Cover

Ghettoschmetterlinge

Und mit ihren sonnigen Traum vor Augen laufen sie durch die eisigen Straßen

Vollkommen vermummt treten 2 Mädchen aus dem Kiosk, nahe dem Hauptbahnhof in Hamburg. Sie beeilen sich wieder zu ihrer Gruppe zu kommen, unauffällig, leise und heimlich. Ihre Jackentaschen zeigen verdächtige Ausbeulungen, ein leises Klirren scheint aus ihren Hosentaschen zu kommen, ein Bierdeckel schaut ein Stück hervor.
„Scheiße! LAUF!!!!“ schreit die eine und zieht ihre Freundin am Arm. Nur ein paar Meter hinter ihr steht der Kiosk Besitzer und brüllt wutentbrannt : „Ihr schäbigen diebischen Gören!!! Kommt sofort zurück!!!“ Keine Reaktion der Mädchen. Sie rennen weiter, bis sie unter der Bahnhofsbrücke auf eine kleine Gruppe Jugendlicher stoßen. „Chelly, Nana, da seit ihr ja wieder. Erfolgreich gewesen??“ lacht Fussel, der Älteste, und zieht an der Leine seines Hundes Jason. „Ja, wie immer, aber der Alte hat uns bemerkt. Nächste Zeit müsst ihr gehen.“ flucht Chelly, während sie die Kippen verteilt. „Ey, Jake, wir haben dir was mitgebracht!“ lacht Nana und schmeißt ihm eine Packung Kondome auf den Schoß. „Benutzen!“ warnt Chelly, bevor Leon durch das brüllende Gelächter ruft: „ Der kommt doch eh nie zum Schuss!“ Durch das laute Klingeln eines Handys verstummt die Clique plötzlich. Alle Augen sind sofort auf Kristen gerichtet, da diese in ihren Taschen wühlt. „Mistding,“flucht sie, „wo bist du?“ kurz darauf hat sie ihr Handy schon am Ohr und fragt nur genervt: „Ja?“ Das Gespräch dauert nicht lange, bis sie wütend auflegt. „Wir haben jetzt das Jugendamt informiert!“ immitiert Kristen die Stimme ihrer Mutter und verdreht dabei ihre Augen. „Ja mach doch man!“ ruft sie belustigt und schaut in die ungefähre Richtung ihres alten Hauses. „Mach dies, mach das, komm nicht zu spät, bring keine Jungs mit, halt das Haus sauber wenn wir weg sind, bring den Müll raus.“ grummelt Nana vor sich hin und spricht dabei Kristen's Gedanken aus. „Genau das, auch Kleinigkeiten führen zum verlassen des Elternhauses.“ stimmt Kristen zu. „Warum seid ihr eigentlich hier?“ fragt Matze, der sonst kaum ein Wort von sich gibt. „Sollen wir gehen?“ fragen Nana und Chelly gleichzeitig und ziemlich verwirrt. „Nein, das sollte es jetzt nicht bedeuten nur jeder kennt hier die Geschichte des anderen, nur eure Vergangenheit liegt noch im Dunkeln.“ Abwertend schüttelt Nana den Kopf „Das ist unwichtig, ich hab kein Bock mehr über die zu reden!“ wehrt sie ab und setzt sich neben Chelly auf den Boden. „Erzählt schon, los!!!“ drängt Leon, und wird von den anderen nickend unterstützt.
„Ja okay....wenn ihr es unbedingt hören wollt....es fing eigentlich so richtig an, als wir 14 waren....“


Rückblick Part l

„Rianna, du musst unbedingt aufpassen, das die Putzfrauen alles richtig machen! Und iss was der Koch dir gibt! Und sei nett! Und geh zur Schule!!!! Wir sind in 2 Wochen wieder da!“ flüsterte Renée mir noch schnell zu, gab mir einen flüchtigen Kuss auf die Wange und eilte zum Wagen wo schon Nika´s Mom Ellen und unsere Väter James und Charly warteten. Nika und ich standen mal wieder wie blöd vor der Haustür und winkten unseren Eltern zu. Wieder mal 2 Wochen allein zu hause. Wieder mal nur bunte Knete im Kopf. Es war doch nicht zum aushalten. Naja, also starteten mal wieder zwei wilde Wochen mit Party, Alkohol und Shoppen bis zum Umfallen. Wie jedes mal wenn die Modedesignerinnen Renée und Ellen, sowie James, der bekannteste Schönheitschirug der Welt und Charly, ein sehr gefragter Musikproduzent unterwegs waren. Unsere Mütter nach Mailand, James in irgendein Land wo er gebraucht wurde und Charlie dahin, wo seine Band gerade aufnehmen wollte. Klugerweise wurde das immer alles so organisiert, das unsere Eltern auf einmal weg waren. - „Total blöd“,warf Chelly an dieser Stelle ein, und genehmigte sich noch einen Schluck Bier. Nana erzählt weiter: - Naja, jedenfalls hatten wir irgendwann kein Bock mehr die braven Kinder zu spielen. Ein oder zwei Monate nach unserem 14 Geburtstag fingen wir an Schule zu schwänzen. Wir hofften das unsere Eltern dann mal auf uns aufmerksam werden. Hat nicht viel gebracht. Dann fingen wir an während unsere Eltern weg waren Partys zu feiern. Natürlich mit viel Alkohol, lauter Musik und teilweise auch mit Drogen. Unsere Eltern merkten das, aber sie taten nichts. Ab und zu hieß es dann mal: „ Hört auf mit dem Scheiß! Seit artig, schließlich bekommt ihr alles was ihr wollt....“ Okay, das war nicht gelogen. Wir hatten mit 14 schon unsere eigenen Kreditkarten. Monatslimit 15.000¤. War schon nicht schlecht. Schließlich konnten wir damit jeden Tag shoppen gehen. Aber Liebe kann man sich nicht einfach so kaufen. Wir waren mindestens jeden Monat 2 Wochen alleine. Anfangs war es echt blöd...aber mit der Zeit...und mit unseren gelegentlichen Partys...wurde es schon ganz witzig. Unsere Eltern sahen das ein wenig anders. Ihnen wurde das mit der Zeit alles ein wenig zu viel. Sie drohten immer uns ins Internat zu stecken, kamen aber nie dazu, sie waren ja nie da. Naja, wir freuten uns darüber. Internat...tzz, was für eine blöde Idee. Es schien auch, als hätten unsere Eltern das ganze ganz schnell wieder vergessen. Es war uns eigentlich ganz recht, dass sie es vergessen hatten, versuchten demnach auch, uns ein wenig zu benehmen. Aber irgendwann kommt man an einen Punkt wo man die Schnauze voll hat.Wo man auffallen will, Aufmerksamkeit haben will, geliebt werden will.Wir waren recht schnell an diesem Punkt angelangt. Es war an unseren 15ten. Unsere Eltern mussten mal wieder irgendwohin, obwohl sie uns versprochen hatten mit uns weg zu fahren. Zum Geburtstag. Daraus wurde nichts. USA, Italien und Mailand. Da sind sie hin verschwunden. „Wir müssen unsere Arbeit machen...es tut uns sehr Leid...!“ hatten sie gesagt bevor sie ins Auto gestiegen waren. In uns kochte es vor Wut. Wir wussten, dass wir irgendwas tun mussten. Also fingen wir an, unseren Geburtstag zu planen. Uns war es egal, wen wir einluden...hauptsache es waren viele. Platz hatten wir genug, auch wenn Partys im Haus verboten waren. Aber welches Verbot gab es, auf das wir hörten ??
Also stieg am 16.01, zwei Tage nach Nika´s und 4 Tage nach meinem Geburtstag, die geilste Party die es je gab. Und die, die uns hier her gebracht hat.


Rückblick Part II

Es war morgens gegen 11 Uhr als wir uns anfingen fertig zu machen,die Party unseres Lebens staretete schon in weniger als 9 Stunden. Wir machten uns richtig schick und tranken nebenbei schon einige "Klopfer" zum aufwärmen. Nachdem wir im Bad und auch in unseren Zimmern alles inordnung gebracht hatten,begaben wir uns nach unten,wo unsere Haushälter die Terasse schmückten. Das einzige was wir taten war das Essen zu probieren,den DJ noch einige Anweisungen geben, noch mehr Alkohol in uns fließen lassen,auf die Gäste und ganz wichtig auf unseren Dealer warten.Es dauerte nicht lange und "Fuzzel" unser Dealer klopfte mit einer bestimmten Anzahl an die Tür,zur Sicherheit das wir ihm öffneten. Das taten wir auch,nahmen unsere Drogen,die zum größten Teil aus Koks und LSD bestand und gaben ihm sein Geld. Sofort ging er wieder und wir verstauten unser Zeug an einem Sicheren Ort.

Es war endlich halb 8 und die ersten Gäste trudelten ein. Es war perfekt,jeden einzelnen begrüßten wir und von jedem gab es Geschenke.So war es bei uns,Highsociety, hier eine Halskette,dort neue Ohrringe und dieses und jenes. Wir fühlten uns unbeschreiblich gut, was wohl auch schon an unserem leicht angestiegenem Alkoholpegel lag, aber es war unser Abend,der Abend den niemand hier jemals vergessen würde.

Hätten wir zu dem Zeitpunkt gewusst das unsere Eltern einige Kameras installiert haben,hätten wir niemals soetwas getan. Jedenfalls nicht in diesem Ausmaß.Denn schon nach 10 Uhr hatte diese Party mehr Gäste als wir Leute kannten. Jeder brachte irgendwen mit oder hatten einfach Freunde von sich eingeladen. Mittlerweile war es uns egal,wir hatten genug Alkohol um alle zu versorgen und für Essen war auch gesorgt. Das einzige was uns zu schaffen machte, war das wir nicht wussten wem wir hier wegen unseren Drogen auch wirklich vertrauen konnten. Aber auch diesen Gedanken verwarfen wir schnell, immerhin hatten wir seit heute morgen einiges an nicht jugendfreien Getränken zu uns genommen und das wurde auch zu dem Zeitpunkt nicht weniger. Wir konnten noch stehen,soweit man - an jedem freien Tisch festhalten - stehen nennen konnte.

Durch zufall liefen Cassy und Selina uns in die Arme unsere besten Freundinen. Dachten wir jedenfalls. Wir unterhielten uns geraume Zeit mit ihnen,tranken einen Sekt, dann einen Cocktail und später wurde es zu Vodka pur auf Eis. Und da kam der Zeitpunkt wo Nana und ich endlich ne Line ziehen wollten und wir hatten ganz genaue Vorstellungen wie wir diese Line ziehen wollten. Auf dem Bauch eines Braungebrannten und super Muskelbepacktem Typen. Schwer zufinden war dies natürlich nicht,immerhin waren WIR die jenigen die es wollten. Etwa 3 Typen fragten wir, bevor einer einwilligte und wir ihn mit in ein Zimmer nahmen. Die Kamer die dort inner Ecke hing und rot blinkte sahen wir nicht. Wir legten auf seinem Sixpack eine Line,rollten einen 100 ¤ Schein auf und zogen uns den Schnee in die Nase. Als wir wieder hochkamen sahen wir zur Tür und was da stand war das schlimmste auf Erden. Unsere Eltern. Alle samt standen sie inner Tür und grinsten nur hämisch. Erst dann erblickten wir die 4 Polizisten hinter ihnen.

Das einzige was uns durch den Kopf ging war -Scheiße- und ohne das wir uns anschauten,sprangen wir beide auf und rannten zum Balkon. Hinter uns drängten die Polizisten sich durch die Tür,wobei einer sich verhäderte und fiel,dabei riss er die 3 anderen mit sich. Für uns konnte es nicht besser laufen,wir öffneten unsere Riemchen Schuhe,schmissen sie auf den Boden und stiegen dann auf das Balkongeländer. Unter uns lag der riesige Pool und ohne auch nur Nachzudenken sprangen wir beide hinunter. Es war ein kurzer Flug und der Aufprall im Wasser nicht das beste,aber es rettete uns das Leben. Wir schwammen zur Leiter, hieften uns hinauf und wollten weiter rennen,durch das Gewühl der Partygäste doch all unsere Gäste hatten ein panisches Gesicht aufgelegt. Wir trauten uns einen Blick um uns herum zu werfen und sahen,dass mindestens 20 Polizei Wagen hier sein mussten. Fliehen war unmöglich. Wir stellten uns,unserem Schicksal und ließen uns Handschellen anlegen. Und dann wurden wir wie zwei Schwerverbrecher zu einem Auto geführt. Es war die Hölle, doch was sollten wir tun. Das war kein Spaß mehr und wenn sie die 20 gramm Koks finden würden, wären wir am Arsch. "Viel Spaß Kinder!" hörten Nana und Ich noch unsere Eltern,bevor der Streifenwagen mit uns im Gepäck losfuhr.


Rückblick Part lll

„Na klasse. Ich schätze mal, wir haben ein klitzekleines Problem.“ murmelte ich und blickte Nika grinsend an. Nicht ganz so begeistert schielte sie zurück und meinte nur: „Klitzeklein?Nana! Wir sitzen im Knast. Wir sind zwei fünfzehnjahre alte Kinder, die wegen Drogen, Alkohol und Ausschank an Minderjährige vor Gericht müssen. Ich will gar nicht daran denken was passiert. Mindestens Jugendarrest und bestimmt 500 Sozialstunden.“ Ich fing an zu lachen. „Quatsch Nika. Wir kriegen gleich die Todesstrafe. Schließlich ist das ein halbes Staatsverbrechen.“ Ich fing so laut an zu lachen, dass ich von Nika einen netten kleinen Schlag auf den Hinterkopf bekommen habe. Wir saßen 3 Tage in einer Zelle, bevor wir einem Haftrichter vorgeführt wurden. Richter Winchester war gebürtiger Amerikaner und sein Sohn Dean-Cyrus war ein guter Freund von uns. Wir hatten doch leichte Hoffnung, dass uns das ein wenig helfen würde. Es wurde das übliche Gelaber runtergerattert von wegen Absatz so und so und Ziffer wat weiß ich. Wir machten unsere Aussagen. Und ließen dabei kein Detail aus. Außer, das Cyrus auch auf dieser Party war. Das er eigentlich derjenige war, der den ganzen Alkohol besorgt hat. Schließlich ist er volljährig. Naja. Als dank dafür, bog er einiges zurecht. Wir bekamen 30 Sozialstunden. Nicht schlecht oder !? Als wir nach Hause kamen, wartete jedoch eine weniger gute Strafe auf uns. Hausarrest, Telefon, Internet und TV Verbot. Kreditkartensperre und das schlimmste. Unsere Zimmer wurden abgeschlossen. Sodass Nika und ich uns nur sahen, wenn unsere Eltern da waren und uns rausließen. Lange haben wir das allerdings nicht ausgehalten. Schon nach 2 Tagen schlugen wir keinen einzigen netten Ton mehr im Haus an.
Nach dem vierten Tag, als unsere Eltern wieder mal auf Geschäftsreise gefahren sind, tricksten wir unsere „Nannys“ aus. Wir wollten einfach nur weg.

Rückblick Part IIII

Es war von uns mehr oder weniger eine kurzschlussreaktion,denn wir packten nur jeder eine Reisetasche voll mit Klamotten. Das schlimmste und schwerste war dann jedoch,dass wir nicht wussten wie wir mit Kreditkartensperre Geld bekommen sollten um einige Tage überleben zu können und weit weg von zu Hause zu kommen. Es war nicht leicht,aus dem Büro unserer Eltern eine Kreditkarte zu holen,aber irgendwie schafften wir es dann doch.Und das von Zuhause abhauen,war noch leichter.Immerhin waren unsere Nannys oder wie man es nennen wollte nicht gerade helle. Es war Mittagszeit und unsere Haushälter,Diener und all die anderen Bediensteten hatten ihre große Versammlung.Perfekte Zeit zum -Reiß aus nehmen-. Und so war es dann auch,ohne große schwierigkeiten flüchteten wir aus unserem Elternhaus,oder besser gesagt Elternknast. Anders konnte man es nicht nennen.

Mit der Reisetasche bepackt stiefelten wir durch den kleinen Wald der hinter unserem Anwesen war und kamen somit auf schnellstem Weg sogar zum Bahnhof. Nana telefonierte gerade mit einem Hotel in Hamburg und Ich lief zu einer nahegelegenen Bank um dort Geld zu holen. Mein Vater war nicht unbedingt der Typ Mensch der sich gut Zahlen merken konnte und somit hatte ich schon nach dem zweiten Versuch seine Pinnummer herausgefunden. Der Hochzeitstag meiner Eltern.Sehr schlau Herr Vater. Ich musste leicht grinsen und lief dann mit fast 1000 Euro mehr in der Tasche zu Nana zurück. Sie wurde gerade fertig mit telefonieren als ich bei ihr ankam. "Wir nehmen nur Bar oder Karte,aber nur Visa oder MasterCard." zitierte Nana die Frau am Telefon. Ich musste grinsen, dass schafften wird schon irgendwie. Wir holten uns Tickets um nach Hamburg zu gelangen,unser Zug fuhr in 5 Minuten ab,sodass wir zu unserem Gleis rannten. Der Zug hielt erst in Sachsen-Anhalt wo wir Umsteigen mussten. Das war perfekt. Gerade als der Zug losrollte,sahen wir am Gleis einige Polizisten stehen,die einigen Passanten Bilder zeigten. Na super unsere Flucht wurde zu diesem Zeitpunkt also schon gemeldet.Egal,jedenfalls für die nächsten 9 Stunden. Denn solange würde unsere Fahrt nach Magdeburg dauern,von da aus wir nach Hamburg fahren werden. Und von Magdeburg nochmals 4 Stunden nach Hamburg. Das würde eine gute Zeit zum Schlafen sein. Nana lehnte sich an mich und ich mich gegen das Fenster. Wir schliefen sofort ein und erwachten erst wieder als der Zug einfach hielt. Ich schaute auf die Uhr, wir fuhren gerade mal 2 Stunden. Vorsichtig rüttelte ich Nana wach die dann sofort die Ohren spitzte. Es war nichts zu hören jedenfalls nichts beunruhigendes und somit legten wir uns wieder schlafen.

Bis nach Magdeburg war alles ruhig und auch die fahrt nach Hamburg war super. Als wir endlich am Hotel ankamen und ein Zimmer wollten, wurde die Kreditkarte verlangt. Ich reichte sie der Frau am Empfang,aber das einzige was passierte,war das dort stand "Karte gestohlen". Wir wurden Kreidebleich und die Frau griff zum Telefon. Wir rannten,rannten um unser Leben und kamen in einer billigen Absteige unter. 4 Wochen lang,dort Leben und unser Essen und trinken zahlen. Danach waren wir pleite.


Zurück

Tja. Als wir dann an einem recht kalten Sonntag ausziehen mussten, standen wir also da. Mitten in Hamburg, die Reisetasche voller Klamotten, die wir noch schnell waschen konnten, das Portmonee bis aufs Letzte leer und keine Ahnung wo wir hinsollten. Tja. Den Rest kennt ihr. Kristen hat uns im Park aufgegabelt und hier her, zu euch, gebracht.
Nana beendete den Vortrag mit einer abwertenden Geste und wand sich ihrem dritten Bier zu. Jake sah die beiden ziemlich bedrückt an. „Ihr habt all das aufgegeben ? Für das hier ?“ er nickte einmal in die Runde und sah etwas verzweifelt aus. Chelly zuckte nur mit den Schultern. „Ja. Für die Freiheit.“ „Für Familie!“ fügte Nana hinzu und beide lächelten sich an. Weder die eine , noch die andere konnte
sich vorstellen ohne einander zu sein. Sie waren füreinander bestimmt. Und genau das war der Grund warum sie abgehauen sind. Keine Strafe ist so hart, wie diese. Das sie sich nicht sehen durften. Seit ihrer Geburt verbrachten die beiden jede Freie Minute miteinander.
Und so sollte es bleiben. Sie waren sich sicher dass sie auch mit 80 noch zusammen im Schaukelstuhl sitzen und über die alten Zeiten reden würden. Fussel riss die beiden aus ihren Gedanken. „Fuck man! LAUFT“ brüllt er und springt auf. Alle anderen folgen.
„Was zur Hölle, war das denn?“ keuchte Leon und hielt sich die Seite. „Bullen!“ flüsterte Fussel und zeigte zur Verstärkung dahin wo wir eben noch saßen, Chelly schielte um die Ecke und schlug sich die Hand vor den Mund. Sie hatten in lauter Panik natürlich alle Taschen da liegen lassen.
& genau die wurden gerade von den 3 Polizisten durchsucht. „oh nein oh nein oh nein. Die können unmöglich wissen, das wir in Hamburg sind Nana. Woher denn !?“ Die Angesprochene überlegte einen Moment, schlug sich dann mit der flachen Hand gegen die Stirn und fluchte: „Wie konnten wir so verdammt dumm sein?
Scheiße man.“ mit hochgezogener Augenbraue beäugte Chelly sie misstrauisch. Als nach 2 Minuten immer noch keine Erklärung folgte, hakte sie nach. „Nana ? Wärst du so freundlich mir zu erklären woher unsere Eltern in MÜNCHEN wissen das wir in HAMBURG sind?“
Vorwurfsvoll, weil Chelly wieder nichts checkte blickte Nana sie an und brachte nur ein Wort raus. „Kreditkarte.“ Einen kurzen Moment brauchte ihre beste Freundin schon um zu schalten, dann kam die Erkenntnis aber auch auf einen Schlag. „Fuck.“ rief sie gerade so laut das die Bullen sie nicht hören konnten.
Auch die anderen konnten wieder folgen. „Aber natürlich. Eure Eltern haben die Kreditkarte als gestohlen gemeldet, damit sie wissen wo ihr seit. Denn selbstverständlich werden sie davon erfahren wo sie eingesetzt werden sollte.“
Matze sprach das aus was alle dachten. „Und jetzt haben wir ein Problem.“ flüsterten Chelly und Nana und gingen den anderen voran zu einem der anderen Verstecke.


Wir sind eh abgestempelt,also ist egal was wir machen.

Mittlerweile sind drei Tage bei der kleinen Gruppe vergangen. Sie haben sich in ein anderes Versteck verzogen und haben auch ihre Klamotten vom alten Platz abgeholt. ,,Ey Leute?" fragt Jake und zog an einem Joint der gerade die runde macht. ,,Was?" war das einzige was Kristen über ihre Lippen bringt. Alle waren ziemlich breit, so das kaum einer Lust hatte zu sprechen. ,,Ich hab hunger und das nicht gerade wenig. Wer geht los?" Fussel zieht eine Augenbraue hoch und mustert sofort Chelly und Nana. ,,Och nö,komm schon. Nicht wir schon wieder!" mauelt Nana und nimmt sich eine normale Zigarette. ,,Doch. Geht schnorren,soviel Geld wie möglich und dann holt bei Mc Donalds soviele Hamburger und Cheseeburger wie möglich." beschließt Matze und schmeißt den beiden einen Rucksack zu.

