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Gott ist ein Hellseher

Nur etwas spazieren gehen, mehr wollte ich nicht. So ging ich auf einem Weg, der mich mitten durch blühende Wiesen führte. Ich bin Schriftsteller, deshalb hatte ich, zum Glück, mein kleines Diktiergerät dabei. Zwei Meter vor mir liefen nämlich ein Mann und ein etwa fünf Jahre alter Junge.
Die Sonne wärmte die Natur, der erste Mai war wunderschönster Frühling. Mein Herz war weit offen, mein Denken stand auf Input.
Vögel zwitscherten, Schmetterlinge eilten von Blüte zu Blüte.
Ein hervorragender Tag. Und der letzte in meinem alten Leben.
Denn ich wurde Zeuge eines tief berührenden Gesprächs der beiden Wanderer vor mir, Vater und Sohn, Freund und Freund, Lehrer und Schüler.

Du, Papa, wohnt Gott da oben, in den Wolken?

Nein, er wohnt in deinem Herzen.

In meinem Herzen, ehrlich?

Ja, noch wohnt er da.

Aber was tut er da? Und wohnt er auch bei dir?

Er ist die Liebe in dir. Er passt auf dich auf. Ich bin sicher, er zeigt dir deinen Weg.

Meinen Weg? Den gehe ich doch mit dir?
Er führt auch mich.

Also weißt du gar nicht, wo wir hingehen?

Doch, natürlich, aber ich weiß noch nicht, was morgen sein wird, Gott jedoch weiß es schon.

Also ist er ein Hellseher, so wie Mama.

Wie Mama? Wie kommst du darauf?

Ja! Mama hat gestern gesagt, wenn du morgen mit Papa wandern gehst, habt ihr schönes Wetter.

Sohn, Mama hat den Wetterbericht gesehen. Die können das Wetter drei Tage voraus sagen.

Und das wissen sie von Gott?

Das wissen die durch ihre Computer und Satelliten.

Was ist ein Satellit?

Ein technisches Gerät, welches im Weltraum die Erde umkreist. Es beobachtet die Wolken und sendet Daten an die Computer der Wetterdienste.

Aha.

Schweigen.

Macht denn nicht Gott das Wetter? Dann könnten die doch einfach Gott danach fragen.
Gott hat all das erschaffen, aber ich denke nicht, dass er das Wetter bestimmt.

Was bestimmt er denn?

Er bestimmt nichts, er lässt uns selber bestimmen.

Aber bei uns bestimmst immer du. Und manchmal Mama. Und Heike aus dem Kindergarten. Nadine will auch immer bestimmen, aber Klaus zieht sie oft an den Haaren. Ich mag Klaus nicht.

Vielleicht könntet ihr Freunde sein wenn ihr euch näher kennenlernen würdet?

Erbost sah der Junge seinen Vater an.

Mit Klaus? Papa, der ist voll doof! Der will immer jeden verhauen. Wenn Heike nicht aufpasst, spuckt er, und zieht die anderen Mädchen an den Haaren. Klaus ist blöd!

Gott liebt auch Klaus.

Dann hat Gott einen Vogel. Den kann man doch nicht lieben!

Gott liebt alle Menschen. Auch Klaus, denke ich.

Liebt er auch mich?

Dich ganz besonders.

Also liebt er mich, und Klaus?

Bestimmt.

Das verstehe ich nicht.

Warum?

Na, ich bin doch ein Guter. Oder? Und Klaus ist ein Böser.

Klaus muss kein Böser sein. Er ist noch sehr jung und kann sich noch ändern. Das ist ja gerade die Chance jedes Menschen, dass er sich ändern kann.

Ich will mich nicht ändern, und Mama und du, auch nicht. Klaus soll sich ändern, sonst hau ich dem vielleicht mal eine runter!

Das wirst du nicht tun. Dann wärst du ja genauso wie er.

Schweigen

Aber wenn er mich ärgert…

Dann sag ihm: Du kannst mich nicht ärgern, ich habe es dir nicht erlaubt.

Hä?

Such zuerst mal das Gute in den Menschen. Hat Klaus denn nur schlechte Seiten?


Er kann schön singen, und manchmal hilft er das Obst auszuteilen.

Siehst du?

Aber oft ist er böse, und Heike schimpft.

Ich schimpfe auch manchmal mit dir, bist du deswegen böse?

Nein!

Niemand ist von Geburt an böse. aber es kommt vor, dass manchen das Leben übel mitspielt. Dann kann man schon böse werden. Aber bedenke: Alle Menschen waren mal unschuldige, putzige Babies.

Und alle kommen von Gott?

Ja.

Gott macht die Menschen?

Ja.

Und er liebt sie alle, auch Klaus?

Ja.

Obwohl er weiß, dass auch Böse dabei sind?

Er mag es, wenn Menschen vom Bösen zum Guten kommen.
Ach Papa, das geht doch gar nicht.

