Cover

Einleitung

Kleine Hände strecken sich nach ihr und man hört ein leises Wimmern.

"Bitte noch ein wenig länger"

Hört man fast schon geflüstert und dann ein dumpfer Aufprall auf dem Boden.

 

Fäuste und Füße schlagen ungleich auf dem kalten Parket ein um noch etwas mehr Zeit durchzusetzen, dabei hört mein ein herzzerreissendes Schluchzen.

Eine zahrte Frauenhand greift nach dem kleinen Bündel das elendig und zerstört auf dem Boden liegt mit tränenüberströmten Gesicht.

 

"Mama ich will noch nicht gehen"

"Bitte bleib da, geh nicht"

 

Zärtlich hebt sie das Mädchen vom Boden auf Ihre Schoß und wärend sie ebenfalls mit den Tränen kämpft schließt sie ihre Tochter fest in die Arme, dabei streichelt ihre Hand über den kleinen Kopf um ein bisschen Trost zu spenden, jedoch daß ist in einem solchen Moment vergebens.

 

"Ich komme ja wieder und dann bringe ich dir deinen Tabaluga mit, Versprochen" kam ihr über die Lippen wobei sie zitterte.

Eigentlich war in dem Raum eingeheizt, jedoch jetzt kam es ihr vor als wäre der Winter mit all seiner Kälte in denselben eingekehrt.

 

Langsam stellte sie ihre Tochter wieder auf die eigenen Beine wärend die Worte  "Ich werde mal das wegräumen übernehmen, Dein Taxi ist gleich da"  zu ihrem Ohr drangen, darauf fing das Mädchen wiederrum laut zu weinen an.

 

Schwankend richtete sie sich vom Sofa auf um dabei zu helfen, wobei sie dabei noch leise in das Ohr des Mädchens flüsterte  "Mami hat dich Lieb"  um sie dann an der Hand zu nehmen und der anderen Frau zu übergeben.

 

Nein, das war nicht ihr Wunsch, aber sie mußte es, es war so bestimmt worden und trotz dem das es Sie zerriss blieb sie stark und lächelte mit den Tränen im Gesicht, um Ihrer Tochter zu Zeigen das es in ordnung war.

Die andere Frau nahm die Kleine an der Hand und sprach  "Komm wir gehen runter, du mußt dich anziehen deine Mama kommt eh gleich nach"

 

Erst dann konnte die Mutter ihren Tränen freien lauf lassen, jedoch nicht für lange.

Langsam schulterte sie ihre Tasche und stieg die Treppen hinab Richtung Ausgang.

Der Weg kam Ihr ewig vor wobei es doch nur zwei Stockwerke waren.

Jedes mal war es wie ein Stich im Herzen sie so zurück zu lassen und Kilometer weit weg zu fahren.

 

Unten angekommen lief ihr ein Junge in die Arme  "Mama"  rief er freudenstrahlend, unwissend darüber das sie nicht kam sondern ging.

 

Er hatte berreits den ganzen Vormittag mit seiner Mutter verbracht und durfte sich jetzt lediglich nochmal von ihr verabschieden.

Beide Kinder hatten sich noch nicht fertig angekleidet, darum setzte sich die mit den Tränen kämpfende Mutter zu beiden Kindern hinab um ihnen dabei behilflich zu sein.

 

Da wurde bei dem Mädchen aus der Trauer Wut und sie gab ihrer Mutter einen Stoß sodaß sie umkippte.

Traurig blickte diese sie an nahm das Mädchen jedoch dann nochmal in die Arme und drückte sie ganz fest an sich um ihr zu zeigen wie sehr sie eigentlich bleiben wollte.

 

Trotzdem blieb ihr nichts anderes über als zu gehen.

Noch schnell ein paar Fotos als Erinnerung und dann war schon der Fahrer vor der Türe.

Jetzt mußte sie sich sputen um ihren Zug nicht zu versäumen, jedoch das war ihr eigentlich egal.

"Na und dann fahre ich halt mit dem nächsten"  dachte sie bei sich.

 

Ein letzter Kuß, ein letzter Blick und dann schloß sich die Türe des Wagens und rollte die Straße hinunter richtung Bahnhof.

Dabei blickten beide Kinder mit traurigem Blick ihrer Mutter nach und auch da brach es bei dieser hervor.

 

Tränen liefen unaufhörlich über die Wangen der jungen Frau.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Begegnung

Zwei Jahre war sie nun schon allein, doch das störte sie eigentlich nicht, denn so mußte sie nichts und niemanden Rechenschaft ablegen.

Immerhin war ja noch genügend Zeit um sich zu verlieben und langfristig zu binden.

