Cover

Vorwort

Nach unseren letztjährigen beiden Spendenaktionen haben sich auch in diesem Jahr viele Autoren der BookRix Community gefunden und Beiträge zum Thema „Tiergeschichten“ geschrieben. 

Das neue Spendenziel sind Tiere in Not, Tiere, die aus der Tötung gerettet, ausgesetzt, unterernährt, krank und verwahrlost aufgegriffen werden. Die Autoren verzichten auf jegliches Honorar, BookRix GmbH und Co.KG auf ihre Provision, der Nettoerlös geht also vollständig als Spende an die Tierrettung  „Arca Fabiana e.V.“

 

Die Anthologie enthält Gedichte und Geschichten zum Lesen und Vorlesen für Kinder und Erwachsene. Sie erzählen von den fröhlichen, aber auch weniger schönen und traurigen Erlebnissen der Zwei- und Vierbeiner.

 

Allen Autoren ein herzliches Dankeschön und unser besonderer Dank gilt Heike Helfen, die uns das von ihr entworfene und gemalte Coverbild ebenfalls kostenlos zur Verfügung gestellt hat.

Tiergeschichten

Arche der Hoffnung

 

Autoren schreiben für notleidende Tiere

 

Die Originalausgabe erschien im April 2015

bei BookRix GmbH & Co.KG als E-Book

www.bookrix.de 

 

Copyright © 2015 Gitta Rübsaat (Hrsg. und Mitautor)

Alle Rechte liegen bei den Autoren

Cover Illustration: ©Heike Helfen 

 

Das Werk ist urheberrechtlich geschützt.

 

Jede Verwertung ist nur mit Zustimmung der Autoren zulässig.

Das gilt vor allem für Vervielfältigungen, Übersetzungen

sowie das Speichern und Verarbeiten in elektronischen Systemen.

Alle Autoren auf einen Blick

 

 

Die Autoren:

 

©Maren G. Bergmann, ©Heike Brands, ©Rita Bittner, ©Kerstin Cordes, ©René Deter, ©Edge66, ©Angela Ewert, ©Doris Frese, ©GaSchu, ©Markus B. Hedstroehm, ©Karin Hufnagel, ©Phil Humor, ©Silvia Hunziker-Suter, ©Jenna Killby, ©Susannah Knopp, ©Anneliese Koch, ©Enya Kummer, ©M.M. Lang, ©Martina Laurenz, ©Elke Lehmann, ©Kerstin Linsmeier, ©Matthias März, ©Christa Philipp, ©Marcel Porta, ©Michelle Robin, ©Gitta Rübsaat, ©Katja Rübsaat, ©Manuela Schauten, ©Roland Schilling, ©Vincent Schlecht, ©Lisa Skydla, ©Günter Tetzeli von Rosador, ©Jessica Johanna Winter, ©Ute Wunderling. 

 

Coverbild: Heike Helfen

 

Inhaltsverzeichnis

01 - Tiere - GaSchu

02 - Bobek, mein kleiner Flo - Silvia Hunziker-Suter

03 - Jonny, der Streuner - Markus B. Hedstroehm

04 - Detektiv Schnüffelhase ermittelt - Jenna Killby

05 - Vom Rauhaardackel zum Wasserhund -

        Ute Wunderling

06 - Streuner - Enya Kummer

07 - Eine Idee ... endet im Fiasko! -

        Markus B. Hedstroehm

08 - Großer kleiner Held Orson - Rita Bittner

09 - Serenas Herz für Tiere - Edge66

10 - Flucht mit bösen Folgen - Manuela Schauten

11 - Zyperns "wilde" Katzen -  Ute Wunderling

12 - Anatol - Katja Rübsaat

13 - Neuland oder „denk Löwe“ - Susannah Knopp

14 - Sat - Anneliese Koch

15 - Der Rudi ist tot, glaub ich… - Elke Lehmann

16 - Wie alles begann - Michelle Robin 

17 - Wintergäste ... - Markus B. Hedstroehm

18 - Hundegeschichten - Angela Ewert

19 - Es gibt keine Eisbären mehr - Roland Schilling

20 - Hacky - die Krähe - GaSchu

21 - Felix, der Glückliche - Karin Hufnagel

22 - Baumziegen - Günter Tetzeli von Rosador

23 - Bandit Braveheart - Katja Rübsaat

24 - Ronja und der Hubschrauber - Kerstin Cordes

25 - Ein Zuhause für Felix - Jenna Killby

26 - Prinz Präsident Krümmel - Manuela Schauten

27 - Katzenjammer - Doris Frese

28 - Emily - Enya Kummer

29 - Gut gebrüllt Löwe - Martina Laurenz

30 - Eigenartige Geschicht‘ - Kerstin Linsmeier

31 - Die Gouvernante - Gitta Rübsaat 

32 - Erinnerung umarmt die Sehnsucht - 

        Karin Hufnagel

33 - Morita blieb nur ein Jahr - Matthias März

34 - Der gestiefelte Maulwurf - Phil Humor

35 - Warum? - Markus B. Hedstroehm

36 - K139-5 - Marcel Porta

37 - Frauchen beim Tierarzt - Michelle Robin

38 - Eine Nacht mit Kater - Enya Kummer

39 - Kein Vogel wollte Hochzeit machen - Phil Humor 

40 - Susi, die Schmusekatze - Matthias März

41 - Asta, meine tierische Freundin - Gitta Rübsaat

42 - Der erste Schnee - Lisa Skydla

43 - Träum weiter, mein einsamer Freund -

        Jessica Johanna Winter

44 - Die Katze - Heike Brands

45 - Zoo Show - Phil Humor

46 - Moritz, Du bleibst unvergessen - Matthias März

46 - Elsas Wünsche - Doris Frese

48 - Unsere Anja - Anneliese Koch

49 - Mein Held - Karin Hufnagel

50 - Mein Bewacher auf vier Pfoten - Martina Laurenz

51 - Wesenstest - M.M. Lang

52 - Seeblick - René Deter

53 - Naila erzähllt - Gitta Rübsaat

54 - Sie nannten ihn Spider - Vincent Schlecht

55 - Zausel, die kleine Meise - Christa Philipp 

56 - Eisbärs Welt - René Deter

57 - Jimmy: Ein Hamster auf Abwegen –

        Maren G. Bergmann

58 - Erwin - Günter Tetzeli von Rosador

59 - Kleines Weihnachtswunder - Enya Kummer 

Tiere - GaSchu

 

Große Tiere, kleine Tiere,

dicke Tiere, dünne Tiere,

liebe Tiere, böse Tiere,

schlaue Tiere, dumme Tiere,

ganz egal, wie sie auch sind,

sind doch alle Gottes Kind.

Auch das kleinste Fischlein hier

ist ein Geschenk des Himmels mir.

Alle Wesen, groß und klein,

sollen unsere Freunde sein.

Lasst uns schützen sie allesamt,

denn arm wär’ ohne sie das Land.

Und wenn ich denk ein Leben ohne sie,

nein, für mich gäb’ es das nie!

Ich wünsche allen Menschen  

- ob groß, ob klein -

lasst die Tiere auch eure Freunde sein!

Bobek, mein kleiner Flo - Silvia Hunziker-Suter

Als ein Häufchen Elend habe ich Bobek kennen gelernt und auf vielen Umwegen haben wir uns gefunden. Heute ist Flo ein aufgeweckter Hundebub und aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Tag seiner Ankunft bei uns, Pfingstmontag 2011, Geburtsjahr unbekannt.

