Cover

Schicksal wohin der Weg führt

Kindersegen

Da stürmte bereits Gina auf die Freundin zu, die beiden Frauen lachten und weinten gleichzeitig.

Mark schüttelte Nico fest die Hand. Dann nahm er vorsichtig Biggi in den Arm. „Na, du kleine Tonne, wieder gut an Land geschwommen?“ „Hallo Mark“, sie schniefte leise. „Ja, spotte du nur Gina wird selbst einmal so rum laufen, dann lache ich.“ Sie nahmen sich ein Taxi und fuhren in die Wohnung, hier blitzte es vor Sauberkeit. Auf dem Bett im Schlafzimmer, lagen ein rosa und ein hellblauer Frotteebademantel, in der Mitte ein kleiner von gelber Farbe. Ihr Weihnachtsgeschenk für das Pärchen. Sie waren hübsch gefaltet in jedem steckte ein großer Weihnachtsmann aus Schokolade.

Nico bedankte sich herzlich, für den Aufbau des Schlafzimmers. Sie besahen sich alles genau. „Das haben wir uns nicht träumen lassen. Können am ersten Abend schon in den eigenen Betten schlafen.“ „Ihr braucht nur noch, eure Sachen einräumen, da traute ich mich nicht ran“, entschuldigte sich Gina bei dem Paar. „Das wäre ja auch noch schöner, du hast schon soviel, für uns getan“, dankbar wurde sie von Biggi umarmt.

Nun saßen sie in der Wohnstube und tranken Tee. Natürlich wurde von der Seereise gesprochen, es wurde interessiert, von Gina und Mark zu gehört. „Stell ich mir nicht leicht vor, bei den Großeltern, nein zu sagen. Wenn sie so darum bettelten, muss es euch ziemlich schwergefallen sein.“ Sie bewunderte die Freundin dafür. „Ja, wir haben lange überlegt, was wir machen sollen.

Es ist eine ganz andere Welt dort, aber keinen hier jemals, wieder zusehen das bekamen wir nicht fertig. Was glaubt ihr hätte die Stasi, hier mit der Familie gemacht?" ,,Da stimme ich Dir zu, hier im Staat ist so einiges oberfaul."  Nico sprach nun weiter. ,,Bei der Rückreise hatten wir Gäste aus der BRD an Bord. Die haben so einige Sachen verlauten lassen, davon hört man hier, kein Wort.“ „In dem Punkt muss ich dir recht geben, hier stinkt es seit Gorbatschow von Glasnost und Perestroika redet, wird die Regierung nervös.“ Mark redete sich warm, jetzt schob er seine Ärmel vom Pullover hoch. „Es braut sich was zusammen, aber die müssen tun, was die Russen wollen. Warum bei uns mit dem Ausbau des Hafens, so einen Druck gemacht wird, versteht keiner. Speziell, ist es eine Vergrößerung, des Getreidehafens und des Düngemittel Kais.

Das soll zum vierzigsten Jahrestag alles fertig sein. Die Sachen sind vorher mit der Bahn gekommen und nicht per Schiff. Nun geht das plötzlich nicht mehr. Nicht das der Iwan die Grenzen dicht machen will. An manchen Tagen, wird nur herum gesessen, weil Lieferungen ausbleiben. Wenn wir noch öfter, Schwierigkeiten bei der Belieferung des Materials haben, schaffen wir das nie in dem vorgegebenen Zeitraum.“

Gina unterbrach ihn. „Bei uns im Shop, kaufen immer mehr DDR Bürger ein. Man kann sich nur wundern, wie viele, plötzlich Westgeld haben. In den üblichen Geschäften, gibt es fast nichts mehr. Jeder, ist froh wenn er  Beziehungen hat und ein paar D-Mark.“ „Du meine Güte“, platzte Biggi erschrocken heraus. „Dann kann ich mich ja freuen,  wenn ich einkaufen gehe.“