Fünfunzwanzig war ja noch kein Alter, jedoch alt genug um Erfahrungen im Leben zu sammeln die Narben auf der Seele hinterließen.

Es war bereits 3 Jahre her als sie entschloß ihre Familie und alles das ihr wichtig war zurück zu lassen.

Jedoch der Schmerz war noch immer an derselben Stelle wie zuvor, so war es jedoch leichter für Sarah, sie wollte weiter leben.

 

 

 Es war ein Tag wie jeder Andere, Kampftrainig und dannach ein wenig in der Gesellschaft der Kollegen abhängen.

Ihr langes wallendes rotes Haar ging bis zur Hüfte und glänzte im Licht des Raumes.

Angekleidet war sie eigentlich ganz schlicht mit einem weißen Rollkragenpullover und einer glockigen Jeans, was jedoch bei dem Herrn der soeben bei der Türe herreinkam Aufmerksamkeit erregte.

 

Er sprach sie von hinten an und setzte sich sogleich auf den freien Stuhl der neben dem ihren stand.

"Darf ich Sie auf einen Kaffee einladen?"

 

Erschrocken und erstaunt blickte sie ihn an, der Fremde trug einen beige farbenen Mantel der zwar teuer jedoch alt wirkte eine Krawatte und sehr dunkles Haar und der fragende Blickt erinnerte ihn daran sich vorzustellen.

 

"Entschuldige mein Name ist Kevin"  und dabei winkte er auch gleich mal in die Runde.

Einige der Anwesenden grüßten, andere nickten nur kurz mit dem Kopf um sich dann wieder ihrem Gespräch zuzuwenden also scheinbar kannte man ihn.

 

"Ähm....ja mein Name ist Sarah und ja gerne hatte sowieso noch keinen Kaffee seit heute Morgen"  war ihre antwort, dabei reichte sie ihm ihre Hand zum Gruß und lächelte.

Schnell erhob er sich von seinem Stuhl um aus dem hinter ihm stehenden Automaten zwei Kaffee herrunter zu lassen.

 

"Wie magst du deinen Kaffee denn am liebsten?"  kam noch schnell von der Seite.

Sarah blickte zu Kevin  "Viel Milch und Zucker Bitte".

"Ah deswegen bist du so süß"  murmelte er noch jedoch die Worte gingen im Brodeln des Kaffeeautomaten unter.

 

 Der heiße Kaffee tat gut nach dem anstrengenden Training und schon waren Kevin und Sarah in einem Gespräch vertieft.

Dabei ging es nicht um Privates sondern rein um Geschäftliches.

 

Sarah hatte vor ein Lokal zu eröffnen jedoch wusste sie nicht wie sie das anfangen sollte immerhin war es ja noch eine Idee die ihr einfach mal so durch den Kopf geschossen war.

 

Warum sie gerade mit Kevin darüber sprach konnte sie sich in dem Momenta auch nicht erklären aber es war besser als die ewige Fragerei wie über ihr Alter, Hobbies und vielleicht noch privaterer Dinge und nebenbei wirkte er recht sympatisch.

Naja mal für den Anfang halt.

 

"Hey sag magst du eine Runde mitspielen?"  "Hey ? Keviiin?"  Sprach ein junger Bursch Kevin von der Seite an und als er nicht gleich reagierte gab er ihm auch gleich einen stoß mit dem Ellenbogen.

"Kaum siehst du eine hübsche Lady bist du auch schon in anderen Sphären, TSTSTSTS"  dabei bewegte er seinen Zeigefinger hin und her und schüttelte den Kopf.

"Ja entschuldige aber es ist unhöflich einer Dame gegenüber oder etwa nicht?"  ".......UUUnd jaa ich möchte mitspielen dafür bin ich ja hergekommen, aber gib mir noch nen Moment"  erwiederte Kevin.

 

"AAAlso Wo waren wir?"  dabei kam sein Gesicht sehr nahe an Sarah´s sodaß sie zurückwich und abblockte "Nirgendst eigentlich, aber wenn du beschäftigt bist ich sollte sowieso losgehen"  und nach den Worten erhob sie sich von ihrem Sessel um den Mantel anzuziehen.

Natürlich gab Kevin nicht einfach so auf.

 

Er wollte Sarah umbedingt näher kennenlernen und da sie eigentlich nur ein Gespräch über geschäftliches geführt hatten, traute er sich ihr seine Visitenkarte in die Manteltasche zu stecken wärend er ihr natürlich in den Mantel half.

 Zum Abschied reichte er noch seine Hand und wandte sich dem wartenden Jungen zu um das Spiel zu starten.

Sarah verließ die Räumlichkeiten und trat ihren Heimweg an.

