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Inhaltverzeichnis:



Dieser Urlaub ist jetzt schon, mindestens etliche Jahre -(Spottdrossel)- Seite 8

Eine Sommerliebe
(Roswitha Wilker) - Seite 12

Endlich Urlaub
(Uhei48) - Seite 21

Ein Urlaub voller Überraschungen
(Celine Rosenkind) - Seite 23

Urlaub, Mensch was bin ich glücklich
(fredrikspring) - Seite 30

Urlaub einst und jetzt
(petitpoint) - Seite 32

Reisen bildet
(Vielleser9) - Seite 35

Kärntner Romanze
(vanrencin) - Seite 40

Gruß aus Sienna
(Cassandra2010) - Seite 47






Dieser Urlaub ist jetzt schon, mindestens etliche Jahre...



Dieser Urlaub ist jetzt schon, mindestens etliche Jahre her.
Damals waren die Kanadier noch in unserem Städtchen stationiert. Und wir fanden das schön. Es brachte einen ganz besonderen Flair zu uns.


Dann hieß es, dass sie zurück nach Kanada sollten.
So kamen wir zu unserem geliebtem Camper. Das war so ein Teil wie in dem Film "Forrest Gump". Roter VW-Bus. Als Camper umgebaut. Mehr wollten wir gar nicht. Wir hatten ja schon in einem ähnlichen Gefährt Skandinavien durchquert. Nur damals zu zweit.
Jetzt waren wir fünf.
Diesmal wollten wir allerdings nicht nach Skandinavien, sondern nach Spanien.
Wir, das heißt, mein Mann und ich, meine zwei Söhne und unsere Tochter.
San Pedro Pescadore war unser Ziel. Wir hatten schöne Erinnerungen an diesen Ort.
Unter anderem entstand unser zweiter Sohnemann in diesem Urlaub.
Mitten in der Nacht kamen wir dort an. Das war ein Platz, der in deutscher Hand war. Der Camping-Wächter war einigermassen aufgebracht.
"Bleibt erst mal draussen vor der Mauer", war sein einziger Kommentar.

Es war allerdings ein bißchen schwierig, zu fünft in so einem Gefährt zu nächtigen. Das Dreimann-Zelt aufzubauen, trauten wir uns nicht.
Am nächsten Morgen wurde uns doch erlaubt auf den Campingplatz zu kommen.
Wie hatte der sich verändert. Damals nur Camper und Zelte, wie bei uns. Heute fast ausschließlich 100.000 DM Wohnmobile.
Kurz und gut. Unser Aufenthalt auf diesem Platz dauerte genau einen Tag und eine Nacht.
Die schon am frühen Morgen staubsaugenden und zeitungslesenden Wohmi-Besitzer empfanden uns als absoluten Störfaktor und wir mussten wieder gehen.
Das taten wir denn auch gerne, ohne einen Funken Bedauern.
So einen Urlaub wollten wir gar nicht. Dann hätten wir auch daheim bleiben können.
Wir fuhren einige Kilometer zurück nach Rosas und fanden einen spanischen Campingplatz.





Dort waren Motorrad-Rocker, Camper wie wir und Leute, die einfach nur zelteten. Einfach genial. Wir hatten zwei Wochen einen wunderbaren Urlaub.

(Spottdrossel)



Eine Sommerliebe


Endlich sahen wir das Schild „TUI“, es war ein langer Tag.
Voller Freude liefen wir auf den Mann zu, welcher unsere Urlaubsgruppe zum Hotel fahren sollte. Mein Sohn war damals gerade acht Jahre und total müde. Schließlich wurden wir morgens schon um Fünf Uhr aus dem Bett geschmissen und unser Flieger nach Spanien traf erst nach 5 Stunden Verspätung
ein, grauenvoll für ein Kind und für mich nicht weniger.
Noch eine gute Stunde im Shuttle-Bus und wir hatten es geschafft.

Eine freundliche Stimme am Empfang übergab uns den Zimmerschlüssel, „sie haben das Zimmer 300, aber zuvor dürfen sie gerne noch einen Imbiss zu sich nehmen“.
Total erschöpft fielen wir in unsere Betten.





