Ihr fragt euch bestimmt, mit wem ihr es in diesem Buch zu tun bekommt. Also stelle ich euch hier erstmal die wichtigsten Personen vor, ohne etwas wichtiges vorwegzunehmen.
Cassandra Young
Cassandra ist die Hauptperson des Buches. Sie ist eine fast 19-jährige Highschoolschülerin kurz vor ihrem Abschlussball. Sie hat rabenschwarze Haare und dunkelbraune Augen mit goldenen Sprenkeln. Sie sit ein Mauerblümchen, doch sie ist zufrieden damit. Sie hat diese Existenz schließlich selbst gewählt, denn sie sieht sich als Freak. Denn sie träumt oft seltsame Dinge, die dann so oder so ähnlich eintreffen.
Lilly Jones
Lilly ist Cassandras beste Freundin und die einzige, die über das gesamte Ausmaß von ihren Träumen im Bilde ist. Sie hält in allen Lebenslagen zu ihrer Freundin und verteidigt sie gegen alles und jeden.
Dean Collins
Dean ist Cassandras Sandkastenfreund und immer für sie da. Er ist muskulös und eigentich ein richtiger Macho, doch bei Cassandra ist er ein richtiger Kavalier und beschützt sie vor allem, was ihr Böses will, soweit es in seiner Macht steht.
Jace Masters
Der gutaussehende Jace ist der meistbegehrte Junge der Schule und mit der Schulqueen zusammen. Er weiß von Cassandras Träumen und zieht sie regelmäßig damit auf. Er ist sich seines guten Aussehens durchaus bewusst und lässt alle spüren, das er der Sohn eines einflussreichen, wohlhabenden Geschäftmanns ist.
Susan McKee
Susan ist besagte Schulkönigin und erfüllt wirklcih alle Klischees einer Zicke. Sie ist wasserstoffblond, trägt drei Kilo Schminke im Gesicht und nichts im Kopf. Sie ist wie gesagt mit Jace Masters zusammen und hält sich für etwas Besseres, da ihr Vater der Bürgermeister ist.
Will Jordans
Will ist ein geheimnisvoller, mystischer Junge, der nicht auf die Highschool geht. Er ist sehr schwer zu durchschauen und öffnet sich nur denen, denen er sich öffnen will. Man kann ihn zu nichts zwingen oder drängen, denn er ist die Ruhe selbst.
Nur noch drei Wochen, dann bin ich endlich 19! schoss es mir erneut durch den Kopf und ein Grinsen legte sich auf mein Gesicht. Allerdings wurde es fast sofort wieder von einem gepeinigten Ausdruck abgelöst, denn mir wurde erneut übel und schwindlig. Wie so oft in letzter Zeit. Vorsorglich ging ich ins Bad, doch dann verging das Gefühl auch schon wieder. Erleichtert kehrte ich in mein Zimmer zurück und sofort fiel mein Blick auf das schwarze Kleid am Schrank. Es war ab Oberteil hauteng geschnitten und ging dann in einen langen, schlichten Rock, über der bis zum Boden fiel. Am unteren Ende des Ausschnitts war aus unterschiedlich großen Strasssteinen ein flaches Oval angenäht worden, das auf dem nachtschwarzen Stoff wie ein Sternenhaufen aussah. Ich liebte dieses Kleid über alles. Meine Mutter hatte es für mich genäht, bevor sie auf Forschungsreise an den Nordpol gefahren war, extra für meinen Abschlussball. Es besaß ein eng am Körper anliegendes Oberteil, das in einen lockeren, bodenlangen Rock überging. Auf dem nachtschwarzen Stoff unterhalb des Ausschnitts war ein Oval aus verschieden großen Strasssteinen aufgenäht, welche wie Sterne funkelten, wenn sich das Licht in ihnen brach.
