Das Tamagotchi Prinzip.
Ab in den Himmel und nicht auf den Friedhof.
Ein Tamagotchi gebärt virtuelle Küken.
Die dann gehegt und gepflegt werden müssen,
damit sie gedeihen und am Leben bleiben.
Es hat Bedürfnisse wie Schlafen, Essen, Trinken, Zuneigung und entwickelt auch eine eigene Persönlichkeit
Dann gebar ein Tamagotchi statt eines Kükens ein Buch.Aber das Buch war zunächst ein Frühchen und nicht lebensfähig.
Doch dann gebaren viele Tamas Bücher. Und die Bücher waren auch,wie bei den Küken, sehr unterschiedlich. Die Tamagotchi Väter und Mütter versuchten ihre Kinder mit Anerkennung und allem, was dazu gehört, durch das Leben zu bringen und hegten und pflegten sie.
Doch den meisten gelingt es nicht, ihre Tamagotchi Buchkinder lebensfähig zu halten, geschweige denn zur Selbsternährung zu bringen. Deswegen liegen auf den Tamagotchi Friedhöfen so viele Buchleichen.
Viele Tama Kinder werden vermummt oder zeigen sich nicht. Vielleicht schämt man sich, oder die Väter und Mütter möchten, dass ihre Buch Kinder ein geheimnisvoller Nimbus umgibt, um sich interessant zu machen. Mit einer Resettaste kann man die wiederbeleben, aber ob das etwas nützt?
Na dann geht das Spiel eben wieder von vorne los. Und Vater oder Mutter haben wieder eine funktionierende Illusion. Es sollen sich tatsächlich einige Tamagotchi Buchkinder wieder vom Einseller zum Mehrseller entwickelt haben. Eine von Millionen Tamagotchi Leichen kommen sogar in den Bestsellerhimmel.
Es gibt auch Tamagotchi Himmel, die von Vätern oder Mutter gekauft werden können. Die Buchkinder werden für teures Geld zurückgekauft und liegen dann nutzlos auf dem Dachboden, also auf einem anderen Friedhof.
Etliche von den Buch Tamagotchis wurden mit verschiedener neuer Kost gefüttert.
Einige mit Fantasykost, die anderen mit Abenteuerkost, Krimikost, Romantikkost, Sciencefictionkost, Lyrik, Poesie, Philosophenkost. Die ursprünglichen Erfinder der neuen Kostidee hatten alle eine gute Chance, ihre Buchkinder in den Tamagotchi Himmel zu bringen.
Aber kaum hatte dieses Tamagotchi Buchkind Erfolg, stürzten sich alle auf diese Kost, weil sie keine neue Idee hatten. Und jetzt häufen sich wieder auf den Tamagotchi Friedhöfen die Leichen. Und die Väter und Mütter sind es müde, Ideenklau zu betreiben, da sie damit auch keinen Erfolg haben.
Die Resettasten verschimmeln und funktionieren auch nicht mehr. Einige haben dann doch diese Leichen reanimiert, um in diesen Tamagotchi Büchern ihren ganzen Frust abzulassen und um zu zeigen, was sie doch für tolle Väter und Mütter sind und welche guten Ideen sie hatten.
Sie philosophieren über das Wetter,ihre Haustiere,vergangene Liebschaften, Ängste
und Alltagssorgen.
In ihren Tamagotchi Familie genießen sie hohes Ansehen und belobigen sich gegenseitig und verteilen Unmengen von unechten Ordens- Sternen.
Einige der Tamagotchis haben eigene Geburtsgruppen eingerichtet und sich abgekapselt, die sogenannten Elite Tamagotchi Buchkinder. Sie halten sich für bessere Tamagotchi Mütter oder Väter und versuchen, ihre Kinder mit einer anderen Sprache zu erziehen.
Einer Sprache, die wie sie glauben, nur die Elite Väter oder Mütter verstehen.
Man nennt dann die Tamagotchi Buchkinder Kopfgeburten. Sie belehren andere und fühlen sich etabliert und auserkoren. Ihre Beiträge
versehen sie mit Wissensprotz und Küchenlatein,
um etwas vorzutäuschen. Operieren mit falschen beeindruckenden Berufsbezeichnungen oder ziehen sich einen weißen Kittel an.
Sie teilen die Tamagotchi Familie in eine Zwei- und Dreiklassenfamilie. Die Wissenden, Unwissenden und die Dumpfbacken. Ihre geistigen Ausdünstungen geben sie nach Außen, um ihren Tamagotchi Kindern Anerkennung und damit Pflege angedeihen zu lassen.
Im Inneren ihrer Familie holen sie sich selbst als Vater oder Mutter auch ihre Kost. Nur das Problem der Anerkennungskost versagt auch hier, weil die Vitamine sich verbrauchen und keine Wirkung mehr entfalten.
Also doch wieder Tamagotchi Friedhof. Jeder dieser Tamagotchi Gruppen versucht es auf eigene Faust. Die Obermütter oder Väter veranstalten Wettbewerbe für diese Buchkinder, und wenn die gewinnen, haben die auch nur eine Überlebenschance von drei Monaten, denn in den Selbsternährungszustand kommen die meisten auch nicht.
Nur die Buchmütter und Väter glauben, dass sie schon im Tama Himmel sind und tragen schon mal im Vorwege die Nasen höher und bilden sich mächtig was darauf ein.
Aber es ist eine Chance.
Nehmen wir sie wahr. Sonst droht nun doch endlich der Tamagotchi Friedhof für die Buchgeburten, wie bei den Vorgängern.
Nein, wir müssen so zufrieden sein mit unserem Austausch untereinander und eben der Illusion, dass wir in den Tamagotchi Himmelsbereich der Buchfamilien aufgenommen werden.
Aber es sollen doch einige erreicht haben, diesen Himmelsbereich der Unsterblichkeit?
Mit vielen tollen Ideen.
Liebe Tamagotchis, lasst uns diese Illusion
und den Spaß. Bitte keine Orden, sonst bleibt dieses Tama Buchkind noch länger am Leben.
Experiment Electrophorus - Kurzbeschreibung
Manfred Säuerling und Georg Rosenrunge, zwei Männer mit unterschiedlicher Hautfarbe, zwei Wissenschaftler auf zwei unterschiedlichen Gebieten, zwei Freunde mit unterschiedlichen Interessen, zwei Welten, die aufeinander treffen. Und doch haben die beiden etwas gemeinsam: die Vorliebe für das Abenteuerliche und die Faszination der Natur.
. Während einer Forschungsreise durch den tropischen Regenwald machen er und Rosenrunge schließlich eine bahnbrechende Entdeckung: biologische Energieressourcen, das Tier als Kraftwerk – die Operation Electrophorus beginnt. Aus der Entdeckung wird erst eine utopische Idee, dann eine Vision und schließlich gelingt es den beiden – ganz nach Alexander von Humboldts Theorien und einer Menge Experimente später – genau diese ungeahnte Stromquelle massen- und auch netztauglich zu machen.
Eine ganze neue Ära der Energiegewinnung beginnt und bedeutet somit das Aus für monopolisierte Preistreiberei herkömmlicher Energieerzeuger. Doch diese weltbewegende Entdeckung bringt nicht nur weitere Nominierungen für den Nobelpreis, sondern auch Schattenseiten – der Kampf der Giganten beginnt.
Texte: Copyright-Th.+C.Glantz
Tag der Veröffentlichung: 28.01.2010
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Ein Tamagotchi gebärt virtuelle Küken.
Doch dann gebaren viele Tamas Bücher.