Nach dem Koffer auspacken gingen wir am nächsten Morgen in den Frühstücksraum. Ein Kellner kam auf uns zu, fragte nach unserer Zimmer-Nummer und verwies uns an den eigens für uns gedeckten Tisch.


Erst am Abend bemerkten wir, dass uns noch zwei sehr nette Münchnerinnen zugeteilt wurden. Nach relativ kurzer Zeit freundeten wir uns an, unternahmen viel zusammen und gewöhnten uns sehr schnell aneinander. Leider war ihr Urlaub nach einer Woche schon zu Ende und sie verließen uns wieder.





„Madame, sie haben den Tisch nun für sich alleine für den Rest ihres Urlaubs.“
Schön, dachte ich, dann haben wir jetzt Platz und unsere Ruhe.
Doch weit gefehlt, dies änderte sich sehr schnell.
Wir gingen am Abend auf unseren Tisch zu und dort saß ein junger Mann mit seiner Tochter.
„Entschuldigung, dass ist unser Tisch“, blies ich ihn empört an.
Er antwortete mir ziemlich arrogant in Französisch, dass ihm das völlig egal sei, man habe ihm diesen Tisch zugewiesen, basta.
Ich dachte, so ein blasierter Idiot. In diesem Moment bat uns eine junge Frau, doch an ihrem Tisch Platz zu nehmen und wir nahmen dankend an.
Doch Mr. „Eingebildet“ ließ uns nicht aus den Augen, ständig waren wir seinen Blicken ausgesetzt.
Eisig und völlig desinteressiert trafen ihn meine Augen, doch ihm schien das überhaupt nichts auszumachen.
Welch eine Impertinenz, dachte ich, was bildet sich der Typ eigentlich ein.
Allerdings entging mir völlig, dass sich unsere Kinder tagsüber am Strand längst zusammen getan hatten, miteinander spielten, obwohl sie sich nur mit Handzeichen verständigten.
Mein Sohn konnte kein Französisch und die kleine Loire kein Deutsch, aber das störte sie keineswegs.

Eines Abends brachte der Kellner eine Flasche Rotwein an unseren Tisch mit der Bemerkung: „Sehr zum Wohl Madame, dies ist von dem Herrn da drüben“.
Na, das hatte mir gerade noch gefehlt und ich würdigte ihn keines Blickes.
Plötzlich fühlte ich eine Hand auf meiner Schulter und hinter mir stand das kleine Mädchen fröhlich blinzelnd, zog mich mit einem durchdringenden Blick vom Stuhl. Mein Sohn sah mich flehend an mit den Worten: Mama, bitte sei doch nicht so, die sind echt nett, glaub mir“.
Und dann ging alles sehr schnell. Ich ließ mich breit schlagen und merkte sehr schnell, wie Dumm mein Verhalten eigentlich doch war.
Am Anfang war alles etwas anstrengend, da wir uns nur in englisch unterhalten konnten, da, wie bereits erwähnt, mein Französisch nicht für eine wirkliche Unterhaltung ausreichte.
Letztendlich lebten uns die Kinder vor, wie man sich näher kommt, die beiden waren ganz verliebt ineinander.
Loire konnte mit ihren acht Jahren Dank ihrer Ballettschule phantastisch tanzen und zog Marc den ganzen Abend auf die Tanzfläche, sehr zum Amüsement der anderen Gäste.
Schließlich zogen uns die Kinder mit aufs Parkett und irgendwann konnte ich mich seinem Bann nicht mehr entziehen. André nahm mich in den Arm, küsste mich und mit diesem Abend begann eine heftige Urlaubsliebe.
Wir verbrachten wunderschöne Tage miteinander, mussten immer wieder schmunzeln darüber, wie alles begann.
Doch es kam, wie es kommen musste, unser letzter Tag brach an.


Wir fuhren zusammen mit dem Taxi zum Flughafen, es war ein trauriger Abschied.



