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Das Plädoyer


 
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fest steht,

dass U.H.,

eine Ikone des deutschen Fußballs,

ein guter,

ein herzensguter,

Mensch ist.

Belegt ist dies,

durch die sicherste aller Quellen,

nämlich durch sein eigenes,

Zeugnis,

und seine,

uns so zu Herzen,

gehenden Tränen,

schaut in sein Gesicht,

und ihr wisst,

Tränen lügen nicht.

 

Getrieben von der Angst,

der durchaus berechtigten Angst,

der allgegenwärtigen Angst,

der jeden bedrohenden Angst,

der Angst vor der Altersarmut,

aus Sorge um die Sicherheit,

seiner Lieben,

seiner Familie,

des deutschen Fußballs,

Deutschlands,

der ganzen Welt,

hat er sich in der Schweiz,

einen Notgroschen,

einen Sparstrumpf,

einen Schweizer Sparstrumpf,

einen Alterssparstrumpf,

von dem,

weil ihm in einer,

ihn umgebenden,

hartherzigen Welt,

sein eigenes Gutsein,

Herzensgutsein,

peinlich war,

niemand wissen sollte,

mehr oder weniger,

eher weniger,

eigentlich gar nicht,

zugelegt.

 

Da ihm als Gutmensch,

Herzensgutmensch,

keine anderen Möglichkeiten,

des Gelderwerbs,

einfielen,

ein Schicksal,

ein Fluch,

eine Not,

die er mit vielen,

guten,

herzensguten,

Menschen teilt,

wagte er sich,

in seiner Verzweiflung,

seiner Sorge,

seiner Angst,

mehr oder weniger,

eher weniger,

eigentlich gar nicht,

auf das Terrain,

das für den Gutmenschen,

Herzensgutmenschen,

die einsame Öde,

die trockene Wüste,

die qualvolle Hölle,

bedeutet,

nämlich auf das Gebiet,

des spekulativen Gelderwerbs.

 

So wies sein Konto,

am Ende,

eines nur U.H. bekannten Jahres,

100070020,

hundert Millionen,

siebzig Tausend,

und,

zwanzig,

Schweizer Franken auf.

 

Leider aber kann zurzeit,

nicht ganz ausgeschlossen werden,

dass Herr U.H.,

hin und wieder,

eher wieder,

eigentlich immer,

mehr oder weniger,

eher weniger,

eigentlich gar nicht,

an einer vorübergehenden,

Rechenschwäche,

Dyskalkulie,

leidet,

die sich in einer,

zeitweisen,

mangelhaften Einsicht,

in das dezimale Stellenwertsystem,

mehr oder weniger,

eher weniger,

eigentlich gar nicht,

äußert,

was erklärt,

dass Herr U.H.,

obigen Betrag,

da nur in Ziffern ausgewiesen,

als,

eintausend,

sieben hundert

und zwanzig,

(1720)

gelesen hat,

was Herrn U.H.,

aus Angst vor der Altersarmut,

aus Sorge um die Sicherheit,

seiner Lieben,

seiner Familie,

des deutschen Fußballs,

Deutschlands,

der ganzen Welt,

verständlicherweise,

zur Blässe,

zur Blutleere,

und,

zu Tode,

erschreckte.

 

Die Diskrepanzdefinition,

der Weltgesundheitsorganisation besagt,

dass Rechenschwäche,

Dyskalkulie,

eine negative Beeinträchtigung,

von Rechenfertigkeiten beinhaltet,

die nicht alleine,

durch eine allgemeine Intelligenzminderung,

oder unangemessene,

Beschulung,

erklärbar ist,

und vor allem,

die Grundrechenarten,

betrifft.

 

Also ist davon auszugehen,

dass Herr U.H.,

mehr oder weniger,

eher weniger,

eigentlich gar nicht,

und vor allen Dingen,

nicht ausschließlich,

dumm ist.

 

Nein,

nicht Dummheit,

oder wenigstens,

nicht nur Dummheit,

hat U.H.,

auf Grund,

der Falschlesung,

einer durchaus,

komplizierten Zahl,

mehr oder weniger,

eher weniger,

eigentlich gar nicht,

zu einer unbewussten,

Verdrängungshaltung,

die sich in vorübergehender,

eigentlich ständiger,

Amnesie,

gegenüber der Steuerbehörde,

äußerte,

getrieben,

die von einem,

nach seinem Schweizer Sparstrumpf,

seinem Angstsparstrumpf,

gierenden Staat,

boshaft,

sehr boshaft,

nicht nachvollziehbar boshaft,

als Steuerhinterziehung,

zu der sich U.H,

als Gutmensch,

Herzensgutmensch,

obwohl noch immer,

nicht zurückerinnern könnend,

demütig um Milde bittend,

auch sofort bekannt hat,

ausgelegt.

