gleich einen Übungskampf machen. Da üben wir nur Eisenschweif. Und beim nächsten Felsen klappt das verstanden? Versuch einen großen Brocken mit hoch zu schleudern, auf dem du stehen kannst. Und die elektrisierenden Teile müssen wir auch mit Funkensprung verbinden. Durch das verpuffen entsteht dann ein glitzerndes Licht. Im selben Moment, wo die Steinchen verpuffen, musst du auch den großen Brocken mit Eisenschweif zertrümmern. Damit wird das Licht verstärkt und dein Fell wird super funkeln. Zum Schluss noch einen vorwärts Salto und du landest vor mir. Ende der Vorführung. Ich weiß hört sich schwer und kompliziert an, aber mit etwas Übung wird das. Glaub mir wir schaffen das bis zu diesem Wettbewerb“, nach meiner kleinen Rede starrten mich Luxio, Dolores, Glurak und die anderen an, als wäre ich von einem fernen Stern.
„Ok Pummeluff, Flammensturm! Dann Abgesang und dann mach alles mit Flammenwurf kaputt!“, Dolores fing halber an zu tanzen, während sie ihre Befehle aussprach.
Ihr Pokémon setzte Flammensturm ein, der kurz danach mit Abgesang auseinander gerissen wurde und mit Flammenwurf zum Explodieren gebracht worden war.
„Tina das ist scheiße!“, verzweifelt wedelte sie in Richtung der Rauchwolke.
„Naja so wie du es machst schon...“, meinte ich unbeholfen.
„Pummeluff?“
„Darf ich mal?“, fragte ich meine Freundin, die nickte.
„Pummeluff, jetzt bekommst du auch eine Rede pass auf“, rief Dolores ihr Pokémon her.
„So, der Flammensturm ist ja noch ok. Abgesang hat aber nicht den Sinn die vorherige Attacke auseinander zu reißen, sondern soll es mit seinen schönen Klängen umschlingen und in ein wunderschönes Licht tauchen. Du springst dann auf dieses Gebilde zu und setzt Flammenwurf ein. Damit platzt das alles und du landest im Glitzerstaub fliegend auf Dolores Kopf. Alles verstanden? So stell ich mir jedenfalls eure Vorstellung vor. Dolo du kannst aber alles verändern, wie es dir gefällt. Ist nur ein Vorschlag von mir“, ich sah die beiden abwechselnd an.
Bis zur Abenddämmerung war jeder mit seinen Pokémon beschäftigt.
„Tina wir sind müde können wir jetzt nach Prismania?“, fragte Dolores vollkommen erschöpft.
„Ja ich bin auch dafür. Luxio du hast dir ne Pause verdient. Können wir?“, ich drehte mich zu Dolores, die mir meinen Rucksack hin hielt.
Sie nickte und wir gingen los. Außer Glurak war kein Pokémon draußen. Während wir liefen, berichteten wir von unseren Fortschritten. Dolores sagte mir schon, dass sie ein paar Sachen an ihrer Vorführung umgeändert hätte, aber nicht wie. Die Details sollten wir erst im Wettbewerb sehen.
„Wir brauchen noch Kleider! So wie die im Fernsehen!“, rief Dolores etwas entsetzt.
„Ich werd mir kein Kleid anziehen!“, gab ich sofort zu verstehen.
„Wir müssen trotzdem shoppen“, meinte sie.
„Das du das ganze Geld zum Fenster rauswirfst. Wir haben e kaum noch was“, murrte ich.
„Dann geh verdienen.“
Bevor ich noch was dazu sagen konnte gab uns Glurak ein Zeichen, dass wir in Prismania waren. Am Stadttor war auch ein Plakat vom Wettbewerb befestigt.
„Wie bitte, 100 Pokédoller zu gewinnen!?“, staunend starrte ich das bunte Papier an.
„Wenn wir gewinnen haben wir wieder Geld. Also können wir morgen auch shoppen gehen“, sagte Dolores triumphierend.