Nana und Chelly setzen sich gerade in Hamburg an einen kleinen Brunnen als Chelly nur sagt:,,Lass einen abzocken,ich hab keine Lust solange zu warten." Nana verdreht die Augen. ,,Ich lenke sie ab und du nimmst dir dann die Brieftasche,klar?" Chelly nickt stark und schon stehen die Mädchen wieder auf ihren Füßen und gehen in Richtung der Geschäfte. Nach einem geeigneten Opfer ausschau haltend, zeigt Nana auf zwei leicht vermummte Gestalten die beide Tüten von teuren Geschäften in den Händen halten.Das waren ihre Opfer und die Mädchen rennen los. Nana stellt sich kurz vor die Jungs,fängt an zu wimmer und hält sich den Fuß. Sie zog sofort die Aufmerksamtkeit der Jungs auf sich.,,Hey was ist los?" fragte der größere der beiden und versuchte Nana in die Augen zu schauen. ,,Ooh scheiße mein Fuß. Ich glaube ich hab mir den gerade verstaucht. Ich kann kaum noch auftreten." Während Nana ihre Schauspielkunst bewies,zog Chelly mit viel Fingerspitzengefühl dem etwas breiteren von den Jungs,seine Brieftasche aus der Hose. Sie schaute kurz hinein und schaute Nana entgeistert an. Diese konnte nur ein "Was"Blick kurz aufsetzen und sich dann sofort wiederden Jungs widmen. ,,Sollen wir dich in ein Krankenhaus bringen?"

Chelly wedelte mit 5 fünfzigern hinter den Jungs. ,,Äh,nein danke!" sagte Nana,stellte sich auf ihren Fuß und fing an zu rennen, Chelly war ihr dicht auf den Fersen. Als Nana sich aber nocheinmal umdrehte sah sie,wie ein breitschultriger Mann Chelly am Handgelenk festhielt. Chelly schüttelte den Kopf um Nana verständlich zu machen,sie solle ihren Po retten. Doch die Familie ließ Nana nicht im Stich. Sie ging zu Chelly und stellte sich direkt neben sie. ,,Was sollte das Junges Fräulein? Sie können doch nicht so einfach andere Mensch beklauen.Schämen Sie sich!" sprach der breite Mann gerade zu Chelly. ,,Es tut mir leid,ich gebe alles zurück! Nur bitte rufen Sie nicht die Polizei bitte! bettelte Chelly und schaute Nana schuldbewusst an. Wenn jetzt die Polizei kommen würde,wären die beiden im Eimer.

,,Tobi,lass sie los." forderte der Junge,den Chelly gerade beklaut hatte. Tobi lies Chelly los und stellte sich ein Stück zur Seite. Nana,die wusste das Chelly in solchen Situationen schnell mal die Geduld verlieren konnte,stellte sich näher zu ihr und legte einen Arm um ihre Taile,was Chelly nur mit einem glücklichem Lächeln quitierte. ,,Hey,ich bin Georg und das ist Dean- Cyrus. Wer seid ihr?" Wie auf Kommando schluckten Nana und Chelly hart. ,,Äh,Chelly und Nana." flüsterte Nana und hoffte Cyrus würde nichts bemerken. Doch dies war zweifelsohne nicht der fall. ,,Was Nana?Chelly? Alle suchen euch.. Und.. Sagt mal gehts euch noch gut,meinen besten Freund zu beklauen?!"

,,Bitte Cyrus sag niemandem wo wir sind! Bitte! Wir flehen dich an,wir konnten doch nicht wissen das du es bist mit deinem besten Freund. Wir brauchten das Geld und eigentlich brauchen wir es immer noch aber,bitte!" ohne das Nana oder Chelly es wollten,lief ihnen eine Träne langsam über die Wange. ,,Kommt mit, wir wollten gerade was essen."meldete sich Georg,der den Mädchen sehr bekannt vor kam. Als Chelly zu Nana schaute und leise das Wort "Monsun"flüsterte riss Nana die Augen auf. ,,Danke,äh..keinen Hunger." Doch als wäre es nicht schon Schande genug einen Star zu beklauen und dazu auch noch jemanden den man früher verehrt hat,knurrte der Magen der Mädchen durchaus so laut das die beiden Jungs es gut mitbekamen. ,,Keine Polizei,wenn ihr mitkommt."

Den Mädchen blieb nichts anderes übrig als mit den Jungs mit zu gehen. Sie gingen zu McDonalds und sie durften sich aussuchen was sie wollten,Georg würde bezahlen. Chelly hatte ihm sein Geld zurück gegeben,jedenfalls 4 fünfziger. Immerhin hatten auch die anderen Hunger und sie waren ihre Familie. Sie mussten ernährt werden.

,,Wo seid ihr gewesen?" war die erste Frage die Cyrus stellte,als alle am Tisch saßen und sich etwas zu essen in den Mund steckten. ,,Hier in Hamburg, wir haben erst einen Monat wo gelebt in einem kleinen Motel und danach sind wir zu einer Gruppe Obdachloser Jugendlicher gestoßen. Es ist schön bei ihnen. Und glaub mir Cyrus, keine 100 Bullen bekommen uns da weg."laberte Nana und biss dann Herzhaft in einen Burger. ,,Mhm, könntet ihr eure neue Familie einige Tage verlassen,ihr könntet mit mir bei den Jungs wohnen,nur um ein wenig zu kräften zu kommen.Ihr seht erschöpft aus. Ich bitte euch als eurer Freund,wir werden weder die Polizei noch eure Eltern informieren." Chelly blickte Nana mit einem undefinierbarem Gesichtsausdruck an. Konnten sie,die Familie alleine lassen? Was sollten sie ihnen sagen? Und würde Cyrus wirklich dicht halten?

„Leben heißt Veränderung,“ sagte der Stein zur Blume und flog davon.

Nana sieht aus dem Fenster während sie überlegt. Es wäre nicht schlecht. Ein warmes Bett, eine Dusche. Was vernünftiges zu Essen. „Was sagst du denn dazu Georg?“ hört sie Chelly neben sich fragen und als Antwort kommt von Georg ein gekautes „Find ich cool“. Leicht lächelnd richtet Nana ihre Aufmerksamkeit wieder dem Polizei Wagen vor dem Bahnhof zu. Und bekommt mal wieder eine Herzattacke die sich gewaschen hat. Wie ein harter Ellenbogen sich in den Rippen anfühlt, bekommt Chelly in dem Moment zu spüren. Draußen, genau vor ihren Augen wird ihre Gruppe verhaftet. Ihre Freunde. Ihre Familie. „Die Drogen.“ haucht Nana und Chelly nickt nur. Betroffen von dem was sie dort draußen sehen muss, während sie im warmen sitzt und sich den Bauch vollschlingt. „Wir kommen mit.“ sprach Nana die einzig vernünftige Entscheidung aus, die sie in diesem Moment treffen können. Man hört schon fast wie Cyrus dieser riesige Stein vom Herzen fällt und er fängt erleichtert an zu lächeln. „Na Gott sei dank.“


„Die Treppe noch, dann sind wir da.“ grinst Georg nach der 5ten Treppe und schleppt die Tasche von Chelly, die sie noch geholt haben, in den 6ten Stock. „Oh wat Wunder.“ grummelt Chelly und stellt sich vor die Tür mit der Klingelschildaufschrift „Schäfer / Listing / Kaulitz“ „Mutig.“ flüstert Nana lachend und wartet geduldig bis die Tür aufgeschlossen wird. „Georg ? Bist du wieder da?“ Ganz eindeutig Bill´s Stimme, denkt sich Chelly und murmelt : „Es wird ernst....“. Als Antwort erntet sie einen ernsten, furchterfüllten Blick von Nana. „Wer seit ihr denn?“ Nana springt 2m hoch und dann in die Arme irgendeines Mannes. Erschrocken springt sie zurück und landet wieder bei Chelly. „Hübscher Tanz“ lacht der Erste, der plötzlich neben Nana stand, als sie rein gekommen ist. Sie erkennt Tom. Er lacht zwar, wirkt aber trotzdem ein wenig verwirrt. Erwartungsvoll dreht sie sich um und entdeckt Gustav. Ja genau ihm ist sie eben in die Arme gesprungen. Verschämt sieht sie zu Boden und folgt Georg ins Wohnzimmer. „Also. Die Mädchen hier haben mich. . .. wir haben sie auf der Straße gefunden. Cyrus hier kennt die beiden. Sie sind von zu Hause abgehauen und brauchen wenigstens für kurze Zeit ein vernünftiges zu Hause. Seid ihr einverstanden !?“ fragt Georg in die Runde und Bill ist sofort Feuer und Flamme. „Selbstverständlich. Ihr braucht erstmal eine vernünftige Dusche und dann was Gutes zu essen.“
Erschöpft tapern sie hinter Bill hinterher, ins Bad.


Brust raus, Kopf hoch - jetzt heißt es stark sein


,,Geh du zuerst Duschen Nana,ich putz erstmal Zähne und so."sagt Chelly und stellt sich schon vor den Spiegel. Nana dreht die Dusche auf und steigt nach kurzer warte Zeit dann unter das warme Wasser. ,,Das ist der Himmel auf Erden,Chelly!" flüstert Nana und seift sich mit einen Vanille-Kokosduft ein. Währenddessen putzt Chelly sich sorgfältig die Zähne und sucht dabei schon nach 2 Handtüchern für Nana. ,,Glob du da wi langer hie bleibe soll?" fragt Chelly mit Zahnbürste im Mund. ,,Was?" Chelly verdreht die Augen. ,,Glaubst du das wir lange hier bleiben sollen?" Nana stellt das Wasser ab,wringt sich ihre Haare aus und greift dann nach einem Handtuch was Chelly ihr entgegen streckt. ,,Ich weiß nicht,aber ich würde gerne solange bleiben,wie Cyrus hier ist. Immerhin haben wir ihm einiges zu verdanken. Dafür sollten wir ihm Zeit schenken." antwortet Nana und bindet sich dann das zweite Handtuch um die Haare.

Chelly steigt nun in die Dusche,öffnet ihren Zopf und stellt sich dann unter den warmen Strahl des Wassers. Schnell seift auch sie sich ein und wäscht ihre Haare. Danach steigt sie mit Handtuch auf dem Kopf und eines um den Körper aus der Dusche.
Sie hilft Nana eben sich einen geflochteten Zopf zu machen und trocknet dann ihre Haare ein wenig ab. Nana flechtet ihre Haare zu zwei losen Zöpfen und beginnt dann sich anzuziehen,was Chelly ihr gleich tut. Beide haben eine Jogginghose,eine Boxershorts und ein T-shirt bekommen.Bills einziger Satz bevor sie vorhin im Bad verschwunden waren :,,Sorry mit BH's kann ich nicht dienen." und ging lächelnd.

Als die Mädchen sich in ihre überaus sexy Klamotten geschmissen haben,kommen sie aus dem Bad und gesellen sich zu den anderen in die Stube. ,,So,da nur Cyrus euch kennt. Wie heißt ihr? Wie alt seid ihr? Wo kommt ihr her?" quasselt Bill gleich drauf los. ,,Äh,ich bin Nana,aber mein vollständiger Name ist Rianna Melinda Destina Jeylan McLean." Nur Chelly und Cyrus schauen normal,die anderen sind völlig verwundert.,,Ja meine Eltern. Ich bin 17,werde bald mal 18. Komme aus München,lebe aber seit ich 15 bin hier. Naja,wenn man es Leben nennen kann." Nun wurde Chelly fragend gemustert. ,,Ja ich bin Chelly,genau genommen Nika- Chayenne Sarafina Kyran. Ich bin auch 17,werde aber bald 18. Gebürtig aus München aber seit 2 Jahren hier mit Nana." Georg lächelt und stellt dann nacheinander die Jungs vor. Natürlich wissen die Mädchen wer sie sind,aber sie wollen nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen und sagen -Hey ihr seid die,die wir früher so verehrt haben- Das wäre schon etwas peinlich.

,,Kann ich euch fragen wie es ist hier in Hamburg auf der Straße zu Leben?" tastet sich Gustav an die Mädchen heran. ,,Naja, wie soll es sein? Vielleicht stellt ihr euch vor es muss die Hölle sein,weil ihr das Highsociety leben so genießt. Aber wir hatten das 15 Jahre lang und die Nase gestrichen voll davon. Jedenfalls ist es für uns echt schön, wir haben unsere kleine "Familie" hier auf der Straße, wir sind eine kleine Gruppe von 10 Jugendlichen die immer zusammenhalten. Außer jemand geht in den Knast, dieser verrät natürlich nichts. Aber sonst machen wir alles zusammen. Klar es mangelt an Duschen,aber dafür gehen wir 2 mal die Woche auf nen Campingplatz. Zwar kein 5Sterne Bad aber es reicht aus." erzählt Chelly lächelnd, immerhin soll keiner wissen,mit was für Gefahren die Mädchen zutun haben. Die nächtlichen Besuchen von Dealern die ihr Geld wollen,das ewige fliehen vor der Polizei,das stehlen um Geld für Essen und Trinken zu haben, das Verkaufen des eigenen Körpers damit man sich es leisten kann zwei mal in der Woche duschen zu gehen, die immer andauernde Angst in der Nacht erfrieren zu können. Nein,das muss keiner wissen.

-Warte kurz ich muss über meine Gedanken lachen- oder -Egal. Man lebt nur einmal. -


„Und woher kennt ihr euch?“ fragt Tom und blickt abwechselnd von Nana und Chelly auf Cyrus. Wir fangen an zu lachen. „Wir waren alle zusammen im Kindergarten.“ antwortet Cyrus und grinste bei seinem Kopfkino. Chelly und Nana fangen ein wenig an zu erzählen. Was damals so passiert ist. Als sie zu dem Wort Kindergarten und Jungs kommen, fängt Cyrus vollkommen an zu lachen. „Wasn los ?“ perplex schauen die Tokio Jungs Georgs Besten Freund an. „Warte kurz. Ich muss über meine Gedanken lachen.“ ist das einzige was man ein wenig verstehen kann. Als er sich ein wenig beruhigt hat, atmet er nochmal tief durch und fängt dann an zu erzählen. „Also. Als wir alle im Kindergarten waren, fanden die Mädels hier mich und meinen damaligen Besten Freund unglaublich toll. Und frühreif wie Mädchen sind, wollten sie uns unbedingt küssen. Wir waren ehrlich gesagt nicht allzu begeistert. Immer sind wir vor denen weg gerannt. Einmal war das so süß, da haben sie uns erst in Hausschuhen um das ganze Haus gejagt, bevor Nana hier sich beim Mittagessen neben mich gesetzt hat. Ich hab nichts böses geahnt, doch bevor ich mich versah bekam ich einen Kuss aufgedrückt.“ War ja klar, das der mit so einer Geschichte kommt, denkt Chelly sich noch als die anderen, ausser Nana, in schallendes Gelächter ausbrechen. „Egal, man lebt halt nur einmal.“ kontert sie und genehmigt sich einen Schluck RedBull. „Tja. Und nicht oft hat man die Chance einen so heißen Typen zu küssen.!“ heizt Georg das Wortgefecht an. Nana geht drauf ein. „Ganz ehrlich ? Sogar die Freier haben besser geküsst als er.“ Jetzt war alles still. Unangenehm still. Nana weiß instinktiv das sie sich verplappert hat. Genau das sollte NICHT ans Licht kommen.

Ich dachte ich wäre Verliebt,doch ich hatte nur Hunger.


Alles in der Wohnung war ruhig. Chelly räuspert sich kurz und sagt dann in die Stille :,, Nicht das was ihr denkt Leute.. Freier sind die Jungs,mit denen wir was hatten.Ist so bei uns in unserer Gruppe." Man hört das ausatmen der anderen und Chelly schaut Nana nur kurz an. ,,Aber wisst ihr was richtig geil war?" fragt Cyrus und schaut Chelly dabei schon so komisch an. ,,Sag an." lächelt Tom und lehnt sich zurück. ,,Also, da waren wir 12 oder 13.Jedenfalls kam Chelly ganz aufgeregt zu mir gerannt und laberte drauf los das sie sich volle Kanne in Tammo so nen Jungen aus der 10ten verliebt hätte. Ich ihr die ganze Zeit natürlich gut zugeredet das,dass alles mit dem klappt und so. Wollte sie ja nicht verletzen. Naja,am nächsten Tag kam Chelly zu mir und Tammo lief an uns vorbei und ich dann halt -Willst ihm nicht hinterher geiern?- und das geilste dann von ihr -Nö,ich war nicht verliebt.Ich hatte nur Hunger.- Ich schwör es war so geil!" lacht Cyrus zum Ende und kriegt sich kaum noch ein. ,,Ja ja,lach du nur du Affe! Ich kann ja mal erzaehlen,was du mit deinen Windeln gemacht hast!" Bill zog eine Augenbraue hoch. ,,Was hat er getan?"
,,Er hat seine Windeln immer ausgezogen wenn er groß gemacht hatte,wie er es nannte und dann hat er es an die Wand geschmiert!" Sofort fangen alle an zu lachen,nur Cyrus nicht.Der ist etwas beleidigt.

Erst gegen Abend hören die Mädchen und Jungs auf sich Geschichten zu erzählen und bestellen sich jeder eine Pizza. Nur Mädchen wollen nicht,sie wollen lieber ins Bett. Tom bringt die Mädchen nach oben ins Gästezimmer wo ein großes Doppelbett steht und die Mädchen sich samt Klamotten ins Bett legen und innerhalb weniger Minuten einschlafen.

Der nächste Morgen.

Die Mädchen wachen schon gegen halb acht auf und tapsen auf Samtpfoten die Treppe hinunter. Sie suchen die Küche und sehen dort Gustav sitzen. ,,Guten Morgen Gussi." begrüßt Nana ihn mit einem lächeln auf den Lippen. ,,Morgen euch zweien,habt ihr beiden gut geschlafen?" Chelly geht an den Kühlschrank und holt die Milch raus. ,,Kaffee Nana?" fragt sie und macht sich selbst einen Kakao nachdem sie Gustav nach allem gefragt hat. ,,Ja bitte." Chelly holt noch eine Tasse aus dem Schrank und füllt Kaffee hinein,dann folgt Milch und Zucker. ,,Bitte!" säuselt Chelly und reicht Nana die Tasse. ,,Du Gussi?" fragt Nana vorsichtig. ,,Ja was denn?" Nana druckst ein wenig herum bevor sie sagt:,, Habt ihr irgendwo Brot?" Gustav springt auf,holt Brot aus dem Schrank und legt es auf den Tisch. ,,Danke."

,,Morg'n." kommt es genuschelt von der Tür. ,,Morgen Tooo..Tom?" fragt Gustav verwundert. ,,Ja ich bin auch mal früh wach,könnte daran liegen das wir so hübschen Besuch haben!" anzüglich wackelt er mit den Augenbrauen.
Nana verdreht die Augen,dreht sich auf dem Stuhl zum Tisch und hört dann nur noch ein Geschriehenes -Auaaaaa- von der Treppe.

Ein Freund ist dazu da, um in deiner Seele Ordnung zu schaffen.

Mit einem „What the fuck“ Blick stürzen wir zur Treppe. Naja. Dort angekommen brechen wir eher in schallendes Gelächter aus. Ein Bild für die Götter. 3 Hunde und ein ziemlich femininer Typ der sich Bill nennt, liegen dort auf der Treppe und gucken wie ein kaputtes Auto in die Runde. Gustav hilft ihm auf, während die Mädchen sich wieder in die Küche setzen. Der Tisch ist für alle gedeckt. Jetzt fehlen nur noch die Personen. Es erscheinen auch alle. Naja. Bis auf Georg, der wieder mal ne viertel Stunde auf sich warten lässt. Als alle am Tisch sitzen, wurde es ruhig. Nach 10 Minuten ist Nana die Erste die was sagt: „ Wisst ihr. Bei uns war es immer toll. In der Gruppe. Wir haben alle zusammen gehalten Wir waren wie eine große Familie. Wir hatten sogar einen Hund. Natürlich gibt es auch schlechte Zeiten. Wir streiten uns auch. Aber meistens waren wir eins. Einfach nur wir. 10 Jugendliche gegen den Rest der Welt. Es war nicht leicht für uns, uns an all das zu gewöhnen. Wie Chelly schon gesagt hat. Kaum was zu essen, keine richtige Hygiene, geschweige denn ein ordentliches Bett. Es ist ein hartes Leben. Aber ich glaube. . . wenn man zusammenhält... wenn man die anderen kennt. Weiß wie sie reagieren. Was sie brauchen und was sie mögen. Dann kann man ihnen mit Kleinigkeiten Freude bereiten. Und das sind die Wahren Dinge des Lebens. Andere Glücklich zu machen. Sie zu lieben. Sie zu Beschützen und für sie da zu sein. Ist es nicht das was alle gerne hätten!?“
Alle werden für einige Minuten nachdenklich. Nana hatt Recht. Darin besteht der Sinn des Lebens. Im Zusammenhalt. In der Liebe. Und im Vertrauen. So wie es zwischen Chelly und Nana ist. Wie es schon immer war und auch immer bleiben wird. Den Menschen zu finden, mit dem man sein ganzes Leben verbringen will. Egal ob nun als Freunde oder als Paar. Und das die Freundschaft wichtiger ist als jedes Geld. Denn durch Geld kann man keine Wärme, keinen Zuspruch und keine Bestätigung finden. Jedenfalls nicht in dem Ausmaß in dem es jeder Mensch braucht.
In der Liebe jedoch ist alles erlaubt. Und genau das haben Nana und Chelly in ihrer Zeit auf der Straße gelernt. Zusammenhalt, Liebe, Vertrauen. Das ist alles was zählt.
Der Raum ist von einer nachdenklicher, schweren Stille erfüllt. Hier und da klappert mal ein Teller, es wird höchstens mal gesprochen wenn man etwas brauchte.
Bill ist es der das Schweigen schließlich bricht: „ Wie werdet ihr eigentlich genannt? Also eure Gruppe ? Unter was seid ihr in Hamburg bekannt?“
Nana und Chelly sehen sich einen kurzen Moment an , bevor Nana antwortet : „Wir sind die Anderen. Die Unnahbaren. Die Vergessenen. Wir sind. . . die Ghettoschmetterlinge...“


Keiner weiß wie es Ihnen wirklich geht!

