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Das Handbuch zum Schlossknacken

 

Das Handbuch zum

Schlossknacken

 

Autor

»Wunderschlosser«

Michael Bübl

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Impressum

 

Alle Rechte, einschließlich der Übersetzung in fremde Sprachen, der Verfilmung, eines Ab- oder Nachdruckes, des öffentlichen Vortrages, sowie für Rundfunk und Fernsehsendung sind dem Verlag vorbehalten.

Jede Veröffentlichung, auch auszugsweise, sowie jede EDV – mäßige Übernahme bedarf der Zustimmung des Verlages.

 

 

 

Das Handbuch zum Schlossknacken

2017

 

Copyright by

Michael Bübl

EU-Austria

Internet: www.buebl.com

 

 

Die Nennung von Werkzeugen und Waren oder deren Abbildung in diesem Buch erfolgt auch ohne Erwähnung von Warenzeichen, Gebrauchsmuster oder Patenten. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises darf im Einzelfall nicht geschlossen werden, dass eine Ware, ein Werkzeug oder ein Warenname frei ist. Eine Haftung für ein Fehlen eines solchen Hinweises wird ausgeschlossen.

 

 

 

Illustrationen: Romed Irmler

Management: poellmann.com

Haftungsausschluss

 

Bevor Sie irgendeine Information in diesem Buch lesen und anwenden, lesen Sie folgenden Haftungsausschluss. Sie müssen die Bedingungen dieses Haftungsausschlusses verstehen und ihnen zustimmen, um die Informationen in diesem Buch nutzen zu dürfen.

 

Sie sind selbst verantwortlich für Ihr Handeln. Der Autor, der Verleger oder der Vertreiber übernehmen keine Verantwortung und keine Haftung für den Missbrauch des Wissens in diesem Buch und unterstützen oder ermutigen niemanden bei der Begehung von Straftaten oder illegalem Verhalten. Der Autor, der Verleger und der Vertreiber distanzieren sich ausdrücklich von strafbaren Verhalten und billigen solches Handeln nicht.

 

Dieses Buch wurde nicht geschrieben um irgendjemand zu animieren eine strafbare Handlung zu begehen!

 

Manche Methoden in diesem Buch können und werden Schäden an Material verursachen. Entscheiden Sie sich für eine diese zerstörenden Methoden, so ist das Ihr Wille, und Sie tun dies auf Ihr eigenes Risiko.

Große Anstrengungen waren notwendig um die Informationen und Beschreibungen in diesem Buch korrekt und richtig wieder zugeben. Daher wird jeder Schadenersatz vom Autor, Verleger oder Vertreiber abgelehnt, wenn Sie die Methoden aus diesem Buch anwenden und es zu Beschädigungen, Zerstörung, Verlust, Verletzungen oder ähnlichen Vorfällen kommt. Obwohl großes Augenmerk auf die Vollständigkeit und Korrektheit der Informationen in diesem Buch gelegt wurde, wird seitens des Autors, Verlegers oder Vertreibers keine Garantie übernommen, dass die dargestellten Methoden immer zum Erfolg führen.

 

Inhaltsverzeichnis

 

 

Impressum

Haftungsausschluss

Inhaltsverzeichnis

Warnung

Wichtige Hinweise

Das Zylinderschloss

Vibration

Der Schlagschlüssel

Häufige Probleme

Das Zusatzschloss

Bartschloss

Die zugezogene Türe

Draht - Methode

Die Doppelfalz Türe

Sicherheitskette

Sicherungsbügel

Das Vorhangschloss

Zweiradschlösser

Fenster

Werkzeuge

Weitere Angebote

 

Warnung

 

Jeglicher Missbrauch dieser Information ist strafbar. Öffnen Sie keine Schlösser, wenn Sie das nicht dürfen oder brechen Sie nicht in anderer Personen Eigentum ein. Es ist falsch und strafbar. Sie werden dadurch ein Krimineller, müssen Strafe und Schadensersatz zahlen und könnten sogar ins Gefängnis wandern. Die Personen, bei denen Sie die Straftat begangen haben, machen Sie unglücklich. Und das ist unredlich!

Schlossöffnen ist eine wunderbare Sache und Sie haben es nicht notwendig mit diesem Wissen kriminell zu handeln. Schlösser aufsperren macht Spaß und Sie können, wenn Sie es wirklich mögen, davon leben. Viele Leute werden Sie dafür zahlen, dass Sie Ihre Autos oder Wohnungen öffnen, wenn Sie die passenden Schlüssel vergessen oder verloren haben. Für einen Verbrecher wird es unmöglich sein nur einen Bruchteil dessen zu „verdienen“ wie ein erfolgreicher Schlosser.

