Herbst
Der Wärme stolz, ein Stapel Holz. (sandwich)
Es ist gestapelt das Feuerholz,
wenn es draußen stürmt. Und
vertrieben ist die Sonne, dort
wo der Wind die Kälte um das
Haus treibt, wenn die Menschen
in den Häusern bleiben und sich
mit Spielen die Zeit vertreiben.
Es ist gestapelt das Feuerholz, in
des Kamins Mitte und wird umtanzt
von den Flammen. Wo ein Knistern
lauschen lässt, der wohligen Wärme.
Die Zeit wo auch die Tage früher in
den Feierabend gehen, gibt es
unterm Kerzenschein ein Wiedersehen.
Es ist gestapelt das Feuerholz, wo
in der Küche aller Erntegaben ein
buntes Einerlei. Auch die Speisen
werden kräftiger manche deftiger.
Das Jahr ist bald herum, die Natur
begibt sich zur Ruhe, gefüllt ist
die Getreidetruhe und besohlt die
warmen Schuhe.
Im Reich der Träume
Im Reich der Träume weht der Schleier
Traumreich auf die Erde nieder, für der
Wehmut stille Lieder. Längst ist schon
die Zeit vergangen, dass im Herzen tief
verborgen, junge Liebe war aufgegangen
gleich des Frühlings Sonnenmorgen. Dass
die Knospen aufgesprungen und zur Blüte
sich erschlossen, dass von seliger Lust
durchdrungen allzu rasch der Zeit
entflossen.
Wie sich jetzt die Schatten senken trüb
und trüber aufs Gefilde, mag ich gern
zurückgedenke an der Jugend Traumgebilde.
Treue Liebe hatte ich gefunden, die als
Stern die Nacht erleuchtet, dass von
jenen süßen Stunden noch mein Auge die
Träne feuchtet. Mählich sich die Berge
düstern und die bleichen Nebel steigen.
Und ich höre den Herbstwind flüstern in
den rot belaubten Zweigen. Welke Blätter
fallen nieder auf den Reif beglänzten
Boden, doch es kommt ein Frühling wieder,
der erweckt alle die Toten. Zu den Sternen
Hellem Schimmer will ich blicken voll
Vertrauen, bis das dunkle Grab für immer
wird, mich meiner Liebe trauen.
Herbst (Ulf Heimann)
Bunt belaubt sind bald die Bäume,
denn der Herbst der zieht ins Land.
Die Natur die wird jetzt bunter,
wie gemalt von Meisterhand.
Geerntet werden reife Früchte,
gelesen wird der süße Wein,
alles strahlt im goldnen Lichte,
die Natur erstrahlt in seinem Schein.
Wenn dann die letzten Blätter fallen,
von den Bäumen die dann kahl und leer,
und wenn nun auch Nebelwände wallen,
geht der Herbst zu Ende immer mehr.
Doch erst wollen wir ihn genießen,
in all seiner schönen Pracht.
Herbst wir Alle dich begrüßen,
du der die Natur so bunt jetzt machst.
HERBST (Gabriele Ende)
Rot bis gold gefärbt die Blätter,
dass Grün zieht sich zurück.
Schafft Raum für eine Farbpalette.
Blätter rollen sich zusammen,
fallen raschelnd auf den Boden.
Ein letztes Mal noch strahlt
die Vergänglichkeit
in ihren schönsten Farben!
Der Duft vom Grün
ist lange schon vergangen.
Auf der Erde ein bunter Teppich
bis auch dieser vergeht!
Lieblingsjahreszeit (Achtsamkeit)
Meine Lieblingsjahreszeit,
keine ist so farbenreich
warme Farben, reich an Düften,
Blätter wirbeln durch die Lüfte.
Herbst spielt seine Melodie
vom Vergehen und bezaubernder Melancolie.
Herbst, nein danke! (Gitta)
Was soll vom Herbst ich halten?
Nimmt er mir doch die Sommerzeit,
die Wärme und das satte Grün,
den blauen Himmel weit und breit.
Der Sonne Kraft, dem Tag die Helle.
Kein See lädt mehr zum Baden ein,
die Blumen senken ihre Köpfe,
zum Grillen geht man besser rein.
Mein Sommerkleid nun viel zu dünn.
Vorn zu offen dieser Blusenschnitt,
Shorts sind jetzt erst recht zu kurz.
Die woll’ne Hose kneift im Schritt.
