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Ein Sprung durch Raum und Zeit




Die kalte, harte Erde unter ihren Füßen knirschte und durch die kalte, trockene Luft schmerzten ihre Lungen, sodass sie kaum noch atmen konnte.
Grace kam es vor als würde sie das hektische Schlagen ihres Herzens hören, was so stark schlug, dass sie glaubte es würde ein Loch in ihre Brust reißen.
In Gedanken trieb sie sich selbst an schneller zu laufen, doch sie spürte langsam wie ihr schwindelig wurde und sie alles nur noch verschwommen und wie in einem Traum wahrnahm.
Ihre größte Angst war es über eine Wurzel oder etwas ähnliches zu stolpern und dadurch ihrem Verfolger ausgeliefert zu sein.
Grace hatte ihn gesehen. Den Mann der vor ihr mitten auf der Straße stand, als sie auf dem Weg nach Hause war.
Als er sie sah, wanderte seine Hand in seine Hosentasche und holte ein scharfes, glänzendes Messer heraus und lief auf sie zu.
Zuerst stand sie da wie angewurzelt, doch dann konnte sie sich in den Wald flüchten, den sie in diesem Moment als ihren einzigen Fluchtweg sah.
Nun rannte sie um ihr Leben, die Hoffnung zu überleben wurde immer kleiner.
Denn immer wieder hörte sie das Stampfen hinter sich und den schweren Atem ihres Verfolgers.
Die dünnen Äste der Büsche und Bäume peitschten gegen ihren tauben Körper, während sie sich einen Weg durch den dunklen Wald erkämpfte.
Da die Bäume immer dichter und größer zu werden schienen, konnte man den dunkelblauen Nachthimmel kaum noch erkennen.
Grace Beine wurden schwer. Sie überlegte sich einfach in irgendeinem Busch zu verstecken oder auf einen Baum zu klettern, aber sie entschloss sich doch dazu weiter zu rennen, denn zu groß war die Angst dass der Mann genau hinter ihr sein würde.
Grace sah Krähen, die von den Bäumen flatterten und die mit einem furchterregenden Krähen in alle Richtungen flogen.
Plötzlich stieß Grace' rechter Fuß gegen etwas. Sie versuchte sich noch auf den Beinen zu halten, doch es war zu spät.
Sie spürte wie sie die Kontrolle über ihren Körper verlor.
Früher als Kind hatte sie auf dem Schulhof Fangen gespielt und konnte sich noch genau erinnern wie sie weglief und dann plötzlich stolperte und wie in Zeitlupe zu Boden fiel.
Genau so war es nun auch, es schien ewig zu dauernd bis ihr Gesicht gegen den harten Boden prallte und der Schmerz ihren ganzen Körper durchzuckte wie ein elektrischer Stromschlag.
Doch sie ignorierte die Schmerzen und drehte sich sofort auf den Rücken, um zu sehen ob ihr Verfolger schon in der Nähe war.
Nichts als Dunkelheit. Sie drehte ihren Kopf zu allen Seiten um zu gucken ob der Mann vielleicht einen anderen Weg gelaufen war und von einer anderen Seite kommen würde, aber sie konnte nichts erkennen.
Ihre Fingernägel gruben sich in die Erde, als sie versuchte aufzustehen.
Sie warf einen Blick in die Dunkelheit aus der sie gekommen war, nichts war zu erkennen.
Die unheimlichen Geräusche, die aus den Büschen und Bäumen zu kommen schienen, steigerten ihre Angst. Es wäre alles nur halb so schlimm wenn es Tag wäre, dann könnte sie wenigstens sehen wohin sie rennen sollte.
Plötzlich sah sie etwas. Umrisse einer Person, die etwas in der rechten Hand hielt.
Grace zog scharf die Luft ein und starrte mit weit aufgerissenen Augen auf die Person, die wenige Meter vor ihr stehen blieb.
Lauf.Lauf.Lauf.


Sie versuchte sich selbst dazu zu zwingen augenblicklich loszulaufen, doch ihre Beine schienen festgewachsen zu sein.
Na los. Lauf schon.


Aber es brachte nichts. Sie war dieser Person ausgeliefert.
Was würde er mit ihr machen ?
Würde er sie umbringen, wie eines dieser Mädchen in den Nachrichten ?
Und dann irgendwo vergraben, wo man sie später vielleicht finden würde ?
Auf einmal lief die Person auf Grace zu und riss sie mit dem Gewicht zu Boden.
Ihr Hinterkopf prallte gegen den harten Boden, für einen Moment glaubte sie ohnmächtig zu werden, aber das war leider nicht der Fall.
Voller Angst starrte sie in das Gesicht des Mannes, das immer noch nicht so gut zu erkennen war.
Er zückte die glitzernde, messerscharfe Waffe in seiner Hand und hob seine Hand um zuzustechen.
Nein. Ich will nicht sterben.