„Falls wir gewinnen Dolo, falls.“
„Zieh mich nicht runter! Ich geh morgen shoppen“, sie ging an mir vorbei in Richtung Center, dass man von hier aus sehen konnte.
„Wir haben noch morgen zum Trainieren Glurak, machen wir das Beste draus.“
Langsam gingen wir Dolores hinterher. Wir gaben den Pokémon noch was zu essen und holten sie in die Bälle. Sie waren durch das harte Training richtig fertig. Außer Riolu, Garados und Vulpix natürlich. Dolores ging ins Pokémon Center um neues Pokémon Futter zu machen und zu schlafen. Ich suchte in der Zeit schon einmal die Arena. Als ich wieder kam, saß Dolores auf ihrem Bett und bürstete Vulpix, der zur Abwechslung mal keine Schleife trug.
„Jessi hat angerufen. Sie hat ihre Jacke hier vergessen“, sagte sie.
„Passiert echt nur der. Und was sollen wir jetzt machen? Schnell zu den Zinoberinseln und sie holen oder was?“, ich schüttelte den Kopf und ging runter an ein Bildtelefon.
Von dort aus rief ich das Pokémon Center auf den Zinoberinseln an und gab Schwester Joy Bescheid, sie solle die Jacke nach Fuchsiana per Post schicken. Nachdem das erledigt war, ging ich wieder zu Dolores.
„So fertig, sag Jessi sie bekommt ihre Jacke mit etwas Glück wieder“, rief ich beim Reingehen meiner Freundin zu.

~

„Wie läuft‘s eigentlich mit Raichu? Ich mein, rastet es noch im Kampf aus oder nicht?“, fügte ich auf ihren verwunderten Blick hin hinzu.
„Ach ja Raichu...das Training ist eins A! Ich geh shoppen bis dann“, und schon sprang sie vom Tisch auf und lief aus dem Café.
„Also hat sie das Kämpfen noch gar nicht trainiert, das kann ja was werden.“
Nach meinem Frühstück suchten Glurak, Luxio und ich den Brunnen in der Nähe des Kaufhauses. Als wir ihn erreichten, sahen wir unheimlich viele Trainer Kombinationen trainieren, mit ihren Pokémon spielen oder wie sie sie pflegten.
„Wow, das ist irre! Seht euch die vielen Koordinatoren an! Von denen können wir noch mächtig was lernen...was rede ich da, als ob wir uns nochmal an Wettbewerben einschreiben würden. Andererseits würde es uns in den Arenen auch etwas helfen.“
„Führen wir schon Selbstgespräche?“, fragte Jemand spöttisch direkt hinter mir.
Ich zuckte vor Schreck zusammen und drehte mich ganz langsam herum.
„Ich rede mit meinen Pokémon und selbst wenn, was geht dich das überhaupt an? Wer bist du überhaupt!?“
„Erinnerst du dich nicht mehr? Ich bin Sarah, aus dem Dojo von Safronia City. Wir haben zusammen Karate gemacht.“
„Ach so, jetzt fällt es mir wieder ein. Wir haben gemeinsam das Partnertraining gemacht. Aber was machst du hier?“
„Du hast doch was gesagt von Pokémon Wettbewerb und das wollte ich mal sehen“, antwortete sie lächelnd.
„Hast du Pokémon?“
„Ja klar hab ich welche, wieso?“
„Würdest du gegen mein Glurak kämpfen?“, fragte ich Sarah.
„Na klar. Hab dich mit den Kleinen gesehen bist um einiges besser als die“, grinste Sarah.
Sie holte ihr Nachtara raus und stellte sich etwas weiter weg. Glurak und ich stellten uns ihr und Nachtara gegenüber.
„Ihr habt die erste Attacke“, rief ich ihnen zu.
„Gut. Nachtara setzt Spukball ein!“
„In die Luft zum Ausweichen!“
„Finsteraura auf den Spuckball!“, befahl Sarah.