Viele Tränen flossen aus vier Augenpaaren und wir konnten nur sehr schwer loslassen.
Die Klimaanlage im Flugzeug war eiskalt und das Ergebnis war eine zweiwöchige Bronchitis.
Der Alltag holte uns wieder ein und ich dachte, nie wieder etwas von André und Loire zu hören.
Bis eines Tages das Telefon klingelte und ich seine Stimme hörte.
Totenstille, es fuhr mir wie ein Stromschlag durch den ganzen Körper.
„Drei Wochen habe ich gebraucht, um Dich ausfindig zu machen. Versucht habe ich es, aber es war mir nicht möglich, Dich zu vergessen“.
Und eines Tages stand er plötzlich vor unserer Haustür. Er mietete sich ein Hotelzimmer, blieb eine Woche in Deutschland und unsere Liebe vertiefte sich. Es folgten mehrere Einladungen nach Bertrix, wo er und seine Eltern lebten.
Ein kleines verträumtes Städtchen in Belgien. Wir wurden nach allen Regeln der Kunst verwöhnt und ich war kurz davor, alles stehen und liegen zu lassen, um nach Belgien zu ziehen.
Doch so schön wie es war, mein Sohn hielt mich schließlich davon zurück.
Es war einfach zu schwer für ihn, sich dort einzugewöhnen, zu viele Hindernisse trübten das Ganze. Die Sprache nicht zu beherrschen, das Vermissen seiner Freunde und der Familie veranlasste mich schließlich, alles zu beenden und wieder nach Hause zu fahren.
Es tat sehr, sehr lange weh und ich fühlte mich innerlich wie tot.
Doch auch hier bewahrheitete sich der Spruch „die Zeit heilt alle Wunden“. Irgendwann war der Schmerz vorüber, doch vergessen habe ich es bis heute nicht und während ich das hier niederschreibe, überfällt mich eine leise Wehmut und die Erinnerungen brennen noch immer auf meiner Seele.
Liebe ist ein Gefühl, welches sich mit keiner anderen Emotion vergleichen lässt und sie lässt sich weder von Zeit noch Raum beeinflussen. Sie ist ein wenig wie Sterben.

(Roswitha Wilker)


Endlich Urlaub





Die Koffer sind gepackt,
endlich geht die Reise los.
Tschüss, allen noch gesagt,
die Vorfreude ist schon groß.

Mit dem Bus gen Italien,
dort schiffen wir uns ein,
und wir werden sicher strahlen
wenn an Bord wir werden sein.

Das Schiff ist riesig,
prachtvoll anzuseh’n,
welch ein Glück damit zu fahren,
könnt ihr das versteh’n?


Endlich ist es dann so weit,
das Schiff fährt hinaus auf’s Meer,
für uns beginnt 'ne schöne Reise,
Abschied nehmen fällt nicht schwer.

Unser Ziel sind ein paar Häfen,
von hier aus geht’s hinaus ins Land,
wir werden bestimmt vieles erleben,
was für uns noch unbekannt.

Das Reisen alle Leute bildet,
dass hat ja Goethe schon gewusst,
und auch wir werden daraus lernen,
an jedem Tag mit neuer Lust.

Ist die Reise dann vorüber,
und wir kehren wieder heim,
bleiben uns Erinnerungen,
und so soll es ja auch sein.

(Uhei48)