 

Auch Sicherheitskräfte bei großen Kaufhäusern bieten meist ein Aufsperrservice für Kunden an, die sich aus dem Auto aussperren. Viele Schlosserein oder Schlüsseldienste suchen Feiertags- oder Abendaushilfen für Ihr Unternehmen. Das ist erst ein kleiner Bruchteil der Arbeitsmöglichkeiten, die sich mit dieser Ausbildung bieten. Legale Arbeit hat keine Nachteile im Gegensatz zu illegaler.

Ein erfolgreicher Schlosser gewinnt sehr an Ansehen gegenüber der Gesellschaft und der Öffentlichkeit. Sie sind Mitglied der Handwerkerkammer und meistens beliebt. Als Verbrecher werden Sie geächtet und gemieden. Begehen Sie eine kriminelle Handlung werden Sie verurteilt, bekommen eine Strafe und haben geringe Chancen einen ordentlichen Arbeitsplatz zu bekommen. Sie haben sich damit Ihr Leben selbst erschwert, selbst wenn Sie die selben Fähigkeiten beherrschen wie ein unbescholtener Fachmann.

 

Einen anderen Menschen einen Wertgegenstand zu stehlen hat oft größerer Auswirkungen als Sie sich bewusst sind. In jedem Gegenstand steckt Arbeitszeit, welche der Eigentümer aufgewendet hat, um dieses Geld zu verdienen. Zeit ist sehr kostbar, da sie unwiederbringlich ist. Mit einem Diebstahl nehmen Sie daher auch Lebenszeit weg und das ist unethisch. Um den gestohlenen Gegenstand zu ersetzen, muss das Opfer von anderen Planungen absehen, die ursprünglich vorgesehen waren. Dieser Geldbetrag wird möglicherweise beim Essen, bei der Altersvorsorge oder bei der Ausbildung der Kinder eingespart werden müssen. Deshalb ist Kriminalität unverzeihbar und muss streng bestraft werden.

Wichtige Hinweise

 

Bevor Sie weiterblättern oder anfangen zu üben, lesen Sie diesen Abschnitt. Dieses Kapitel enthält wichtige Informationen, die Ihnen Schaden und Zeit erspart. Viele Fehler lassen sich vermeiden, wenn man die Fallen kennt und entsprechend vorrausblickend handelt.

 

 

Machen Sie sich zur Gewohnheit, dass Sie jedes Mal, wenn Sie Ihre Wohnung oder Ihr Auto verlassen, kontrollieren, ob Sie Ihre Schlüssel mithaben. Ein Blick, ob das was Sie in der Hand haben, wirklich Ihr Schlüssel ist, kostet kein Geld und keine Zeit. Ein Griff in die Tasche um sicherzugehen, kann Ihnen eine Menge an Unannehmlichkeiten ersparen. Handeln Sie nicht gedankenverloren, sondern bewusst beim Fortgehen oder Aussteigen. Besser einmal zuviel kontrollieren als einmal zuwenig.

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen passiert es dennoch, dass Sie sich aussperren und vor verschlossener Türe stehen. In solch einer Situation ist es das Wichtigste, gelassen zu bleiben. Hektik und kopfloses Handeln bringen Sie keinesfalls weiter, sondern verschlimmern die Sache meist. Gehen Sie ums Haus und kontrollieren Sie jede Türe oder jeden Hintereingang. Achten Sie auf offene Fenster. Schauen Sie in jede Tasche und an alle möglichen Plätze. Manchmal vergisst man versteckte Schlüssel in Blumentöpfen oder auf Mauersimsen. Vielleicht können Sie einen Reserveschlüssel vom Arbeitsplatz oder von einem Freund holen. Obwohl es schwierig ist sich unter Stress zu konzentrieren, ist es wichtig die Übersicht zu bewahren. Es ist nicht peinlich, wenn Ihnen die Türe zugefallen ist und deshalb brauchen Sie sich nicht zu schämen eine Reinigungskraft oder den Hauswart um Hilfe zu bitten. Manche Hausverwaltungen behalten Ersatzschlüssel ihrer Mieter. In vielen Fällen wird es auch vernünftig sein, den Partner zu verständigen oder zu warten, bis dieser nach Hause kommt.

