KO Tropfen - heimlich beigemischt
Ich bin auf einem alten kleinen Bauernhof in Bayern aufgewachsen. Der Hof warf aber nicht viel ab, deshalb suchte ich mir in einer nahegelegen Fabrik eine neue Arbeit und konnte als Staplerfahrer anfangen. Es war besser wie nichts. Da für Außendienstvermessungsarbeiten am Vermessungsamt in Coburg eine Stelle ausgeschrieben war, bewarb ich mich kurzerhand. Gerade für diese Tätigkeiten wurden sehr gerne naturverbundene und hier vor allem Landwirte eingestellt. Da es aber in der Ausschreibung um eine Stelle als Saisonarbeiter handelte, machte ich mir schon Gedanken, meine alte und feste Stelle in der Fabrik hierfür aufzugeben. Ich bewarb mich und wurde auch eingestellt. Die Arbeit im Außendienst machte mir auch sehr viel Freude. Da man wohl mit meiner Arbeit zufrieden war, wurde mein Arbeitsverhältnis zuerst auf zwei Jahre und dann in eine Festeinstellung umgewandelt. Ich hatte echt Glück. Da das nahe Thüringen trotz der innerdeutschen Grenze schon immer meine Aufmerksamkeit hatte, entschloss ich mich darüber einen Diavortrag zusammen zu stellen um diesen über unsere Volkshochschule, den Vereinen und Senioreneinrichtungen anzubieten. Gerade solche Bilderschauen sind auch gern gesehene Abwechslungen im Leben in den Seniorenheimen. Für die Vereine stellten solche Vorträge den Grundstock für ihre Vereinsausflüge und bieten außerdem in den Wintermonaten etwas an Unterhaltung für ihre Mitglieder. Mit den Jahren erstreckten sich meine Vorträge über ganz Deutschland sowie auch interessante Gebiete in Europa. So besuchte ich den Gardasee, die Niederlande, Österreich, Schweiz, die Cote de Azur und nicht zuletzt Norwegen mit seinem Nordkap. Das böhmische Bäderdreieck um Bad Marienbad, Bad Franzensbad und der Stadt Karlsbad standen nun auf meinem Plan, denn es wurde mir immer wieder gesagt, wie schön es da wäre. Über diese Reise möchte ich nun näher eingehen: Schon seit Jahrhunderten fahren Menschen aus der ganzen Welt ins westböhmische Bäderdreieck, um hier neue Kräfte zu tanken, sich auszuruhen und dem müden Körper etwas Gutes zu tun. Die mineralhaltigen Heilquellen werden erfolgreich zur Behandlung von Erkrankungen des Bewegungsapparates, Herz- und Gefäßkrankheiten, sowie bei Unfruchtbarkeit eingesetzt. Zwischen den einzelnen Kuren kann man sich die Zeit mit Golfspielen, Radfahren und Reiten vertreiben. Tschechien gehört sozusagen zu den Kurweltmächten, was nicht zuletzt in herrlichen und einzigartigen natürlichen Ressourcen, Spitzen-Pflege, modernster Medizintechnik und eleganten Kurstädten begründet liegt. Bereits im 19. Jahrhundert waren die tschechischen Kurstädte in aller Munde und man nannte sie die „Salons Europas“. Damals fuhren die berühmtesten Persönlichkeiten nach Tschechien zur Kur; darunter Goethe, Chopin, Metternich, Twain, der britische König Eduard VII. und der russische Zar Peter der Große. Neben den drei Bäderorten erstreckten sich meine Vorbereitungen auch auf Cheb, welches früher Eger hieß. So ließ ich mir von jedem Ort spezielle Prospekte und Lektüre zukommen, um mich hier einzulesen. Diese Arbeit nahm ich schon immer sehr ernst und sie war auch der Grundstock für einen neuen Vortrag. Hierbei machte ich mir auch zu den Bädern und natürlich auch zu Cheb ausführliche Listen, wo alle Sehenswürdigkeiten und Besonderes vermerkt waren. Sie bildeten die Grundlage für geplante Fotoaufnahmen vor Ort. Da ich meine Vorträge immer mit großem Idealismus erstelle, nahm ich mir auch für jeden Ort ein paar Tage Urlaub, um auch wirklich nichts zu vergessen. Das Bad Marienbad war mein erster Anlaufpunkt und hier möchte ich noch etwas in die Entstehungsgeschichte eingehen. Bad Marienbad (Marianske Lazne) mit seinen 15 000 Einwohnern verfügt allein in den Kurhäusern über 1 250 Gästebetten. Der Name Bad Marienbad leitet sich ganz belanglos von einer Quelle ab über der früher ein Marienbild an einem Baum hing. Es ist eine architektonische Perle inmitten einzigartiger Kurparks. Man sagt, Bad Marienbad sei die größte und schönste Gartenstadt in der Tschechischen Republik. In der Stadt und in der näheren Umgebung entspringen um 140 kalte Mineralquellen. Die zahlreichen hier sprudelnden Quellen flossen einst ungenutzt ab. Ihre Heilwirkungen waren aber den Mönchen des Tepler Klosters bekannt, die eine chemische Analyse der einzelnen Quellen durchführen ließen, die Quellen reinigten und Zugangswege schufen.
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 23.07.2014
ISBN: 978-3-7368-2708-0
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