,,Wow." ist das einzige was Tom herausbringt. ,,So ist es,irgendwann bekommt man von den Polizisten einen Namen und das dieser auch noch so gut ist.." lächelt Chelly und nippt an ihrem Kakao. Bill ist der erste der sich von seinem Stuhl aufraffen kann und stellt sein Geschirr weg. ,,Also Leute,ich mach mich jetzt fertig,wir müssen gleich los!" Nana zieht die rechte Augenbraue hoch.,,Wohin?" ,,Zum Echo und ihr beiden kommt mit. Ich hab gestern schon Dunja angerufen die hat zwei Kleider besorgt in eurer größe damit ihr da auch vernünftig ausseht." quatscht Bill drauf los,während er sich langsam richtung treppe bewegt.

Schon drei Stunden später stehen die 7 Backstage in der Gaderobe von TH. Die Mädchen tragen die Kleider und Accesoires die Dunja ihnen gekauft hat.


,,Biiiill ich bin so aufgeregt!" quietscht Tom,krallt sich in Bill seinen Arm und fängt an viel zu schnell zu atmen. ,,Keiner weiß,wie es dir geht,keiner da der dich versteht...." fängt Bill an zu singen worauf er von Tom einen Schlag auf den Hinterkopf kassiert. ,,Jungs,hört auf. Sonst habt ihr beide gleich blaue Flecken und wie sieht das bitte vor der Kamera aus?" meckert David und rennt aufgeregt auf und ab. Chelly verdreht die Augen und kann nur in Nana's richtung den Kopf schütteln. Diese versteht sofort und lächelt leicht.

,,Also Nana und Chelly? Ihr könnt jetzt bisschen draußen rum laufen oder wo ihr wollt. Die Jungs müssen zur Probe. Hier habt ihr jeder 10 Euro. Ähm,macht was ihr wollt damit.. Joa.. äh..Eure Pässe habt ihr. Ähm,dann könnt ihr los. Bis nachher." labert David ohne Punkt und Komma. Die Mädchen stehen auf, gehen zur Tür und gehen zum Ausgang der Halle. Sie wollen die Fans sehen,sie noch hysterischer machen,sie aufpuschen und ihnen alles mögliche erzählen was nicht stimmt.

Sie gehen hinter der Halle entlang wo sie schon von einigen Bühnentechniker und sonst irgendwelchen Arbeitern begafft werden. Einige sind sogar so dreist das sie den Mädchen hinterherpfeifen. Die beiden können nur darüber lächeln und gehen dann nach vorne,wo dutzende Mädchen und Jungs aller Altersklassen stehen.
Nana grinst und sagt dann laut genug,dass es die Fans hören können:,,Hat Gustav eben ernsthaft Kafee über Bills Hose geschüttet. Der war sauer!" Sofort drehen sich einige Mädchen um und reißen ihre Augen auf,als sie Nana und Chelly sehen. Erst gestern ist ein Bild von Georg,seinem besten Freund und diesen Mädchen im Forum aufgetaucht.

,,Da sind diese giftigen Schlampen! Die mit Georg unterwegs waren!" schreit ein blonder "Engel" und zeigt mit ihren spitzen schwarzen Fingernägeln auf die beiden. Geschockt schaut Chelly zu Nana,die nur genauso schauen kann. ,,Lass uns abzischen,die können locker über dieses Absperrung."flüstert Chelly und zieht Nana hinter sich her,an den Fans vorbei,durch ein kleines Tor und dann zur Straße. ,,Wo willst hin?" Chelly zuckt nur mit den Schultern,doch es macht den beiden Spaß einfach durch die Straßen zu laufen und so begutachtet zu werden in ihren teuren Klamotten. Unterwegs holen sie sich jeder 3Tüten Skittles und einen Redbull,bevor sie langsam zurück zur Halle gehen. Sie stellen sich in die nähe des roten Teppichs und gerade jetzt steigen die Jungs plus Cyrus aus. Bill sieht die Mädchen und hat nichts besseres zutun als sie mit sich zu ziehen und mit ihnen auf dem roten Teppich zu posen. Am Ende legt Gustav den Arm um Nana und Tom seinen um Chelly. So gehen sie rein,ohne die Vorahnung was morgen in der Zeitung stehen wird.

Nach der großen Show, dem großen Auftritt und der riesen Aftershowparty wo die Mädchen einige Stars & Sternchen kennegelernt haben,fahren die 7 zurück zur Wohnung. Sie wollen alle nur noch schlafen. Ausser die Hunde. Denn diese machen solchen krach das die Mädchen nicht schlafen können und sich entschließen mit ihnen noch rauszugehen.


Falls du auf den Richtigen Moment gewartet hast...
DAS war er !

„ Hmm. Leicht dunkel hier oder !?“ wispert Nana als sie Scotty vor der Haustür etwas kürzer nimmt. Chelly nickt und murmelt etwas unverständliches. Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend spazieren die beiden ein wenig durch den Park. Die erdrückende, schwarze Stille, lastet schwer auf den beiden und ihren Hunden. „Lass hinsetzen.“ schlägt Chelly vor und steuert die Parkbank an. Zustimmend setzt Nana sich auf die Bank und lässt den Blick durch die Dunkelheit schweifen. „Es ist ziemlich ruhig hier. . .“ es ist kaum mehr als ein Flüstern, das Chelly nach ein paar Minuten rausbringt. „Zu ruhig.“ korrigiert Nana just in dem Moment als sie Stimmen hören. „Da sind die beiden!“ Mit weit aufgerissenen Augen starren die Mädels sich an. „Fans. . .“ kommt es gleichzeitig und wie zur Bestätigung tauchen 3 Weiber hinter einem Busch auf und gehen auf die beiden zu. „Sollten wir wegrennen?“ fragt Nana und sieht Chelly panikerfüllt an. „Noch nicht.“ war die Antwort. Ein Zittern geht durch die Hundekörper, sie spüren die Angst der Mädchen. Keine zwei Sekunden später stehen 3 große, Blonde Schönheiten vor ihnen. So richtige Pussys, wie man sie in der Gruppe immer genannt hat. „Hallo. Ihr zwei hübschen...“ flötet die Erste und blickt abwertend auf sie hinunter. Gerade als sie ernsthaft die Hand hebt um auszuholen, ertönt hinter ihnen ein Knall. Wahrscheinlich der Auspuff eines PKW´s auf der Autobahn neben dem Park. Die drei drehen sich für einen kurzen Moment um, in sekundenschnelle ist die Aufmerksamkeit jedoch wieder auf dem alten Punkt gelenkt. „Falls du auf den richtigen Moment gewartet hast... DAS war er!!!!“ ruft Nana, springt auf und zieht Chelly Richtung Parkende. Die Pussys sind schneller. „Aber hallo. Nicht so schnell meine Lieben!!!“ faucht die eine und zieht Chelly an den Haaren zurück. Diese kreischt auf und fällt auf den Boden. Von dem Moment an, gerät alles aus den Fugen. Ein riesiges Desaster bricht aus, Hunde bellen, Mädchen kreischen, schreien, eine fängt sogar an zu Weinen. Eigentlich kann keiner sagen, wie lange diese Rangelei ging. Irgendwann merkt Nana wie sie aus der Mitte der 3 Mädels gerissen wird und irgendjemand sie in den Arm nimmt. Ein kurzer Blick auf das was sich ihr darbot, genügt um zu wissen, das sie in Schwierigkeiten sind. Die drei Mädchen versuchen kurioserweise sich gegenseitig zu schlagen, während Chelly von einem großen, breiten Typen festgehalten wird. „Die puste ich Doch um, Knochengestell, altah.” steigert Chelly sich immer mehr in diese Schlägerei hinein und versucht wieder auf die Mädchen loszugehen. Es dauert einen kurzen Augenblick bis Nana den Mann, der fast schon Mühe hat Chelly zu halten, erkennt. Es war Peer. Einer der Securitys. “Geht es dir gut ?” Die Stimme kommt von Gustav. Ganz eindeutig. Er war es also der Nana aus der Menge gezogen und sie so vor dem Schlimmsten bewahrt hatte. “Ja. Danke. Geht schon.” antwortet sie und löst sich von ihm. Schließlich soll er sich hier mal nichts einbilden. Einige Minuten später trifft sogar die Polizei ein, um die Angreiferinnen festzunehmen. Nana schildert kurz was passiert ist und verzieht sich dann ganz schnell wieder hinter die Jungs. Wenn die Polizisten sie erkennen, wäre das ihre letzte Minute in Hamburg, dessen ist sie sich sicher.
Es ist wirklich nicht ganz einfach gegen die vier Jungs anzukommen. Sie löchern mit Fragen und hauen Vorwürfe bis zum geht nicht mehr raus. Klar. Sie haben recht. Aber die Mädchen sind sich sicher, dass sie ja nun am wenigsten Schuld sind. Bill ist anderer Meinung: “WENN ihr rausgeht, ja, dann sagt ihr uns vorher Bescheid! Und dann sagen die Secus euch schon ob es geht. Ihr seit heute auf dem Echo gesehen worden. Ist ja wohl klar, das ihr nicht unerkannt bleibt, oder ?” Er ist ausser sich vor Wut. Und auch wenn man es sich vielleicht nicht vorstellen kann. . .Bill kann wirklich furchteinflößend aussehen.
“Ist ja gut jetzt! Wir habens verstanden. Nicht mehr alleine raus. Okay!” Chelly ist immer noch am Zittern, so eine Wut hat sie auf diese Weiber. Nana ist da anders. Sie ist die Ruhigere. Die, die versucht sowas ohne Fäuste zu klären. Tom setzt nochmal an, um etwas zu sagen, verstummte aber, als er Georgs strengen Blick sieht, bei dem er sagt: “Ich glaube die Mädels haben es gelernt. Lasst sie in Ruhe. Sie sehen fertig genug aus.” Und damit hat er nicht Unrecht. Erst jetzt fällt den beiden ein, wie sie überhaupt aussehen mussten. Die Haare total durcheinander, Chelly hat sogar eine aufgeplatzte Lippe & Nana kann sich über 2 ziemlich miese Kratzer von den Monsterkrallen dieser Girl Gang beschweren. “Na suuuper.” stöhnt Nana als sie in der Wohnung angekommen in den Spiegel guckt. Als auffällt, dass im Wohnzimmer Licht brennt, torkelt Dunja, leicht schlaftrunken da raus. “Ach du schande. Na ihr seht ja super aus. Kommt mal mit!” murmelt sie ein wenig lallend und bedeutet den beiden ihr ins Badezimmer zu folgen.
Es fliegt nur noch ein kleiner, entschuldigender Blick in Richtung der Jungs und schon verschwinden die drei Frauen im Bad. “Na dann zeigt mal her.” Dunja kramt ein wenig Zeugs aus dem Erste-Hilfe-Kasten und betupft einen Wattepad mit etwas komisch riechendem Zeugs. “Purer Alkohol. Schließlich müssen wir deine Wunde reinigen, Nana!” Der typische “What the fuck “ Blick macht sich auf Nana´s Gesicht breit,als sie erfährt das diese mies riechende, schmerzhaft aussehende Tortour für sie bestimmt ist. Wie die Mädchen da feststellen, ist Dunja zwar ein sehr liebenswürdiger, Geduldiger Mensch, kann aber auch ziemlich hartnäckig und mies werden, wenn sie etwas will. Naja. Am Ende gewinnt sie doch. Auch wenn sie Nana´s Wunde in der Dusche reinigen muss, weil es der einzige Ort ist, an dem Nana nicht mehr wegrennen kann. “Aua aua aua. . . “ “Meine Fresse, halt die Klappe!!!!” unterbricht Dunja Nana´s Schmerzgeheule und macht sich an Chellys aufgeplatze Lippe, die netterweise nur mit ein wenig Wasser gereinigt wird. “Die Wunde ist nicht so tief!” verteidigt sich Dunja, als sie Nana´s Vorwurfsvollen Blick bemerkt. “Tzzz.” Kommt nur von dieser, bevor sie vom Badezimmer schonmal ins Wohnzimmer stampft. Ein riesiges Pflaster prangt auf ihrer Stirn und lässt die Jungs ein wenig grinsen. “Sowas nennt man dann wohl Kampfspuren.” grinst Georg fett und wendet sich wieder seiner Freundin Sarina am Telefon zu. “Sehr witzig!” flucht Nana als sie sich in den Sessel neben Bill schmeißt. “Ich will nichts hören. “ Sie guckt Bill nicht mal an als die das sagt. Und trotzdem weiß sie, dass sie Recht hat. Denn die anderen fangen an zu grinsen und man hört ein leises “ja is ja jut” aus Bill´s Richtung. 5 Minuten später trudelt Chelly mit Dunja im Wohnzimmer ein. “Noch irgendwer ? Oder darf ich verdammt nochmal endlich Schlafen gehen?!” Ein kleiner Lacher geht durch die Menge, als Dunja das sagt, die Hand zur Verabschiedung hebt und wieder ins Bett geht. “Ich schließe mich ihr an.” gähnt Tom und geht. Nach und nach tun es alle und nach einer halben Stunde sitzen nur noch Chelly in Nana in dem Riesigen Wohnzimmer. “Tja. Ich würde sagen wir haben es nicht wirklich geschafft!” sagt Nana und schaut dabei, ganz in ihren Träumen versunken, aus dem Fenster. “Was genau meinst du ?” fragt Chelly und gesellt sich zu ihrer Allerbesten Freundin, zu dem Mädchen, das sie ihr Leben nennt, zu dem was sie zum Leben braucht.Zu ihrem Zweiten Ich.
“Wir sind genau da wo wir aufgehört haben! In einem Umkreis in dem alle eine Menge Kohle haben. Alle beliebt und beschäftigt sind. Wieder dort wo wir unbedingt rauswollten. Wir sind wieder in diesem Scheiß Goldenen Käfig!” Nana sieht Chelly während dieser Erklärung nur bei den letzten Worten in die Augen. “Genau da wo wir nie wieder hinwollten....” flüstert sie nochmal und sieht wieder in den Sternenklaren Himmel.
“Aber eines hast du vergessen. Den wichtigsten Aspekt bei der ganzen Sache. . . “ korrigiert Chelly und schaut Nana kurz an, die nur fragend zurück blickt. Chelly drückt Nana einen kleinen Kuss auf die Wange, legt die Arme um sie, lehnt sich an sie und flüstert: “Wir sind zusammen....”


Jeder von uns ist Kunst. Gezeichnet vom Leben

Mittlerweile ist es 9 Uhr am nächsten morgen,die Mädchen sitzen noch immer auf der Couch und reden darüber was sie tun wollen. Sie können weder im Goldenen Käfig leben,noch wollen sie Cyrus verletzen und einfach gehen. Ein seufzen hinter den Mädchen,reißt sie aus ihren Gedanken. ,,Ihr habt Besuch." sagt Bill leise und läuft langsam aus der Stube,in die Küche. Nana kann nur verwirrt schauen,bevor sie David mit einem nicht gerade freundlichen Gesichtsausdruck sieht. ,,Wir müssen reden." Chelly schluckt hart,bevor sie ein Stück zu Nana rutscht und David sich vor die beiden auf einen Sessel setzt.,,Passt auf Mädchen,wenn ihr hier bei uns bleiben wollt,müsst ihr nach unseren Regeln leben. Ihr könnt nicht einfach raus wann ihr wollt. Das geht nicht! Die Secu's müssen erstmal alles abklären und die Umgebung sichern. Ihr seid jetzt auch bekannt. Soweit ich weiß,wart ihr das vorher auch schon und müsstet es besser wissen!" Während David seine kleine Predigt hält,senken die Mädchen immer weiter ihren Kopf. ,,Wir verstehen dich David,aber..Es ist schwer für uns,wieder im Käfig zu sein. Wir waren jetzt fast 2 Jahre auf der Straße. Dort is es anders."

David nickt. ,,Aber ich bitte euch, passt euch ein wenig an okay?" Nana und Chelly nicken gleichzeitig. ,,Und jetzt kommt Frühstücken!" fordert David die Mädchen auf und geht mit ihnen in die Küche wo schon die Jungs und Dunja sitzen. ,,Morgen."nuschelt Nana und setzt sich neben Gustav und Chelly neben Tom.

Alle essen friedlich,es ist still und niemand wagt es,den gestrigen Abend zu erwähnen. ,,Bill?Kannst du mir mal die Salami geben?" fragt Chelly und streckt ihren linken Arm richtung Bill. Dieser hält in seiner angefangenen Bewegung inne und starrt zusammen mit den anderen auf Chelly's Arm. ,,Äh?" ist das einzige was über ihre Lippen kommt,bevor sie selbst ihren Blick zu ihrem Arm wendet. Sie hat nur ein T-shirt an und alle können ihre riesigen Narben und noch nicht verheilte Schnitte sehen.

Obwohl sie weiß,das alle ihren Arm gesehen haben,zieht Chelly diesen schnell weg. Nana schaut zu ihr und zuckt nur mit den Schultern. ,,Was ist das?" bringt Bill geschockt über die Lippen. ,,Moderne Kunst. Immer vorher am Körper und danach auf die Leinwand." murmelt Chelly und nippt an ihrem Kakao. ,,Kunst? Bist du bekloppt? Du hast dir die ganzen Arme aufgeschnitten! Stell dir mal vor du wärst verblutet!" Nana verdreht die Augen. ,,Klar verbluten." flüstert sie und steht auf um sich ein neues Brötchen zu holen. ,,Hätte doch sein können,verdammt Chelly! Wie kannst du sowas machen! Früher wäre dir sowas nie im Leben eingefallen!" schnauzt Cyrus und bekommt schon einen puter roten Kopf. ,,Lass mich okay! Du weißt nicht wie es ist,täglich unter einer Brücke zu sitzen, dir sorgen um 9 andere Personen zu machen, dir stunde um stunde einen Kopf zu machen wie du am besten am nächsten Tag überlebst, dir immer und immer wieder Geld zu besorgen um zu essen, jede Sekunde mehr die Hoffnung an die Menschen zu verlieren und Angst zu haben, am nächsten Tag weniger deiner Freunde um dich zu haben,weil sie im Knast sind oder weil sie getötet wurden. Du weißt es nicht!"

,,Hört auf Chelly so runter zu machen,man! Ich hab es auch getan und ich bereue es genauso wenig. Jeder von uns ist Kunst,gezeichnet vom Leben. Und wir ebenso.Also ruhe jetzt."mault Nana und setzt sich wieder zu Gustav und bestreicht ihr Brötchen mit Nutella. Alle beginnen langsam wieder zu Essen,bis ein Handy klingelt,was sich schwer nach Tom anhört. Aus der Hosentasche seiner breiten Jogginghose zieht Tom sein Handy,nimmt das kleine Gerät ans Ohr und nimmt mit einem ,,Ja?" ab. Tom's Augen zeigen ein leichtes Strahlen. ,,Do not worry Darling, one of the Securities, Fiona picks up at the station and then you at the airport. So that's around eleven-thirty right?" Tom beißt in sein Brötchen und murmelt dann noch ein ,,Okay,Bye." Sein Handy wandert wieder in seine Tasche.


,,Um 12 sind sie hier Gustav." lächelt Tom und auch Gustav stimmt mit ein. Nur Nana und Chelly wissen nicht von was hier geredet wird.


Man kann nicht alles haben. Wo sollte man auch hin damit?


„Wer ?“ vorsichtig nippt Nana an ihrem Kaffee und blickt einmal fragend in die Runde. „Toms Freundin Madlaine und Gustav's Freundin Fiona.“ die Antwort kommt kurz und knapp von David. Er scheint davon nicht allzu begeistert zu sein.
„Okay. Aber bevor sie hier ankommen, würden wir euch gerne etwas fragen!“ Es ist Chelly die sich an das etwas heikle Thema rantraut. Ohne Umschweife fährt Nana fort : „Wir wollten euch mal fragen. . .wie es euch wirklich geht. Mit alldem hier. Mit diesem, wie wir es immer nennen, Goldenen Käfig. Ich meine. . Klar. Ihr habt gesagt es war immer euer großer Traum. Und das glauben wir euch ja auch. Aber. . . dieses Eingesperrt sein kennen wir von zu Hause. Und wissen, das es auf Dauer nicht gut tut....“ Stille. „Ihr müsst dazu natürlich nichts sagen, wenn ihr nicht wollt. .“
Nach guten 5 Minuten ist es Georg, der zuerst redet. „Es ist toll. Gar keine Frage. Genau das ist es, was wir immer wollten. Aber selbstverständlich gibt es auch Dinge, die wir vermissen. Und wovon wir zu viel haben. Das eine ist die Freiheit. Zu tun und lassen was wir wollen. Und uns dabei von niemandem etwas sagen lassen zu müssen. Das andere ist das Geld. Jaa. Natürlich ist es geil, so viel Geld zu haben. Aber wir wissen mittlerweile schon nicht mehr wohin damit. Teure Häuser, Autos, das alles bringt uns ja nichts. Weil wir immer nur unterwegs sind und kaum gebrauch von alldem machen können. Also ich persönlich fühle mich oft auch ein wenig überfordert. Ich weiß was ich kann und ich weiß das ich es gut kann. . .aber ich habe das Gefühl man verlangt immer mehr von mir. Aber wenn ich dann auf der Bühne stehe und diese ganzen Fans sehe, die nur wegen uns da sind. Dann ist in dem Moment alles negative vergessen. Und im Grunde. . . überwiegt meines achtens nach, immer das positive.“ „Das nenne ich ehrlich. . .“ setzt Bill an und fängt dann selbst zu erzählen an: „ Also mir geht es ähnlich. Ihr wisst das die Bühne immer mein Lebenstraum war. Meine Texte, mein Ich... all das auf der Bühne präsentieren zu dürfen. Das die Menschen mir zuhören, dass sie verstehen was ich sagen will und das sie drüber nachdenken. & all das ist 2005 endlich wahr geworden. Aber seitdem wächst natürlich auch jeden Tag der Druck. Wenn wir nicht gerade in einer Produktionsphase sind, muss ich jeden Tag auf der Bühne alles geben. . . muss ich zu Interviews, Fotoshoots und all diesen Sachen. Natürlich stresst das. Und dann sind da noch diese ganzen Gerüchte. Magersucht und so weiter. Klar, in der Öffentlichkeit lache ich drüber. Es ist ja auch nicht wahr. Aber wenn ich alleine bin, nagt es schon an mir. Gerüchte, Lügen, diese Stalking Geschichte. . . das sind natürlich alles Dinge, die auf die Psyche gehen. Auf Dauer. Aber reden kann ich ja mit niemandem so wirklich. Selbstverständlich rede ich mit den Jungs, vor allem mit Tom aber. . . die stecken alle mit drin. Die wissen wie es ist und können eigentlich keinen wirklichen Rat geben. Womit wir dann wieder beim Thema Einsamkeit wären. Aber darüber habt ihr ja sicher schon ne Menge gehört. Darüber rede ich ja auch öffentlich.“ Bill hat nicht mal ganz zuende gesprochen, als Tom schon anfängt. „Mir geht es da ein wenig anders. Genau wie Georg und Gustav hab ich ja ne Freundin. Und das hilft mir schon ne Menge. Ich kann damit eigentlich gut umgehen. Schließlich ist es eher eine Rolle die ich Spiele. Was bei den anderen nicht der Fall ist. Die sind ja wirklich alle ein wenig komisch-bei diesem Satz kassiert er erstmal drei Schläge auf den Hinterkopf-aber nein im Ernst. Dadurch das ich eigentlich selten wirklich ich selbst bin und immer einen auf obergeil und so mache, kann ich irgendwie besser damit umgehen. Keine Ahnung warum. Nur diese Sache mit der Scheiß Stalkerin. Die hat auch an mir ziemliche Spuren hinterlassen.“ Als letzter ist Gustav an der Reihe: „ Ich kann eigentlich nicht wirklich viel hinzufügen. Die anderen haben Recht. Man kann halt nicht alles haben. Wo sollte man denn auch hin damit!?“ Erstaunt darüber, das Gustav in der Lage war, ein wenig poetisch zu sein, starren ihn alle an, bis er aufsteht, den Kopf schüttelt und mit den Worten „Es hat vor 5 Minuten geklingelt“ zur Tür geht. Sich etwas berappelnd springt Tom auf und folgt Gustav. Ein Blick auf die Uhr sagt alles. Die anderen sind da. Wenn man vom Teufel spricht oder wie heißt es so schön? Kurz darauf stehen zwei Mädchen in der Tür. Arm in Arm mit Tom und Gustav.....