Schöpfen Sie alle Möglichkeiten aus, bevor Sie anfangen am Schloss herumzuwerken. Ein Schloss ist schneller beschädigt, als Sie sich es vorstellen können. Eine Taxifahrt um einen Schlüssel zu holen kostet weniger Zeit und Geld, als ein kaputtes Schloss zu reparieren oder zu erneuern.

Schonen Sie Ihr Schloss. Erst wenn Sie sich sicher sind, dass es sich um einen echten Notfall handelt, ist es klug mit verschiedenen Sperrwerkzeugen das Schloss öffnen zu wollen.

Ihr Erfolg beim Schlossknacken oder beim Umgehen der Mechanik ist von verschiedenen Faktoren abhängig, von denen der Bedeutendste wohl ist, wie viel Geschicklichkeit Sie in diesem Bereich besitzen. Die meisten in diesem Buch illustrierten Methoden sind leicht zu verstehen, dennoch ist auch die Qualität des Schlosses und der Türe zu berücksichtigen und welche Technik Sie anwenden um Erfolg oder Misserfolg zu haben. Auf Papier ist es leichter eine Vorgangsweise zu erklären, als diese unter Realbedingungen korrekt nachzumachen. Es ist unumgänglich, dass Sie vorher in Ruhe und Ausgeglichenheit üben, um dann in einer Notsituation besonnen und erfolgreich zu handeln. Es gibt immer wieder unvorhergesehene Vorkommnisse, mit denen Sie umgehen lernen müssen, denn nur durch bloßes Lesen der Theorie bekommen Sie kein Gefühl für die wichtigen Handgriffe und das Verhalten des Schlosses. Ein kurzer Blick in dieses Buch macht niemanden zu einem Aufsperrmeister. Ein Spezialist wird nur durch die Kombination von theoretischem Wissen mit praktischen Übungen geformt.

 

Es ist manchmal erforderlich ein Werkzeug in einem engen Arbeitsspalt zu bewegen, z.B. zwischen Türe und Türstock oder in ähnlichen Bereichen. Da kann es vorkommen, dass ein Werkzeug klemmt oder sehr stark reibt. In so einer Situation ist es unumgänglich Hilfswerkzeuge zu verwenden, um das Werkzeug zu schonen oder das Öffnen überhaupt erst möglich zu machen. Dazu gehört Öl bzw. Gleitspray, um die Reibung zu nehmen oder ein Holzkeil, den Sie in den Türspalt zwängen, um Abstand zu gewinnen. Es erfordert zwar Kraft und Mut die Türe wegzubiegen, aber wenn keine Gefahr droht irgendetwas zu brechen, tun Sie das! (Mit Gefühl, versteht sich)

 

Verwenden Sie nur einwandfreies Werkzeug, bestmöglicher Qualität, bei Ihrer Tätigkeit. Das hat direkten Einfluss auf die Erfolgchance beim Schlossknacken. Wägen Sie die verschiedenen Möglichkeiten beim Tür-Öffnen gegeneinander ab, auch in Hinsicht Ihrer Erfahrung. Entscheiden Sie sich für einen Weg und nehmen dafür das passende Werkzeug. Mit schlechter oder ungeeigneter Ausrüstung riskieren Sie Schaden anzurichten. Es bedeutet aber nicht, dass Sie teures Equipment kaufen müssen. Mit einigen handwerklichem Geschick kann man ein gutes Gerät selbst herstellen, sogar mit Dingen die man an Ort und Stelle findet oder leicht zu beschaffen sind.

Den richtigen Weg zu finden ist die schwierigste Aufgabe, da die häufigste Ursache des Versagens, die Wahl der falschen Methode ist. Jedes Problem hat seine spezielle Lösung. Wenn Sie mehrere Möglichkeiten zum Schlossöffnen kennen, so müssen Sie sich für die beste entscheiden, denn eine falsche Behandlung zerstört vielleicht das Schloss ohne es zu öffnen.

Türschlösser werden gebaut, um unberechtigte Personen fern zu halten. Man kann deshalb die Hersteller verstehen, welche die Konstruktionen so gestalten, dass ein innerer Teil bricht und der Mechanismus blockiert wird, wenn Sie ein Brecheisen oder zuviel Kraft anwenden, um eine Türe zu öffnen. Das Problem wäre mit einer brutalen Methode somit verschlimmert. Die beweglichen Teile des Schlosses müssen in jedem Fall auch beweglich bleiben.

Bleiben Sie intuitiv beim Arbeiten und achten Sie, wie das Schloss reagiert. Wenn Sie meinen, Sie kommen so nicht weiter, ändern Sie die Vorgangsweise, so können Sie eine Beschädigung am besten verhindern und Ihre Erfolgsaussichten steigern.

