Der Buddha und die Lebenslust
Ein Buddha fuhr mal mit der Bahn
und schaute sich die Menschen an
Gesichter ohne Lebensmut
in vielen Augenpaaren … Wut
Die Müdigkeit vom Sklavenleben
die Augen matt, dem Frust erlegen
Ein Jeder still für sich sinniert
nur auf die Zukunft konzentriert
Gedankenmuster immer wieder
zerstören Freude, drücken nieder
Verhärmte Blicke aus dem Fenster
Im Fokus lauter Schreck-Gespenster
Verdrängen … heißt noch die Devise
ohne Gefühl und Perspektive
den Blick ganz starr, die Angst im Nacken
vor neuen, nicht gewollten Macken
Resignation steht auf den Stirnen
wächst aus konditionierten Hirnen
der Lebenslauf wird immer schneller
der Ruf nach Rettung klingt nun greller
Dem Buddha öffnet sich sein Herz
er fühlt den ganzen Seelenschmerz
und fängt zu lachen an, noch leise
und nun beginnt die Wunder-Reise
Erstaunte Blicke ziehen Kreise
und wundern sich über die Weise,
wie ganz spontan ein Mensch sich traut
zu lachen, auch wenn jeder schaut
Doch immer lauter wird sein Lachen
und alle Bahngäste erwachen
Und hier und da sieht man ein Schmunzeln
bei anderen ein Stirnerunzeln
Er lacht und lacht, nicht mehr allein
denn viele stimmen sich mit ein
Der Virus greift um sich rasant
reißt auf das zugeschnürte Band
Kein Wesen mehr, dass sich nicht freute
ein Zugabteil voll freier Leute
der ganze Seelenschmerz verloren
in dem Moment wie neugeboren
Der Buddha lachte immer weiter
und alle Menschen wurden heiter
Das Lachen schallte durch den Wagen
vergessen alles Leid und Klagen
Und die Moral von dem Gedicht:
Spürst du die Lebensfreude nicht
könnte ein Lachen dich befreien
aus deinen Lebenstyranneien
Texte: © 2010 Alle Rechte bei Cäcilia Wentker
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© 2010 Cover – Foto Cäcilia Wentker
Tag der Veröffentlichung: 23.04.2010
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