Der Junge rempelte seinen Vater an.

Gott hat jeden Menschen Liebe ins Herz gegeben. Was wir daraus machen bleibt uns überlassen. Denke nach, erkenne die Liebe in dir, und schon hat das Böse keine Chance mehr.

Ja, Papa.

Das Kind kickte einen Stein ins Gras.

Papa, das hat Gott aber gut gemacht.

Sehr gut sogar, sehr gut.

Du liebst mich, Mama liebt mich auch. Gott liebt mich auch, also kann ich vielleicht auch Klaus lieben.

Ich sehe, du hast es begriffen.


Aber warum reden du und Mama dann oft so komisch über andere Leute, habt ihr es denn nicht begriffen?

Wenn man älter wird vergisst man manchmal die Liebe.

Aber das dürft ihr nicht. Ihr wärt dann ja wie Klaus.

Klaus hat die Liebe nicht vergessen. Er muss sie erstmal finden.

Habe ich sie schon gefunden?
Ja, mein Sohn, ich denke schon.

Juhuuu!

Er hüpfte an seinem Papa hoch, der ihn dann hochhob und in den Arm nahm.

Du Papa, wenn Gott das alles so toll gemacht hat, dann muss er doch ein Hellseher sein.

Warum?

Weil er gesehen hat, dass wir alle Liebe brauchen. Und er hat gesehen, dass Böse gut werden können, wenn sie die Liebe entdecken.

Ja. Und wehe, einer kapiert das nicht.

Was dann?

Dann hat er das Schönste im Leben verpasst.

Was?

Die Liebe.

Oje, der Arme, das wäre schlimm, nicht wahr?

Die Beiden bogen in einen anderen Weg ein. Ich dachte nach. Die Liebe. Hatte ich sie? Klar, ich liebte meine Freundin, meine Eltern und Geschwister. Aber liebte ich meinen Nächsten wie mich selbst?
Schlagartig wurde ich mir bewusst, dass dies nicht so war.
Oh Gott, verzeih mir. Seit diesem Tag hat mein Leben sich verändert.
Die Beiden sind ständig in meinen Gedanken. Und ich zog für mich meine Lehre daraus. Mache du das auch. Dein Leben wird schöner.


Michael


Als Petra aus dem Arbeitsamt heraus auf die Straße trat, schlug ihr eine Mischung aus lautem
Straßenlärm und stinkenden Abgasen entgegen.
Wieder nichts, dachte sie.
"So ein Mist!", sagte sie laut, doch von den vorbeieilenden Menschen beachtete sie niemand.
Petra schlug den Kragen ihrer Jacke hoch und machte sich auf den Weg zur Bushaltestelle. Sie wollte jetzt nur noch heim, sich in ihrem Zimmer einschließen und Musik hören. Und, wenn es sein sollte, ein wenig weinen.
Seit neun Monaten war sie jetzt schon ohne Arbeit, dutzendmal umsonst auf dem Arbeitsamt, dutzende Absagen, die Ihr langsam jede Hoffnung nahmen.
Braucht denn niemand eine gute Sekretärin? ging es ihr durch den Kopf. Aber auch keine andere Tätigkeit hatte man ihr bisher anbieten können.
Sie erreichte die Haltestelle und hatte Glück: nach drei Minuten kam der Bus, und sie stieg ein. Gedankenverloren gab sie dem Fahrer Geld für eine Fahrkarte,
nahm das Wechselgeld, und setzte sich auf einen der wenigen freien Plätze.
Mit was soll ich denn heuer meine Weihnachtsgeschenke bezahlen, dachte Petra, Ich muss meine Miete bezahlen, und essen muss ich ja auch noch was.
Erst jetzt bemerkte sie den jungen Mann, neben den sie sich gesetzt hatte. Sie drehte ihren Kopf in seine Richtung und sah ihn verstohlen an.
Der junge Mann sah zum Fenster hinaus, aber es war, als bemerkte er ihren Blick, und er sah ihr plötzlich in die Augen.
Petra erschrak und schaute sofort auf Ihre Fußspitzen.
"Hallo, junge Frau, hab' ich dich erschreckt? Das tut mir echt leid. Ich heiße Michael."
Petra blickte vorsichtig zurück in sein Gesicht und war auf einmal gefangen von seinen Augen.
" Ha..hallo, ich heiße Petra. Du hast mich nicht erschrocken, ich wollte nur mal schauen ob meine Schuhe schmutzig sind."
Sie fand ihre Fassung wieder.


