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Tau der Rose (Szirra)



Ich küss den Tau
von einer Rose
ein Beben
mein Blick hebt sich
wandert über Seidenlandschaften
die Hände folgen
kleine Knospen sprießen
die Dornen stechen nicht
Haut trinkt gierig Haut
atmet Zärtlichkeit
lass mich den Tau von dir
meiner Rose küssen






Das fleißige Lieschen (Roswitha Wilker)



Du fleißiges Lieschen, willst immer blühen,
dich ständig zeigen in deiner Pracht.
Paß gut auf dich auf,
es kommt der Winter über der Nacht,
und die Erde erzittert und kracht.

Zart ist dein Hemdchen, Dein Stängel so grazil,
sei auf der Hut, es fehlt nicht viel,
sonst bist du erfroren, zur Eisblume du wirst.
Beweg dich im Wind, bleib Freund mit der Sonne,
sie hält dich am Leben und schenkt dir Wonne.


Nimm dich in Acht vor Mensch und Tier,
vor ihrem Schritt zieh zurück Deinen Blütenkopf,
aus ist sonst dein Leuchten und deine Zier,
hab Acht, kleines Blümchen und bleib bitte hier.

Mutter Erde macht auf ihren Schlund,
will dich verschlucken zum späten Jahr.
Doch sie ist gnädig und schlau wie der Wind,
nimmt auf deinen Samen ganz geschwind.

Im Frühjahr kommst Du zurück in Deinen Garten,
willst wieder blühen, kannst es kaum erwarten.
In Weiß und Zartrosa, Rot und Pink,
erfreust jedes Auge und jedes Kind.

So ist das Leben in der Schöpfung des Herrn
fein ausgedacht und herrlich anzusehen.
Farbenfroh, Wunder der Natur,
ein Sonnenstrahl hat Gottes Tag geziert,
als er dich, kleines Lieschen, kreiert.






Das Buschwindröschen (Maxemilian Krooger)




Die Blume die am Waldessaum
steht unter Büschen, unterm Zaun,
sie blühet weiß zur Osterzeit
erfreut das Aug’ als Hochzeitskleid.


Buschwindröschen wird sie genannt,
auch als Osterblume wohl bekannt,
wenn sie blüht, dann ist der Frühling da
und das wieder Jahr für Jahr.

Sie wird nicht viel besungen,
vom Dichter kaum genannt,
Doch ist sie für den Wanderer
als Frühlingsbot’ bekannt.

Sie blüht dort ganz im Stillen
und freut sich auf den Mai,
doch ist er dann gekommen,
ist ihre Zeit vorbei.






Die Gänseblümchen (Celine Rosenkind)



Auf einer Lichtung nah am Wald
da standen sie die beiden,
wiegten die Köpfchen sanft im Wind
und mochten sich gut leiden.

Ging morgens früh die Sonne auf
schien auf sie hernieder
freuten sie sich an dem Morgentau
auch an der Vögel Lieder.


Die Liebe war längst eingekehrt
in Ihrer beiden Herzen,
doch sagen wollte SIE´s ihm nicht
das brachte arge Schmerzen.

Er wiederum war viel zu stolz
um sich zu offenbaren,
hatte nur Angst vor einem Nein
dies wollt er sich ersparen!

Dann eines Tages war sie fort,
die Sonne die sie wärmte,
ganz plötzlich zog Gewitter auf
mit ihm arge Stürme.

Nun wurden sie ganz durchgerüttelt
und ihre Köpfchen arg geschüttelt,
sie hatte Angst und schmiegte sich,
an IHN sprach leis: „Ich liebe Dich!


Worauf bei ihm auch brach das Eis
er flüsterte zurück, ich weiß,
nun konnte er nicht länger schweigen
tat auch Ihr seine Liebe zeigen.

Nur war es für beide fast zu spät
weil ein Sommer doch so schnell vergeht.
Und die Moral von der Geschicht?
Glaubt Ihr, dass es bei uns Menschen anders ist?

Wir sollten uns nicht nur an dunklen Tagen
diese drei Worte "ich liebe Dich" zu sagen!
Gefühle zu zeigen, besonders die Liebe,
vergeudet damit keine Zeit,
sonst geht es Euch wie den Gänseblümchen,
dass kaum noch Zeit zum lieben bleibt!







Veilchentod
(Mina Harker & Cassandra 2010)




Ein Veilchen auf der Wiese stand,
Gebückt in sich und unbekannt;
Das erste dieses Jahres..
Da kam der flotte Reuenthal
Mit schnellem Schritt
und muntrem Sinn zumal
Daher, daher, die Wiese her und dichtete.


Ach! denkt das Veilchen,
ach, wär’ ich nur
die schönste Blume der Natur,
Ach, nur ein kleines Weilchen,
dass mich der Dichter hier erblickt,
und mich in schöne Verslein drückt!
Ach, wenn er doch nur schaute…


Hach! Jaaa! Da, da kommt er her
Und beugt sich zu mir nieder.
Oh Mutter Flora, oh ich wünscht, ich wär’
ein stolzes Röslein auf der Heiden…
Was will er denn mit seinem Hut…?
Was ist das? Es wird dunkel? Mir ist gar net gut
’Mon dieu’, ich muss jetzt sterben,
muss jetzt so jung verderben…
Ich armes Märzenveilchen.


