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Mord in der Nacht

„He! Was machst du da? Das darfst du nicht.“
„Siehst du doch ich schaue durchs Fenster und jetzt sei Sti… AHH“
Nur ein Klacken war zu hören kurz darauf noch ein zweites.


Am nächsten Morgen wurden zwei Kinderleichen im Fluss gefunden, beiden wurde mit einem Bolzen der Kopf durchschlagen, anscheinend hatte sie der Mörder, in der Hoffnung sie würden fortgeschwemmt, in den Fluss geworfen. Er hatte aber nicht damit gerechnet dass die beiden Kinder sich in einer Reuse verfingen.
„Wie geht es den Fischern?“ Ulrych konnte es immer noch nicht fassen, aber das konnte er nie, er hasste Leichen, warum er sich immer wieder für die Ermittlungen melden musste, wusste er auch nicht wirklich, vielleicht weil er immer zum falschen Zeitpunkt sein Maul aufriss.
„Sie haben einen guten Grund gefunden mal nicht zu arbeiten, die haben schon schlimmeres erlebt“.
Wendel, ein alter, wirklich sehr alter Knabe, der alles und jeden zu kennen schien, machte sich
wieder einmal keine Sorgen um seine Mitmenschen, nein er verachtete sie sogar. Es war auch kein Wunder in seinem Leben hatte er schon vieles erlebt, er hat in Kriegen gekämpft, Hungersnöte überstanden und sogar die Pest konnte ihm nichts anhaben. Ulrych bewunderte diesen Mann, Wendel war wie ein Grossvater für ihn, gut wollen wir nicht übertreiben so nahe standen sie sich auch wieder nicht.
„Also Wendel was schlagt ihr vor wo beginnen wir mit der Suche?“
„Hmpf dämlicher Esel, spring doch in den Fluss und such auf dem Grund nach dem Täter… Wir gehen natürlich dem Fluss entlang bis in die Stadt, dort finden wir sicher was.“ Und schon machte er sich auf den Weg, Schritt für Schritt, ja er war nicht mehr der schnellste, das einzige was an ihm noch zu funktionieren schien, war sein Gehirn und sein Mundwerk.
Ulyrich schritt gemütlich neben Wendel her und schaute den hübschen Frauen nach, die ihnen entgegen kamen um sich im Fluss zu waschen. Jetzt im Sommer musste man nicht die Badehäuser aufsuchen sondern konnte sich im erfrischend kalten Fluss den Schmutz von der Haut spülen lassen.
„Ulrych, anstatt den halbnackten Weibern nach zu glotzen solltest du deine Augen nach ungewöhnlichen Dingen Ausschau halten lassen.“
„Aber die sind doch ungewöhn.. Ufff“ er konnte nicht mal fertig sprechen da hatte er schon Wendel‘s Gehstock zwischen den Beinen.
„Ihr Jünglinge wisst einfach nie auf was es im Leben ankommt.“
Nach etwa 20 min kamen sie in der Stadt an, sie liefen immer dem Fluss entlang, bis Wendel endlich etwas entdeckte was ihnen weiterhelfen konnte. „ Ulrych wenn du die Wand und die Strasse anschaust, fällt dir bestimmt auf dass sie beide nass sind“
„Ja und?“
„Warum nimm ich dich eigentlich immer mit? Lernst du eigentlich nie was? Es hat seit Tagen nicht geregnet, wie wurden dann die Wand und die Strasse nass?“
„Ach ja stimmt, bestimm hat der Täter versucht das Blut wegzuwischen, also wurden die Jungen hier ermordet!“
„Immerhin kommst du drauf wenn man dir alles vorkaut, los wir schauen uns das Haus an“
Im Haus gab es nicht viel zu sehen, es war gross und leer, was komisch war, denn ein Haus war nicht einfach so leer, jedes Haus in der Stadt wurde bewohnt, und wenn jemand starb, waren genügend Leute da, die es neu bewohnten.
„Was meinst du wer wohnt hier?“
„Ein Söldner namens Friedrich, er war Jahrelang bei der Stadtwache eingeteilt, bis die Stadtherren, rausgefunden hatten wie bestechlich er war, seither leistet er seinen Dienst bei den örtlichen Freudehäusern. Am besten gehen wir ihn mal Fragen was er zu dem Vorfall meint“
„Also ab zu den Borde…Ouch“ Ulrich bekam schon wieder einen Schlag ab.
„Das hättest du Wohl gerne, aber da muss ich dich enttäuschen um diese Uhrzeit sind die noch geschlossen, wir finden Friedrich im Speisesaal der Söldner.“

Also gingen sie zum Speisesaal wie es Wendel wollte, diesmal aber nicht allein, sie nahmen noch die Stadt wache mit, Wendel wusste anscheinend schon wer der Mörder war. Dort angekommen fanden sie das grösste Chaos vor, Friedrich prügelte sich gerade mit einem anderen Söldner, ein Dieb nutze gerade die Gunst der Stunde und raubte ein paar Silbermünzen und die restlichen Söldner jubelten den beiden Prügelnden zu.
„Still alle zusammen! Stadtwache trennt die beiden und nehmt den Friedrich fest, wegen Mordes an zwei Knaben!“
„Wendel wie kommt ihr jetzt darauf?“ Ulrych war überrascht wie Wendel auf dieses Ergebnis kam „Nur weil Friedrich in diesem Haus wohnte, heisst das doch noch lange nicht, dass er der Mörder ist“.
„In dem Fall schon, Friedrich, wie viele Bolzen gehören in einen vollen Köcher? 20 nehm ich an richtig?“
„Ja, alter Mann, aber wie ihr seht hab ich meine 20 Bolzen“ Friedrich hatte eine enorm tiefe Stimme die einem eine Gänsehaut über den Rücken jagte.
„Tatsächlich? Und warum sind 2 davon mit Blut befleckt? In letzter Zeit hat es doch gar keine Kämpfe gegeben“
Friedrich nahm seine Bolzen hervor und tatsächlich, 2 waren dunkelrot gefärbt. „Na und das ist noch lange kein Beweis!“
„Doch! Weil ihr und euer Bruder die einzigen Söldner in der Stadt seid die eine Armbrust benutzen!“

2 Tage später

Ulrych lag am Fluss und liess die Füsse baumeln, der Fall wurde gelöst, Wendel hatte wie immer Recht gehabt und er hatte wie immer nichts dazu beigetragen, allerdings fragte er sich wieso das Wendel nicht gleich zu Fridrich ging, schliesslich zeugten die Einschusslöcher klar von einer Armbrust.
Das war, wie Ulrych später erfuhr nur ein Trick um das Geständnis herauszulocken in der Stadt gab es ein ganzes Bataillon mit Armbrustschützen, aber Söldner waren nicht die hellsten und so viel auch Friedrich in der Hitze des Gefechts darauf rein. Das Tatmotiv übrigens war simpel, die Knaben hatten Friedrich dabei beobachtet wie er wieder einmal Bestechungsgelder annahm, daraufhin hat er sie kurzerhand gerichtet.

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Tag der Veröffentlichung: 05.02.2011

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