„Na ja, die Grundnahrungsmittel, sind immer noch da. Willst du aber mal was Besonderes, musst du schon Beziehungen haben“, verdrehte Gina die Augen. Nico umarmte seine Frau. „Mach dir doch keine Gedanken, du kannst ja wichtige Sachen, weiterhin im Shop kaufen. Wozu habe ich die Forumschecks.“ Sie sprang plötzlich auf und lachte. „Wir sitzen und reden und reden. Dabei habe ich das Geschenk noch in der Tasche.“

Sie schleppte eine Reisetasche an und öffnete sie. Ihre Freundin war begeistert, als sie die hauchdünne Vase und die dazu passende Schale sah. „Das ist ein besonderes Glas gibt es nur in Athen. Ich musste es einfach für dich haben“, liebevoll sah sie dabei Gina an.

„Du hast dich solange um die Wohnung gekümmert und meine Pflanzen bestens gepflegt.“ Nico wühlte in der Tasche herum. „Hier schau mal das hat meine Frau vergessen“, eine große Muschel lag in seiner Hand. „Du musst sie ans Ohr halten“, machte Biggi sie aufmerksam. Verwundert sah Gina sie an. „Das ist ja toll man hört das Meer rauschen.“ Dann hielt sie Mark die Muschel hin.

Nico legte ein kleines Päckchen, vor ihn auf den Tisch. „Du sollst natürlich auch, eine Erinnerung, an unsere Fahrt haben.“ Erstaunt öffnete er es, mit leuchtenden Augen sah er auf eine uralte verschnörkelte Pfeife, mit einem dicken Bauch. Sie sah ziemlich antik aus und gefiel ihm sehr.

„Erst einmal vielen Dank euch beiden. Habt ihr das gute Stück in Athen gefunden?“ „Nein in Griechenland wird wenig Pfeife geraucht. Sie stammt von einem Fischer, auf Kythira, der eigentlich Portugiese war. Mein Opa hatte sie als Andenken in seinem Haus. Ich habe sie für deine Sammlung abgeluchst“, schmunzelte er. „Wunderbar die bekommt natürlich einen Ehrenplatz.“ Biggi griff noch einmal in die Tasche und holte vier Flaschen heraus.

„Das hier ist bestes Olivenöl von Nicos Oma, es schmeckt unglaublich gut, zu Fisch und Salaten. In diesen Tüten ist ein Gewürz für Fleisch und Fisch ich möchte dir das geben“, sie stellte alles vor Gina auf den Tisch. Sprachlos sah sie die Freundin an. „Das kann ich doch nicht annehmen.

Warum willst du es nicht behalten?“ „So spendabel ist sie gar nicht“, feixte Nico. „Sie hat noch mehr davon, reicht auch für unsere Mütter.“ Gina konnte sich nur noch einmal bedanken. „Nun etwas anderes“, wandte Nico sich ihr zu. „Wie lange arbeitest du noch im Shop?“, innerlich angespannt wartete er auf Antwort.

„Mein Vertrag, läuft diesen Monat ab, ob er dann verlängert wird weiß ich nicht. Für die verbleibende Zeit ziehe ich zu Mark. Meine Sachen sind schon alle dort. Mutter Sass ist damit einverstanden.“ „Dann ist es gut ich wollte dir sonst unsere Couch zur Verfügung stellen“, er war sichtlich erleichtert. „Danke für dein Angebot“, grinste Mark. „Aber ich habe sie lieber in meinem Bett.“

Biggi schmunzelte und gähnte dann verstohlen. Doch die Freundin bemerkte es. Sie wirkte ziemlich erschöpft und hatte ganz kleine Augen. „Wir verabschieden uns jetzt, wir müssen schließlich früh raus. Für euch ist es eine Umstellung mit unserem kalten Wetter. Denkt bitte daran, mich aus dem Hausbuch auszutragen. Sonst hat der gute Herr Memmert noch schlaflose Nächte“, Gina verzog leicht das Gesicht. „Na der ändert sich wohl nicht mehr.“ „Hast du Ärger mit ihm gehabt?“, stutzte Nico. „Nein, aber so wichtig wie er alles nimmt, wartet er nur auf eine Gelegenheit.“ Sie verabredeten sich zum Sonnabend. Die Familie wollte zur Begrüßung kommen. Bei diesem Treffen gab es eine Überraschung.