Was ist nun dies? Der Sonne Licht
Auf mich nun fällt, und ich bin nicht
Gestorben… Oh wie so schön ist diese Welt…
Doch was ist das? Verflixt, da fällt
ein Kotdung mir aufs Kleidchen!!!


Er drückt mich in den trocknen Staub
Und nun ist’s aus mit mir, ich glaub
mein letztes Stündlein hat geschlagen…
Gar einsam sterbe ich hier nun
Und werde nicht begraben.
Ade, du schöne helle Welt,
Wie bin mit Mist ich zugestellt,
und hab doch nichts verbrochen,
Nur veilchensüß gerochen…

Ade, ade, du schnöde stinkend Welt°°°
Ade…
Ade…
Ade…







Mohn (Vielleser9)


Zart wiegen deine Blätter im Wind.
Ich schaue dich an, dieses Wunder der Natur
deine Blätter, durchscheinend fast,
zerbrechlich zart, doch so stark.
Deine Farbe – fast wie Herzblut so rot -
leuchtet weit
und übertrifft selbst Raps und Kornblumen.
Wäre ich wie du, so voller Schönheit,
könnte ich dann die Welt verändern?

Alles erreichen, was ich mir wünsche?
Deine Vergänglichkeit,
lässt meinen Neid ganz klein werden,
und Demut beschleicht mich,
denn deine Anmut, dein Liebreiz
wird vom Wind zerstreut
in kurzer Zeit,
und erst im nächsten Jahr,
wirst du mich wieder erfreuen.






Rosenwelke (Cassandra2010)




"Du bist wie eine Rose,
So hold und schön und rein;
Ich schau dich an, und Wehmut
Schleicht mir ins Herz hinein."


So sang der Dichter zart
Und pries die Schöne hold
Ach, sie hat ihn genarrt,
Sie hat ihn nicht gewollt.

Die schöne stolze Rose
Ward eines Kaufmanns Frau,
Nach Jahr und Tag Matrone,
Fahl ihre Haut, die Haare grau.






Eisblume (Maxemilian Krooger)



Sie erblüht zur harten Winterzeit
bei Frost und Eis in vielfach Form.
Nicht eine ist der Andern gleich,
sie kennt ja keine Norm.

Was mag das für ne Blume sein
ein jeder hat sie schon geseh`n.
Sie blühet auf des Fensters Scheibe,
bei Wärme muss sie geh`n.

Als Kinder saßen wir davor
bestaunten ihre Pracht.
Die hat der Vater Frost gemalt
In einer einz`gen Nacht.

Wenn dann die liebe Sonne scheint,
entzieht sie sich ganz sacht.
Doch am ander`n Morgen dann,
ist sie von neu`n erwacht.






Spuren eines Mauerblümchens (Marlies Kühr)



Es war einmal ein Blümelein,
wuchs zwischen Sand und Mauerstein.
"Ach, könnt ich eine Blüte sein,
Päonien gleich den Blick erfreu’n,
als Hyazinthe duften fein,
wie Myosotis unvergessen sein!"

Von Menschenblick beachtet kaum,
blieb dieser Wunsch nur ewig Traum.
Es fehlten Sonne und Verehrung.
Doch gab es Zeiten der Vermehrung,
da schossen Sprosse in den Raum,
vervielfachten den "Blütentraum".

"Seht her, der Mauerblume Samen!
Wie liebreich sind sie anzuseh’n!
Wie ist doch ihre Brut so schön!"
Der Erste zog in Nachbars Land
und gründete Familienstand,
aus dem die klügsten Kinder kamen.

Der Zweite quert die Ozeane,
den Nord-und Südpol anzusehn,
studiert das Leben der Indianer
Alaskas wie auf Feuerland.
Zu Gast beim Inder und Japaner,
hat er sein Leben in der Hand.

Den Jüngsten trug der Wind nach Süden,
in Deutschlands gold’nes Sonnental,
wo Wein und Aprikosen blühten.
Schaut' nach der schönsten Blume aus...
Wo Kinder lachen tausendmal,
da steht jetzt sein Dreimädelhaus.

Des Mauerblümchens Söhne sind
heut' in der ganzen Welt zuhaus’.
Sie schufen Leben, Farben, Düfte...
Und überall im Raum der Lüfte
auf seinen Schwingen trägt der Wind
die liebsten Grüße nach Zuhaus.




Impressum

Texte: Copyright: Cover: www.das-portrait-atelier.de/mestableaux.html artgalerie-europa.de/img3598.htm http://stefanolix.files.wordpress.com/2009/09/img_2334_mauerbluemchen02_g.jpg
Tag der Veröffentlichung: 07.06.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Autoren: Roswitha Wilker Szirra Maxemilian Krooger Cassandra Celine Rosenkind Vielleser9 Mina Harker Marlies Kühr

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