„Hä? Vorsicht Glurak der Spukball ändert die Richtung!“, schrie ich als ich sah, dass Finsteraura den Spuckball zu Glurak hochlenkte.
Mein Pokémon schlug mit seinem Schwanz die Attacke wieder zum Absender. Nachtara jedoch weichte elegant aus und setzte Gegenstoß ein. Glurak wurde frontal davon getroffen und stürzte auf den Boden zu.
„Jetzt noch Eisenschweif, damit der Sturz noch heftiger wird!“, hörte ich Sarah rufen.
„Versuch hochzufliegen Glurak!“
Doch es hatte keinen Sinn. Mein Pokémon krachte mit einen lauten stöhnen auf die Wiese.
„Los Nachtara, gib ihnen mit Eisenschweif den Rest!“, jubelte Sarah schon.
„Pack dir Nachtaras Eisenschweif und schleudere es gegen den Nächsten Baum!“
Glurak rollte zur Seite und Nachtaras Attacke ging ins Leere. Gerade als Glurak nach Nachtaras Schwanz greifen wollte, griff es uns mit Spuckball an. Mit Flammwurf antwortete Glurak auf die Attacke. Doch da die beiden Pokémon so nahe bei einander waren und die Angriffe so Strak, explodierten sie in ihrer Mitte. Glurak machte den halben Brunnen platt als er zurück geworfen wurde, während Nachtara gegen einen Baum flog und dann in einem Busch landete.
„Nachtara alles OK mit dir?“, fragte Sarah ihr Pokémon und ging auf es zu.
„Mann Glurak, schau dir das Desaster bitte mal an. Wer soll das denn alles bezahlen?“, ich schaute mein Pokémon gespielt wütend an.
Musste aber doch anfangen zu lachen, als der Rand des Brunnens abbrach und Glurak herausgespült kam. Der sah leicht verdutzt auf sein Werk.
„Ich glaub das ist ein Unentschieden“, sagte Sarah von dem Busch aus zu mir.
„Das sehe ich aber ganz anders. Glurak kann immer noch kämpfen im Gegensatz zu deinem Nachtara. Also geht der Sieg...und der kaputte Brunnen auf mein Konto schätz ich“, den letzten Teil des Satzes murmelte ich nur noch.
„Was ist hier passiert!?“, rief Officer Rocky über den Platz und funkelte Glurak an.
„Oh, oh, jetzt gibt’s Ärger“, schnell rannte ich zu meinem Pokémon um alles zu erklären.
„Junge Dame, ist das etwa dein Pokémon?“, fragte Officer Rocky scharf.
„Ähm ja, das mit dem Brunnen war ein ganz blöder Unfall. Wir haben gerade noch einmal für den Wettbewerb morgen geübt und bei einem Trainingskampf wurde Glurak auf den Brunnen geschleudert. Es tut uns wirklich leid“, gestand ich reuevoll.
Die Polizistin musterte mich, um zu prüfen ob ich die Wahrheit gesagt hatte oder nicht. Da stieß Sarah zu uns und bestätigte meine Aussage.
„Es war zum Teil auch meine Schuld, dass der Brunnen hin ist. Immerhin haben wir zusammen gekämpft“, sagte sie.
„Das ist ja alles schön und gut, aber die Schäden müssen trotzdem bezahlt werden. So ein Brunnen repariert sich nicht von selbst“, meinte Officer Rocky nicht mehr ganz so sauer.
„Ja ähm...also was das anbelangt hab ich ein kleines Problem. Ich bin Pleite“, gab ich verlegen zu.
„Du hast doch gesagt, du nimmst am Wettbewerb teil“, begann die Polizistin langsam.
„Oh ich weiß auf was sie hinaus wollen!“, rief ich schon schockiert.
„Gut, dann kann ich mir ja weitere Worte sparen. Wenn wir diesen Anteil von dir bekommen sind du und deine Freundin raus aus der Sache“, schlug Rocky vor.
