Cover

Googlephobie- Streetview- Tarnkappen

Ich versteh das nun wirklich nicht. Da hat sich doch in meinem
Kopf etwas breit gemacht, was ich nicht kapiere.
Im Moment spricht ja die ganze Welt von dieser Streetview Aktion von Google.
Große Diskussionen in unserem Kreis. Für und wider.

Ich bin dagegen, vertrat meine Meinung vehement mit der Frage: Was wollen
die damit bezwecken? Das ist doch nur ein Instrument um die Neugierde zu
befriedigen, oder gibt es einen positiven Effekt? Negative Aspekte: Die Auskundschaftung
geeigneter Einbruchsobjekte.

Ich fahre ins Krankenhaus, um meine Tante Hella zu besuchen,
die sich in ihrem hohen Alter noch den Blinddarm hat rausnehmen lassen.

Irgendwie hatte ich die Orientierung in diesem riesigen Krankenhaus verloren,
da lief mir so ein Kamerateam über den Weg, die T-Shirts trugen
mit der Aufschrift „Google sieht alles“. Na ja dachte ich, was wollen die denn im Krankenhaus. Es machte mich neugierig und ich folgte dem Team auf dem Weg
in den Kreissaal. Eine Dame mit der Aufschrift „Schwester Inge“ schaute mich
neugierig an und fragte, wen ich suche.

Nein nein, ich suche niemanden.
Ich gehöre zu dem Kamerateam Google, log ich. Ach, Sie gehören dazu. Sagen sie mir bitte, was hat Google damit vor hat, ergänzte sie, dass die schon die Neugeborenen filmen und vermessen. Ich schaltete schnell, denn sonst hätte die mich entlarvt:
„Ach das ist nur für statistische Zwecke“ und folgte dem Team, drängte mich in den Kreissaal und sah, wie die Jungs von Google das Baby filmten, die Daten notierten, wie Name, Adresse, Gewicht, Größe, Merkmale. Dann nahm einer aus seiner Tasche zweihundert Euro und gab sie der Mutter.

Auf zum nächsten Baby, sagte ein anderer Googler aus dem Team.
Ich verschwand schnellstens und ging flugs zu meiner Tante Hella.
Hella freute sich, erzählte mir aber im selben Atemzug, dass vorhin ein Team von Google
bei ihr gewesen wäre, und T-Shirts mit der Aufschrift „Google sieht alles“ trugen.

Stell Dir vor, die wollten mich nackt filmen und alle Angaben von mir für angeblich
statistische Zwecke haben. Sie wollten mir dafür 200 Euro zahlen. Da ich aber nicht wegen
Bettelei vorbestraft bin, habe ich die nur ausgelacht. Ich selbst habe mich noch ein halbes
Stündchen mit Tante Hella unterhalten und verließ dann das Krankenhaus.

Irgendwie hatte ich ein mulmiges Gefühl wegen der Google Aktivitäten.
Wozu machen die das?, fragte ich mich. Als ich das Gebäude verließ, donnerte über meinem Kopf ein Helikopter und was sehe ich, das kann doch nicht wahr sein, eine Aufschrift an dem Fluggerät „Google sieht alles“ und bei genauerem Hinsehen wieder ein Kamerateam
in Aktion.

Die filmten alles von oben. Na gut dachte ich, Google Earth kannte ich ja schon,
aber warum nun noch detailliert im Nahbereich?
Fünf Minuten später, als ich im Auto saß, fuhr ein PKW mit diesen Kameraaufbauten vor mir her. Ach endlich sah ich mal das Streetview Fahrzeug und wieder die Jungs mit den T-Shirts mit der Aufschrift „Google sieht alles“

Ich fuhr dann zum Geldautomaten und sah schon graue Mäuse, überall Kameras.
Ging anschließend in ein Kaufhaus, überall Kameras. Ging auf die Toilette, Kameras.
Ich habe jetzt eine regelrechte Googlephobie. Was soll ich machen. Es gab nur eine Lösung.
Tarnkappen. Ich besorgte die mir aus China für 0,30 Cent und verscheuerte die bei Ebay
für 13,50 Euro . Das Geschäft ließ sich gut an, doch den richtigen Schub bekam das Geschäft, als ich auf die Tarnkappe druckte: „Google sieht nicht alles.“

Jetzt kommt die Industrie mit Anfragen für Tarnkappen, Planen für riesige Hallen, Schiffe, Autos. Ich bin schon auf dem Weg nach China und melde mich mit Neuigkeiten in Sachen
Googlephobie und Tarnkappenplanen.
Meine Phobie in Sachen Google ist vorbei, da ich nur noch mit der Tarnkappe unterwegs bin.
Also: falls sie mich nicht sehen, dann bin ich das mit meiner Tarnkappe

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 27.08.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für alle Googleindianer.Streetview Fans, Googlephobie erkrankte. Das Neueste ist Bornview. Eine Lösung- Tarnkappe.

Nächste Seite
Seite 1 /