Ein Film, der im Fernsehen bereits sehr viel Lob erhielt und mit hervorragenden Darsteller, z.B. Liv Ullmann, besetzt und zusätzlich noch als „Oskar verdächtig“ eingestuft wurde, läuft zurzeit in unseren Kinos an.
Ich habe ihn mir angesehen und kann kaum begreifen, dass es derart gewissenlose Menschen in der DDR gab, die unschuldige Kinder für ihre Machenschaften ausbildeten. Von diesen Verbrechen der damaligen DDR und den aktiven STASI Mitarbeitern hatte ich bis heute noch nichts gehört.
Liv Ullmann als alte Frau, die sie ja mittlerweile auch ist, hatte diese Rolle ganz bewusst angenommen, da sie sich mit dem Thema der verfemten Norwegerinnen, die sich im Krieg in deutsche Soldaten verliebten und auch noch schwanger wurden, auseinandergesetzt hatte und wollte dieses Tabu und seine Folgen deutlich den Tätern, von denen sicher noch etliche unter uns leben, vor Augen führen.
Der bedrückende Film stellte die genaue Fortsetzung der NAZI Herrschaft durch die damalige DDR in ihrer ganzen Brutalität und Menschenverachtung innerhalb des kommunistischen Regimes und seiner STASI–Mitarbeiter dar.
Missbrauch an vielen Kindern norwegische Frauen, die sich während es Krieges in einen deutschen Soldaten verliebt hatten und ein Kind erwarteten, den Mann aber nicht heiraten konnten, da der Umgang mit dem Feind Bestrafung nach sich zog, nicht so bei den NAZIS , die erst einmal als freundliche Helfer auf den Plan traten.
Da diese Kinder dem arischen Menschenbild sehr entgegenkamen, wurde den Norwegerinnen von den NAZIS angeboten, ihr Kind in einem Lebensborn- Haus zu entbinden. Weil sie in ihrem Land Repressalien befürchteten und daher das Neugeborene nicht gleich mitnehmen wollten, konnten diese Kinder entweder in einem deutschen Kinderheim oder bei einer deutschen Pflegefamilie untergebracht werden.
Die norwegischen Mütter wurden nach Kriegsende mit Schimpf und Schande von den Norwegern bedacht. In ihrer Heimat gab es für sie erst einmal für einige Jahre Lagerhaft. Da viele der Soldaten, die sie einst geliebt und geschwängert hatten, selber tot, vermisst oder für viele Jahre in russischer Gefangenschaft verschwanden, konnten die Frauen nie mehr die Väter ihrer Kinder wiedersehen oder zurückerwarten. So war es nicht verwunderlich, dass diese Mütter verzagt und ohne Aussicht auf Erfolg, die Rückgabe ihrer Kinder nie dringend anmahnten!
Diese Kinder, die das Pech hatten in einem ostdeutschen Heim untergebracht worden zu sein, blieben in der DDR und wurden ganz im Sinne der Partei erzogen.
Soweit war das noch zu begreifen.
Doch diese Bonzen brachten es dann fertig, dass sie die Kinder nach ihrer Schulzeit ganz für das Regime „weiter bildeten“. Die mittlerweile Jugendlichen wurden zu perfekten Spionen geformt und glühende Verfechter der krankhaften Machenschaften der DDR.
Als solche wurde ihnen erst dann ihre tatsächliche Herkunft erklärt und entsprechend ihrem Einsatz in Norwegen zur Industriespionage mit ihrer angeblichen „wahren“ Mutter zusammengeführt. In Norwegen erhielten die Mütter erstmalig die Nachricht, dass „ihr Kind“ noch lebe und ihnen nun zurückgegeben würde, da „endlich die Herkunft des Kindes, dank der mühevollen Arbeit der entsprechenden Organe der DDR, nun erst aufgeklärt werden konnte“ !!! Das nach ungefähr 20 Jahren!!!
Die benachrichtigten Mütter glaubten tatsächlich ihr Kind wiederzusehen. Auch das war nicht der Fall. Die STASI hatte die Personalakten so gefälscht, dass die Mütter, die ihr Kind ja nur als Säugling gesehen und nie ein weiteres Lebenszeichen erhalten hatten, ihre erwachsenen Kinder verschämt und heimlich in die Arme schlossen.
Welche Verbrechen diese indoktrinierten jungen Menschen dann tatsächlich begehen mussten und dabei immer weiter unter Beobachtung der Genossen der DDR zu agieren hatten, davon erzählt dieser Film.
Hinzu kommt noch, dass nach der Wende erst klar gestellt werden konnte, dass viele dieser jungen Menschen nicht ihren tatsächlichen Müttern zugeführt worden waren. Weitere tragische Schicksalsschläge löste dieses Lügengespinnst zusätzlich aus.
Die Unterlagen der damaligen norwegischen Kinder wurden exakt geführt und erst nach der Wende einsehbar. Davon hatte die BRD vorher keine Ahnung, wie auch?!
Die Aufdeckung dieser Machenschaften sollte nach der Wende dann dazu führen, dass, wie stets, Deutschland eine entsprechende Wiedergutmachung zu zahlen habe!!!
Im Nachspann war zu lesen: die genaue Aufklärung sei noch nicht abgeschlossen!!!
Hoffentlich sehen diesen Film in seiner ganzen Tragik vor allem die an, die da noch immer meinen, so schlecht war es zu DDR-Zeiten nicht!
Ich hatte von diesem unglaublichen Schicksal der norwegischen Mütter und ihrer Kinder nach dem Krieg in der DDR noch nie etwas gehört, wohl war mir bekannt, dass norwegische Frauen für die Norweger nach dem Krieg tabu waren.
Doch das hier ist ein weiteres grauenhaftes Kapitel des gewissenlosen Regimes DDR und ihrer STASI – Zu- u. Mitarbeiter.
Die Frauen, die sich im Krieg mit deutschen Soldaten „einließen“, das war ein Tabu-Thema in Norwegen. Soweit geht mein Verständnis gerade noch. Jedoch die Schäden, die dann durch die DDR-Spionage, betrieben in geradezu perverser Form ausgeführt, ließen Norwegen, 40 Jahre nach dem Krieg, noch immer schweigen!!???
Diese Aufdeckungen hätte die ganze Welt längst erfahren müssen! Den Tätern und ihren perfiden Gedankengängen mit diesen Kindern umzugehen, das war die Fortsetzung der teuflischen Gewissenlosigkeit des ehemaligen NAZI – Verbrecher.
Texte: Annelie Heyer
Tag der Veröffentlichung: 24.10.2013
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Allen norwegischen Müttern und ihren Kindern, die durch Hitlers Krieg und
den unvorstellbaren Grausamkeiten, die sie anschließend durch das DDR Regime und seine STASI Mitarbeiter erlitten haben.