Alfons Czeskleba 2008/2009
Hallo Freunde der schönen Worte!
Wir schreibenden Menschen sind immer auf der Suche nach Ferne und Nähe, nach der Gemeinsamkeit in dem fremd Erscheinenden, das oft in uns ist!
Die Wege, die uns wie ein Irrgarten erscheinen, sind eigentlich klar strukturiert und lassen uns die Spielräume, in der Phantasie zu verweilen, um Angedachtes zu konkretisieren.
Es erschrickt uns oft der Spielraum, in dem wir uns geistig bewegen; es hat oft etwas Visionäres, wenn wir in die Ferne schweifen, auf der Suche nach Worten, und uns vor der Realität erschrecken.
Die Wege in Richtungen Verstand, Herz und Vernunft sind oft sehr steinig und gepflastert mit intolerantem und ignorantem Verhalten derer, die nicht verstehen wollen und in diesem Einheitsbrei der Massensuggestion ihre Erfüllung suchen und finden.
Auf der Suche nach sprachlichen Motiven und Protagonisten in dem vorherrschenden Zeitgeist, sind wir akribisch und in der Kritik unbarmherzig, weil wir erschrocken vor der Realität und der Gleichgültigkeit nach einer Bestimmung für uns suchen, diesen Moment der Geschichte festzuhalten.
Die Web-Site http://www.Der-Lyrikplanet.de lädt Euch alle ein, Eure eigenen World Poems, , auf einer persönlichen Seite zu platzieren: Es müssen Eure eigenen Texte sein. Ich würde mich über eine rege Beteiligung freuen. Wenn ein Interesse besteht, besucht meine Homepage und klickt die Seite „GASTGEDICHT“ an, dort könnt Ihr Euch eintragen.
In der Sprache verbunden grüßt Euch Alfonso
Seelische Lichtspiele aus der Tiefe,
oder befreite Gedanken werden laut...
Lyriker: Alfons Czeskleba
Irrtum
Ich habe mich in der Zeit geirrt
Wollte eigentlich
noch gar nicht unter euch sein!
Am Anfang
dachte ich,
nun bist du schon einmal hier,
Mach etwas daraus.
Doch heute suche ich oft
nur noch
verzweifelt
den Notausgang
Strandgut
Kinderlied,
du gebrochenes Versprechen,
ein Menschenalter
habe ich gewartet,
doch heute bin ich
das Strandgut meiner eigenen
Gedanken.
Im Rinnstein, dem Liebesbett der Spatzen habe ich überleben gelernt.
Sarah
Du Nachtigall
in meinen Träumen,
kamst leise singend
in mein Leben.
Dein Flügelschlag
im Wind der Zeit
ist wie Hoffnung,
aber hinter Hecken
lauern die Ängste
der kranken Welt.
Doch auf der langen Straße zum Horizont werden dich meine guten Wünsche ewig begleiten.
Für Ute
Mein Kind,
könnte ich Worte schreiben,
die mit Schmetterlingsflügeln
täglich
Deine Seele streicheln, ich würde es tun, für dich!
Könnte ich Deinen
von mir so oft verbogenen Kindermund
wieder geradebiegen
und Deine
schon fast vergessenen Blütenträume
in ihrer Farbenpracht malen,
ich würde es tun,
für dich!
Könnte ich dir,
die von mir hinterlassene Kälte in Deiner Stimme mit viel Liebe nehmen,
ich würde es tun - für dich - und mich!
Doch das große
unbeantwortete „WARUM“
zwischen dir und mir
hat so tiefe Wurzeln,
daß mein Leben nicht reichen würde, um sie dir freizulegen.
Verzeih.
Die Erwartung
Am Tage verleugne ich die Eifersucht
auf meinem Spiegel,
Erfinden lange Geschichten
und male Strichmänchen auf
schmutzige Scheiben,
hole mein Wegwerfgesicht hervor,
glätte die Falten, um mir ein guter Mensch zu sein.
Am Abend nehme ich ein Hurra der Welt
vom Kleiderhacken,
rieche frisch gebadet,
kleide mich in Segeltuch
und warte auf eine steife Brise Wind.
Erkenntnis und Wünsche
Der Staub auf meinen Schuhen ist weit gereist -
die Staatenlosigkeit habe ich mir selber bescheinigt.