 

Gibt es eine Vorbestimmung? Seit Flo unser Leben teilt, bin ich davon überzeugt. Flo war und ist für mich bestimmt!

 

Bobek, wie er zu Anfang hieß, fand ich im Internet. Als ungarisches, gestromtes, kleines Hundekind geboren, hatte er keine Chance auf Vermittlung und wurde deshalb in einer Tötungsstation abgegeben. Da muss der Kleine erstmals in seinem Leben ungeheures Glück gehabt haben, denn er wurde von Mitarbeitern einer Tierschutzorganisation gerettet und in ein großes Auffanglager gebracht. Mit einem schwarzen Rüden ähnlichen Alters teilte er einen kleinen Zwinger und überstand die ersten heißen Sommer und eiskalten Winter Ungarns unter einem Wellblechdach.

 

Verschiedene Insassen dieses Lagers, große, kleine, weiße, schwarze und in etwa jeder Nuance, die dazwischen liegt, wurden fotografiert und ins Internet gestellt, um für den einen oder andern einen Familienplatz zu finden. Von da an sollte der Zufall Regie führen. Es muss im Februar 2011 gewesen sein, als ich erstmals Bobeks Bildchen im Internet sah. Die großen, kugelrunden Augen voller Angst trafen mich mitten ins Herz. Wäre es nicht denkbar, zu unseren zwei Collies noch einen kleinen, bis dahin heimatlosen, Schatz zu uns zu nehmen?

 

Meinen Mann getraute ich noch nicht, mit einem derartigen Plan zu belästigen, aber immer wieder suchte ich den kleinen Hundemann auf der Internetseite. Scheinbar schien sich keiner für Bobek zu interessieren. Ich fragte über die angegebene Internetadresse nach Bobeks Aufenthaltsort, worauf mir mitgeteilt wurde, dass er noch immer in Ungarn festsitze. Falls ich Interesse an dem Kleinen hätte, könnte er eventuell in absehbarer Zeit geimpft und mit anderen Hunden in einem ersten Transport nach Deutschland auf einen Bauernhof gebracht werden. Dort, nördlich von Frankfurt, könnte ich ihn mir ansehen.

 

Nun wurde es unumgänglich, meinen Mann in meinen kühnen Plan einzuweihen. Der erste Anlauf endete in einer brüsken Absage, aber bekanntlich höhlt steter Tropfen auch den härtesten Stein. Wochen später war Werner einverstanden, eine Woche Ferien unweit des provisorischen Tierheims zu verbringen, um eine Zusammenführung von Bobek mit unseren Collies mindestens zu versuchen. Seiner Meinung nach war ein derartiges Unterfangen sowieso zum Scheitern verurteilt, aber er wollte es mir zuliebe wenigstens probieren.

 

Inzwischen waren Bobek und sein Zwingerkamerad Fülöp mit weiteren Vierbeinern nach Cleeberg gebracht worden. Die ersten Tage hauste Bobek unter einem kleinen, alten Gartentischchen mit einem zerschlissenen Wachstuch bis zum Boden. Wasser und Futter wurden einfach darunter geschoben. Erst nach und nach streckte er sein Köpfchen unter der Plane hervor und der Rest tat glücklicherweise die Neugier. Auch ein Leben im Haus war zu der Zeit noch undenkbar. Alles musste zuerst erkundet und für gut befunden werden. Die Aufbauarbeit in diesen ersten Wochen in Deutschland muss immens gewesen sein. Endlich meldete sich Marika, die Leiterin des provisorischen Heims, es sei so weit, Bobek könne besucht werden.

 

Ein einziges Telefonat war nötig, um eine Bleibe für zwei Menschen mit zwei Hunden zu finden. Ich war positiv überrascht, denn bei uns in der Schweiz ist man vielerorts nicht willkommen mit Hunden. In den Tagen vor unserer Abreise sprach ich häufig mit Chandy und Tiamo. Ich erklärte ihnen den Grund unserer Reise, erzählte von Bobek, dem es nicht gut ginge und der vielleicht zu uns käme.

 

Die Fahrt nach Cleeberg verlief reibungslos, auch wenn ich Werners Zweifel am Unternehmen Bobek beinahe körperlich spürte. Das verträumte Dorf gefiel uns auf Anhieb. Zu allen Seiten führten Wege in Wälder und Felder und in der Herberge wurden wir freundlich begrüßt. Wir waren doch tatsächlich die ersten Gäste, denn es war ausgerechnet der Tag der Eröffnung des kleinen Gästehauses. Nach einer ausgiebigen Versäuberungstour ließen wir unsere beiden Collies in der Herberge zurück und machten uns zu Fuß auf zum Tierheim.

 

Mit einem riesigen Hallo wurden wir willkommen geheißen, von der Leiterin und ihrem Mann und dem Gebell der ganzen Meute. Vergeblich suchten meine Augen nach dem kleinen, gestromten Hundchen, dem Grund unserer Reise hierher. Bobek sei noch viel zu ängstlich und bleibe im Haus, verriet mir Marika. In der Stube entdeckte ich den Kleinen zuhinterst auf der Rücklehne eines Rundsofas, zusammengekauert, zitternd, mit Blick gegen die Wand. Gerne wäre ich in diesem Moment allein mit dem Häufchen Elend im Zimmer gewesen, aber vier Menschen und der ganze Tumult der heranstürmenden Hunde waren für mich ungewohnt und für den Kleinen beängstigend.

 

Vorsichtig setzte ich mich auf das Rundsofa, worauf sofort mehrere Hunde links und rechts von mir aufsprangen und mich von allen Seiten bedrängten. Meine Aufmerksamkeit galt nur Bobek, der mich kurz ansah, aber schnell wieder wegschaute. Ich erkannte sofort seine Taktik: Wenn ich dich nicht sehe, siehst du mich auch nicht! Es dauerte eine ganze Weile bis endlich im weitesten Sinne Ruhe einkehrte, sich die Bande auflöste und sich die einzelnen Vierbeiner in die verschiedensten Ecken verzogen.

 

Ganz langsam näherte ich mich dem verschüchterten Tierchen und strich ihm ganz langsam über den Rücken. Meine Finger glitten durch das weiche Fell und ich spürte ganz deutlich, wie ein heftiges Zittern durch den schmalen Körper lief. Ich erkannte, falls ich es überhaupt schaffte Kontakt zu Bobek aufzunehmen und sogar Vertrauen zu ihm aufzubauen, da lag noch ein sehr langer Weg vor mir. Bei dieser ersten Annäherung erschrak ich über Bobeks gerötete Augen. Marika erklärte mir, dass er just am Tag zuvor von einem großen, schwarzen Mischling angegriffen worden sei. Bei diesem einseitigen Kampf, Bobek wehrte sich kaum, seien seine Äderchen in beiden Augen geplatzt, das gäbe sich aber binnen weniger Tage. Mir war nicht mehr ganz geheuer. Wer in diesem Raum war zu einer derartigen Attacke fähig.

