Wer sucht, der flucht!
So manches Wort vermisste ich sehr. |
Beim Lesen und im Sitzen |
Fiel mir das Reimen sattsam schwer. |
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Alte Ordnung sage nicht Nein! |
Verbanne für mich Dein Schweigen. |
Tanz mit mir im grünen Hain |
Den heiteren Hochzeitreigen. |
Alte Ordnung sage nicht Nein! |
Unter Eichen will ich warten. |
Gewaltig soll Dein Kommen sein |
Mit Kanonen und Standarten. |
Alte Ordnung sage nicht Nein! |
Rette mich, denn ich begehre. |
Du Kaiserreich magst Hafen sein, |
Für mein brüchig's Boot |
Bei Sturm und Not. |
Väter in Tracht mit Charivari!
Am ersten Mai da strömen sie wie losgelassen, |
Geschniegelt vor dem Kinde! |
Jene die kühle Blonde kaufen, |
Essen Steckerl Fisch, |
Am Brotzeit Tisch, |
Bei Föhn und lauer Winde. |
Die Säufer torkeln mühsam durch die Gassen, |
Erbrechen vorm Toiletten Haus, |
Und pissen auf die Straßen! |
Auch Buben treten aus, |
Die reichlich Spezi und Sprudel Wasser saufen. |
Steckerl Fisch: ein gegrillter auf einem Stock
aufgespießter und ausgeweideter Süßwasser
Fisch. Zumeist eine Renke.
Und lustvoll dröhnt der Gleichschritt durch die Gassen. |
Und lauthals schallt im Deutschen Reich ein Lied. |
Und abseits unter Linden, neben Schotter Straßen, |
Da kreischen weibisch Massen, |
Die sanft des Führers Hände fassen. |
Und Fähnlein jauchzt! Das Jungvolk steht im Glied. |
Und zum Appell mit Heil und Hitler Gruß im Staat. |
Und auf die Bühne strömt die braune Saat, |
O Glück im Mai, Dir Bürgerschicht, |
Dein Kanzler spricht. |
Engel in Berlin!
Soldaten marschieren im Schweiße. |
Marschieren ist dienstliche Pflicht. |
Die Kinder im Mai von der Trasse |
Die albern und achten sich nicht. |
Das Korps der Standarte zum Marsch |
Der Korso vom Klingen sich hebt. |
Kommandos erschallen im Rausch. |
Die Chaussee erzittert und bebt. |
Wie stampfen die Stiefel beim Tritt? |
Soldat verpflichte dem Führer den Gruß. |
In Treuesein und Glaube ein muß |
Das Jungvolk begleitet den Schritt. |
Hitler blonde Engel sollten sie sein ...
das Sinnbild eines Deutschen sollten sie darstellen ...
Ein Ritterkreuz wurde mir geboren, |
Mit Eichenlaub und Schwert. |
Mein Führer, Du hast mich auserkoren. |
Ich träume fern, sagst rostig leis, |
Es ist geschmiedet aus, |
Feuer, Blut und Schweiß. |
Soldat! Sei unbeschwert. |
Nimm an das Kreuz, am Band |
Und einen Gruß vom Vaterland. |
Zur Frankfurter Bibliothek
Der Kanzlerdank! |
Er zeichnet Laub im Kreuz und Ehre. |
Er reicht die Führerhand mit Blick. |
Dem, Fußsoldat vom, Heere, |
Er wünscht Erfolg uns Sieg und Glück. |
Das Banner flattert hoch am Stamm. |
Ihr Fahnenklang verhallt ins Leere. |
Zugleich mit ganzer Schwere, |
Der Regen fällt. Die Füße klamm! |
Des Trommlers Takte schlagen an. |
Der Leiter steht am Pflock. |
Im Wehrkleid schwingt den Stock, |
Ein SS, ein Hauptsturmführer Mann. |
Obermusikdirektor = Müller-John, SS-Hauptsturmführer
Wie schwingt im Sturm Dein eiserner Rock |
Und klirrt das Hemd, die Enden venietet. |
Wie schweifen Deine Blicke so rein? |
In fließende Sonnen hinein. |
Zu Deiner Rechten wächst ein Schwert, |
Das Dir ein König beschert. |
Die Runen, das Jahr laut und klar |
Heiß in die Klinge geschmiedet. |
Wie schauen Deine Burgen befreit? |
Die Mauern und Zinnen so breit. |
Über blutende Flüsse, schauriger Klänge |
Und lieblich urdeutscher Mädchen |
Gesänge. |
Zur Frankfurter Bibliothek, 2016
Großer Gott, ich lobe dich, |
Du segnest meiner Fronten Wege. |
Unsre SS Panzer rollen heimwärts über vereiste Pontonstege. |
Stalins Kanonen wollen, bedrohlich grollen. |
Auf sein Geheiß, |
Ich weiß. |
Gott, denke voll Sorge nur an mich. |
Zur Frankfurter Bibliothek
Ehre in Erde verweht. |
Letzte Standarte zu Führer getreu. |
Dohlen verkünden, das Schlachten vergeht. |
Falken in Türmen sie lauten es scheu, |
Kanzler und Reich an den Gräbern verweht. |
Eide ersterben, der Lorbeer verdorrt. |
Adler entsteigen in Eile. Da fluchten sie fort! |
Kehret um aus der Weile von triftiger Furcht. |
Heil Euch! Ein anderer Führer eine Völkerschaft sucht. |
Mein Führer gräme Dich. Die Opfer weilen. |
Verblasst der Erde brauner Schein. |
Dein Kreuz zerbrach. Die Adler eilen, |
In trümmerdeutsches Reich hinein. |
Die Mütter bleich und lastgebückt. |
Sie schlurfen schwer ans Grab der Ehre. |
Sie beten fest. Ihr Blick beglückt |
Wie leicht die Hoffnung trüge, |
Es winkt Ihr Kind und lacht verzückt. |
Ihr Jüngster fällt im Morgendunst. |
Umsonst waren Kirchgang wie Gebete. |
Sie glaubte fest ... wonach, sie flehte. |
Verheißung trug die Lüge, |
Ein Glaube sich im Denken drehte. |
Sie bat den Herrn um Gottesgunst, |
Und gierte, dass ein Sohn Ihr bliebe. |
Doch starb das Kind in Polderland, |
Für Führer, Volk und Vaterland! |
O tiefe Trauer, dass mit dir, |
Dein Weltverderb, gleich mein gebar. |
Und dass in kurzer Blüte Gier |
Nur Kummer, Last und Sorge war. |
O herbes Klagen, dass an mir, |
Dein müdes Haupt im Sterben senkt. |
Wo doch ein Feuer tief aus dir, |
Mir ewig' lodernd Hoffnung schenkt. |
Vergoss'ne Lieb' betagter Zeit, |
Nur still mein Geist nach deiner Schreit, |
Und dich ein Volk niemals vergisst, |
Bis Sieg und Heil verklungen ist. |
Zu den Ausgewählten Werken XX, 2017
Zur Arbeit: 1. Mai, Asphalt Division marschiert vorbei. Die SS-Leibstandarte war bei der Gründung 1933 ein Wachbataillon. Zu Anfang bezeichnete man sie spöttisch als Asphalt Division. |
Texte: Thomas Veitenhansl
Bildmaterialien: Thomas Veitenhansl
Cover: Thomas Veitenhansl
Tag der Veröffentlichung: 07.07.2018
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