Kühles Grab
Draußen ist es finster und bitterkalt,
ein Sturm fegt durch den dunklen Wald.
Wolfsgeheul die Stille unterbricht,
am Horizont sieht man ein helles Licht.
Ein armer Mann sich mühsam vorwärts schleppt,
sein Herz so schwer und schmerzend schlägt.
Ach könnte er ihr doch bloß verzeih'n,
drohend hört man ein Käuzchen schreien.
Hat Anna ihn doch auf seine alten Tage,
gebracht in eine schlimme Lage.
Betrogen hat sie ihn schon lang,
mit Hans, dem feschen Förstersmann.
Die Hände kalt vom frost’gen Eis,
der Janker voll mit Schnee so weiß.
Ertränkt hat er sein Hurenweib,
nun zittert er am ganzen Leib.
Das ist die Straf’ für ihre Tat,
und seine Rache für den Verrat.
Ach, wäre dies doch nie gescheh’n,
könnt er jetzt fröhlich weiter zieh'n
Nun plagt ihn arg sein schlecht’ Gewissen,
so sehr wird er das Weib vermissen.
Sein Leben ist jetzt ohne Sinn,
Gevatter Tod ist sein Gewinn.
Die Dämmerung naht, der Morgen graut,
die schwarzen Krähen krächzen laut.
Man findet zwei im Eis, oh Weh,
mausetot im kühlen Schlehensee.
(c) Roswitha Wilker
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Tag der Veröffentlichung: 07.12.2011
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Widmung:
Wettbewerb der Gruppe "Kurzgeschichten & Gedichte"