Kyra stand plötzlich bei Nico und stieß ihn an. „Bruderherz ich muss euch etwas sagen. Wir sind hier ganz in Familie und Gina gehört schon lange dazu. Ich hoffe ihr habt deshalb nichts dagegen, meinen Freund, ab jetzt dazu zuzählen.“ Biggi sah verdutzt auf ihre Schwägerin. „Du, ich sehe kein unbekanntes Gesicht wo ist denn dein Freund?“ „Der wartet schon sehnsüchtig vor der Tür ich hole ihn mal“, Kyra lachte schelmisch.

Im ersten Moment, sagte keiner etwas, als der junge Mann eintrat. Mit einem kleinen Schrei sprang Gina auf und fiel ihrem Bruder um den Hals. „Da war ich doch im Recht. Habe mich schon vor etlicher Zeit gefragt, ob ihr ein Liebespaar seit.“ Etwas perplex schaute Nicos Schwester sie an. „Wieso konntest du das vermuten?“

„Weil sie eine ganz verflixte Hexe ist“, lachte Manne fröhlich. Gina stimmte mit ein. „Das vielleicht auch, aber ich kann noch, zwei und zwei zusammen zählen. Kam mir etwas spanisch vor das sie dich, mit dem Motorrad-Füherschein, überraschen wollte.“ Er strahlte und zog sein Mädchen an sich. Schnell gab er ihr einen Kuss. „Die Überraschung ist ihr gelungen, stand plötzlich mit der Java vor mir. Sie ist eine tolle Motorradbraut fährt viel rasanter als ich.“

„Oh nein!“, Frau Simitis war ganz erschrocken. „Bitte Kyra sei ja vorsichtig, sonst habe ich keine ruhige Minute mehr.“ Stürmisch wurde sie von ihrer Tochter umarmt. „Keine Sorge Mama ich passe schon gut auf.“

Voller Interesse besahen alle die Fotos. „Ist das Meer wirklich so blau wie auf dem Bild?“, Manfreds Blick fiel ziemlich ungläubig darauf. „Ehrenwort, leider könnt ihr euch nicht selbst, davon überzeugen. Was glaubst du, was es dort, für tolle Serpentinen gibt. Hier können Motorradfahrer, davon träumen in der DDR, findest du solche Strecken nicht“, Nico klang ganz begeistert. „Athen muss wunderschön sein“, andächtig besah Gina die Bilder. „Du glaubst gar nicht, was für eine Aussicht, wir vom Lykabettos-Hügel hatten.

Da liegt dir die Stadt zu Füßen“, Biggis Augen schauten träumerisch in die Ferne. „Am schönsten waren die blauen Grotten auf Kythira. Das Tauchen dort war einmalig. Diese Reise, werde ich niemals vergessen, Griechenland ist traumhaft schön.“

Ihr Mann zog sie zärtlich an sich. „Du hast meine Heimat ins Herz geschlossen.“ Voller Stolz blickte er seiner Frau in die Augen. Sie griff über den Tisch nach den anderen Bildern. „Die Damen hier auf dem Foto sind Dora und Rita, mit ihnen verstand ich mich sofort. Ritas Mann Holger ist der Schiffsarzt, sie haben vier Kinder, sie ist Kinderärztin hier in Rostock. Doras Mann arbeitet als Zahlmeister, sie haben einen Sohn, sie ist Opernsängerin in Schwerin.“ „Zeig mal her“, Kyra nahm das Bild an sich.