Grace wollte wegrennen, ihn zur Seite schmeißen, aber das war unmöglich.
Er war zu schwer um ihn von sich zu bewegen.
Sie kniff die Augen zusammen und rechnete damit gleich einen gewaltigen Schmerz zu spüren und hier alleine im Wald zu sterben.
Plötzlich hörte sie ein kurzes Stöhnen.
Als sie ihre Augen öffnete, sah sie das schmerzverzerrte Gesicht des Mannes und seine weit aufgerissenen Augen, aus denen jeder Funken Leben entwich.
Kurz darauf sah Grace den Grund dafür.
Ein Messer steckte ihn seinem Oberkörper.
Grace wollte schreien, konnte es aber nicht.
Ihr Mund öffnete sich, doch es kam kein einziger Laut heraus.
Sie versuchte den Körper weg zustoßen, und sie war überrascht als er sich rührte.
Doch dann sah sie, dass nicht sie den Mann bewegt hatte.
Ein großer Mann mit dunklen Haaren, intelligenten Augen und einem attraktivem Gesicht stand neben ihr und riss den leblosen Körper von ihr.
Grace war so schockiert, dass sie sich nicht rühren konnte.
,,Komm. Ich helfe dir. '', er reichte ihr die Hand und sie nahm sie nach einigen Sekunden verwirrt und ließ sich von ihm helfen.
Das Krähen der Raben wurde immer lauter.
Der Mann überflog hektisch das Waldstück und sah sie direkt an.
Seine Augen schienen für einen Moment grün aufzuflackern und dann wieder normal zu werden.
,,Wir müssen sofort hier weg !'', er hielt ihre Hand und zerrte sie mit sich durch einige Büsche.
Grace konnte kaum mit ihm Schritt halten.
,,Wer sind sie überhaupt und wohin laufen wir ?'', Grace fand ihre Stimme wieder und rannte ihm weiter nach, was blieb ihr auch anderes übrig.
Sie bekam keine Antwort.
Nach wenigen Minuten kamen sie zu einer riesigen, dicken Eiche, die mit Efeu überwuchert war.
Der Mann legte seine Hand an das Efeu.
Grace blinzelte und konnte nicht glauben was sie da sah.
Das Efeu funkelte und bewegte sich von dem Baum weg, bis die Umrisse einer Art Tür zum Vorschein kamen.
Ein Baum mit einer Tür, das kann nicht real sein.


Der einzige Unterschied zu einer viereckigen Tür war, dass diese abgerundet war und keine Klinke hatte.
Mit seiner Hand drückte er gegen die Tür, die sich darauf langsam öffnete.
,,Nein, da kriegen mich keine zehn Pferde rein !'', Grace versuchte seine Hand von ihrer zu lösen, was ihr aber nicht gelang.
,,Du musst mitkommen. Bitte. Oder willst du hierbleiben und riskieren, dass du wieder von irgendeinem Diener der Königin angefallen wirst ?''
Diener der Königin ? Hat er seinen Verstrand verloren ?


,,Was reden sie da ? Wer war dieser Mann der mich töten wollte ?''
Grace konnte nicht verstehen was hier vor sich ging.
,,Das wirst du alles erfahren aber wenn du hier bleibst wirst du diese Nacht nicht überleben.'', sagte er energisch und warf ihr einen bittenden Blick zu.
Ein lautes, angsterregendes Krähen ertönte.
Grace stürmte durch die kleine Tür und fand sich in einem Raum wieder.
Der Raum war klein und stank nach frischem Holz und altem Blut.
Grace Herz begann zu rasen.
An der Wand hingen viele Messer mit eindeutigen Gebrauchsspuren, der Boden war mit Federn übersät und auf dem Regalbrett lagen einige Tierkadaver.
Manche hingen blutverschmiert an der Decke.
Grace wagte kaum zu atmen, solche Angst hatte sie.
Dieser Ort war schrecklich und furchterregend und sah aus wie die Kulisse eines Horrorfilms.
,,Keine Sorge. Das ist nicht mein Haus. Es gehörte einmal dem Jäger der Königin, als er noch hier gelebt hat.''
Was ? Wer ist diese Königin und was habe ich mit ihr zu tun ?


,,Ich versteh das alles nicht. Was machen wir hier ? Das ist doch nur ein schlechter Scherz hier.'' Grace wollte sich auf einen Stuhl in der Ecke sitzen, überlegte es sich jedoch anders als sie dort vertrocknetes Blut erblickte.
,,Das ist bitterer Ernst. Die Königin will dich töten.''
,,Wieso ? Ich kenne sie doch gar nicht !'', Grace wurde immer nervöser, daran war wohl auch diese Atmosphäre hier Schuld.
,,Doch. Du bist die Einzige, die sie aufhalten kann. Das ist dein Schicksal.'', er redete behutsam auf sie ein, doch das beruhigte Grace überhaupt nicht.
,,Mein Schicksal ? Ich bin achtzehn Jahre alt und wohne in einer kleinen Wohnung am Stadtrand. Das kann nicht mein Schicksal sein !'', Grace wollte nicht schreien, aber sie konnte nicht anders.
,,Das wirst du alles noch verstehen. Aber wir müssen hier weg. Dieser Baum kann uns nicht lange vor dem Spiegel der Königin verbergen und der Jäger kommt auch manchmal hierher in sein altes Haus''
Spiegel der Königin ?


