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Schlagzeilen



HERAUSGEBER - Seite 7
KADENZ EINES STRASSENMUSIKERS - Miriyana - Seite 9
GLÜCKSPILZ - Marlies Kühr - Seite 14
ERSCHRECKEND - Ceciliatroncho - Seite 25
DER GEIZIGE AUTOR - Ilona v. B. - Seite 29
INTERVIEW MIT SEBASTIAN FITZEK - Seite 34
EINE KLEINE VERWECHSLUNG - Ilona v. B. - Seite 48
MODERN TALK LIVING - Roswitha Wilker - Seite 54
WALDMEISTER/GEDICHT - Corine.1 - Seite 58
UNSERE MÄRCHENECKE FÜR GROSSE U. KLEINE - Renate Becker mit "Der Pflastermaler" - Seite 61
ANKÜNDIGUNG SHERLOOK u. EMMA - Ilona v. B. - Seite 70
MERKEL-YRIUM - Ilona v. B. - Seite 75
WETTBEWERB DER GRUPPE K&G/Drabble - Roswitha Wilker - Seite 80
WETTBEWERB DER GRUPPE K&G/Kurzgeschichte - Roswitha Wilker - Seite 82
TRÄUM UM DEIN LEBEN/KRIMI/LETZTER TEIL - Katja Michels - Seite 84

















































































WETTBEWERB / Drabble - K&G - Sieger




1.Platz - Conrad Cortin


2.Platz - Roswitha Wilker


3.Platz - Renate Becker



WETTBEWERB / Kurzgeschichten - K&G - Sieger




1.Platz - Harry Reinert


2.Platz - Roswitha Wilker


3.Platz - Ulf Heimann





Der Fremde lächelte gutmütig und begann leise eine Geschichte zu erzählen…: „Es waren einmal ein Mann und eine Frau, die aneinander so sehr liebten, dass sie es sich niemals vorstellen könnten, getrennt voneinander weiter zu existieren. Doch diese reine Liebe missfiel dem Teufel, sodass er sich in Menschengestalt auf die Erde hinab begab, die Frau erschlug und den wehrlosen Mann mit sich nahm. In den Tiefen der Hölle vegetierte der Entführte vor sich hin, abgedriftet in Welten, die nicht mehr seiner Realität angehörten. Hatte man ihm doch das Liebste auf Erden für immer genommen. Seine Frau, die noch im Menschenreich verweilte jedoch, kehrte ins Leben zurück. Von diesem Zeitpunkt an, begann der Realitätsverlust des Mannes, in Gefangenschaft des Teufels langsam zu bröckeln. Plötzlich nahm er Dinge wahr, die zwischen Realität und Fiktion zu schweben schienen. Zur Aufrechterhaltung seiner Wahrnehmung, fügte sich der Mann mit einigen spitzen Glasscherben selbst Verletzungen zu. Merkte zum ersten Mal seit Monaten, dass er um sein eigenes Leben zu kämpfen fähig war und es tun musste, wenn er den Klauen des Teufels entkommen und zurück zu seiner Frau kehren wollte……….“ Die Stimme des Fremden verhallte und eine bedrückende Stille erfasste den kleinen Raum, ich blickte starr vor Entsetzen auf meine eigene Geschichte, Tränen liefen meine Wangen hinab, Tränen, die ich seit langem endlich wieder so weit auf der eigenen Haut spüren konnte, dass ich sie abzuwischen wusste. Der Fremde beugte sich zu mir hinab, ergriff sanft meinem Arm und zwang mich in seine goldbraunen Augen zu blicken:

„Ich weiß, dass das schmerzhaft ist, aber Sie wussten es doch selbst, oder nicht?? So viele Hinweise, so viele Ungereimtheiten: Mara, der Name stammt aus dem Sanskrit, leitet sich ab von marati, was morden bedeutet, im Buddhismus wird es gleichgesetzt mit der Personifizierung des Teufels. Godje, ein Name ostfriesischen Ursprungs, mit der Bedeutung : Kind Gottes. Godje Ebeil? Das Kind Gottes, das Sie liebEn. Die Polizeimeister Rellek und Lesieg, wenn man diese Namen falsch herum liest : Keller und Geisel!! Die Blutlache in Ihrer Wohnung, wo Ihre Frau dem Tötungsversuch Ihrer Schwester vollends ausgeliefert schien. Der Glatteisunfall im Cochemer Enderttal, es war Ihr Wagen, der sich überschlug. Körperliche Schmerzen, die alles übertünchen, selbst die Schreie von Katrina, als Louisa sie vor Ihren Augen ermordete. Sie wissen, was geschehen ist, oder Herr Behler?? Sie wissen, was Ihr Seelenleben so sehr erschüttert hat, dass sie nicht mehr zwischen Realität und Traum unterscheiden können??“ Meine Augen liefen über vor Tränen und ich glaubte, schon auslaufen zu müssen, um den Tränenfluss jemals wieder unterbinden zu können: „Ich weiß es, ja ich weiß, was geschehen ist.“
Der Fremde legte mir seinen Mantel um , klopfte mir auf die Schultern: „Dann muss ich Sie jetzt darum bitten, mir zu berichten, was vor zwei Monaten in Ihrer Wohnung in Cochem geschah!“ Ich glaubte nicht mehr zum Sprechen fähig zu sein, doch seine Anwesenheit bestärkte mich in dem Glauben, dass alles gut werden könnte. „Meine Schwester, Louisa erkrankte als Kleinkind schwer an Hirnhautentzündung. Dies zog ihr zentrales