„Klar das ist doch Frau Gilbert“, ihre Stimme klang ehrfürchtig. „Woher kennst du denn Dora?“, Biggi sah restlos verblüfft aus. „Nun, nicht gerade persönlich, aber von meinem Theateranrecht. Dann war sie öfter bei meinem Chef in der Seeklinik. Ich glaube da ging es um eine Adoption.“ „Ja, dass kann gut sein, sie wollen ein kleines Mädchen aufnehmen“, bestätigte Nicholas. „Übrigens, Frau Doktor Martens kenne ich wirklich persönlich.

Sie hat oft Vertretung, bei uns in der Klinik gemacht, bevor sie nach Rostock gezogen ist. Von ihr wurden alle Neugeborenen untersucht.“ „Komisch das sie es nie erwähnte“, grübelte Biggi. „Sie hätte doch bei meinem Nachnamen stutzen müssen.“

Ihre Schwägerin lachte leicht spöttisch zu ihr herüber. „Dass du den Klinikablauf nicht kennst merkt man. Dort nennt man mich Schwester Kyra, keiner sagt Fräulein Simitis, nur so kennt mich die Frau Dr.Martens.“„Auf die Überraschung, freue ich mich wenn ich ihr das erzähle“, schmunzelte Biggi. Manfred und Kyra verabschiedeten sich dann bald. Sie wollten mit Holger und dessen Freundin eine Spritztour mit den Motorrädern machen. Einen ungestörten Moment konnte Birgit mit ihm allein sprechen.

Erleichtert sah sie ihn an und drückte verstohlen seine Hand. „Du glaubst gar nicht, wie sehr ich mich für dich freue. Kyra ist ein reizendes Mädchen und passt gut zu dir, vielleicht wirst du nun mein Schwager.“

Strahlend sah er sie an. „In einem Punkt hattest du recht. Ich weine dir nicht mehr hinterher, meine Gedanken drehen sich nur um sie.“

Da kam das Mädchen schon auf ihn zu. Kyra hing sich leicht in seinen Arm zärtlich sah sie ihn an. „Komm in die Spur mein flotter Hirsch. Es kann los gehen die Freunde warten in Warnemünde auf uns.“ Am Salzhaff entlang sollte es nach Hause gehen.

Der Januar war fast herum, aber ohne jeden Schnee, es war eher Herbstwetter. Biggi war nicht traurig darüber. Glatte Straßen wollte sie jetzt hochschwanger nicht mehr haben. In gut sieben Wochen, hatte sie es geschafft, die restliche Zeit ging auch vorbei. Nicholas schubste Gina an. „Was sagst du zu dem neuen Pärchen? Wenn das hält wirst du meine Schwägerin“, feixend sah er sie an.

Sie zuckte mit den Achseln. „Das ändert zwischen uns kaum etwas, die Feuertaufe, hast du längst bestanden. Du bist schwer in Ordnung und mir als Schwager besonders herzlich willkommen.“ Ein Strahlen lief über sein Gesicht. „Die Kinder werden sich doch mit dem Heiraten Zeit lassen?“, Frau Simitis schien besorgt. „Oma und Opa wollen bestimmt dabei sein, so fix bekommen sie die Einreise wohl nicht, die Behörden brauchen doch ewig.“ „Vielleicht sind sie aber mal schnell.

So das die zwei Hochzeit machen wenn bei uns Taufe ist“, unkte Nico. Schnell war aber ein anderer nämlich der kleine Luca. Er wurde am Karfreitag um zwölf Uhr mittags geboren. Biggi hatte am Abend vorher, zusammen mit der Schwiegermutter, Kuchen gebacken und den Braten vorbereitet. Das Osterfest, wollten sie alle zusammen, in Schwerin feiern. Sie bemerkte in der Nacht ein starkes Ziehen im Unterleib. Als es gegen Morgen, immer kräftiger wurde, wusste sie dass es Wehen sind.