Grace sparte sich die Frage und folgte dem Mann eine kleine Treppe hoch in das kleine oberste Stockwerk der Eiche.
Sie musste sich bücken um nicht zu stoßen.
An der Decke hingen Spinnweben, ein alter verstaubter Tisch stand in der Mitte des Raumes und ein dunkles Tuch verdeckte etwas großes was am Ende des Raumes stand.
Der Mann schaute sie plötzlich an.
,,Dein Haus sieht ganz anders aus als die Häuser in unserer Welt.'', sagte er und grinste.
,,Mein Haus. Sie sind in mein Haus eingebrochen ?''
,,Eingebrochen ? Nein. Deine Vermieterin hat mich reingelassen als ich ihr einen Blumenstrauß überreicht habe und gesagt habe ich wäre John, dein Verlobter und dann habe ich deine Fotos gesehen und konnte dich somit finden.''
Grace konnte nicht glauben was sie da hörte, dieser John war in ihre Wohnung eingedrungen und hatte ihre Fotos begutachtet.
Bevor sie etwas darauf erwidern konnte, hörte sie ein dumpfes Geräusch von unten und wusste an Johns geschocktem Gesichtsausdruck, dass dieses Geräusch nicht gutes bedeuteten konnte.'
,,Wir müssen uns beeilen ! Der Jäger ist da.'', er zerrte das Tuch weg und es erschien ein verstaubter Spiegel mit einem goldenen Ramen.
John tippte mit den Fingerspitzen an den Spiegel, doch nichts geschah.
,,Wie funktioniert das dumme Ding hier ?'', er untersuchte den Spiegel.
Grace hörte Schritte auf der Treppe und rechnete jeden Moment damit, dass der Jäger im Raum stehen würde und sie auch tot in seinem Häuschen liegen würden wie die ganzen Tiere.
,,Beeile dich, er kommt !'', zischte Grace.
John drehte an einem kunstvollen Symbol und der Spiegel fing an zu vibrieren.
Es erschien ein Bild von einem Wald und einem kleinen Häuschen.
,,Los, spring rein !'', er ließ Grace den Vortritt.
Sie sprang in den Spiegel hinein und hatte zuerst Angst, dass sie gegen das Glas prallen würde, doch sie sah plötzlich nur noch Dunkelheit.
Das Bild vom Wald und vom Häuschen rückte immer näher.
Ein klirrendes Geräusch ertönte, sie wusste nicht woher es genau kam.
Ihr wurde schwindelig und schwarz vor Augen.
Plötzlich landete sie auf dem Boden, John lag neben ihr und stand nach wenigen Sekunden stöhnend auf.
,,Wir haben es geschafft, fürs erste. Wir müssen uns beeilen, der Jäger hat mit Sicherheit bemerkt dass sein Spiegel benutzt wurde, schließlich war er ja noch an. Lass uns losgehen.''
,,Moment ! Ich will nach Hause. Was soll das alles überhaupt ? Ich versteh nicht was ich mit der Königin am Hut habe, wieso will sie mich töten ?'', John schaute Grace mit einem Funken Traurigkeit in den Augen an.
,,Ich erkläre es dir, versprochen. Nur lass uns hier lang gehen.''

Jagd auf Grace




Die Königin strich mit den Fingerspitzen über den ovalen, großen Spiegel.
Das Bild des Jägers erschien auf dem Glas.
Er sah gut aus. Er trug einen langen Pelzmantel, hatte längere, dichte dunkelblonde Haare und eiskalte Augen, ohne jegliches Gefühl.
,,Gibt es was neues, Jäger ?'', die Königin trat einen Schritt zurück.
,,Jemand war hier, in meiner Hütte. Sie sind durch den Spiegel in das erste Königreich geflohen. Ich denke es war das Mädchen und sie muss Hilfe gehabt haben.'', er nahm sich die Armbrust.
,,Wieso das Mädchen ? Wieso ist sie nicht tot ? Ich habe jemanden beauftragt sie umzubringen !'',, ihr Gesicht verkrampfte und färbte sich rötlich.
,,Ich habe einen ihrer Männer gefunden. Tot. Er wurde erstochen. Aber keine Sorge, Königin. Ich werde mich höchstpersönlich darum kümmern.''
Wenigstens jemand auf den ich mich verlassen kann. Der Jäger hat mir schon so oft einen Dienst erwiesen und war immer erfolgreich.


Das Bild des Jägers verschwand.
Vielleicht sollte ich noch jemanden schicken, je mehr Menschen nach dem Mädchen suchen, desto schneller ist sie tot.


,,Spiegel. Ruf mir Darren.''
Der Spiegel vibrierte und ein kräftiger Mann mit einem dunklem Gesichtsausdruck erschien auf dem Spiegel.
Er hatte ganz kurzes, braunes Haar und hatte seine grauen Augen zusammengekniffen.
An seinem rechten Hosenbein war ein langes Messer befestigt, was er immer und überall bei sich trug.
,,Was wollen Sie ?'', fragte er mit rauer Stimme.
Im Hintergrund sah die Königin Menschenmengen durcheinander rennen.
Sie schrien und rannten von Soldaten weg die lachend und siegessicher durch die Gegend marschierten.
Mit Lanzen und Äxten scheuchten sie die Bürger durch die Gegend und zündeten ihre Häuser an.
,,Was ist da los ?'', die Königin setzte sich auf einen Stuhl.
Bin ich hier den nur von Inkompetenten umgeben ?


,,Nun. Wie Sie sehen vertreiben ich und meine Männer uns die Zeit. Krieg macht Spaß, vor allem wenn es keine richtigen Gegner gibt.'', er grinste und sah sich sein Werk an.
,,Ich befehle dir sofort in das erste Königreich zurückzukehren. Ich hab dort einen Auftrag für dich.''
,,Ich verzichte.'', er drehte sich um und wollte gehen.
Ich brauche ihn um das Mädchen zu finden.


