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Jörn & die Hells Angels & und eine Ferraritür Krimi-Episode aus Palma de Mallorca

Jörn war eigentlich ein Typ, der sich nichts gefallen ließ, und wenn ihm jemand dumm kam hatte er keine Hemmung, den Kerl anzuschreien und bei eventuellen Widerworten auch mal zuzulangen. Er war ein geübter Kampfsportler, betrieb früher Karate und Kickboxen.

Er hatte keine Angst, eigentlich vor niemandem. Jörn wohnt jetzt in Palma de Mallorca, betreibt eine Pizzeria, eine Eisdiele und auch ein Sonnenstudio und macht sonst auch noch ganz gute Geschäfte. Man kann sagen, Jörn ist erfolgreich.
Neulich ging Jörn in eine Tapa-Bar um eine Kleinigkeit zu sich zu nehmen. Am Tresen saß ein nicht zu übersehender massiger, mit Muskeln bepackter Hells Angels Veteran mittleren Alters.

Jörn setzte sich auch an den Tresen und wollte etwas bestellen, als der Hells Angel ihm bedeutete, dass er sich da nicht hinzusetzen habe. Jörn stand wieder auf und setzte sich einige Meter weiter an einen Tisch. Als er dort gerade etwas bestellen wollte, bedeutete ihm der Hells Angel abermals, dass er sich auch nicht an diesen Tisch zu setzen habe.

Das war dann dem Jörn doch zuviel und er zeigte dem Hells Angel mal, was ein Karate- und Kickboxer so alles drauf hatte und vermöbelte diesen massigen Kerl ohne Ansage derart, dass kein Kraut mehr gewachsen war. Der Wirt rief die Polizei und unser Hells Angel musste in das nahe gelegene Krankenhaus gebracht werden.
Gebrochenes Nasenbein, Prellungen, und auch der Arm war ausgekugelt.

Die Polizei nahm Jörns Personalien auf. Eine Anzeige wegen Körperverletzung folgte. Als der Hells Angel wieder genesen war, sann er auf Rache mit Hilfe seiner Freunde und seiner Organisation. Die Hells Angels sind auf Mallorca gut organisiert und es kam schnell heraus, dass Jörn eine Pizzeria, eine Eisdiele und ein Sonnenstudio betrieb.

Zunächst bekam er jeden zweiten Tag Besuch von irgendeiner zwielichtigen Figur, die den Laden kaufen wollte, natürlich zu einem Spottpreis. Jörn deutete diese Vorwarnungen noch nicht und fühlte sich sicher. Doch eines Tages tauchten mehrere Typen der Hells Angels auf.
Man machte ihm ein Angebot für sein kleines Imperium, auch wieder zu einem viel zu geringen Preis, das er auch niemals akzeptieren konnte.

Die Läden liefen alle recht gut, warum sollte er sich trennen und dann auch noch zu einem Spottpreis. Doch als am selben Tag die ersten Buttersäure-Attacken auf seine Läden stattfanden, musste er handeln.

Er telefonierte mit dem höchsten Hells Angels Boss in Palma und kaufte sich von weiteren Attacken frei, nicht bevor weitere Konsequenzen und sogar Morddrohungen bei ihm eingingen. Jörn zahlte eine nicht unbeträchtliche Summe zum Schutz seiner Läden. Diesen Kelch konnte er mit viel Glück noch mal abwenden.
Dennoch sein Naturell, allen Leuten, die ihm dumm kommen, gleich eine auf die Nase zu geben, trug er in sich. Wenn er etwas getrunken hatte, verstärkte sich diese Neigung.

Sein Gewaltpotential wurde schneller freigesetzt. Sein vierzigster Geburtstag kam und Jörn hatte sich richtig einen auf die Lampe gekippt. Die Clique fuhr Jörn ins nahe gelegene Es Baluard, eine wunderschönen Anlage, um dort zu speisen und weiter zu feiern. Mit Großmannsgehabe stieß Jörn die Beifahrertür mit voller Wucht auf, um dann breitbeinig zu verkünden, dass alle eingeladen seien.

Das Aufstoßen der Beifahrertür war so heftig, dass Jörn einen neuen Ferrari übersehen und die Tür des Ferraris derart verbeult hatte, dass dies nach vorsichtigen Schätzungen ein Schaden von mehreren Tausend Euro gewesen wäre.
Oha, Jörn schaute sich den Schaden an und wurde schlagartig nüchtern.