Fresse du siehst aus wie Backspaßbarbie


Das erste was Nana tut,ist ihre Nase kraus zu ziehen. In Gustav's Armen steht eine etwa 1,60 große Blondine. Ihre Haare gehen ihr bis kurz vor die Taile und sind fast Wasserstoffblond. Sie hat Braune große Augen,die sie leicht mit Eyeliner umrandet hat und etwas braunen Lidschatten.Ein schwarzes Kleid,mit tiefen Ausschnitt ziert ihren dünnen Körper. Rosane Fingernägel blitzen unter einer Tasche hervor. Fast das selbe Bild können die Mädchen auch bei Tom sehen. Seine tolle Freundin ist etwa 1,70 groß hat Schulterlange Blonde Haare mit braunen Spitzen. Ihre Augen sind stechend Blau und mit viel Eyeliner,Kajal,Wimperntusche und lilanen Lidschatten geschmückt. Sie hat ein schwarzweißes Oberteil an,was seitlich gestreift ist und dazu eine dunkelblaue Röhrenjeans mit schwarzen Stiefeln.

,,Hey,ich bin Fiona!" sagt Gustavs Freundin mit ihrer Barbiestimme und hält Chelly ihre perfekt manikürte Hand hin. Vorsichtig nimmt Chelly die dargebotene Hand und schüttelt sie kurz.,,Chelly und das ist Nana." ,,'allo un isch bin Madlaine. Un ihr sei' die Köchschin?" fragt Madlaine und schaut sich Nana's und Chelly Klamotten genau an. Chelly rückt gerade ihr hellblaues Top zurecht. ,,Lern erstmal Deutsch,bevor du mit mir redest." spottet Nana und legt ihr Geschirr in die Spüle. Chelly kann nur grinsen und geht dann zusammen mit Nana in die Stube,wo sie sich aufs's Sofa setzen und die Zeitung durch blättern.

,,Toom. Isch will nischt das so'as mit mir so redän darf!" jammert Madlaine so laut,das Nana und Chelly es genau hören. Fiona kommt mit Gustav,Madlaine und Tom im Schlepptau in die Stube. ,,Erstens Madlaine,niemand kann uns vorschreiben wie wir mit jemandem reden und zweitens,seit wann können Backspaßbarbies eigentlich reden?" Chelly grinst Nana für diesen Satz ziemlich breit an.

,,Oh,ihr findet es lustig jemanden zu beleidigen ja? Ihr solltet erstmal euch selbst anschauen,mit euren völlig verbleichten Haaren!" Chelly verdreht die Augen. ,,Mein Gott nicht das du nur völlig unkreativ in Sachen beleidigen bist,ziemlich müffelst,du siehst auch noch aus wie Fiona aus Shrek!" giftet Chelly los. Fiona macht ihren Mund immer wieder auf und zu.Ihr fällt keine vernünftige Antwort ein. ,,Fische nachmachen kann sie ja auch." freut sich Nana und klatscht in die Hände.

Madlaine nimmt sich eine Zigarette,aus der Schachtel die auf dem Couchtisch liegt. ,,Sag mal ist dein Push-Up größer als dein Hirn,oder wieso kannst du nicht fragen ob du ne Zigarette von mir haben darfst?" Genüsslich zündet Madlaine sich die Zigaretet an und antwortet nur:,, Maeins is maeins und deins is au ' maeins!"
,,Kommt Mädels,geht weiter. Hier ist keine Prostitution erlaubt und keiner würde für euch 25 Cent ausgeben!"

Die Mädchen schnappen hörbar nach Luft,was Nana und Chelly aber völlig egal ist. Sie gehen nach oben,ziehen sich eine lange Jogginghose an,eine Sweetjacke über und flüchten aus der Wohnung mit den Hunden.

Draußen setzen sie sich in den Park und lassen sich von der leichten Sonne die im Januar scheint berieseln. ,,Ich hol uns was zu trinken.Was willst du?" fragt Chelly und steht langsam auf. ,,Red Bull und ne Packung Skittles. Hast du Geld mitgenommen?" Chelly grinst und schüttelt leicht mit dem Kopf. ,,So wie vor ein paar Tagen." grinst sie noch und läuft zur Tanke,die nur ein paar Meter entfernt ist.

Nana schüttelt lächelnd mit dem Kopf. Nur wenige Minuten später kommt Chelly grinsend aus der Tanke gerannt und deutet mit dem Kopf an,abzuhauen. Sie springt von der Bank auf,rennt los und schon bald ist Chelly neben ihr. Nana drückt Chelly, Toms Mischling Telly in die Hand und sie laufen schnell weiter. Bei einem Spielplatz angekommen,schmeißen die Beiden sich auf den Rasen neben der Sandkiste und fangen an zu lachen.

Sie öffnen ihr Trinken,naschen von den skittles und schauen sich den tollen Himmel an. Sie bleiben solange dort,bis die Sonne versinkt und ihnen langsam kühl wird.
Mit einem unguten Geühl,laufen sie durch den dunklen Park,zum Haus zurück. Dort klingeln sie und ein aufgeregter Bill öffnet.

Die Mädchen werden von ihm,in die Stube gezogen wo alle sitzen. Auch eine braunhaarige Schönheit. ,,Ich bin Sarina! Schön euch kennenzulernen!" sagt sie und umarmt die beiden nacheinander. ,,Nana? Chelly?!" sagt David. Ihre aufmerksamkeit liegt sofort bei ihm. ,,Fiona und Madlain wollen etwas sagen!" Chelly zieht eine Augenbraue hoch und wendet ihren Blick auf Madlaine. ,,En'weder ihr gehd oder isch un Fio'na gehn! Wo To'om un Gustaw bestimmt nischt woll'n!"

Change it, love it or leave it. . .


„ Bitte was ?!“ Nana kann sich kaum rühren. „ Der einzge der da nischt wiil is Biiil.All andre woll'n da'as ihr geht.“ säuselt Madlaine und blickt abwertend zu den beiden Mädchen, die vollkommen perplex nichts mehr sagen können. Die Jungs sagen kein Wort und blicken sich nur verschämt an. „Jaaaha. Klar. Haltet ihr mal schön die Klappe, Jungs, kein Ding.“ Chelly ist wieder ausser sich vor Wut. Beruhigend legt Nana ihr eine Hand auf die Schulter. „Also gut. Wenn wir euch so auf die Nerven gehen und euch zur Last fallen, gehen wir halt.“ Nana legt alle Ruhe, die sie in sich hat in diesen Satz und dreht sich zum Gehen. „Und wo wollt ihr hin?“ „Dahin, wo wir uns immer am wohlsten gefühlt haben. Dahin wo wir verstanden und geliebt werden. Dahin wo wir niemanden auf die Nerven gehen, David. Zurück auf die Straße.“ Chelly sagt schon gar nichts mehr und überlässt das Reden Nana. Ist wohl auch besser so. „Ihr könnt nicht zurück auf die Straße.“ David, der Einzige, der in dem Moment mit den beiden spricht, scheint ernsthaft empört. „Doch. Können wir. Wir werden einfach in unsere eigene Welt flüchten und die Realität aufessen.“ Mit diesem Satz dreht Nana sich auf dem Absatz um, holt die Taschen und geht mit Chelly zur Haustür. Die bestürzten Blicke der Jungs sieht sie gar nicht mehr. Vielleicht will sie es auch einfach nicht sehen.

„Weißt du eigentlich, dass es schweinekalt ist?“ Chelly reibt sich die Hände, während sie zu dem Versteck gehen, wo sie die Gruppe am ehesten erwarten. „Halt die Klappe, ich muss nachdenken.“ Das ist nichtmal gelogen. Nana denkt wirklich nach. Nämlich darüber, was sie der Gruppe erzählen sollen, wo sie die letzten Tage waren. Ein kleiner Teil ihres Hirns sagt, sie würden die Wahrheit verstehen. Der größere sagt, dass sie sauer wären. Hin- und hergerissen, zwischen Richtig & Falsch, Wahrheit und Lüge sieht sie Gruppe erst gar nicht. Chelly sowieso nicht. Die ist so damit beschäftigt, sich darüber zu beschweren wie kalt es ist, dass sie nicht mal einen herannahenden Zug bemerken würde. Das nächste was die beiden merken, sind 5 Leute, die sie in den Arm nehmen und sie willkommen heißen. „Da seid ihr ja endlich wieder!“ ruft Kristen und lässt kaum die Arme von Nana. Chelly geht es nicht besser. „Äh ja. Es gab. . . Komplikationen. Wollen nicht drüber reden!“ Schonmal gehört wie jemandem ein bombastischer Stein vom Herzen fällt ? Es war Nana's Herz, das plötzlich so befreit war. „Ja. Stimmt. Tut uns Leid.“ DAS ist Familie. Denkt sich Nana, als sie sich neben Jake unter die Brücke setzt und mit einer Hand Jason krault.


„ Wo sind die anderen 3!?“ fragend blickt Chelly durch die Gegend, in der Erwartung Ana,Matze & Stefan gleich lachend auf sie zu laufen zu sehen. Eine traurige Stille beherrscht plötzlich die Gruppe. „Ana, Matze & Stefan sind ums Leben gekommen. Es gab gestern Streit mit der Gruppe die sich „Die Trojaner nennen.“ Weil sie meinen das sie überall reinkommen.“ Fussel ist sichtlich betroffen.Schließlich ist er sozusagen der Anführer und zwei davon waren noch recht neu in der Gruppe und waren eigentlich die ängstlichsten & Matze war sein Bester Freund.
„Tja. Da haben wir ja die negativen Seiten.“ murmelt Nana und wirft Chelly einen vielsagenden Blick zu, den diese auffängt und sofort versteht. „Ich geh mal kurz was gucken.“ Nana steht auf und schlendert hinter eine Mauer, so weit von der Gruppe entfernt, dass sie sich sicher sein kann, dass keiner mehr zuhört. Dann zückt sie ihr altes Handy und tippt die Nummer von Cyrus. „Nana! Wo bist du ?“ einen kurzen Augenblick ringt Nana mit sich, bis sie ein „Wir sind wieder bei unserer Gruppe, such uns nicht. Es ist zu gefährlich, wir werden selbst verfolgt und diese Leute greifen alle an, die ihnen dabei in die Quere kommen könnten.“ rausbringt und schnell wieder auflegt. Ja. Fussel hat es nicht erwähnt. Aber sie alle wussten was es heißt, wenn die „Trojaner“ angreifen. Sie würden nicht aufhören. Und sie würden die Gruppe jagen. Bis sie genug davon hatten. Es wird ein ewiges Fliehen und Verstecken sein. & es werden wieder Menschen sterben. . . „Aber niemand von uns.“ schwört sich Nana bevor sie kehrt macht und wieder zur Gruppe geht.


„Wo. . . !?“ Nana unterbricht Chelly mit einem Kopfschütteln. Sie wird später alles erklären. Jetzt müssen sie sich erstmal einen Plan einfallen lassen. Sie müssen planen wer wann Wache hält, an welchen Orten man sich aufhalten sollte, was man vermeiden soll und wie sie sich verhalten werden, sollten die Trojaner sie finden. Alles wird genau durchdacht, aufgekritzelt und besprochen. Ihre Gruppe ist kleiner als die der Trojaner. Sie haben also keine Chance im Kampf. Aber sie haben eine größere Chance im wegrennen. Und im Verstecken. Und wenn das der Weg ist, auf dem sie sich Retten können, werden sie es tun.

Es war Schicksal,das es so kam.

Die Gruppe hat die letzten drei Tage in der nähe der Hamburger Innenstadt verbracht,um von da aus leicht flüchten zu können. Mittlerweile ist der 20.Dezember und es schneit als würde es eine neue Eiszeit geben. Chelly nörgelt schon seit Stunden über den verfluchten Schnee,während sie bei Passanten die ihre Weihnachtseinkäufe erledigen,bettelt. Alleine,denn sie fällt am wenigsten auf,mit ihren breiten Hopperklamotten,so wie ,,Die Trojaner" sie nicht kennen. Ihre Knie zittern wie Espenlaub und ihre Lippen nehmen eine leicht Blaue farbe an.

Erst als sie hinter sich einige Stimmen hört,die sie kennt aber nicht ganz einordnen kann,dreht sie sich um. Bei dem anblick der sich ihr bietet kann sie nur noch los rennen,in die Richtung des Einkaufszentrums wo die anderen sind.,,Verdammte scheiße,Leute lauft man!" brüllt Chelly als sie ihre Gruppe sieht. Diese können nur verwirrt schauen,bis sie mindestens 15 Jungs sehen die direkt hinter Chelly herrennen. Sie drehen sich um,wollen los rennen aber kommen nicht weiter.Hinter ihnen fünf unbekannte plus zwei riesen,auch genannt Männer. Rechts 4 Trojaner,links 5 und nach vorne 6.

,,Arschkarte!" zischt Nana und schaut ihre Gruppe miesmutig an. Ein lang gezogenes ,,Los" hört Fussel und sieht die anderen auf sie zu rennen, einige sind in der Prügelei verwickelt nur die Mädchen Nana,Chelly und Kristen stehen Däumchen drehend daneben. Warum auch immer,sind sie nicht in diesem Wollknäuel aus Trojanern und Ghettoschmetterlingen verwickelt. Nach und nach kommen Leon,Fussel,Jake und Joel aus dem Gewirr an Menschen heraus und grinsen. ,,Jetzt kloppen die sich da ohne uns." lacht Jake der jüngste der Gruppe und boxt Kristen gespielt in die Seite.

Nana dreht sich um als sie bemerkt das jemand ihr auf die Schulter tickt. Hinter ihr steht Cyrus der ziemlich unausgelichen aussieht. Chelly der auffällt das Cyrus dort steht,stellt sich neben Nana und schaut ihn verwundert an. Denn Cyrus seine Gesichtsfarbe wechselt von Rot zu Puterrot und wieder zurück und das immer wieder. Seine Hände stemmt er an seine Hüfte und atmet ein,was ziemlich angestrengt aussieht. ,,Das..." sagt er und seine Stimme trieft dabei vor Wut und dieses Wort verlässt seinen Mund auch nur sehr schwer. ,,Also.." setzt er nochmals an. ,,Sprich dich aus." haut Nana raus und erntet von Cyrus einen so vor Hass triefenden Blick das Sie einen Schritt zurück weicht.

,,So,also.. Wie..konntet..IHR BEIDE..MIR..das ANTUN !?" faucht Cyrus überaus gereizt ins Gesicht der Mädchen. ,,Was?" ist die völlig verwirrte frage von Chelly. ,,Das ihr abhaut,Nana mir übers Telefon auch noch sagt das ihr Angegriffen wurdet und dann soll ich ruhig bleiben und zuhause rumsitzen und am besten noch für euch Hausschuhe stricken oder was? Seid ihr eigentlich von allen guten Geistern verlassen? Oder habt ihr euch das Gehirn rausgesoffen und gekifft?" ,,Tut uns leid Cyrus,aber weißt du dieses eingesperrt sein kennen wir einfach nicht mehr,wir müssen das tun können was wir wollen,rausgehen wann wir wollen." versucht Nana,Cyrus zu beruhigen. ,,Dann macht es doch ihr Pfosten,niemand hat euch was zu sagen weder David,die Jungs,die Secu's noch Ich!"

Von hinten kommt Bill und verabschiedet sich mit einem: ,,Wir müssen zum Interview,wir sehen uns Zuhause." und schon zischt er wieder ab. ,,Ja,klar.." meint Chelly darauf nur. ,,Ihr kommt mit..Euer Arsch gehört MIR! Ich hab ihn euch gerettet,also Sachen packen es geht zu den Jungs." Die Gruppe gesellt sich zu Nana und Chelly. Diese hoffen natürlich auf Hilfe um hier bleiben zu können.,,Geht mit Mädels,ihr gehört einfach nicht hier her. Klar ihr gehört irgendwie zu uns,wir lieben euch..Aber ihr gehört einfach nicht auf die Straße." flüstert Joel. Nana schaut traurig zu Joel und drückt ihn an sich. Sie hat noch nie gehört wie die Gruppe oder einer davon gesagt hat wir lieben euch. ,,Wir lieben euch auch!" murmelt Chelly und drückt jeden nochmal an sich. Leise sagt Leon zu Nana: ,,Du bist ne Traumfrau Süße,vergiss das nie. Meine Traumfrau." und lässt Nana los. Diese kann kaum reagieren. Als sich alle verabschiedet haben drehen sich alle das erstemal wieder um und schauen nach den Trojanern. Diese werden gerade von mehreren Polizisten auseinander gerissen und in Handschellen abgeführt. Der Anführer zischt noch ein letztes:,, Und euch kriegen wir noch und dann seid ihr Matsch."

Nana und Chelly winken ihrer Gruppe noch zu und gehen mit Cyrus mit,der sie in sein Auto setzt und eine klare Ansage macht. ,,Der erste Halt,Frisör!" Nach nur 10 minuten Autofahrt kommen sie bei Intercoiffeur Ledger einem der meist besuchten Frisöre der Welt. Cyrus öffnet den Mädchen die Tür und geht mit ihnen in den Salon. ,,Oh,oh. Herr Winchester. Notfall?" Cyrus nickt nur und zwei super süße Typen führen die Mädchen zu zwei Stühlen. Sie hängen die Spiegel ab und sagen nur:,, Und ihr wollt?" ,,Macht was ihr wollt,wir lassen uns überraschen." antwortet Chelly für Nana und sich. Die ganze Prozedur dauert nur 4 Stunden bis die Mädchen fertig gemacht sind,sogar geschminkt wurden sie schon. Gleichzeitig ziehen die beiden Typen die sich als Tjark und Alexj vorgestellt haben die Tücher von den Spiegeln. Und wie auf Kommando klappen Nana's und Chelly's Münder auf.

Nana hat dunkel Blonde Haare bekommen,in denen sich dünne und dicke Schwarze Strähnen tummeln. Das Haar ist Stufig geschnitten und ihr Pony ist sehr schräg über ihre Augen geschnitten. Die längsten Haare gehen ihr bis kurz unter die Brust und das kürzeste bis kurz unter den Ohren. Ihre Augen sind tiefschwarz bepinselt und bringen ihre Braun-Grünen Augen bestens hervor. Ihr Nasenpiercing ist wieder drinnen und auch ihre Snakebites sind zu sehen. Diese sind in Chirugenstahl und ziemlich Spitz.

Chelly sieht nicht minder anders aus. Ihre vorher Blonden Haare sind nun tiefschwarz und sehr Stufig geschnitten.Das längste geht ihr bis zur Brust und das kürzeste sogar noch bis über die Ohren. Insgesamt sind es 5 Stufen in ihrem Haar. Auch ihre Augen sind Schwarz geschminkt und bringen ihre Augen die Grün-Grau-Blau sind,zum Strahlen genauso wie Nana's vorher. Ihr Septum, ihre Snakebites die Ringe sind und der Tunnel in ihrem rechten Ohr sind in Schwarz gehalten und an dem Tunnel sind weiße Sterne.

,,Wow,"sagt Cyrus der sich die Mädchen genau anschaut. ,,Ich finde es Weltklasse,ehrlich.Und jetzt gehts weiter zum nächsten Schuh -und Bekleidungsgeschäft."
Cyrsu bezahlt noch und verschwindet dann mit Nana und Chelly wieder in sein Auto.Er fährt mit den beiden weiter zum nächsten Laden.Dort müssen die Mädchen sich Schuhe,Hosen,Oberteile,Unterwäsche und 2 Jacken aussuchen. Wenn Cyrus es so will gibt es auch leider keine wiederrede. Nachdem auch das innerhalb von 2 Stunden geschafft ist,gehts weiter zur Pafümerie und Make - Up shop. Dort wird Cyrus um die 250 Euro los und beschließt dann noch den Mädchen wenigstens eine kleinigkeit zu Essen auszugeben. Dieses Geschieht auch,auch wenns nur bei Mc Donalds ist,aber es schmeckt ihnen.

Für Nana und Chelly geht es nun zur Wohnung der Jungs,oder eher gesagt in die Wohnung denn die Tür hat Cyrus schon aufgeschlossen. Noch einmal atmen die beiden tief ein und betreten dann das Wohnzimmer,wo alle,wirklich alle sitzen. Cyrus tritt neben die Mädchen. ,,Wen hast du uns denn da schon wieder angeschleppt,Cyrus?" fragt Georg mit einer unverkennbaren genervten Stimme.


Und dann wurde der Traum wahr, im Traum.