Kein Eis mehr draußen auf die Hand.
Nur ungern mit den Hunden raus,
Schluss auch mit Balkonia,
selbst die Katze bleibt zu Haus.
Der Herbst verkündet mir mit Schrecken:
Mit Sommerzeit ist’s nun vorbei!
Stell Dich ein auf Eis und Schnee,
denn Winter eilt jetzt flugs herbei.
Und deshalb, all ihr guten Leut‘
Seh‘ ich bunte Blätter gerne,
auch der Bäume Farbenspiele,
am liebsten wohl nur aus der Ferne.
Herbstlich (M.Kühr)
Dahin der Birken Hochzeitsgrün,
der Duft von frischem Heu.
Die ersten Sommervögel ziehn
und südwärts gellt ihr Schrei.
Die Birken , sonnengolden zart,
sie fragen danach nicht
und tanken einen Sonderpart
an Wärme und an Licht.
Die müde Sonne sinkt zurück
und winkt mit schwachen Strahlen.
Vorbei des Sommers letztes Stück,
und Abendnebel fallen.
Herbstliche Verheißung (M.Kühr)
Die Erde öffnet sich,
verströmt ihren würzigen Duft.
Der Tag wird sonnig sein;
noch trägt er Nebel in der Luft.
Schwellende Früchte rufen: Koste mich!
Herbst lockt mit wilder Sinnlichkeit,
hält beerenbeschwerte Trauben bereit,
Hoffnungsschwanger beladen
mit unsterblichen Träumen der Welt.
Glutrot leuchten Tomaten
weithin über das Feld.
Herbstzeiten (Celine Rosenkind)
Die Sonne streichelt heute sanft mein Gesicht
als wolle sie sagen; vergiss mich nicht.
Muss Sturm und Regenwolken machen Platz;
„jetzt kommt der Herbst" zwitschert Amsel und Spatz!
Denk zurück an den Sommer und zwinkere ihm zu,
gut war deine Arbeit, nun geh zur Ruh,
Das Eichhörnchen hüpft im Haselnussstrauch,
sucht nach Nüssen, die für den Winter es brauch.
Auch die Blätter werden bunt an den Bäumen,
bald werden wir am Kamin wieder träumen.
Kinder lassen steigen die Drachen,
ich höre es so gerne, dieses jauchzende Lachen.
Oh Liebster, jede Jahreszeit ist schön
die ich an deiner Seite noch darf gehn!
Für uns ist der Sommer bereits vergangen,
der Lebensherbst hat uns längst eingefangen.
Ich wünsche so sehr, dass wir Ihn meistern
auch dass wir uns weiter für Neues begeistern,
mit unserer Liebe tief, innig, voll Leidenschaft,
Frohsinn und Neugier möge uns schenken die Kraft!
Die Stürme des Lebens an schweren Tagen,
wir zusammen mit Lasten des Alters ertragen.
Sie uns nicht erschüttern, nicht machen bang,
wie wir es einst uns geschworen ~~~ Lebenslang!
Die ersten Blätter fallen (Celine Rosenkind)
Wenn die ersten Blätter zur Erde fallen,
Die Rose blüht in schwindender Pracht,
Das Tal morgens verhüllt vom Nebelwallen,
Hat sich der Sommer auf den Heimweg gemacht!
Wenn die Sonnenstrahlen heimelig wärmen,
Als wolle sie trösten Mensch, Tier und Natur,
Wir staunend über die Farbenpracht schwärmen
Die der Herbst uns malt in Wälder und Flur.
Wenn die Vögel sich auf die Reise machen,
Um in warmen Gefilden zu machen Quartier,
Beim Drachensteigen die Kinder laut lachen,
Bin ich glücklich denn ich, erlebe es mit dir.
Die Herbstsonne spiegelt sich in deinen Augen,
Sonnenstrahlen tanzen in deinem grauen Haar,
Wir gehen Hand in Hand können kaum glauben,
Wie schnell doch verging schon wieder ein Jahr!
Herbst Abend (Petitpoint)
Eingehüllt von ihrer Wolkendecke
Verschlief die Sonne den Tag im Verstecke.
Gegen Abend ist sie dann auf gewacht.
Hat ihre Wolkendecke ganz sacht
gelupft, und sich getraut
schräg von unten auf die Erde geschaut.
Dabei hat sie mit ihrem feurigen Strahl
in pures Gold getaucht Berg und Tal.
Das Wasser im See blitzt wie Silbergeschmeide.