,,Ich gebe dir die Hälfte des ersten Königreichs. Aber nur wenn deine Kinder oder auch du, es ist mir gleichgültig, eine Person zu mir bringen die sich mit einem meiner Diener im ersten Königreich befindet.''
Darren blieb stehen und lachte, während er sich wieder zur Königin drehte.
,,Ich will keine halben Sachen. Ich will das ganze Königreich, meine liebe Königin !''
,,Gut. Du kriegst das ganze, wenn du mir das Mädchen bringst. Frag deinen Spiegel nach dem Aussehen des Mädchens, damit deine Kinder wissen wen sie zu mir bringen sollen. Leider kann ich dir nur sagen, dass sie sich im ersten Königreich befindet.'', die Königin stand von ihrem Stuhl auf und ging einen Schritt auf den Spiegel zu.
,,Ich werde meinen Kindern diesen Auftrag erteilen, ich muss das dritte Königreich kontrollieren. Aber wehe sie halten ihr Wort nicht und ich stehe am Ende mit leeren Händen da. Dann werde ich persönlich in ihr Schloss marschieren und sie töten !''
Dieser jämmerliche Idiot wagt es mir zu drohen ?
,,Das wird nicht nötig sein.'', Darrens Gesicht verschwand und die Königin blickte in ihr Spiegelbild.
Ich würde dir noch nicht mal ein kleines Feld im ersten Königreich überlassen, du Dummkopf !


Sie nahm einen weißen, schönen Handspiegel in die Hand, der am Rand mit kostbaren Diamanten versehen war.
,,Spieglein, Spieglein in der Hand. Nimm das Mädchen in Augenschein.''
Der Spiegel vibrierte kurz aber es erschien kein Bild.
,,Ich verstehe ihre Sorgen, doch sie ist mir noch verborgen.'', sagte der Spiegel und die Königin musste sich zusammenreißen um den Spiegel nicht gegen die Wand zu schlagen.
Wieso kann ich sie nicht sehen ? Wer verbirgt sie vor mir ?
Ich muss sie finden. Sie ist die Einzige die mir schaden kann.



,,Es gibt zwei Wege, einen müssen wir langgehen.'', John und Grace standen vor zwei Weggabelungen.
John schien zu überlegen welchen Weg sie nehmen sollten, doch für Grace war es sonnenklar für welchen sie sich entscheiden würden.
,,Wir gehen da lang, verstanden ?, Grace zeigte in Richtung des linken Weges.
Ein normaler Waldweg, Vögel zwitscherten, es war freundlich und hell und die Bäume waren mit saftigen Blättern versehen.
,,Nein, wir nehmen den rechten !'', John ging schon voraus, doch Grace hielt ihn zurück.
,,Bist du den von allen guten Geistern verlassen ? Schau dir diesen Weg an, den könnte man gleich den Weg in die Hölle oder den Weg des Todes nennen !''
Auf der anderen Seite donnerte und blitzte es. Raben umkreisten die kahlen Bäume, deren dünne, brüchige Äste bis in den Himmel zu ragen schienen.
Der Himmel war in einem rotschwarz gefärbt und sah durch den Donner und Blitz noch furchterregender aus.
,,Doch wir gehen hier lang !'', John sah Grace fest an und versuchte sie dazu zu überreden den weg zu nehmen.
,,Nur Verrückte würden hier lang gehen !'', rief Grace und ging einen Schritt zurück.
,,Das ist es ja. Falls der Jäger uns schon auf den Fersen ist, wird er eher links gehen ! Also ich gehe lieber hier lang als dass ein Pfeil des Jägers mein Herz durchbohrt, meine liebe.'', er ging an ihr vorbei, fest entschlossen dieses Weg zu gehen.
,,Warte doch ! Ich komme mit.'', sie lief ihm nach und wich ihm nicht von der Seite, dieser Ort war einfach nur grausig.
Die Äste der Bäume schienen nach Grace greifen zu wollen. Einmal blieb sie an einem hängen und fing fast an zu schreien.
Die Geräusche die sie hörte ließen ihr das Blut in den Adern gefrieren.
Das Krähen der Raben war noch das harmloseste.
Sie hörte einige Geräusche die sie sonst noch nie gehört hatte, eine Mischung aus dem Heulen von Wölfen und dem Gekreische wilder Tiere.
,,Diese Geräusche sind hier normal, schließlich ist dies ein Zauberwald.'', sagte John als er Grace ängstliche Miene entdeckte.
Der Weg war erdig und kräfteraubend. Überall waren Dornen und einmal liefen die beiden an einer großen Skulptur eines Mannes vorbei, die beschmiert mit Graffiti war.
,,Trolle.'', sagte John als wäre dies das normalste der Welt. ,,Sie beschmieren wirklich alles, wenn wir Pech haben lungern sie hier irgendwo und warten auf Menschen wie uns. Trolle sind wirklich grausame Wesen, denen möchte niemand alleine begegnen.'', er räumte mit seinen Händen ein paar Äste zur Seite damit sie leichter vorbeigehen konnten.
Der Himmel schien immer bedrohlicher je tiefer sie in den Wald hinein gingen.
,,Wo gehen wir überhaupt hin ? Ich will wieder in meine Welt !'', zischte Grace und schaute auf ihre Beine herunter die durch die Dornen schon einige Kratzer hatten.
,,Ehrlich gesagt, weiß ich es nicht. Du kannst nicht wieder zurück, solange dich die Königin tot sehen will. Wenn du zurückzukehren würdest, würde sie mit Sicherheit noch so einen Barbar wie diesen Mann der dich im Wald angefallen hat schicken.''
Plötzlich hörten sie Geräusche, Hundegebell und laute Stimmen.
,,Lauf !'', rief John, packte Grace am Arm und rannte los.
Grace wusste nicht genau was los war, aber dass es nichts gutes war konnte sie sich denken.
Sie rannten eine Böschung hinunter und einen Moment lang dachte Grace sie würde stolpern und herunter purzeln, aber sie konnte noch ihr Gleichgewicht halten und weiter rennen.
Das Kläffen der Hunde schien hinter ihnen immer lauter zu werden.
,,Sie kriegen uns !'', rief Grace und spürte wie ihr die Puste ausging.