"Ich weiß, wo du warst.", begann Michael, "Du warst auf dem Arbeitsamt."
"Woher weißt du das?", fragte Petra mit weit aufgerissenen Augen.
Er antwortete: "Weil ich dich schon länger beobachte."
Sie spürte, wie ihr das Blut in den Kopf schoss. Sie hatte das Gefühl, als hätte sie ihren Kopf unter einer Trockenhaube. Ehe sie etwas erwidern konnte sagte Michael:
"Verzeih' mir bitte, ich wollte dir nicht zu nahe treten. Mein Boss hat mir den Auftrag gegeben, ein Auge auf dich zu werfen. Er meinte, du wärst etwas traurig in letzter Zeit, und er beauftragte mich, das zu ändern."
"Wie meinst du das? Was meinst du mit ´ändern´?"
Etwas trotzig sah sie Michael an. Wer mischte sich hier so massiv in ihr Leben ein?
"Sieh mal“, sagte Michael, "der Boss denkt, dass du wieder arbeiten solltest. Und zwar möglichst bald. Du wolltest doch deinem Freund ein Schlauchboot zu Weihnachten kaufen.“
"Aber..."
"Und deiner Mutter wolltest du eine Küchenmaschine schenken, deinem Papa hattest du eine neue Pfeife versprochen und du hättest gerne ein neues Bett, denn dein Altes kracht und knarrt bei jeder Bewegung."
Petra starrte ihn mit offenem Mund an und fand keine Worte.
Aber als er sie aufmunternd ansah, begann sie zu sprechen:
"Woher weißt du das alles, ich habe mit niemandem darüber geredet? Kannst du etwa hellsehen? Wer bist du?"
"Ich bin Michael", wiederholte er, "und mein Boss ist ziemlich mächtig. Ich würde sagen, er weiß alles." Nachdenklich massierte Michael sein Kinn.
"Ist er bei der Mafia?", fragte Petra etwas verunsichert.
Jetzt musste Michael herzhaft lachen.
"Nein, nein, wie kommst du nur auf so was! Nee, mein Boss ist in der Wohlfahrt tätig."
Der Bus fuhr unter einer Brücke durch und hielt kurz darauf an.
"So, ich muss hier aussteigen", sagte Michael.
Er hielt ihr einen zerknüllten Zettel hin.
"Geh doch morgen mal dorthin, ich glaube, die suchen eine neue Angestellte. Bitte vergiss es nicht!"
Flehend sah er sie an, doch Petra dachte: da mach dir mal keine Sorgen. Dankbar nahm sie den Zettel und drückte noch kurz seine Hand. Ein elektrisierendes Gefühl des Glücks sprang auf sie über.
Schnell zog er seine Hand weg. "Bis bald!", flüsterte er und stieg aus.
"Danke, danke.", rief sie ihm nach, doch er war schon verschwunden.
Sie schaute aus dem Fenster, konnte ihn aber nirgends entdecken.
Mit gemischten Gefühlen faltete sie den Zettel auseinander und las:


Bankhaus Schäfer und Hertel
Wiesener Straße 34
8 Uhr

Mehr stand da nicht.

Am nächsten Morgen stand Petra schon früh vor dem Bankhaus.
Soll ich, oder soll ich nicht? dachte sie. Kurz entschlossen ging sie hinein.
Eine halbe Stunde später hatte sie wieder eine Arbeit.
Woher sie denn wusste, dass eine Stelle frei wird, wurde sie gefragt, es war doch noch gar nicht offiziell, dass die Stelle einer Sekretärin zum Januar nächsten Jahres neu besetzt werden sollte!
Petra wusste darauf keine Antwort. Sie zog die Mundwinkel nach unten und zuckte mit den Schultern.

Nun geht sie überglücklich die Straße entlang. Plötzlich sieht sie einen Mann auf sich zukommen.
Er strahlt in einem beinahe überirdischen Licht, oder kommt es ihr nur so vor, weil der Mann die aufgehende Sonne im Rücken hat?
"Hallo Petra!", ruft er ihr schon von weitem zu, und sie erkennt Michael in dem sich nähernden Mann.

"Hallo, Michael!", antwortet Petra und rennt ihm entgegen.
Michael breitet seine Arme aus und fängt sie auf, und er hebt sie hoch als wäre sie eine Feder,
und er dreht sich mit ihr dreimal um sich selbst.
Eine Woge nie gekannten Glücks durchströmt Petra.
Als er sie loslässt sagt er:
"Es hat geklappt, richtig?"
Und sie strahlt ihn an:
"Ja, ja. Oh ist das toll!! Ich danke dir, ich danke dir!"
"Danke nicht mir, danke meinem Boss. Im Übrigen danke ich dir, denn durch dich habe ich auf meiner Erfolgsskala wieder einen Pluspunkt sammeln können."
"Bezahlt dich dein Boss nach erfolgreich vermittelten Arbeitsverträgen?“, fragt Petra.
"Nein, nach erfolgreichen guten Taten an euch Menschen. Und er bezahlt auch nicht, er gewährt uns etwas."
"Er gewährt euch etwas?"
"Ja, wir können eine höhere Ebene erreichen, oder mal für einige Zeit woanders arbeiten. Da wo ich herkomme gibt es jede Menge Arbeit. Und sie macht Spaß!"
"Michael, du bist ein Rätsel für mich. Woher kommst du? Wer ist dein Boss? Wo arbeitest du?"
Michael überlegt kurz. Er ergreift ihre Hände, dann schaut er ihr tief in die Augen.
"Liebe Petra, glaubst du an Engel?"
"Was..."
"Glaubst du, ich könnte ein Engel sein?"
Petras Herz beginnt zu hämmern. Eine leichte Gänsehaut kribbelt auf ihren Armen. Ihre Hände loslassend entfernt er sich von ihr, ehe Petra etwas erwidern kann. Er geht zurück in die aufgehende Sonne.