Geschmückt mit Blättern der Trauerweide.
und der Ahorn, der vor dem Hause steht,
heute Abend im schönsten Purpur Rot geht!
Die alte Eiche trägt ihr braunes Kleid.
Birken wiegen sich, zum Tanze bereit
in ihrem zitronengelben Blättergewand.
Hagebutten reichen sich zum Reigen die Hand.
Dann versinkt die Sonne. Schritt für Schritt
nimmt sie ihr Licht, ihre Wärme mit.
Dämmerung macht sich im Festsaal breit.
Die Gäste verlieren ihr farbiges Kleid,
gehen fröstelnd zur nächtlichen Ruh.
Decken sich mit Herbstnebel zu.
Gartenliebe (Geli)
Ach, wie lieb ich meinen Garten
kann den Sommer kaum erwarten,
alles grünt und blüht so herrlich,
aber dann, ich bin ganz ehrlich,
kommt der Herbst,
und mit ihm dann,
haufenweise Arbeit an.
Das Laub, das Grün am Baume hing,
nun leider gelb zu Boden ging.
Ich kehre, harke, samm‘le auf
und wenn ich dann mal kurz verschnauf,
kann ich gleich wieder neu beginnen,
am Besten mach ich mich von Hinnen,
lass meinen Garten, Garten sein
leg mich ins Bett und schlafe ein,
und mit viel Glück, hab ich dann Ruh‘
der Winter deckt bald alles zu.
Herbstgedanken (Ute Wunderling)
Nebel, der den Tag verhüllt.
Schaudern, vor dem kühlen Nass.
Welkes Laub, vom Fuß durch wühlt.
Augen suchen, aber was?
Da! Ganz plötzlich, zaghaft noch,
kommt der erste Sonnenstrahl.
Reißt in den Nebel sich ein Loch,
wenn auch noch etwas matt und fahl.
Schließlich reißt die Sonne alles auf,
Nebel sinkt hernieder.
Leuchtend wirkt das bunte Laub,
und man merkt es wieder:
Auch der Herbst hat schöne Tage.
Eingehüllt von warmen Licht,
wird der Weg nicht mehr zur Plage,
weil man plötzlich so zufrieden ist.
Lass uns wenigstens ein Weilchen gehen,
durch den warmen Sonnenschein.
Kommt dann plötzlich Nebel wieder,
hüllt er dich und mich zusammen ein.
Es herbstelt in Franken (Ute Wunderling)
Oben an den steilen Hängen schneiden sie die ersten Trauben.
Auch der Mais wird eingefahren bis tief in die Nacht.
Während andere in Ackerfurchen immer noch Kartoffeln klauben,
sind die ersten Zuckerrüben auch schon eingebracht.
Kinder basteln mit Kastanien Figuren.
Auf die Gräber pflanzt man winterharte Heide.
Und die Schatten fallen immer länger, auf die Sonnenuhren.
Auch die Rinder stehen nicht mehr lange auf der Weide.
Oma bäckt zum Sonntag Zwetschgenkuchen.
Während Opa Äpfel presst zu Most.
Und zur Kirchweih wird uns Onkel Karl besuchen.
Hoffentlich kommt nicht so bald der erste Frost.
Vor mir duftet Tee in einer schönen Kanne.
Gleich schenke ich die erste Tasse ein.
Vor dem Herbst ist mir nicht bange.
Denn mit guten Büchern ist man nie allein.
Novembertage (René Deter)
Es ist die Zeit der grauen Tage
Der Regen weicht den Boden auf
Die Pfützen stehen auf den Wegen
Die ersten Flöckchen segeln schon
Man sieht das trübe Land weithin
An den Scheiben rasen kahle Skelette
Nur den Nadlern steht das Grün
Schirme fliegen im Wind davon
Was ist der zeit noch abzugewinnen
Es ist trübe und dunkelt schon früh
Doch ist es nicht zu ändern
Der Lauf der Zeit schreibt das Jahr vor
Doch es wird wieder die Zeit kommen
Wo das Trübe nur in Vergangenheit ruht
Wir uns wieder erfreuen können
An dem, was wir durch die Scheiben sehen
Moor im November (Petitpoint)
Tote Birkenstämme
wachsen aus leblosem Wasser
wie bleichende Knochen.
Verlorenen Seelen gleich
steigen Nebel
aus dunkler Erde auf.
Verschlingen die Sonne.
