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Was darf ich Dir bringen, Blondie?

„Was darf ich Ihnen bringen?“, kam es ziemlich gelangweilt von mir. „Nein, nein, so geht das nicht!“, ereiferte sich Herr Hensson und wirbelte panisch seine Hände durch die Luft. „Mit mehr Elan! Sie wollen den Kunden doch nicht vergraulen! Bedenken Sie: Der Kunde ist König!“

Genervt die Augen verdrehend ließ ich sein Geschwafel über mich ergehen. Warum meine Chefin der Meinung war, dass ich als stellvertretender Geschäftsführer in ihrem Café auch nach 4 Jahren noch an Schulungen teilnehmen musste, wollte einfach nicht in meinen Schädel. Denn ich war zwar hier nicht Mr. Sonnenschein persönlich, im allgemeinen Café-Alltag gab es aber keinen freundlicheren Menschen als mich. Natürlich rechnete auch so gut wie niemand damit, dass ein über 1,85 Meter großer und gepiercter Kerl als Oberster Kellner in einem Edel Café arbeitete. Und versucht mal mit diesem klischeehaften Äußeren in dieser in Schubladen denkenden Gesellschaft einen Platz als Edel-Kellner zu bekommen! Seht ihr den Fehler in der Matrix?! Nachdem mein vorheriger Chef mich rausgeschmissen hatte, weil sich wiederholt Gäste erkundigt hatten, ob ich nicht zu den „Hells Angels“ gehören würde, war ich mit meinem neuen Boss mehr als zufrieden.

Diese Schulungen konnte ich aber trotzdem nicht leiden! Zum Teil hing meine schlechte Laune aber nun auch schon seit Wochen damit zusammen, dass ich meinen festen Freund mit meiner Cousine im Bett entdeckt hatte. Daher bekam seit dem auch alles, was blond, relativ groß und brillentragend war, meinen Zorn zu spüren.

Und deshalb drohte Herr Hensson leider nun auch die totale Zerstörung! Er war zwar ein Liliputaner, trug aber Brille und seine Haare waren (natürlich!) blond. Außerdem hörte er einfach nicht auf zu labern. „…und deshalb Herr Nohman, ist es besonders wichtig, immer freundlich zu bleiben. Also probieren Sie es doch einfach noch einmal! Ich bin mir sicher, diesmal wird es klappen.“ Na super. „Was darf ich Ihnen bringen, mein Herr?“, würgte ich zuckersüß hervor. „Sehr gut, Herr Nohman. Sie können sich wieder setzen. Frau Schneider, wenn ich bitten darf.“ Ächzend ließ ich mich auf meinen Stuhl fallen. Das würde definitiv ein langes Wochenende werden!

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Ich stürzte durch die Hintertür des Cafés und gleich in die Umkleide des Personals. Dort wechselte ich ganz schnell in meine Arbeitskleidung und eilte in den Geschäftsraum. Meine Chefin hinter dem Tresen sah mich böse an, winkte dann aber ab. „Lass es ja nicht zur Gewohnheit werden, Maksim. Auch wenn Du mein Stellvertreter bist, kann ich Dich nicht anders behandeln.“ „Versprochen, Frau Lehmann! Nächstes Mal bin ich pünktlich, ganz sicher.“ Scheiße Mann, warum hatte ich auch verschlafen? Dieses Wochenende war einfach grauenhaft gewesen.  „In Ordnung, Maksim. Wir werden Dein Organisationstalent nämlich heute noch brauchen. Zwei Seniorengruppen und das Übliche.“, sprach Frau Lehmann und verschwand in ihrem Büro. In die Hände klatschend wandte ich mich an den Rest des Personals: „Also Leute, wir haben viel zu tun, an die Arbeit!“ Während ich das Personal für die verschiedenen Aufgaben einteilte und wir uns um die ersten Gäste kümmerten, versuchte ich krampfhaft wach zu bleiben, da ich immer wieder einzuschlafen drohte. Meine Kollegin Sandra hinter dem Tresen sprach mich irgendwann darauf an und wollte mich überreden, eine Pause zu machen. Ich wiegelte ab, da jetzt die Vorbereitung für die erste Seniorengruppe anstand, die um 15:00 Uhr erscheinen sollte.