„Naja, da gibt es aber immer noch ein Problem. Ich reiße mit einer Freundin zusammen rum und wir teilen uns das Geld. Sie ist gerade shoppen mit dem Gedanken das wir morgen das Preisgeld wieder in den Taschen haben“, erklärte ich ihr.
„Das ist ein ziemliches Pech. Wenn ihr aber gar nicht das Geld gewinnen solltet, musst du deinen Anteil abarbeiten“, sagte sie knallhart.
Mit diesen Worten stieg sie auf ihr Motorrad und ließ Sarah, unsere Pokémon und mich bei dem immer noch wasserspuckenden Brunnen zurück.
„Dolores reißt mir den Kopf ab“, murmelte ich in Glurak’s Richtung.
„Was ist mit mir?“, Dolores kam gerade mit vier Einkaufstüten auf mich zu.
„Ähm...nichts?“, schlug ich vor.
„Man Tina, hast du das kaputt gemacht?“, wollte sie gleich wissen, als sie in eine Pfütze trat.
„Ja das ist mein Werk. Gib lieber nicht so viel Geld aus, ich darf das hier noch bezahlen“, ich nickte in Richtung Brunnen, wo sich Glurak wieder aufrappelte.
„Was!?“, rief Dolores entsetzt.
„Ich hab dir gleich gesagt gib nicht so viel aus!“
„Wenn ich gewinne bekommen die gar nichts!“, gab sie mir zu verstehen.
„Aber dann muss ich den Schaden abarbeiten! Dann können wir nicht rumreisen!“
„Find ich besser als wenn wir nichts mehr zu essen haben. Machen wir doch einfach so, dass der Gewinner das Geld behält und damit machen kann was er will.“
Ich willigte zu diesem Deal ein und zu dritt machten wir uns auf den Weg zum Pokémon Center. Dort bekamen wir eines der wenigen freien Zimmer, das wir mit Sarah teilten.
„Wie schnell Geld Freunde zu Rivalen machen kann“, murmelte Sarah.
Sie saß an einem Tisch hinterm Pokémon Center und sah mir noch beim Training zu. Gleichzeitig beobachtete sie Dolores, die eifrig ihre Pokémon bürstete und sie auf Vordermann brachte. Registriert hatten wir uns auch schon, nachdem wir uns für Wettbewerbe einschrieben ließen. Glurak lag in der Nähe unter einem Baum.

~

„Glurak, Flammenwurf!“
Es mühte sich auf und startete seine Attacke.
„Donnerblitz Raichu!“
Schon beinahe mörderisch sah das Pokémon uns an und brachte das Stadion zum Beben.
„Seht nur wie die Attacken ein schönes Licht her zaubern!“, rief die Kommentatorin.
Uns beiden wurden Punkte abgezogen, da die Attacken gleicher Maße an Stärke und Schönheit hatten.
Nein, ich werde unter keinen Umständen verlieren! So sehr ich es ihr gönne, nicht heute. Dafür hab ich mich zu sehr angestrengt.

„Hey Dolo, viel Glück für gleich“, lächelte ich ihr zu.
„Ja dir auch. Wir sehen uns im Finale ja?“
„Logisch. Zeig denen was du drauf hast“, zwinkerte ich ihr zu.
Schon wurde sie aufgerufen und lief in Richtung Wettbewerbshalle. Sie trug ein lila Kleid, das ihr bis zu den Knien ging. Im Gegensatz zu mir könnte man meinen Dolores würde zu ihrer Abschlussfeier gehen. Ich hingegen trug meine ganz normalen Sachen.
„Und hier ist unsere Nummer sieben. Begrüßen die mit mir Dolores. Es ist ihr erster Wettbewerb. Wünschen wir ihr viel Glück“, verkündete die Moderatorin und Kommentatorin der Veranstaltung.
„Los Pummeluff, du bist dran“, rief Dolores und warf ihren Ball.
