Cover

Einer, der das Deutsche Land liebt.

Lauthals besinge ich mein Land!

Im Mai blüht es bunt und es leuchtet grün.

Ich will nicht überall,  Paragrafen, Strafen,

Verbote und Vorschriften sehen.

Bild: Glück

 

Ein jeder seines Glückes Schmied!

 

Glück

 

Nun brause an, erlauchter Gast.
Wo seid Ihr so lag' geblieben.
Ihr seid gehetzt in blinder Hast,
Einst feig im Fluss davon getrieben.
Sprecht! Darf ich mit Euch fahren,
Oder birgt mein Flehen, bittere Last,
Weil Du in all den Jahren,
Mich wie den Hund getreten hast.

Bild: Unglück

Denn das Unglück lauert überall!

Unglück

 

Du stinkst mein Pech. Du klebst wie Harz.
Ein Leben lang an meinem Herze.
So falle nieder, tiefer, halte an.
Zünde angstvoll nun die Kerze.
Damit ich schärfer sehe.
Damit ich sicherer gehe.
Und Dich sogleich verbrennen kann.
Bis feiner Ruß entweicht in Schwarz.

Der Beobachter!

Wie stehe ich im finster am Isarkanal?
Lichter durchreißen die frostige Nacht.
Es gluckern die Wasser trüb und bedacht
Fortspülen das Laub und Astwerk im
    Schacht.

 

Aus dem Kies quellen Nebel die Luft
    schmeckt schal.
Bierflaschen klirren, wo Berber dort sind,
Die unter dem Bogen am Brückenrand
Hausen, trödeln, im zerlumpten Gewand.

 

Jene, die sich saufen um ihren Verstand

Fachen in Tonnen die Nachtfeuer an.

Sie trippeln rastlos, drei Hunde vier Mann
Wärmen sich Hände und Füße geschwind
Und schmachten nach aparter Dame mit
    Kind.

 

 

Zur Frankfurter Bibliothek, 2015

Wenn ich ein Denkmal wäre.

Am Mahnmal aus Granit!

 

Die Köter wässern Schuhe, Fuß und Bein.
Taubenkot verschandeln Kopf und Haare.
Frisch vermählte Paare,
Versprühen, Wonne
In morgenbleicher Wintersonne.

 

Die Berber kugeln auf dem Sockel, blind.
Hippies rauchen Gras zu Füssen.
Kaspern, Grüßen
Verzehren, süßes Bier und schalen Wein.

 

Die Statue wieder, fruchtbar alter Zeiten.
Schaut verheißend zu den Tagen lind.
Rundum verweilen Kinder.
Ab Anfang März im Winter
Und grübeln obendrein,
Weshalb das Denkmal, wer mag, er sein?

 

 

Deutschland, Lärmland 2017!

Der Späher

 

Die Wagen rußen. Bremskraft auf den Straßen.
Die Menschen hasten ohne Rast,
Wie stressgebückt.
Das Lärmen drückt,
Sie sehr.

 

Und auf der Autobahn der Rauen, Nassen,
Es gast! Eilends schwer, der Lastverkehr.
Die Kinder kreuzen scheu die Gassen.
Indessen Ampeln schalten rot.
Und schrecken hell,
Sie mahnen grell,
Und droht.

 

In flacher Höhe auch in Schluchtenstraßen
Da herrschen weder Rast und ruh.
Unendlich rollen Automassen,
Sonores Dröhnen immerzu.

Deutschlandsommer 2015, 40°

Schon wieder dieses Schwitzen,
Wenn im Kauern und beim Sitzen,
In Furchen und den Körperfalten

Sich der Schweiß ergießt

Und strömend talwärts schießt
Zwischen meinem Schoko Spalten!

Heimat, 48° 8'N 11° 35'O

Noch brausen Sommerwinde!

 

Die Bienen sausen durch die Luft,
Entfachen Saat und Samen Duft.
Die Sonne drängt voran, verschenkter Kräfte
An Hummeln, die da brummt,
An Wespen, die Ihr summt
Und emsig sucht der Blüten Säfte.

Mit Zwiebelfisch ein Buch gedruckt!

Gebührend muss ich rührig blättern,
Suche stets ein dienlich, Wort.
Sie werden viel in Blei die Lettern.
Öfter steht am lichten Ort,
Ein Zwiebelfisch im Wort.

 

Die Monotype, die Guten
Rasseln lauter durch die Nacht.
Als fern in Rot die Morgen grauten,
Ward ein Werk das Buch vollbracht.

Glück und Plagen

Mögen, Ebenmaß nur und Frohsinn stets, mein Führer sein.
Kalt im Herbst und heiß an Frühlingsblühertagen.
Durch betrübte Welt da bricht dein heller Schein.
Gruß und Kuss! Das will ich wünschend sagen.

 

Stehet abseits fern und lichtgetränkt dein, Marmorschrein.
Schonend werden Ruf und Hall mich zu dir tragen.
Dass gewiss, der Herrscher bitter Plagen,
Fluch verlässt mein traulich, Heim.

Ölunfall im Golf von Mexiko, 2010!

Die schwarze Pest

 

Fischlein tauche fort und schwimm. 
Tiefer, Richtung norden.    
Was südlich quillt, ist schlimm,
Erdöl klebt an Wehr und Schotten.

 

Verlasse, Riff und Kobold Haie,
Verschließe Dich der Grauwal Schreie.
Im Schulterblick kein Wort zum Kleid,
Vermeide fern der Freunde Leid.

 

So liegt der Storch am Strand.
Verendet schwarz im Sand.
Fischlein ziehe emsig weiter.
Genüge Dir und bleibe taff und heiter.       

Bild, Ölunfall 2010!

 

Impressum

Texte: Thomas Veitenhansl
Bildmaterialien: Thomas Veitenhansl
Cover: Thomas Veitenhansl
Tag der Veröffentlichung: 03.08.2018

Alle Rechte vorbehalten

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