 

Den Abend verbrachten wir in Gesellschaft der ganzen Dorfgemeinde von Cleeberg zur Eröffnung unserer Herberge. Herrlich, wie unkompliziert uns die Einwohner aufnahmen und uns zu sich an die Festtische zu Speis und Trank einluden. Als sich die Gäste zu später Stunde auf den Heimweg machten, drückte ich Chandy und Tiamo einen Gutenachtkuss auf die Nase, schickte einen stummen Gruß Richtung Bobek, schlüpfte unter meine Bettdecke und sank in tiefen Schlaf.

Für den zweiten Tag hatten wir uns mit Marika zu einem gemeinsamen Spaziergang über Wiesen und Felder verabredet. Mitkommen sollten Bobek und eine Auswahl kleiner, verträglicher Tierheimhunde, sowie unsere Collies.

Diese erste Annäherung war perfekt. Tiamo übernahm sofort als Leithund die Führung und der ganze Rattenschwanz folgte ihm dicht auf den Fersen. Chandy, wesentlich gesitteter, behielt den Überblick und ließ sich in keiner Weise bedrängen.

 

Nach dem Verpuffen der überschäumenden Energie erreichten wir einen kleinen Bach mit verschiedenen provisorischen Brücken, bestehend aus Brettern und starken Ästen. Die Mutigen wagten sich sofort darüber, die Kleineren waren vorsichtiger, klammerten sich mit den Krallen ans Holz und Unvorsichtige purzelten ins Wasser. Nur Bobek blieb auf sichere Distanz. Bereits das Gewusel seiner Kollegen war ihm zu viel und das Nass behagte ihm offensichtlich ebenso wenig. Marika befestigte eine Rollleine an Bobeks Halsband und erstmals durfte ich den kleinen auf Distanz führen. Willig folgte er mir und ganz langsam holte ich die Rollleine ein, so dass sich der Abstand zwischen uns verkürzte. Immer wieder traf mich sein Blick mit der stummen Bitte: Tu‘ mir bitte nichts! Der zweite Schritt in die richtige Richtung war getan.

 

Für den folgenden Tag bat ich meinen Mann unsere Collies alleine auszuführen. Ich wollte eine eigene Runde nur mit Bobek drehen. Marika war einverstanden und ich versprach, das kleine Hundchen nach dem Frühstück abzuholen.

Ich freute mich so sehr auf den Moment, da ich mich nur um Bobek kümmern konnte. Dieser Test sollte die Entscheidung herbeiführen, ob wir zwei in Zukunft zusammen gehörten. Als erstes kontrollierte ich das Halsband, prüfte, ob ein Herausschlüpfen in kritischen Situationen unmöglich war und befestigte eine Leine daran. Darauf verließen wir zügig den alten Hof und schon bald merkte ich, dass sich Bobek beruhigte und aufmerksam seine Umgebung beobachtete.

Kreuz und quer marschierten wir durch Cleeberg und überall wo wir auftauchten, wurden wir von den Einheimischen angesprochen. Dass ich die fremde Schweizerin war, wusste nach dem großen Fest jeder im Dorf, aber alle wollten mich fragen, ob es mir bei ihnen auch gefiele und es mit dem Hundchen klappe. Bobek blieb stets bei meinen Füssen, nur wenn ihn jemand anfassen wollte, suchte er sofort Deckung hinter meinem Rücken.

 

Der Streifzug führte uns an der Kirche, dem Denkmal für die Gefallenen der beiden Weltkriege, an Schule und Kindergarten vorbei und immer wieder verweilten wir auf allerlei Sitzgelegenheiten, welche in unmittelbarer Nähe der Sehenswürdigkeiten aufgestellt worden waren. Zuerst verkroch sich Bobek unter der Sitzbank, aber schon bald blieb er bei meinen Füssen hocken oder versuchte sogar auf meinen Schoss zu klettern.

Bei jedem Halt versuchte ich das schmächtige Tierchen am ganzen Körper zu betasten. Immer mutiger, weil ich keine Anzeichen von Abwehr verspürte, untersuchte ich die Öhrchen, öffnete das Schnäuzchen und sah mir die Zähnchen an. Im Unterkiefer fehlten zwei der kleinen mittleren Zähne, offensichtlich ausgebissen im Kampf ums Essen, oder am verhassten Zwingergitter, das ihn jahrelang eingesperrt hatte. An einem Ohr fühlte ich einen Schlitz, ebenfalls eine Verletzung aus der Gefangenschaft. Meine Finger betasteten das Bäuchlein, die Beinchen, das Schwänzchen. Keine Stelle ließ ich aus und Bobek lag selig auf dem Rücken in meinen Armen, verdrehte die Äuglein und fiel in einen leichten Schlummer.

 

Ja, wenn dieses kleine Hundchen bereits beim dritten Zusammentreffen so viel Vertrauen zu mir fand, dann sollte es zu uns ziehen. Glücklich machten wir uns später auf den Rückweg zum Tierheim. Was nun bei unserer Ankunft geschah, konnte ich im Nachhinein kaum fassen. Ich hatte eben das große Holztor zugeschoben, als ein großer schwarzer Hund auf uns zu schnellte, hinter ihm eine ganze Meute kläffender Hunde jeder Größe. Der Schwarze schnappte nach Bobek, packte ihn mit den Zähnen an der Seite und schüttelte ihn wie ein Stück Fell. Der Kleine schrie auf vor Schmerz. Eine derartige Beißerei, alle stürzten wie Bestien auf Bobek, hatte ich noch nie miterlebt. Michael, der Heimleiter, eilte mir zu Hilfe und riss den Angreifer mit voller Kraft zurück.

 

Erst jetzt ließ dieser ab vom Kleinen und schnappte dafür nach der Menschenhand. Der Rest der angriffslustigen Meute ließ sich schnell auseinander treiben und so hob ich den blutenden Kleinen auf meine Arme und trug ihn ins Haus. Marika war schnell zur Stelle und reinigte die große, klaffende Wunde an Bobeks rechter Seite. Gemeinsam untersuchten wir den kleinen Hund nach weiteren Blessuren und entschlossen uns sofort, den für das Tierheim zuständigen Tierarzt anzurufen. Die Ärztin versprach uns, obwohl die Praxis eigentlich geschlossen war, Bobek sofort als Notfall aufzunehmen. In Windeseile packten wir unseren Patienten ins Auto und fuhren los.

 

In der Praxis stand sofort fest, dass Bobek narkotisiert werden musste, um eine umfassende Säuberung der vielen Felltaschen vorzunehmen. Bisse sind harmlos im Vergleich zu Wunden, die durch Beißen und gleichzeitiges Schütteln verursacht werden. Bobeks Fell hing wie eine lose Kutte an seiner rechten Seite. Überall steckte Sand, Kies und anderer Schmutz in den Wunden. Die Tierärztin, in ihrer Freizeit ohne Paxishilfe, fragte mich, ob ich eine Stunde Zeit hätte, um ihr zur Hand zu gehen. Keine Frage, wollte ich doch das Beste für meinen kleinen Schatz.

