Cover



Vorwort

Trage mich
hinweg, hinfort.
Bringe mich
zu jenem Ort,
wo nichts unmöglich
und ich geborgen bin.

© Flojoe


Mein Mammutbaum

Ich habe einen schönen Traum
in manchen dunklen Stunden.
Da sitz ich auf dem Mammutbaum
befreit von allen Wunden,
die mir das Leben zugefügt.
Ich lebe – das allein genügt!

Die Sonne lacht, der Himmel strahlt
im satten Blau der Akelei,
die Welt liegt vor mir wie gemalt.
Jetzt fühle ich mich frei,
erlöst von allen Sorgen,
bis in den nächsten Morgen.


©Gerda Winter



Ein Traum

Letzte Nacht, ich fass´ es kaum,
es war ein so realer Traum.
Auf einmal war die Welt perfekt
und alle Mitmenschen so nett.

Kein Neid mehr da, kein Geltungsdrang,
kein Drängeln in der Straßenbahn.
Kein Fußballstolz, kein Millionär
und keine Fernsehserien mehr.

Politiker, die gab´s nicht mehr,
statt Polizei, nur Feuerwehr.
Und alle haben mitgemacht,
Comedians wurden abgeschafft.

Krieg kannte man nur noch geschrieben,
das Miteinander war geblieben.
Die Hetzer hatten längst verloren,
verboten waren Website-Foren.

Ganz ohne Wandel schien die Sonne,
die Berge froren weiß vor Wonne.
Der generelle Umgangston
war stimmig wie ein Beatles-Song.

Kein Fremdwort mehr die Toleranz,
kein Leid mehr und kein Totentanz.
So blau erstrahlt von fern das Meer,
und ich, ich freu mich d´rüber sehr.




Nie wieder will ich munter werden,
genieß das Glück auf Schlafes Erden.
Doch da, gemein wie Black & Decker,
schrillt unsanft laut auch schon der Wecker.


© Flojoe


Irgendwo über dem Regenbogen

Auf dem höher gelegenem Weg,
dort wo meine Träume wandeln,
Träume, die ich träumte,
irgendwann in melancholischen Stunden,
beginnt das Ende meiner Reise.

Irgendwo über dem Regenbogen,
dort, wo bunte Vögel fliegen,
und geträumte Träume Wahrheit werden,
wird mein Weg zum Ziel.
Einst werde ich ankommen, wache auf,
irgendwo über dem Regenbogen,
dann liegen graue Wolken hinter mir,
dort, wo Pein und Leid
wie Sahnebonbons schmelzen.



Hoch oben,
über den Dächern wirst du mich finden,
irgendwo über dem Regenbogen,
dann spiegeln sich die schönen Farben
in den Gesichtern der Menschen wider.

Begegnungen der Freundschaft werden entstehen,
hilfsbereite Hände, überall,
nur liebe Worte dringen in mein Ohr.
Kinder, die sorglos leben und wachsen dürfen,
Gewalt, die verstummt,
aus Waffen werden grüne Bäume,
rote Rosen aus dem vergossenen Blut.
Frieden im Herzen,
Frieden in jedem Haus,

irgendwo über dem Regenbogen.

© Petra Ewering




Lebenskünstler ist,
der seinen Sommer lebt
und so gestaltet,
dass er im Winter erwärmt
und auch Träume verschenkt.


©Helga Schmiedel





Zuversicht


Ahnungsträume
auf Gedankeninseln
Vertrauensmoose
blühen
- und die Zeit
macht den Wirbelsturm
zu Blätterfängern
meiner Denkmuster

Sonnenblitze
brechen Zweifeläste
- werfen sie
in die Unendlichkeit
der Traumwelt

©Brigitte/kimbery


Träumeräume

Träumeräume,
zwischen Welten,
zischen züngelnd
und entflammt.

Brennend und doch
unverkohlbar
dieses Bild,
das von mir stammt.

Träumebäume,
wachsen wechselnd,
mal auf Stein
und mal auf Sand.

Und was Tags
darauf geblieben
ist ein Haus
auf Hoffnungsland.

©Matthias Boner





Kunstwerk Traum

In meinen Träumen
gibt es keinen Spiegel,
der höhnisch lächelt
und ungeschminkt
mir Wahrheit zeigt.

Nur ein Gemälde,
dessen Farbnuancen sich
vom Tage unterscheiden.
Grautöne kennt
des Künstlers Pinsel nicht.