Gerade als die zweite Gruppe gegen 16:30 Uhr angekommen war und die Erste zahlen wollte, tippte mir von hinten jemand auf die Schulter. Mit hochgezogener Augenbraue, da ich schon Bestellungen aufnahm, drehte ich mich um. Mein erster Gedanke war: „NEIN eine Barbie-Invasion! Wir werden alle sterben!“ Und tatsächlich saßen drei männliche Blondinen am Nebentisch. Ich richtete meine Aufmerksamkeit auf den, der mir auf die Schulter getippt hatte. Er schien so etwas wie die Ober-Barbie zu sein. „Man sagte mir, dass Sie der Oberkellner seien?“ „Offensichtlich.“, entgegnete ich geistesgegenwärtig. Barbie rümpfte die Nase und näselte hochgestochen:“ Na gut… wir würden gerne etwas bestellen. Ich nehme einen Café Latte und einen Kirschmuffin. Stefan, was…“ „Entschuldigung“, unterbrach ich ihn „aber ich nehme gerade schon Bestellungen auf. Wenn Sie also bitte warten oder einen anderen Kellner belangen würden!“. Damit drehte ich ihm wieder den Rücken zu und widmete mich den Senioren. Hinter meinem Rücken hörte ich ein entsetztes Schnaufen und jemanden flüstern. „Bleib locker, Adrian!“. Wunder geschehen! Es waren also nicht alles Barbies. Einer schien so etwas wie Barbies beste Freundin zu sein. Wenn ich noch wüsste, wie die hieß? Egal ich nannte ihn in Gedanken halt einfach BBF-BarbiesBestFriend.

Nachdem ich dann die Bestellungen der Senioren aufgenommen und abgegeben hatte - Blondie saß mit verschränkten Armen auf seinem Platz und starrte mich böse an – und versuchte, das Ganze noch so lange wie möglich heraus zu zögern, musste ich mich dann doch wieder zum Barbie-Tisch aufmachen. Ich konnte diese Art Gäste auf den Tod nicht ausstehen. Sie gingen den Bedienungen auf den Geist, waren die lautesten und unausstehlichsten unter allen und hinterließen nur Dreck und Schmutz. Meistens gehörten sie zu der Gruppe, die der Meinung war, dass man sich mit Daddys Kreditkarte alles kaufen könnte. Mein Ex-Freund war auch so einer gewesen und man konnte ja sehen, was es mir eingebracht hatte.

Dementsprechend schlecht gelaunt marschierte ich zum Tisch und leierte herunter: „Was darf ich Ihnen bringen?“ Das schien Barbie aber nicht so ganz in den Kram zu passen und er näselte: „Ein bisschen mehr Höflichkeit wäre wohl angebracht!“

