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Mit stillem G'sang! |
Die Stille deckt das Rauschen zu. |
Ein schriller Schrei, ein arges Raunen, |
herbei ein herbes Weinen, |
verhallt und gibt im Dämmer ruh. |
Wie wach der Stille Klang. |
So mancher steht, mag staunen! |
Die Nacht im Wald und Heimen, |
spielt der Stille zu. |
Das Dröhnen zieht Pantoffel an |
beschleicht das Haus die ganze Nacht, |
und wartet, wohl der Tag erwacht, |
bis es in Ruhe lärmen kann. |
Danke Staat! |
Deutschland gabst, mir Fleisch und Butter. |
Aus deinem Baum mein Apfel spross. |
Und auf dem Zwilling Kutter, |
Quoll Brät mit Eis für Wurst. |
Ludest mich, wenn Malz in Maische floss, |
Zum Starkbier Bräu an Gäste Tischen. |
Als denn heißer Treber sich ergoss, |
Schwoll mein Durst. |
Ich lauschte meiner innerst Welt. |
Es funkte leise wie Sonar. |
Ich horchte ..., |
sie zeigte sich am Radar. |
Erkannte sie die innerst, Welt, |
lasierend grün im Infrarot. |
Sie morste ..., |
und mir gewahr ein Echolot. |
's werd ausgesät!
Der Auspuff dröhnt. Es brummt ein Fendt am Feld. |
Er zieht dem Pflug, sein schwarfes Schwert. |
Der Landwirt hofft, das Wetter hält |
Und schaut besorgt gen Himmel. |
Ein Rabe pickt am BayWa Korn! |
Vom Nusswald stürzen Möwen, |
Umkämpfen hart wie Löwen, |
Das Aussaat Korn. |
Synchron da glotzt ein Grey-Gen Schimmel. |
Geruhsam rollt die Nacht sich krumm |
Gehöft und Stallung schlummern tief. |
Mein Schlotterkamm, der mordio rief, |
begrüßt mein Kommen stumm. |
Das Rieddach eng ans Holz gebunden |
die Fenster schenken freudig Schein. |
Mein Jungvolk Haus hat ich gefunden, |
oh, Mutter Horst, ich kehre heim! |
Bergischer Schlotterkamm = Hahn: Bergisches Land
... der letzten Wölfe Dank. |
Nachhauseweg |
Sagenumwobene Almen. Am Moor ein verschlafenes Dorf. |
Käuzchen Geschreie und Bartgeier Federn im Schnee. |
Wuchtige Kirchen mit Bronzegeläut und |
schillernde Karpfen im See. |
Dornenreich stechen die Stecher den Torf, |
schüren die Brote und heizen die eisigen Stuben. |
Im Dämmergrau Häschen die Väter und Buben, |
Barben und Giebeln, die dümpeln am Fließwasser Grund. |
Resi bring' ma a Bier, via Woasswürschd und Brezn.
's is, wia 's is!
Heimatverbunden die Alten. Genug von der Arbeit und Last. |
Rentner gebrechlich mit Falten, |
Lungern im Wurschthaus verqualmen die Stube und Watten. |
Wirtsleute stinkt's! |
Den Hiesigen plagt nicht die Hast. |
Weibsbilder ratschen daheim. Das Gesetz ist Ihr Wille. |
Großkinder knatschen. |
Quengeln, sind kaum zu ertragen. |
Dem Hausherrn packt's, |
Dir Sippschaft wird's Maul gesondert erschlagen, |
Denkt er und torkelt betrunken nach Hause in Stille. |
Resi bringe mir ein Bier, vier Weißwürste und Brezen.
Es ist, wie es ist!
Nein danke! |
Nebelverschleierte Höfe, wuchtige Ruinen und Felsen, |
silbrige Tannen und ewiglich Winde im Tal. |
Flache Gehöfte mit ärmlichen Gütern und Ställe, |
stehender Nässe und Wasserfälle. |
Moose befallene Dächer, verrottete Zäune und Nieten, |
verzogene Giebel, quietschende Türen und Riegel. |
Knarrende Dielen und brüchige Ziegel. |
Fest an der Haustür ein Schild, ZU VERMIETEN! |
Mein Teufelchen nur Du
Mein Führer ich goss für Dich die Blumen. |
Schlug das Kanten Holz! |
Buk das resche Brot! |
Hub in dumpfer Not, |
Deine schmalen Krumen. |
Gebieter ich trug für dich die Akten. |
Lege, bar Papier und Blei, |
und, |
gab das Mahl dem Hund. |
Schrieb, Vermerke zu den Fakten. |
Und dank meiner hieltst Du Reden, |
fülltest meine, Brust mit Stolz. |
Dein Lob sich trefflich las, |
ward beider Augen nass! |
Ja ... Dein, nur Dein galt, Gottes Segen. |
20. April 1889 - 30. April 1945
Mein Purzelchen ade! |
Ich schritt zu Eurem Grabe. |
Ich schnitt das Immergrün. |
Ich legte bei als Gabe, |
den Lichterkranz der Neigung hin. |
Ich goss den Buchs Euch zu Ehre. |
Ich sorgte nachts für Kerzenlicht. |
Ich rückte, trotz bedrückter Leere |
den Totenstein ins Gleichgewicht. |
Ich pflegte jedes Blatt am Baume, |
der Schatten schenkt. |
Mir deucht mein Herr, ich träume, |
er grüßt, wo er die Äste schwenkt. |
Ruhm und Ehre
Zu Euren Flanken Vaterland, |
Deutschland Dichter mag ich werden. |
Deutscher als Dein Schäferhund. |
Deutscher als Dein Adler blickt. |
Reiner noch des Rheinfall Grund, |
Über Heimat braune Erden. |
Und fehlt mir tags am Schüler Pult, |
Gleichklang, Wort ein, Silben Stück, |
Schreibe doch den Text ins Reine. |
Deutschland Dichter will ich sein, |
Deutscher noch wie Heinrich Heine! |
Manche bezeichnen Heinrich Heine den
Deutschesten aller deutschen Dichter seiner Zeit.
Texte: Thomas Veitenhansl
Bildmaterialien: Thomas Veitenhansl
Cover: Thomas Veitenhansl
Tag der Veröffentlichung: 06.02.2019
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