Ein wehmütiges Lächeln huschte über meine Züge, als ich an meine Mutter dachte, doch dann erinnerte mich mein Wecker wieder daran, das ich nicht mehr viel Zeit hatte, bis ich in die Schule musste. Also nahm ich ein weiteres Mal meine Schuluniform - bestehend aus einem schwarzen Rock, einer weißen Bluse, einem schwarzen Blazer und ebenfalls schwarzer Krawatte sowie weißen Strümpfen - aus dem Schrank nahm und sie anzog. Auf Socken lief ich hinunter und trank schnell eine Tasse Kaffee zum Frühstück, dann nahm ich meine Tasche und zog die schwarzen Schuhe an, welche ebenfalls Teil der Uniform waren. So gekleidet verließ ich das Haus.
Am Gartentor warteten bereits Lilly und Dean auf mich, wie jeden Tag. Ich winkte ihnen zu und schloss die Tür hinter mir ab, dann ging ich zu den beiden. Nach den Begrüßungsküsschen und Umarmungen machten wir uns auf den Weg zur Schule. Die Highschool lag nicht weit entfernt von meinem Haus, sodass wir schon nach etwa einer Viertelstunde da waren.
Die vertraute Fassade des alten Backsteingebäudes empfing uns mit dem Stimmengewirr der Schüler, die über den Hof ins Gebäude und zu den Klassenräumen hasteten. Meine Freunde und ich schlugen jedoch den Weg zur Turnhalle ein, denn dort fand der Tanzkurs statt. Von drinnen hörte man schon leise Musikfetzen und das Lachen der anderen Abgänger. Mein Gesicht verzog sich zu einer abneigenden Maske, ich hasste diesen Tanzkurs über alles. Und trotzdem musste ich ihn machen. Auf den Gesichtern meiner Freunde sah ich dieselbe Abneigung, aber sie hatten wengistens jemanden zum Tanzen. Ich nicht.
Nachdem wir uns umgezogen hatten, betraten wir die Halle. Ein paar Nachzügler kamen noch dazu, dann waren wir vollständig. Der Tanzlehrer, ein junger, gutaussehender Mann, zeigte uns mit seiner Partnerin einen langsamen Tanz, den er liebevoll den Briefmarkenrock nannte. Nachdem wir die Schritte einzeln getanzt hatten, meinte er laut: "Und jetzt wählen die Herren sich eine Dame aus!" Natürlich stürtzten sich alle sofort auf Susan und sie bekam einen Nerd ab, da ihr Freund Jace nicht schnell genug war. Lilly und Dean tanzten natürich zusammen und ich stand allein da. Doch das war mir tausend Mal lieber als das, was jetzt passierte.
Jace kam auf mich zu und forderte mich zum Tanzen auf. Alles in mir schrie danach, zu flüchten, aber ich blieb, um nicht nochmehr der Freak zu sein. Als wir die Tanzhaltung eingenommen hatten, drückte Jace sich so fest an mich, das mir die Luft aus den Lungen gepresst wurde. "Na Freak, wieder prophetische Träume gehabt?" fragte er mich so leise, dass nur ich es hörte. Ich erwiderte nichts darauf. Auch als er weiter stichelte, blieb ich stur stumm.
Als ich jedoch spürte, wie seine Hand auf meinen Arsch wanderte, reichte es mir. Ich trat einen Schritt zurück und klatschte ihm eine. Unsere Klassenkameraden, die seine Attacke beobachtet hatten, lachten sich schlapp, als sie Jace' verdatterten Gesichtsausdruck sahen.
Ich meinerseits funkelte ihn wütend an. "Ich mag vielleicht ein Freak sein, aber ein Flittchen bin ich nicht. Dafür ist Susan zuständig!" zischte ich. "Das wirst du büßen!" knurrte er zurück. Sein Blick brannte sich in meinen und wieder übermannte mich Übelkeit. Ich fuhr herum und rannte aus der Sporthalle, den langen Gang entlang und schließlich nach draußen an die frische Luft. Bevor ich irgendetwas anderes machen konnte, übernahm mein Körper die Kontrolle. Er stürzte zum nächsten Mülleimer, in den ich mich erbrach.