 

 

Auf der Straße die weder befahren noch belebt war um diese Zeit pfiff ein eisiger Wind  "Der Frost ist eingekehrt"  flüsterte sie vor sich hin.

Zitternd steckte sie ein paar Kopfhörer ins Ohr aus denen viel zu laute Musik kam und ging dann noch schneller weiter.

 

Eigentlich war der Heimweg nicht so weit jedoch heute erschien es länger als sonst.

Es war kalt und Sarah war müde, dazu dachte sie an die Begegnung im Dojo.

Was für ein seltsamer Kerl, eigentlich recht normal nicht hässlich oder schön aber er hatte etwas das sie nicht mehr los ließ.

 Sie griff in ihre Taschen und spürte das in einer etwas verborgen war.

Neugirig nahm sie das sich nach Plastik anfühlende Etwas herraus um es zu begutachten.

Seine Visitenkarte, wie kam die dorthin  ?

 

Er muß sie ihr zugesteckt haben als er ihr in den Mantel geholfen hatte.

Na egal denn irgendwie erfreute es Sarah sie schloß kurz die Augen um die kalte Luft einzuatmen und die Bilder der Begegnung zu wiederholen.

 

Nein sie war doch nicht etwa verliebt ?

Doch nicht so schnell, das durfte nicht sein.

" Sarah es ist Zeit wieder den Verstand einzuschalten"  sagte sie dann zu sich.

"Liebe auf den ersten Blick gibt es nicht, das hast du zu oft am eigenen Leib erfahren müssen." "Ausserdem ist er sowieso nicht mein Typ"  " Ein Schlipsträger, BRRRR"   flüsterte sie noch vor sich hin, zitterte mal ein wenig mehr und ging weiter.

 

Endlich kam sie Zuhause an, sie lebte in einer Wohngemeinschaft mit drei Anderen in einem kleinen Raum den sie ihr Eigen nennen durfte.

Darin war nicht viel ausser einem Bett einem Computertisch und einem Kasten aber es reichte für ihre Bedürfnisse.

Noch schnell unter die Dusche und dann ab ins Bett nahm sie sich vor, es war wirklich schon ein anstrengender Tag.

 

"Hey kommst du noch auf nen Drink zu uns?"  rief einer der Bewohner vom Wohnzimmer aus zu Sarah.

"Ja Bitte komm schon es spielt gerade ein guter Film im Fernsehen"  fügte eine Frauenstimme noch hinzu.

Sarah wagte einen kurzen Blick ins Zimmer  "Ja gerne aber trotzdem brauche ich vorher eine Dusche"  war ihre Antwort.

 

Also schlüpfte sie vorbei ins Badezimmer, dort entkleidete sie sich schnell um dann das Wasser aufzudrehen.

Mit einer Hand prüfte sie die Temperatur als plötzlich die Badezimmertüre aufging.

Sarah hatte vergessen abzuschließen.

Schnell drückte sie diese wieder zu und schrie laut  "Hier ist Besetzt!!"  "Ey ich bins Max?"  Hörte man von der anderen Seite.

"ICH DUSCHE?!"  "...und ich kann ja mitkommen" war seine Antwort, dabei konnte man sogar ein Grinsen hören.

"NEIN!!!"  und mit den Worten drückte sie die Türe ganz zu und drehte den Schlüssel um.

 

Was fiel dem Neuling ein, er war erst vor kurzem in die WG gezogen und war der reine Aufreißertyp.

Wobei er zwar gut aussah jedoch Sarah war nicht nach einem One Night Stand und erst recht nicht mit so einem Lackaffen.

 Mit den Gedanken stieg sie in die Duschkabine und ließ das warme Wasser die Wut wieder wegwaschen.

 

Naja sie sah ja auch nicht schlecht aus, sie hatte eine top Figur und dazu die roten Haare die ihr bis zum Hintern reichten, da mußte die Männerwelt ja verrückt werden.

Fast eine Stunde verbrachte sie unter der Dusche und als sie ihren Bademantel überstreifte um in ihr Zimmer zu gehen war es bereits dunkel geworden im Wohnzimmer.

Der Film war scheinbar schon vorbei, nur noch leere Gläser standen auf dem Tisch und zeugten davon das vorher noch jeman hier gesessen hatte.

Schulterzuckend ging sie in ihr Zimmer und legte ein Nachthemd an und diesmal sperrte sie sicherheitshalber ihre Zimmertür ab.

 

In der Nacht hatte sie keine Lust auf solche Überraschungen wie zuvor im Badezimmer, denn zuzutrauen war es ihm.

Ihr Blick schweifte noch zum Computer  "Nein, das kann ich Morgen auch noch erledigen"  dachte sie und gähnte.

