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Schicksal wohin der Weg führt

,Die große Fahrt

Der Kai war voller Menschen und Gepäck, freundliche Stewardessen und Stewards, bemühten sich um die Urlauber. Sie brachten sie in die Kabinen. Jemand zupfte Biggi leicht am Ärmel überrascht drehte sie sich um. Eine hübsche Stewardess stand in schmucker Uniform vor ihr. „Guten Tag, ich bin Tina und kümmere mich um Sie, wie ist ihr Name? Wo haben Sie das Gepäck?“, suchend sah sie sich um.

Erstaunt musterte Biggi die junge Frau. Sie sah mit der schlanken Figur und sportlichen Frisur sehr gut aus. Das blonde Haar glänzte, es lag wie eine enge Kappe um ihren Kopf. Die großen braunen Augen strahlten voller Wärme. Sie hatte einen verführerischen Kirschmund. Ihr Mann trat näher und lachte schelmisch. „Gib dir keine Mühe Tina um die Dame kümmere ich mich persönlich. Sie steht unter meinem Schutz.“ „Nicholas? Solltest du nicht längst an Bord sein?“, empört sah sie ihn an.

Er drehte sich zur Seite zog dabei Biggi zärtlich zu sich heran. „Das hier ist meine wunderschöne Frau mit Namen Birgit“, er grinste wie ein Lausbub. Die Stewardess stutzte einen Moment und lachte dann herzlich. „Jetzt verstehe ich, du hast während deines Landganges, endlich geheiratet? Das kostet dich aber eine große Runde.“ „Das mache ich natürlich gerne. Ich freue mich das sie auf dieser Fahrt dabei sein darf.“

Tina hielt nun der jungen Frau die Hand hin. „Meinen herzlichsten Glückwunsch Frau Simitis. Auch wenn er so zusagen meine Arbeit übernommen hat. Ich heiße Sie an Bord der „MS Wolgast“, herzlich willkommen.“ Spontan meinte Biggi. „Wollen wir nicht du sagen? Sonst gibt es nur Verwirrungen.“ Erfreut nickte sie ihr zu. „Vielen Dank sehr gerne ich sehe dich dann später Birgit“, damit wandte sie sich einem anderen Passagier zu. Skeptisch blickte Biggi ihren Ehemann an. „Diese Tina ist sehr hübsch deine Kollegen sind wohl allesamt begeistert von ihr.“

Er gab ihr einen Kuss auf die Nase. „Natürlich sind sie das, ich bin es auch, aber lieben tue ich ganz bestimmt nur dich allein.“ Das war genau das was sie hören wollte beruhigt verfolgte sie nun das Bordgeschehen. Jetzt tönten laute Kommandos vom Deck. Alle Rettungsboote wurden langsam zu Wasser gelassen. Die Besatzungsmitglieder erschienen auf dem Oberdeck.

Sie hatten Schwimmwesten dabei, von Nico wusste sie das die übliche Überprüfung, vor jedem Auslaufen statt fand. Mit großem Interesse sah sie dem Ablauf zu. „Komm mein Schneewittchen, wir werden uns langsam an Bord durchkämpfen. Der richtige Ansturm, steht bald bevor und da will ich dich, sicher auf dem Kahn haben.“ Er zog seine Frau fest an seine Seite und lotste sie geschickt durch die Menschentraube.

Obwohl noch einige Zeit, bis zum Ablegen vergehen würde, waren viele Passagiere schon an Bord. Sie bestaunten von hier oben das Getümmel. Unten türmten sich die Koffer von immer mehr Ankommenden. Schaulustige waren auch darunter und bewunderten das schwimmende Hotel.

Nico hatte sich ihres Gepäckes erbarmt und in die Kabine geschafft. Sie blieb an der Reling stehen und beobachtete von dort weiter das Geschehen. Die Stewardessen und Stewards waren zu bewundern. In aller Ruhe kümmerten sie sich um die eintreffenden Gäste. Sehr höflich und souverän wurde der Ansturm gemeistert. Inzwischen hatte sich der Kai geleert ihr Mann kam zurück. „Nun geht es gleich, mit dem Ausklarieren los, ich muss schnell auf die Brücke. Kann ich dich erst mal hier stehen lassen Liebling?“ Eifrig nickte sie mit dem Kopf.