Noah lief mit seinem Bruder und seiner Schwester die Böschung runter.
,,Die Hunde haben ihre Spur aufgenommen, das Pack kriegen wir schon !'', rief er und rannte weiter. An der rechten Hand hielt er zwei mächtige Hunde an der Leine welche knurrend und bellend in die eine Richtung liefen.
,,Wir sind bald schon die Herrscher des ersten Königreichs'', rief Alice, die jüngste und lachte laut auf.
Der älteste Sohn Tony lief voran und hielt einen noch größeren Hund als Noah an der Leine, der ungeheuer wild war. Doch Tony hielt ihn kontrolliert an der Hand und schaute ernst nach oben.
Der Himmel war fast schwarz und sehr bewölkt.
,,Wenn es anfängt zu regnen, verlieren wir ihre Spur.'', sagte er ernst und beschleunigte seine Schritte.
,,Ein bisschen Regen macht uns schon nichts aus, Tony.'', rief Noah und beschleunigte seine Schritte ebenfalls.
,,Dieser Regen hier ist anders. Es schüttet wie aus Kübeln oder hagelt sogar und die Blitze entflammen die Bäume. Ich habe das einmal miterlebt, dass ist ziemlich gefährlich zu dieser Zeit im Wald zu sein. Und den Trollen möchte ich auch nicht gerne begegnen, obwohl die wohl in ihren Hütten bleiben, wenn es ein Unwetter geben wird.'', er schaute erneut nach oben in den Himmel und begutachtete ihn kurz beim Laufen.
,,Wenn wir sie nicht töten, wird sie dieser Wald hier töten.'', sagte Tony kaum hörbar. ,,Falls wir sie ihn zehn Minuten nicht finden, kehren wir zurück. Verstanden ?''
Der Wind wurde stärker, einige Äste brachen ab und wirbelten im Wind, die Raben hatten sich zurückgezogen und waren nicht mehr am Himmel zu sehen.
Wie Tony es prophezeit hatte, fing es an wie aus Kübeln zu regnen.
Alice schaute nach oben und sah den ersten Blitz.
,,Vater wird nicht zufrieden sein, wenn wir ohne das Mädchen zurückkehren.'', sagte sie und ging weiter hinter ihren Brüdern her.
,,Ah, komm. Unser Vater lässt uns dauernd die Drecksarbeit machen. Er lässt es sich gut gehen im dritten Königreich und terrorisiert dort die Bürger und wir laufen durch Zauberwälder und riskieren es von einem Blitz erschlagen zu werden.'', zischte Noah und kickte einen kleinen Stein zur Seite.
Die Hunde knurrten aber das war Noah egal.
,,Dauernd müssen wir machen was er will, aber hat er sich nur einmal bedankt oder uns ein gutes Wort gesagt ?''
Der Regen wurde immer stärker, zu hageln begann es dann auch noch.
Die Hagelkörner waren so groß wie Kieselsteine und fielen auf die drei herab.
,,Die Hunde haben die Spur verloren. Wir kehren um, das Unwetter ist zu stark.''
Es bildeten sich riesige Pfützen, die Hagelkörner lagen überall am Boden und Äste flogen durch die Luft.
,,Keine Sorge. Euch kriegen wir noch.'', zischte Alice und trat mit ihren Brüdern den Rückweg aus dem Zauberwald an.


So gut wie tot




Der Jäger saß in einer verlassen Hütte und hatte auf das Ende des Unwetters gewartet.
Die Kinder sind ja genauso dumm wie deren Vater. Nun ja. Sie wissen nun mal nicht viel vom Wald.


Das Unwetter im Zauberland dauerte meist zwei Stunden und hörte früh am Abend auf.
Er hatte die Kinder von Darren in seinem Spiegel gesehen, den er von nun an immer bei sich trug, falls die Königin mit ihm sprechen wollte.
Schade dass die drei in keine Bärenfalle getappt sind. Äußerst schade.


Langsam stand er vom Stuhl auf und löschte das Kaminfeuer. Ein Blick aus dem Fenster verriet ihm, dass das Unwetter nun vorbei war.
Nur noch ein paar Regentropfen liefen die Scheibe entlang.
Mich würde es auch interessieren wieso ich das Mädchen nicht im Spiegel sehen kann. Wer verbirgt sie ? Ich werde sie auch so finden.