Doch ein wenig verwundert mustert Cyrus die beiden nochmal und fängt dann an zu lachen. „Das erzählen sie euch am besten selbst.“ Er setzt sich neben Gustav aufs Sofa und grinst schelmisch. „Aeh. Ihr kennt uns!?“ Die Tokio-Boys schütteln nur mit dem Kopf, bevor Bill sagt: „Nein. Tut mir Leid. Keine Ahnung.“ „Jo. Genau. Hallo !? Ich bin Nana!!!! NANA. Kapisch? N.A.N.A.! Weissu ?“ Man sieht einen Mund nach dem anderen aufklappen. „NANA?“ ruft Georg verwundert und guckt nochmal genauer hin. „Ne.“ meint Bill und guckt recht zweifelnd.“Doch man.“ zickt Chelly und läuft ein klein wenig rot an, was man unter dem Make-Up jedoch kaum zu erkennen vermag. Tom steht auf, greift sich noch ne Hand voll Smarties und stellt sich vor die Mädchen um sie genau zu betrachten. Kauend blickt er sie an und überlegt. Nach ner gefühlten Ewigkeit, die nur ne halbe Minute dauert, dreht er sich um, sagt „Ne.“ schmeißt sich die restlichen Smarties in den Mund und setzt noch ein: „Kenn ich nicht“ hinterher. Der nächste der aufsteht ist Gustav, er stellt sich vor Nana und blickt ihr in die Augen, wobei er eine Augenbraue hochzieht, was Nana ihm gleichtut. „HA! Doch! Das ist Nana! Und logischerweise neben ihr, ihr Anhängsel Chelly!“ ruft er und hüpft vor Freude im Kreis. „Ja. Genau!“ meint Chelly vollkommen unbegeistert und blickt erwartungsvoll in die Runde. „Sag ich ja.“ murmelt Nana und verdreht die Augen nochmal. Plötzlich steht Fiona auf.
“Woooh. Was willstn du hier? Das ist Anti-Bratzen-Zone Hackfresse.”schreit sie und zeigt mit dem Finger auf Nana. “Es reicht!” brüllt Saki, der normalerweise total ruhig ist und packt Fiona an den Schultern um sie wieder aufs Sofa zu drücken. “Mein Liebes Fräulein. Versprüh deinen Gallensaft woanders, meinetwegen geh kotzen oder so. Aber du lässt gefälligst die Mädchen in Ruhe!!!!!” Okay. Die Mädchen sind begeistert. David eher weniger. “WAS FÄLLT DIR EIGENTLICH EIN?” brüllt er und steht wutentbrannt auf.”Ungefähr so sah Cyrus vorhin auch aus.” flüstert Chelly Nana zu. “Ich habe diese beiden von Anfang an, in jeder Minute beschützt. Ich mag sie und ich lasse nicht zu das sie dermaßen beleidigt werden!” brüllt der Secu nicht minder leise zurück und wird rot vor Wut. “Du bist entlassen!” David versucht sich zu beherrschen während er das sagt. “Falsch!” kontert Saki. “ICH KÜNDIGE!” setzt er dazu und verschwindet aus der Haustür. “Super gemacht!” fährt David plötzlich die Mädchen an und geht ein paar Schritte auf sie zu. Cyrus kommt ihm zuvor und bringt mit seinem lockeren Mundwerk ein wenig Ruhe in die Situation. “Neeeeeeeein.” ruft er mit Blockbuster Manier und wirft sich vor die Mädchen. “Nimm mich!” Für einen Moment ist David doch ein wenig verwirrt. “Wofür zur Hölle!?” Bevor Cyrus antworten kann, wirft Sarina “Das wollen wir so genau nicht wissen!” ein. David dreht sich mit gemurmelten “Ach leckt mich doch alle am Arsch, meine Fresse. . . dieser Müll hier ey...” und weitere unverständliche Beleidigungen um und setzt sich wie ein trotziges Kind wieder auf seinen Platz auf dem Sofa. “Okay. Ne. So geht das nicht.” Nana bedeutet Chelly mit einem Kopfnicken rauszugehen. Rückwärts den Weg suchend erklärt Nana: “Wir machen euch hier echt zuviele Probleme.” Gerade als sie auf dem Flur stehen und noch ins Wohnzimmer gucken hören sie hinter sich eine Stimme. “Probleme, ja !? Na dann haben wir hier die Lösung!” Voller Panik drehen die Mädchen sich um. Aber nur um eine Sekunde später wieder den Kopf ins Wohnzimmer zu stecken und zu flehen: “Wenn das die Lösung ist... könnten wir dann BITTE BITTE unser Problem zurück haben!?”
Keiner kann sich in diesem Moment einen Reim darauf machen, was genau die Mädchen meinen. Also geht Cyrus in den Flur, blickt zur Haustür und bleibt stocksteif stehen. “Charly....James... was macht ihr denn hier!?”


Wer den Feind umarmt,macht ihn bewegungsunfähig


,,Ihr kommt mit und das sofort." giftet Charly und packt seine Tochter Chelly grob am Arm um sie mitzuziehen. James tut es Charly gleich,zieht Nana aber mehr oder weniger an den Haaren heraus. Sie können sich noch nicht einmal verabschieden,denn die Väter schieben die Mädchen ins Auto und schließen die Türen von innen ab. Auch die Mütter Reneé und Ellen sitzen dort. ,,Wir wollen alles wissen! Wieso,Wohin..alles." zischt Ellen sofort und schaut Chelly tief in die Augen. ,,Alles?"fragt Chelly. Die Eltern nicken nur. ,,Es ist eine lange fahrt bis nach München!" kommt es noch von James bevor er den Van startet und los fährt. Nana nickt ruhig und Chelly beginnt.
,,Es fing alles an,als ihr angefangen habt uns alleine zulassen mit 11. Ihr habt uns kaum noch beachtet und habt immer nur an euch gedacht. Wenn wir mal quenqelig wurden habt ihr uns mit eurer tollen Kohle irgendetwas gekauft. Klar anfangs war es toll immer das zu kriegen was wir wollten. Doch innerhalb von 8 Monaten hatten wir alles. Und ich meine wirklich alles. Also gings los das wir Aufmerksamkeit haben wollten. Nana durch ihr Ritzen und ich dadurch das ich kotzen ging und schnell in die Magersucht verfallen bin. Und was habt ihr getan? Uns 1 Jahr in ne Klinik geschickt. Super Eltern ehrlich. Jedenfalls ging es uns bei unserem 15ten Geburtstag so auf die Eier das ihr wieder weg wart,obwohl ihr versprochen hattet das wir nach Tunesien fliegen. Also hatten wir wieder Arschkarte gezogen.Wie immer eigentlich. Und da wollten wir richtig über die Strenge schlagen." Nana macht weiter.

,,Haben wir ja auch,wie ihr wisst. Immerhin habt ihr uns die Bullen auf den Hals gehetzt und uns sogar noch viel Spaß gewünscht. Ziemlich dreist von angeblich liebenden Eltern. Und als ihr uns dann auch noch eingeschlossen hattet und uns alles an Verboten aufgehalst hattet,war der Entschluss da. Wir müssen hier raus. Und das haben wir getan. Erst von München nach Magdeburg,von dort aus weiter nach Hamburg. Und dort in ein kleines Hostel. Einen Monat lang,bis alles Geld leer war und wir ein nettes Mädchen getroffen haben. Kristen. Sie hat uns zu unserer Gruppe gebracht,bei der wir ab da an gelebt haben und mit ihnen zusammen alles durchgestanden haben. Wir haben für die Gruppe geklaut,alles was man klauen konnte. Wir haben gelacht und geredet,haben zusammen geweint und Lachflashes geschoben. Bei ihnen haben wir das erstemal den zusammenhalt einer Familie gespürt. Zum erstenmal haben wir uns verstanden gefühlt. Wir haben bei ihnen das erstemal die richtig harten Drogen genommen um euch zu vergessen. Und wir haben uns sogar Prostituiert wenn ihr es genau wissen wollt,nur damit unsere kleine Familie genug zu Essen hat,zu trinken und wir Duschen gehen konnten." beendet Nana ihren kleinen Vortrag. Ellen und Reneé haben beide schon zu Taschentüchern gegriffen und weinen was das Zeug hält.

,,Ihr braucht nicht weinen,immerhin wollten wir all das tun um unsere Familie zu retten,damit keiner von ihnen stirbt. Klar zwischendurch haben wir uns gefragt ob es nicht besser wäre wenn wir wieder Kinder wären,doch das konnten wir verneinen. Denn dann hätten wir das nicht erlebt und hätten nochmals unsere scheiß Kindheit mitmachen müssen. Naja jedenfalls war es ein ganz normaler Tag und Nana und Ich mussten raus um Essen zu besorgen,also mussten wir jemanden abzocken. Da kamen uns zwei Typen mit teuren Taschen gerade recht. Also klaute Ich das Geld während Nana sie ablenkte. Tja, dieser jemand war Georg von Tokio Hotel mit Cyrus. Scheiße aber es ist passiert. Ich wurde von nem Secu festgehalten und Nana kam wieder zurück,sie hätte mich niemals allein gelassen. Cyrus fand raus wer wir sind und hat uns mitgenommen zu den Jungs. Dort gab es des öfteren Stress und somit landeten wir wieder auf der Straße.Ja heute holte Cyrus uns zurück und dann standet ihr schon da."

Nana schaut die Erwachsenen genau an. Keiner sagt ein Wort,bis sie in München sind. Zwischenzeitlich sind die Mädchen eingeschlafen. Als James sie weckt sitzen noch alle im Auto. ,,Ich hab da eine Idee die euch gefallen könnte."


Pessimisten sind Menschen, die über den Lärm klagen, wenn das Glück bei ihnen anklopft.

“Ahja. Und die wäre !?” fragt Chelly misstrauisch. “Naja. Wie wäre es mit einer eigenen Wohnung hier in München!? Dann wüssten wir wenigstens ein bisschen was ihr macht und ihr müsst uns nicht ertragen. Schließlich seid ihr beide bald 18.” es war James, der diesen Vorschlag macht, während er nach 7 Stunden den großen Van in die Einfahrt der Villa lenkt. “Joa.” kam Chellys Antwort bevor Nana auch nur den Mund aufmachen kann. Ihr Blick zeigt deutlich ein “Ein besseres Angebot kriegen wir nicht”, so dass Nana einfach die Klappe hält. Im Haus fackeln die beiden nicht lange, greifen nach ihren Taschen und gehen schnurstracks hoch in ihr Zimmer. “Die haben sie doch nicht mehr alle.” flucht Nana als sie ins dazu gehörige Badezimmer geht um zu duschen. “Beruhig dich. Das wird schon.” versucht Chelly zu beruhigen als sie ihre Tasche einfach nur mit neuen Klamotten füllt. Das Gefühl hier bald wieder weg zu kommen, lässt sie einfach nicht los.

20 Minuten später tapert auch Nana aus dem Bad und schmeißt sich stumpf aufs Bett. “Nein man. Ich finds scheiße. Die können nicht einfach so mir nix dir nix auftauchen und uns an den Haaren nach Hause ziehen. Bah.” Sie ist ausser sich, was bei Nana doch recht selten vorkommt. Chelly bemüht sich, die Situation aufzulockern. “Haben sie nicht. Sie haben uns nur bis zum Auto gezogen.” grinst sie, solange bis sie Nanas bösen Blick bemerkt und schnell ins Badezimmer schlüpft. Mit Nana war nicht zu Scherzen in solchen Situationen. Das wusste Chelly eigentlich, dennoch versuchte sie es immer wieder.

Eine halbe Stunde später liegt auch Chelly neben Nana im Bett. “Gute Nacht mein Schatz!” flüstert sie, streicht der schon schlafenden Nana einmal über die Wange und kuschelt sich an sie.

Es ist vielleicht 10 Uhr morgens als Nana durch ein komisches Geräusch aufwacht. Irgendwas scheint an ihr Fenster zu klopfen, was jedoch nicht so wirklich möglich ist, da es im zweiten Stock liegt. Ein wenig bedröppelt rafft sie sich auf und torkelt zum Fenster. “What the....” murmelt sie und dreht sich zu Chelly um, die ein wenig verwirrt gerade irgendwie versucht aufzuwachen. “Was'n los!?” flüstert sie und reibt sich die Augen. Nana lacht. “Ach. . . immer diese Männer mit Gitarren unter meinem Fenster.” antwortet sie grinsend, als sie sich was überzieht um auf den Balkon zu gehen. “Hä?” Chelly ist morgens nie so wirklich da, deswegen bringt Nana nur ein knappes “Cyrus.” raus, was Chelly noch mehr verwirrt. “Sag mal, Schlafwandelst du? Der kann unmöglich hier sein, der....” sie stoppt als sie an der Tür angekommen ist und aus dem Fenster sieht. Genau wie Nana flüstert sie ein halbes “What the fuck.” bevor sie sich umdreht, sich eine dicke Jacke holt und Nana auf den Balkon folgt.

In der Tat. Dort unten steht Dean- Cyrus Winchester und blickt gehetzt nach oben und wieder in den Garten. “Bewegt euren Arsch hier runter. Und bringt Klamotten mit. Genug wenns geht.” sagt er gerade mal so laut das die Mädchen es hören können. “Aber unsere Eltern...” will Nana widersprechen, als er sagt: “Die sind einkaufen. Wir haben noch so ungefähr ... 20 Minuten. Also verdammt nochmal, bewegt euch. Ich warte vorne im Wagen!” das war das Letzte was sie von Cyrus hören, bevor er hinter einem Busch verschwindet um wieder nach vorne zu laufen. “Na das lass ich mir nicht zweimal sagen.” ruft Chelly, hüpft rein und schmeißt noch ungefähr 50 Kleidungsstücke in einen Koffer. Nana macht es nicht anders und innerhalb von 10 Minuten sind die beiden, vollkommen ungeschminkt und fertig aussehend unten am Wagen und springen in den VW Passat von Cyrus. “Cyrus, du bist der absolute Hammer!” kreischt Nana und fällt dem recht nervös aussehenden Retter um den Hals. “Jaja. Ich hab euch versprochen euch von hier fernzuhalten. Autogramme gibts später.” murmelt er noch und startet den Motor. Mit quietschenden Reifen düsen die drei vom Hof. Zur Autobahn. Richtung Hamburg. Richtung Glück.


Spiele dein Lied, aber zwinge die Melodie nicht der übrigen Menschheit auf.


Die Autofahrt verläuft ruhig, nur Cyrus redetn zwischendurch eine Kleinigkeit. Die Mädchen sind einfach noch zu müde um sich angemessen Unterhalten zu können. Nach nur zwei Stunden fahrt auf der Autobahn taucht hinter dem Wagen von Cyrus einige Polizeistreifen auf, fahren jedoch ungehindert an seinem Wagen vorbei. Die Mädchen können nur beruhigt ausatmen und legen sich dann hinten in den Wagen. Sie sind müde,zu müde um jetzt noch die Augen offen zu halten.

Erst nach 6 Stunden fahrt,weckt Cyrus die Mädchen und macht eine Einladene Handbewegung. Die Wohnung der Jungs ist direkt vor ihnen. Nana schluckt schwer, aber schiebt Chelly trotzdem am Rücken aus dem Auto,denn diese will einfach nicht aussteigen. „Wir sind da,also hopp hopp in,“ Cyrus schaut auf seine Uhr. „In 20 Minuten gibt es Mittag,also verspätetes Mittag.“ Nana holt die Koffer aus dem Kofferraum,gibt Chelly ihren und folgt dann Cyrus in das Haus. Dort müssen sie wieder mal in den 6ten Stock hochlaufen und das mit den schweren Koffern. Nach einer gefühlten Ewigkeit kommen die drei vor der Tür an und Cyrus schließt sofort auf.

Drinnen angekommen sitzten nur Bill und David auf dem Sofa und schauen sich irgendeine Obertolle Sendung an.Es sieht ziemlich nach Familien im Brennpunkt aus. „Schön das ihr da seid, ich muss mit euch reden.“ David meldet sich hiermit als erstes zu Wort. „Achja und was ist so wichtig das du uns sofort damit konfrontieren musst?“ fragt Nana und gesellt sich zu Chelly auf das Sofa. „Nunja, ihr müsst euch die Haare schneiden lassen,anderes make-up und sowas. So könnt ihr nicht rum laufen,jedenfalls nicht wenn ihr mit den Jungs zusammen unterwegs seid.“

Chelly zieht ihre rechte Augenbraue hoch und räuspert sich stark „Pass mal auf David, nur weil du irgendein tolles Lied in deinem Kopf hast, brauchst du uns noch lange nicht deine scheiß Melodie aufdrücken,immerhin können wir ja wohl selbst entscheiden wie wir aussehen,was wir anhaben und so. Unser Leben unser Aussehen!“ „Alles klar,wenn ihr es so haben wollt. Dann bekommt ihr wenigstens einen eigenen Bodyguard okay?“ Nana überlegt kurz und sagt dann: „ Abgemacht wir kriegen nen eigenen Secu dafür bleiben wir,wie wir sind.“ David nickt einmal und geht dann in die Küche wo er nach kurzer Zeit mit 5 Pizzaschachteln wieder rauskommt. „Bitte schön euch einen Guten Appetit ich geh nach oben an meinen Laptop.“

Während des Essens reden die 4 kein Wort sondern schauen sich die Nachrichten an um zu schauen wie die Konzerte der Jungs gelaufen sind. „Also das glaub ich nicht, dass die so denken, da haben die bestimmt was zusammen geschnitten!“ mault Bill und beißt genervt ein Stück von seiner Pizza ab. „Kann ich mir auch nicht vorstellen,dass die Mädchen denken das Tom garnicht selber Gitarre spielt und Georg den Bass nicht.“ meint Chelly und nippt an ihrem RedBull. „Vielleicht sollten wir einfach sagen das keiner von euch was selber macht,dass alles nur Playback ist.“ Grinst Nana und bekommt von Bill einen bösen Blick zugeworfen. „Ich wollte nicht meine Karriere auf’s Spiel setzen Nana,dafuer mach ich das echt zu gerne.“

Nana zuckt nur mit den Schultern, isst ihre Pizza dann auf und verschwindet ins Bad wo sie sogleich Duschen geht. Danach geht sie auf den Balkon und raucht in ruhe ihre Zigarette. Vom Balkon aus kann sie sehen wie der Wagen von Tom mit hoher Geschwindigtkeit auf das Gelände fährt. Ein völlig verschwitzter Gustav und ein fast heulender Georg steigen aus. Nur Tom sieht wie aus dem Ei gepelt aus. „Fahr… nie …. Wieder…. so… wenn.. ich…da drin sitze!“ faucht Gustav und hält eine Hand an sein Herz. Georg stimmt nur mit einem Nicken ein. „ Du fährst wie der letzte Henker!“ setzt Georg hinterher und geht auf wackeligen Beinen ins Haus. Nana kann nur lächeln. In ruhe raucht sie noch ihre Zigarette auf und schnippst die dann vom Balkon. Von drinnen hört sie einen spitzen Schrei und läuft völlig aufgeregt in die Stube. Auf dem Sofa sitzen Cyrus und Bill die sehr Blass aussehen. In mitten der Stube stehen Gustav und Georg deren Münder fast den Boden berühren und an der Tür steht ein völlig rot gewordener Tom und eine perplexe Chelly. „Was sollte das?“ krächzt Chelly und schaut Tom an. „Ich äh weißt du,wegen deiner Mütze hab ich deine Haare nicht gesehen und äh die Mütze hat Madlaine auch und äh, ja ich wollte dich nicht Küssen ehrlich!“ versucht Tom sich raus zu reden. „Wen wolltescht du nischt küssn?“ hört man von oben wo Madlaine und Fiona stehen und auf eine Antwort warten.


"Gestaltet den Tag aktiv!" - "Verprügelt euch!"