„Ja geh nur du hast schließlich deinen Dienst zu machen.“ Schnell küsste er sie und verschwand eilig.

Einige letzte Seeleute kamen an Bord nun würde es wohl gleich los gehen. Da steuerte Tina mit schnellen Schritten auf sie zu. „Hallo Birgit, hast du schon einen ersten Eindruck, vom Schiff bekommen? Wo ist denn Nicholas?“

„Er musste kurz auf die Brücke und ich schaue mir alles mit Spannung an.“ Sie zeigte auf den dicken Aktenordner unter Tinas Arm. „Wie ich sehe hast du viel zu tun.“

„Das ist wohl wahr wenn die Fahrt los geht fängt die Arbeit erst richtig an“, sie seufzte leise. „Aber es ist mein Beruf und ich liebe diese Tätigkeit sehr. Also noch einmal herzlich Willkommen an Bord und eine schöne Reise.“ Sie winkte ihr freundlich zu und eilte weiter.

Inzwischen wurden vorn und achtern die Schlepper am Schiff fest gemacht. Dann ertönte das Kommando des Kapitäns. „Alle Leinen los.“ Langsam löste sich die „MS Wolgast.“ Die Angehörigen winkten mit den Taschentüchern. Die Bordkapelle spielte. „Wo die Ostseewellen.....“ nun wurde ihr doch ein wenig rührselig zu Mute.

Es war eine lange Zeit der Trennung. Erst im nächsten Jahr sah sie die Heimat wieder. Das Schiff passierte die Mole von Warnemünde. Plötzlich sah sie Gina und Mark mit einem Transparent stehen. Darauf stand in großen Buchstaben. „Ahoi, Biggi und Nico! Allzeit gute Fahrt! Wir sehen uns 1988 wieder! Tränenblind stand sie da das laute Typhohngeheul übertönte alles.

Dann fühlte sie sich von einem Arm umschlungen. In Nicos Augen schimmerte es verdächtig. „Im letzten Moment, sah ich die Botschaft das sind wirklich liebe Freunde.“ Sie schmiegte sich eng an ihn denn plötzlich war ihr kalt. „Der Lotse geht gleich von Bord und dann beginnt die Reise. Komm ich bringe dich jetzt in die Kabine.“

Allein hätte sie wirklich ein Problem gehabt, die Gänge schienen endlos zu sein und sahen alle gleich aus. Ein paar Mal wurde Nico von ratlosen Passagieren angesprochen. Sie fanden sich auf dem Schiff noch nicht zurecht. Überrascht blieb sie einen Moment an der Tür stehen.

So groß hatte sie sich die Kabine nicht vorgestellt. Ein sehr bequem aussehendes Doppelbett nahm den meisten Platz ein. Unter den beiden Bullaugen stand ein Samtsofa mit zwei Sesseln und kleinem Tisch. Sie war froh dass es eine Außenkabine war. Ohne Blick nach draußen, hätte sie Schwierigkeiten gehabt, da fühlt man sich so eingesperrt.

Im Regal an der Wand gegenüber war sogar ein kleiner Fernseher. An den Wänden hingen Bilder von Segelschiffen. Ein hübscher Blumenstrauß stand in der Vase auf dem Tisch, in einer Schale lag feines Gebäck mit edlen Pralinen. Der Kapitän, hatte eine Karte mit Glückwünschen zur Hochzeit, dazu stellen lassen. Ihr Mann öffnete alle eingebauten Schränke und zeigte die vielen Fächer. Da konnte man eine Menge verstauen.

Jetzt erspähte sie auf der Ablage am Bett, ein Foto von sich, sie wusste gar nicht das er es besaß. Es war vor einigen Jahren von einem Fotografen aufgenommen worden. „Schau mal Liebster, da sehe ich wirklich sehr unschuldig aus.“ Er umarmte sie zärtlich. „Ja das ist wahr, mein geliebtes Frauchen, da warst du noch nicht von mir eingefangen.

Ich habe mich sehr gefreut als Hanna mir das Bild schenkte.“ Damit war die Herkunft geklärt. „Sind eigentlich die Kabinen alle so groß?“„Nein, absolut nicht es geht ja nach Dienstrang“, schmunzelte er. „Die größte bewohnt immer der Kapitän, wenn du wüsstest wie klein die vom Personal sind.