Ein Urlaub voller Überraschungen





Es war im Sommer 1979 als wir uns entschlossen noch einmal einen Urlaub in Rumänien zu verbringen. Meine Freundin Florica, die ich das Jahr zuvor dort kennengelernt hatte freute sich riesig auf unser Kommen.
Wir waren nach den Aufregungen der letzten drei Monate wirklich urlaubsreif. Hatte sich doch unsere Hoffnung auf ein weiteres Kind zerschlagen. Ich war mir so sicher schwanger zu sein. Diese ständige Übelkeit, das morgendliche Übergeben und mein Kreislauf spielte auch total verrückt. Doch das Ergebnis der ärztlichen Untersuchung stimmte mit der Aussage von drei durchgeführten Schwangerschaftstests überein. Niederschmetternd waren alle Ergebnisse - immer nur negativ.
Der Urlaub stand vor der Tür und wir freuten uns auf die Wochen der Erholung. Übrigens war Rumänien zu jener Zeit ein wahres Urlaubsparadies. Wir konnten den Tag der Abreise kaum erwarten.
Damals stand sie noch, diese hässliche Mauer in Berlin. Um nach Rumänien auszufliegen mussten wir zum Flughafen Schönefeld und dieser lag in der damaligen DDR.
Ein Zubringerbus ermöglichte es uns West-Touristen, so nannte man uns.
Nun konnte es endlich losgehen. Erwartungsvoll schauten wir mit unserer kleinen Tochter Susanne durch das Fenster unseres Flugzeugs. Als wir endlich gelandet waren, wurde es bereits dunkel. Mit dem Bus ging es dann zu unserem Urlaubsziel. Wie groß war die Freude unsere rumänischen Freunde wiederzusehen und das Meer welches direkt vor unserem Hotel
auf uns zu warten schien.
Ein Abendspaziergang war unerlässlich. Wir zogen unsere Schuhe aus um den Sand zwischen den Zehen zu spüren. Es war einfach herrlich bis...
Plötzlich schien der Sand unter meinen Füßen lebendig zu werden. Ich war auf etwas weiches und jaulendes getreten. Erschrocken traten wir spontan ein paar Schritte zurück.
Vor uns, kaum von der Farbe des Sandes zu unterscheiden, lag ein kleines Fellbündel.
Große vorwurfsvolle Augen schauten uns an und ich bückte mich neugierig um dieses Etwas näher zu betrachten. Vorsichtig hob ich es ganz behutsam hoch. Das kleine Wesen war ein ganz junger Welpe, ein sandfarbenes Hundebaby. Wortlos und erstaunt schauten wir uns beide an, das Fellknäuel und ich. Es war Liebe auf den ersten Blick. Für mich stand ohne Überlegung fest, dass ich es nie wieder hergeben würde. Ich sah es ein wenig als Wiedergutmachung für das vergebliche Hoffen der letzten Monate.
„Nun haben wir doch ein Baby“, sagte ich zu meinem Mann. Dieser aber schien wenig begeistert. Seine Überlegungen, wie man einen kleinen Hund in unserem Hotel aufnehmen würde und wie wir ihn nach Deutschland, ja sogar über die Grenze bekommen sollten, waren sehr realistisch und nicht von der Hand zu weisen.
Als mein Göttergatte mir dann noch erklärte, ich solle das alleine lösen, war ich versucht aufzugeben, bevor alles richtig angefangen hatte.
Ich bat ihn, meiner Freundin doch im Hotel Bescheid zu sagen in der Hoffnung, sie würde ein Lösung finden helfen. Florica konnte mich verstehen. Allerdings musste sie mir mit Tränen in den Augen erklären wie teuer es sein würde die notwendigen Quarantäne und Ausfuhrpapiere zu beschaffen. Es erwies sich als vorteilhaft dass ich meine eigene Urlauskasse dabei hatte.
Der Hotelmanager hatte gegen eine Stange West - Zigaretten nicht dagegen, dass Scumper, so hatte Florica ihn getauft, in unserem Hotelzimmer wohnte. Während mein Mann mit unserer Tochter das tägliche Strandleben genoss, fuhr ich mit einer rumänischen Familie quer durch das Land um die notwendigen Papiere zu besorgen. So lernte ich die Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft der Bevölkerung kennen. Ich sah all das, was für uns Touristen eigentlich nicht gedacht war. Wie bescheiden diese Menschen lebten. Dagegen erschien mit der Luxus in unserem Hotel ungerecht und übertrieben. Damals lernte ich dieses Land mit seinen Menschen lieben. Sie halfen mir eine Tierärztin zu finden welche mein Anliegen verstehen konnte. Ob sie es nur wegen der begehrten D-Mark tat, sei dahingestellt. Meine kleine Reserve war fast aufgebraucht aber ich hatte endlich die notwendigen Papiere. Sogar die notwendige Milch und das Milchpulver welches ich brauchte um meinen Hund satt zu bekommen konnte ich noch bezahlen. Florica schenkte ich fast alle meine mitgebrachten Jeans als Dank für ihre Hilfe.
Ich war müde und erschöpft aber unheimlich glücklich. Viel hatte ich lernen und erfahren dürfen in diesen Wochen. Der Urlaub neigte sich dem Ende zu.
Mann und Kind waren braungebrannt vom Strandleben. Sie bewunderten meine Ausdauer, hatten meine Abwesenheit wohl nicht als störend empfunden.
Bevor wir wieder die Koffer packen mussten gab es vom Reiseveranstalter noch ein großes Kinderfest. Mit meinem kleinen vierbeinigen Freund auf dem Arm, feuerte ich Susanne beim Tauziehen an---es war das letzte was ich sah, bevor es dunkel um mich wurde.
Ich erwachte in der Poliklinik. Mein Mann und drei Ärzte standen um mein Bett.
Alle schüttelten verständnislos den Kopf.
„Junge Frau, was haben sie bloß für Ärzte in Deutschland“, fragte mich ein älterer Mann im weißen Kittel während mein Mann mich anstrahlte.
„Da habt ihr in Berlin die teuersten Ultraschallgeräte und meine Kollegen dort können nicht einmal eine Zwillingsschwangerschaft feststellen,“ brubbelte er.





