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Non erit tibi gratias egerunt patria!

Es sei Dir gedankt mein Heimatland!

 

Danke

 

Vaterland befahlst den Krieg und Schule.
Aus Deinem Schulhaus Wissen spross.
Gabst mir Schüler Bank und Stühle
und aus dem Hahn zur Spüle
reich das Wasser schoss!

 

Botest Wurst und Gurken zu den Pausen.
Zott Kakao- und Vollmich floss
und ich, wenn Stürme brausten,
dicht die Fenster schloss!

 

Vaterland bewahrtest mich vom Nass,

während ich im Klassraum saß

und Pervitin und Weckamin
und Zwetschgen Kuchen aß.

 

 

 

 

 

Aus meiner Stille

Sie verstarben alt, mein Führer! Einst marschierten die Heere.

Altgedienten schmückt Ihr Dank die Kragen Reverse.

Eure Feindmacht tot an des Dnepr Schwelle

Zug für Zug und Welle für Welle.

 

Ehe die heißen Läufe erkalteten,

zogen auf sibirische Heere.

Zug für Zug und Welle für Welle,

fern …, an Neuerin Stelle.

 

 

 

 

 

Bild: Aus meiner Stille

Vor sieben Panzern wird er stehen.

Schneemond43

Rote Fahnen sah ich flattern.

Fahnen federleicht und windaffin

sah ich hoch an Stangen klappern,

über blauem Baldachin.

 

Heiße Fackeln züngeln lichter.

Fackelrauch und Brandgeruch

ziert der Ruß die Kalkgesichter,

sudeln übers Banner Tuch.

 

Panzerketten merkbar rattern.

Ketten pflügen durch den Staub

sah Geäst und Strauchwerk zittern,

vom Donner bröselt dürres Laub.

 

 

 

 

 

Schneemond = veraltetes Wort für Januar

Bild: Schneemond43

Jetzt wünscht er sich den Unterstand zurück.

Bild: Führerschuld und Recht

Führerschuld und Recht

Weine nicht wie kleine Mädchen.

Frage nicht an Schuld und Recht.

Warst der dunkle Knecht,

rund im Bannkreis böser Macht.

Doch im Schoß des Herrn

wohl ein hartes, kaltes Rädchen.

 

 

 

Abaddon sprach zum Führer.

 

Abaddon = Todesengel in der Offenbarung des Johannes.

 

 

 

 

Bild: Und westwärts marsch!

Sie kennen weder Tag noch Stunde.

Und westwärts marsch!

 

Getreu Befehl zu Yperns Front ich geh,
mit Wagentross und Pferde. 
Und ringen mich Geschosse nieder, 
dann blut ich weiß in Flamen Erde,
und hauche aus in Flanderns Schnee. 
 
O weiser Gott, erweck mich wieder,
wenn lichte Zeit anbricht. 
Im neuen Reich, ich willens steh! 
Mit Ehrgepäck und Marschgewicht.

 

 

 

Herr, gib ihnen ewige Ruhe und das Licht leuchte ihnen.

 

 

 

 

Weißbluten = bis zum Erblassen bluten

... und Helm ab zum Gebet.

Und wieder 1871

 

Und Vaterland zu Eurem Grab ich geh,
im Stiefelkleid in kalter feuchter Erde. 
Und zeige Dich mein Schatz, 
wie ungestümes Mutterreh, 
im tagegrau zu großer Hatz.  
 
Ich weile zu Deiner beider, Nüster,
und schenke Gras und Weideklee, 
und flüster,  
wie Deutsches Reich erhebe Dich und steh! 

1918 et la fin!

 

Atlantik Stürme fegen Senfgas Felder frei.
Benzylbromid entfleucht in Yperns Lüfte
und eheste riecht der junge Mai,
nach Hortensie rot und Ginster Düfte.

 

Mir dünkt, die Lerchen nisten wieder.
Was drängt, beginnt zu grünen.
Wer tot ist, streckt fahlen die Glieder,
letzte Fritzen bluten aus in Dünen.

 

Sie schlagen zur, Gedenktag Stunde,
am Sektglas hart den Takt,
und prosten zu, die Runde.

Vaterland, Geduld, die Herrn.

Mundfaul harret Eurer Stunde,
bald wird Straßburg Heimat sein.

 

 Vom 22. Juni 1940 - 24. August 1944.

   Straßburg = Hauptstadt vom Elsass.

Impressum

Texte: Thomas Veitenhansl
Bildmaterialien: Thomas Veitenhansl
Cover: Thomas Veitenhansl
Übersetzung: https://translate.google.com
Tag der Veröffentlichung: 09.10.2018

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