Man kann sich kaum darin umdrehen, Platz ist nur für eine Doppelstockkoje und kleine Fächer. Bei den Passagieren, sieht es nicht viel besser aus, es gibt nur wenige Kabinen für zwei Personen. Ansonsten schlafen vier Passagiere immer in einer. „Du meine Güte das würde mir aber gar nicht gefallen. Da bin ich sehr froh dass du ebenfalls Kapitän bist“, stolz sah sie ihn an. Mit dem einräumen und verstauen der Sachen war sie einige Zeit gut beschäftigt. Dann stand sie vor dem Spiegel und musterte sich kritisch.

Konnte sie so zum Kapitäns Dinner gehen? Nicholas betrat gerade die Kabine. „Du siehst bezaubernd aus Liebling.“ Er trat hinter sie und küsste sie auf den Nacken. „Du auch mein Schatz die Gala-Uniform steht dir besonders gut. Verdrehe den Damen hier nur nicht die Köpfe“, schelmisch lachte sie ihm zu. Abweisend kam es über seine Lippen. „Was gehen mich andere Frauen an? Wo ich mit der Schönsten überglücklich verheiratet bin.“

Der seidige schwarze Hosenanzug mit der goldfarbenen Spitzenbluse stand ihr hervorragend. Die wunderschönen Haare fielen wie ein Wasserfall auf ihre Hüften. In den Ohren baumelten große goldene Kreolen. Er reichte ihr den Arm und sie nahm die kleine goldfarbene Tasche vom Bett. Stolz ging er mit ihr den Gang entlang.

Wie sehr er sie liebte ahnte sie wohl gar nicht. Auf jeden Männerblick war er eifersüchtig. Nie hätte Biggi sich den Speisesaal so groß vorgestellt. Die Plätze waren fast alle besetzt, es standen immer vier Stühle um einen Tisch. In drei Durchgängen wurde zu den Mahlzeiten gegessen. Die Ausnahme machte der Kapitänstisch, hier fanden zwölf Personen Platz.

Kapitän Larsen, empfing sie mit einem Handkuss, der sie leicht erröten ließ. Bisher hatte sie nie einen bekommen. Sie staunte heimlich über die lässige Art ihres Mannes. Der begrüßte ebenfalls, die drei Damen am Tisch, mit einem eleganten Handkuss. Er kam ihr ganz verändert vor. Ein helles Läuten erklang die Gespräche verstummten.

Alle Augen waren jetzt auf ihren Tisch gerichtet. Der Kapitän stellte den Passagieren seine engsten Mitarbeiter vor. „Zu meiner Rechten sehen Sie den Genossen Nicholas Simitis.“ Leicht legte er die Hand auf dessen Schulter. Stolz sah er den jungen Mann an seine Stimme klang warm. „Er ist noch jung trotzdem bereits ein tüchtiger Kapitän. Das hat er einige Jahre lang bewiesen. Hier auf der „MS Wolgast“, fährt er zurzeit als mein erster Offizier. An Bord können Sie sich mit allen Fragen, vertrauensvoll an ihn wenden.

Sie merken schon, mit zwei Kapitänen, kann gar nichts schief gehen. Einer weiß immer die richtige Antwort. Auf der anderen Seite, steht Genosse Harry Gilbert, unser strenger Oberzahlmeister. Na ja die Kasse muss stimmen.

Daneben Genosse Werner Friedrichs, er ist der Nautische Offizier, der hoffentlich die Seekarte kennt.“ Darüber wurde herzlich gelacht. „Mit dem Schiffsarzt Genosse Dr. Holger Martens, sollte man sich gut stellen. Nicht das er einem den Blinddarm raus nimmt, obwohl man nur Bauchweh hat.“

Die Passagiere klatschten begeistert. Es folgten der Leitende Ingenieur, Genosse Bruno Hoffmann, Politoffizier Genosse Hans Mühlmann und der Funkoffizier Genosse Torsten Beckenstein. Biggi flüsterte in Nicos Ohr. „Meine Güte alles Genossen, wie kommst du damit klar?“ „Beruhige dich mein Schatz das ist nur die offizielle Bezeichnung.

