Seit das Internet zu einem allgemein verbreiteten Medium wurde, versprechen viele, dass sich damit Geld verdienen lässt. Dabei war es am Ende des 20. Jahrhunderts umgekehrt – ein Internetzugang kostete ein kleines Vermögen, und die große Euphorie und Aufbruchstimmung endete im Jahr 2000 in der sogenannten Dotcom-Blase. Im Internet tätige und gerade „angesagte“ Unternehmen wurden als wertvoller eingeschätzt, als sie tatsächlich waren, das Wachstum schien grenzenlos. Alle redeten von „neuen Medien“ und von Kühlschränken, die von selbst Lebensmittel bestellen – am Ende blieben Aktien, die nichts mehr wert waren.
Erst ab ungefähr 2005 beruhigte sich die Lage. Das „Web 2.0“ begann sich zu etablieren, ebenso viele der heute allgemein bekannten Internet-Unternehmen. Natürlich gab es weiterhin Pleiten, doch viele begannen, tatsächlich Geld zu verdienen. Das galt nicht nur für große Firmen, sondern ebenso für „Startup-Unternehmen“ und so manche Privatperson, die in der Folge selbstständig wurde. Auf einmal gab es Möglichkeiten, tatsächlich „Geld von zuhause aus“ zu verdienen. Versprochen wurde das bereits Jahrzehnte davor in Form von Stellenangeboten oder irgendwo aufgeklebten Zetteln – gehalten wurde es selten.
Bis heute gibt es viele solcher verlockenden Angebote, die in der Praxis kaum funktionieren – und tatsächliche Möglichkeiten, nur mit einem Computer und einem Internet-Zugang als Werkzeuge Geld zu verdienen. Es ist nicht nötig, viel Geld zu investieren, oft ist nicht einmal die Anmeldung eines Gewerbes erforderlich – doch neben vielen Chancen lauern auch viele Gefahren. Manche beworbenen Dinge erscheinen ohnehin lächerlich oder praktisch unmöglich, andere werden so geschickt angepriesen, dass laufend jemand darauf hereinfällt. Statt Geld verdient zu haben, kann am Ende viel weg sein.
Welche der oft beworbenen Methoden funktionieren nun tatsächlich? Wenn sich in der Praxis schon nicht so leicht tausende Euro pro Monat verdienen lassen, sind dann wenigstens einige 100 möglich? Wer bezahlt tatsächlich regelmäßig Gutschriften aus, und wer will in Wirklichkeit nur schnell „abcashen“ und untertauchen? Welches Wissen ist nötig und welcher Aufwand?
Es gibt viele Bücher, wo ein bestimmter Weg zum „schnellen Geld“ beschrieben wird – und die fast immer zu gut klingen, um wahr zu sein. In diesem werden hingegen alle mehr oder weniger verbreiteten Methoden ohne Beschönigung vorgestellt, realistische wie unrealistische, um von zuhause aus und ohne große Investitionen Geld zu verdienen.
Sie haben, wie große Teile der Bevölkerung, zuhause einen Internet-Zugang und einen Computer? Mit einem Smartphone oder auch Tablet wird das Arbeiten etwas schwierig sein, doch ein gängiges Notebook (Laptop) erfüllt häufig alle Voraussetzungen, die notwendig sind. Sie wollen ein Neben- oder am liebsten ein Haupteinkommen von zuhause aus erzielen, jedoch nicht erst aufwändig eine Firma gründen oder ein Gewerbe anmelden? Dann finden Sie in diesem Buch eine Übersicht über alle gängigen oder häufig erwähnten Methoden, und was bei diesen tatsächlich möglich und im Detail zu beachten ist.
Angeblich „von selbst“ entstehendes Einkommen ist das Grundprinzip, auf dem viele „Geld verdienen im Internet“-Ratgeber basieren. Es müsste nur einmal etwas Zeit investiert und etwas „angestoßen“ werden, schon würde das Geld sprudeln, ohne noch aktiv etwas tun zu müssen. In der Zwischenzeit können Sie Urlaub machen oder Partys feiern.
Dieses Prinzip gibt es etwa bei fest verzinsten Geldanlagen wie Sparbüchern und Festgeldkonten tatsächlich. Allerdings war es im Laufe der Geschichte damit selten möglich, wesentlich mehr als die Inflationsrate zu verdienen, wenn überhaupt. Je mehr Ertrag eine Geldanlage verspricht, desto höher ist das Risiko, das eigene Kapital teilweise oder vollständig zu verlieren.