In meiner Nichtehelichkeit habe ich Vater und Land nie lieben und kennen gelernt,
nur meine Muttersprache habe ich in schlechter Erinnerung.
Für das Blumenfenster,
in der Mansarde meiner Kindheit
hatte sie mehr Worte übrig als für mich.
Aus dem Koffer der Vergangenheit
hole ich vergilbte Gesichter
und lasse mir geistig von einem Fremden
liebevoll übers Haar streichen.
Verse...
oft gepflegte Gärten
voll von Phantasien.
Und denn noch, Wort für Wort ertastet, Zeile für Zeile hinterfragt.
Du träumst dir schreibend ein Utopia, um nur noch in dir zu überleben.
Denn das ferne Licht am Horizont
der Kindheitswünsche
war nur ein Irrlicht der Geschichte.
Im Sarkophag deiner Zeit hast du schon ungewollt deinen Platz.
Seiten meines Lebens
ihr Geheimnisse
seelenlos auf Wanderschaft
kaum eine Spur
nur hier und da ein kleines Zeichen
und doch ewiglich mit mir verbunden
verschlissene wünsche
doch kaum erfüllt
ein Bild -
rosarot leuchtende
Hibiskusblüten
nur ein Traum
mit spitzen Fingern
schlage ich
die siebenundfünfzig
Seiten meines Lebens auf
und sehe vor mir ein
alt gewordenes Kind.
Winter
Stille - ganz stille ist es rings um mich her
Baum und Strauch
tragen weiße Kappen
erstarrt ist alles
kaum leben
nur hier und da regt sich was
in den Zweigen
leise betastet mich der
fallende Schnee.
Mir ist
als sei ich der Welt
nicht mehr eigen,
als ob ich in einer meiner Träume steh.
Eifersucht
Gedanken - verschwenden, sich loslösen.
Auf das gesagte Wort
des anderen achten
sich in Paranoia
auf die Lauer legen,
es beschatten
um das erhoffte
Bösartige darin zementiert zu sehen.
Dieses Ritual der Eitelkeit geht immer bis zur Selbstkränkung.
Heimkehr
Mein Lachen, im Hals erstickt.
Die Vorfreude,
an mein Erlebtes teilnehmen zu lassen,
hatte gleich Hausverbot bekommen.
Seid gestern ertränke ich meine Verliererstimmung in Altbier.
Im Magen habe ich trotz Frühstück, seit Tagen ein hohles Gefühl.
Mein volles Haus als AS im Ärmel,
die drei Worte "Ich liebe dich"
habe ich voll Risiko,
ohne Resonanz verspielt.
Acht geben
wenn du mich spürst
und du meinen Worten lauschst
wie ein Mensch
der das Liebesgeflüster
neu erlernen möchte
tadelt
dich in deiner Schattenwelt
der angst
der ewige Zweifler in dir
dein Lehrmeister fürs Überleben in der tiefen inneren Einsamkeit
nur so ist die Trauer in deinen Blick zu verstehen.
Begegnung
ein lächeln eingefangen
gleich einem Käfig
schöne Worte
dafür gebaut
um dieses kurze Glücksgefühl
für mehr als nur einen
Augenblick festzuhalten
Streit
Wenn du verletzt willst
bist du immer so überlegen
dabei
und das betroffen Sein
schmerzt
jedesmal wieder aufs neue.
An der Theke - dort
wo ich so oft mein Kummer
ertränkt habe -
wurden von mir
immer ganz heimlich
kleine kreuze
in die Armlehne geritzt,
um das absterben
meiner Gefühle für dich
zu dokumentieren.
Ein bisschen Gefühl zu vergeben
Nur wir Zwei
Frühlingswind
frisst sich wild
und hungrig durch dein Haar -
du Sonne in meiner Dunkelheit.
Das Gebell der Welt
hat bei uns Hausverbot,
von der großen Sehnsucht
haben wir noch keinen Abschied genommen und die Sünde ist für uns nur ein Weltirrtum.
Die Neonträume der Anderen, sind noch immer Opfer unserer Arglist.
Auf dem Schlachtfeld
der Unmenschlichkeit,
haben wir in uns
die gedrillte Lüge besiegt.
Die Tränen der Welt sind für uns
Quelle der Liebe geworden, und doch müssen wir-
jeder in seiner Einsamkeit, getrennte Wege gehen.