Sie sieht ihm nach. Er ist schon einige Meter weit gegangen, als er sich umdreht und sanft spricht:
"Ja hast du es denn nicht begriffen, kleines Mädchen? GOTT ist mein Boss, Gott!“
Mit großen Augen schaut sie ihn an. Seine Gestalt scheint durchsichtig zu werden, er verblasst.
Er scheint davonzuschweben, und kurz darauf ist er fort.

G O T T


hallt es in ihrem Kopf, dann lässt sie ihren Tränen des Glücks freien Lauf.


Die Fabrikhalle

1


Warum immer ich, dachte Susan. Warum soll immer ich die Arbeit machen?
Die Kollegen waren schon gegangen. Nur Susan bekam von ihrem auch schon nach Hause gegangenen Vorgesetzten noch eine „wichtige“ Arbeit aufs Auge gedrückt. Sicher nur deswegen, weil sie sich nur schwer unter ihren überwiegend männlichen Kollegen durchsetzen konnte. Sie arbeitete mit zehn Männern und nur zwei weiteren Frauen in einem großen Büro als Sachbearbeiterin für ein nicht so großes Marktforschungsinstitut. Eingemietet in einer alten Fabrik, die ein mutiger Investor gekauft und zu Top-Büros ausgebaut hatte. Und wie es schien sollte er mit seiner Investition ins Schwarze getroffen haben: Alle Büros waren vermietet. Aber noch immer stand eine alte Fabrikhalle leer, noch nicht renoviert und umgebaut. Über eine alte Treppe konnte man am Ende des Flurs dorthin gelangen.
All das interessiert Susan heute nicht, sie wollte heim.
Susan musste eine Studie über Politikeransehen entwerfen.
Wen interessiert schon, welcher Politiker am beliebtesten ist, ich mag sie alle nicht, dachte Susan.
Sie tippte ihr Passwort in die Maske auf dem Monitor. Das Programm akzeptierte das Passwort und zeigte nun verschiedene Auswahlparameter. Susan bewegte den Mauszeiger auf „Neu“.
Sofort ging ein neues Fenster auf.
Umfragethema eingeben. Susan überlegte. Dann fing sie mit der Arbeit an.
Sie arbeitete bereits seit über einer Stunde, als plötzlich die Tür aufging. Ein uniformierter Mann trat ein.
„Hallo Frau Meisel, heute wieder mal keine Lust nach Hause zu gehen?“
„Ach hören sie auf!“, entgegnete Susan schlecht gelaunt.
„Schon klar. Ich weiß Bescheid. Immer wenn ich komme sitzen nur Sie noch da. Tut mir leid.“
„Schon in Ordnung, Herr Frentzen, freiwillig mache ich das ja nicht.“
„Ich auch nicht mehr lange, noch vier Monate bis zu meiner Rente.“ Frentzen strahlte über alle Backen.
„Da wird die Wach- und Schließgesellschaft aber den wohl besten Mann verlieren.“ Susan sah ihn nun direkt an.
„Sagen wir es mal so, den wohl Ältesten auf jeden Fall“, lachte er. Susan stimmte in das Lachen ein.
Sie kannten sich wegen ihrer Überstunden schon eine Weile. Er, 65 Jahre alt, Sie, 34 Jahre jung, und vielleicht verstanden sie sich gerade wegen dem Altersunterschied so gut.
„Herr Frentzen, ich gelobe Besserung. Ich will und werde mir nicht mehr alles von Herrn Lang gefallen lassen.“
„Richtig, treten Sie dem Blödmann mal in den Arsch, damit er merkt, was er an Ihnen hat“ , bekräftigte sie der alte Mann.
Susan erwiderte: „Ich dachte mehr an einen Tritt in seine Hühnereier, oder besser ausgedrückt: Gockeleier.“
Frentzen lachte herzhaft. Susan setzte nach:
„Vielleicht hat er ja tatsächlich nur Hühnereier, jedenfalls traue ich ihm das zu, dem Hühnerweichei.“
Frentzen brüllte vor Lachen und hielt sich den Bauch.
Nun musste auch Susan lachen. Frentzens Lachen war ungemein ansteckend.
Sein Bauch hüpfte auf und ab, und aus seinen Augen kamen Tränen. So waren beide mit Lachen beschäftigt, er an die Wand gelehnt, sie drehte sich auf ihrem Drehstuhl, als plötzlich ein quietschender Schrei ertönte.