Die meisten hier beschriebenen Techniken sind durch Versuch und Irrtum entstanden während der jahrelangen Tätigkeit als Schlosser des Autors. Es verzichtet auf den Anspruch unfehlbar zu sein oder sämtliche Öffnungsmethoden aller Schlösser zu beschreiben. Bleiben Sie offen gegenüber eigenen Ideen oder Ratschläge von anderer Seite und betrachten Sie das Wissen aus diesem Buch auch als Inspiration. Handeln Sie nicht starr nach diesen Öffnungsvorschlägen, vielleicht können Sie so manche Idee modifizieren oder mit eigenen Methoden kombinieren. Erfolg zu haben, erfordert Flexibilität und Lernfähigkeit.

Jeder wird verstehen, warum ein falscher Weg nur zu einem Misserfolg führen kann, der z.B schon einmal bei einer Türe gezogen hat mit der Aufschrift „Bitte drücken“. Um diese Irrwege zu minimieren, bereiten sich vor Arbeitsbeginn mental für diese Aufgabe vor. Ihr Scharfsinn, Ihre Geschicklichkeit und Ihre Intuition wird Ihnen zum Erfolg verhelfen. Verschaffen Sie sich einen Überblick; überprüfen Sie die zur Verfügung stehenden Werkzeuge, zur Not basteln Sie welche. Gehen Sie in Gedanken den Arbeitsvorgang durch und beginnen Sie mit Ruhe und Besonnenheit. Betrachten Sie es als Herausforderung!

Viele Leute haben Angst Dinge zu tun, die sie nicht können, oder sie sind zu schnell frustriert. Das ist der Unterschied zu Professionisten deren Frustrationsgrenze wesentlich höher liegt. Nehmen Sie Abstand von der Einstellung, Schlösser im Ruck Zuck Verfahren aufzusperren. Falls es in weniger als 5 Minuten gelingt, ist es wunderbar; in Ihrer Anfangsphase werden Sie wesentlich mehr Zeit benötigen und dies auch akzeptieren müssen. Nur erfahrene Schlosser sperren fast alle Schlösser in sehr kurzer Zeit auf. Diese Fähigkeiten sind auf die genaue Kenntnis der Materie und der langjährigen täglichen Ausübung dieser Tätigkeit zurück zu führen. Es besteht aber bei Ihnen, werter Leser, kein Grund Eile an den Tag zu legen, um Ihre Türe oder Ihr Fahrzeug zu öffnen. Das einzige Wichtige ist: Ohne Schaden wieder ins Haus oder ins Fahrzeug zu gelangen und nicht in kürzerster Zeit. Setzen Sie sich niemals unter Zeitdruck, es handelt sich um kein Wettrennen.

Obwohl es viele Öffnungsmöglichkeiten gibt, ist es nicht gewiss, ob jede Methode bei jeder Türe einsetzbar ist und auch gelingt. Manchmal gibt es scheinbare Nebensächlichkeiten, wie ein sehr enger Türspalt, welcher sich als echtes Hindernis herausstellt und zum Umdenken zwingt.

So wird es auch vorkommen, dass Ihnen nicht beim ersten Versuch alles gelingen wird und Sie erst beim zehnten Mal Erfolg haben. Beharrlichkeit und Ausdauer sind beim Schlossknacken eine Eigenschaft, die Sie haben müssen. Merken Sie sich bei jedem Fehlversuch, warum Sie gescheitert sind, damit Sie beim nächsten Mal nicht den selben Fehler wieder machen. Mit der Zeit bekommen Sie immer mehr Erfahrung und Gefühl fürs Schlossöffnen. Es ist so wie in vielen Bereichen des täglichen Lebens, dass auch die geistige Einstellung zählt. Wenn Sie glauben Sie schaffen es, dann schaffen Sie es auch.

 

Geben Sie nicht an mit Ihren Künsten ein Schloss zu öffnen. Zeigen Sie niemanden was Sie können, denn das wäre der beste Weg sich in Schwierigkeiten zu bringen. Wenn Sie das eigene Haus oder die eigene Wohnung aufsperren, brauchen Sie nur zu entscheiden mit welcher Methode Sie vorgehen und es spielt keine Rolle, ob es auf Anhieb klappt oder erst der vierte Versuch zum Erfolg führt. Wenn Sie allerdings Zuschauer haben, ist die Sachlage anders. Die Leute wissen nicht mit welchen Schwierigkeiten Sie zu kämpfen haben, denn springt die Türe nicht nach wenigen Minuten auf, dann wird angenommen, Sie sind unfähig und wissen gar nicht was Sie tun. Diese Missstimmung beeinflusst Sie mehr als Sie glauben. Sie geraten dann unter Druck werden nervös und, anstatt gegen die Türe zu „kämpfen“, wollen Sie Ihre Ehre retten. Ihre Erfolgschancen sinken praktisch auf null.