Pummeluff kam aus einem Meer aus Herzen heraus und zwinkerte der Menge zu, während es kreisend auf dem Boden ankam.
„Jetzt Flammensturm!“
Pummeluffs Flammensturm war gigantisch. Nicht nur das, es begann sich zu einem Herz zu formen, was ihr einen riesigen Applaus einbrachte.
„Was man alles mit etwas Training schafft“, grinste ich.
„Und jetzt Abgesang, schnell!“, rief Dolores.
Ihre Attacke umgarnte das feurige Herz richtig. Es funkelte und glitzerte überall und nicht nur die Zuschauer waren davon begeistert.
„Durchbruch!“
Pummeluff machte sich bereit und zerriss das Herz mit einem Schlag. Die zwei Hälften verschmolzen mit Abgesang und lösten sich in einem Glitzerpuder auf. Pummeluff machte einen Salto vorwärts und segelte auf Dolores Kopf.
„Die Zusammenarbeit zwischen Pokémon und Trainer war fabelhaft“, sagte Mr. Contesta, der erste Schiedsrichter.
„Bemerkenswert“, kam es von Mr. Sukizō.
„Das Feuer des Herzes hat Pummeluff in ein fantastisches rosa-Rot getaucht. Ich konnte meinen Blick gar nicht mehr abwenden“, rief Schwester Joy fröhlich.
„Wenn Dolo ned weiter kommt, weiß ich auch ned“, grinste ich, als ich sie im Gang sah.
„Tina, wie war ich?“, wollte sie wissen, nachdem sie bei mir ankam.
„Klasse. Wusste gar nicht, dass ihr das so gut könnt. Ihr kommt hundert Pro weiter.“
Mit den restlichen Koordinatoren sahen wir zu wie einer nach dem anderen seine Vorführungsrunde absolvierte. Viele waren gut, manche waren mehr als nur gut.
Andere wiederum waren echt schlecht.
„Nummer 15 bitte auf die Bühne!“, dröhnte es aus den Lautsprechern in die Koordinatoren-Kabine.
„Tina, das ist dein Auftritt“, Dolores riss mich hoch und schupste mich in Richtung Bühne.
„Ich bitte um großen Applaus für Tina! Auch sie nimmt zum ersten Mal an einem Wettbewerb teil feuern wir sie so richtig an!“
Als ich die Bühne betrat, war die Hölle los. Die Menge jubelte, wie auch bei den anderen Teilnehmer.
„Luxio komm raus!“, rief ich und warf meinen Pokéball mitten in die Halle.
Mein Pokémon erschien mit einem großen Blitzgewitter. Elegant landete es vor mir.
„Eisenschweif!“
Luxio richtete seinen Eisenschweif auf den Boden und zertrümmerte diesen.
Den zahl ich sicher nicht, dachte ich mit einem Lächeln auf den Lippen.
Um Luxio befanden sich kleinere Stücke Gestein. Es sprang in die Mitte der Steine, auf einen besonders großen Brocken.
„Funkensprung!“
Luxio ließ die Steine in einem schönen blau funkeln und verband sie perfekt mit Funkensprung zu einem leuchtenden Stern. Kurz Danach verstärkte das Pokémon seine Attacke und ließ alles mit einem Knall verpuffen. Mit einem letzten Eisenschweif, zertrümmerte es den Felsen auf dem es stand und machte einen Vorwärtssalto. Graziös landete es vor mir, während sein blaues Fell durch den Staub glitzerte und funkelte.
„Was für eine Vorstellung! Ich konnte gar nicht mehr Wegsehen, es war einfach wunderschön!“, rief die Moderatorin in ihr Mikro.
Schleim nicht. Ist ja wie in der Serie...schlimm...hab ich schon immer gehasst, diese nette Tour, murrte ich innerlich, äußerlich lächelte ich ihr zu.
„Was sagen unsere Schiedsrichter zu dieser Leistung?“, fragte sie die Menge.