Zischend sog ich die Luft ein. Meine Augen standen auf Sturm und ich konnte sehen, wie BBF interessiert eine Augenbraue hochzog. Er wollte also mehr Höflichkeit? Die konnte er haben. „Was darf ich Ihnen bringen, Schätzchen?“ Seine Augen konnten langsam einem Fußball Konkurrenz machen, während Barbie Nr. 2 anfing zu hyperventilieren und der Dritte unterdrückt anfing zu lachen, es aber als Husten tarnte. „Schätzchen, Du solltest wirklich mal blinzeln. Weißt Du, das ist nicht gut für die Augen und…“ „Wie hast Du Penner mich gerade genannt?!“ „Na Du wolltest doch mehr Höflichkeit! Da erfülle ich Dir schon Deinen Wunsch und dann das!“ „Das stimmt, Adrian. Du wolltest wirklich, dass er höflicher ist.“, lachte der dritte. „Das ist unerhört! Ich will die Geschäftsleitung sprechen!“, fauchte Adrian. Und da kam Frau Lehmann auch schon auf uns zu. Hinter hier eilte Sandra dienstbeflissen und absolut neugierig, wie immer, auf uns zu. „Gibt es ein Problem?“ „Der Herr möchte sich beschweren.“, grinste ich. Und dazu hatte ich auch allen Grund, denn Frau Lehmann konnte Unhöflichkeit auf den Tod nicht ausstehen. Da das Café sehr gut lief, konnten wir es uns auch mal leisten, Gäste einfach rauszuschmeißen, wenn sie sich zu schlecht benahmen. Und diese Pfeife riss sich jetzt auch noch komplett rein: „Ja, ich will mich über Ihren Kellner beschweren. Als wir bei ihm bestellen wollten, hat er einfach verneint und sich um diese alten Schabracken gekümmert. Und dann kam er nach einer Ewigkeit endlich wieder und war dann auch  noch schrecklich unhöflich. Und als wir ihn dann gebeten haben, er solle doch ein bisschen freundlicher sein, da hat Ihr schwuler Neandertaler mich sexuell belästigt!“ „Zuerst einmal möchte ich in meinem Café keine homophoben Kommentare hören! Maksim, was hast Du dazu zu sagen?“, wandte sie sich an mich. „Er hat mich einfach unhöflicherweise beim Bestellungen aufnehmen der Senioren gestört und wollte nicht warten. Dann hat er mich später angemeckert, dass ich ihm zu unhöflich sei. Daraufhin habe ich meine Wortwahl gebessert und mich sogar noch nach seiner Gesundheit erkundigt, aber er wollte nur mit Ihnen sprechen.“, grinste ich. „Das stimmt. Mein Cousin war sehr unhöflich.“, kam es von Barbies best friend. Meine Chefin sah zweifelnd von ihm zu mir, gab sich dann aber einen Ruck und wandte sich wieder an die Ober-Barbie: „Ich muss Sie leider bitten, dieses Café zu verlassen. Wir dulden ein Verhalten wie das Ihre hier nicht.“ „Wie können Sie es wagen?! Wissen Sie nicht, wer mein Vater ist?“ „Darth Vader.“, murmelte der, der sich für mich eingesetzt hatte. Sandra prustete los und auch ich musste schmunzeln. Wutschnaubend erhob sich Adrian und zog seinen Anhang mit sich, der aussah, wie kurz vor dem Erstickungstod. „Kommst Du, Felix!“, fauchte er und sah den BBF fordernd an. „Ne Du, danke, aber ich bleibe lieber noch ein bisschen hier. Das Personal scheint sehr nett zu sein.“, zwinkerte er mir zu. Ohne noch ein Wort zu verlieren, nahm Barbie die Tür nach draußen, während Barbie Nr. 2 um ihn herumscharwenzelte. Frau Lehmann seufzte noch einmal und sah mich dann prüfend an. „Du kümmerst Dich, Maksim?“, fragte sie mit Blick auf Felix. „Ich krieg das schon hin, Frau Lehmann. Alles in Ordnung.“, beruhigte ich sie und sie verschwand wieder in ihrem Büro. Auch Sandra nickte mir noch einmal lächelnd zu und ging wieder hinter die Theke, vor der sich schon eine Schlange gebildet hatte. Mit einem Schmunzeln wandte ich mich Felix zu und fragte fröhlich: „Und was darf ich Dir nun bringen, Blondie?“ Er musterte mich einen Moment und meinte nur: „Ein Date mit Dir wäre für den Anfang ganz toll.“

                                                      *

Ich war buchstäblich geschockt. So hatte mich noch keiner angemacht. „S-sorry ich steh nicht auf Blondinen. Willst Du ne Cola?“ „Hm schade…aber eine Cola reicht für den Anfang auch.“ Eilig drehte ich mich auf dem Absatz um und rannte fast zu Sandra. „E-eine C-cola, bitte.“, brachte ich heraus und Sandra war baff. „Was ist denn los? Hat dieser Kriecher doch noch irgendwas gemacht?“, fauchte sie. „Nein, alles okay. Er hat mich nur was gefragt.“ „Und was?“ Sandra war immer noch angespannt. „O-Ob ich mit Ihm ausgehe.“ „Aha und wo ist jetzt das Problem?“, bohrte sie nach. „Naja, ich weiß auch nicht. Sonst musste ich auch immer fragen und außerdem hab ich gerade dafür gesorgt, dass sein Cousin rausgeflogen ist. Und Du weißt doch auch, was Fabi zu mir gesagt hat…“ „Auf diese Scheiße darfst du echt nicht hören, Maksim! Er war ein dummer Arsch und hat es eigentlich verdient, auf drei Beinen zu laufen!“ Fabi war mein Ex. Der, der mich mit meiner eigenen Cousine betrogen hatte. Die auch blond, brillentragend und relativ groß war. Genauso wie Felix. Sie hatte mir sogar noch geholfen, Fabi meiner Familie vorzustellen, die bis dato gar nicht wusste, dass ich schwul war. Und als ich sie und Fabi entdeckt hatte, hatte sie nur höhnisch gelacht, während er mich fertigmachte und beleidigt hatte. Von wegen, wer denn mich wollen würde, wenn er auch jemand anderen haben könnte. Sandra durfte mich danach dann wieder aufbauen, hätte Fabi aber am liebsten massakriert. Das Ganze war jetzt ungefähr 3 Wochen her und mir ging es immer noch scheiße. Aber ich riss mich zusammen und nahm die Cola auf dem Tablett entgegen und knallte sie Felix auf den Tisch. Wortlos drehte ich mich um und widmete mich einem anderen Gast.