Damit kuschelte Sarah sich unter die Decke und schlief gleich ein.

 

 

 

Casinopläne und Rollenspiel

An diesem Morgen war alles wie immer.

Sarah erwachte um neun und war nur noch die einzige in der Wohnung, da alle anderen längst in ihrer Arbeit saßen.

Für Sarah war es schön sich die Arbeitszeiten selber aussuchen zu können, auch wenn sie dabei nicht so viel verdiente.

Plötzlich läutete ihr Handy.

"Unbekannt?"  murmelte sie vor sich hin.

Wer konnte das sein?

Normal hatte niemand ihre Telefonnummer ausser eng ausgewählte Freunde.

Zögernd nahm sie das Telefon an ihr Ohr und drückte dabei auf Abheben, um erst einmal zu lauschen wer denn auf der anderen Leitung war.

"Hallo?....Hallo Sarah? Kevin hier"

"Kevin?"  sie blickte erstaunt, denn sie hatte ihm ihre Telefonnummer nicht gegeben.  "Woher?......"

"Ja, verzeih aber ich hab Gernoth so lange gequält, bis er mir deine Nummer gab. Ich muß dich dringend sprechen!"

Ok, Gernoth war der Betreiber des Dojo, natürlich hatte er mit der Mitgliedschaft auch meine Nummer erhalten, aber was war denn so dringend das er meine Nummer einfach so an Kevin weitergab ?

"Aha und was ist so dringendes?"  fragte Sarah etwas gereizt.

"Ja das sage ich dir dann wenn wir uns sehen."  kam als Antwort.

Was fiel dem Typen eigentlich ein ?

Dachte er ich habe den ganzen Tag nichts besseres zu tun als nur Zeit für ihn einzuräumen ?

In dem Moment blickte sie auf die Uhr die an der Wand hing und merkte das sie eigentlich längst auf dem Weg zur Arbeit sein sollte.

Trotz den lockeren Arbeitszeiten durfte sie nicht verspätet kommen.

"Ok wir treffen uns gegen achtzehn Uhr im Extrablatt"  "Aber wehe es ist nicht wirklich Wichtig. Tschüss ich muß los"  damit legte sie auf.

Schnell zog sie die Kleidung vom Vortag an, immerhin war keine Zeit mehr wählerisch zu sein, zu spät kommen war so gar nicht ihre art und das sollte auch so bleiben.

PIEP   PIEP  schallte es nochmal aus dem Handy, es war eine Sms die sie aber Ignorierte denn jetzt war wirklich keine Zeit mehr.

Eilig rannte sie die Straße hinunter zu ihrem Bus und dann hatte Sarah nicht mehr weit in ihre Firma.

Knapp aber doch pünktlich kam sie in ihrer Arbeit an und setzte sich auch gleich an den Schreibtisch um ihren Dienst anzutreten, wobei ihre Kollegen grüßten ohne sich von der Arbeit abzuwenden.

 

 

Kevin. Er ging ihr nicht aus dem Kopf was könnte er so dringendes von ihr wollen ?

Sie kannten sich doch erst mal ein paar Stunden, vielleicht betrifft es den Plan sich selbstständig zu machen oder vielleicht hängt es auch mit dem Casino von dem er ihr am Vortag erzählt hatte zusammen ?

Erst da fiel ihr die Sms wieder ein und schnell nahm sie das Handy aus der Tasche um nachzusehen vom wem sie denn stammte.

Da stand : ICH FREUE MICH AUF HEUTE ABEND. BUSSI!

Jetzt war Sarah noch mehr verwirrt, das war eindeutig die Nummer von der Kevin sie anrief und das er sich freute ok aber wieso sand er ihr ein BUSSI ?

Ihr Gesicht verzog sich von grübelnd zu erschrocken sodaß es sogar ihre Kollegen mitbekamen.

"Ey was ist denn mit dir los ? Heute morgen nen Frosch verschluckt ?"  wollte einer wissen.

Abwinkend antwortete sie  "Ach ne nix schlimmes, mir ist nur eingefallen das ich die Waschmaschine vergaß auszuräumen"

 Es fiel nicht auf das sie gelogen hatte, Sarah redete in der Firma nicht gerne über privates und das sollte auch so bleiben.

Nicht einmal zu Firmenfeiern ging sie gerne, denn da kam  sowieso nur Getratsche raus wenn man es näher betrachtete.

Sarah konzentrierte sich dann weiter auf ihre Arbeit und dabei verging die Zeit wie im Fluge, schon war es Mittag.

Sogar beim Mittagessen bekam sie die Sache mit Kevin nicht mehr aus dem Kopf, was ihr sogar Kopfschmerzen verursachte.