Zufall
Als ich dich
nach langer Zeit
zum ersten mal wieder sah,
da wußte ich, daß Leben hat dir Gewalt angetan.
In das nach innen geweint
Tränenmeer
bist du ertrunken
und deine gebeugten Schultern,
tragen wie die Atlanten
auf ewig
die Last der Menschheit.
Dein gebrochener Körper,
nur noch ein
willenloses Schneckenhaus
für deine verletzte Seele,
trägt heute das Narbenmosaik der Zeit.
Eden
Wenn ich in deiner Nähe
das Wort Liebe
denke
und deine zarten Blicke
mich widerstandslos
eingefangen haben,
spüre ich um uns herum
die Stille Edens
und wir sind eingeflochten
im Wurzelgeflecht
der ersten menschlichen Zweisamkeit.
ICH
aushäutig -
machogehabe.
innenwändig -
um gefühle betteln,
um sie dann,
wie schätze zu horten.
Ich dachte
du und ich,
wir hätten von den unsanften
Phrasen der Alltäglichkeit die Nase voll.
Liebe sei für uns kein
Geschäft
zwischen den Gefühlen
wo jeder nur versucht
Den Anderen zu übervorteilen,
um ihn dann als Verlierer stehen zu lassen.
Ich dachte darum sei unser Seelenschneckenhaus auch nur noch ohne Verliererecke.
Ob einsam, oder zweisam,
doch diese Frage brauchen wir uns heute nicht mehr zu stellen! „Wir sind wieder einmal beide die Verlierer! ...
Sie und Er...
Ich und du!
Männergedanken, Frauengeschichte, Aufruhr im Herzen,
die Beute ist weg.
Alleingänge,
zufiel Zündstoff für meinen schlechten Träumen.
Ping - Pong - Gedanken rauben mir schon jetzt den Schlaf.
Dein Anruf
Ich höre deine Stimme,
und Freude überfraut mich!
„überfraut mich?"
Mann - Frau - Mensch sagt eigentlich, übermannt mich.
Doch
ich möchte nicht
übermannt werden,
wenn ich deine Stimme
am Telefon höre.
meine schwäche für dich
ich wollte dir liebe worte sagen
sehnte mich nach den streicheleinheiten deiner augen
wollte deinen körper spüren
deine wärme in mir aufnehmen.
mich aber mit deiner ehrlichkeit
zu betrinken war ein fehler
ich vergaß auf einmal
was ich alles wollte
nur heute morgen
dieses scheiß gefühl im bauch
erinnerte mich wieder und ich setzte die kleinen papierfetzen
auf denen deine telefonnummer stand wieder zusammen
da erkannte ich siemeine schwäche für dich.
DIE GEGENSÄTZE IN UNS
Ihr, - Ute, - Veronika, - Sarah -
noch immer hoffnungsvoll dabei
der Zukunft beide Hände zu reichen
ich mich nur noch in den Alpträumen
meiner Geschichten suchen
wenn ihr mit einem Flügelschlag der
Zuversicht
über Meinen dunklen Horizont fliegt
und ich wieder auf der stelle trete
wie ein trotziges Kind
und meine Einsamkeit verfluche
suche ich mit einem Hilfeschrei
nach innen
euren Lebenswillen.
ZÖGERN
du und ich
ein Gedanke
der eine hat den anderen
im Sinn
doch wollen wir unsere
schwäche für einander
noch nicht Preis geben.
trennung immer nur trennung
könnte ich diese
gefühl im bauch
doch endlich beschreiben,
daß immer wieder diese
verdammte demut in mir
zeugt
und mich nachts
immer wieder an die
biertresen
meiner kleinen stadt treibt.
dort, wo die sitzen,
die dieses scheiß gefühl schon lange beschreiben können
LIEBE
leichter gesagt
als gelebt
erlebtes ist irgendwann
verlebtes
und Mann - Frau - Mensch
ist wieder einsam
auf der suche
nach ein wenig
Zärtlichkeit
in der Zweisamkeit.
In der Schwäche des Anderen
seine Siege suchen
um sich nach dessen
Niederlage
stark zu fühlen
heißt
sich besiegen
ohne erkannt
zu haben
wie schwach man eigentlich
selber ist.
Tag der Veröffentlichung: 27.10.2008
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