 

Mein Blick ruhte auf dem schlafenden Hundchen auf dem Tisch, das in diesem Moment mit grünen Tüchern abgedeckt wurde. Natürlich wollte ich helfen, ging es doch um meinen kleinen Bobek. Anderthalb Stunden verflogen im Nu, bis die Ärztin mit gekonnten Griffen das lose Fell angehoben, die darunter versteckten Hauttaschen ausgespült und zusammengenäht hatte. Eine dicke Polsterung wurde um den ganzen Hundekörper gelegt und mit verschiedenen Verbänden umschlungen. Zum Schluss steckten wir den schlafenden Körper in ein Tricotshirt, um zu verhindern, dass sich Bobek später, wieder bei Bewusstsein, an den Nähten zu schaffen machte. Danach folgten noch Injektionen gegen die zu erwartende Infektionsgefahr und gegen die bald nach dem Erwachen einsetzenden Schmerzen und wir durften, eingedeckt mit diversen Tabletten, den Patienten nach Hause mitnehmen. Im Wagen fragte mich Marika vorsichtig, ob ich Bobek unter Umständen mit zu uns in die Pension nehmen könne, weil er bei uns sicher mehr Ruhe hätte. So kam es, dass Bobek seine erste Nacht neben meinem Bett verbrachte.

 

Werner hatte ich natürlich via Handy über das Vorgefallene informiert, aber trotzdem staunte er nicht schlecht, als ich den armen kleinen Hund zu unserem Zimmer in der Pension trug. Kleinlaut gestand er mir, dass er sich ja Bobek nicht als dritten Hund vorstelle, aber derartige Verletzungen hätte er ihm nie und nimmer gewünscht.

Am folgenden Tag brachte ich Bobek zur Überwachung zu Michael auf den Hof zurück, weil Marika versprochen hatte, mit uns ein gut erhaltenes, römisches Kastell in der Umgebung zu besichtigen. Sie war der Meinung, dieser Urlaub sollte uns auch etwas Bildung vermitteln. Ich wusste, für Bobek war gesorgt, der angriffslustige, schwarze Hund weggesperrt und so genossen wir einen unvergesslichen, lehrreichen Tag.

 

Am Freitag waren wir zwei Frauen ebenfalls unterwegs, Bobek mit auf dem Hintersitz, weil wir auf der Rückfahrt bei der Tierärztin zur Kontrolle eingetragen waren. Der Kleine hatte artig seine Medikamente geschluckt, kleine Portionen Nahrung zu sich genommen und die unvermeidbaren Schmerzen klaglos ertragen.

 

Gegen Abend erreichten wir die Tierarztpraxis. Die Bandagen um Bobeks Körper wurden entfernt und darunter kamen die gossen Nähte, nunmehr entzündet, zum Vorschein. Die Ärztin drückte mit ihren schlanken Fingern ganz sachte gegen die Rippen und fragte mich, ob ich dieses Geräusch auch hörte. Natürlich war mir das Schwappen von Flüssigkeit unter den Nähten nicht entgangen. Ob ich dableiben und ihr wiederum helfen könne. Es könnte länger dauern! Sie müsse alle Nähte lösen, erneut ausspülen, eine Drainage einlegen und wieder schließen. Die Zeit war kein Problem, aber alles hörte sich sehr ernst an und ich hatte Angst um meinen Kleinen. Ganze zweieinhalb Stunden dauerte es, bis die Hauttaschen erweitert, die viele stinkende, eitrige Flüssigkeit abgezogen, die Hohlräume ausgespült, die spezielle Gaze eingelegt und die einzelnen Hautschichten wieder säuberlich zusammengenäht waren.

 

Zum Schluss schauten nur noch die Enden der Gaze aus den untersten Löchern heraus. Es folgte der Verband um Bobeks Körper und jetzt lag sie in der Luft, die alles entscheidende Frage: Wann wir nach Hause zu fahren gedächten, wollte die Ärztin wissen. Morgen, antwortete ich mit flehendem Blick. Da könne Bobek unmöglich mitfahren. Er sei nicht transportfähig, habe hohes Fieber und - es liege nun an seiner Abwehrkraft, ob er diesen üblen Infekt überhaupt überlebe. Marika fasste neue, stärkere Antibiotika und Schmerzmittel und wir trugen Bobek in einem Tuch liegend in den Warteraum zum Aufwachen. Eifrig besprachen wir das weitere Vorgehen, indessen Bobek auf einer Polsterung wie tot zu unseren Füssen lag. Marika versprach weiterhin auf Bobek aufzupassen, ihn gesund zu päppeln und mir regelmäßig in die Schweiz zu mailen.

 

Gesagt getan. Am nächsten Morgen packten wir unsere Sachen zusammen und verließen Cleeberg ohne Bobek. Auf der ganzen Heimfahrt war mir das Herz unendlich schwer, wusste ich doch nicht, ob ich Bobek je wieder sehen würde.

 

Die folgenden Wochen waren endlos. Bobek erholte sich ganz langsam. Die Drainage konnte in einer weiteren Narkose entfernt werden und dann, dann ging es bergauf. Vor Pfingsten meldete sich Marika zum wiederholten Mal und teilte mir mit, Bobek sei reisefertig und ihr Mann würde ihn uns bis Baden-Baden entgegen bringen. In aller Eile verabredeten wir uns für Pfingstmontag auf einem Rastplatz mit Ausfahrt zu beiden Seiten der Autobahn, so dass wir beide problemlos die Fahrtrichtung für den Heimweg wechseln konnten. Bei einer Tasse Kaffee, ich hatte Bobek bereits unser Halsband mit Leine umgelegt und er drückte sich ganz fest an meine Beine, erhielt ich Bobeks Impfbüchlein und die spärlichen Angaben aus Ungarn. Die Schutzgebühr hatten wir bereits vorgängig in Cleeberg bezahlt. Michael überreichte ich nochmals Schokolade und eine große Portion Schweizer Käse. Die beiden Heimleiter hatten bei unserem Besuch den würzigen Appenzeller Käse kennen und lieben gelernt und dann hieß es Abschied nehmen.

 

Die Fahrt verging wie im Flug, von Bobek hörten wir keinen Mucks. Am Autobahnzoll bei Basel erkundigte sich Werner nach dem Zollschalter. Wir wurden auf einen Parkplatz eingewiesen und ich machte mich mit meinen Papieren auf in das Glashaus, das Zollbüro. Bei meinem Eintreten griff ein beleibter Zöllner nach seinem Uniformkittel und erschien hinter der Glasscheibe am Schalter. Ich hätte einen Hund zu verzollen, erklärte ich mein Anliegen und schob die Papiere unter dem Schlitz zwischen Glasscheibe und Schalterabdeckung durch. Auf der Stirn des Beamten glitzerten erste Schweißtropfen, denn in dem Glaskasten war es, trotz der frühen Stunde, erdrückend heiß. Als wichtigstes Dokument erwies sich der Schutzvertrag, der besagte, dass ich hundertachtzig Euro Schutzgebühr bezahlt hatte. Ob es sich um einen Mischling handle, wollte der Zöllner wissen. Als ich bejahte, griff er mit einem schiefen Grinsen nach dem Stempel und ließ ihn auf das Dokument niedersausen. Er wünschte dem Hundchen viel Glück und schob alle Unterlagen zu mir zurück.