Das war wirklich zuviel für mich. Ich erfuhr, dass ich bereits im vierten Monat schwanger war. Ich hab’s doch gewusst jubelte ich und fiel dem Arzt spontan um den Hals. Dieser drückte mir ein Attest in die Hand und erklärte mir, dass ich in der ersten Klasse zurückfliegen dürfe.
Das war wahrlich ein schöner Urlaub. Ein Urlaub voller Überraschungen, den ich niemals vergessen werde.

(© Celine Rosenkind)






Urlaub Mensch, was bin ich glücklich, auf meine...



Täglich fluten die Wellen über den Strand,
schwemmen Strandgut und Quallen an Land,
die jungen Möwen lassen sich necken,
spielen hinter den Dünen verstecken.

Das Fischerboot mit Schaum vor dem Kiel,
die Krabbenbänke sind heute sein Ziel.
Die ersten Touristen kommen in Scharen,
wollen am Strand sich rösten und garen.

Beim Küssen schmecke ich Salz auf deiner Haut,
gemeinsam nach oben in die Wolken geschaut.
Wir sind im Urlaub, was scher'n uns die Leut:
gestern war gestern und heute ist heut'.




Michael (fredrikspring)



Urlaub
Einst und jetzt







Als ich ein Kind war
durft ich jedes Jahr
wenn Urlaub anstand
zu der Tante aufs Land.


Dann ergab es sich so
mit den Eltern fuhr ich froh
einige Jahre, immer gleich
zum Opa am Weserdeich.

Als ich dann
einen eignen Mann
freite, liebten wir sehr
Urlaub am Meer.

Über den Regenbogen
ist er aber allein gezogen.
Und ich bin, verweist
alleine gereist.

Hab mir hier und dort
angeschaut manchen Ort.
Was ich sah und fand,
war stets interessant.


Gesehen hab ich viel.
Bin jetzt alt und mein Ziel
für den Urlaub jedes Jahr:
ist nun: Vivat Balkonia!





Alke (petitpoint)

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Reisen bildet



Wir sind eine große Familie. Fünf Personen und wenn man in den Urlaub gemeinsam will, dann muss man planen. Ich wollte nichts verkehrt machen und bin rechtzeitig ins Reisebüro gegangen.
Meine Kinder waren damals 13, 16 und 18 Jahre alt. Ganz klar, wir brauchen drei Zimmer. Die Jungen zusammen, und das Mädchen bekommt ein Einzelzimmer, so wie es sich gehört.

Das Angebot war gut, und so habe ich zugegriffen. Zwei Wochen Griechenland, sehr günstig. Wir freuten uns schon auf Sirtaki Suflaki, auf laue Abende, romantische Musik und auch mein Mann und ich tauschten oft verliebte Blicke. Die Vorfreude war grenzenlos.
Ich hatte früh gebucht, und es war noch eine ganze Weile hin, doch die Zeit verging schnell und so langsam packten wir unsere Koffer. Es waren Herbstferien und das Wetter auf Rhodos war noch sehr schön.


Eigentlich verlief alles nach Plan, ein ruhiger Flug, kein Meckern der Kinder, und wir landeten bei schönstem Sonnenschein auf dieser traumhaften Insel. Wie es so ist, ein Zubringerbus bringt die Gäste in die umliegenden Hotels und bei jedem Stopp reckten wir die Hälse und schauten.

Endlich, wir konnten aussteigen, aber uns blieb förmlich das Herz stehen. Ein völlig heruntergekommenes Hotel schaute uns an. Die Rezeption händigte uns die Schlüssel aus und die Zimmer waren fürchterlich. Bretterverschläge, unsauber, und wir hatten auch nur zwei Zimmer. Die Badezimmer waren so verdreckt, unvorstellbar. Wir waren völlig sprachlos vor Entsetzen. Hier sollten wir zwei Wochen verbringen.