Wieder in der Firma verplapperte sie sich sogar einige male beim Telefonieren mit Kundschaften.

Nein so funktionierte es nicht, sie benötigte einen klaren Kopf und deshalb ging sie ins Büro ihres Chef´s mit der bitte früher gehen zu dürfen da sie eine Migräne plagte.

Dieser stimmte zu  "Gute Besserung und verdunkle dein Zimmer, Licht macht es schlimmer"

Dankend nickte Sarah und machte sich auf den Heimweg.

Zwei Uhr Nachmittag etwas früh um schlafen zu gehen, darum setzte sie sich ins Wohnzimmer um sich vom Fernseher etwas berieseln zu lassen.

Es verbesserte zwar nicht die Kopfschmerzen jedoch lenkte es etwas von den verworrenen Gedanken ab.

Dabei fielen ihr die Augen zu und sie schlief ein.

 

Erschreckt erwachte Sarah und alles um sie herrum war dunkel.

In der Küche hörte sie Geschirr klappern und Gespräche.

Oje wie lange hatte sie geschlafen ?

Schnell sprang sie auf um sich umzukleiden, denn sie war mit der Kleidung eingeschlafen und diese war verschwitzt.

Aber was sollte sie anziehen ?

Immerhin wollte sie seriös wirken und nicht wie ein leichtes Mädchen.

Darum entschied sie sich für ein T-Shirt mit Kaputze darüber ein Strickpullover und eine Jeans.

Als das Telefon läutete erschrak Sarah, war es schon so spät ?

Sie hatte vergessen auf die Uhr zu sehen als sie erwachte, aber atmete erleichtert auf als sie sah das es erst fünf Uhr geworden war.

Auf der anderen Seite der Leitung war Kevin.

"Hey soll ich dich abholen ?"  kam aus dem Handy.

Sarah überlegt ob sie denn wollte das er wusste wo sie lebte, immerhin wusste sie ja nichts von Kevin er war ja noch ein Fremder.

Jedoch sie bejahte und gab ihm eine Adresse die in der nähe ihrer Wohnung lag.

Natürlich war es angenehmer nicht zu Fuß gehen zu müssen und machte sich auf den Weg ins Bad.

Dabe rempelte sie Max an mit einem Grinser der wenn er keine Ohren gehabt hätte übers ganze Gesicht gegangen wäre.

"Wo gehts denn hin ?"  wollte er wissen jedoch ignorierte Sarah ihn und ging weiter Richtung Bad.

Diesmal verschloß sie aber die Türe auch wenn sie nur Make Up auflegen wollte gefiel ihr der Gedanke nicht besonderst mit Max alleine im Badezimmer zu sein.

 

Endlich fertig ging sie Richtung Eingangstüre, schlüpfte in ihre Stiefel und zog den Mantel über.

"Schönen Abend noch Leute"  waren ihre Worte an die Mitbewohner und dann machte sie sich auf den Weg zu der Adresse die sie Kevin gegeben hatte.

 

Sie bat Kevin auf dem Parkplatz zu warten gegenüber von einem Supermarkt.

Dort angekommen standen schon einige Autos dort, es war eigentlich fast keine Plätze mehr frei.

"Hoffentlich findet er her"  dachte sie bei sich und blickte dabei herrum.

Dabei entdeckte sie Kevin vor einem Combi stehend, es war ein schönes Auto.

Lächelnd ging Sarah auf ihn zu und wollte ihn mit einem Händedruck grüßen doch er zog sie etwas näher und gab ihr ein Küsschen auf die Wange.

"So lass uns losfahren es ist kalt"  waren ihre Worte wärend sie etwas zurückwich, das war ihr etwas zu elektrisierend.

 

Auf der Fahrt wechselten sie kein einziges Wort, nur hie und da wagte Sarah es ihren Blick in seine Richtung zu drehen und sah sofort wieder weg wenn er ihn erwiederte.

"Was war passiert"  dachte sie bei sich.

Eigentlich war sie ja nicht so schüchtern aber bei dem Gedanken an die Begrüßung errötete sie sofort sodaß sie es sogar fühlen konnte.

 

 

Kevin hielt Sarah die Türe zum Lokal auf, und sie durfte einen abgelegenen Platz aussuchen um ein ungestörtes Gespräch zu führen.

Immerhin wusste er sich einer Frau gegenüber zu benehmen und das gefiel Sarah.

Als sie sich setzten kam auch schon ein Kellner vorbei um die Bestellung entgegen zu nehmen.

Sogleich bestellte Kevin einen Latte und Espresso, dabei blickte er auf Sarah die bejahend nickte.