„Ihr Pokémon wusste genau was verlangt war, das zeugt von hartem und erfolgreichem Training“, meinte Contester.
„Es war bemerkenswert!“, sagte Sukizō.
Wie ich dieses ‚bemerkenswert‘ hasse! Naja, schön freundlich weiter lächeln.
„Der Auftritt war wunderschön. Mit den Felsen einen Stern zu formen war eine fantastische Idee. Aber der Boden ist vollkommen ruiniert!“, fiel der Schwester entsetzt auf.
„Tina dein Luxio war klasse!“, rief Dolores, als ich wieder reinkam.
„Hey, und was ist mit mir?“, wollte ich beleidigt wissen.
„Du hast nur ‚Eisenschweif‘ und ‚Funkensprung‘ gesagt!“
„Als ob du mehr getan hättest“, grinste ich.
Nachdem alle Teilnehmer dran waren, gab es eine kleine Pause, in der Sarah zu uns kam.
„Ihr wart beide irre!“, sagte sie zu uns, während wir auf die Ergebnisse warteten.
„Das wusste ich schon vorher“, gab ich etwas überheblich zurück.
Während wir aufgeregt diskutierten, wer weiter kommen könnte, kam eine Durchsage über den Fernseher.
„Das Warten hat ein Ende. Die acht Kandidaten werden jetzt bekannt gegeben!“, verkündete die Moderatorin.
Die Gesichter der Leute erschienen auf dem Bildschirm.
„Wir sind weiter!“, jubelte Dolores und auch Sarah jubelte und beglückwünschte uns.
„Wir werden die Paare für die erste Kampfrunde festlegen.“
Die Bilder wurden gemischt und endschieden, dass Dolores gegen eine Frau Anfang 20 und ich gegen einen kleinen Jungen kämpfen sollte.
Mein Kampf war der Erste und dauerte weniger als eine Minute. Da der Junge ein Käfer-Pokémon einsetzte, das Gluraks Flammenwurf nicht gewachsen war.
Dolores Gegnerin setzte ein Marill ein. Was normal keine Schwierigkeiten gegeben hätte. Doch Raichu schien wieder nicht zu hören.
„Was ist denn da los? Dolores Pokémon scheint seine Trainerin völlig zu ignorieren!“
Plötzlich ließ Raichu einen Gewaltigen Donner von sich, der Marill grillte. Der Kampf war endschieden, auch wenn es mehr Glück als Verstand war.
„Mit einem etwas ungewöhnlichen Sieg, geht Dolores in die nächste Runde.“
„Ich sehe es Dolo Raichus Training ist ein A. Respekt, mal sehen wie weit du damit kommst“, etwas enttäuscht drehte ich mich weg und sah zu meiner nächsten Gegnerin. Sie sah etwas düster aus und mir lief bei ihrem Anblick ein Schauer über den Rücken. Sie bemerkte meinen Blick, erwiderte ihn und ging davon.
„Tina ich bin weiter!“, schrie Dolores zu mir.
„Ja ich hab’s gesehen. Das war ne echt miese Leistung Dolores. Ich dachte du wolltest trainieren, aber das war ja ne Katastrophe!“, meckerte ich sie an.
„Sei du ruhig, ich hab mein Bestes getan und das wirst du auch noch sehen!“
Bevor ich noch etwas sagen konnte, wurde ich auf die Bühne gerufen. Ich ging an meiner Freundin vorbei zum Kampffeld. Mir gegenüber stand die Frau. Sie war höchstens fünfundzwanzig Jahre alt, schlank und groß. Aber trotz allem Düster.
Der Kampf begann. Meine Gegnerin rief ein Absol ins Kampffeld und ich mein Glurak.
„Absol setz Steinkante ein!“, befahl sie.
„Steinkante?! Glurak Wehr sie mit Eisenschweif ab!“
Mein Pokémon flog in die Luft um sich besser verteidigen zu können und zertrümmerte die Steine, was unsrem Gegner Punkte abzog.