2

Unten in der alten Fabrikhalle saß eine Ratte auf einem ehemaligen Maschinensockel. Sie stellte sich auf ihre Hinterpfoten und drehte den Kopf in alle Richtungen.
Was waren das für Vibrationen? Eine nie gekannte Angst überkam das Tier. Etwas Unbekanntes, Ungreifbares strich umher. Aber die Ratte konnte nichts sehen- außer einigen Maschinensockeln und Papierfetzen war die Halle leer. Diese Präsenz! Die Ratte sprang vom Sockel und rannte an der Wand entlang in Richtung ihres Baus.
Der lag jedoch am anderen Ende der Halle, deshalb rannte das Tier so schnell es konnte. Schnüffelnd zuckte sein Kopf im Laufen hin und her. Irgendetwas war hier!
Es konnte die nicht definierbare Gefahr nun körperlich spüren. Die Ratte wich einer deformierten Coladose aus.
Dadurch geriet sie etwas von der Wand weg.

Plötzlich spürte sie, dass sie verfolgt wurde, und der Verfolger war sehr schnell. Ein eiskalter Lufthauch strich über ihr Fell. Sie rannte noch schneller, ihr Herz schlug auf Höchstleistung. Kälte erreichte ihre hinteren Beine. Immer mehr Kälte. Dann versagten die Beine ihren Dienst. Das Tier schleppte sich mühsam noch einige Meter weiter, aber es war zu spät. Keuchend blieb die Ratte stehen. Sie fror erbärmlich, ihre Gliedmaßen waren gefühllos. Todesangst überkam sie. Sie drehte sich um, und was sie sah ließ ihr Herz aussetzten. Die Ratte stieß einen spitzen Schrei aus, fiel zur Seite, und war tot.
3

„War das ein Schrei?“ Susan blickte Frentzen erschrocken an.
„Aber keiner, der menschlich klang. So schreien Mäuse, wenn man auf sie tritt“, erwiderte ihr Gegenüber.
„Das muss ja eine Riesenmaus gewesen sein.“
Susan erschauerte.
„Oder eine Ratte, denn unten in der Halle hab ich schon welche gesehen.“

„Ratten? Verdammt, wann wird endlich eine Tür vor die Treppe gebaut?“ Susan schüttelte sich.
Frentzen starrte sie an.
„Herr Frentzen?“
„Ich denke nach. Eigentlich sollte, schon bevor die Büros überhaupt bezogen wurden, eine Türe den Komplex zur Halle hin abschließen. Dann wieder hieß es, die Halle würde bald ausgebaut, und solange solle meine Firma hier nach dem Rechten sehen. Nun kontrolliere ich hier schon über ein Jahr. Das ist aber ok, ist ein ruhiger Job, außerdem sehe ich sie so ab und zu, Frau Meisel.“
Er zwinkerte ihr gutmütig zu.
„Susan. Nennen Sie mich Susan, bitte.“
„Nur wenn Sie mich Paul nennen.“ Er reichte ihr seine Hand. Susan nahm sie und schüttelte sie.
„Paul?“
„Susan?“
Susan freute sich, und auch Paul strahlte.
Er sagte: Ich geh mal in die Halle runter, möchten Sie mitkommen?“
„Zu den Ratten?“
„Da sind nur sehr wenige, und außerdem haben die Angst vor mir.“
„Vor mir auch?“
„Wenn ich dabei bin schon.“
Susan lachte. Sie überlegte: es war 18 Uhr, wenn sie jetzt aufhörte hätte sie fast zwei Überstunden. Sie beschloss, das müsse reichen, es war September und bald würde es dunkel werden. Schließlich wollte sie ja auch noch was vom Tag haben.
„Okay, ich gehe mit. Sie können hier gleich abschließen, denn anschließend geh ich heim.“ Sie speicherte ihre Arbeit und fuhr den PC runter.

4

Durch die alte Halle wehte ein Eiswind. Er brach sich an den Maschinensockeln, er wirbelte die Papierfetzen durch die Luft. Er erzeugte ein unheimlich durch die Halle hin und her geworfenes Heulen, das sich anhörte als heulte ein ganzes Wolfsrudel.

Zur gleichen Zeit sperrte Paul oben die Bürotüre ab. Er fragte sich, ob wohl eines der alten Fenster kaputt wäre.
Aber alle Fenster der Halle waren ganz. Was Paul jedoch nicht wusste, was er nicht ahnte, war das Übel, das die Beiden erwartete. Übel, weil unvorstellbar. Übel.