Es war auch schon Abend, und von der Reiseleitung war weit und breit niemand zu sehen. Trotzdem, meine Tochter und ich zogen uns die Bikinis über und gingen in den Pool. Dort der nächste Schreck, das Wasser war grün, die Wände des Beckens so schmutzig. Mir kamen die Tränen vor Enttäuschung.

Wir verteilten uns dann auf die zwei Zimmer. Ich war so wütend und sauer und konnte die ganze Nacht nicht schlafen. Wenigstens das Frühstück am nächsten Morgen war ordentlich und wir beschlossen, das Beste daraus zu machen. Um 10 Uhr gab es den Begrüßungscocktail und da würde ich mich beschweren, aber so weit kam es gar nicht mehr.

Schon gegen 9.30 Uhr war die Reiseleitung vor Ort und eine große Gruppe Urlauber beschwerte sich lautstark über das Hotel. Wir wurden beschwichtigt und zu unserem Erstaunen bot man der ganzen Gruppe zwei Alternativen an. Allerdings unter der Voraussetzung, dass wir keine Regressansprüche geltend machen würden. Wir haben sofort zugegriffen, sind auf unsere zwei so komfortablen Zimmer und haben gepackt. Keine Minute länger wollten wir dort bleiben und zu unserer Erleichterung kam auch ein Bus, in den wir erleichtert einstiegen.

Nur, der Bus fuhr nicht ab. Das Hotel hatte die Polizei verständigt und die standen bewaffnet davor. Man wollte unsere Pässe einsammeln und uns so daran hindern abzufahren. Es war gruselig, so etwas kannte niemand von uns.




Einige Mitreisende schimpften, andere lachten und da ich kein Wort Griechisch spreche, war mir völlig unklar warum ,weshalb, weswegen.
Nach ewigen Zeiten kam jemand vom Hotel in den Bus und informierte uns, dass sie uns ziehen lassen würden. Allerdings wäre das eine Ausnahme, und äußerst kulant von ihnen.

Wir sind dann in ein sehr schönes Hotel gekommen, direkt am Meer gelegen. Unsere Zimmer waren bildhübsch und die restlichen Tage haben wir genossen. Das Hotel habe ich in keinem Prospekt mehr gefunden.





Geli (Vielleser9)

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Kärntner Romanze



Meine Gastgeber sind auf einen Nenner gebracht; Langweiler, und abends in eine Schänke zu gehen kommt nicht in Frage, dass sei alles nur Nepp, schimpfen Sie.
So lasse ich Sie an ihren Grill und beim billigen Flaschenbier und gehe in die schmucke Gaststätte, vor der riesigen Campinganlage, die heute eröffnet hat.
Noch ist Vorsaison und keine Urlauber angereist, dementsprechend ist auch der Schankraum nur mit ein paar Einheimischen gefüllt, die alle rechts an der Theke sitzen.

Um die Ecke herum sitzt der Chef und Besitzer der Campinganlage, ein sogar in Deutschland bekanntes Original, der mich freundlich mit Handzeichen begrüßt.

Ich habe bei ihm einen Sympathiebonus, seit er mich ein paar Mal beim Joggen gesehen hat und mal rein zufällig mit dem Auto daherkam, als ich mit dem Rad eine steile, langgedehnte Serpentine hochradelte. So etwas imponiert ihm, da er selbst ziemlich sportlich ist.

Meine etwas klatschsüchtigen Gastgeber erzählten mir, dass er mit der Geschäftführerin, die Gaststätte gehört ihm, ein Verhältnis habe. Der Bursche ist steinreich, hat zwei riesige Campinganlagen und noch einen eigenen Badestrand am See für seine Urlauber. Die Plätze sind gepflegt, Fitnessstudio, Swimmingpool usw.

Ich bin noch die Campingplätze der DDR gewohnt, mit Plumpsklo und zwei Wasserhähnen mit Kaltwasser. Jetzt hause ich in einem riesigen Bungalow mit allem Schnick- Schnack und bezahle keinen Pfennig, bzw. helfe dafür meinem ehemaligen Schulfreund beim Aufbauen der riesigen Urlauberzelte, was durchaus Schwerstarbeit ist.