 

Deshalb,

Gutmenschen,

Herzensgutmenschen aller Länder,

vereinigt Euch,

und kämpft,

mehr oder weniger,

eher weniger,

eigentlich gar nicht,

gegen eine,

missgünstige,

neidische,

und hasserfüllte,

durch einen gierigen Staat,

repräsentierte,

unmenschliche Gesellschaft,

für Gerechtigkeit,

Menschlichkeit,

und,

Verständnis für U.H.!

 

 

Im Rahmen,

der immer mal wieder aktuellen,

Mindestlohndebatte,

möge man sich,

bitte,

des tragischen,

sehr tragischen,

höchsttragischen,

Beispiels,

des Vorstandsvorsitzenden,

einer Autofirma,

die ihre Autos,

mehr oder weniger,

eher weniger,

eigentlich gar nicht,

verschenkt,

Herrn Prof. Dr. Dr. e.h. mult. M.W.,

vergegenwärtigen.

 

Im Jahre 2012 betrug das,

Herrn M.W. überwiesene,

Jahreseinkommen,

mehr oder weniger,

eher mehr,

eigentlich alles in allem,

12 Millionen,

(12000000)

Euro.

 

Durch Wiederentdeckung,

der sogenannten,

Milchmädchenmathematik,

ist es dem,

mehr oder weniger,

eher weniger,

eigentlich gar nicht,

namhaften Mathematiker,

Prof. Dr. G.H.,

gelungen,

den dem Jahreseinkommen,

zu Grunde liegenden,

Stundenlohn,

des Herrn M.W.,

mehr oder weniger,

eher weniger,

eigentlich ganz genau,

zu berechnen.

Dieser Stundenlohn,

und darin liegt die Tragik,

große Tragik,

beinahe bedrohliche Tragik,

des Herrn M,W.,

betrug in 2012,

nämlich,

wie man sofort verifiziert,

nur,

eher ganz genau,

5/3 = 1,666666…6666666…666…Euro,

Hierfür erfolgt der Beweis,

durch einfaches Nachrechnen,

mit Hilfe der Milchmädchenrechnung:

 

Herr M.W, arbeitet nämlich pro Minute 10 Stunden,

und,

Herr M.W. arbeitet nämlich pro Stunde 60 Minuten,

und,

Herr M.W. arbeitet nämlich pro Tag 30

Stunden,

und,

Herr M.W. arbeitet nämlich pro Jahr 400 Tage,

was mehr oder weniger,

eher mehr,

eigentlich alles in allem,

ein Jahreseinkommen,

von 12 Millionen Euro

(12000000)

ergibt.

 

Für Herrn M.W. also,

wäre ein,

realer Mindestlohn,

von 8,50 Euro,

in der Stunde,

ein geradezu vernichtender,

Schlag ins Gesicht,

die die schon,

haarsträubende,

augenscheinliche,

geradezu extreme,

Ungerechtigkeit,

ihm gegenüber,

ins absolut nicht mehr Rechtfertigbare,

steigern würde.

 

Er,

der nicht arbeitet,

sondern sich ohne Rücksicht,

auf seine Gesundheit,

sein Familienleben,

seine ihm noch verbleibende Freizeit,

von lediglich,

360 Tagen,

in nur,

einem Jahr,

in denen er Auszeichnungen,

Ehrungen, Anerkennungen,

Preise und Kaviar,

entgegenzunehmen,

gezwungen ist,

mehr oder weniger,

eher weniger,

eigentlich gar nicht,

aufopfert,

verdient,

unser Verständnis,

unser Mitleid,

unsere Anerkennung,

und,

unsere Bewunderung,

und nicht,

unseren Neid,

unsere Missgunst,

unsere Ablehnung,

oder gar unseren Hass.

 

Darum,

Gutmenschen,

Herzensgutmenschen aller Länder,

vereinigt Euch,

und kämpft,

mehr oder weniger,

eher weniger,

eigentlich gar nicht,

gegen Mindestlöhne,

und für mehr,

Leistungsgerechtigkeit,

für Herrn M.W.

 

Herren,

wie U.H. und M.W. sind die Opfer.

Eine rücksichtlos,

nach mehr Lohn schreiende,

Arbeiterschaft,

ist

mehr oder weniger,

eher weniger,

eigentlich gar nicht,

der Täter.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 17.05.2013

Alle Rechte vorbehalten

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