 

Eine knappe Stunde später waren wir daheim. Vorsichtig hob ich Bobek aus der Hundebox und entließ ihn zum Versäubern und Erkunden in unseren eingezäunten Garten, während sich Werner die Collies schnappte und sich mit den beiden auf einen langen Hundemarsch begab. Jetzt hatte Bobek Zeit sich in aller Ruhe unser Haus, sein neues Heim anzusehen. Neugierig folgte er den fremden Gerüchen in Gang, Küche und Bad und landete schlussendlich im Büro. Bei seinem Auftauchen hüpfte Queeny, unsere Katze, lässig vom Pult und baute sich vor Bobek auf, welcher bocksteif stehen blieb. Dies sollte noch lange seine Reaktion auf ihm Angst einflößende Situationen bleiben. Anschließend umrundete Queeny ohne Hast den kleinen Hund, beschnupperte eingehend alle vier kleinen Pfötchen, drehte noch weitere Kreise vor Bobeks Schnäuzchen und ich bin überzeugt, in diesem Moment „sagte“ sie: Ist ja gut, dass du da bist, Kleiner, aber bedenke, hier bin ich Chef! Mit dieser Geste war Bobek bei uns angekommen, akzeptiert und so ist es bis heute geblieben.

 

Streitereien hat es noch nie gegeben und ich weiß, mein Glückskleeblatt, bestehend aus zwei Collies, einem Mischling, alle drei unkastrierte Rüden, und eine selbstbewusste Katzendame, ist einmalig.

Zwei Tage später ließ ich Bobek bei unserem Tierarzt untersuchen. Ich wollte ganz sicher sein, dass mein Kleiner auch wirklich in Ordnung war. Tatsächlich stellte sich heraus, dass der verletzte Körper noch immer mit dem Infekt kämpfte, was sich auch in Fieber äußerte. Zudem besah sich der Arzt Bobeks Papiere, welche weitgehend in Ungarisch abgefasst waren und wir vereinbarten, nun ganz langsam eine „Baustelle“ nach der anderen in Angriff zu nehmen. Oberste Priorität hatte im Moment das Auskurieren des Infekts, anschließend sollte den Würmern in Bobeks Verdauungstrakt der Garaus gemacht werden und zum Schluss sollte der Kleine von Grund auf geimpft und mit einem Schweizer Heimtierpass versehen werden.

 

Das Wurmbäuchlein war mir schon bald aufgefallen und tatsächlich, mit jedem Absetzen von Kot verließen viele derartige Untermieter Bobeks Darm. Dies war nicht weiter schlimm und ich verstehe, dass in einem Tierheim ohne Unterbruch gegen diese Plage angekämpft werden muss. Nach zwei Wurmkuren im Abstand von zwei Wochen, beim zweiten Mal wurden die Collies und Queeny ebenfalls mit entwurmt und sämtliche Hundebetten und Liegematten gewaschen, hatten wir auch dieses Problem im Griff. Auch die Impferei ist nun längst konform abgeschlossen, Bobek oder Flo, wie wir ihn nun nennen, auf der Wohngemeinde angemeldet und registriert, Hundesteuer bezahlt und auch den in der Schweiz obligatorischen Hundekurs SKN (Sachkundenachweis) haben wir gemeinsam geschafft.

 

Diese Neuerung, seit wenigen Jahren in Kraft, muss ich noch etwas genauer erklären. Wer sich bei uns in der Schweiz einen Hund anschafft, muss einen speziellen Hundekurs besuchen. Während einem Theorieabend und fünf Lektionen Praxis im Freien werden dem Halter und seinem Neuling, ob Welpe oder ausgewachsener Hund, das Einmaleins des Verhaltens beigebracht. Der Hundehalter lernt das Wichtigste zur Ernährung und Pflege seines Vierbeiners und gemeinsam mit dem Hund werden einfache Übungen zum Grundgehorsam ausgeführt. Bis jetzt habe ich zweimal diesen Kurs absolviert: mit Tiamo und mit Flo. Bei allen Vorgängern war dieses Gesetz noch nicht in Kraft. Natürlich kann man sich fragen, ob dies für mich, als Hundehalterin seit nunmehr 35 Jahren nötig ist. Für mich ist das kein Problem, weil ich mit jedem meiner Hunde vom kleinsten Mindestmaß bis zum regelmäßigen Hundesport dreimal die Woche, betrieben habe.

 

Mit meinem Hund, ob jung oder alt, Hundeerziehung oder je nach Interesse und Temperament des Vierbeiners, Sport, wohlverstanden bei jedem Wetter zu betreiben, macht mir unendlich viel Spaß. Tiamo ist ganz versessen auf diese gemeinsamen Abende auf dem Übungsplatz. Für Flo war der obligatorische Kurs lehrreich, aber trotz gutem Willen von beiden Seiten, stießen wir immer wieder an unsere Grenzen. Flo hat nach Jahren seine Menschen gefunden, welche ihn lieben und behüten. Da will er doch begreiflicherweise nie wieder weg. Und nun verlangt man von ihm da sitzen zu bleiben, wenn sich die Mama entfernt. Nie und nimmer!

 

Die argen Verletzungen von damals sind Vergangenheit. Flos Fell ist wunderschön nachgewachsen und, was mich sehr positiv überrascht hat, er zeigt keine Angst vor großen, schwarzen Hunden.

Flo vereint in etwa alle Hunderassen – ohne Collie – in sich und trotzdem ist er aus unserer Familie nicht mehr wegzudenken. Dank dem kleinen Liebling habe ich mein Herz für Mischlinge, genauer Tierheimhunde, entdeckt. Flo sei Dank!

Flo hat sich in der Zwischenzeit zu einem selbstbewussten kleinen Kerlchen entwickelt, auch wenn ihn immer wieder allerlei Ängste plagen. Die werden ihm leider zeitlebens anhaften.

 

Leider sind Familien, wie sie zu meinen Kindertagen üblich waren, rar geworden. Die heutigen Familien haben kaum ein ganzes Hundeleben lang Bestand. Viele Eltern wünschen sich für ihre kleinen Kinder einen vierbeinigen Kameraden. Hunde sind aber kein Kinderspielzeug. Nach der anfänglichen Euphorie bleibt die Arbeit mit dem Vierbeiner, das Ausführen, das Füttern und die Pflege oft an der Mutter hängen. Ein paar Jahre später sind die Kinder aus dem Gröbsten ‘raus und die Mutter steigt wieder ins Berufsleben ein. Viel zu viele Ehen gehen dabei in die Brüche, die alleinerziehenden Mütter ganztags aus dem Haus und die Kinder in der Schule. Logischerweise steht der Hund ganz am Schluss der Familienstruktur und ist der erste, der das sinkende Schiff Familie, oder das was davon übrig geblieben ist, verlassen muss. Verschlechtert sich dann sogar noch die Wohnsituation, landen viele Vierbeiner unverschuldet in Tierheimen. Traurig aber wahr.

Jonny: der Streuner - Markus B. Hedstroehm

1. Kapitel

 

Ich höre auf „Jonny“ und befinde mich zurzeit im Tierschutzhaus, einer Einrichtung des Tierschutzvereines. Man schätzte mein Alter auf ungefähr ein Jahr. Irgendjemand hatte mich beim Streunen erwischt. Mich dann in seinen Blechkasten verfrachtet und hier im Tierheim abgegeben. Damit begann mein Unglück.

 

Zu allererst kam gleich ein weißbekittelter Zweibeiner und hat überall an mir herumgedrückt. Mir in die Ohren geschaut. Hat mir das Maul aufgerissen und mit einem kleinen Licht herum geleuchtet.

Der Typ war nicht sehr sanft im Umgang. Zum Glück, war eine mit langen Haaren dabei, die mich streichelte. Während der Grobian an mir herum gefummelt hat, sprach die mit den langen Haaren mit mir. Sie hat mir sogar öfters psst … psst ... zugeflüstert, das fand ich beruhigend.