In der Halle legte sich der Wind wieder. In der Mitte der Halle drehte sich ein diffuses Licht um seine eigene Achse. Es war nicht groß, etwa einen Meter, es leuchtete auch nicht stark, aber es schien, als lauerte es. Etwas Gemeines, Hinterhältiges schien von ihm auszugehen. Etwas sehr Kaltes, und etwas Hungriges. Es kam durch die Zeit, es war Zeit, es bog sie. Seit es die Zeit gab.
Und es würde mit dem Ende der Zeit ebenfalls enden. Aber bis dahin war es da. Mal hier, mal dort, und nie von langer Dauer. Die, die es sahen, wurden niemehr gesehen. Es war genügsam.
Magere Zeiten, so könnte man es umschreiben, aber auch schlimme Zeiten, Notzeiten, Totzeiten.

5

Paul und Susan gingen den Gang entlang. Paul kontrollierte nebenbei jede Tür, ob sie verschlossen war.
Am Ende des Gangs führten eine handvoll Betonstufen, teilweise schon ausgefranst, nach unten. Der Putz an den Wänden war zum Teil abgebröckelt, so dass man die roten Ziegel sehen konnte. Am unteren Ende der Treppe war ein schmaler, dunkler Durchgang, dahinter lagen Steine und Gerümpel. Ein dunkler Gang führte von da in die Halle. Rechts an der Treppe war ein Handlauf befestigt, an dem sie sich festhielten, als sie die Stufen hinabstiegen.
„Das alles herzurichten wird ne Stange Geld kosten“, meinte Paul, während beide mit den Armen balancierend über das Gerümpel stiegen.
„Nicht soviel, wie der Eigentümer an den Mieten einnimmt“; sagte Susan belustigt.
Sie kamen in die Halle. Sofort sahen sie das merkwürdige Licht in der Mitte. Und das Licht sah sie.
„Was ist das denn?“, rief Paul aufgeregt.
„Ich habe keine Ahnung. Aber ich werde da nicht näher hingehen.“
Sie starrten das diffuse Licht ungläubig an.
Paul holte sein Telefon aus dem Halter und wählte eine Nummer.
„Ich rufe die Feuerwehr an.“
Nachdem er seinen Bericht durchgegeben hatte ging er in Richtung des Lichtes.
„Das sehe ich mir mal aus der Nähe an“, rief Paul.
„PAUL! Bleiben Sie hier!“, rief Susan panisch, aber Paul war schon dort.
Das Licht fing an zu pulsieren, und eine eisige Kälte raste durch die Halle. Paul konnte sich nicht mehr bewegen. Susan wollte wegrennen, aber ihre Beine gehorchten ihr nicht mehr. Sie sah, wie Paul zu Boden fiel, und Sekundenbruchteile später streifte sie ein eiskalter Wind. Sie merkte noch, dass sie sich nass machte, dann wurde es Nacht um sie.

6

Zehn Minuten später traf die Feuerwehr ein. Sie öffneten das Tor der Halle. Aber da war nichts. Kein Feuer, kein Licht, nur Dreck. Auch keine Personen. Es befand sich niemand mehr im Gebäude. Aber am nächsten Tag sollten zwei Personen vermisst werden. Eine Sachbearbeiterin und ein Wachmann.


7

Irgendwo in der Welt erschien ein diffuses Licht. Es war hinterhältig und kalt, und so alt wie die Zeit. Und es war hungrig…


Nachbemerkung des Autors:
Ähnlichkeiten mit lebenden oder gewesenen Personen sind rein zufällig.
Was die Politiker angeht, teile ich Susans Meinung: sie taugen alle nichts.


Das Schlossgespenst

Gretchen, wie Sven seine Oma liebevoll nennen durfte, hatte sich für diesen Abend etwas ganz besonderes ausgedacht. Da sie und Herr Bolze seit langem gut befreundet waren rief sie ihn gestern Nachmittag an. Das Gespräch verlief ausgesprochen positiv. Also holte sie heute den Schlüssel ab, und kurz danach Sven.
„Gretchen, du hast doch was vor, oder?“, fragte er sie während der Fahrt, auf der er ihm unbekannte Gebäude vorbeihuschen sah.
„Wie kommst du auf das schmale Brett?“ Sie sah ihn an.
„Du hast so ein Grinsen im Gesicht.“ Er zog an seinem Sicherheitsgurt und ließ ihn zurückschnellen.
„Ich denke, es wird dir gefallen. Es ist sicher schöner, als alleine daheim herumzusitzen und zu warten, bis Mama und Papa zurückkommen.“
Sven sah sie an.
„Keine Spur von Langeweile. Ich habe doch meine PS3“
„PS3?“
„Meine Playstation“, erklärte er in einem Tonfall, in dem ein Lehrer einem sich dumm stellenden Schüler zum vierten Mal den Unterschied zwischen Spannung und Stromstärke einzutrichtern versucht.
„Ach, wer braucht schon eine Bläistaischen?“, fragte seine Oma und bog in die Schloss-Wieshold-Straße ein.
„Wo fährst du denn hin?“ Sven starrte Gretchen an.
„Überraschuuuung!“, johlte Oma.
Sie fuhren einen kleinen Hügel hinauf. Svens Augen wurden immer größer.
„Fahren wir zum Schloss?“, fragte er, obwohl er es inzwischen wissen musste.
„Ja, wir zwei werden da heute die Nacht verbringen. Ich habe Schlafsäcke, Essen, und Tee dabei.“
„Geil!“ Sven hüpfte auf dem Beifahrersitz auf- und nieder. Das ganze Auto wackelte.