                                                    *

Frustriert trat ich gegen meinen Spind und ließ mich dagegen fallen. Seitdem Felix das erste Mal ins Café gekommen war, waren 4 Wochen vergangen. Und er war fast jeden Tag gekommen. Ich nannte ihn jedes Mal „Blondie“, aber Felix ließ sich nicht irritieren. Er hatte mir Komplimente über meine Piercings gemacht, mich dauernd angelächelt, mit mir geflirtet, sich öfters nach Feierabend mit mir unterhalten und er ließ sich sogar von den schroffsten Antworten nicht davon abbringen, Zeit mit mir zu verbringen. Außerdem fragte er jedes Mal beim Verabschieden, ob ich nicht doch auf ein Date mit ihm gehen wolle. Ohne es zu wollen hatte ich bei unseren Gesprächen auch viel mehr über ihn erfahren, zum Beispiel, dass er 24 Jahre alt war (genauso wie ich!) und als Gärtner arbeitete. Adrian war sein Cousin und er lebte gerade bei ihm und seinen Eltern, da er in seiner Wohnung einen Wasserschaden hatte. In 3 Tagen würde er aber wieder zurückziehen können, was ihn sehr freute. Er aß für sein Leben gerne Kuchen und hatte eine abnormale Höhenangst. Und je mehr ich (unfreiwillig) von ihm erfuhr, desto mehr nahm das Kribbeln in meinem Bauch zu. Gestern hätte ich fast zugestimmt, als er mich wieder nach einem Date gefragt hatte und heute konnte ich mich gar nicht konzentrieren, da ich immerzu an seine blonden Haare denken musste. Mir waren schon 2 Tassen heruntergefallen und Frau Lehmann hatte mich in den letzten Tagen öfter zusammengeschissen, als ich zählen konnte. Es war zum Verzweifeln!

Sandra trat hinter mich und hielt mir meine Jacke hin: „Frau Lehmann sagte, dass Du die einen Tag Urlaub nehmen sollst. Denk einfach mal in Ruhe über die Sache mit Felix nach. Und sei nicht immer so ein Schisser!“ Sie versuchte schon seit zwei Wochen, mich dazu zu überreden, doch einfach einmal auf Felix Einladungen einzugehen. Aber ich stellte mich quer. Ich war halt einfach ein Schisser und wollte so kurz nach der Trennung von Fabi nicht schon wieder etwas Neues, das bei meinem Glück auch schon wieder in die Hose gehen würde. Trotzdem nahm ich ihr die Jacke aus der Hand. Es würde gerade sowieso nichts bringen, hier zu bleiben.

                                                  *

Pfeifend öffnete ich die Café-Tür und trat ein. Ich legte meine Jacke an meinem Stammtisch ab und trat zur Theke, um Sandra zu begrüßen. „Hey Felix, wie geht´s dir? Maksim ist vor ner Stunde nach Hause gegangen. Es ging ihm nicht so gut.“ „Was hat er denn?“, fragte ich besorgt. Hoffentlich war es nichts Schlimmes. Ich fing an, mir Sorgen zu machen. „ Nicht Schlimmes. Ihm war nur ziemlich schlecht. Aber Felix, kann ich vielleicht kurz mit Dir sprechen, ich hab gleich Pause. Wartest Du so lange?“, fragte sie. „Natürlich, kein Problem.“, meinte ich nur und setzte mich wieder hin. Was sie wohl von mir wollte? Nicht einmal 5 Minuten später stand sie schon vor mir. Mit einem Tablett mit einem Stück Schokokuchen und zwei Bechern Kaffee ließ sie sich gegenüber von mir fallen. Ich sah sie interessiert an. Mit einem Seufzer setzte sie an: „Du bittest Maksim immer noch jedes Mal um ein Date, oder? Meinst Du es denn auch ernst mit ihm?“ Empört sog ich die Luft ein: „Würde ich ihn ansonsten jedes Mal um ein Date bitten, obwohl er nie „Ja“ sagt und mich dauernd „Blondie“ nennt. Und auch nie mit einer Regung zu erkennen gibt, ob er überhaupt an mir interessiert ist!“