 

Hätte sie aber nicht tun müssen. Denn ich wollte ja aus lauter Angst ohnehin nicht bellen. Eigentlich war mir kalt, mein Fell war nass und struppig, gestunken habe ich wohl auch fürchterlich. Musste von der Suchaktion bei den Mistkübeln ziemlich viel abbekommen haben. Als ich darin wühlte, um etwas zum Fressen zu finden. Habe ich aber nicht, denn es war ja nur stinkendes Zeug drin.

So stand ich jetzt ziemlich verloren auf so einer Art Tisch, zitterte wie Espenlaub und fürchtete mich, weil ich ja nicht wusste, was alles geschieht und wie es weitergeht.

 

Die mit den langen Haaren griff dann in ihre Kittelschürze und streute so kleine wohl riechende braune Brocken auf den Tisch. Ich konnte mich vor lauter Hunger nicht mehr zurück halten, habe die Dinger gleich gierig weggeputzt. Haben gut geschmeckt.

Der Weißkittel hat aber die Situation schamlos ausgenützt, mich am Genick gepackt, die Haut zusammen gedrückt und ich spürte einen Stich. Es war aber nur ein ganz kurzer Schmerz.

 

Dann hat der Weißkittel, zu der mit den langen Haaren, irgendetwas gemurmelt und ist einfach weg gegangen. Die Langhaarige hat mich dann, vom Tisch weg gehoben, mich zu einem weißen Kasten getragen, mich hineingestellt und mit einer Leine angebunden. Das fand ich dann nicht mehr so gut. Währenddessen machte sie aber wieder psst ... psst ... und streichelte mich wieder ganz lieb.

 

Plötzlich stand noch so eine Langhaarige dabei.

Die hatte etwas in der Hand, auf einmal regnete es. Aber es war sehr warm, ja irgendwie angenehm. Die vorher mit mir sprach, hat dann etwas auf mich drauf geleert. Es roch gar nicht so gut. Plötzlich war ich voll mit weißem Zeugs. Dann haben beide an mir herum gerieben. Na ja, das ging ja noch. Es regnete dann wieder warm und dieses weiße Zeug war plötzlich wieder vollkommen weg.

 

Danach haben beide an mir mit Fetzen herum gerieben, die haben gut gerochen. Dann durfte ich mich auf eine Decke setzen. Eine Langhaarige ist dann mit so einem Ding gekommen, das irrsinnigen Lärm machte, wo ziemlich warmer Wind raus kam. Während die eine, mit dem Ding herum herumgefuchtelt hat, nahm die andere, eine Bürste und streichelte mich damit. Das war bis auf den unheimlichen Lärm ganz angenehm.

 

In Nu war ich wieder trocken und mein Fell roch eigentlich wieder ganz gut. Na ja, sagen wir halt einmal so. Während die eine mich am Kopf kraulte, brachte die andere, eine Schüssel. Hm, da war viel Fressen drin, es schmeckte auch sehr gut und ich habe alles gleich verschlungen. Danach war ich wieder einmal so richtig satt, wie schon so lange nicht mehr.

 

Dann haben sie mir die Leine wieder angelegt und mich weggeführt. Ich dachte wir gehen jetzt „Gassi“. Denkste, als wir draußen waren, sah und hörte ich die Bescherung. Kleine Boxen gab es da. In jeder Box waren solche wie ich. Große, kleinere. Helle und dunkle. Glatte und haarige. Alle haben wie die Irren gekläfft. Also wohl war mir dabei nicht. Manche sind auch ganz wild herum gesprungen und wollten mich wohl angreifen, aber das ging nicht, denn alle Boxen waren ja vergittert.

 

Also, eine nette Begrüßung war das ja gerade nicht.

 

Mich haben sie dann auch in so eine Box geschoben, obwohl ich da überhaupt nicht hinein wollte. Die anderen haben immer noch so hysterisch gebellt. Sind an diese Gittertüren gesprungen. Dann haben sie die Gittertür vor mir zu gemacht. Erst dann begann ich auch zu bellen. Beim Weggehen habe ich noch gehört, wie die eine, zur anderen Langhaarigen sagte: "wird schwer werden ihn weg zu bekommen", was auch immer das hieß.

 

Als dann keiner mehr zu sehen war, wurde es wieder leiser. Nur ab und zu hörte ich noch so ein wuff ... wuff. Manchmal ein leises Winseln. Nun saß ich auch in der Box eingesperrt. Vorne war ein Gitter, seitlich und hinter mir graue Wände. Am Gitter hing ein Blechnapf mit Wasser. Zum Glück, denn von meiner vielen Bellerei hatte ich eine ganz trockene Zunge. Also habe ich erst einmal Wasser geschlabbert. Dann neugierig alles um mich herum beschnuppert.

 

Hab mich dann, von den vielen Gerüchen total verwirrt, auf so eine Art Teppich oder Decke gelegt. Der restliche Boden war mit Papier ausgelegt. Warum weiß ich nicht. Ab und zu hat dann immer noch einer leise gewinselt. Irgendwann wurde es dunkel, ich bin dann sehr müde, aber vollkommen satt, auf der Decke eingeschlafen.

 

Als es wieder hell wurde, saß ich auch am Gitter, versuchte was von den anderen zu sehen. Das ging aber nicht. Da die ja neben mir waren. Um die Ecke konnte ich ja durchs Gitter nicht schauen. Richtig ungemütlich wurde es dann, als ich spürte, dass ich dringend muss. Wusste aber nicht wohin?

Der Druck wurde immer stärker, war nach einer Weile gar nicht mehr auszuhalten. So blieb mir dann eigentlich nichts anderes übrig, als in die Ecke der Box, zu pinkeln und dort auch den Haufen hinzu machen. Auf die Decke wollte ich nicht, die war ja so kuschelig warm gewesen. Jetzt wusste ich auch warum das Papier am Boden war.

 

Als plötzlich das Bellen und Heulen der anderen wieder los ging, merkte ich, dass eine Langhaarige aufgetaucht war. Die irgendetwas vor sich herschob. Dann war ein Napf durch die Gittertür geschoben worden. Da war gutes Fressen drin. Das ich natürlich gleich gierig in mich rein schlang. Mein Wassertopf war jetzt auch wieder voll.

 

Wegen des spärlichen Gebells, das jetzt zu hören war, dachte ich mir, dass die Kollegen wohl auch gerade solche Näpfe bekommen hatten. Kurze Zeit später, begann das Gekläff wieder und alle gebärdeten sich wie die Verrückten. Es waren nämlich zwei Zweibeiner dazu gekommen.

 

Einer sperrte meine Boxtür auf, ließ mich heraus und warf einen Ball und rief mir zu „fang‘s Balli“ das ließ ich mir natürlich nicht zweimal sagen. Ich rannte dem springenden Ball nach, fing ihn, nahm ihn dann ins Maul. Der Zweibeinige lockte mich und rief „brings Balli“. Während ich auf ihn zulief, sah ich wie der andere Zweibeinige, das Papier aus meiner Box nahm und neues reinlegte.

 

Ein paar Mal kam dann noch „brings Balli“, dann endete das Spiel blitzartig und ich musste wieder in die verdammte Box. Mit den anderen haben sie das dann auch so gespielt. Das konnte ich ja deutlich sehen. Aber nur zusehen ist ja langweilig. Ich hätte ja so gerne weiter mitgespielt.