Plötzlich schlug Dalyan der Zwerg, der Besitzer der Hütte die Tür auf. Er war wohl von seiner Reise nach Maytown zurückgekehrt.
,,Um Gottes Willen. Jägermann. Bitte tun sie mir nichts ! Sie dürfen solange bleiben wie sie wollen !'', der Zwerg hatte die Hände gefaltet und sank auf die Knie.
,,Es liegt ganz bei dir Dalyan. Hast du auf deinem Weg hierher ein Mädchen mit langen braunen Haaren in Begleitung eines Jungen gesehen ?'', der Jäger packte den kleinen Zwerg am Kragen und hob ihn hoch.
,,Ich.. Ich.. Ja ! Sie sind mir entgegen gekommen als ich nach Hause geritten bin. Sie haben mir erzählt, dass sie sich in einer Bärenhöhle versteckt hätten, sie wissen schon wegen dem Unwetter und sie haben nach dem Weg nach Maytown gefragt !'', stotterte der Zwerg und starrte den Jäger mit ängstlichen Augen an.
,,Gut. Dalyan. Da hast du noch mal Glück gehabt, mein Freund.'', erließ den Zwerg auf den Boden fallen und marschierte zur Tür.
Er nahm seine Armbrust in die rechte Hand und stieß die Tür auf.
Die feuchte, kühle Luft kam ihm entgegen.
Auf nach Maytown !



Grace und John hatten das Unwetter ohne schwere Schäden überlebt.
John hatte eine leere Bärenhöhle gefunden, in die sich die beiden zurückzogen und auf das Ende des Regens warteten.
Sie marschierten schon ungefähr eine Stunde. Grace Beine taten weh und sie wollte am liebsten auf der Stelle umfallen und einschlafen, um danach aus diesem Traum aufzuwachen.
Und sie hatte so großen Hunger, sie hatte noch gar nichts gegessen, seitdem sie auf dieser verhexten Reise war.
Vielleicht sind diese Pilze ja essbar wenn man sie kocht.


Sie riss einen braunen, schrumpeligen Pilz aus dem Boden, doch zu Grace' Erstaunen hatte dieser ein Gesicht. Ein verschrumpeltes Gesicht, dass das eines Opas ähnelte.
,,Bist du noch ganz dicht in deiner Birne ?'', brüllte der Pilz, dessen Stimme sich auch alt anhörte.
Grace wurde rot und brachte nur ein leises ,,Tut mir Leid.'' zustande.
,,Ja, mir tut es auch leid, dass du mich aus dem Boden gerissen hast. Wie wäre es wenn man dir einfach deine Beinchen raus reißen würde ? Weißt du wie lange es dauert bis ich wieder anwachse ?'', schimpfte der kleine Pilz und bewegte seinen Kopf hin und her.
Grace war beschämt und drückte den Pilz wieder dahin zurück, wo er früher stand.
,,Natürlich, natürlich ! Jetzt ist es auch zu spät.'', schimpfte er weiter.
Auch als Grace weiterging, rief der Pilz ihr noch etwas hinterher.
,,Diese Menschen. Immer das gleiche mit ihnen !''
John hat zum Glück nichts bemerkt. Bald überrascht mich gar nichts mehr an dieser Welt.


Als er zurückschaute, lief Grace hinter ihm her und tat so als ob nichts passiert wäre.
,,Siehst du das Wasser dort ?'', er zeigte auf einen Sumpf. ,,Das darfst du nicht trinken. Es macht dich schläfrig und wenn du in diesem Wald einschläfst bist du verloren.''
Grace nickte, aber auch ohne Johns Warnung hätte sie mit Sicherheit nichts das Wasser aus diesem Sumpf getrunken.
Ich mache mir eher Sorgen, wie viele Bakterien in diesem Wasser drin sind.


Plötzlich schossen einige Vögel aus den Bäumen und kreischten wild umher.
John blieb abrupt stehen und beobachtete das Szenario am Himmel.
Grace starrte auch nach oben.
,,Der Jäger. Er holt uns ein ! Wir müssen uns verstecken.''
Grace überkam Panik. Der Jäger, war hier ?
Sie musste sofort an den Baum denken, die ganzen Tierkadaver und das ganze Blut.
Dieser Mann wird uns ohne mit der Wimper zu zucken umbringen.


,,Der Jägermann braucht Spuren. Er kann uns nicht wittern wie die Hunde. Wir werden uns hier verstecken.''
John brauchte eine halbe Stunde um Grace in einem flachen Erdloch mit Laub und Erde zu tarnen.
,,Gut. Ich glaube besser geht es nicht.'', sagte er sah nur noch Grace' grüne, ängstliche Augen durch die Blätter. ,,Ich werde ihn auf eine falsche Fährte locken, nach einer Stunde komm ich wieder, keine Angst.''
Davor hatte er noch die Umgebung überprüft. Keine Fußabdrücke oder sonstige Spuren, die den Jäger auf Grace' Versteck aufmerksam machen konnten.
Dann hinterließ er ein paar Meter weiter eine Haarsträhne von sich, die selbst der dümmste Jäger nicht übersehen konnte.