„Ladestrahl.“
Ich wurde von einem grellen Licht geblendet und hörte Glurak aufschreien. Als ich wieder was sehen konnte, lag mein Pokémon auf dem Boden. Ich bekam Punkte abgezogen.
„Jetzt noch Nachthieb“, sagte die Frau ruhig und siegessicher.
Ihr Absol kam auf uns zu gerannt.
„Hau es um!“
Glurak drehte sich auf dem Rücken wie ein Kreisel und versuchte Absol mit dem Schwanz auf Abstand zu halten. Es weichte jedoch aus und Glurak wurde auf dem Boden festgenagelt.
„Jetzt aber Geowurf!“, rief ich ihm zu.
Es packte seinen Gegner, drückte ihr fest an sich, damit dieser nichts mehr tun konnte, und setzte zum Geowurf an. Die Attacke war ein voller Erfolg. Absol konnte nichts dagegen unternehmen und klatschte mit voller Wucht auf den Boden.
„Absol Eisstrahl!“
Das Pokémon sprang auf als wäre nichts gewesen und feuerte mit Eisstrahl auf uns.
„Flammensturm und dann noch Flammenwurf!“, sagte ich etwas verwirrt auf diese Attackenwahl.
Wie vermutet hatte Eisstrahl keine Chance und Feuersturm wurde noch schneller und stärker durch Flammenwurf.
Während die Attacken zusammen krachten, hörte ich von der anderen Seite etwas und befahl Glurak schon mal, dass es Ausweichen sollte. Kaum hatte ich es ihm gesagt, kam wieder ein gigantischer Ladestrahl auf uns zu. Absol war Feuersturm anscheinend ausgewichen und hat es als Ablenkung benutzt.
„Es tut mir leid, der Kampf ist zu Ende“, sagte die Moderatorin.
Ich war schon leicht geschockt. Der Kampf war viel zu kurz nach meiner Meinung und ich wollte doch gerade eine Attacke starten. Doch als ich einen Blick zur Punktetafel riskierte, sah ich, dass ich um Haaresbreite gewonnen hatte.
Freudestrahlend ging ich wieder in den Koordinatoren Raum zu Dolores.
„Ich bin im Finale!“, rief ich ihr zu.
„Ich zeig dir mal, dass das kein Glück war!“, schnauzte sie und ging zur Bühne.
Total konfus stand ich im Raum und dachte kurz darüber nach was sie sagte.
Auf dem Bildschirm im Raum konnte man sehen wie der Kampf anfing. Raichu stand etwas ängstlich im Ring doch es gab sein bestes, hatte es allerdings mit einem Georok zu tun. Raichu war allerdings etwas zu zaghaft und wurde von seinem Gegner überrollt.
„Los Raichu! Power-Punch!“, hörte man Dolores durch den Fernseher rufen.
Raichu schloss die Augen, ließ Georok auf sich zukommen und schrie plötzlich auf. Es öffnete seine Augen wieder und rannte auf das Gestein-Pokémon zu. Mit einem dumpfen Geräusch lag Georok flach auf dem Boden und ich bekam meinen Mund vor Staunen nicht mehr zu.
„Dolores, das war...das war der Hammer! Raichu war wie ausgetauscht! Wie hast du das auf die Schnelle hinbekommen?“, löcherte und beglückwünschte ich sie gleichzeitig.
„Ich sagte ja, das Raichu es drauf hat“, und damit ging sie in eine andere Ecke des Raumes und lies mich stehen.
Nach einer halben Stündigen Pause ging es zum finalen Kampf. Sarah war noch vorher da gewesen und hat uns beiden viel Glück gewünscht.
Kurz danach standen wir uns auch schon gegenüber.
„Unser erster Kampf nach dem Debakel im Vertaniawald Glurak. Streng dich an“, munterte ich es auf.