Veränderbares Antlitz,
stets der Sonne zugeneigt,
in wechselhafter Szenerie.
Erschaffen und signiert
von Meisters Hand.

Mag meines Traumes Bild
auch Täuschung sein,
so ziehe ich doch mehr,
als einen kleinen Hoffnungsstrahl,
aus diesem Werk.

©Perdita Klimeck


Das Monster

mein leben war ein schöner traum
doch mich fiel ein raubtier an
es ließ mich zurück
und kommt immer wieder
zurück zu mir

es schlägt seine krallen in mich
traurig ist, niemand kann es
erschlagen oder erschießen

noch bin ich da
andere reden nur über das raubtier
das sind ihre guten tage

an ihren schlechten
sorgen sie sich
ich sei das raubtier

dei tränen laufen von allein
nachts
wenn es mich anfällt

der neue tag ist ein traum
ein guter traum

©mondlady








Der Träumling


Einst entstieg einem waldreichen Traum
ein Träumling, er fiel aus einem Baum.
Bunt schillernd und nur zum Teile real
fiel er in die Wachwelt mit einem Mal.
Seltsam die Farben! Merkwürdig die Wege!
Keine filigranen Brücken und Stege,
nur schwarzer Asphalt bedeckte die Straße
und alles hatte hier so klare Maße.
Der Träumling lief verzweifelt hin und auch her,
er erkannte die ganze Welt nicht mehr.
Wo waren die Bäume in Ocker und Zimt,
wo die Nachtfee, die einen gefangennimmt?
Kein glitzernd´ Juwel, keine flammende Spur,
dafür kalte Luft, viel Lärm und Trübnis nur.
Hätte der Träumling nach etlichen Stunden
vielleicht ins Traumreich zurückgefunden?
Die Chance bestand, doch wurde der Traumkobold
mittags von einem Müllwagen überrollt.

©Vincent von Ableben


Der Traum


Ein Traum schlief auf dem Fenstersims,
verloren und vergessen.
Erfror dort draußen in der Nacht.
- All das,
was ich erträumt, erdacht,
das immer schien vermessen.

Ein Wolf lag auf der Lauer schon
und sah den Traum dort leiden.
Und gutmütig wie er so war
half er das Leid vermeiden.

Einfach war's, ja viel zu leicht,
den Traum ganz still zu killen.
Sein Fehlen wurde nie bemerkt,
ganz nach des Wolfes Willen.

Drum:
Hamster, Hase oder Traum,
du musst Dich gut drum sorgen.
Sonst kommt des Nachts der Wolf vorbei
und frisst ihn noch vor morgen.


©Christina Maria Schollerer



Mein Traum


Weites Universum,
unendlich großer Raum,
ferne Galaxien,
durchreisen ist mein Traum.

Bis ich den Ort gefunden,
am weiten Firmament.
Den Ort des Glück's, der Freude,
wo man nur Liebe kennt.

Weit weg von dieser Erde,
von uns schon fast zerstört.
Wo Habgier, Krieg und Hass
zum Alltag schon gehört.

Wo Menschen sich bekämpfen,
Verbrechen wird zum Sport.
Ich möchte nicht mehr leben
an einem solchen Ort.

Wenn ihr die Augen öffnet,
euch umschaut in der Welt.
Ja, dann müsstet ihr es sehen,
wie schlecht's um sie bestellt.

Ihr werdet dann erkennen,
dass euer Blick nicht trügt.
Ihr seht die vielen Wunden,
die man ihr zugefügt.


Die Wälder fast vernichtet,
verseucht sind Luft und Meer.
Das Ende zu erkennen,
fällt euch, dann nicht mehr schwer.

Zuerst sterben die Pflanzen,
dann jegliches Getier.
Und zur Vollendung uns´res Werkes...
was dann? Dann sterben wir.

Um diesem Schicksal zu entgehen,
ich sehe es ganz klar.
Kann nur die Hoffnung helfen,
mein Traum, er werde wahr !!

©Helmut Becker


A dream within a dream


Im Traum
-ich erwachte von einer Stimme-
sie stand im Raum.

"Gehrnhälften abdecken!"

Ich erkannte den Ton
und wusste es schon,
ich war im OP,
doch tat mir nichts weh.