 

Irgendwann begann es dann zu regnen, da war ich doch froh in der trockenen Box zu sein. Dann legte ich mich auf die Decke, putzte mein Fell und leckte mir die Pfoten sauber.

 

2. Kapitel

 

Nun, wie soll ich's sagen, ich weiß gar nicht mehr, wie oft es hell und wieder dunkel wurde in meiner Box. Es wiederholte sich aber sehr, sehr oft.

 

Wenn es hell war, war's jedes Mal der gleiche Ablauf. Ganz kurz raus kommen aus der Box, bisschen herumlaufen können. Fressnapf bekommen, neue Wasserschüssel. Papier auswechseln. Hie und da wurde ich sogar mal gestreichelt. Meistens, wenn die langhaarige Zweibeinige, die mich hier anfangs am Tisch gehalten hatte, die Sachen brachte. Das freute mich immer, wenn sie zu mir kam. Ich ließ sie das ja auch merken, indem ich immer an ihr hochsprang, wenn ich konnte.

 

Die andere Zeit war es aber sehr eintönig und ziemlich einsam. Immer nur schlafen, fressen, dösen, am Gitter sitzen. Gut, ich hatte zwar immer genug im Napf, eine gemütliche Decke, immer Wasser. Aber das war's dann auch schon gewesen.

 

Dass ich immer in der Box mein Geschäft verrichten musste, störte mich zwar, alleine schon wegen des Geruchs. War aber unabänderlich. An den ständigen Radau der anderen, wenn jemand kam, musste ich mich erst gewöhnen. Aber irgendwann krakeelte ich ja dann fleißig mit.

 

Andererseits war es ja immer ein besonders Zeichen dafür, dass irgendetwas um mich herum geschah. Es gab Zeiten da war es sehr ruhig, wenn ich nicht am Gitter saß, oder Fellpflege betrieb, kaute ich an den Krallen oder machte sonst was Langweiliges. Manchmal döste ich einfach nur.

 

Oft kamen dabei dann die Erinnerungen. An meine Geschwister, mit denen ich immer so übermütig raufen und spielen konnte. Oder gemütlich kuscheln, wenn wir müde waren. An die Große, die uns immer Milch trinken ließ, wenn wir hungrig waren. Mich danach auch oft zärtlich ableckte. Das tat mir immer gut.

 

Später dann, konnte ich oft ganz neugierig die Gegend erkunden. Da gab es so lustige kleinere Gestalten mit zwei Beinen. Die immer so komisch erschreckt gackerten, wenn man schnell auf sie zulief. Das machte ja richtig Spaß, die zu erschrecken. Weniger lustig waren da die großen hohen Dicken, mit vier Beinen. Die schnaubten, wenn man ihnen schnell von hinten zu nahe kam. Dann stampften sie immer so bedrohlich mit einem Bein auf. Da blieb ich dann lieber weg.

 

Im Wald, war es eher gefährlich. Da liefen auch so wilde kurzbeinige dickliche herum, davon kleinere mit Flecken am Rücken, auch so große dicke, graue, eher dreckige Gestalten. Die fürchterliche Laute von sich gaben, so ein tiefgründiges Grunzen. Mit denen war aber gar nicht gut Kirschen essen, wenn man mit den Kleinen spielen wollte.

Am gefährlichsten waren aber so zierliche schlanke, mit einem langen Schwanz. Die fauchten gleich bösartig, wenn man ihnen zu nahe kam. Die fletschten gleich ihre spitzen Zähne. Eine davon haute mir einmal gleich die scharfen Krallen in die Nase. Oh, tat das weh und blutete. Vor denen musste man sich schon sehr vorsehen.

 

Dort war ich ja dann auch nicht lange. Da gab es nichts zu fressen. Dort wo viele Zweibeinige waren, war es dann viel besser. Die großen Zweibeinigen gaben einem öfters etwas, womit man vielleicht satt wurde. Die kleinen Zweibeinigen wollten immer nur spielen, manchmal zogen sie mich auch ganz grob am Schwanz. Oft schnappte ich dann einfach zu, dann war Ruhe.

 

Dann kam ich einmal zu einer langhaarigen Zweibeinigen, die immer sehr lieb zu mir war. Sie konnte aber nicht gut laufen. Allerdings kam ich dadurch auch nicht mehr so viel raus. Sie nannte es „Gassi“ gehen.

Ich hatte immer was Gutes zum Fressen. Durfte im Kasten eigentlich überall liegen. Wenn es ganz finster war, zu ihren Füssen, auf weichem, warmen Untergrund. Sie streichelte mich immer zärtlich und lange. Strich mir mit so einem Ding durchs Fell, das war sehr angenehm. Sagte immer „Jonny“ zu mir. Sie selbst nannte sich „Frauli“. Es war eine sehr schöne Zeit für mich. Eigentlich die schönste bisher.

Wenn es draußen dunkel, manchmal auch kalt, wurde, saß „Frauli“ oft vor einer Kiste, wo sich viel bewegte und so Laute raus kamen. Manchmal sah ich auch welche, so wie ich, in dieser Kiste. „Frauli“ schaute immer lange in diese Kiste, mir war es manchmal zu langweilig. So legte ich mich neben sie hin und sie kraulte mich immer oder streichelte mich, bis ich einschlief. Oft schlief sie auch selbst vor dieser Kiste.

 

Aber irgendwann einmal rührte sie sich nicht mehr. Ich stupste sie forsch an, leckte sie am Kopf. Doch sie bewegte sich überhaupt nicht. Ich bellte sie an, stupste sie mit der Pfote, bittend, zornig. Nichts half. Ich wollte, dass sie sich bewegt. Ich weiß nicht wie lange das so ging. Ich heulte oft sehr lange und markerschütternd. Später dann konnte ich aus lauter Verzweiflung eigentlich nur mehr winseln. Konnte einfach nicht verstehen, warum „Frauli“ so komisch war.

 

Plötzlich waren viele Zweibeiner im Kasten. Erst waren sie ganz aufgeregt, später sehr ruhig und leise.

Irgendwann trugen sie mein zweibeiniges „Frauli“ weg. Ich wollte es ja verhindern. Bellte sie alle an, sprang sie sogar an. Doch irgendeiner von denen packte mich. Einer trat mich sogar mit dem Fuß.

 

Ich war plötzlich weg gesperrt im Kasten. Zornig und dann ganz verzweifelt in meiner Ohnmacht nichts tun zu können. Hörte nur mehr, wie alle irgendwann weg gingen. Es war dann auf einmal ganz still und einsam. Ich kratzte wie wild an der Platte, die sonst immer aufging, sprang mit aller Kraft dagegen. Doch es half nichts, sie blieb zu.

 

Irgendwann kam dann eine andere Zweibeinige, die oft mit meiner Zweibeinigen zusammen gewesen war. Sie ließ mich aus dem Kasten frei und brachte mir was zum Fressen und gab mir einen Napf Wasser. Ich kannte mich ja überhaupt nicht mehr aus und ließ das unberührt einfach alles stehen. Mir war nach dem Erlebnis einfach nicht für Fressen zumute.