Seien Sie vorsichtig mit Zeitangaben beim Schlossöffnen. Sagen Sie ihrem Publikum, dass Sie es in halber Zeit schaffen könnten, wenn Sie genau vertraut sind mit der Bauart der Türe und des Schlosses. Es gibt aber Faktoren, die es Ihnen nicht möglich machen, eine genau Zeit zu sagen. Ein enger Türspalt oder ein schwacher Draht kann Ihnen den Schweiß auf die Stirn treiben und die Uhr zum Laufen bringen. Wenn Sie mit Kraft die Türe wegbiegen um den Arbeitspalt zu vergrößern, sehen Sie vielleicht sogar den Öffnungsmechanismus. In der Regel aber nicht gut. Wenn Sie nicht 100 Prozent vertraut sind mit der Bauart des Schlosses, probieren Sie vorsichtig mehrere Möglichkeiten aus, den Hebel umzulegen oder die Falle zu bewegen. Richtiges einschätzen wird Ihnen sehr helfen. Sie werden sehr schnell merken welcher Weg der falsche ist.

Auch bei sehr einfachen Türen, die in Sekunden aufgeschnappt werden können, gibt es oft Komplikationen, die Zeit brauchen.

 

Erklären Sie den Leuten genau was Sie tun werden, bevor Sie beginnen zu arbeiten. Erzählen Sie Ihnen von den Schwierigkeiten, die möglicherweise entstehen. Sie werden es verstehen und dadurch nicht ungehalten oder gereizt. So entsteht ein gutes Klima, was ja nicht von Nachteil ist.

Es gibt auch Leute, die nicht aufhören zu nörgeln und zu kritisieren. Wenn Sie an so einen Menschen geraten und Sie ihn nicht zum nötigen Respekt überreden können, dann haben Sie keine Scheu davor ihn wegzuschicken. Sagen Sie ihm, Sie können besser arbeiten, wenn Sie alleine sind und niemand ihnen zusieht, denn Sie brauchen ihre Zeit, weil Priorität hat nicht Geschwindigkeit, sondern ohne Beschädigung in die Wohnung und ins Auto zu gelangen. Es interessiert Sie auch nicht, ob dieser Querulant jemanden kennt, der in 1 Minute alle Türen dieser Welt öffnen kann, außer Sie können von diesem Zauberer eine neue Technik lernen.

Wenn Sie mit einer Methode Erfolg hatten und die Türe geöffnet wurde, lassen Sie es gut sein und zeigen Sie nicht alle Ihre Tricks. Natürlich gibt es viele Wege ein Auto aufzusperren, aber ein Weg ist immer der beste. Mit Ihrer Fleißaufgabe könnten Sie sich in unnötige Schwierigkeiten bringen, indem Sie unvorsichtig werden und dann bricht womöglich ein Werkzeug oder verklemmt sich. Das ist wohl nicht wünschenswert.

 

 

Erzählen Sie es nicht jeden!

 

Es ist nicht gut, wenn zu viele Personen von ihren Fähigkeiten wissen. Manche Leute leiden unter Verfolgungswahn oder sind ängstlich. Solche Personen denken sich dann Geschichten über Sie und Ihre kriminellen Taten aus. Selbstverständlich werden die Geschichten noch ausgeschmückt, um glaubhaft zu erscheinen und möglicherweise wird sogar der Polizei davon berichtet. Solche falschen Verdächtigungen können Sie in richtige Schwierigkeiten bringen. Vergessen Sie nie: Die Leute tratschen! Wenn Sie jemanden einen Aufsperrtrick zeigen, wird derjenige begeistert sein und dies „brennheiß“ weiter erzählen. So erfährt nach und nach die ganze Nachbarschaft von Ihrem Können, aber immer in veränderter Form. Der dritte oder vierte Erzähler kann beschwören, Sie beim Einbrechen gesehen zu haben. Der stille Post Effekt.