"Troicar ist bereit."
Der Arm da in Grün
-ich schau mutig hin-
endet im Löffel.
Der Löffel im Mund
und ich tue hier kund:
ich schluckte sehr schwer
-der Löffel halbrund-

dann wachte ich auf,
das Hirn war noch dort,
an seinem Ort.
Darüber ganz froh
ging betäubt ich aufs
Klo.

©Christine Harant



Sommertraum


Als zarter Hauch von Poesie
schwebt der Sommervogel
von Blume zu Blume in Elegie.

Zu kurz ist seine Lebenszeit,
vollführt Ballerinatänze,
alleine oder auch zu zweit.

Bunter Blütenglanz wie Wein,
lockt mit ihrer üppig Süsse.
Zum Verführen um zu Sein


©Hans-Peter Zürcher


Lebe deine Träume...


Träume werden dann nur wahr,
wenn man ihnen hilft zu leben.
Zauberschön und wunderbar,
was sie zeigen und uns geben.

Möge froh ein Traum erwachen,
und sich dir entgegen strecken,
wird Erfüllung dir dann lachen,
die in deinen Wünschen steckten...


©Rosanna Maisch



Soviel mehr….

Weil sie mehr sind...
als geheimnisvoller Nebel
der kommt und geht.

Weil sie mehr sind...
als Gedanken, die sich weigern
dem Vergessen Platz zu machen.

Weil sie mehr sind...
als Wünsche, die wir einst ablegten
um die Hoffnung auf Erfüllung aufzugeben.

Weil sie mehr sind...
schenke ich ihnen Raum in meinem Leben,
gebe ihnen und mir die Chance zu wachsen.





Denn
was wären wir ohne Träume?

©Celine Rosenkind



Du plumpst dort in Wolkendaunen,
schreist dein Glück in alle Winde,
und erkennst mit großem Staunen,
dass die Äste einer Linde
deine kleinen Füße küssen,
was dich leis’ zum Lachen bringt.
Weil wir aber weiter müssen,
dorthin, wo der Südwind singt,
fliegst Du hoch, voll Glück ganz trunken
und bist durch zwölf Wolkenmeere
federleicht herabgesunken-
schwebst jetzt in des Himmels Leere-


du kannst deine Augen schließen,
um das Streicheln kleiner Wölkchen
intensiver zu genießen.
Träumend lässt du dich so gleiten,
in dem weichen Wolkenschwarm,
treibst aus den unendlich weiten
Fernen sanft in meinen Arm.
Wenn du dann die Augen aufmachst.
Küss’ ich dich auf Mund und Wangen,
und noch eh’ du richtig aufwachst,
sagst du zu mit voll Verlangen:
Komm, wir wollen Wolken fangen!

©Don


Träumer

Am Ufer des Baches
vom Sternenglanz träumend
treibt einsam ein Blatt in
des Windes Takt.

Vereinzelte Bäume
als Traumwurzler abseits
suchen zu anderen
Träumern Kontakt.

Im Spiegel des Wassers
lockt dornenumwunden
mein ewiges Traumschloss
für wen'ge Sekunden.

Doch hat nicht der Prinz
jener Dornenwelt
beim Suchen nach Zugang
die Liebste gefunden?





Ich hisse die Träume
und starte mein Floß,
damit es mich trage
bis hin an mein Schloss.

Ich führ es behutsam
um Klippen herum,
so werd ich vom Flößer
zum Steuermann.

Am sicheren Ufer
lege ich an,
dann trägt mich
mein Traum himmelan!

©Marlies Kühr





Der Bolero von Ravel


Wenn ich den Bolero höre,
den Ravel hat komponiert,
dann kann ich träumen
und ich beschwöre,
dass er mir so gut gefällt.

Dann schließe ich die Augen,
seh’ Karawanen durch die Wüste zieh’n
und auch Oasen sehe ich,
in ihren satten schönen Grün.

Nähert der Bolero sich dem Ende,
dann zieht die Karawane fort
und ich träume weiter,
von diesem grünen Ort.

So geht es mir immer,
wenn der Bolero mal erklingt
er regt die Phantasie in mir an
und die Träumerei beginnt.

©Ulf Heimann


Aus einem Traum geboren

Aus einem Traum
warst du geboren.
Schemenhaft erst,
Umrisse in weiter Ferne.

Nebelbilder
entglitten mir,
kaum dass ich sie sah.

Behutsam kamst du näher,
wurdest klarer,
nahmst meine Hand.