“Ähm.. ehähä....äh... ja...” Tom räuspert sich ein wenig und geht dann auf seine Freundin zu. “Niemanden Schnucki... wirklich nicht.. das war nur ein Scherz... ähm.. ja. So war es.” Bill lacht leise in sich hinein, über Toms Versuch sich rauszureden. Ein strafender Blick von Tom bringt ihn zum Schweigen. “Alles wieder gut, Schatz?” fragt Tom mit einem Hundeblick und versucht Madlaine zu küssen. “Ja fon mier aus.” zickt sie noch ein wenig und setzt sich dann zu David aufs Sofa. “Und jetzt?” fragt Cyrus in die Runde, von der er nur ein Kopfschütteln zurückbekommt. Keiner eine Ahnung. Wie immer. “Ihr solltet bald pennen gehen. Morgen früh habt ihr noch ein Interview.” Georg guckt noch gequälter als vorher und wirft ein: “Aber morgen haben wir Off-Day.” David lacht. “Ja ich weiß. Aber das muss sein. Wirklich. Tut mir Leid. Ich muss gucken ob ihr nachmittags noch eins habt.” Jetzt war es an Tom, böse zu gucken. “Ey. Junge,übertreibs nicht!” “Bleib mal ruhig Tom. Ich will versuchen das dann zu verschieben. Beruhigt wird noch einmal Gute Nacht gesagt, bevor alle, abends um halb 8, ins Bett gehen. Jeder auf seine Art gespannt was der nächste Tag bringen wird.
Der nächste Morgen
“Alter, was fällt dir eigentlich ein!? Ich dachte du empfindest was für Madlaine !? Wie kannst du dann sowas wagen!?” “Ich glaube das ist Gustav.” flüstert Nana und zieht Chelly zur Küchentür. Beim reinschielen erkennen sie Tom und Gustav, die sich ziemlich sauer gegenüberstehen und sich böse anfunkeln. “Tue ich auch. Ich hab Chelly nicht erkannt. Tut mir ja auch Leid.” Und Tom schien es ernst zu meinen. Es schien ihm wirklich Leid zu tun. “David!” wispert Chelly und stellt sich so hin, als ob sie gerade erst angekommen wäre. “Alte Hellseherin,” grinst Nana und tut es ihr gleich. Ein kurzes Nicken seinerseits symbolisiert ein “Guten Morgen”,als er um die Ecke kommt. Die Erwiderung läuft genauso, während er in die Küche geht. “So Jungs, jetzt seid mal wieder nett zueinander. Das Interview fällt aus. Gestaltet euren Tag bitte aktiv.” “Verprügelt euch zum Beispiel,” prustet Nana los und setzt sich mit ihrer gerade geholten Kaffee Tasse an den großen Tisch. “Was?” David schaut ein klein wenig verwirrt von einem zum anderen. “Verlockendes Angebot ...” zischt Gustav noch bevor er sich seinen Kaffee schnappt und wütend den Raum verlässt. “Na denn...” murmelt der Manager noch und tippt eine Nummer in sein obercooles Handy. Nach und nach kommen Bill, Tobi und Georg in den Raum. “Meine Fresse. Georg wie siehst du denn aus!?” Tom kriegt nen Lachanfall als er Georgs super Tolle sieht. “Guck mal in den Spiegel Tom. Du wirst zwar von Tag zu Tag häßlicher, aber heute siehst auch du schon aus wie übermorgen.” Okay. Auf Contra hat Tom irgendwie gerade voll keine Lust und folgt, mutigerweise, Gustav in den Nebenraum. “Und nun !?” kommt es gelangweilt von Chelly, die an ihrem Kakao nippt. Wir könnten irgendwas unternehmen.” Der kluge Vorschlag kommt von Georg. “Nein. Ernsthaft!?Darauf wäre ich im Leben nich gekommen Mister neunmal Klug.” Bill hat wohl genauso miese Laune wie Tom.
Internes Kapitel
Denn ich schulde meinen Träumen noch Leben

“Auf was habt ihr denn Lust ?” fragt Bill mit Unschuldsmiene und gießt sich Kaffee nach. Verwirrt fängt Chelly an zu stottern. “Aehm.... keine Ahnung... also... ne weiß nicht.” “Keine Träume? Nichts das ihr schon immer mal machen wolltet ? Vielleicht könnten wir euch ja so einen kleinen Wunsch erfüllen.” Da Chelly den Mund voll hat, antwortet Nana an ihrer Stelle. “Naja. Es gibt da schon einen Traum.. dem wir noch Leben schulden. Auffordernd nickend will Bill mehr erfahren. “Ein Reiterhof.” “Reiter... was !? Sorry aber den kann man nicht kaufen.” lacht Georg. “Nein. Wir würden unglaublich gerne mal wieder reiten. Das ist einer unserer großen Träume. Wir saßen schon seit 10 Jahren nicht mehr auf einem Pferd. Und ja. Es ist kalt. Wir sind mitten in Hamburg. Und ihr habt garantiert nicht allzuviel Lust. Aber das ist halt ein Traum von uns.” David erscheint wieder auf der Bildfläche. “So schwer ist das nicht. Am Rande von Hamburg gibt es einen Hof wo meine Nichte arbeitet. Sie würde sich sicherlich freuen.” Also sind die 4 Jungs mit den 4 Mädels und David, natürlich mit einigen Securitys, eine Stunde später auf dem Weg zu diesem besagten Hof. “Manager müsste man sein.” flüstert Chelly, als David bekannt gibt, dass er es geklärt hat, dass sie da nicht gestört werden. “Wie die kleinen Kinder...” schmunzelt Bill als er die Blicke der Mädchen sieht. Kaum hat der Van gehalten sind Nana, Chelly und Fiona auch schon im Stall verschwunden. Madlaine ist mit den Worten “Isch setze misch nischt au so ein dreckige Ferd” zuhause geblieben. Gustav's Freundin hingegen ist war restlos begeistert und ist sofort in den Van gestiegen. Ein Punkt für sie. “Wollt ihr auch?” Vanessa, die Nichte von David, gesellt sich zu den Jungs, die ein wenig ängstlich zusehen, wie die Mädchen drei, bereits gesattelte, Pferde aus dem Stall führen. “Ne. Ich verzichte.” grinst Tom und steckt sich wieder die Kopfhörer in die Ohren. “Nicht so schnell mein Freund. Weißt du was ? Das ist jetzt die Strafe. Dafür was du gestern gemacht hast. Wenn du heute mit Reiten kommst, dann sind wir quitt, einverstanden?” da Gustav weiß, das Tom solche Angebote am liebsten sind, grinst er nur und zieht ebendiesen Richtung Stall.

Du hast mich berührt. Mich Verführt und Vergiftet.
Die Jungs und die Mädchen sind wieder auf dem Weg nachhause,als Chelly aufeinmal anfängt wie nichts gutes zu Lachen. ,,Was'n bei dir kaputt?" fragt Gustav vorsichtig und zieht eine Augenbraue hoch. ,,Tom.. also.. ne zu geil." Georg beißt in ruhe von seinem Snickers ab bevor er sagt:,, Meinst du seinen Sprung?" Chelly nickt nur und alles bricht in Gelächter aus, ausser Tom. ,,Was kann ich dafuer wenn das Pferd da wieder zu ende ist und ich drüber springe,hä?" ,,Ja aber trotzdem Tom. Auf der einen Seite rauf und die andere wieder runter. Das sah einfach zu geil aus." sagt Bill und bietet Chelly und Nana irgendeine Art Kaugummis an. ,,Danke."
Als hätten die 8 nichts besseres zutun,klingelt Tom sein Handy. ,,Ja?" geht er ran und spielt an seinem Piercing. ,,Mhm,wann denn?" er verzieht sein Gesicht und sagt dann: ,, Ja ich sag es Fioana und dann in 2 Stunden am Flieger." Tom legt auf, steckt das Handy weg und sagt nur zu Fioana:,, Madlaine muss für ne Woche nach Hause, sie sagt du würdest mitkommen. Deswegen setzen wir dich gleich beim Flughafen ab. Madlaine hat deine Sachen schon mitgenommen. Ja." Fiona nickt nur,nimmt Gustav seine Hand und lehnt sich noch an ihn.
Beim Flughafen angekommen, steigen Gustav,Fiona und Tom aus. Sie maschieren in den Flughafen,während Chelly stark ausatmet. ,,Hö?" fragt Sarina und steckt sich ihren Lolli wieder in den Mund. ,,Endlich sind die weg,auch wenn nur für ne Woche." Sarina grinst und nickt gleichzeitig. ,,Du musst nicht so fies sein Chelly, das tut doch Tom und Gussi bestimmt auch weh." lacht Bill und kriegt sich kaum noch ein. ,,Ja klar. Weh tun, nach 2 Monatiger Beziehung mit etwa 3 Wochen sehen." Nana verdreht die Augen, lehnt sich zurück und schließt die Augen.
Nur etwa 10 Minuten später kommen die beiden Jungs wieder und setzen sich in den Wagen. Der Fahrer fährt wieder los und während der restlichen Fahrt spricht keiner ein Wort. Erst als sie aus dem Wagen steigen,lässt Bill nen Spruch los: ,,Wow,endlich wieder Stadtluft und kein Pferdegestinke!" Dafür kassiert er sofort von den drei Mädchen einen harten Schlag auf den Hinterkopf. ,,Aua man! Ich geh rein!" mit einem letzten bösen Blick,dreht er sich um und verschwindet im Haus. ,,Komm wir gehen noch eben zur Tanke,okay?" fragt Chelly und schaut Nana und auch Sarina an. Die beiden nicken nur. Sarina gibt Georg noch einen Kuss. Tom gibt Nana und Chelly einen Kuss auf die Wange und auch Gustav tut es ihm gleich.
,,Warum soll ich mit?" fragt Sarina und holt aus ihrer Jackentasche eine Schachtel Zigaretten. ,,Einfach nur so,einfach nur mal unter Mädchen sein." lächelt Nana. Sarina kann nur zurück lächeln und bietet den beiden eine Zigarette an,die die beiden auch dankend annehmen. ,,Georg sieht es überhaupt nicht gerne wenn ich Rauche." ,,Kann ich garnicht verstehen,du bist immerhin 20 und weißt ja wohl selbst was du tun und was du lassen kannst." meint Nana. Die Mädchen holen ein paar Packungen Skittles, einige Dosen Redbull und noch für alle Zigaretten. Dann erst gehen sie im schlendergang zurück zu den Jungs. Als sie endlich ankommen, verabschiedet Sarina sich sofort und geht zu Georg ins Zimmer. Nana entscheidet sich Duschen zu gehen, während Chelly sich den Fernseher anstellt und sich aus langerweile sogar Big Brother anschaut.
Hinter ihr poltert es und bei genauerem Hinsehen kann Chelly, einen Tom nur in Boxershorts bekleidet sehen. ,,Zieh dir mal was an Junge, du wirst nur Krank." lacht Chelly. ,,Ja ganz witzig!" murmelt Tom und umarmt Chelly von hinten. ,,Siehst du, ich bin warm. Sehr warm." anzüglich wackelt er mit seinen Augenbrauen,was Chelly in der Vitrine sehen kann. ,,Schön,ich geh äh.. Duschen!" Schnell steht sie auf, verschwindet in das Bad,aus dem Nana gerade rauskommt und schließt sich ein. Nana zuckt nur mit den Schultern,setzt sich in Jogginhose und Top auf das Sofa und schaut sich Galileo an.
Während Nana in ruhe Galileo schaut, kommt Gustav zu ihr und setzt sich direkt neben sie. Warum auch immer lehnt er sich ein wenig an Nana und redet drauf los. Irgendetwas. Ohne Sinn und ohne Verstand. Erst nach etwa 2 Stunden die Nana wie eine Ewigkeit vorkommen,redet Gustav nicht mehr. ,,Ich geh mal nach oben zu Chelly." murmelt Nana und will aufstehen. Dies erweißt sich aber als sehr schwer,da Gustav an ihrer Schulter eingeschlafen ist. Augenverdrehend lehnt Nana sich noch irgendwie etwas zurück und schläft dann ein.
Nächster Morgen.
,,Was denn hier kaputt? Nana?" hört Nana jemanden reden. Vorsichtig um nicht einen Schock zu bekommen öffnet sie leicht ihre Augen. Das grelle Licht der Lampe zwingt sie dazu die Augen wieder zu schließen. ,,Wat denn?" fragt sie leise und will sich aufsetzen,was Gustav aber blockiert. ,,Was macht der da?" fragt Tom und schaut auf Gustav,der seine Arme um Nana gelegt hat und seinen Kopf auf ihrem Schoß bettet. ,,Kuscheln." nuschelt Nana nur,bevor sie sich wieder zurück lehnt und versucht weiter zu schlafen. ,,Äh,klar. Ich hol Brötchen und geh mit Jay ne Runde." ,,Mhm,mach das." Tom schüttelt mit dem Kopf und macht Jay seine Leine dran,als jemand ihm die Leine aus der Hand nimmt. Dieser Jemand hat Lilane Fingernägel und steht in Jogginghose, Top,einem Hoodie und einer Mütze vor Tom. ,,Ich komm mit." gähnt Chelly noch leicht,bevor sie zusammen mit Tom die Wohnung verlässt.
,,Naaaaaaaanaaaaaaaaaa?" ruft Bill durch das Haus, als er langsam die Treppe runterkommt. ,,OH WAS MAN?" keift sie und drückt Gustav von sich. ,,Ich wollte dir nur sagen,das dein Handy klingelt!" ,,Cyrus,scheiße!" ruft Nana,springt auf und rennt nach oben zu ihrem Handy. Aber anstatt Cyrus, ist es ihre Mutter. Nana drückt sie weg. Was soll sie auch mit denen reden, immerhin merken die erst nach 3 oder 4 Tagen das sie nicht da sind.

Trau deiner Sehnsucht mehr als deiner Verzweiflung.


„Wer war dran?“ fragt Bill mit einem Grinsen, als Nana die Treppe wieder runterpoltert. Sie antwortet mit einem knappen „Nicht so wichtig.“ und wendet sich dem Sofa zu wo Gustav immer noch liegt und irgendwie immer noch schlafen kann. „Guddi. Dann geh ich jetzt Georg wecken. Irgendwie ist der immer noch nicht wach... ich war doch schon 5 mal da oben... wie kann...“ den Rest versteht Nana nicht mehr, weil Bill, wie sooft, während des Sprechens schon weiter geht. „Tschüß Bill.“ lächelt Nana leise und geht zum Sofa, wo sie sich neben Gustav setzt und ihn ein wenig betrachtet ohne ihn zu wecken. Plötzlich kommen ihr Gedanken in den Kopf. Gedanken, die sie noch nie hatte. Gedanken, die sie nicht haben will. Gedanken, die sie gar nicht haben darf. Es sind einfach Gedanken, die sie merken lassen, wie sehr sie diesen Mann eigentlich mag. Wie wunderschön sie ihn findet, intelligent, Humorvoll. Plötzlich wünschte sie sich, sie wäre seine Traumfrau. Er würde sie lieben und sie in den Armen halten. Ihr sagen, wie sehr er sie lieben würde und das er sie braucht. „Oh scheiße.“ flüstert sie und springt auf. „Das darf nicht sein.“ Schnell und doch leise verlässt sie den Raum und setzt sich in die Küche, wo sie sich sofort eine Zigarette anzündet. „Scheiße man. Wo bleibt Chelly. . . Das darf nicht. Das darf ich einfach nicht.“ in ihrem Wahn bemerkt Nana nicht wie Gustav plötzlich in den Raum kommt. Er scheint doch aufgewacht zu sein. „Was darfst du nicht!?“ murmelt er verwirrt und gießt sich Kaffee in den großen Becher, der bereits auf dem Tisch steht. „Nichts. Schon. . . ähm . . .schon okay.“ alles in Nana droht zu explodieren. Sie fängt an zu zittern und zu stottern. „Ich muss gehen.“ wispert sie, schaut Gustav einmal in die Augen, nimmt Bounty, Bill's Border Collie, an die Leine und verschwindet nach draussen. Sie hatte gesehen das in der Nähe ein Park war. Vielleicht konnte sie sich dort irgendwo hinsetzen und in Ruhe über alles nachdenken. Chelly war ja beschäftigt. Ein wenig angesäuert kommt sie im Park an und setzt sich auf eine Bank. Es ist ziemlich kalt, schließlich haben wir bald Silvester. Weihnachten ist übrigens ruhig verlaufen. Es gab Kleinigkeiten, die sich jeder leisten konnte. Aber nun zum Thema. Nana musste überlegen, wie sie diese Gefühle für Gustav, die sie ja nun eindeutig hat, wieder los wird. Und das so schnell wie es nur geht. Sie zieht ihr Handy aus der Tasche und wählt Chelly's Nummer. Sie muss jetzt mit ihr reden, es nützt nichts. „Ja?“ prompt war Chelly schon am Telefon. „Chelly chelly chelly chelly!!!!!!!!!!“ Nana ist total aufgeregt. „Jetzt nicht. Ich hab nen Problem.“ wispert Chelly, als dürfe niemand anders das hören. „Ach was. Du auch !?“ Die Ironie in Nana's Satz trieft nur so vor sich hin. „Okay. Alles klar. Wo bist du ?“ „Mit Bounty im Park. Auf so einer Bank.“ „Bis in 5 Minuten.“ Pock. Chelly hat aufgelegt. „Dumme Kuh.“ flucht Nana noch bevor sie ihr Handy wieder in die Tasche steckt und sich in der Gegend umschaut. Als wäre das Unglück nicht schon vollkommen, bemerkt sie die kleinen weißen Flocken, die leise und langsam auf den Boden fielen. Es fängt an zu schneien. Sie macht sich gar nicht erst die Mühe, sich die Kapuze über den Kopf zu ziehen und bleibt stumpf so auf der Bank sitzen. Als Chelly wirklich nach besagten 5 minuten im Park auftaucht, ist Nana schon vollkommen durchnässt und hat feine weiße Schneeflocken in den Haaren. Bounty liegt zu ihren Füßen und bemerkt Chelly als erster. „Was ist los, mein Schatz?“ will Chelly besorgt wissen und setzt sich zu ihrer Besten Freundin auf die Bank. „Naja. Im moment denke ich eher an die Gruppe. Wir wissen wie das ist, bei so einem Wetter auf der Straße zu sitzen. Aber wir wissen ja nichtmal OB sie noch auf der Straße sind. Ob schon wieder jemand gestorben ist, ob jemand nach Hause gegangen ist, oder ob irgendjemand verhaftet wurde.“ Es war kaum mehr ein Flüstern, das Nana zu diesem Zeitpunkt rausbringt. „Ich weiß. Aber wir können es nicht ändern. So schwer es auch ist. Und was ist dein eigentliches Problem?!“ Einmal atmet Nana tief durch, bevor sie nur ein Wort rausbringt. „Gustav.“ „Ahhhh. Sehr gut. Dann haben wir ja das gleiche Problem.“ Chelly grinst schon fast. „Was willst du denn bitte von Gustav?“ grollt Nana und zieht eine Augenbraue hoch. „Nichts will ich von Gustav. Aber von Tom will ich glaube ich eine Menge.“ Sie wird plötzlich sehr kleinlaut, als sie das ausspricht. „Ich habe einfach gemerkt, dass ich mehr für ihn empfinde, als ich das eigentlich will. Als ich eigentlich darf.“ fährt sie fort. Dann fragt sie noch. „Wie findest du das Aussehen von Gustav?“ Nana überlegt kurz und sagt dann: „Perfekt.“ „Und seinen Charakter?“ „Aus Gold...“ Nana fängt fast an zu weinen, als sie diese Worte ausspricht. Denn es macht all das Real. Macht all das zum Greifen nah und zeigt ihr nur allzu deutlich was gerade mit ihr los ist. „Wie ist es mit Tom? Ich dachte du magst ihn nicht so. Ich dachte er wäre dir zu sehr Macho?“ „Ja. Das war auch der Fall. Aber irgendwie ist es nicht mehr so. Irgendwie finde ich das schon ganz süß, wenn er so drauf ist. Ich meine... keine Ahnung. Er ist einfach perfekt plötzlich.“ Chelly lehnt sich bei diesen Worten dicht an ihre beste Freundin. „Ja Chelly, kein Mensch ist perfekt. Bis man sich verliebt.“ Chelly nickt nur, bevor Nana aufspringt und sich total aufregt. „Meine Fresse. Ich hasse Gefühle. Was soll das ?“ Und ehe Chelly was erwiedern kann, macht Nana weiter. „Ich will diese Gefühle nicht. Reiß mir doch einfach mein Herz raus, Chelly, bitte.“ Mit den Nerven am Ende gesellt sich Nana wieder auf die Bank. „Ähm... nein !? Ich möchte dir das Herz nicht rausreißen.“ „Doch man.“ „Aber dann magst du mich auch nicht mehr.“ Chelly setzt ihre kindliche süße Stimme auf. Nana fängt irgendwie verzweifelt an zu grinsen. „Dann nimm nur das Stück, wo Gustav drin ist.“ „Okay.“ erwidert Chelly und nähert sich mit der Hand Nanas Herzen. „Nein man!“ kreischt diese und springt wieder auf. Chelly lacht einmal laut auf und sagt: „Lass uns nach Hause gehen.“ Zustimmend nickend folgt Nana ihr, bevor Chelly vor ihr stehen bleibt, sich umdreht und mit einem leisen Lächeln meint: „Wir bleiben für immer zusammen.“ Als sie sich Hand in Hand auf den Weg zur Wohnung machen, haben beide ein so glückliches Lächeln auf den Lippen wie schon lange nicht mehr.


Es ist zu spät. Ich habe es uns eindeutig versaut.
Mittlerweile ist Sylvester. David hat für die Band und die Mädchen einiges an Alkohol besorgt. Es ist kurz vor 11 und alle sind ziemlich angeheitert. Am meisten Chelly und Gustav. Warum auch immer. Chelly ist schon kurz davor auf Betrunken umzusteigen,denn der Vodka pur fließt bei ihr wie Wasser. Doch trotzdessen das alle gut trinken, können sie noch normale Gespräche führen. Je nachdem ob über Sex und sowas normale Gespräche sind. ,,Also,wann hattest du jetzt wirklich dein erstes mal ?" fragt Nana, Tom der gelangweilt auf einem Stuhl in dem großen Garten sitzt. ,, Äh, also so ganz ernst ? Mit 15. Kurz vor unserem Durchbruch." Chelly muss Husten und prustet dabei ihren Vodka über Bill's Outfit. ,,Eh das war Teuer!" Gustav und Georg fangen an zu lachen und halten sich schon die Hände vor dem Bauch zusammen. ,,Also so witzig finde ich das nicht das ich erst so spät Sex hatte." Georg verdreht seine Augen. ,,Es geht um Bill's Outfit. Nicht um dein Sexleben Tom. Es dreht sich nicht alles immer nur um dich!" Tom zieht seine rechte Augenbraue hoch. Ein gemurmeltes Ja ja kommt noch von ihm bevor er sich gemütlicher auf seinen Stuhl setzt. David und Dunja gesellen sich zu den 6 und quatschen mit ihnen über all möglichen Kram.
Erst um kurz vor 12 hören sie mit dem reden auf, gießen sich jeder ein Glas Sekt ein und stoßen um punkt 12 an. ,,Ein frohes Neues Jahr." rufen Nana und Chelly laut. Gerade als sie dieses heraus gerufen haben, fängt es an über ihnen zu knallen und viele verschiedene Farben leuchten auf. Chelly geht reih um und umarmt alle einmal. Nur Tom steht nicht bei allen sondern eher etwas abseits. Deshalb geht Chelly zu Tom und umarmt ihn. Er hält sie im Arm, während er leise irgendetwas murmelt. ,,Es ist schön hier." sagt Chelly und schaut Tom dann in die Augen. Seine Leuchten und ein kleines Lächeln bildet sich auf seinen Lippen. Chelly kann nicht anders,stellt sich auf Zehnspitzen und küsst ihn. Seine Zunge fährt über ihre Lippen und bitten um Einlass,den Chelly ihm gewährt. Als ihre Zungen sich das erste mal berühren,durchfährt Chelly ein kleiner Blitz. Ihre Zungen erkunden den jeweils anderen Mund. Doch nach lurzer Zeit löst Chelly sich von Tom, schlägt sich die Hand auf den Mund und rennt rein. Vorbei an den anderen.
,,Äh ich geh mal eben Chelly hinterher." sagt Bill. ,,Bist du ihre beste Freundin oder was?"faucht Nana und geht schurstracks in die Wohnung. Auf dem Sofa sitzt Chelly und hält Krampfhaft ein Taschentuch in ihrer Hand. ,,Schatz,hey. Was ist denn los ?" Nana setzt sich direkt neben Chelly und nimmt ein neues Taschentuch,was sie Chelly vor die Nase hält. ,,Ich,ich hab so eine verdammte Scheiße gebaut!" flüstert Chelly zurück und greift nach dem Taschentuch was vor ihrem Gesicht auf und ab wedelt. ,,Egal was kommt,du kannst dich immer an meine Schulter lehnen!" lächelt Nana und drückt Chelly an sich. ,,Du wirst mich dafür hassen Nana!" Nana schüttelt energisch mit dem Kopf. ,,Ich würde dich niemals hassen können das weißt du!" Ein räuspern kommt von der Tür. Bill steht dort und setzt ein fragendes Gesicht auf. ,,Komm her." sagt Chelly und er setzt sich zu ihnen. Auf die andere Seite neben Chelly und legt ihr einen Arm um die Hüfte.
,,Also was hast du gemacht Liebling?" fragt Bill und nippt vorsichtig an seinem Sekt. ,,Euer Schatz und euer Liebling hat einfach Tom geküsst! Einfach so! Aber... er hat mich so angelächelt,seine Augen haben so gestrahlt!" Geräuschvoll zieht Chelly die Nase hoch. ,,Aber Chelly er ist doch mit Madlaine zusammen! Haben wir da nicht gestern drüber geredet?" fragt Nana aber ihre Stimme klingt völlig ruhig. ,,Ja schon Nana,aber.. Versteh mich er wollte es. Und ich auch." Chelly lässt die Schultern hängen und weiß nicht was sie jetzt noch sagen soll. ,,Wenn er es wollte,dann ist doch alles okay. Wenn er dich küsst auch wenn er vergeben ist,daran bist nicht du Schuld Chelly! Klar ? Das ist sein Problem er muss damit klarkommen! Nicht du!" mischt Bill sich ein. ,,Aber,aber.." Nana drückt Chelly's Hand und spricht weiter. ,,Sie mag ihn Bill. Genauso wie ich Gustav!" ,,Ich hab uns alles kaputt gemacht Nana! Einfach alles!" Nana schüttelt mit dem Kopf. ,,Wenn es dir dann besser geht!" Sie steht auf, geht in den Garten und durch die Terassentür kann man sie gut sehen,sie steht vor Gustav, lehnt sich vor und küsst ihn. Danach kommt sie wieder in die Stube. ,,Geht es dir jetzt besser Schatz?" Nana lächelt und Chelly grinst nur. ,,Danke,etwas schon." ,,Jetzt bin nur noch ich dran. Wer opfter sich für mich?"grinst Bill und lehnt sich auf dem Sofa zurück. ,,Wir opfern uns für dich." Bill grinst,stellt sich vor Nana und drückt ihr einen Kuss auf. Nana lächelt und zeigt nun auf Chelly. Bill bückt sich zu ihr runter und drückt auch ihr einen Kuss auf. ,,Sag mal ihr küsst auch jeden oder?" zischt Tom und geht durch die Tür rein.
,,Jetzt ist wirklich alles zerstört." murmelt Chelly und steht auf. ,,Ich geh nach oben ist besser so." Nana nickt,rückt näher an Bill und bettet ihren Kopf auf seiner Schulter. ,,Schreibt den beiden Trotteln doch einen Brief. Vielleicht haben sie es einfach noch nicht bemerkt." Nana zuckt mit den Schultern. ,,Keine Ahnung. Vielleicht,vielleicht auch nicht. Ich geh noch ein wenig raus. Ich nehm Bounty mit." Bill nickt und so nimmt Nana sich Bounty an die Leine und geht mit ihm aus dem Haus. ,,Was ist los Bounty? Magst die Knaller nicht? Ich auch nicht." redet Nana auf den Hund ein und setzt sich draußen vor die Tankstelle. Lange aber hält sie es dort nicht aus und geht in den Park,in dem sie sich ihren Gefühlen klar geworden ist,in dem sie sich mit Chelly und den anderen Weibern geprügelt hat. Einiges ist hier passiert. Doch jetzt reicht es ihr,sie maschiert zurück zum Haus und beschließt dabei,das sie und Chelly gewinnen werden,egal wie! Sie werden es schaffen! Und als allererstes wird morgen dieser Brief geschrieben! Und mit diesen Gedanken,geht Nana durch die Tür,an den Jungs vorbei und direkt zu Chelly ins Bett. Iwe gut das die Jungs morgen alle bei ihren Familien sind denkt sich Nana noch bevor sie einschläft.
Musik. So laut, dass der Bass meinen Herzschlag kontrolliert...!