Also hatte er es nicht vergessen, Kaffee mit viel Milch, den Zucker mußte man sowieso selber hinzufügen.

 

"Also ich habe dir ja von meiner Idee mit dem Casino erzählt?"  fing er gleich sein Gespräch an.

Sarah nickte nur und lauschte weiter seinen Worten, wobei sie ihn nicht aus den Augen ließ.

Es ging dabei um den Plan ein Casino zu errichten und Sarah hätte als Chefin der Gastronomie anfangen können.

Mindestens eine halbe Stunde erzählte er so vor sich hin.

"Das klingt ja ganz gut aber da bin ich ja deine Mitarbeiterin oder so?"  war daraufhin ihre Frage.

"Hmm Ja schon aber du könntest alles selber entscheiden, Versprochen."  und nach den Worten trank er mit einem Zug seinen Espresso aus.

"Wollen wir woanderst hingehen?"  wechselte er schnell das Thema.

Sarah verneinte, denn sie hatte bereits andere Pläne.  "Tut mir leid jedoch ich habe schon was anderes vor."   dabei trank sie ebenfalls ihren Kaffee leer.

"Ok ich kann dich gerne fahren aber überlege dir das Angebot."  bot er ihr noch an als Abschluß.

Das war eine gute Idee denn Sarahs weiterer Termin lag nicht in derselben Stadt, darum bejahte sie und winkte den Kellner zu sich, dabei nahm sie ihre Geldbörse aus der Tasche.

Er kam natürlich prompt um zu kassieren.

 

"Wo soll es denn hingehen Sarah?"  wollte Kevin wissen als sie wieder im Auto saßen.

"Erst mal zu mir nachhause ich muß mich umziehen und dann sehen wir ob du mich noch mitnehmen willst"

 dabei grinste Sarah schelmisch in Kevins Richtung.

 

Man konnte genau erkennen das er neugirig war und grübelte wärend er los fuhr.

Bei der Adresse angekommen stieg Sarah aus und bat Kevin beim Auto zu warten und ging schnellen Schrittes zur Wohnung.

 

Im Zimmer zog sie sich ein schwarzes Samtkleid und eine Corsage an, dazu eine Halskette und Ohrringe mit Blutroten Steinen, dann ging sie ins Badezimmer verstärkte noch schnell ihr Make Up und vervollständigte das ganze mit Nagellack.

"Na so wird er mich sicher nicht mehr wiedererkennen aber was ist wenn es ihm nicht gefällt?"  dachte Sarah als sie in den Spiegel sah.

Sie wollte auf ein Live Act Rollenspiel gehen bei dem es um Vampire in der neuen Zeit ging.

Dann zuckte sie mit den Schultern, es war ihr egal was andere dachten wer sie nicht mochte der mußte ja nicht hinsehen.

 

Als Sarah das Badezimmer verließ kam gerade Max bei der Wohnungstüre herrein, seine Augen wurden groß und an dem Bild fehlte nur noch das ihm die Zunge herraushing wie bei einem Hund.

"BOAH!!!"  "GEILES OUTFIT"  waren seine einzigen Worte und Sarah ging ohne Worte an ihm vorbei um die Wohnung zu verlassen.

 

Draussen hatte es zu schneien begonnen und es war eisig, der Mantel wärmte nicht wirklich so wie er es eigentlich tun hätte sollen, darum stapfte Sarah recht langsam Richtung Parkplatz dabei versuchte sie nicht zu sehr aufzufallen, jedoch soetwas war schwer wenn man aussah als wäre man gerade einem Vampirfilm entsprungen.   

 

Endlich wieder beim Auto angelangt ging sie selbstbewust zur Beifahrertüre um einzusteigen.

"Hey, kenne ich dich? Sorry aber ich bin schon verabredet, wobei tolles Outfit"   kam von der Fahrerseite.

Kevin erkannte Sarah nicht auf anhieb.

"So schnell vergisst du mich also ?"  Fragte Sarah keck.

Da wurde sogar Kevin rot im Gesicht, es war im sehr offensichtlich peinlich Sarah nicht wiedererkannt zu haben.

"Hoppala, Tut mir echt leid"  entschuldigte er sich natürlich sofort,  "Also wo gehts hin, muß ja Spannend sein."

 

Sarah gab Kevin die genaue Adresse und dann fuhren sie los.

Es dauerte sicher eine halbe Stunde auf der Autobahn, dabei bemerkte Sarah das Kevin andauernd zu ihr hinüberblickte um ihr Korsett zu bewundern.

 

 

 

Von Vampiren oder doch Wölfen?

Am Ziel angekommen erkannte man schon das man in einer anderen Zeit angekommen war.

Wie durch ein Portal sah hier alles anderst aus.