Nervensystem dermaßen in Mitleidenschaft, dass sich ihre Persönlichkeit negativ veränderte, sie wurde aggressiv, unkontrollierbar, unberechenbar. Gleichzeitig aber auch schwankend in ihrem Gespür für Realität und jegliche Emotionen. Louisa war zehn Jahre alt, als ich zur Welt kam. Von Jahr zu Jahr entwickelte sie eine immer stärker werdende ungesunde Beziehung zu mir, ihrem Halbbruder. Louisa malte sich aus, ich sei ihr Liebhaber, wie oft habe ich versucht zu erklären, dass es eine solche Beziehung zwischen uns niemals geben wird, dass es einer strafbaren Handlung entspricht. Doch auch sämtliche Klinikaufenthalte, Medikamentenverabreichungen, nichts bewirkte Besserung. Ich hatte Angst vor meiner großen Schwester, besonders als ich Katrina vor 6 Jahren heiratete und Louisa in ihrer winzigen Wohnung auf dem Hunsrück zurückließ. Sie hat mir meinen vermeintlichen Verrat an ihr niemals verzeihen können, sagte sie doch immer, ich sei die Liebe ihres Lebens und sie würde eher morden, als mich an irgendeine andere Schlampe zu verlieren. Zunächst blieb es bei Drohungen, doch die Polizei gab mir immer zu verstehen, dass man gegen Louisa nichts in der Hand habe. Am Sylvesterabend schließlich, wann weiß ich nicht mehr genau, nach meinem Empfinden könnten 15 -20 Jahre seitdem vergangen sein, drang sie abends in unsere Wohnung ein und tötete meine Frau. Die ganze Zeit hatte sie dieses verdammte, abstoßende Grinsen im Gesicht. Mit Katrinas geliebtem Glastisch hat diese Verrückte mein Liebstes auf Erden ausgelöscht. Dann ist meine Schwester einfach auf und davon. Was danach geschah, ein

Wagen überschlug sich, vielleicht war es meiner?? Von diesem Zeitpunkt war ich in Dunkelheit und begann mir selbst, um den tiefen Schmerz in meinem Herzen zu betäuben, körperliche Schmerzen zuzufügen. Es wurde alles surreal, mal war ich in einem Keller, mal in unserem Haus in Cochem, doch lebte ich dort mit Louisa, die ich als Mara wahrnahm und Katrina tauchte als flüchtige Bekannte Louisas auf. Bitte helfen Sie mir, ich kann das nicht mehr, bin ich vielleicht tot, ich könnte Ihnen noch nicht mal sagen, ob ich wirklich hier in diesem Raum sitze. Bitte helfen Sie mir, bitte.“ Ich vergoss weitere bittere Tränen, als der Fremde mir plötzlich seine Hand auf die Schulter legte und mich erneut eindringlich musterte: „Ich werde alles dafür tun, Ihnen zu helfen, aber dazu müssen Sie zunächst etwas für mich tun, wachen Sie auf, Sie sagten es doch selbst und haben recht damit, Sie befinden sich nicht hier bei mir, noch nicht, Sie sind in irgendeinem Keller, wo Ihre Schwester Sie seit 2 Monaten gefangen hält. Ich brauche Anhaltspunkte, Sie werden vermutlich im Keller eines zweistöckigen Fachwerkgebäudes festgehalten. Ich muss nur noch wissen, wo, Anton, wo ist dieses Haus. Wach einfach auf, mein Junge, sieh, wo Du wirklich bist, flieh nicht länger vor der grausamen Wahrheit. Ja, Deine Schwester ist die Mörderin Deiner Frau und ja, Deine Schwester hält Dich gefangen, damit Du ihr nie wieder abtrünnig werden kannst und sie wird Dich bald umgebracht haben, wenn Du nicht endlich aufwachst. Träume nicht länger um Dein Leben, Junge, wach auf, es ist Zeit aufzuwachen.“ Der Fremde packte meine Handgelenke und drückte so fest er wohl konnte

die schmerzenden Gelenke aneinander. Ich versank in einer Nebelwand aus Schmerz, Trauer, Wut und seltsamerweise Erleichterung, denn im Nachklang seiner Stimme, erkannte ich deutlich die Worte: Katrina lebt, ein Teil Deiner Katrina lebt!!“
Ich erwachte schneller als mir lieb war, in einem eisigen Gefängnis aus Dunkelheit, Kälte und dem Geruch nach Schießpulver. Wie die Handfeuerwaffe in meine Faust geraten war, hatte sich meinem Gedächtnis wohl entzogen, doch diese angestaute Wut, die ich nun endlich zuzulassen wusste, verlieh mir die Kraft die Waffe zu entsichern und meine Halbschwester aus nächster Nähe zu erschießen. Fast glaubte ich Erleichterung in ihren toten glasigen Augen wahrzunehmen. Hatte ich sie doch, wenn es auch bizarr klingen mag, irgendwie von ihren Qualen erlöst! Der Kriminalkommissar, welcher mich schließlich tatsächlich aus meinem Verließ befreite, kam mir seltsam bekannt vor. Seine Worte schienen neutral und durchaus professionell, doch in seinen Augen war deutlich zu lesen: “Ich habe Dir doch versprochen, dass ich Euch retten werde“. Später erfuhr ich, dass der Kriminalkommissar nicht Katrina meinte, als er versprach, er könne uns retten .Denn meine geliebte Frau hatte es leider nicht geschafft zu überleben, doch unsere kleine Tochter schon. Godje ist heute 20 Jahre alt, mein wahrhaftiges Kind Gottes schafft es mich am Leben zu erhalten. Jeden Tag aufs Neue. Denn dies war meine Geschichte, die Geschichte eines Mörders….





ENDE


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Tag der Veröffentlichung: 03.05.2012

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Design & Gestaltung Roswitha Wilker Autoren: Miriyana Marlies Kühr Ilona v. B. Roswitha Wilker Corine.1 Ceciliatroncho Katja Michels Renate Becker

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