Bleich entfärbte Gräser
trauern. Tränken mit
tropfenden Tränen den Grund.
Zeit hält inne, erstarrt.
Leblose Stille erfüllt weiten Raum.
Nebel verschluckt die Grenze
zwischen Himmel und Erde.
Ewigkeit breitet sich aus.
Herbsd
(sächsisch) (Ulf Heimann)
Herbsd werdschd,
dor Sommer is nu vorbei.
De Blädder falln von de Beime,
wachsen erschd widder im Mai.
Dor Wind werd immer schderger,
der bläsd nu dolle de Beime leer.
De Frischde sinn geernded,
bald gamor geene ernden mehr.
De Nadur wird immer bunder,
jedes Jahr da isses so,
dor Herbsd, der isse großes Wunder,
der machd viele von uns och froh.
Dor Sommer, der iss gegang,
dieses Jahr war er nisch so scheen,
gaum hadder angefangen,
schon warer nisch mehr zu sähn.
Gald warsch,
Regen gabs de ganze Zeid,
mor gonnde nur noch fluchen,
un dor Herbsd, der war noch weid.
Nu hoffmor off scheenre Dache,
Herbsd lass uns bloß nisch im Sdisch,
denn es iss nu geene Frache,
ohne dich isses Jahr doch nischt.
Golden strahlt der Herbsthimmel (Lacrime)
Der Sommer kleidet sich nun an
mit des Herbstes Kleid
Bunte Farben der Natur
nun ist es an der Zeit
Noch räkelt sich manch Sonnenstrahl
im Wald auf einer Bank
Liebkost mit Freud des Herbstes Kleid
und schließt des Sommers Schrank
Begrüßt seist du oh Farbenpracht
umgürte Luft und Leben
mit deinem bunten Herbsteskleid
auch du kannst Freude geben
Goldener Herbst (René Deter)
Goldig glänzen Strahlen hier
Beleuchten der Blätter Revier
Tauchen sie in einen frohen Schein
Könnte das nicht für immer sein
In vielen Farben schimmerts dann
In Rot und Gelb es leuchten kann
Verzaubert die Sinne in diesem Moment
Wie schön ich´s für immer fänd
Doch irgendwann ist es vorbei
Beginnt das dunkelgraue Einerlei
Dann ist die goldene Zeit dahin
Und der Winter steht im Sinn
Die Farben des Herbstes (Spottdrossel)
Vergangen ist des Sommers Pracht -
Immer länger wird die Nacht.
Doch liebe ich die Farben sehr -
nur der Herbst bringt sie daher.
Burgunderrot der wilde Wein,
das kann doch nicht schon alles sein!
Sonnengelb und signalrot
so sterben die Eichen einen
wunderbaren Tod.
Dann werden die Farben immer fahler,
haben versucht viele Maler...
Und ist der Herbst dann vorbei
Blätter (Robustus)
Die Blaetter schweben in der Luft,
umgarnt von Herbstes klaren Duft.
Natur traegt ein herrliches Kleid zur Zeit,
macht fuer den Winterschlaf sich nun bereit.
Noch fliegen auf der Wiese bunte Drachen,
begleitet von heiterem Kinderlachen.
Herbstes Zeit (Lakie)
Mir ist, als käm’ der Mond von Norden.
Ist heller zwar, doch bitter kalt.
Oh Welt, was ist aus dir geworden?
Du bist so dunkel, welk und alt.
Vorbei sind Nächte voller Lust,
als Herzen zueinander flogen
Ein dumpfer Schmerz beschwert die Brust,
die Kraniche ‚gen Süden zogen.
Die ersten Blätter fallen nieder.
Ein sanfter Wind kann sie bezwingen.
Er bläst nun bald des Herbstes Lieder
und holt sich ab des Sturmes Schwingen.
Mit mächt’ger Wucht wird er erfassen,
was ohne Kraft und wurzellos.
Es ist die Zeit um loszulassen,
zum Fallen in der Erde Schoß.
Auch ich weiß, dass ich fallen werde.
Doch fürchte ich nicht diesen Fall.
Es fängt mich auf der Herr der Erde,
er liebt und schützt mich überall
Mit ihm geh ich durch kaltes Land,
trotz’ Sturm und Nacht und Einsamkeit.
Er fängt mich auf mit sanfter Hand,
wenn da ist meines Herbstes Zeit.