Da liefen Frauen und Männer in seltsamen Kutten und alten Kleidern unterschiedlicher Jahrhunderte herrum.

Die spitzen Zähne konnten einem Angst einjagen, wenn man nicht wusste das es sich dabei um ein LiveRollenspiel handelte.

Das Thema war Vampire und deren Clans und der Name lautete Vampire the Masquerade, Vampire in der neuen Zeit.

 

Sarah stellte Kevin ihren Kollegen vor die sie freudig begrüßten und liebäugelten, Frauen sind im LRPG selten.

Ihre Rolle war die eines Gangrels ein Clan der naturverbunden als Eigenschaft hatte und auch Tiermerkmale aufwies.

Das Tiermerkmal Sarahs Charakters war eine Wolfsrute, Katzenohren und auch Werwolfsklauen, diese zog sie sich bei der Ankunft an.

Um sich blickend fiel ihr auf ich das Kevin ein paar der Spieler bekannt waren, vom Kartenspiel Magic the Gathering und auch anderem wie Tabletop Warhammer 40k.

"Da sieht man wieder mal, die Welt ist kleiner als es scheint" erwiederte sie auf ein "Kevin! Hey du auch hier?" von Andre.

Andre war der Clanleader, soetwas wie ein Alpha anderst ausgedrückt, denn die Hierarchie der Gangrel so nannte sich Sarahs Clan war dem Aufbau eines Wolfsrudels ähnlich.

Andre stand mit einer langen Stabpfeife da, rauchte diese jedoch nicht denn er war Nichtraucher, er wollte nur mit seinen Charakter stylisch aussehen.

Irgendwie war das nicht notwendig denn er sah in seiner Rolle auch ohne die Pfeife super aus, er war ein gut aussehender junger Mann mit langen Haaren und schlanker Figur, natürlich dadurch ein Magnet für Frauen.

 

Schließlich begann das Spiel und der Abend verlief recht ruhig, denn es war nur ein Clanstreffen ohne Streit oder Diskussionen.

Nicht jedes Treffen verlief so ruhig, wobei das ganze natürlich nur gestellt war und nur der Belustigung diente.

 

Kevin blieb nicht den ganzen Abend, er verabschiedete sich mit einem Nicken und im Abschluß des Treffens fuhr Sarah mit Andre zurück nachhause.

Schweigend saß sie neben ihm denn eigentlich kannte sie ihn ja noch nicht Privat nur von dem Treffen.

Aber man muß sagen das in einer Rollenspielgruppe jeder jeden kennt und vertrauen da ist wie in einer Familie, immerhin sind wir alle etwas anderst.

Zuhause angekommen schlüpfte sie schnell in ihr Zimmer, schloß ab und legte ihr Schlafgewand an, um sich an den Computer zu setzen und etwas Online zu spielen.

Da klopfte es an ihrer Türe.

 

"Huhu, Ich hab gesehn das du wieder Zuhause bist. Darf ich rein kommen?"

Es war Manuela die Inhaberin der Wohnung welche als WG angeboten wurde.

Schnell ging Sarah zum Schloß um es zu entriegeln.

"Komm ruhig rein" dabei zog sie die Türe auf mit einer einladenden Geste.

"Ich wollte dich nicht so spät stören, aber da du ja nur Abends wach bist" .... beendete Manuela ihren Satz

Verwirrt blickte Sarah auf Manuela, "Ja was gibt es denn so dringendes ?"

 

"Es ist Miete ausständig, ich wollte nur fragen wann du gedenkst diese zu bezahlen?"

Das war Sarah unangenehm. "Ähm...Verzeih ich hab das Monat etwas weniger Aufträge bekommen. Du weißt ja das ich nur etwas verdiene wenn ich ins Büro gehe und Aufträge entgegennehme. Ich bin schon auf der Suche nach etwas besseren"

Manuela nickte "Ja das weiß ich, aber ich vermiete halt Wöchentlich und darum bitte schau das du nächste Woche beide zahlen kannst" mit den Worten drehte Manuela sich um und verließ den Raum.

 

Endlich konnte Sarah sich entspannt vor ihren Computer setzen und ein paar Quests abschließen.

Eine Stunde später kroch sie in ihr Bett konnte aber nicht wirklich gut einschlafen. "Danke Manuela......"

 

 

 Am nächsten Morgen hörte sie lauten Streit von draussen, es war Manuel der Mann von Manuela und es ging um die ausstehende Miete.

Er schrie mit seiner Frau weil sie wieder mal so rücksichtsvoll war, obwohl es das erste mal vor kam das Sarah eine Miete nicht zahlen konnte.

Vermutlich hatten beide einfach nur berreits negative Erfahrungen gemacht mit vorigen Mietern.