Grace Nase kitzelte. Das Laub roch nach Herbst.
Diese Sporen hatten ihr schon zu schaffen gemacht, als sie den Zauberwald betreten hatte.
Sie glaubte allergisch zu sein und gerade jetzt schien es besonders schlimm zu sein.
Grace versuchte flach zu atmen, damit sie nicht niesen musste.
Kurz überlegte sie zu schlafen, aber zu groß war die Angst zu schnarchen oder sich zu bewegen.
Sie nahm nur noch das Rascheln des Laubes wahr.
Dazu stieg noch die Angst, dass der Jäger sie finden würde.
Grace versuchte etwas zu erkennen, die Blätter verdeckten ihre Sicht nur teilweise.
Plötzlich konnte sie etwas durch das Laub erkennen. Ein großgewachsener Mann mit einem Hut und längeren Haaren erschien in ihrem Blickfeld.
Sie versuchte den Atem anzuhalten um keine Geräusche von sich zu geben.
Es war wirklich schwer in diesem Moment die Nerven zu behalten.
Bitte. Bitte. Lass ihn vorbeigehen.


Ihre Augen brannten fürchterlich und der Drang zu Niesen wurde schlimmer.
Der Jägermann blieb stehen und sah sich das Waldstück genau an.
Für einen kurzen Moment stellte sie sich vor wie er in ihre Richtung gehen und auf ihr stehen bleiben würde.
Plötzlich hielt er in einer Bewegung inne und schaute in ihre Richtung.
Ein Stück ihres Schuhs lugte aus dem Laub hervor.
Nein. Ich wusste dass so etwas passieren würde.


Aber er ging an ihr vorbei und das Rascheln der Blätter verriet ihr, dass er womöglich tiefer in den Wald hinein ging.
Sie war in Sicherheit. Erleichtert holte sie Luft und riss danach vor Schreck ihre Augen auf.
Sie spürte wie das Niesen siegte und sie es nicht mehr zurückhalten konnte.
Das Niesen klang wie gewaltige Explosion.
Es zerfetzte die Stille in kleine Fetzen und Grace konnte das Gekreische der Vögel hören.
Nun ist alles vorbei. Lauf !


Hektisch setzte sie sich auf und hastete den Weg entlang.
Sie rannte schweigend und voller Angst.
Er wird mich kriegen.


Sie fühlte sich zehnmal so schwer und spürte wie die Luft aus ihren Lungen entwich.
Plötzlich zog etwas an ihrem Bein. Ihr ganzes Blut wich vor Schreck aus ihrem Gesicht.
Mit voller Wucht wurde ihr Bein nach oben gezogen und sie taumelte hilflos in der Luft.
Eine Falle ! Ich bin in eine Falle getappt !


Sie starrte hinauf und sah den Jäger, der neben ihr stand und lächelte.
Mit einer schnellen Bewegung schnitt er das Seil durch ehe Grace sich versah lag sie schon auf dem Boden.
Sie wollte wegkrabbeln, spürte aber einen furchtbaren Schmerz an ihrem Hinterkopf.
Der Jäger hatte Grace an ihren Haaren gepackt und zerrte sie mit sich.
Ich bin so gut wie tot.




Unbewaffnet




Darren marschierte durch ein kleines Dorf namens Oakvillage.
Er hatte sich doch dazu entschieden das dritte Königreich zu verlassen, und sich sein zukünftiges Reich, das erste Königreich anzusehen.
Er sah über seine Schulter. Seine Soldaten traten gegen die Türen der Häuser, raubten sie aus und hetzten ihre riesigen Hunde auf Menschen.
Ein bisschen Unterhaltung am Abend.


Samuel Stone, ein kleiner Wichtigtuer eilte zu Darren und musterte ihn.
,,Sie haben nicht das Recht, hier in der Gegend Häuser zu zerstören und Bürger zu belästigen, Mister.''
,,Halt die Klappe.'', gab Darren zurück und ging an dem Mann, der halb so dünn aussah wie er vorbei.
Dieser kleine Wichtigtuer braucht sich gar nicht einzumischen.


Das hätte Samuel zum Schweigen bringen sollen, doch dieser war zu stur um nachzugeben oder zu beschränkt um dies als eine Warnung anzusehen.
Mit piepsiger Stimme fuhr er fort :,, Verlassen sie diese Stadt, Mister. Sofort ! Sonst sehe ich mich gezwungen, sie aufhalten zu müssen.''
Soll das ein schlechter Scherz sein ? Dieser kleine Dummkopf will mich aufhalten ?
Der soll mal hinter mich gucken. Sogar alleine würde ich mit diesem Unterbelichteten fertig werden.


Mit einem schnellen Schlag auf die Nase schlug Darren Samuel nieder und dieser brach jetzt schon bewusstlos zusammen.
Aufhalten, ja ? Wenn das der einzige Widerstand von Oakvillage ist, dann wird das hier ein sehr langweiliger Zeitvertreib.


Plötzlich fiel sein Blick auf die Vorbereitungen eines Dorffestes.
Überall hingen Girlanden, Flaggen des ersten Königreichs, Menschen hatten sich um eine Art Thron versammelt und jubelten in der Menge und er entdeckte einen älteren Mann, der etwas dicker war und einen Schnurrbart hatte.
,,Der neue Bürgermeister !'', schrien die Bürger und warfen ihre Arme in die Höhe.
Als die Bürger jedoch Darren sahen, verstummten ihre Freudenschreie und ihre Arme sanken.
Sie schauten ihn voller Entsetzen an, als hätte er etwas schreckliches getan.
Darren grinste selbstgefällig und ging zum Podest.
Für ein paar Sekunden verharrte er davor und hörte hinter sich unterdrücktes Protestgemurmel.
Diese Narren.