 

Eine Vermutung, Sie würden sich Ihre Kenntnisse unredlich zu nutze machen, ist schnell ausgesprochen, was für Ihren Ruf nicht gerade vorteilhaft ist. Durch all diese Umstände würde Ihr Ruf leiden und so mancher Nachbar bekommt ein schlechtes Bild von Ihnen. Sie wären der Erste, der verdächtigt wird, wenn es zu Einbrüchen in Ihrer Wohngegend kommt.

 

Leider gibt es auch Kriminelle in unserer Gesellschaft. Diese Verbrecher bekommen am schnellsten Wind von Ihren Fähigkeiten und versuchen dann mit ihnen Kontakt aufzunehmen. Lassen Sie sich niemals mit diesen Leuten ein und vermeiden Sie deren Gesellschaft, außer Sie wollen ins Gefängnis. Es ist verboten eine Straftat zu planen oder davon zu wissen!

In einigen Ländern ist es illegal Aufsperrwerkzeuge zu besitzen. Erkundigen Sie sich nach den gesetzlichen Bestimmungen in Ihrem Land. Es besteht auch keine Notwendigkeit „Einbrecherwerkzeug“ mit sich zu führen. In diesem Buch gibt es ein eigenes Kapitel in dem beschrieben wird, wie Sie so manches Gerät selbst herstellen können. Bei kleineren Notfällen brauchen Sie oft nicht mehr als ein Stück Draht und eine Zange. Vielleicht ist ein kleiner Laden in der Nähe, in dem Sie sich einen Schraubenzieher oder anderes Werkzeug ausborgen können. Die Leute in diesen Geschäften sind meistens sehr hilfsbereit und werden Sie unterstützen. Immer hilfreich ist ein Taschenmesser mit mehreren Funktionen womöglich mit Zange. Mit etwas Glück, finden Sie auch einige brauchbare Utensilien in der Umgebung.

 

Übung macht den Meister

 

Fangen Sie mit einem Trockentraining an. Übungen sollten an einer offenen Türe oder mit ganz einfachen Schlössern begonnen werden. Wenn ein Freund in der Wohnung ist, welcher Ihnen notfalls die Türe wieder öffnen kann, werden Sie das sicher zu schätzen wissen. Gehen Sie Schritt für Schritt vor und beginnen Sie erst, wenn Sie alles verstanden haben, was Sie gelesen haben. Um möglichst effizient zu lernen, seien Sie aufmerksam und merken Sie sich was Sie fühlen. Wenn Sie keine Fortschritte mehr machen, dann legen Sie eine Pause ein und machen später oder nächsten Tag weiter. Seien Sie beharrlich, aber nicht stur. Es nutzt nichts, wenn Sie immer und immer den selben Trick üben und es will nicht klappen. Sie können ruhig ein wenig schwindeln und ein kleines Hindernis aus dem Weg räumen, wenn Sie der Meinung sind es verwehrt Ihnen den Gesamterfolg. Erst wenn Sie die leichten Schlösser öffnen können, hat es Sinn zu den schwierigen Aufgaben überzugehen. Suchen Sie sich eine Türe mit großem Türspalt und starten Sie an dieser Ihre ersten Versuche. Probieren Sie diese Türe einfach nur aufzuschnappen.

Bitte verzweifeln Sie nicht, wenn es einmal nicht funktioniert, denn es ist nur ein Beweis, dass Ihr Schloss das tut was es soll!

Es ist immer ein gutes Gefühl eine versperrte Tür zu öffnen, denn das ist der Beweis, dass man das Zusammenspiel aller Teile verstanden hat und die richtige Methode gefunden hat, alle Hindernisse aus dem Weg zuräumen, dennoch gibt es manchmal Situationen in denen scheinbar aus unerklärlichen Gründen keine Technik zum Erfolg führen will. Überdenken Sie dann noch mal die geplante Methode, überprüfen Sie die Werkzeuge (im Zweifel fertigen Sie neue an), versuchen Sie sich an frühere ähnliche Probleme zu erinnern und nutzen Sie Ihre Erfahrung. Oft entscheiden Kleinigkeiten und es gelingt, wenn Sie den Fallendraht einfach von oben, statt von unten in den Türspalt einlegen.

Grundsätzlich muss man unterscheiden zwischen "Picking" und "Bypass" Methoden. Mit Bypass sind alle Methoden gemeint, die am Schloss vorbeiführen und direkt den Schließmechanismus auslösen. Diese Techniken sind leichter und schneller zu erlernen und sind sehr effektiv.

Beim Picken sieht die Sachlage etwas anders aus. Sie werden zwar schnell verstehen worauf es ankommt, aber ohne regelmäßige Übung werden Sie es nie beherrschen.