Gerade zum falschen Moment wollte Sarah ihr Zimmer verlassen, denn genau in dem Moment stürzte Manuel zu diesem und erschrocken zog sie die Tür wieder zu um diese abzusperren.

Ein dumpfer Aufprall lies sie wissen das Manuel gegen die Türe gelaufen war.

"Ähmm .... alles Ok?" fragte sie zaghaft.

"Mach sofort diese verdammte Tür auf damit ich dir ins Gesicht spucken kann!" schrie Manuel.

Offensichtlich hatte er sich nicht mehr unter Kontrolle, vielleicht zu viel Alkohol oder was auch immer ?

Jedenfalls hatte Sarah das Gefühl das sie hier weg musste denn das war echt zu viel des Guten.

Soetwas musste sie sich nicht gefallen lassen, unabhängig von der ausstehenden Miete.

 

Weinend zückte Sarah ihr Handy um ihren Kollegen anzurufen und um Hilfe zu Bitten.

Georg aus dem Dojo, aber er war nicht erreichtbar darum versuchte sie es bei Kevin.

Eigentlich war es ihr unangenehm ihn mit ihren privaten Problemen zu belästigen, jedoch die Situation lies ihr keine andere Möglichkeit.

Einige male läutete es auf der anderen Seite und kurz davor wieder aufzulegen hörte sie dann doch eine Stimme. "Hallo?.... Hallo? Sarah??...."

Schnell legte sie das Telefon wieder an ihr Ohr und brach erneut in Tränen aus. "Bitte,...... Hol mich von da weg"

 

"Wo bist du?" fragte er kurz und entschlossen.

Nochmal gab sie ihm die Adresse, diesmal jedoch die richtige und bat ihn schnell vorbei zu kommen.

"Ich bin auf dem Weg" mit den Worten konnte Sarah auch schon eine Autotüre zuschlagen und einen Motor anstarten hören.

 

 

 

 

 

 

Wärend der Fahrt unterhielten sich beide über ein Onlinespiel das momentan in aller Munde war und er gerne spielte, infolge dieses Gespräches lud er Sarah auf ein Bier ein zu sich Nachhause.

Gerne bejahte sie denn er kam nicht wie ein Verbrecher rüber und gegen einen Schlummertrunk war nichts ausszusetzen.

 

 

Bei Ihm angekommen kamen sie an der Küche vorbei, dort ging er zum Kühlschrank und reichte ihr eine Flasche aus jenem und nahm sich selber eine.

"Wir dürfen nicht zu laut sein, mein Kollege schläft schon, ich teile die Wohnung mit ihm."  erwähnte er und leise folgte Sarah ihm durch den Rest der Wohnung.

 

Das Wohnzimmer war mit einem Ledersofa ausgestattet und recht groß im Vergleich zu den anderen Zimmern.

Gegenüber betraten sie dann sein Zimmer und in diesem drückte er umgehend auf den On Knopf seines Pc´s.

 

Das Zimmer bestand aus einem Doppelbett und dem Computertisch auf dem zwei Monitore standen und ein Tower.

Vom Bettrand aus konnte man problemlos auf die Bildschirme sehen darum machte ich es mir dort gemütlich.

 

Man sah das Windowslogo und dann den Desktophintergrund auf dem einige Buttons waren inklusive dem WoW.

 

Er präsentiert ihr stolz seinen Charakter und was er alles zusammengesammelt hatte, bis seine Flasche leer war.

"Soll ich uns noch ein Bierchen holen?" war seine Frage bevor er aufstand um Nachschub zu beschaffen.

" Danke ja Bitte" war ihre Antwort.

Darauf stand er auf und verließ den Raum.

 

Es dauerte fast zehn Minuten bis er wieder zurück kam, "Verzeih aber die Natur hat gerufen" entschuldigte er sich mit einem Grinser.

Dann überreichte er Sarah die zweite Flasche und setzte sich wieder an den Computer.

Beim Zusehen merkte sie irgendwie das ihr etwas dusselig wurde, verwirrt blickte sie auf die Flasche Bier "Seltsam normal vertrag ich mehr." Andre lächelte

"Du kannst dich gerne ins Bett legen wenn du müde bist"

 

Eigentlich wollte Sarah lieber nachhause fahren, jedoch überkam sie der Schlaf, fiel in das großen Doppelbett und träumte.

 

 

 

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 16.11.2013

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Alle Mütter die von ihren Kindern getrennt wurden, welche Gründe auch immer dahinter sind eine Mutter wird immer eine Mutter sein und Ihre Kinder lieben ebenso wie umgekehrt und keiner kann diesen Schmerz nachempfinden.

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