Herbst (Lakie)
Die Sonne gaukelt letztes Licht
ins bunte Blätterkleid der Bäume
Der Wald erprobt sein Herbstgesicht
und macht sich frei für Winterträume
Des Flusses grüne Sommerauen
verkünden schon Novemberblässe
Erwarten Nebelgeisters Grauen
und kalter Regenschauer Nässe
Zerbroch’ne Äste neigen bieder
ihr morsches Holz in kühlen Schlamm
Sie ächzen nun des Todes Lieder,
der gnadenlos sie schnitt vom Stamm
Apathisch dümpelt leis’ ein Boot
am grünlich seichten Ufersaum
Von Wellen säuselnd und devot
gehüllt in zarten Algenflaum
Mutig spurtend lenk’ ich fort,
um Herbstes Zeit zu überstehen,
mein kleines Schiff an jenen Ort,
wo zärtlich Frühlingslüfte wehen
Graue Gänse (Lakie)
Graue Gänse in der Nacht
haben schallend laut gelacht,
während sie nach Süden flogen,
mich aus meinen Träumen zogen
Diese große schlaue Schar
fliegt so hoch und wunderbar
über dichten Nebelbänken
Findet ohne nachzudenken
jedes Jahr auf’s Neu’ ihr Ziel
ganz allein nur mit Gefühl
Ich hab’ der Natur misstraut
und ein festes Haus gebaut
Freiheit und Gefühl ummauert,
jeden Herbst dann sehr getrauert,
wenn die grauen Gänse flieh'n
in ferne Länder, warm und grün
So trotz’ ich lang’ in Winters Zeit
Kälte, Frust und Einsamkeit
Herbstklang (Ingrid Herta Drewing)
Der Mittag ruht in sanftem, goldnem Schweigen;
und Sonnenlicht kost zärtlich Wald und Flur.
Nur hin und wieder flüstert ’s in den Zweigen,
die Blätter tänzeln mit dem Wind im Reigen,
ein letztes Ernte- Lied singt die Natur.
Ich liebe sie, des Herbstes Harfensaiten,
den leisen Ton, der zart im Abschied schwingt,
wenn sich des Phönix’ Flügel rötend breiten
und im Erglühen sterbend sich bereiten
für einen Tag, der neues Leben bringt.
Herbstbild (Ingrid Herta Drewing)
Noch blühen Rosen,
doch der Sonnenblumensterne
erstarrter Blick zeigt leere Augen.
Der Vögel Kosen
galt den prallen Früchtekernen,
herausgepickt, als Mahlzeit taugend.
Des Nebels Hände
feucht nach zarten Blüten greifend,
verschenkten gnädig Perlentau.
Und im Gelände,
wo noch späte Äpfel reifen,
liest sorgsam Fallobst eine Frau.
Auch unser Leben
wird einmal zur Erde fallen
wie diese Äpfel, Licht gereift,
sich nun ergeben.
Doch hoffe ich, dass uns dann alle
so gütig Gottes Hand ergreift.
Herbstspiel (Ingrid Herta Drewing)
Astern,
kleine, violette
Gesichter im Garten
leuchten strahlend im Sonnenuntergang,
Herbstkinder
Herbstkinder,
fröhlich lachend
auf der Wiese;
ihre bunten Drachen tanzen
himmelwärts
Etwas
bewegt sich
unter dem Laub
neben dem hellen Asternhügel,
Igelglück.
Rosenfrüchte (Ingrid Herta Drewing)
Wie schön dort in den Rosenhecken,
wo jüngst ein Blütenmeer noch war,
die roten Hagebutten blecken,
so drall und fruchtig, glänzend klar!
Zwar senden sie uns Herbstsignale,
jedoch ihr feuerroter Glanz
belebt das Bild noch, wenn der fahle
November naht im Nebeltanz.
Gepflückt, geschält, als Marmelade,
so munden sie als Brotaufstrich.
Doch als der Vögel Futtergnade
erweisen sie im Winter sich.
Wie schön dort in den Rosenhecken,
die nun all ihrer Blüten bar,
die Hagebutten rot erwecken
den Traum des Sommers, der hier war.
Kraniche (Ingrid Herta Drewing)
Es zogen Kraniche nach Süden,
und träumend folgtest du dem Zug
mit einem Blick, der nimmermüde,
viel Fernweh, Sehnsucht in sich trug.
Du sahst vor dir die Palmenhaine,
den wilden Fels’ am blauen Meer
und auch am Hang versteckt das kleine,
weiß strahlend’, schöne Haus, so hehr.