Der Schiffsarzt, und einige andere sind nicht in der SED“, leise flüsterte er es zurück. Der Kapitän zeigte mit der Hand auf die andere Seite des Saales. Er verbeugte sich leicht, hier haben unsere bezaubernden, Stewardessen Aufstellung genommen. Sie werden Sie umsorgen und Ihnen jeden Wunsch von den Augen ablesen.

Er machte nun die Urlauber mit der Bordordnung vertraut, wies dabei auf allgemeine Gefahrenquellen hin. Zum Abschluss wünschte er einen recht schönen Urlaub. Einen guten Appetit beim ersten Abendessen an Bord, sowie beste Laune auf der Reise. Biggi gingen die Augen über als die einzelnen Gänge serviert wurden. So gute Sachen hatte sie noch nie gegessen.

Meine Güte dachte sie das kann ich später gar nicht erzählen. Da freut man sich wenn es mal Apfelsinen oder Bananen gibt. Hier bekommt man Früchte, die kennt man gar nicht. Erst jetzt wurde ihr bewusst dass Nico, nie etwas über die Verpflegung erzählte. Er musste sich ja komisch vorkommen, wenn er an Land, nur einfaches Essen bekam. Im Laufe des Abends, lernte sie die Damen am Tisch, etwas besser kennen.

Ihr zur Rechten, saß Frau Martens eine Kinderärztin aus Rostock. Daneben Frau Friedrichs, Direktorin einer Oberschule in Stralsund. Gegenüber Frau Gilbert, eine Opernsängerin am Staatstheater in Schwerin. Deren Ehemänner wurden durch den Kapitän schon vorgestellt.

Frau Martens beugte sich zu ihr. „Sie sind hier gut aufgehoben, falls das Baby sich anmeldet. Mein Mann kennt sich in Geburtshilfe aus. Ich selbst habe beruflich ständig mit Kindern zu tun.“ Sie machte rundum einen zufriedenen Eindruck. Mit natürlicher Haltung saß sie am Tisch. Das Haar war mittelblond mit einem sportlichen kurzen Schnitt. Der grüne Hosenanzug und die weiße Spitzenbluse kleideten sie perfekt. Um ihre Lippen lag ein freundliches Lächeln und die grauen Augen strahlten.

„Das beruhigt mich sehr, nur hoffe ich dass mein Baby, erst an Land geboren wird.“ Vertraulich neigte sich Biggi zu ihr. „Ich hätte schon Angst es wäre dann ja eine Frühgeburt.“„Das kann ich verstehen, Komplikationen sind dabei, manchmal nicht ausgeschlossen. Aber hier würde man Ihnen gut helfen.“ „Frau Simitis macht zum ersten Mal eine Fahrt mit das junge Paar hat vor drei Wochen geheiratet“, mischte der Kapitän sich in das Gespräch ein.

Dazu gratulierte man am Tisch nun allgemein. „Es wundert mich dass Ihnen die Reise genehmigt wurde.“ Mit einem strengen Blick wurde sie von Frau Friedrichs gemustert. Birgit hielt der Prüfung stand. „Sie sind doch auch an Bord“, erwiderte sie schlagfertig.

„Nun das dürfte etwas anderes sein, schließlich fährt mein Mann, schon zehn Jahre für die Reederei.“ Eingebildete Pute dachte Biggi so wie sie redete sah sie auch aus. Ziemlich ernste Gesichtszüge und ein kurzer Haarschnitt.

Der strenge graue Hosenanzug wirkte nicht sehr fraulich. „Ach wie merkwürdig, mein Mann ebenfalls und fünf Jahre davon, sogar als Kapitän“, ihre Augen blitzten wütend. Ein kalter Blick traf sie. „Sie sind noch so jung, da stellen die Behörden sich meistens schwierig an.“ „Dann hatten wir, wohl den einzigen richtigen Mitarbeiter, er zeigte volles Verständnis für uns.“ „Sind Sie schon lange aus Griechenland weg?“

Frau Gilbert unterbrach die unerfreuliche Debatte. Biggi wandte sich ihr erleichtert zu. „Da muss ich Sie enttäuschen, ich war noch nie dort. Mein Mann ist schon als Schulkind, mit seiner Familie in die DDR gekommen.“ Interessiert wurde sie von der Tischnachbarin gemustert. „Sie wirken aber griechisch, ihre dunklen Haare und überhaupt, da habe ich mich getäuscht“, verlegen lächelte sie ihr zu.