Es erschien ein etwa siebzigjähriger Mann, der aus dem Lokal kam und kurz erklärte, dass ihm der Ferrari gehöre. Er sprach unüberhörbar Berliner Dialekt. „Haben Sie det jemacht“ fragte er Jörn, der das unumwunden zugab. Nun passierte etwas, was Jörn in seinem Leben wohl noch nicht erlebt hatte und niemals vergessen wird. „So“, sagte der Ferrari Fahrer, „ach wissen se, det finde ich ok, dass Sie det zujeben. Wir sprechen da nicht mehr drüber und vajessen det“, drehte sich um und ging zurück in das Restaurant. Ließ den auf Krawall gebürsteten Jörn einfach mit offenem Mund stehen. Jörn konnte das Ganze nicht fassen, setzte sich auf einen Stuhl und schüttelte unentwegt den Kopf.

Als er es dann einigermaßen verarbeitet hatte, stürmte er in das Restaurant und suchte den Ferrari Fahrer, um noch einmal nachzufragen. Der sah Jörn, kam herüber und sagte nur zwei Sätze, „Ick habe keene Lust mich mit Ihnen zu unterhalten. Die Jeschichte ist erledigt“ und setzte sich an seinen Tisch zu drei attraktiven Damen.
Jörn kam kopfschüttelnd aus dem Restaurant. „Der Kerl ist so cool“, sagte er unentwegt. „So etwas Cooles. Ich versteh es nicht, ich versteh es nicht. So etwas Cooles“, stammelte er immer wieder.
Ich möchte am liebsten in den Laden reingehen und ihm eine aufs Maul hauen.“
Jörn hatte seinen Meister gefunden.


Experiment-Electrophorus“ und morgen wird es wahr.

Manfred Säuerling und Georg Rosenrunge (Jahrgang 1948) sind seit ihrer gemeinsamen Internatszeit enge Freunde. Beide sind vaterlos aufgewachsen. Manfreds Vater wurde in den Wirren des 17.Junis 1953 in Berlin erschossen. Unter glücklichen Umständen war es Manfreds Mutter gelungen, mit ihrem kleinen Sohn kurz vor dem Mauerbau in den Westen zu fliehen. Georgs Vater, ein schwarzer GI, wurde bereits vor der Geburt seines Sohnes in die USA zurückverlegt.
Die beiden Freunde teilen die Begeisterung für Abenteuerreisen in ferne Länder. Im brasilianischen Busch hätte ein Schlangenbiss für Manfred fast tödlich geendet. Er überlebt dank der Hilfe seines Freundes und der kolumbianischen Krankenschwester Odalys, in die er sich verliebt und in Deutschland eine Familie mit ihr gründet.. Manfred nimmt seine Rettung zum Anlass, sich in seiner wissenschaftlichen Arbeit beim Tropeninstitut Hamburg auf die Antiserenforschung zu konzentrieren. Dabei ist er sehr erfolgreich und gelangt zu den höchsten Anerkennungen, bis zur Nobelpreis Nominierung.
Doch dazu parallel hat er sich einer fixen Idee verschrieben, wie es sein Freund Georg bezeichnet, der als Fachmann für Speicherungstechnik arbeitet. Angeregt durch Hinweise, die sie auf ihren Abenteuerreisen von den Eingeborenen im Amazonasgebiet bekommen haben, erforscht Manfred exotische Insekten, Reptilien und Fische, die im Zuge ihrer Beutejagd, ihrer Verteidigung oder ihres Paarungsverhaltens electroplaxe Energien freisetzen. Manfred träumt davon, diese Energie zu speichern und sie dem Menschen verfügbar zu machen.
Er errichtet heimlich ein privates Forschungslabor und hält engen Kontakt zu Pedro, dem Mexikaner, der sie auf ihren Expeditionen begleitet hat. Pedro gibt ihm neue Hinweise auf unbekannte elektroplaxe Wesen. Den entscheidenden Durchbruch erzielt Manfred während einer Japanreise. Auf einer Koi-Farm studiert er die Tierhaltung, und Fütterungstechniken, und weiß nun, wie er seinen Traum von der Erzeugung electroplaxer Energien umsetzen kann.
Beiden gelingt es, den ehrgeizigen Bauunternehmer und Bürgermeister einer kleinen Gemeinde bei Hamburg für diese Idee zu begeistern. Die Pilotanlage wird Realität, in der bis zu 20 000 Zitteraale der Spezies Electrophorus Electricus gehalten werden können. Die Pilotanlage erfüllt alle Erwartungen und sorgt für weltweites Aufsehen. Der Kampf mit den monopolisiert organisierten Energiekonzernen beginnt.


Impressum

Texte: Copyright Th.C. Glantz
Tag der Veröffentlichung: 21.05.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Jörn hatte vor niemandem Angst.Als geübter Kampfsportler, Kickboxer und Karatekämpfer glaubte er brauche man das auch nicht. Doch jeder findet seinen Meister, so auch er. Allerdings auf eine vollkommen andere und sonderbare Weise.

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