Zu gerne wärst du mitgezogen,
wärst du nur wie ein Vogel, frei!
Bist in Gedanken fort geflogen,
entflohst kurz grauem Einerlei.
Herbst-Pantun (Petitpoint)
Wieder naht des Herbstes Zeit
Dichter dichten heuer wieder
von der Bäume buntem Kleid
überschwänglich ihre Lieder.
Dichter dichten heuer wieder
als sei es das erste Mal
überschwänglich ihre Lieder
in unendlich großer Zahl.
Als sei es das erste Mal
voller Stolz wird präsentiert
in unendlich großer Zahl
was man immer wieder hört.
Voller Stolz wird präsentiert
aller Bäume buntes Kleid
wie man`s immer wieder hört
Wenn sich naht des Herbstes Zeit.
Fall der Blätter (Sandwich)
Das sammeln von Kastanien und
bunten Blättern eine immer
wieder kehrende Kinderfreude,
so wie das Sammeln all der
Erinnerungen an eine fröhliche
Kindheit und bunten Leben und
Liebes Bildern, bereiten dem
Herzen eine unverblüte Seligkeit.
Der heurige Herbstbeginn in einem
angenehmen, bis heiterem Wetter,
am Kai entlang, der verlängerten
Schatten, bald blätterlose Bäume,
ich so schlendere und des so schön
gefärbten Laubes mich ergötze,
den Blick nach oben gerichtet, in
die herabsinkenden Blätter. Ein
reges Tanzen wirbelt durch die
Luft, so drehend und bunt, sanft
abwärts sinkendes Ballett. Ein
kindlich Herzen und doch ein
sanftes Sterben.
Wenn Blätter fallen (Christian Leopold)
Wenn blätter von den Bäumen fallen,
sich zu großen Haufen ballen
und in den wunderschönsten Farben
mit kleinen Rissen und auch Narben
fröhlich bunt die Welt erheitern
und damit unser Glück erweitern,
ist es wieder mal soweit:
Der Herbst macht sich zum Kampf bereit.
Wenn über Wiesen und auf Feldern,
auf Äckern und sogar in Wäldern
luftig leichte Schleier liegen
die selbst den Sonnenschein besiegen
und wie ewig dichte Hecken
die Welt darin einfach vertecken
ist es wieder mal soweit:
Der Herbst macht sich zum Kampf bereit.
Herbstbeginn (Ingrid Herta Drewing)
Nun schließt der Sommer bald die hellen Augen
und bettet sich für lange Zeit zur Ruh’.
Der junge Herbst will als Ersatz uns taugen,
beeilt sich und läuft lachend auf uns zu.
Er ist bekannt als lustiger Geselle.
Den Kindern trägt er Drachen in den Wind.
Auch in den Gärten ist er gern zur Stelle,
küsst Astern wach, macht Früchte reif geschwind.
Lässt Sonnenlicht noch pralle Trauben herzen,
damit sie Süße bringen in den Wein;
ist heiter, aufgelegt zu flotten Scherzen,
ruft schalkhaft: “Fangt die Hüte wieder ein!“
In frischer Luft und hehr im Golde strahlend
zeigt er uns üppig seiner Blätter Pracht,
bevor er sie, mit roten Tönen malend,
zum Flammenkleid der Wirbelwinde macht.
Lasst gönnen uns dem Sommer diese Pause,
begrüßen wir die nächste Jahreszeit!
Wer froh nach vorn schaut, fühlt sich wohl zu Hause,
wenn auch einmal ein wildes Wetter graut.
Herbst Tristesse (Christa - Eiskristall)
Oktobersturm zieht tobend durch das Land
Reißt unbarmherzig
Blätter ab von jedem Baum
Noch fühle ich zärtlich den Druck deiner Hand
Vorbei der schönste Sommertraum
Regen peitscht nass und grausam kalt
Bonjour Tristesse
Das Jahr wird langsam alt
Tag der Veröffentlichung: 04.10.2011
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Großen Dank an:
Sandwich
Ulf Heinemann
Gabriele Ende
Achtsamkeit
Gitta
M.Kühr
Celine Rosenkind
Petitpoint
Geli
Ute Wunderling
René Deter
Lacrime
Spottdrossel
Robustus
Lakie
Ingrid Herta Drewing
Christian Leopold
Eiskristall
Seitenbearbeitung und Cover Geli