Es ist auch nicht notwendig sämtliche Schlosstypen und Fahrzeuge öffnen zu können. Es wird genügen, wenn Sie Ihr eigenes Auto und Ihre eigene Eingangstüre aufsperren können, außer Sie wollen es beruflich ausüben, denn es gibt zu viele verschiedene Fahrzeuge und zu viele Schlösser um alle öffnen zu können.

 

Sobald die Türe offen ist, stellen Sie sofort einen Fuß in die Türe und schnappen den Schlüssel.

Nichts ist schrecklicher als die selbe Türe noch mal aufzusperren, nur weil aus Unachtsamkeit diese nochmals zugefallen ist. So was passiert öfter als Sie glauben. Ist das geschehen, müssen Sie mit einer riesigen Ladung Frust, von vorne beginnen, worauf Sie wahrscheinlich keine Lust haben. Ob es dann noch mal gelingt, ist fraglich. Als Nächstes probieren Sie aus, ob das Schloss noch sperrt, aber bei offener Türe, denn falls etwas nicht so funktioniert, wie es soll, stehen Sie wenigstens nicht vor der Wohnung.

Möglicherweise ist Ihre Wohnung so sicher, dass Sie nicht in der Lage sind diese zu öffnen ohne Schlüssel. Das ist kein Hinweis auf Ihre geringe handwerkliche Geschicklichkeit, sondern ein Beweis auf eine sichere Türe. In diesem Fall heißt es besonders vorsichtig zu sein oder Sie vertrauen einem wirklich vertrauenswürdigen Freund einen Reserveschlüssel an. Eine andere Möglichkeit ist ein gutes Versteck zu suchen. Bedenken Sie aber: Ein Versteck ist nur zu gebrauchen, wenn niemand davon weiß. Ersatzschlüssel müssen so deponiert werden, dass sie leicht erreichbar sind. Einen Satz Reserveschlüssel im Handschuhfach aufzubewahren ist absolut sinnlos.

 

Nach einem eventuellen Gebrauch der Ersatzschlüssel, legen Sie diesen Bund sofort wieder zurück. Bringen Sie einen Schlüsselanhänger mit den Worten „Reserve“ oder „zurücklegen“ an; es hilft Ihnen sehr, dies dann auch zu tun.

 

Haben alle Versuche fehlgeschlagen sich selbst aufzusperren, dann zögern Sie nicht und rufen einen professionellen Aufsperrdienst. Erzählen Sie dem Fachmann was Sie schon probiert haben und ob Sie das Schloss schon beschädigt haben. Sie brauchen sich nicht genieren, aber es erleichtert dem Spezialisten die Arbeit.

 

Wenn Sie ein guter Aufsperr-Techniker geworden sind, können Sie viele Türen öffnen, aber Sie dürfen es nicht. Verwenden Sie dieses Können nicht unrechtmäßig und bleiben Sie ehrlich!

Das Zylinderschloss

 

 

Seit der Erfindung des Zylinderschlosses um 1860 von Linus Yale und seinem Sohn hat es seinen Siegeszug angetreten und ist heute das meist verbreitete Schloss überhaupt. Die Gründe dafür sind die klaren Vorteile, die diese Systeme bieten. Die enorme Anzahl der Schließmöglichkeiten machen es zu einem der sichersten Systeme überhaupt.

Es war das erste Schloss, dass die Riegelkonstruktion und das Schließsystem voneinander trennte. Dies brachte den großen Vorteil, dass nicht mehr der Schlüssel direkt den schweren Riegel bewegen musste und dadurch wesentlich kleiner und leichter wurde. Erstmals musste nicht mehr zentnerweise Eisen mitgetragen werden. Auch eine bis dato gänzlich unbekannte Variante war damit entdeckt, die Schließanlage.

 

Durch Normung ist es gelungen auch Teile verschiedener Hersteller kombinierbar zu machen. Die Neumontage und auch das Austauschen ist dadurch leichter geworden ohne Verlust der Sicherheit. Moderne Zylinderschlösser sind fast allen anderen mechanischen Schließsystemen überlegen. Ein wesentlicher Faktor ist, dass durch die industrielle Massenfertigung es möglich geworden ist zu günstigen Preisen zu produzieren. Das hat obendrein zur starken Verbreitung beigetragen.