Ich war gerade bei Bier Nummer zwei, als eine weibliche Stimme hinter mir: „Grüß Gott“ sagte und sich neben mir auf dem Barhocker niederließ.
Sie war ziemlich auffallend , aber geschmackvoll gekleidet. Trotz der weißen Jeans war für mich erkennbar, dass sie sehr hübsche Beine haben müsse und auch der Rest schien wohl zu stimmen. Ich schätzte sie auf knapp Vierzig.

Eine strahlende Schönheit war sie nicht, aber ihr Gesicht erinnerte mich an die Charakterköpfe älterer Balletttänzerinnen, die alle sehr gepflegt, aber etwas verhärmt aussehen. Auf alle Fälle hatte sie Geschmack und mir gefiel sie schon deshalb, weil sie sich so vertrauensvoll neben mich gesetzt hatte.
Sie bestellte sich einen gespritzten Wermut und holte eine Schachtel Zigaretten aus ihrer Handtasche.

Nun gut, wie man das in solchen Fällen macht, rückte ich ihr den Aschenbecher hin, gab Feuer und wir kamen ziemlich schnell ins Gespräch.
Sie wohnte gegenüber in einer Siedlung mit wunderschönen Häusern und hatte eine 16-Jährige, die gerade etwas in den Rüpeljahren sei. Ja, sie war seit längerer Zeit geschieden und wenn ich das richtig kapierte, kam der EX für ihren gesamten Unterhalt ziemlich großzügig auf.
Zur notleidenden Bevölkerungsschicht gehörte Sie jedenfalls nicht und ich mag Frauen, die es sich leisten können, nicht in Sachen vom Wühltisch herumlaufen zu müssen.
Ich klärte Sie ein wenig über mich auf, aber vermied es zuviel von mir preiszugeben. Männer, die bei Frauen, so ein bisschen auf der Mitleidsmasche reiten, kann ich nicht ausstehen, obwohl diese Jammerlappen damit Erfolg haben.
Auch ein Grund warum ich ganz gewiss kein Frauenversteher bin; ich kapiere nicht, wie sie auf solche Dummschwätzer hereinfallen können. (Mein Freund Erwin meint, dass sei nur der pure Neid des Erfolglosen, aber Erwin redet viel, wenn der Tag lang ist.)

Zurück zu meiner Bekanntschaft; Sie kannte meine Gastgeber und ließ durchblicken, dass besonders die Frau eine Zicke sei, was leider auch stimmte. Zumindest war sie launisch und kein Tag ging ohne Streitigkeiten mit ihrem Mann ab, der dennoch eine Engelsgeduld hatte und alles an sich vorbeirauschen ließ.
Sie rannte beim Zeltaufbau, immer in einem Badeanzug herum und ich hatte fortlaufend ihre wabbeligen Schenkel vor Augen und ihr Gekeife im Ohr.
Zu mir war sie ganz freundlich, aber das war Oberfläche. Ich glaube, in Wirklichkeit hielt Sie mich für einen ziemlich großen Nichtsnutz. Ein Mann in meinem Alter, musste Ihrer Meinung nach verheiratet oder zumindest geschieden sein und ein ganzes Rudel Kinder gezeugt haben.

Gelinde gesagt, war sie für mich keine Sympathieträgerin, aber meine Nachbarin schon. Sie plapperte munter darauf los und ich genoss es Ihr zuzuhören; brauchte mir doch selbst nichts zur Unterhaltung aus den Fingern saugen.
Ich war Anfangs etwas zurückhaltend gewesen, da ich angenommen hatte, es würde noch ein Partner von Ihr auftauchen. Nun gut, das war nicht so und ich wurde etwas gelöster und genoss, Sie an meiner Seite zu haben, ließ mich vom Duft ihres Parfüms umschmeicheln ....
Ich wusste aus Erfahrung, dass ich, trotz vorgerückten Lebensalters, nach fünf großen Bieren anfange leichtsinnig zu werden, die Welt rosarot sehe und die verrücktesten Dinge ganz normal finde.
Das es aber meinem Charakter widerstrebt (ich habe durchaus so etwas wie Charakter!) mit der Tür ins Haus zu fallen, beschloss ich etwas langsamer zu trinken.
Sie bemerkte dass und fragte; „Ob mir das hier ausgeschenkte Bier nicht schmecke?“ Ich verneinte, aber klärte sie behutsam durch die Blume gesprochen, über meine Beweggründe auf.