Nett ist die sehr gepflegt und gekonnt geschminkt dachte Biggi. Aber das musste sie ja bei ihrem Beruf auch sein. Die braunen Haare waren lockig aufgesteckt und bildeten einen tollen Kontrast zu den tiefblauen Augen. Sie trug ein Schulterfreies blaues Samtkleid und eine Perlenkette, es wirkte direkt vornehm. „Ist mir schon öfter passiert, wenn Sie mich jedoch diese Sprache sprechen hören, klärt sich das.“

„So schlimm ist es nicht mein Liebling“, energisch verteidigte sie ihr Mann. „Unsere Sprache zu sprechen, ist für Deutsche nicht so leicht. Aber als Ausländer Deutsch zu lernen, fast unmöglich.“ „Sie haben das jedoch mit Bravour gemeistert“, anerkennend sah Frau Gilbert ihn an.

„Weil ich damals ein Junge von knapp neun Jahren war. Da fällt das erlernen einer anderen Sprache nicht so schwer.““ Später als sie zusammen tanzten sprudelte Biggi über. „Die Friedrichs ist eindeutig Genossin das merkt man ihr sofort an. Stelle ich mir sehr streng als Direktorin vor.“ Ihr Mann versuchte zu schlichten. „Vielleicht, ist sie nur verbittert, du bekommst schließlich ein Baby. Von Werner weiß ich, dass seine Frau sich mehrere Kinder, wünscht.“ Biggi lenkte verstehend ein. „Natürlich, das wird ihre Einstellung zu mir, schon beeinflussen klappt es nicht bei denen?“

„Sieht nicht so aus dabei ist Werner ein Kindernarr. Dafür haben die Martens vier von der Sorte. Holger sagte mal, seine Frau muss als Kinderärztin, mit gutem Beispiel voran gehen, er ist übrigens auch kein Genosse.“ „Donnerwetter, vier Kinder da haben sie sich ran gehalten, so alt sind die doch gar nicht“, schmunzelte sie. „Holger ist fast vierzig und seine Frau wenige Jahre jünger.“ „Da habe ich mich wirklich verschätzt.

Wie ist das bei den Gilberts?“ „Von ihm weiß ich, dass nach drei Fehlgeburten, ein Sohn geboren wurde. Er muss jetzt bereits zur Schule gehen, danach klappte es nicht mehr. Sie überlegen aber wegen einer Adoption. Das ist der Dritte im Bunde auch kein Genosse.“ „Nun noch etwas anderes“, meinte Biggi. Aufmerksam sah er sie an. „Sag mal, dieses wunderbare Essen ist das immer so an Bord, ich kannte einige Früchte gar nicht.“ Er schmunzelte leicht. „Für mich ist das so normal wie das Wetter, deshalb habe ich es wohl nie erwähnt. Du wirst es vielleicht nicht glauben, aber ich freue mich immer, auf den Landgang. Da bekomme ich nämlich wunderbare Hausmannskost.“

Verblüfft sah sie ihren Mann an. „Ja ganz ehrlich, oder möchtest du, jeden Tag Torte essen?“ „Eigentlich hast du Recht, ob mir das auf Dauer gefiele, weiß ich nicht“, nachdenklich zog sie die Stirn kraus. „Außerdem bekommen die Passagiere hier eine Sonderbehandlung. Es sind alles verdienstvolle Werktätige, die stets ohne Ausnahme ausgezeichnete Leistungen, in den Betrieben vollbracht haben.

Ausschlaggebend ist jedoch, dass viele Mitglieder, vom ZK an Bord sind. Auf anderen Schiffen läuft das ganz anders ab. Da werden Brigaden gebildet und Tagebücher geführt. Bei uns an Bord lernen sie ein völlig anderes Leben kennen. Aber fast alle, denken nach drei Tagen, es wäre ganz normal.“ Mit Interesse hatte sie ihm zugehört. „Das ist mir bereits aufgefallen. Die Mitreisenden haben alle gute Laune.

Das Personal ist wirklich sehr freundlich und immer behilflich.“ „So soll es auch sein“, nickte er ihr zu. Sie wurde nun von dem Kapitän abgeklatscht. „Wenn ich jetzt nicht mit Ihnen tanze wird das

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 12.09.2013
ISBN: 978-3-7368-6318-7

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