Es gibt verschiedene Arten von Zylinderschlössern, von denen die verbreitetste das Zylinderschloss mit Stiftzuhaltungen ist. Fast 90 Prozent der verwendeten Zylinderschlösser haben Stifte. Man kann Sie praktisch überall finden. Weitere Zuhaltungsformen sind Scheiben oder Lamellen.

 

 

Wie funktioniert ein Zylinderschloss?

 

 

Seien Sie neugierig und forschen Sie!

 

Es wird eine Weile dauern bis Sie alle Zusammenhänge und die Arbeitsweise von Zylinderschlössern verstehen. Zusätzlich zu den Bildern ist es hilfreich, wenn sie sich ein Schloss besorgen und dieses zerlegen um zu sehen, wie die einzelnen Teile miteinander arbeiten. Weil die vielen Stifte und Federn unter Spannung stehen, neigen diese winzigen Teilchen beim Zerlegen wegzuspringen und auf Nimmerwiedersehen zu verschwinden. Sie können das verhindern, indem Sie diese Arbeit in einem durchsichtigen Plastikbeutel durchführen. Auch eine Möglichkeit ist, sich einen <Übungszylinder> zu kaufen. Das ist ein vollfunktionsfähiger Zylinder, welcher auf einer Seite aufgeschnitten ist um wie mit einem Röntgenblick in das Innere zu sehen.

 

Das sind die besten Wege um alle Teile kennen zulernen.

 

Die Funktionsweise ist einfach aber genial und das Grundprinzip ist bei jedem Fabrikat gleich. In einem kleinen Rohr (Gehäuse) dreht sich ein Kern (Zylinder). Da dies aber noch kein Schloss ist, wird mit Stiften und Federn das Drehen erschwert. Genau betrachtet sind im Zylinder und dem Gehäuse Bohrungen. Diese liegen einander genau gegenüber und werden Stiftkanäle genannt. Im Kern befinden sich die Oberstifte und im Gehäuse Unterstiften. Ist kein Schlüssel im Schloss werden die Gehäusestifte von unten mit Federn in den Stiftkanal des Kernes gedrückt. Auf diese Weise wird der Zylinder blockiert. Erst ein passender Schlüssel bringt alle Stifte in die richtige Position und die Trennebene (Scherlinie) ist frei. Das Schloss kann sich drehen.

 

Genaue Aufstellung:

 

 

  • Schlüsselloch oder Schlüsselkanal ist die Öffnung an der Vorderseite des Schlosses in welche der Schüssel gesteckt wird.

 

  • Profil nennt man die Vorsprünge links und rechts im Schlüsselkanal. Diese müssen zu den Längsrillen eines Schlüssels passen. Durch diese Maßnahme wird die Menge der Schlüssel die in das Schloss passen enorm eingeschränkt. Ein wichtige Vorselektion ist dadurch erreicht

 

  • Der innere Kern dreht sich und wird Zylinder genannt. Durch ihn bekam das Schloss seinen Namen.

 

  • Der äußere Teil ist fix montiert und unbeweglich. Er heißt Gehäuse und in ihm dreht sich der Zylinder.

 

  • Der Stiftkanal ist die Bohrung, in der eine Feder, ein Oberstift und ein Unterstift (ausgenommen bei Schließanlagen) arbeiten. Diese Stiftkanäle sind so angeordnet, dass die Bohrung im Kern, der Bohrung im Gehäuse während des Ruhezustandes fast gegenüber liegen. Aber eben nur fast. Durch diese winzige Abweichung ist es möglich, das Schloss nachzusperren.

 

  • Den ersten der Kernstifte (Oberstift) können Sie sehen ohne das Schloss zu zerlegen, wenn Sie von vorne in das Schlüsselloch schauen. Das sichtbare Ende ist oftmals spitz um eine Punktauflage auf den Einfräsungen des Schlüssels zu gewährleisten. Wenn die Tiefe der Einfräsung zu der Länge des Kernstiftes passt, dann ist Scherlinie frei und das Schloss ist offen.

 

  • Die Gehäusestifte (Unterstifte) sind verborgen und von außen unsichtbar. Sie werden von unten mittels der Stiftfedern auf den Kernstift gedrückt und reichen im Ruhezustand bis in den Kern und blockieren diesen. Dadurch wird ein Drehen des Zylinders ohne Schlüssel verhindert.

 

  • Um zu verhindern, dass der Zylinder aus dem Gehäuse gezogen werden kann, wenn die Trennebene frei ist, ist der Kern mit einem Splint oder Sprengring gegen Herausziehen gesichert.

 

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 05.03.2017
ISBN: 978-3-7438-0092-2

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