Wir streiften gemeinsam
durchs Land der Fantasie.
Tauschten Gedanken,
erzählten von uns.

Ich hegte diesen Traum,
einen kostbaren Schatz,
behütet in meinem Herzen.

Jetzt stehst du vor mir,
zum Greifen nah.
Wirklichkeit geworden.

©Cosimetta




Lyrik

Es ist nicht leicht in dieser Zeit,
die an uns vorüber eilt,
zwischen Action, Mord und Co,
Stress und Langeweile,
Lyrik zu etablieren.


Mir träumt,
die Menschen hielten inne
- ungewohnte Stille
zwischen Action, Mord und Co,
Stress und Langeweile,
hören sie - uns zu.

Romantik,
leise flüsternde Poesie,
eine Brise Bukowski
- dem Leben ganz nah.
Die eigenen Werke
gekonnt, vorgetragen.

Sie schliessen ihre Augen,
unser Sehnen trägt sie fort
- ungewohnte Reise.
Zwischen wortgewebten Bildern,
Ruhe und Phantasie,
entstehen eig´ne Träume.

Die Realität in unserer Zeit,
die so schnell vorüber eilt.
Zwischen Action, Mord und Co,
Stress und Langeweile,
zerplatzen -Träume.

©Marion Szallis


Traumzeit

„Werde!“.
Nicht Zeit, nicht Ort,
nur „Werde!“.
Ein träumend Wort.

Es träumte dich in deinen Horizonten
und die Unendlichkeit.

Es träumte mich in meinem Zeitpfeil
und die Ewigkeit.

Der Same träumt den Baum,
das Wort träumt Leben
und singt den Traum
und schwingt –

Und wenn du schweigst
und lauschst dem Singen,
spürst du das Schwingen
unter deinen Füßen,
den Traumpfad,
der zu dir dich führt
und in das „Werde!“.


©Elisabeth Schwaha






eismond


©samira-mailchen


sanftes mondlicht
liegend schwebt
leise durch die nacht
blicke schweifen -
vogelfederweißes
licht erwacht

nebel geistert -
streift die welt
mit eisig kaltem schein
träume schweben
durch die nacht
trunken wie
von süßem wein

sternenklarer himmel
schaut so sanft hinab
flüsternd stille stunden
gehen leis dahin
schlafend wartet
alles ab

morgenlicht streift
leicht den himmel
färbt ihn schimmernd ein
zögernd tritt
das neue licht
in den tag hinein


Zu den Fotos


Salvador Felipe Jacinto Dalí i Domènech, Marqués de Púbol (* 11. Mai 1904 in Figueres, Girona, Katalonien; † 23. Januar 1989 ebenda) war ein spanischer Maler, Grafiker, Schriftsteller, Bildhauer und Bühnenbildner. Als einer der Hauptvertreter des Surrealismus zählt er zu den bekanntesten Malern des 20. Jahrhunderts. Um das Jahr 1929 hatte Dalí seinen persönlichen Stil und sein Genre gefunden, die Welt des Unbewussten, die in Träumen erscheint. Schmelzende Uhren und brennende Giraffen wurden zu Dalís Erkennungsmerkmal. Sein malerisches technisches Können erlaubte es ihm, seine Bilder in einem altmeisterlichen Stil zu malen, der an den späteren Fotorealismus erinnert.

Textauszug: wikipedia


Nachwort

Die Fotos wurden nicht willkürlich den Gedichten beigefügt.
Ohne auf die Titel von Dali´s Bilder zu achten,
habe ich mich alleine durch das Betrachten inspirieren lassen.
Das mag sicherlich nicht jeder so sehen.
Verzeiht also, wenn ihr der Ansicht seid, dass die Bilder nicht zu euren Werken passen.
Falls jemand das Foto eines Bildes entdeckt,
welches nicht Dali zuzuordnen ist, sei mir auch
das verziehen. Ich habe so gut es geht versucht zu recherchieren.

Perdita für Gedankenschmiede

Impressum

Texte: Alle Gedichte unterliegen dem copyright der jeweiligen Autoren. Die Fotos zeigen Werke von Salvador Dali ( S. 14/15 Vladimir Kush )
Tag der Veröffentlichung: 07.03.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Band 2 Herzlichen Dank allen Autoren, die mit ihren Gedichten dazu beigetragen haben ein wunderschönes und poetisches Werk zu schaffen

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