Was ich will ...
An einem grauen Wintertag
als Mitze warm am Ofen lag
und draußen wehte kalt der Wind
da hörte lachen ich ein Kind
So ungezwungen, ohne Scheu
total lebendig, selbst sich treu
ich spürte tief in meinem Herz
ein Kinderlachen heilt den Schmerz
und neugierig lief ich zur Tür
da sah ich es ganz nah vor mir
in seinen Augen hell und klar
spiegelte sich ganz wunderbar
die Kindheit die mich einst verließ
und mich in dieses Leben stieß
beraubend mich der Leichtigkeit
begegnete oftmals dem Leid
Erdrückt von Kirche und dem Staat
und reduziert auf linke Art
im Bürgertum sich angebiedert
wie oft fühlt ich mich angewidert
Bis ich durchschaute alle Zwänge
warum es trieb mich in die Enge
und ich entdeckte Illusionen
die jedem Menschen innewohnen
Ein Volk, das emsig folgt der Macht
die über seine Ängste wacht
Um klein zu halten alle Not
verkauft es sich für Bett und Brot
Macht sich ganz klein in seinem Jammer
zieht sich zurück in seine Kammer
um nur noch schlafend auszuruhen
dann muss es gleich wieder was tun
Fast jeder Mensch auf dieser Erde
ist noch gefangen in der Herde
läuft rechts, mal links und geradeaus
wird stets bewacht und schert nie aus
Wenn einer mal nicht richtig spurt
dann zieht man enger ihm den Gurt
gibt ihm Bedenkzeit, sich zu fügen
und zwingt ihn so in seine Lügen
Denn Ehrlichkeit kann nicht bestehen
wenn alle Menschen nicht mal sehen
dass sie selbst haben alle Rechte
sie sind in keinster Weise Knechte
Abhängig macht nur Geld und Macht
und bist du endlich aufgewacht
kannst ganz bewusst die Lügen sehen
dann wirst du es vielleicht verstehen
Das Kinderlachen, hell und klar
erinnert mich, wie es einst war
ganz ohne Pflichten, ohne Drill
nun weiß ich wieder, was ich will …
Gitanjali
Tag der Veröffentlichung: 19.07.2010
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Widmung:
für uns alle ...