 

Irgendwann war ich dann draußen, nutzte eine nur angelehnte Platte, die ich mit einem Sprung wegdrücken konnte. Meine Zweibeinige nannte es immer „Tür“. Versuchte dann draußen den Geruch meines zweibeinigen „Frauli“ aufzunehmen.

 

Doch draußen gab es einfach nichts mehr von ihr zu riechen. So bin ich einfach gelaufen, gelaufen, immer weiter gelaufen. Ich wollte unbedingt den Geruch meiner Zweibeinigen finden. So lief ich, bis ich dann einfach nicht mehr zurück fand.

 

Jetzt warte ich, dass es mir vielleicht auch einmal so geht. Wie es hier schon öfters passierte, dass Zweibeinige kommen. An den Boxen entlanggehen, hinein schauen und einen so wie mich, dann mitnehmen. Unter dem Geheul und Gebell der anderen, die wie wild herum springen. Weil sie ja wahrscheinlich auch alle mitgehen wollen. Ich würde ja auch liebend gerne wieder hier raus und einfach mit jemandem mitgehen, egal wem.

 

Einmal stand ja schon ein Zweibeiniger, lange vor meiner Gittertür. Er schob sogar seine Pfote durch das Gitter und streichelte mich, als ich daran schnupperte. Aber er ist dann wieder weg gegangen.

 

3. Kapitel

 

Es war immer sehr eigenartig, wie ich fand. Da gab es nämlich Zeiten, wo fast niemand von den Zweibeinern zu den Boxen kam. Aber manchmal waren sehr viele, die ich bisher noch nie sah, gleichzeitig da. Die anderen, wie ich, führten sich dann immer auf wie unheimlich aufgeregt. Sie kläfften ununterbrochen, sprangen immer gegen die Gitter ihrer Boxen, Gebell und Winseln vermischte sich, es war einfach ganz schrecklich anzuhören.

 

Ich wollte da nicht mitmachen und saß in meiner Box, so ruhig ich eben konnte. Aber wie aus heiterem Himmel stand plötzlich der, dem ich die Pfote schon einmal abgeleckt hatte, vor meinem Gitter. Neben ihm war eine zweibeinige mit langen Haaren und ein kleiner Zweibeiner.

Sie schauten mich alle irgendwie neugierig an.

 

Ich wusste nicht, was die wollten, merkte nur, wie sie untereinander gestikulierten und irgendwelche Laute von sich gaben, manches Mal lauter, dann wieder leiser. Nun ja, das hatte ich ja schön öfters so erlebt. So blieb ich einfach auf meiner Decke sitzen und beobachtete sie weiter. Üblicherweise gingen die dann wieder weg. Dann war Ruhe und ich wieder alleine.

 

Doch die standen immer noch vor meiner Box. Auf einmal steckte die Langhaarige, etwas durchs Gitter. Das war natürlich schon interessant für mich. So ging ich einfach mal langsam hin. Beschnupperte es. Spürte den Duft, der gleich Erinnerungen in mir wach rief. „Frauli“ gab mir oft so etwas. Aber die Langhaarige war nicht „Frauli“, so schnupperte ich nur daran und nahm es nicht. Sie ließ es ganz einfach fallen und kraulte mich durchs Gitter hinterm Ohr. „Frauli“ machte das auch immer so. Ich drückte meinen Kopf gegen das Gitter, ich wollte mehr davon spüren.

 

Irgendwann gingen die dann alle weg, ich trollte mich auf meine Decke zurück.

 

Ehe ich es überhaupt begriff, passierte plötzlich etwas, das ich erst später so richtig begreifen konnte. Ich durfte aus der Box. Man legte mir eine Leine um den Hals, was mich sehr stutzig machte.

„Meine“ Langhaarige, die mich damals am Tisch gehalten hatte, führte mich an der Leine in den großen Kasten. Dort sah ich sie wieder, den großen, mittleren und ganz kleinen Zweibeiner. Die schienen sich alle zu freuen. Streichelten und kraulten mich alle fast gleichzeitig. Ich wusste gar nicht mehr wie mir geschah.

 

Irgendwann danach, gingen alle mit mir nach draußen. Ich war ganz überrascht, von der großen, lauten Umgebung, die hatte ich ja schon fast vergessen. Vor lauter Aufregung habe ich dann gleich an einen Baum gepinkelt. Das schien ihnen aber zu gefallen. Ich fühlte mich plötzlich wie beim „Gassi“ gehen und zog nicht an der Leine. Denn „Frauli“ wollte das auch nie.

 

Plötzlich machten wir dann alle zusammen halt. Da stand nämlich ein großer Blechkasten.

Mit einem Satz sprang ich hinein. Der kleine Zweibeinige saß neben mir und kuschelte sich richtig an mich. Der Blechkasten wurde plötzlich laut, er bewegte sich. Es rüttelte und schüttelte ein bisschen. Aber das war mir jetzt völlig egal.

 

Erst jetzt begriff ich, dass ich wahrscheinlich nicht mehr in die Box zurück musste. Es war mir im Moment auch völlig egal, wohin ich jetzt kommen würde. So wie mich die Zweibeiner angesehen hatten und dann zärtlich streichelten und wie ich dann merkte, dass sie sich alle freuten, als ich zu ihnen geführt wurde, konnte ich mir eigentlich gar nicht vorstellen, dass sie Böses im Schilde führten.

 

Nachwort:

 

Jonny erhielt seinen Namen von seinem Frauchen. Er hatte, als er gefunden wurde, am Halsband eine kleine Tasche. Inhalt 1 Schilling, der berühmte Telefonschilling. Dazu auf einem Stück Karton seinen Namen und eine Telefonnummer.

Doch der Telefonanschluss war nicht mehr existent.

Jonny war nach dem Aufenthalt (8 Monate) im Tierheim verhaltensgestört. Es dauerte schon sehr lange, ihm wieder Vertrauen zum Menschen zu vermitteln.

In den vier Wänden war Jonny, der liebste Hund, den man sich vorstellen kann.

Allerdings war er ein Streuner. Ist ein paarmal ausgebüxt, besonders wenn er läufig war.

Kam aber jedes Mal nach ein paar Tagen schmutzig und mit verfilztem Fell ganz von alleine wieder zurück.

Wo er sich herumtrieb, war trotz intensivster Suche nie feststellbar.

Jonny lebte nach dem Tierheim noch vier Jahre, erkrankte dann an einer Virusinfektion, die sein Gehirn angriff. Als seine Lebensfunktionen aussetzten, wurde er vom Tierarzt eingeschläfert und wurde dann auf einem Privatgrundstück beerdigt.

Detektiv Schnüffelnase ermittelt - Jenna Killby

An einem lauen Herbsttag räkelte sich Detektiv Schnüffelnase auf seiner Veranda in der Sonne. Es war ruhig geworden in den letzten Tagen, was wohl daran lag, dass einige Nachbarn in Urlaub gefahren waren. Doch so konnte er, Detektiv Schnüffelnase, in aller Seelenruhe die noch erstaunlich warmen Sonnenstrahlen genießen und sich von der letzten Nacht erholen.

 

Am Abend zuvor war er nach langer

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Autorengemeinschaft der BookRix Community
Bildmaterialien: Coverbild: Heike Helfen
Tag der Veröffentlichung: 31.03.2015
ISBN: 978-3-7368-8795-4

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Allen Autoren für ihre Beiträge und Heike Helfen für das Coverbild ein herzliches Dankeschön.

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