Laufendes Einkommen ohne laufende Nachbesserungen?
Welches Interesse weckt wohl eine Internet-Präsenz, die nur alle paar Monate oder noch seltener aktualisiert wird? Genau das wird in zahlreichen Ratgebern versprochen – einmal etwas einrichten und zum Laufen bringen, schon wirft es für immer Geld ab. Egal mit welcher der beschriebenen Methoden die Einnahmen generiert werden – spätestens nach einigen Wochen bis Monaten wird in der Praxis das Interesse nachlassen, wenn es keine Neuheiten gibt. Werden allgemeine Informationen geboten, müssen diese nicht unbedingt wie auf einer Nachrichten-Website „sekundenaktuell“ sein. Eine regelmäßige Pflege und mitunter tägliche Prüfung und Anpassung ist jedoch notwendig, um erfolgreich zu sein.
Nur wer ein sehr erfolgreiches Produkt auf den Markt gebracht hat, kann daraus tatsächlich quasi endlos ein laufendes Einkommen erzielen. Das betrifft etwa Bestseller-Romane oder internationale Nummer 1-Hits – und somit leider nur sehr wenige.
Manche über das Internet eingerichteten Einnahmequellen laufen tatsächlich für eine Weile von selbst. Früher oder später werden sie jedoch uninteressant, und müssen entweder angepasst oder durch eine weitere Einnahmequelle ergänzt werden. So ergibt sich ein laufender Aufwand, und leider kein „passives Einkommen“, wie es häufig darstellt wird. Immerhin kann es angenehmer sein, diesen von zuhause aus zu betreiben, und nicht im Auftrag von jemand in einem Büro zu sitzen.
Einmal etwas anstoßen und endlos Gewinne erzielen gibt es leider kaum. Dies würde einem Perpetuum mobile entsprechen, also eine unmöglichen, aus dem „Nichts“ Energie liefernden Maschine.
Leere Versprechen
Glauben Sie erst recht keinen Ratgebern, die ein bestimmtes Einkommen pro Monat durch „passives Einkommen“ versprechen. Das gilt besonders dann, wenn der Betrag unrealistisch hoch ist oder nur ein Geldbetrag im Vordergrund steht, nicht aber die Methode, um diesen zu verdienen. Das ist schlicht und einfach nicht seriös – ein garantiertes Einkommen gibt es im Allgemeinen nur bei einem Arbeits- oder Angestelltenverhältnis. Das bringt natürlich wieder den Nachteil von festen Arbeitszeiten und -orten mit sich. Realistische und in diesem Buch beschriebene Verdienstmöglichkeiten bewegen sich eher in einem zwei- bis gemäßigten dreistelligen Euro-Bereich im Monat. Je nach Aufwand und Kombination von Möglichkeiten sind sehr wohl auch höhere möglich – nur eben kaum „auf die Schnelle“.
Sicherlich werden Sie bereits einmal unerwünschte Werbe-Mails mit mehr oder weniger versteckter Werbung für diese Methode bekommen haben. Häufig sind auch angebliche Stellenangebote, wo viel Geld von zuhause aus ohne nennenswerten Aufwand versprochen wird. Genau diese finden sich daneben nicht selten in Form von irgendwo aufgeklebten Zetteln.
In Internet ist es darüber hinaus nicht allzu schwierig, auf Werbung für „Erfolgs-Anleitungen“ zu stoßen. Beispielsweise ist ein Bild von einer Luxus-Yacht in kristallklarem Wasser vor strahlend blauem Himmel zu sehen, und jemand schreibt endlos über ein „Erfolgs-Geheimnis“. Was dies letztlich ist, wird nicht verraten, dafür gibt es die Aufforderung zur Eingabe eine E-Mail-Adresse. Die Folgen sind üblicherweise wiederum die bekannten E-Mails – oder Sie werden gleich zum Kauf eines „Erfolgs-E-Books“ aufgefordert.
Nicht selten findet sich darin hauptsächlich die Anweisung, dieses Buch wiederum an möglichst viele andere
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 13.08.2016
ISBN: 978-3-7396-6891-8
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