Langsam ging er die Stufen hinauf und nahm mit einem selbstgefälligen Grinsen auf dem Thron Platz.
,,Ich glaube ich bin ab jetzt euer Bürgermeister !'', rief er lachend, während seine Soldaten Leute durch die Gegend schubsten.
Das sollte der Königin zu denken geben. Wenn sie ihr Versprechen nicht hält und mir das erste Königreich nicht überlässt, wenn meine Kinder das Mädchen gefunden haben, werde ich alles zerstören was mir in den Weg gelangt.


Er warf seinen Kopf zurück und lachte grausam.

Die Königin stand vor ihrem magischen Spiegel.
,,Zeig mir wo Darren sich aufhält.'', sagte sie und trat einen Schritt näher.
Als sie ihn auf den Thron erblickte, konnte sie ihren Augen kaum trauen.
Will er mich mit so etwas provozieren. Der wird schon sehen mit wem er sich angelegt hat.


,,Ruf ihn, ich will mit ihm sprechen !'' rief sie zornig und packte den Spiegel.
,,Er weigert sich mit uns zu sprechen, Königin.''
Sie entspannte sich wieder und lächelte geheimnisvoll.
,,Sag ihm seine Kinder sind tot !''
Der Spiegel vibrierte und flackerte.
Plötzlich erschien das Spiegelbild von Darren.
Ihm Hintergrund prügelten sich seine Soldaten mit Bürgern und zerstörten die Girlanden und Fahnen.
Durch den Rauch, der durch die brennenden Häuser entstand konnte sie kaum etwas erkennen.
,,Tot ? Sie sind tot ?'', brüllte Darren in den Spiegel.
,,Sie werden tot sein, wenn du einem Treffen mit mir nicht zustimmst !''
Vor Wut rammte Darren seine Faust in den Spiegel und schrie : Du Hexe ! Wenn du ihnen etwas tust werde ich dir die Kehle aufschlitzen !''
,,Gut. Wir treffen uns morgen früh in dem Obstgarten im Süden Meltowns. Komm alleine und unbewaffnet, sonst werde ich deinen Kindern eigenhändig die Kehle aufschlitzen.''
Mit einer schnellen Handbewegung scheuchte sie Darrens Bild weg.
Er ist einfach nur dumm. Gut, wenn man endlich wieder die Fäden in der Hand hält.



Es war ein schöner, sonniger Tag im Obstgarten in Meltown.
Die Bäume trugen schöne Früchte. Birnen, Äpfel und Pfirsiche wuchsen und waren schon reif und fest.
In Meltown sind Menschen wie wir keinesfalls willkommen.


Er schaute hinter sich. Eine Truppe bewaffneter Soldaten folgten ihn in den Obstgarten.
,,Versteckt euch. Die Königin darf euch nicht sehen. Wir werden ihr ein Willkommen bereiten was sie niemals vergessen wird.'', er lachte bösartig und nahm sich einen roten, großen Apfel und biss genussvoll hinein.
Noch eine Stunde bis die Königin hier sein müsste.
Die Truppen versteckten sich hinter den Bäumen und ernteten dabei ein paar Früchte. Sie waren wohlgenährt und warteten auf die Ankunft der Königin.
Bald wird das Königreich mein sein. Schon bald.



Die Königin musste grinsen als sie Darren sah.
Er kam ihr entgegen und sie ihm.
,,Ich hab mein Versprechen gehalten. Ich bin unbewaffnet.'', rief er und grinste bösartig.
,,Genau wie ich.'', sagte sie und lächelte ihn an.
,,Also wo sind meine Kinder ?'', fragte er und sah sie ernst an.
Er ist wirklich so dumm wie ich dachte.


,,Keine Ahnung. Es war nur eine Ausrede, damit du dich mit mir triffst.''
Darren gab den Soldaten ein Handzeichen und sie stürmten alle auf einmal aus ihren Verstecken.
,,Dann muss ich Sie umbringen.'', zischte er.
,,Du hast doch nicht wirklich gedacht, dass ich dir auch nur eins der drei Königreiche überlasse. So einer wie du könnte niemals so eines kontrollieren.
Du bist der erste Stein auf meinem Weg, den ich wegräumen werde Darren und dann folgt das Mädchen.''
Alle Soldaten umkreisten die Königin, ihre Äxte und Messer funkelten in der Sonne.
,,Damit hätten Sie nicht gerechnet, liebe Königin oder ? Ich war schon vor einer Stunde mit meinen Männern hier. Ich habe Sie durchschaut.'', brüstete er sich und zückte eine messerscharfe Waffe.
,,Deine Intelligenz ist beeindruckend, Darren. Wärt ihr schon vor zwei Stunden hier gewesen hättet wir uns vielleicht getroffen und du hättest gesehen wie ich das ganze Obst vergiftet habe.''
Ihre Lippen verzogen sich zu einem tückischen Grinsen.
Ein paar Sekunden später fingen alle Soldaten an zu würgen und sich an die Kehle zu fassen.
Dann hustete und krümmte sich.
Seine Soldaten lagen bereits auf dem Boden und starben.
Nur Darren stand noch und griff sich an die Kehle.
Er ging auf die Knie und kämpfte um Luft.
,,Das ist das Problem Darren wenn man zu viel will, irgendwann bleibt es einem im Halse stecken.'', sie nahm einen Apfel und stieß ihn in Darrens offenen Mund.


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Tag der Veröffentlichung: 28.05.2012

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