Sandra blieb still. Wütend starrte ich sie an, bis sie nach gefühlten 4 Stunden endlich einen Entschluss zu fassen schien. „Okay, hör mir gut zu. Das ist wichtig: Maksim mag Dich. Er mag Dich wirklich. Es ist nur so, dass er vor ein paar Wochen von seinem Freund betrogen wurde. Und zwar mit  Maksims Cousine. Und nichts gegen Dich, aber Du siehst aus, wie seine Cousine, nur halt in männlich und Fabi ähnelt vom Verhalten her stark deinem Cousin. Außerdem hat ihm sein Freund, als er ihn inflagranti erwischt hat, einen Haufen Beleidigungen und Demütigungen an den Kopf geworfen und Rita hat ihn ausgelacht. Dinge, wie, dass niemand Maksim wählen würde, wenn er noch jemanden anderen zur Auswahl hätte. Wie hässlich und nutzlos er doch sei und Ähnliches.“ „Das würde ich nie tun.“, ich war aufgesprungen und alle anderen Gäste starrten mich an. Sandra zog mich wieder runter und strahlte mich an. „Er ist so toll. Wie kann dieser Penner von einem Ex-Freund noch frei rumlaufen!“, regte ich mich auf. „Ich habe gewusst, dass Du so reagieren würdest. Jetzt musst Du ihn nur noch überzeugen, endlich aus seinem Loch zu kommen. Aber ich bin mir sicher, dass Du das auch schaffst!“ Und mit diesen Worten ließ sie mich stehen. Sofort fiel ich in Grübeleien. Was konnte ich nur machen, um ihn von mir zu überzeugen? Ich musste es schaffen, denn jedes Mal, wenn ich ihn sah, kribbelte mein Bauch wie verrückt und ich wollte ihn küssen. Wenn ich nur eine andere Haarfarbe hätte, dann würde ich ihn nicht so in seine Cousine erinnern und…Moment mal, ich habs!“Sandra, ich weiß, was ich machen werde, ich werde…“, brüllte ich durch das ganze Café.

                                                       *

„Maksim, kommst du? Felix wartet. Er möchte bestellen.“, schallte Sandras Stimme durch die Umkleide. Mein Herz zog sich zusammen. Jetzt musste ich ihm wieder unter die Augen treten. Ohne irgendwen anzugucken trottete ich zu Felix Stammtisch. „Was darf ich Dir bringen, Blon…?“ Beim Sprechen hatte ich hochgesehen und… „O mein Gott, Felix! Was hast Du getan? Was hast Du mit deinen Haaren gemacht?!“ Seine wunderschönen blonden Haare waren nicht mehr blond sondern schwarz. SCHWARZ! Schnell schob ich ihn zur Seite und setzte mich neben ihn, meine Hände in seinen Haaren. Er starrte mich ziemlich erschrocken an, fing sich dann aber wieder und meinte nur: „Ganz ruhig, Maksim! Ich dachte, du stehst nicht auf Blondinen!“ er lächelte mich an. „Sag mal, wer hat Dir denn ins Gehirn geschissen?! Nur weil ich sage, dass ich nicht auf Blondinen stehe, musst Du Dir doch nicht die Haare färben!“ „Hey! Komm mal runter! Alles ist gut! Ich habe mit Sandra gesprochen und sie hat mir erzählt, was mit Deinem Ex-Freund und Deiner Cousine passiert ist und dass ich ihr so ähnlich sehe. Und auch, was Dein Ex-Freund gesagt hat. Zumindest teilweise.“ Ich wurde rot. Wie peinlich. „Aber das ist mir egal. Ich finde Dich wundervoll und super und einfach klasse. Dieser Penner ist einfach dumm  und er wird eines Tages aufwachen und erst einmal realisieren, was er verloren hat. Und dann wird es zu spät sein.

Ich würde alles für Dich tun und da ist ein bisschen Haare färben wirklich nichts, wenn es dich glücklich macht.“ Schluckend schüttelte ich den Kopf. „Das musst Du nicht. Ich mag Dich so, wie Du bist. Ich hatte einfach Angst, noch einmal verletzt zu werden.“ „Dann ist es ja gut, dass ich Haarfärbemittel verwendet habe, was sich nach ein paar Tagen wieder auswaschen lässt. Du wirst nie von mir enttäuscht werden, dass schwöre ich Dir! Ich frage dich noch ein letztes Mal: Willst Du mit mir ausgehen?“

Was konnte ich da schon antworten…

Impressum

Texte: Die Rechte liegen bei mir.Wer klaut: Ich kenne meine Rechte.
Bildmaterialien: Diese Rechte liegen nicht bei mir, sondern bei Wolf:D
Tag der Veröffentlichung: 30.01.2015

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Danke an meine Betas: M und FloraLoreley. Ihr dürft euch angesprochen fühlen. Ich hoffe, es hat gefallen! Oder auch nicht...

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