"Na, geht's denn?", fragte eine tiefe, freundliche Stimme hinter mir, als ich, noch immer röchelnd, den Kopf hob. An meiner Schulter vorbei schielte ich nach hinten um zu sehen, wer da sprach. Es war ein Junge mit dunklen Locken, moosgrünen Augen und einem muskulösen, durchtrainierten Körper. Mein Herz stolperte, setzte einen Schlag aus und schlug dann, mit doppetem Tempo, weiter. Mein Atem stockte, meine Wangen wurden heiß und ich wandte automatisch den Blick am. "Ähh....", antwortete ich wenig intelligent. Langsam richtete ich mich auf. Zwei gebräunte Hände hielten mir Wasserflasche und Taschentuch hin. Mein Blick glitt zu seinen Augen, als ich die Sachen nahm. "Danke...", murmelte ich und wischte mir die Lippen ab. Dann nahm ich einen langen Schluck Wasser, um den beißenden Geschmack nach Galle aus meinem Mund zu bekommen. Nachdem ich die Flasche abgesetzt hatte, fuhr ich mit dem Handrücken über mein Kinn, um die hängen gebliebenen Wassertropfen wegzuwischen. Erleichtert atmete ich aus. "Danke, vielen Dank", wiederholte ich und sah ihn an. Das Taschentuch ließ ich in den Mülleimer fallen, die Flasche reichte ich ihm zurück. "Kein Problem, ich helf doch gern", antwortete er mit seiner seidigen, tiefen Stimme, "Darf ich dich auf einen Kaffee einladen?" Wieder wurde ich rot. "Gern", murmelte ich und folgte ihm, als er über den Schulhof auf das Tor zuschlenderte. Sein geschmeidiger Gang zeugte von großer Kraft und erinnerte mich stark an eine Raubkatze.
Etwa zehn Minuten später - in denen wir kaum geredet hatten - kamen wir im Café an, ein teures, exklusives Café in der besten Gegend der Stadt. Mit geweiteten Augen sah ich ihn an "Ernsthaft? Das kann ich mir niemals leisten!", warf ich ein, doch er winkte nur ab. "Ich sagte doch, ich lade dich ein. Du musst nicht zahlen", erwiderte er mit einem Lächeln, bei dem ich mich fühlte wie ein zurechtgewiesenes Kind. Augenblicklich senkte ich den Kopf und folgte ihm mit heißen Wangen ins Innere des Cafés. Drinnen war alles im japanischen Stil gehalten, was der Name 'Rose Garden' vermuten ließ. Ein künstlicher Bachlauf schlängelte sich fröhlich plätschernd zwischen Bambus und Rohrkolben hindurch, daneben standen die Tische. Ein Tisch war durch zarte Paravents vom restlichen Raum abgetrennt, ein weiterer stand auf einer kleinen Insel in einem seichten Teich, die man über eine zierliche, dunkle Holzbrücke erreichte. Genau diesen Tisch strebte mein Begleiter jetzt an.
Texte: Text by Marina Jones
Bildmaterialien: Cover by KeyBreath
Tag der Veröffentlichung: 15.04.2014
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Ich widme dieses Buch meinen besten Freundinnen Maria, Adeline und Theresa, die mich hierzu inspiriert haben.
Außerdem ist dieses Werk meiner Cousine Kathrin gewidmet, mit der man toll über Bücher reden kann.
Und zuletzt möchte ich es Louisa widmen, die mir viele Tipps gegeben hat und Ideen in die Handlung hat einfließen lassen.
Ich bedanke mich auch vielmals bei KeyBreath für das wundervolle Cover.
Ihr seid wirklich die Besten! ♥