Gretchen parkte ihren Wagen vor dem Haupttor. Sie stiegen aus.
„Man, ist das ein cooler Kasten. Und da dürfen wir rein?“
„Ja.“
Oma sperrte die Tür auf. Dann holten sie die Sachen aus dem Kofferraum und brachten sie nach oben. Da war ein einziges Zimmer in dem leer stehenden Schloss, welches zugänglich war, alle anderen hatte der Besitzer, Herr Bolze, versperrt. Hier lagerten die Schätze des alten Grafengeschlechts, wertvolle Möbel und Gemälde. Und möglicherweise auch die eine oder andere Leiche, oder deren Geist.

Im Zimmer breitete Oma die Schlafsäcke aus. Mit ihren 58 Jahren war sie noch topfit und ihrem neunjährigen Enkel meistens weit überlegen. Dann goss sie Tee aus ihrer Thermoskanne in die Plastiktassen und sagte:
„Wir setzen uns jetzt auf unsere Schlafsäcke, und ich erzähle dir eine geisterhafte Geschichte.“
Sven nahm seine Tasse Tee, einen Schnitten Leberwurstbrot und tat wie Gretchen geheißen. Oma tat es ihm gleich. Dann begann sie flüsternd:
„Weißt du eigentlich, dass es Geister gar nicht gibt? So erzählte mir meine Mutter als ich vier Jahre alt war, und mich abends im Bett fürchtete. Ich kroch immer wieder unter die Bettdecke, weil ich tatsächlich fast jeden Abend ein kleines Gespenst sah. Es war nicht böse. Es sagte immer nur ein Wort: Reisbrei!“
„Reisbrei? Was ist das denn?“
„Eine Reisspeise wie sie früher oft auf den Tisch kam.“
„Igitt!“
„Hör zu: Es kam immer wieder, und eines Tages hatte ich keine Angst mehr vor ihm.“
„Du hattest keine Angst mehr?“
„Das sagte ich doch“, entgegnete Gretchen und nippte an ihrem Tee. „Es konnte mir nichts tun. Es stand einfach da und sagte ‚Reisbrei’. Es war ein Mädchen, etwa zehn Jahre alt. Sie hatte ein langes Kleid an und trug Zöpfe. Ich sah sie bis ich vierzehn Jahre alt war…“
„Und dann?“, unterbrach Sven.
„Dann zogen wir hier aus, und der Spuk war vorbei.“
Die Augen des Jungen wurden riesengroß. Tee und Schnitte waren vergessen. „Ihr habt hier gewohnt?“
„In diesem Haus. Meine Eltern waren Angestellte des Grafen bis zu seinem Tod.“
„Das ist ja voll krass! Wo war das Gespenst?“
„Es erschien immer in meinem Zimmer. Später sah ich es aber auch drunten in der Halle.“
„Meinst du, es ist immer noch hier?“ Sven sah seine Oma erwartungsvoll an.
„Wer weiß. Aber nach all den Jahren? Eher nicht.“
Enttäuschung machte sich auf Svens Gesicht breit, oder war es Erleichterung?
Unheimlich heulte der Herbstwind um die Ecken des Schlosses. Es wurde nun schnell dunkel, und Gretchen begann eilig zwei Kerzen anzuzünden, die sie zuvor aus ihrem Rucksack geholt hatte. „Elektrizität gibt es hier nicht. Abgestellt.“
„Und ein Klo?“
„Na zum Glück, sonst hätte ich einen Nachttopf einpacken müssen.“
„Oder eine Campingtoilette. Wo ist es?“
„Musst du schon? Zur Tür raus, Treppe runter, gegenüber der Eingangstür. Ich habe eine Taschenlampe und Papier dabei.“
„Nur für alle Fälle. Wie ging es mit dem Schloss dann weiter?“
„Nun, wie gesagt: Als ich 14 war kam der Besitzer unter ungeklärten Umständen bei einem Auslandsaufenthalt ums Leben. Da keine Erben da waren kam der gesamte Besitz in die Hände der Familie Bolze. Reiche Fabrikbesitzer. Die wollten ein Hotel daraus machen, doch dann kam der Zweite Weltkrieg und alles verlor an Bedeutung. Nach dem Krieg war die Fabrik zerstört und die Bolzes bankrott. Der jetzige Besitzer will alles verkaufen, aber ein altes Schloss ist gar nicht so einfach an den Mann zu bringen. Er überlegt, die Einrichtung versteigern zu lassen, aber dann wäre der Kasten leer, und somit sicher noch schwerer verkäuflich“
Sven strahlte sie an: „Nicht, wenn das Gespenst noch hier wäre.“
Gretchen lächelte.