Sie weckte ihren Mann, der völlig verstört, durch die Wohnung lief. Er riss die Tür zum Zimmer seiner Mutter auf. Sie fuhr erschrocken im Bett hoch. „Was ist los Nico haben die Wehen angefangen?“ „Ja, ja haben sie, nun komm doch, Mama!“

Thereza kochte Kaffee und versuchte ihn zu beruhigen. Etliche Male öffnete und schloss er die gepackte Tasche, nur gut dass sie die, mitgenommen hatten. Immer wenn eine neue Wehe einsetzte, verzog er schmerzhaft das Gesicht. Erst, nachdem sie energisch auf ihren Sohn einredete, beruhigte er sich etwas.

Eine erste Geburt brauchte schon seine Zeit. In der Klinik, hatte Kyra viel Mühe, ihren Bruder aufzuheitern. Dort war es nach vier Stunden, mit seiner Geduld restlos vorbei, er konnte nicht einsehen dass es solange dauerte.

Unbedingt, wollte er mit einem Arzt sprechen, oder mit Biggi nach Rostock fahren. „Nun nimm dich doch zusammen“, schimpfte Kyra leise. „Du kannst doch deine Frau, nicht aus dem Kreißsaal holen, eine Geburt kann sehr schnell gehen, aber oft viele Stunden dauern. Du wirst nicht der erste Vater auf der Welt.“ Er raufte sich die Haare und lief auf dem Flur umher.

Ob er überhaupt hörte was sie sagte war recht zweifelhaft. Sie begab sich zum Kreißsaal um zu schauen wie es voran ging. Ihre Schwägerin hatte eine schwere Geburt das Baby lag quer und musste gedreht werden.

Damit die Schmerzen nicht zu stark wurden, bekam sie einen kurzen Rausch verabreicht. Sie wurde gerade wieder wach und da setzten schon die Presswehen ein. Beim ersten Schrei des Kleinen, liefen der Gebärenden die Tränen. Teils vor Erschöpfung teils aus Freude.

Kyra strich ihr das verschwitzte Haar aus dem Gesicht. „Meinen herzlichsten Glückwunsch, kleine tapfere Mutti. Du kannst sehr stolz auf dich und deinen Sohn sein es ist ein süßer Wonneproppen.“ Inzwischen wurde das Baby untersucht und gewogen sowie gebadet. „Jetzt gehe ich erst einmal meinen Bruder erlösen“, lachend begab sich Kyra zur Tür. „Der ist bestimmt ganz fertig von der langen Wartezeit.“

Nico stürmte wütend auf sie zu. „Sag mal willst du mich zum Wahnsinn treiben? Wo warst du überhaupt? Kein Mensch kümmert sich hier um mich“, aufgeregt und krebsrot im Gesicht starrte er sie an. „Zufällig bin ich im Dienst falls dir das entgangen ist“, leicht gereizt sah sie ihn an. „Aber jetzt, meinen herzlichsten Glückwunsch stolzer Papa, die Mutti und das Kind sind wohlauf.“ Sie umarmte ihn und küsste ihn auf beide Wangen.

Ihr Bruder wurde ganz blass und ließ sich auf einen Stuhl fallen. „Mach keinen Unsinn Nico deine Frau wartet auf dich. Du wirst doch jetzt nicht schlapp machen?“, nun wurde sie etwas nervös.

Da sprang er hoch und lief los. Plötzlich blieb er stehen und drehte sich zu seiner Schwester um. „Auf welcher Station ist sie wo muss ich hin?“ „Komm ich habe den gleichen Weg.“ Mit zögernden Schritten ging er auf das Bett zu, Biggi strahlte ihn mit leuchtenden Augen an.