Wir wussten immerhin was Raichu konnte und Glurak schien das gar nicht zu gefallen, dass es diese Macht jetzt auch noch beherrschen konnte.
„Und der Kampf beginnt!“
„Donner Attacke!“, rief meine Freundin.
„Eisenschweif auf den Boden!“
Der Boden brach auf und große Gesteinsbrocken flogen in die Luft und schützen Glurak vor dem Donner.
„Dann eben Power-Punch!“
„Hat es mit Flammenwurf auf Abstand“, befahl ich.
Glurak flog in die Luft und bombardierte Raichu mit Flammenwurf. Das Elektro-Pokémon lies aber nicht locker und sprang mitten in die Flammen auf Glurak zu.
„Eisenschweif!“
Mit diesem Angriff konnten wir uns vor Power-Punch schützen und Raichu wegschleudern.
„Nicht aufgeben mach nen Donnerblitz der schön funkelt!“, baute Dolores ihr Pokémon sofort auf und ihr Plan, sofern es einer war, ging auf.
Raichu drahte sich zu und feuerte einen starken Donnerblitz auf uns ab und fiel auf den Rücken.
Glurak landete weniger sanft auf dem Boden und stöhnte vor Schmerz.
Gib jetzt bitte nicht auf!
„Glurak, Flammenwurf!“
Es mühte sich auf und startete seine Attacke.
„Donnerblitz Raichu!“
Schon beinahe mörderisch sah das Pokémon uns an und brachte das Stadion zum Beben.
„Seht nur wie die Attacken ein schönes Licht her zaubern!“, rief die Kommentatorin.
Uns beiden wurden Punkte abgezogen, da die Attacken gleicher Maße an Stärke und Schönheit hatten.
„Power-Punch!“
„Eisenschweif!“
Glurak blockte mit Eisenschweif Power-Punch, doch Raichu schlug mit seinem anderen Arm zu. Mein Pokémon erwiderte dies mit einem Flammenwurf ins Gesicht. Dann zog es Raichu noch die Beine weg.
Mit Schönheit hat dieser Kampf ja nicht wirklich zu tun, dachte ich bei diesem Anblick.
„OK Schluss, der Kampf ist vorbei fünf Minuten sind rum!“, rief die Moderatorin zu uns.
„Wieso sind fünf Minuten immer so schnell rum!?“, schrie Dolores und stapfte mit einem Fuß auf den Boden.
„So einen harten uns brutalen Kampf haben wir nur selten erlebt. Hier war ja gar kein Respekt, der Kampf hätte so schön werden können. Aber die Gewinnerin dieses Wettbewerbes ist trotzdem Tina“, seufzte Mr. Contester.
Mit einem schlechten Gewissen ging ich zur Siegerehrung und erhielt mein Band plus die einhundert Pokédollar.
„Danke...beim nächsten Wettbewerb werde ich es besser machen versprochen“, murmelte ich Contester zu.
Dolores, Sarah und Officer Rocky warteten draußen vor der Wettbewerbshalle auf mich.
„Klasse Kampf...vielleicht etwas zu brutal und weniger schön, als er hätte sein sollen“, lachte Sarah.
„Hier Officer fünfzig Pokédollar. Die anderen fünfzig brauch ich. Ich arbeite sie aber ab. Morgen früh bin ich am Brunnen und helfe beim Wiederaufbau“, ich drückte der Polizistin das Geld in die Hand.
Sie nickte und verschwand. Das restliche Geld gab ich Dolores, genauso wie das Band.
„Hier, damit wir was zu essen kaufen können und das Band. Immerhin wolltest du es Jenni schenken nicht ich“, ich übergab ihr die Sachen und ging in der Abenddämmerung zurück ins Pokémon Center.
Jetzt mal im Ernst...wozu hab ich jetzt gewonnen?! Ach egal, das war kein Wettbewerb sondern ein Kleinkrieg um Geld. Das Band war auch nur Nebensache...

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Tag der Veröffentlichung: 10.03.2011

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