Eine Stunde später wurde Sven müde. Er zog sich in seinen Schlafsack zurück, während seine Oma sich die Haare kämmte. Schaurig heulte der Wind. Irgendwo schlug eine lose Dachrinne gegen das Mauerwerk. Das Kerzenlicht flackerte und warf große Schatten an die Wände. Unten in der Halle war ein Stöhnen zu vernehmen. Der Wind musste wohl eine Ritze gefunden haben. Oma rechnete nun jeden Moment damit, dass das Gespenst wieder auftauchen würde, aber nichts geschah.

Dann legte auch sie sich schlafen. Die Kerzen brannten runter, und kurz vor Mitternacht erloschen sie.
Der Wind legte noch an Stärke zu, und das Heulen und Brausen drangen bis in Svens Träume.

Sven stand auf einem hohen Berg. Dunkle Wolken zogen schnell an ihm vorüber. Der Wind ließ seine Haare in ständiger Bewegung flattern. Er wusste nicht, wie er von hier oben nach unten kommen sollte. Ein flaues Gefühl machte sich in seiner Magengegend breit. Jetzt ließ der Wind nach. Es wurde plötzlich sehr ruhig. Und dann kam der Nebel. Eine Gestalt kam daraus direkt auf ihn zu. Er versuchte zu fliehen, aber seine Füße waren wie festgewachsen. Die Gestalt kam schnell näher. Sven hatte das Gefühl, dass er in die Hose pinkeln würde, sollte er sich nicht bald bewegen können.
‚Sven warte, lauf nicht weg!’ War das nicht Omas Stimme? Er blickte genauer hin. Ja, Oma kam ihm aus dem Nebel entgegen, und sie schien zu schweben.
‚Ich bitte dich, lauf nicht weg’, hauchte sie.
‚Oma?’

Die Gestalt war nun keine zwei Meter mehr entfernt. Es war tatsächlich Gretchen. Sie schwebte 20 Zentimeter über dem nebelverhangenen Boden. Sie war merkwürdig verzerrt, und Sven hatte Angst.
‚Ich bin tot’, hauchte die Gestalt. ‚Ich bin tot, tot, tot.“
Sven riss entsetzt seine Augen auf, dann rannte er schreiend davon. Diesmal klappte es, aber er spürte, dass die Gestalt ihn verfolgte. ‚Warte’, hauchte sie, ‚warte doch. Totsein tut nicht weh. Es ist schööön’
Die Gestalt berührte ihn an der Schulter, und mit Grauen erkannte er ein etwa zehnjähriges Mädchen, welches ihm ins Ohr flüsterte: ‚Reisbrei, Reisbrei, Reisbrei…’


Sven erwachte schweißgebadet. Es war stockfinster. Der Wind heulte. Er wusste im ersten Moment nicht, wo er war. Dann fiel es ihm ein, ebenso wie er sich an den Traum erinnerte. Er war froh, seine Oma leise schnarchen zu hören.
„Oma? Gretchen?“
„Hm..“
„Ich muss mal pinkeln.“
„Taschenlampe hier.“
Er hörte, wie Oma die Lampe zu ihm rollte. Da sie nicht gleichmäßig rund war, machte sie einen leichten Bogen, aber Sven fand sie auf Grund des Rollgeräusches.
Er nahm sie und schaltete sie ein, leuchtete kurz Gretchen an (die schützend eine Hand vor ihre Augen hielt), und verließ das Zimmer.
Er ging den Gang entlang zur Treppe. Der Wind pfiff hier eine unheimliche Melodie. Es war kalt, und Sven bekam Gänsehaut am ganzen Körper. Dann hatte er die Treppe erreicht. Er rannte schnell nach unten. Seine Nackenhärchen stellten sich auf, als er das Treppenende erreicht. Schnell rannte er zur Toilette. Er ließ die Taschenlampe an, stellte sie auf den Boden, und verrichtete sein Geschäft. Die Wasserspülung rauschte, als die Taschenlampe erst zu flackern begann und schließlich gänzlich ihren Dienst versagte. Sven bekam es mit der Angst zu tun. Er stürzte in die Halle.
Er wollte eben ‚Gretchen’ rufen, als eine kalte Hand sich auf seine Schulter legte. Eine Kinderstimme hauchte in sein Ohr: ’Reisbrei, Reisbrei, Reisbrei.’

Impressum

Texte: Alle Rechte beim Autor C 2010
Tag der Veröffentlichung: 05.12.2010

Alle Rechte vorbehalten

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