Chelly ist am Neujahrsmorgen die Erste, die sich aus dem Bett quält. Als nach und nach auch die anderen in die Küche kommen herrscht Schweigen. Nur Bill, Georg und Sarina reden mit den beiden. Alle anderen ignorieren sie gekonnt. „Wir fahren jetzt. Bis nachher dann, ihr Süßen.“ säuselt Bill, gibt den Beiden noch einen Kuss auf die Wange und verschwindet dann mit den anderen aus der Haustür. „Sturmfrei, würde ich sagen.“ grinst Chelly und geht voran in einen Raum, den die beiden vorher noch nie betreten habe. „Krass...“ staunt Nana, gerade als sie in der Mitte des Homestudios steht. Hier steht alles was man für eine Aufnahme braucht. Unglaublich. „Und was machen wir jetzt ?“ fragt Chelly und sieht sich den Bass genauer an. Sie ist halt nen Freak.Sie hat Bass gelernt als sie 10 war. Nana nie. Sie hatte, genau wie Bill, keine Geduld um irgendwelche Instrumente zu lernen. Sie blieb immer beim Singen. Viele meinten, sie hätte eine gute Stimme. Sie konterte dann immer nur mit „Ja. Meine Dusche ist begeistert.“

„Lass was spielen.“ beantwortet Chelly ihre eigene Frage und nimmt sich den Bass. „Boah Georg kannst du das Ding nicht wenigstens mal Stimmen!?“ flucht sie , als sie dieses ganze Zeugs einstellt, von dem Nana keine Ahnung hat. & davon ne ganze Menge. Sie setzt sich auf den Hocker und überlegt was man singen könnte. Was Chelly auch spielen kann. Wir hatten doch soviel geübt. Chelly fängt an was zu Spielen. Und Nana erkennt sofort und stimmt mit ein. „Was soll ich nur tun, was wollt ihr von mir...warum zerrt ihr nur so an miiiir. Ihr schubst mich, ihr drängt mich, ihr nehmt mir das Licht. Wo nur ist mein Weg...? ich weiß es nicht. Ich will hier raus. Ich fühl mich wie gefangen... ich kann nicht mehr.. ich will hier raus. Ich halte nicht mehr still. Wann kann ich endlich machen, was ich wirlich will !?“
„Wir haben es ewig nicht mehr gespielt.“ Nana hat schon fast Tränen in den Augen. Sie haben es damals für ihre Familien geschrieben. Sie haben es wohl nie gehört. Und trotzdem bedeutet den beiden Freundinnen dieses Lied so unglaublich viel. Denn es ist das, was die beiden jahrelang gefühlt haben.

„Lass ins Wohnzimmer gehen.“ Chelly geht Nana voran. Im Wohnzimmer wird Musik aufgedreht. Das was sie gerade finden können. Hauptsache Laut. Die nächste Szene könnte einem Amerikanischen Teeniefilm entsprungen sein. „Lass uns tanzen.“ kreischt Nana über das Gedröhne und fängt an Chelly anzutanzen. Diese macht nur allzu gerne mit. Nach 3 Stunden schmeißen sich die beiden kaputt aufs Sofa. Das die Tür aufgeht und die Jungs wieder reinkommen bemerken sie natürlich mal wieder nicht. Erst als die Musik leise wird und eine zornige Stimme ein „Habt ihr mal an die Nachbarn gedacht?“ brüllt, schrecken die beiden wieder hoch. „Tja. Musik. So laut, dass der Bass den Herzschlag kontrolliert. Ausserdem hat sich doch niemand beschwert.“ antwortet Nana der bösen Stimme, die David gehört. „Ne. Wie sollen sie auch ?! Ihr hörts ja nicht.“ So richtig wütend stampft er aus dem Wohnzimmer und hoch an seinen Laptop. „Was der wohl immer an dem Ding macht!?“ grinst Chelly und erntet einen bösen Blick von Tom und Gustav. Bill scheint immer noch bester Laune und lacht mit. „Meine Fresse beruhigt euch endlich mal. Cyrus kann uns ja auch abholen, wenn ihr das unbedingt wollt.“ Nana scheint doch ein wenig sauer darüber zu sein, wie die beiden sich verhalten. „Das ist vielleicht keine schlechte Idee. Dann habt ihr ALLE mal Zeit NACHZUDENKEN!!!“ Bills Gesichtzüge sagen bei diesem Satz genug. „Für eine Woche. Auch wenn es mir schon ziemlich wehtut wenn ihr geht.“ setzt er noch dazu. Es war Gustav der antwortet. „Na gut.“ Alle anderen stimmen nickend mit ein. „Vielleicht sollten hier wirklich mal einige Nachdenken.“ motzt Nana noch, steht auf und in ihr Zimmer. Chelly spricht derweil ab, wo sie wohnen sollten während dieser Woche. Es wurde eine kleine, ja ... sowas wie eine Ferienwohung gemietet. 2 Zimmer Küche Bad. Reicht für eine Woche. „Packst du schonmal die Sachen?“ schreit sie die Treppe hinauf und bekommt eine ziemlich pampige Antwort. „Ich rede mit ihr.“ meint Sarina und geht hoch ins Zimmer von Chelly und Nana wo sie die recht wütende Nana vorfindet. „Erzählst du mir mal was los ist, Nana!?“ „Was los ist!?“ Chelly und ich haben uns in Tom und Gustav verknallt. „Nichts. Was soll los sein!?“ „Du bist ein klein wenig böse würde ich sagen....“ vorsichtig tastet sich Sarina an Nanas Stimmung ran. „Ja! Ach...diese ständige von hier nach da und so regt mich auf. Aber ist egal. Nimmst du mal eben Chelly's Koffer mit nach unten!?“ Sarina nickt, nimmt Chelly's roten Koffer und hievt ihn die Treppe runter. „Wir holen euch in genau einer Woche ab. Wehe ihr seid nicht da.“ Bill scheint den Tränen nahe zu sein, das hört Nana, als sie oben am Treppenabsatz steht. Es tut ihr ja auch leid. Irgendwie. Aber so geht es nunmal nicht weiter. „Komm, ich fahre euch.“ Jens, einer der neuen Secus, nimmt die Autoschlüssel und die Koffer und geht schonmal zum Wagen. „Bis bald Bill. Tschüß Georg und Sarina.“ war das letzte was die Mädchen erstmal in diesem Haus sagen werden. Bevor sie hinter sich die Tür schließen und Jens zum Wagen folgen. Als sie sitzen und angeschnallt sind, fängt Nana an nachzudenken. Vielleicht wäre dieser Brief wirklich eine gute Idee. Aber erstmal würde sie die Woche abwarten. Und mal schauen wie sich die beiden Jungs dabei fühlen. . .


Liebe ist Unsicherheit.
Es sind zwei Tage vergangen nachdem die Mädchen ,,ausgezogen" sind und es ist kurz vor 12 Mittags. Die Wohnung der Jungs ist ungewöhnlich still und das obwohl alle wach sind. Georg,Sarina und Bill sitzen in der Küche während Gustav draußen im Garten sitzt und Tom oben in seinem Zimmer Gitarre spielt. Georg ist der erste der seit den zwei Tagen ,in das eigene Tonstudio geht.
,,Verdammt Tom du Schwachmat,was Verstimmst du meinen Bass du Obervolltrottel!" schreit Georg durch die offene Tür. Schon als er reingegangen ist hat er gesehn das sein Bass für ihn völlig verstimmt ist. ,,Ich hab den garnicht angefasst du Pfosten,also halt die Fresse man! Schau das Video des Tonstudios an und gut ist eh." Georg setzt sich genervt an das Mischpult und spult das Video drei Tage zurück. Es dauert auch nicht lange und schon sieht er wie Nana und Chelly den Raum betreten. Er stellt es auf normale Geschwindigkeit und sieht wie Chelly seinen Bass nimmt und diesen stimmt. Nana nimmt auf Bill seinem Stuhl platz und kurz darauf ertönt Chelly wie sie spielt und Nana's Gesang.
Er kann nicht anders,zeigt es Bill und Sarina die genauso begeistert sind wie Georg. Und Bill fällt nichts besseres ein als David herzubestellen. In den 20 Minuten,während die drei auf David warten,versucht Bill im Internet herauszubekommen welches Lied Nana da singt,aber dieses Lied gibt es einfach nicht. Wenn er diese Zeilen eingibt,findet er nichts. ,,Such doch mal auf Youtube nach Nana oder Chelly ihrem Konto." sagt Sarina so plötzlich das Bill sich erschreckt. ,,Wieso das?" ,,Na vielleicht ist das ihr Lied und sie haben es gefilmt und eingestellt?" Bill überlegt kurz und sucht dann nach Chelly und Nana. Und er findet sie sogar. Unter dem Namen Chana483. Also hören sie Tokio Hotel. Wenn er es richtig deutet. Sie mochten seine Band also.
Auf ihrem Channel findet er das Lied und zeigt es sofort David als dieser ankommt. ,,Es ist super geil!" staunt David und schaut sich das Video noch ein zweites und ein drittes mal an. ,,Könnt ihr mal die Musik ausmachen? Ich versteh mein eigenes Spielen garnicht mehr man!" zickt Tom und steht am Ende der Treppe. Gustav streckt seinen Kopf zur Tür hinein. ,,Wer singt und wer spielt da Bass?" ,,Das sind Nana und Chelly." es ist Georg der Antwortet und dabei breit grinst. ,,Nana? Chelly? Klar." sagt Tom ironisch und setzt sich zu David um das Video zu sehen und staunt nicht schlecht. ,,Heftig,die können das echt gut. Ob Chelly auch was von uns spielen kann auf Gitarre und Nana dazu singt?" fragt er leise und alle zucken mit den Schultern. ,,Wenn die beiden hier sind,werden sie erstmal danach gefragt! Und jetzt Jungs essen. Das Zeugs wird kalt." sagt David und geht in die Küche wo die Pizzen und die anderen Sachen stehen die er mitgebracht hat.
Alle setzen sich an den Tisch und es ist so ruhig,wie es sonst nie ist. ,,Habt ihr schon nachgedacht?" fragt Bill und beißt noch ein Stück von seiner Pizza ab. ,,Nein weißte! Spiel ich sonst einfach so Gitarre? Du weißt genau dann denke ich nach!" zischt Tom,greift seinen Pizzakarton und verschwindet aus der Küche. ,,Ich sitzt immer draußen zum Nachdenken und dahin gehe ich jetzt auch wieder."murmelt Gustav und verschwindet mit seinem Rollo aus der Küche,hinaus in den Garten,wo er sich wie vorhin auf den Gartenstuhl setzt und sich die Kopfhörer seines Ipods in die Ohren steckt.
,,War ja klar das keine Vernünftige Antwort von denen:" nuschelt Bill und nippt an seinem Glas Cola. ,,Also ich mag die beiden viel lieber als Madlaine und Fiona." es ist Sarina die das von sich gibt. ,,Ja ich versteh mich auch besser mit ihnen und das obwohl sie mich be..äh..ja." ,,Be, was?" fragt David und steckt sich eine Gabel voll überbackener Nudeln in den Mund. ,,Mich beklauen wollten. Ha,also. naja." ,,Haha das hab ich mir von Anfang an gedacht:" grinst Bill und steckt sich einfach eine Zigarette an. ,,Ganz lecker Bill," David verdreht die Augen und spricht weiter ,,also um ehrlich zu sein,die beiden würden viel besser hier rein passen und mir wäre es lieber wenn die beiden mit Gussi und Tom zusammen wären, aber meine Meinung ist ja eh allen egal." zum Ende des Satzes grinst er. ,,Ja wieso sollte man auch auf dich hören. Bist doch nur son Drecksmanager,mehr nicht." lacht Georg und bekommt einen Strafendenblick von David.
,,Vielleicht mal ein wenig freundlich hier ihr Pappnasen,immerhin bin ich der,der euch Aufträge gibt und ihr dadurch überhaupt Geld bekommt." nuschelt David und schiebt sich doppelt soviel in den Mund,wie vorhin. ,,Ja du bist der Oberknaller. Einfach der hammer,mein Retter,mein Erlöser,der Heiligste aller Heiligen!" sagt Georg und schmeißt sich vor David auf den Boden. ,,Ich küsse den Boden auf dem du stehst!" säuselt er weiter. ,,Ja besser ist das." Ist nur David's Antwort,der aufsteht und seinen Müll wegschmeißt. ,,Jetzt hör auf mit dem Scheiß,was sollen denn die Fans von die denken wenn die das bei TH TV sehen du Vogel!" zischt Sarina und zeigt auf die Kamera die alles aufgenommen hat. ,,Ja wir haben es drauf. Genauso wie Tom und Gustav,die zusammen oben im Zimmer sitzen und irgendetwas schreiben,ein Brief oder Songtext oder so." meint der Kameramann. ,,Was?" fragen David,Bill und Georg sofort. ,,Na die sitzen da oben Tom spielt Gitarre und die beiden schreiben irgendwas dazu." Bill zieht eine Augenbraue hoch. ,,Na Prostmahlzeit." ist das letzte was David sagt bevor er aus der Haustür geht und die beiden Jungs und Sarina mit dem -Tom - und - Gustav - schreiben - einen - Songtext- Problem allein.
Wer glaubt, mich zu verstehen, ist mir einen großen Schritt voraus

“Eigentlich ganz nett hier, oder !?” Chelly stellt ihren Koffer an ihrem Bett ab und geht zur Balkontür. Man hat einen netten Ausblick über Hamburg. Nicht gerade eine Skyline aber immerhin ein bisschen was. “Naja. Geht so. Wer weiß wie lange wir hierbleiben.” Nana öffnet die mitgebrachten Koffer und fängt an ihre Klamotten im Schrank zu verstauen. “Lass als erstes einkaufen.” murmelt sie noch, als in der Tür eine Stimme ertönt. “Aufs Stichwort. Ich soll euch ein bisschen Geld geben, damit ihr euch verpflegen könnt. Die Jungs haben sich gedacht das ihr das sicher alles selber machen wollt. Deswegen soll ich euch auch fragen ob wir irgendwie eine Hausangestellte engagieren sollen für die eine Woche.” Peer steht in der Tür und hält ein Handy in der Hand. Wohl damit er gleich David anrufen und ihm Bericht erstatten kann. “Wir wären gerne diese Woche alleine. Auch ohne Secus, wenn es denn genehm ist.” Nana blickt wütend auf das Handy, auf dem sie schon fast Davids Nummer sehen kann. Chelly stimmt nickend zu und schiebt sich vorbei an Peer um ihre Jacke anzuziehen. “Na okay. Aber pünktlich zu eurem Geburtstag sollt ihr wieder bei den Jungs sein. Ohne wiederrede.” Es war das Letzte was er sagte, als er durch die Tür ging und in seinen Wagen stieg. Das war das letzte was die beiden Mädchen von den Jungs hören. Vorübergehend. Für eine Woche. “Bis meinem Geburtstag sind es noch ein paar Tage. Also lass sie uns genießen. Ohne Secu, ohne Bill und Georg. Ohne David. Und vor allem ohne Tom und Gustav.” freudestrahlend hakt Nana sich bei Chelly ein, nimmt das Geld vom Küchentisch und spaziert mit ihrer Besten Freundin am Arm zum nächsten Supermarkt. “Ohhh halleluja. Das sind mal eben knappe 350¤.” Chelly staunt nicht schlecht, als sie Nana die Scheine aus der Hand nimmt um zu gucken wieviel Geld sie überhaupt zur Verfügung haben. “Verrückte Idioten.” grinst sie noch und rennt dann in den Laden.

“ Vielleicht hätten zwei Einkäufe in der Woche doch besser geholfen.” stöhnend schleppt Nana die Einkaufstüten die kurze Treppe zu ihrem Appartment hoch. "Ne. Nochmal laufen wäre mir zu dumm." Chelly grinst und dreht den Schlüssel um.

2 Tage Später
"Chelly ? " "Jaaaa?" Nana atmet noch einmal tief durch. "Vielleicht sollten wir auch so langsam mal anfangen nachzudenken. Statt immer nur uns abzulenken. Schließlich ist das der Sinn der ganzen Sache. Chelly dreht den Kopf weg und zündet sich eine Zigarette an. "Ich weiß das wir drüber nachdenken müssen. Und ich hab ja auch schon drüber nachgedacht. Aber ich weiß nicht was es bringen soll. Es liegt ja nicht an uns. Es liegt an ihnen. Wir wissen was wir fühlen. Das wissen wir beide. Und auch Bill weiß das. Aber diese beiden Vollidioten natürlich wieder nicht. Ich weiß auch eigentlich nicht was all das hier bringen soll. Ich mein selbst wenn die Jungs merken, das wir was für sie empfinden... na und !? Sie sind mit diesen anderen Nutten zusammen. Und David würde sie köpfen wenn es anders wäre. Schließlich kann er uns nicht leiden. Und überhaupt was denkt Bill sich !? Das die Jungs plötzlich merken was für Traumfrauen wir sind und uns sofort heiraten wollen!?" "Ich glaube Bill möchte einfach nur, dass die Jungs sich darüber im Klaren werden, OB sie was für uns empfinden. Und du merkst erst wirklich was du an einem Menschen hast, wenn du dabei bist, ihn zu verlieren. " "Du immer mit deinen Weisheiten." lacht Chelly und geht dann von der Küche ins Wohnzimmer um den Fernseher anzumachen. Nana macht ihn sofort wieder aus. “Komm mit. Ich hab ne besserer Idee.” Ein wenig zögernd, was Nana dieses mal wieder vorhat, folgt Chelly ihr auf den Balkon. "Was tun wir hier !?" fragt sie und beäugt misstrauisch das Blatt Papier und den Stift, der auf dem Tisch liegt. Es ist schweinekalt, aber durch die Wolldecken, die die beiden um den Körper geschlungen haben, wirkt die Kälte nur noch halb so schlimm. "Wir schreiben diesen beiden Blödmännern einen Brief. Ob sie ihn jemals bekommen ist eine andere Sache. Aber wir schreiben ihn. Damit wir unsere Gefühle herausfinden, akzeptieren und den anderen Verstehen." "Wer glaubt mich bzw meine Gefühle zu verstehen, ist mir einen großen Schritt voraus." murmelt Chelly lachend und setzt sich neben Nana an den Tisch.
Nach 2 Stunden und mindestens 30 Versuchen haben sie dann doch einen einigermaßen passenden Brief auf die Reihe bekommen.

Tom, Gustav...
Tja.. was sollen wir sagen. Es sind jetzt fast 3 Tage vergangen, seit wir bei euch "ausgezogen" sind. Wir hatten in dieser Zeit genug Gelegenheit um über alles nachzudenken. Uns wundert es nicht, dass ihr nicht bemerkt was wir für euch empfinden. Aber spätestens bei dem Kuss an Silvester müsstet ihr es gemerkt haben. Nun denn. Bill hat uns mal gesagt, dass alles schön ist... wenn man es mit Liebe betrachtet. Das hat uns zum Nachdenken angeregt. Denn was bringen unsere Gefühle für euch ? Wir haben nun wirklich nichts zu bieten, im Gegensatz zu den Anderen. Und zu wissen das ihr jetzt in dieser Sekunde wahrscheinlich wieder bei ihnen seid, verletzt sehr. Zu sehr. Das Schlimmste an der Sache ist, dass wir selbst schuld sind. Aber wir können es nicht ändern. Wir sind süchtig nach dem Hoffnungslosen, wie ihr seht... Wir haben versucht euch bzw unsere Gefühle für euch zu vergessen, keine Sorge. Aber in den letzten zwei Tagen haben wir euch sooft verflucht und doch euer Spiegelbild in so vielen fremden Typen gesucht.. Wir wissen nicht, wie ihr fühlt. Das werden wir wahrscheinlich auch nie. Aber wir wissen eines.
Wir wollen das Thema sein, wenn ihr über euer Leben redet.