Sie grinste mich an und meinte nur, dass Sie es nicht so nötig hätte, wenigstens nicht im Moment und Heute ...........!!!?
Das ist nun ungefähr zehn Jahre her und jetzt, wo ich an Sie denke, scheint der Duft Ihres Parfüms im Raume zu liegen ......
Sweder (Vanrencin)





Gruß aus Siena



Hallo Ihr Lieben,

wie ihr seht, bin ich vorläufig in Siena gelandet... ich mache dort bei Gaia einen Töpferkurs, ich matsche ja so gerne herum, vor allem in Ton...Wetter ist toll, der Rotwein lecker. Nur die vielen Studienräte und Psychologen aus Deutschland, die hier überall rumquaken, nerven. Müssen die nicht arbeiten? Sie sind wirklich lästig, alles wissen sie besser, überall drängeln sie sich vor, und nie lassen sie einen ausreden. Gestern hat es gar einer dieser Pauker gewagt, mir am Pool die letzte freie Sonnenliege vor der Nase wegzuschnappen. Hat sein hässliches Maradona-Handtuch draufgelegt und behauptet, die Liege sei jetzt reserviert. Ich sag nur, intellektueller Mob...

Ach, wie schön war das noch, als so stille Gelehrte wie Alexander von Humboldt oder Schliemann bei uns vorbeischauten! Sie wollten nichts weiter, als ein wenig mit uns in der Landessprache plaudern, und den braven Schliemann konnte Papa ganz leicht glücklich machen, wenn er ihm die Baupläne unseres Palastes zeigte. Stundenlang saß Schliemännchen in der Bibliothek und zeichnete Blaupause um Blaupause, aber dabei hat er immer wieder Übertragungsfehler gemacht, der arme Schatz! Er hat auch unseren Palast nach dem Großen Vaterländischen Kriege nie wieder gefunden, da konnte er graben, so lange er wollte... war ja auch fast blind, der arme Mann.

Das Wetter in Siena ist wunderbar, fast spüre ich schon die süße Hitze Trojas auf meiner Haut, und auch der San Gimignano schmeckt beinahe so süß wie die trojanische Mädchentraube~~~

Bis bald
Ciao, amici,
Cassandra

Cassy (Cassandra2010)







Ein Dankeschön an die Autoren
und auch den Lesern allen.
Hoffentlich hat es Euch ein wenig gefallen?
Dies zu lesen, hat Zeit gekostet sicherlich,
wir wollten Euch erfreuen mit bunten Blüten
auf unserem kleinen "Urlaubs"tisch.
(Roswitha)






Impressum

Texte: Texte: Urheberrecht liegt bei den Autoren Bilder Copyright: http://www.planet-wissen.de/sport_freizeit/reisen/camping/img/Intro_camping_bulli_g.jpg http://www.guskuhn.net/GKMLtd/Customers/BoormanBIKE%20CAMPING%20ENGLAND%201970-300.jpg http://us.123rf.com/400wm/400/400/freelanar/freelanar1004/freelanar100400136/7123292-das-liebespaar-k-sse-und-umarmt-auf-wei-em-hintergrund.jpg http://www.casino-forum.net/bonus/princess-caribbean-cruise-ship.jpg http://www.wooop.de/gfx/paintings/std/bilder_constable-john--ein-fischerboot-am-strand-in-brigh-786635.jpg http://photos1.fotosearch.com/bthumb/ITS/ITS257/itf156031.jpg http://shop.strato.de/WebRoot/Store6/Shops/61175837/461B/D256/4C6E/AEF2/708C/C0A8/2836/53C6/Mediterran.jpeg
Tag der Veröffentlichung: 08.07.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Design und Gestaltung: Roswitha Wilker Autoren: Roswitha Wilker Schreibfederchen (Celine Rosenkind Geli (Vielleser9) Renate (Spottdrossel) Ulf (Uhei48) Michael (fredrikspring) Sweder (Vanrecin) Cassy (Cassandra2010)

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