In ihrem Arm lag das Baby und schlief. Sie zeigte neben sich auf die Bettkante. Er nahm vorsichtig darauf Platz. „Da schau nur dein kleiner Sohn ist angekommen“, sie legte ihn seinem Vater in den Arm. „Nun sitz nicht so steif, der kleine Mann, ist nicht aus Glas“, lachte sie leise. Ganz behutsam küsste er das Baby auf die Stirn. „Herzlich Willkommen, hier auf der Welt, mein lieber Junge“, flüsterte er mit erstickter Stimme. Den Eltern kamen die Tränen.

Nicholas beugte sich zu ihr.“ „Danke mein Schneewittchen, es ist ein wunderschönes Baby, sieht aus wie die Mutti.“ Unendlich zart strich er mit einem Finger über die kleine Faust seines Sohnes. Sie sahen sich zärtlich an. „Nun sind wir eine richtige Familie“, er sagte es unendlich stolz.

Kyra trat ins Zimmer. „So ihr glücklichen Eltern, um den Kronensohn kümmere ich mich jetzt, die Mama braucht erst einmal Ruhe und der Papa geht brav nach Hause.“ Entsetzt sah ihr Bruder sie an. „Was willst du von meinem Sohn? Warum soll ich nach Hause gehen?“ Kyra verdrehte die Augen. „Du bist ganz durcheinander. Hast du vergessen, dass ich Säuglingsschwester bin und hier, nur meine Arbeit mache? Deine Frau hat den Schlaf bitter nötig, es war eine schwere Geburt, sie muss sich erholen.“ Biggi murmelte leise. „Das habe ich bereits vergessen.“ Ihr fielen schon fast die Augen zu.

Der Neuvater beugte sich zu ihr und küsste sie innig. „Schlaf schön mein Schneewittchen, ich werde erst einmal, den Omis Bescheid geben.“ Das hörte sie schon nicht mehr. Sie schlief bereits wie ihre tiefen Atemzüge verrieten. Gerda und Thereza fragten immer wieder nach dem Baby. Sie konnten nicht genug hören. „Ihr müsst schon bis Morgen warten dann werdet ihr ihn sehen. Er ist ein richtiger Wonneproppen. Hat fast neun Pfund gewogen und ist vierundfünfzig Zentimeter groß der macht seinen Weg.“

Mit stolz geschwellter Brust, saß er am anderen Tag, bei Biggi auf dem Bett. Die Omas waren sofort verliebt in den kleinen Enkel. Jede bekam ihn mal auf den Arm, sehnsüchtig schauten sie, wenn er wieder bei seiner Mama war. Die Freunde kamen gegen Abend als der Familienbesuch fort war.

Mark hielt einen Lederfußball im Arm, den warf er jetzt Nico zu. „Damit der Stammhalter recht viele Tore schießen kann.“„Hallo, glücklichste aller Muttis“, liebevoll begrüßte Gina die Freundin. „Wir gratulieren, zu so einem Prachtkerl an der Glasscheibe zum Säuglingszimmer, haben wir ihn schon bewundert.“ Biggi strahlte als sie das Päckchen öffnete und die niedlichen Strampelanzüge sah. Sie umarmte Gina und dann Mark.

„Na Papa, nun hast du es hinter dich gebracht, war es denn schlimm?“ Voller Mitgefühl wurde Nico gemustert. „Ich kann euch sagen, die Stunden in der Klinik waren die Hölle, als ich dann Luca im Arm hielt, das vergesse ich nie. Bestimmt werdet ihr es selbst mal erleben“, bedeutsam sah er Gina an. „Erst dann, weißt du wovon ich rede, so ist es doch Mark?“ Der konnte ihm nur recht geben.

Ostersonntag und Helga, war mit den Kindern gekommen, Mark zeigte ihnen den Hafen die zwei waren restlos begeistert. Gerne wäre Gina dabei gewesen aber sie war mit der Kocherei beschäftigt. Von Jürgen Reiter bekamen sie ein Kaninchen geschenkt dazu bereitete sie Rotkohl und Buttererbsen. Einen guten Rotwein gab es dazu und für die Kinder Fanta, alles Einkäufe aus dem Shop.