Nana & Chelly.

"Ist doch ganz vernünftig geworden." Nana betrachtet den Brief noch einmal genau, knickt ihn dann einmal in der Mitte und schreibt die Namen der Jungs auf die Vorderseite. "Leg ihn erstmal auf den Küchentisch. Wir überlegen morgen was wir machen. Ich bin müde." Chelly legt den Brief weg und geht zusammen mit Nana ins Schlafzimmer. "Ich schreib Bill ne Sms das wir jetzt wirklich diesen blöden Brief geschrieben haben. Schließlich war es seine Idee." Kurze Zeit später liegen beide,
tief und fest schlafend im Bett.
"Verdammt Bill, sei leise man." Georgs Stimme ist fast nicht hörbar, als Bill die Tür zu dem Appartment der Mädchen aufschließt. "Ja ist ja gut Macker." zickt der nicht weniger Leise zurück und schleicht auf Zehenspitzen und ohne das Licht an zu machen, in die Küche. "Da." Georg zeigt auf den Tisch, Bill schnappt sich den Brief, den die Mädchen dort haben liegen lassen und verschwindet genauso schnell und leise aus der Wohnung wie er gekommen ist.


Ich dachte, hier wird alles besser. Ich dachte...

,,Guten Morgen ihr Heini's!" murmelt Bill zwischen einem Stück Brötchen und meint damit Gustav und Tom. ,,Morg'n,was das?" fragt Gustav und sieht den Brief auf dem Tisch liegen. ,,Nichts besonderes,das ist nur dafür da damit ihr endlich mal nachdenkt! Pfosten!" Tom zieht eine Augenbraue hoch und setzt sich dann an den Tisch. ,,Danke ich denke genug nach!" nuschelt er und greift nach einem Brötchen. Doch Bill nimmt vorher den Korb,worin die Brötchen sind weg. ,,Was soll das denn jetzt werden?" fragt Tom,schaut Bill ziemlich genervt an und nippt dann an seinem Kaffee. ,,IHR SOLLT NACHDENKEN! Verstanden? Redet mit mir und Georg!" ,,Bill man! Wodrüber nachdenken du kranke Sau?!" Georg verdreht die Augen und stellt dann die neue Kanne mit Kaffee auf den Tisch. ,,Also es gibt da so zwei Mädchen,die heißen Nana und Chelly und die haben diesen Brief geschrieben und bevor ihr den Lesen dürft, wollen wir wissen was ihr wegen ihnen denkt!"
Gustav setzt sich neben Tom und nimmt sich unauffällig ein Brötchen. ,,Was wir über die beiden denken? Ganz einfach,sie sind zwei super Mädchen,die echt was im Köpfchen haben. Tolle Freundinnen,mehr halt nicht.",,Sonst garnichts? Nur freundschaftlich?" fragt Bill und füllt sich in seinen Kaffee ziemlich viel Milch. ,,Nein sonst garnichts Bill! Wir sind mit Madlaine und Fiona zusammen! Und das ist gut so! Also schluss aus Ende der Diskussion!" schanuzt Tom los,steht auf und geht mit einem leicht Hasserfüllten Blick hoch. ,,Super Bill,der hatte eben noch gute Laune!" zischt nun Gustav,schnappt sich sein Brötchen und geht Tom hinterher. Von Oben hört mein ein hartes,verschreckendes und lautes Spielen der Gitarre. ,,Ich hasse es wenn er sauer ist!" murmelt Georg und verlässt Bill,indem er in die Stube geht. Dort stellt er sich den Fernseher an und schaut irgendeine komische Sendung. ,,Toll lasst mich alle alleine,ich bin ja eh an allem Schuld, ihr behinderten, Kranken, assozialen, schwererziebaren, masochischtischen,oberflächlichen, heimtükischen.." ,,Fresse jetzt es reicht Bill!" hört man aufeinmal David seine Stimme.
,,Danke David,der hat schon voll genervt." murmelt Gustav der wohl nur um die Ecke gegangen sein muss. Aus der Stube dringt zu Bill schallendes Gelächter. ,,Halt die Fresse Georg. Du nervst mich genauso wie die anderen. Immer nur Sarina hier Sarina da, Sarina in Mexiko,Sarina hat das,Sarina hat jenes, Nein wir können nichts mehr machen Sarina ruft gleich an,Nein das geht auch nicht Sarina und ich wollen gleich Camen!" redet Bill sich in Rage und wird schon vor lauter gemecker rot. ,,Alter,hast du irgendwas geraucht oder was?" fängt nun Georg an,der nun in der Küchentür zusammen mit David und Gustav steht. ,,Nein ich habe nichts geraucht! Aber seitdem ihr da eure tollen Freundinnen habt,bin ich doch voll hinten dran. Wie das fünfte Rad am Wagen. Immer wenn wir ausgemacht haben,Abends irgendwas zu Unternehmen kommt euch was dazwischen weil du oder Gustav wieder was mit Sarina und Fiona machen! Immer! Nur Tom hält wenigstens zwischendurch zu mir!" faucht Bill weiter und holt sich aus dem Kühlschrank einen RedBull. ,,Da muss ich ihm recht geben!" meint nun David und bekommt zwei Hasserfüllte Blicke von Gustav und Georg. ,,Und ich auch,ich nehme mir wenigstens noch Zeit für ihn. Zwar nicht oft,aber öfters als ihr!" kommt es von Tom der urplötzlich hinter den dreien in der Tür steht. ,,Ganz toller Bruder! Ehrlich! Ihr kranken ehj! Ich gehe! David ruf mich nen Taxi ich zieh zu den Mädchen!" zischt Bill,drückt sich durch seine Bandkollegen und den Manager, stampft wütend die Treppe nach oben und knallt laut seine Tür.
Nur 10 Minuten später steht er mit Koffer vor den anderen,die zusammen im Wohnzimmer sitzen. ,,Ich dachte du meintest das Ironisch!" sagt Tom kleinlaut und setzt einen -Oh – mein – Gott – Blick auf. ,,Selber Schuld ihr Pfosten. Ich hab da kein Bock mehr drauf. Ich bin doch für euch nur noch Ballast,wenn ihr irgendwann mal wieder auf den Trichter kommt,das ich euch was Wert bin! Bitte ihr wisst wo ich bin!" murmelt Bill noch und geht langsam zur Tür. ,,Spätestens wenn die Tour anfängt!" grinst Tom leise. ,,Elendinger reudiger Köter."

Bill stellt seinen Koffer in sein Auto und redet dabei leise mit sich selbst. Aber leider laut genug,das die Paparazzi's es hören können. Zumindestens den Satz: ,,Sollen die doch alle dahin gehen wo der Pfeffer wächst,mit denen will ich nichts mehr zutun haben! Scheiß Bruder,Scheiß Drummer,Scheiß Bassist und Scheiß Manager!" haben sie gehört. Bill steigt in seinen Wagen und fährt zu den Mädchen, jedenfall hofft er das diese gerade da sind,denn einfach so reingehen kann er morgens um 9 ja nicht machen,nicht das sie noch völlig Nackig im Haus herum laufen. ,,Gruselige Vorstellung,meine Mädchen so zu sehen! Nicht das es schlimm ist,eher möchte ich ihnen das nicht antun." lächelt Bill und redet weiter während der fahrt mit sich selbst.
Bei den Mädchen angekommen,holt Bill seinen Koffer aus dem Wagen,stellt ihn vor die Tür und schließt sein Auto ab. Danach stellt er sich selbst an die Tür,setzt einen -Bin – so – süß – müsst – mich – lieb – haben – und – nehmt – mich – auf – Blick auf. Dann erst klingelt er an der Tür und bekommt wenige Sekunden später geöffnet. Vor ihm stehen Nana und Chelly, beide nur mit Handtuch umgebunden. ,,Oh Bill,du hier? Was los?" ,,Ich halte das da echt nicht mehr aus!" murmelt er und drückt sich an Nana und Chelly ins Haus. ,,Äh Bill? Der Koffer?" Chelly grinst,nimmt dann aber den Koffer von dem armen,geschundenen Bill und trägt ihn hinein. ,,Kann ich bei euch wohnen?" mit seinen großen Braunen Augen,setzt er einen Dackelblik auf und quetscht sich sogar ein Tränchen heraus. Nana schaut erst Chelly an un dann wieder zu Bill. ,,Natürlich kannst du hier wohnen Bill. Aber mach nicht so ein Saustall hier,sonst gibt es Ärger. Und äh.. Wir haben nur ein Schlafzimmer und entweder du schläfst bei uns mit im Bett oder hier auf der Couch." ,,Ich nehme das Bett,also ich schlafe bei euch. Ich werde mich schon nicht breit machen!" lächelt Bill.

Nana geht in die Küche,holt sich und Bill einen Kaffee und für Chelly einen heißen Kakao. ,,Aber schön ist es hier. Müsst ihr noch irgendwas einkaufen? Weil dann können wir ja gleich noch losfahren,bin ja mit Auto hier und ich habe sogar Verkleidung mitgenommen!" Nana nickt,schaut dann zu Chelly,die anfängt zu reden:,, Aber vorher Bill! WO IST DER BRIEF??" Bill's Gesichtszüge entgleiten. ,,Scheiße den hab ich Zuhause liegen lassen!"

Hoffnung. Bähm in die Fresse. Hoffnung. Bähm in die Fresse. Hoffn..
“DU hast WAAAAS?!” Chelly schlägt die Hände vor den Mund um die Flut von Beleidigungen aufzuhalten. “Wo hast du den überhaupt her?” fragt Nana und sieht Bill prüfend an. “Gegenfrage. Woher wisst ihr, dass ich ihn habe... ähm. Sorry. Hatte !?” kontert er. “Wer sollte ihn sonst haben, du Schwachmat? Wir haben das ganze Haus abgesucht und der einzige der auf so eine Idee kommen würde, hier einzubrechen, bist du!” Langsam aber sicher, wird Chelly sauer. Denn sie wollte nie das Tom das alles erfährt. Es war zwar gut, sich das alles von der Seele zu schreiben, aber das er es erfährt wollte sie niemals. “Bill. . .haben SIE diesen Brief gelesen !?” Nana hat einen genauso Angsterfüllten Blick aufgesetzt wie Chelly, aber in ihrem lag mehr Ruhe. Sie konnte solche Dinge in solchen Situationen klarer betrachten. Konnte in Ruhe nachdenken, was man als nächstes tun sollte, wobei Chelly erstmal eine halbe Panikattacke schiebt und am liebsten schreiend im Kreis rennen würde. “Nicht solange ich da war...” murmelt Bill kleinlaut und traut sich kaum den Mädchen in die Augen zu sehen. Er war seit ca einer dreiviertel Stunde von der Wohnung weg. Und er war sich noch nie SO sicher, dass die Jungs in dieser Zeit genau das getan hatten, was sie nicht tun durften. Nicht tun sollten. Denn wenn sie wirklich nur das empfinden, was sie sagen, .. . dann sind die Mädchen gründlich am Arsch. Die Jungs würden zwar niemals so krass sein und sie damit aufziehen... aber das Verhältniss in dieser “Neuen Familie” wie Bill es gerne nennt, würde unerträglich angespannt werden. “Ich ruf sofort David an, dass er diesen Brief verstecken soll.” Die Entscheidung von Bill kommt schnell und irgendwie... voll nicht klug. Denn David will am Telefon genau wissen, was in diesem Brief steht, bevor er ihn vor den anderen versteckt. Und dann möchte er sich das natürlich noch einmal überlegen und alles genau abschätzen, also geschäftsmäßig und würde Bill dann zurückrufen. Nach 10 Minuten total ruhiger Spannung klingelt sein Handy und er springt auf um es vom Tisch zu reißen und voller Erwartungen ranzugehen. “DU HAST WAS GETAN????????? DAVID SPINNST DU VERDAMMT ?? Du bist so ein Mediengeiler, Geldsüchtiger, egoistischer Schwachkopf. Wie kannst du es wagen. Ich hab doch ganz klar gemacht, dass die beiden NICHT wollen das Tom und Gustav das lesen. NEIN DU lässt MICH jetzt ausreden. Ich kann es nicht glauben. Wenn die beiden jetzt jemals wieder unter die Augen der Jungs treten dann... wieso !? Hmm. Ja. Achso. Na gut. Klingt nicht schlecht. Ja. Das Probieren wir auf jeden Fall. Danke David. Bis irgendwann. Wann ich wiederkomme !? Wenn die Herren mich zu schätzen wissen. Nein Vorher nicht. Bis dann.” mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck legt er wieder auf und dreht sich zu den Mädchen. “Also... die Jungs haben ihn gelesen. David hat ihnen den Brief gezeigt. Sie haben kein Wort dazu gesagt, aber ihre Gesichter haben ihm und Georg wohl verraten, dass sie heute morgen nicht ganz die Wahrheit gesagt haben, als sie meinten all das wäre nur freundschaftlich. Und jetzt müssen wir was besprechen... “


Internes Kapitel
Zwei Gedanken, Eine Zeit.
Zur gleichen Zeit bei Tom & Gustav

“Klasse. Jetzt haut der wirklich ab. Was soll der Scheiß?” Tom rennt schon das dritte mal im Wohnzimmer auf und ab, während er sich aufregt. “Er hat irgendwie recht. Die Mädchen kümmern sich um ihn. Und er sich um sie. Und ihr kümmert euch nicht mehr wirklich.” David ist ziemlich ruhig geblieben, als Bill sich auf dem Absatz umgedreht und zu seinem Wagen gestampft ist. “Er hat aber kein recht, einfach zu verschwinden und uns im Stich zu lassen.” Als Gustav das sagt, kommt Tom eine Idee. Er stürmt in die Küche und sucht nach dem Brief, der das alles ausgelöst hat. “Wo ist dieser gottverdammte Brief!?” brüllt er durch die Wohung und rennt zurück zu David. “Den hab ich. Bill hat mit gebeten ihn zu verstecken. Aber ich denke ihr solltet den Lesen.” Er übergiebt den gefalteten Zettel an den Drummer und verzieht sich in die Küche, damit die Jungs ihre Ruhe haben.

“Was meinst du dazu ?” Tom legt den Brief wieder auf den Tisch und nimmt sich eine Zigarette während sein Hund aufs Sofa springt und sich von seinem Herrchen kraulen lässt. “Ich weiß nicht genau.” Gustav tut es Tom gleich und greift nach seiner Schachtel. Zwischen den beiden Männern herrschte einige Minuten Stille, während jeder seinen Gedanken nachging. Gedanken an die Mädchen und daran was sein könnte. “Ich glaube... vielleicht sollten wir wirklich mal gucken, wie die Mädchen wirklich sind. Ob wir nicht mehr für sie empfinden könnten... mehr... als ich sowieso schon tue...” Tom sagte den letzten Satz so leise, das Gustav ihn fast nicht mehr verstehen konnte. “Du liebst sie, oder !?” fragt er und Tom zuckt mit dem Schultern. “Ich weiß nicht wen ich liebe. Aber ich hab einfach das Gefühl das ich mehr für sie empfinde. Wie ist es bei dir !?” Gustav überlegt kurz und antwortet dann: “Ich weiß es auch nicht genau. Aber ich will irgendwie das Nana glücklich ist. Richtig glücklich. Und ich will das alles so läuft, wie sie es möchte. Und ich will sie beschützen. Irgendwie... keine Ahnung warum...” Weiter wurde nicht drüber gesprochen. Denn in dieser Situation kann den beiden keiner helfen. Keiner. Außer sie selbst.


Die einen warten und die anderen Kämpfen.

,,Und wodrüber willst du bitte jetzt mit uns reden oder eher gesagt was willst du denn Planen?“ fragt Nana, geht in die Küche mit den beiden und setzt sich an den Tisch.
,,Na ich denke, die Jungs machen sich wirklich ernsthaft Gedanken im moment wie sie fühlen, aber was tun sie wohl, wenn ihr so tut als wäre all das nur passiert weil ihr Alkohol getrunken habt? Wenn ihr so tut als hättet ihr keine Gefühle für die beiden. Meint ihr,ihr würdet das hinbekommen?“ Nana sieht Chelly fragend an, die kurz überlegt. „Ich glaube das ist überhaupt kein Problem ihnen zu zeigen als wären wir nicht an ihnen interessiert. Und ich glaube ich kenne da zwei Menschen die Nana und mir da sehr helfen würden.“ Jetzt ist es Nana die Chelly fragend ansieht und selbst bei Bill sieht man ein Fragezeichen über dem Kopf schweben. ,,Kennst du zufälligerweise noch Sydney und Rolex diese beiden super Schnuggeligen Jungs, die wir so toll fanden die aber leider Schwul sind?“ Nana fängt an zu grinsen. ,,Natürlich, die beiden schulden uns ja noch einen gefallen. Und sie würden bestimmt so tun als wären wir mit ihnen zusammen.“ Mittlerweile ist auch Bill sein Fragezeichen über dem Kopf geplatzt. ,,Ah das ist eine echt gute Idee Chelly.“ lacht er und wackelt freudig mit dem Kopf hin und her. „Dafür liebe ich mein kleines Chellyleinchen doch. Solche Ideen kommen immer aus ihrem kranken Hirn.“ „Ja mein schönes krankes Hirn verdient irgendwann mal für jeden Gedanken irgendwas süßes.“ Bill verdreht die Augen. „Tu es nicht. Tom gibt sich auch jedes mal nen Keks wenn er nen tollen Gedanken hat, das schlimme ist nur das er davon mittlerweile zunimmt,weil er meint das selbst der Gedanke Ich bin cool nen Keks bringen muss.“ Nana lächelt leicht, lehnt sich auf ihrem Stuhl zurück und nippt an ihrem RedBull. „Dann rufen wir die beiden wohl am besten heute noch an und laden sie für morgen ein.“ murmelt Bill noch,bevor er sich nen halbes Toast ohne Belag in den Mund stopft. „Klar. Aber mal was anderes Bill. Hast du eigentlich mittlerweile deinen Panicroom fertig gestellt?“ grinst Nana, worauf sie von Bill einen genervten Gesichtsausdruck erntet. „Das ist nicht witzig. Ich hab keinen Panicroom und will auch keinen. Das die Fan's auch immer so ein Mist labern müssen. Ich würde mich doch nicht in meinem eigenen Haus verschanzen. Jedenfalls nicht bei dem Haus, immerhin ist das ein halber Hochsicherheitsgefängnis.“ grinst Bill zum Schluss und stopft noch die andere hälfte des Toastes in den Mund. „Wäre eigentlich geil so ein Ding. Am besten noch mit so ner fetten roten Leuchte mitten auf dem Dach des Hauses, mit Sirene und so das die Fan's wissen das sie dich erst wieder sehen wenn Tom dich herauszeert.“
Belustig schüttelt Nana den Kopf. „Egal ich ruf jetzt einfach mal Sydney an vielleicht haben wir Glück und Rolex ist bei ihm!“


Die einen Verlieren und die anderen Gewinnen.

Internes Kapitel

Tom & Gustav

Es ist Gustav der sich als erstes vom Sofa erhebt und Richtung Garten läuft. „Was willst du machen, Gustav?“ fragt Tom, da Gustav einen seiner – Wenn – schon – denn – schon - richtig – und – nicht – halb – Blicke aufgesetzt hat. „Ich werde jetzt Fiona anrufen. Ich werde Schluss machen, vielleicht etwas übereeilt aber, ich kann nicht mit ihr zusammen bleiben und vielleicht gleichzeitig noch eine andere Lieben, verstehst du? Du könntest oder kannst das vielleicht. Ich aber nicht.“ „Maaan, ich würde jetzt am liebsten Schreiend im Kreis rennen ehj! Boah Bill muss herkommen, ohne ihn geht garnicht. Er hilft mir doch immer!“ schreit Tom, wobei es sich zum ende hin eher wie ein Grunzen anhört. „Jetzt bleib einfach mal ruhig, überleg dir gut was du tun willst und dann keine ahnung.“ Gustav verdreht die Augen und würde Georg für diesen Satz gerne eins in die Fresse hauen. Wobei, er wollte eh schon ganz oft zuhauen hat es aber so oft verschoben weil Fans in der nähe waren oder so. „Weißt du was Georg? Den scheiß hättest du dir sparen können. Und dann keine Ahnung.“ äfft Gustav, Georg nach. Georg zieht verwirrt die Augenbrauen hoch. „Alles inordnung Gustav?“ fragt er vorsichtig. Tom kann nicht anders als Gustav stillschweigend zu beobachten. ,,Nein nichts ist inordnung du Honk. Du immer mit deinen spastischen Ideen. Ich meine? Hallo! Hör auf damit. Keiner will deine voll unlogischen und überaus verkackten Sachen hören! NIEMAND verstanden?! Das nächste mal schwöre ich dir kassierst du dir eine!“ „Ja kleine Furzbacke!“ lacht Georg. Aber schon kurznachdem er das gesagt hat, liegt er leider ziemlich verdattert auf dem Boden und hält sich krampfhaft das recht Auge. Die Tür des Wohnzimmers geht auf und David kommt rein. Er sieht den lachenden Gustav und den sich halbwegs auf dem Boden krümmenden Tom. Beiden versetzt er einen Schlag auf den Hinterkopf. „Naja, so nebenbei. Eigentlich ist es ja recht lustig. Und verdient hätte er es jeden Tag mindestens 20 mal.“ Georg rappelt sich in eine halb sitzende halb liegende Position und hält sich immer noch das mittlerweile leicht rot und blaue Auge. Sarina ist die nächste die hereinspaziert. Sie sieht Georg und schaut sofort zu den drei anderen. „Wer war es?“ fragt sie und lächelt leicht. Gustav hebt vorsichtig die Hand um sich zu melden. ,,Super gemacht Gussi. Ich Liebe dich dafür. Perfekt Brauner!“ lacht sie nun voll und ganz und kniet sich dann zu Georg runter. ,,Na egal ich ruf jetzt Fiona an um es ihr zu sagen.“ murmelt Gustav. ,,Und was willst du mir sagen?“ kommt es von der Tür. ,,Oh gott, Fiona, Madlaine, was macht ihr denn schon hier?“ sagt Tom mit unterdrückter Stimme.


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Tag der Veröffentlichung: 04.07.2010

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