Mutter Sass, war für einige Tage, zu ihrer kranken Cousine gefahren. So konnte Gina in der Küche schalten und walten wie sie wollte. Es klingelte und als sie öffnete standen Helga und Uwe vor der Tür. Moritz nutzte die Gelegenheit und schlich schnell hinein.

„Hallo kommt rein ich bin gleich fertig“, weit öffnete sie die Tür. „Sind die Kinder noch nicht zurück?“, beunruhigt sah Helga sich um. „Bestimmt, werden sie gleich hier sein, Mark weiß ja wann wir essen wollen. Möchtet ihr ein Glas leichten Weißwein vorweg?“ Gina lud beide ein am Tisch Platz zu nehmen. „Gerne“, dankend nahm Uwe ihr Angebot an. „Hier riecht es sehr appetitlich was gibt es denn?“ „Natürlich den Osterhasen geschmort“, lachte sie. Da stürmten schon die Kinder in die Küche. „Oh Mami, ...du Gina,... dass hättet ihr sehen müssen.“ Sie überschlugen sich förmlich beim erzählen.

„Da war ein sowjetischer Frachter, der war so hoch, wie ein Haus“, die Augen von Thomas strahlten. „An dem Schiff klebten Millionen Muscheln und verrostet war es auch, Papi sagt das kommt vom Salzwasser. Er hat mit dem Bootsmann geredet, da durften wir auf das Schiff, dort konnten wir uns alles angucken.“ Voller Begeisterung erzählte Karina weiter. „Die haben einen riesigen Anker, der wiegt etliche Zentner, alle Matrosen schlafen in Hängematten.“ Stolz zeigte sie die Abzeichen die der Seemann ihnen schenkte. „Ja, der hat sogar verstanden was Papi ihn auf russisch gefragt hat“, bewundernd sah Thomas zu Mark auf.

„Na ja, mit Händen und Füßen klappte es ganz gut, ein paar Vokabeln konnte ich noch anwenden“, bescheiden lachte er. „So ihr wascht jetzt flink eure Hände dann essen wir erst mal Mittag“, resolut griff Helga nach den Kindern. Schnell waren sie wieder da und nahmen am Tisch Platz.

Die Seeluft schien den Geschwistern Appetit gemacht zu Haben. Helga staunte was sie so verdrückten. „Sehr lecker das Essen, es schmeckte wunderbar mein Schatz.“ Darin stimmten Mark alle zu. Der dann gereichte Eisbecher löste ein fröhliches Lachen bei den Kindern aus. In bunten Eierhälften, war Eis verteilt auf den Kugeln steckten Hasenohren, aus Gebäck. Die Augen waren Gewürznelken und halbe Mandeln die Zähne.

Überall in der Wohnung, versteckte der Papa bereits vor einigen Tagen, die Naschereien. Die Kinder suchten sie mit wahrer Begeisterung. Riesig, war der Jubel als Thomas den Satz mit acht Machtbox-Autos fand. Karina war entzückt über die Barbie- Puppe Gina hatte also die richtigen Sachen ausgesucht.

Die Erwachsenen, tranken ihren Rotwein den sie mit nach oben nahmen. Sie saßen im Erker wo schon recht kräftig die Sonne zu spüren war. Helga sah sich unauffällig im Zimmer um, die Einrichtung wirkte sehr gemütlich, Glück für Mark hier zu wohnen. „Uwe besah sich den Kamin. „Sag mal kannst du damit heizen?“ „Ja sehr gut“, eifrig nickte Mark.

„Ich war ganz begeistert als ich ihn zum ersten Mal sah.“ „Mami komm mal ganz schnell her“, aufgeregt klang Karinas

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 20.09.2013
ISBN: 978-3-7368-6319-4

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /